Seit etwa 25 Jahren sinkt auch tendenziell der Zuwachs der jährlichen Wirtschaftsleistung in den entwickelten Volkswirtschaften der Welt.
Reales BIP
Eine immer einseitigere Verteilung der Einkommen infolge der gestiegenen Produktivität hat Mehrheiten in den Bevölkerungen gezwungen, statt Einkommen zu sparen, immer mehr auf Kredit zu leben, vor allem in den USA. Auch hat der Altersprozeß zum Entsparen beigetragen. So ist parallel zur Abschwächung des Wirtschaftswachstums die Sparrate auf Sinkflug gegangen.
Sparrate
Die auf Schulden ermöglichte Stabilisierung des privaten Konsums hat zwar den Rückgang des BIP-Wachstums erheblich verlangsamt, aber gleichzeitig die gesamte Verschuldung ständig hochgefahren. Das galt auch für die zunehmende staatliche Verschuldung, weil sich die Regierungen von Steuersenkungen (Reaganomics) eine bessere Wirtschaftskonjunktur versprachen oder aus ideologischen Gründen den Staat mit weniger Steuereinkommen kleinschreiben wollten. So ist die kombinierte private und öffentliche Verschuldung vieler Volkswirtschaften, die noch zu Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts meist zwischen 100 und 200 % der jährlichen Wirtschaftsleistung lag, über die Jahre immer weiter nach oben auf nun zwischen 300 % und 500 % geklettert.
In GB sind die privaten Schulden regelrecht explodiert.
Private und öffentliche Verschuldung (USA)
Private und öffentliche Verschuldung
Nachdem das gigantische Schuldenprogramm im amerikanischen Immobilienbereich jämmerlich gescheitert ist, wir erinnern uns an den Zusammenbruch 2007, lassen sich Schulden nicht mehr so einfach über die Kapitalmärkte refinanzieren. Und nun läßt die Krise mit den überschuldeten Ländern an der Europeripherie die Verunsicherung der Kapitalanleger weiter wachsen.
Im Ergebnis reduziert das erzwungene Zurückfahren der Verschuldung den privaten und öffentlichen Konsum und damit die Wirtschaftsentwicklung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf viele Jahre, vor allem wenn die entwickelten Industrienationen beginnen ihre Schulden abzutragen oder auch nur zu drosseln.
Die Notenbanken werden zwar weiter Geld drucken, um einen weiteren Finanzcrash zu vermeiden, aber das wird keine dauerhafte Lösung sein. Bernanke ist das allerdings ziemlich egal, er bleibt seiner Helikopter-Strategie treu.
Das hilft dem maroden Wirtschaftswachstum aber auch nicht dauerhaft wieder auf die Beine. Die FED hält derzeit immer noch die 0-Zins Politik aufrecht.Fed deutet neue Runde von ultralockerer Geldpolitik an
Die US-Notenbank könnte wieder mit Anleihekäufen beginnen. Sollte sich die Erholung der US-Wirtschaft als schwach erweisen, plant Fed-Chef Ben Bernanke QE3. Und genau danach sieht es derzeit aus.
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 78321.html
http://blogs.reuters.com/rolfe-winkler/ ... burden.jpg
Jede Kreditblase muss irgendwann mal platzen. Die privaten und öffentlichen Schulden sind immer weiter angestiegen. Die Keynesianer haben versucht Schulden mit noch mehr Schulden zu übergehen, in der Hoffnung aus dem Schuldenberg herauswachsen zu können. Diese Strategie ist offensichtlich nicht aufgegangen. Die Leistungsbilanzen der EU und der USA sind negativ. Interessant ist das die EU ab 2005 begann eine negative Handelbilanz aufzuweisen. Dieser Trend ist geblieben.
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Letztenendes muss auch eine andere Einkommensverteilung Abhilfe schaffen, weil dann die bisher benachteiligten Bevölkerungskreise ihren Konsum aus ihrem Einkommen ohne zusätzliche Kredite finanzieren können und auf diese Weise auch aus der Zinssklaverei herauskommen würden. Die Politik lenkt seit Jahren davon ab, mit Hinweisen auf Spekulanten und andere Prügelknaben.
Zudem ist vermehrt auf den Handel zu achten. In den USA läuft seit Monaten eine Debatte über die China-Abhängigkeit, aber die USA haben im Notfall den Dollar auch als Waffe in der Hand. Der Status als Weltreservewährung hat auch einige Vorteile.