Elmar Brok hat geschrieben:(25 Mar 2021, 12:18)
Hast du den Artikel gelesen? Der Artikel thematisiert auch Rassismus in der DDR. Was ist das überhaupt für ein billiges Whataboutism-Argument? Wieso steckst du die Userin in eine Schublade? Oder hat sie in diesem Strang in irgendeiner Form den Vergleich zw DDR und BRD bedient?
Von welchem Whatabaoutismus-Argument sprichst du eigentlich?
Seit wann kann man Rassismus unterschiedlich bewerten, abhängig davon ob es sich bei dem jeweiligen Staat um eine Diktatur (DDR) oder eine Demokratie (BRD) handelt?
Das wäre allerdings wirklich was ganz Neues und nur in solchem Fall, könnte von einem Whataboutismus gesprochen werden.
Ich habe auch keinen Vergleich angestellt, sondern die Userin - die Ereignisse, politische Strömungen und Sichtweisen der ehemaligen DDR, aus ihrer ideologischen Blase heraus, gerne relativiert oder gar leugnet - gefragt, wie sie zum Rassismus in der DDR steht, ob sie da auch so wach/wachsam war oder doch eher weggeschaut hat.
Ich stecke die Userin in keine Schublade, sondern stelle eine Frage und je nach Antwort (so sie denn zu einer fähig ist) outet sie sich als Heuchlerin (oder schlimmeres) oder sie stellt sich tatsächlich gegen Rassismus.
Wer von sich sagt, gegen Rassismus zu sein, der ist gegen
jegliche Form von Rassismus, also auch gegen Rassismus mit umgekehrten Vorzeichen.
Genau das ist es nämlich, was Wokeness betreibt - Rassismus mit umgekehrten Vorzeichen, Rassismus gegen Weiße, nur weil sie weiß sind und angeblich allein aufgrund der Hautfarbe über Privilegien verfügen würden, wegen denen sie sich zu schämen hätten und wegen einer angeblichen (gerationenüberdauernden) Kollektivschuld, die sie auf sich geladen hätten.
Gegen genau DIESEN Rassismus hat die Userin nicht das geringste einzuwenden, ganz im Gegenteil - sie tutet in genau dieses Horn.
Elmar Brok hat geschrieben:(25 Mar 2021, 12:18)Der (angebliche) Zusammenhang wird in dem Artikel erläutert. Das Hauptargument sind "Diaspora-Deutsche", die laut Artikel die größte ethnische Gruppe in den USA sind und somit auch die Verbindung zwischen Deutschland und USA herstellen. Sowie dass das grundlegende Gedankengut der Rassentrennung auch in Deutschland entstanden sei.
In dem Artikel wird gar nichts erläutert, schon gar kein Zusammenhang zwischen Rassismus in den USA und Deutschland, weil es diesen Zusammenhang genauso wenig gibt, wie
"Diaspora-Deutsche" in den USA, weil diese Menschen sich
nicht als Deutsche sehen, sondern als (Staats)Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika und sie sind stolz darauf. Dass sie dennoch weiterhin ihre Sitten und Traditionen pflegen, ändert nichts an der Tatsache, dass sie UsAmerikaner SIND und sich auch als solche fühlen.
Das
"grundlegende Gedankengut der Rassentrennung" ist weder in den USA noch in Deutschland entstanden, sondern geht global auf die Taxonomie von Carl von Linné zurück.
Elmar Brok hat geschrieben:(25 Mar 2021, 12:18)
Die Argumentation ist sehr weit hergeholt. Es geht in der Argumentation also um Menschen, die zum Großteil schon seit Generationen in den USA gelebt haben dürften, als die DDR überhaupt gegründet wurde. Du schießt hier völlig am Thema vorbei.
Ganz im Gegenteil, diese Argumentation ist im Zusammenhang mit Rassismus brandaktuell, weil Rassismus nämlich nichts - absolut nichts - damit zu tun hat ob und wieviele Generationen seit der Immigration von Deutschen in der USA leben und wann die DDR gegründet wurde.
Das Vorhandensein von Rassismus schert sich einen "Feuchen" um die Gründung von Staaten.
Rassismus in der DDR drückte sich u.a. in der
kasernierten Unterbringung von Arbeitern und/oder Studenten aus z.B. Kuba, Vietnam aus, darin, dass diese Menschen keinerlei Kontakte zu DDR-Bürgern pflegen durften und immer unter Bewachung - ähem
"in Begleitung eines deutschen Betreuers und Dolmetschers" waren und wenn, dann nur selten und im Kollektiv Ausgang bekamen. Sie durften nichtmal ihre traditionellen Speisen zu sich nehmen (kochen), weil sie mit dem Essen aus der Unterkuntskantine versorgt wurden.
Es geht ganz allgemein um Wokeness und um Rassismus und NEIN, ich schieße dabei NICHT am Thema vorbei, eben WEIL die Userin (so wie ich auch) auf eine lange DDR-Vergangenheit zurück blickt und da hat genau diese Frage sehr wohl ihre Berechtigung!
Elmar Brok hat geschrieben:(25 Mar 2021, 12:18)Inwiefern spielt es bei (rassistischen) Polizeiübergriffen eine Rolle, ob es sich in diesen Fällen um kriminelle Schwarze handelt oder nicht? Auch ein Krimineller darf von der Polizei nicht rassistisch behandelt werden.
1. ist ein Krimineller ein Krimineller - egal welche Hautfarbe er hat
2. handelt es sich bei Festnahmen Krimineller bzw krimineller Farbiger NICHT um rassistische Übergriffe, sondern um reguläre Polizeiarbeit und JA, die amerikanische Polizei (der übrigens sehr viele Farbige angehören) fasst Kriminelle nicht mit Samthandschuhen an. Und das ist auch richtig so, darum hat der Normalamerikaner auch deutlich mehr Respekt vor den "Ordnungshütern" als Otto-Normalverbraucher in D.
Elmar Brok hat geschrieben:(25 Mar 2021, 12:18)Du behauptest scheinbar auch, dass es eine Tatsache sei, dass dem "angeprangerten Rassismus" der Polizei Widersetzung gegen die Staatsgewalt vorangegangen sei. Das mag in einzelnen Fällen sicherlich richtig sein und lässt sich anhand eines Einzelfalls auch gut überprüfen. Aber auf welcher Grundlage meinst du dies allgemein behaupten zu können? Es ist auch nicht Aufgabe der Polizei, ein ihnen angetanes Unrecht mit anderem Unrecht auszugleichen. Wir/die USA sind ein Rechtsstaat.
Nein, das tue ich nicht, aber im Gegensatz zu einigen anderen Zeitgenossen recherchiere ich zu den Fällen, vor allem dann wenn aus ganz bestimmten "Kreisen" die Rede von
"unangebrachter Polizeigewalt gegen arme unschuldige Schwarze/Farbige" ist.
Niemand behauptet (mit Ausnahme einiger Schreiberlinge vom Schlage eines Relotius), dass es die Aufgabe der Polizei wäre, ihnen angetanes Unrecht auszugleichen bzw dass sie dies getan hätte.
Und NEIN - es sind keine Einzelfälle, in denen Gewalt bei Widersetzen gegen die Staatsgewalt angewendet wird.