Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

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Keoma
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 08:59)

Das kann man wohl sagen.

Laut Schengen-Abkommen sind Grenzkontrollen im Schengen-Raum im Prinzip unzulässig und nur kurzzeitig bei Großveranstaltungen möglich. In Österreich war das zuletzt vor gut zehn Jahren bei der Fußball-EM der Fall. Österreich versößt systematisch gegen dieses Schengen-Abkommen, indem an den Grenzen zu Ungarn Kontrollen vorgenommen werden. Inzwischen nicht nur an den Grezen sondern auch im grenzüberschreitenden Regionalzugverkehr auf den Stecken Wien-Sopron-Deutschkreuz, Wiener-Neustadt-Sopron und Wien-Neusiedl-Pamhagen-Fertöszentmiklos. Am Sonntag bin ich im Zug in eine solche Kontrolle geraten. Nicht nur ein freundlicher Polizist sondern gleich vier Leute, zwei Polizisten und zwei bullige Sicherheitsdiensttypen. MFS und Gestapo lassen grüßen. UNd da ich die falschen Klamotten mithatte, durchgefroren, durchnässt und schlechter Laune war, hab' ich ein bissel ein Fass im Zug aufgemacht. Die Polizei in Österreich verstößt gegen das Schengen-Abkommen. Und auch wenn rein theoretisch die Polzei jedes Staats das Recht hat, Leute sich ausweisen zu lassen, dürfen die das nicht einfach anlasslos tun. Das nächste mal, und das wird schon bald sein, werd ich die Passkontrolle verweigern und mich notfalls verhaften lassen. Das Interessante war, dass die einheimischen Burgendländer im Zug völliges Verständnis für dieses Unbehagen hatten. In der burgenländischen Landesregierung Doskozil (SPÖ) ist die FPÖ als Koalitionspartner dabei und dessen Vertreter Tschürtz ist als zweiter Mann im Land für Sicherhheit verantwortlich. Es gibt überhaupt kein Sicherheitsproblem aber mit dieser Polizeipräsenz will man beim Bürger Punkte sammeln. Das kommt ganz ganz schlecht an.
Und wo kommt das ganz schlecht an?
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peterkneter
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von peterkneter »

Die allgemeine Unzufriedenheit mit der Umsetzung der Demokratie - was schon gut beschrieben ist, denn es ist ja keine Ablehnung der Demokratie selber- manifestiert sich auch immer mehr darin etablierte Parteien zu hinterfragen und auch mal den "anderen" seine Stimme zu geben. Entweder um es den "alten Parteien" zu zeigen oder um einfach die anderen auch mal "ran zu lassen - mal sehen, ob sie es denn besser machen". Das führt zwangsläufig dazu dass sich Parlamente in immer kleinere Parteiengruppierungen aufspaltet, was das Bilden einer Koalition immer schwieriger macht. Unsere Nachbarn in Belgien und den Niederlanden kennen das schon seit einiger Zeit und es wird zunehmen. Das erinnert stark an die Situation in der Weimarer Republik. Hier zerfiel das Parlament auch immer stärker. Was danach kam wissen wir alle... Was haben wir für Möglichkeiten das zu ändern? Ich fürchte wenig. Ich denke sogar, dass sich kleinere Parteien sogar Hoffnung machen könnten, sollten sie gegen die 5% Klausel klagen, denn die Klausel verhindert letztlich, dass Wählerstimmen sich nicht im Parlament wiederfinden.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 10:24)

Und wo kommt das ganz schlecht an?
Bei Demokraten. Bei Leuten, die etwas mit Begriffen wie "Sicherheitszelle", "Bürgerwehr" und "Polizeistaat" anfangen können. Etwas negatives. Hier wird Angst geschürt und mit Hass Politik gemacht. Ich kenne zumindest das nördliche Burgenland wie meine Westentasche. In Neusiedl in der Hauptstraße gibts 'n Dönerladen. Dort habe ich das einzigemal in vielen Jahren im Burgenland jemals Musilman(inn)en gesichtet. Bei FPÖ-Innenminister Kickl hat man jedoch den Eindruck, Österreich stehe kurz vor einem neuen Türkeneinfall. Dass dieser Kickl ein Putin-Freund ist, wundert einen da gar nicht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Keoma
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 10:56)

Bei Demokraten. Bei Leuten, die etwas mit Begriffen wie "Sicherheitszelle", "Bürgerwehr" und "Polizeistaat" anfangen können. Etwas negatives. Hier wird Angst geschürt und mit Hass Politik gemacht. Ich kenne zumindest das nördliche Burgenland wie meine Westentasche. In Neusiedl in der Hauptstraße gibts 'n Dönerladen. Dort habe ich das einzigemal in vielen Jahren im Burgenland jemals Musilman(inn)en gesichtet. Bei FPÖ-Innenminister Kickl hat man jedoch den Eindruck, Österreich stehe kurz vor einem neuen Türkeneinfall. Dass dieser Kickl ein Putin-Freund ist, wundert einen da gar nicht.
Vermisch nicht schon wider -zig Themenkreis zu einem Gatsch.
Es gibt genug Demokraten, die ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis haben, so etwas auf irgendwie "rechts" herunterzubrechen wird dem Ganzen nicht gerecht.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von firlefanz11 »

zollagent hat geschrieben:(04 May 2019, 09:27)

Die Lösung darin dürfte aber nicht unbedingt der Verzicht auf die Emmissionsabgabe sein, sondern die Einschränkung der vielen Befreiungen.
Ja, sischä dat! Wat auch sonst?!
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 10:59)

Vermisch nicht schon wider -zig Themenkreis zu einem Gatsch.
Es gibt genug Demokraten, die ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis haben, so etwas auf irgendwie "rechts" herunterzubrechen wird dem Ganzen nicht gerecht.
Zahlen: Erstmals seit 20 Jahren, seit 1999 gibts in Österreich 2018 wieder weniger als eine halbe Million Strafanzeigen. Was verlangen Kickl, Tschürtz & Co nun aber: Aufrüstung, Präsenz, Polizeistaat. Kickl forder (mehr oder weniger wörtlich), dass "das Recht der Politik zu folgen hat und nicht umgekehrt." Nenne es wie du willst, aber ist dir klar, dass damit grundsätzlich die Aushebelung eines der wichtigsten Prinzipien von Demokratien gefordert wird?
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relativ
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(04 May 2019, 19:45)

...
Es ist immer wieder bemerkenswert, dass die selbsternannten Demokratieverteidiger sehr schnell auf die Demokratie verzichten können, wenn es um gegenteilige Meinungen geht.
Auch hierzu hätte ich wieder eine Verständnissfrage. Wie äußert sich dies denn?
Mich wundert das ja immer, weil ich noch keinen, der sich über die diesbezügliche Behinderung seiner demokratischen Rechte beschwert hat, getroffen habe, wo es tatsächlich so war.
Weder du noch die Rechten auf der Strasse leiden darunter, daß sie ihre Meinung nicht frei äußern dürfen, auf jedenfall nicht mehr oder weniger als alle Anderen .
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 11:47)

Zahlen: Erstmals seit 20 Jahren, seit 1999 gibts in Österreich 2018 wieder weniger als eine halbe Million Strafanzeigen. Was verlangen Kickl, Tschürtz & Co nun aber: Aufrüstung, Präsenz, Polizeistaat. Kickl forder (mehr oder weniger wörtlich), dass "das Recht der Politik zu folgen hat und nicht umgekehrt." Nenne es wie du willst, aber ist dir klar, dass damit grundsätzlich die Aushebelung eines der wichtigsten Prinzipien von Demokratien gefordert wird?
Schon wieder Themenwechsel, du bist wirklich anstrengend.
Wie Kickl das gemeint hat, ist sein Geheimnis, tatsächlich folgt das Recht der Politik
Und umgekehrt.
Was denn sonst.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 12:14)

Auch hierzu hätte ich wieder eine Verständnissfrage. Wie äußert sich dies denn?
Mich wundert das ja immer, weil ich noch keinen, der sich über die diesbezügliche Behinderung seiner demokratischen Rechte beschwert hat, getroffen habe, wo es tatsächlich so war.
Weder du noch die Rechten auf der Strasse leiden darunter, daß sie ihre Meinung nicht frei äußern dürfen, auf jedenfall nicht mehr oder weniger als alle Anderen .
Brauchst du nur hier im Forum herumzuschauen, wenn es um das Demonstrationsrecht geht.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 13:29)

Schon wieder Themenwechsel, du bist wirklich anstrengend.
Wie Kickl das gemeint hat, ist sein Geheimnis, tatsächlich folgt das Recht der Politik
Ja. In Form eines Gesetzgebungsprozesses. Und es ist überhaupt kein Geheimnis wie Kickl das meinte: Nämlich so, dass die Exekutive, zum Beispiel das Innenministerium und seine Instanzen, zur Not auch mal über dem Gesetz stehen. Es geht um nix weniger als um die Aushebelung des Rechtsstaatlichkeitsprinzips.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Montag 6. Mai 2019, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 13:30)

Brauchst du nur hier im Forum herumzuschauen, wenn es um das Demonstrationsrecht geht.
Alles war erzählt wurde war doch korrekt. Es gibt kein Recht darauf gehört zu werden, nur etwas kundzutun.
Die Etikette die du da beschreibst, gilt eher als ungeschriebenes Gesetz bei Diskussionen in kleinerer Runde, aber nicht für Demonstratioen. Solange du da nicht die Emissionsgesetze anführen kannst, bleibt dies alles demokratisch Legitim, auch wenns einem manchmal nervt.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 13:43)

Ja. In Form eines Gesetzgebungsprozesses. Und es ist überhaupt kein Geheimnis wie Kickl das meinte: Nämlich so, dass die Exekutive, zum Beispiel das Innenministerium und seine Instanzen, zur Not auch mal über dem Gesetz stehen. Es geht um nix weniger als um die Aushebelung des Rechtsstaatlichkeitsprinzips.
Natürlich habe ich auch meine Vermutung, wie er es gemeint hat.
Wenn ich recht habe, wird er sich schneiden.
Das funktioniert so nicht.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 13:45)

Alles war erzählt wurde war doch korrekt. Es gibt kein Recht darauf gehört zu werden, nur etwas kundzutun.
Die Etikette die du da beschreibst, gilt eher als ungeschriebenes Gesetz bei Diskussionen in kleinerer Runde, aber nicht für Demonstratioen. Solange du da nicht die Emissionsgesetze anführen kannst, bleibt dies alles demokratisch Legitim, auch wenns einem manchmal nervt.
Also, mit einer Gegendemonstration eine Demonstration so weit zu stören, dass die Demonstration quasi undurchführbar wird, halte ich absolut nicht für demokratisch.
Das gilt für alle Seiten.
So weit kommen wir noch, wer lauter brüllt, gewinnt.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 May 2019, 11:33)
Ich denke das zeigt recht deutlich warum es Unzufriedenheit mit der Umsetzung der Demokratie gibt.
Es sind zunehmend Gesinnungsethiker, die sich die Deutungshoheit über genehme Meinungen, die zur Wahrheit stilisiert werden und unangenehme Meinungen, die es zu stigmatisieren gilt, anmaßen.
Dieses Klima, in dem schon die Äußerung von Meinungen, die nicht dem "Zeitgeist", der PC entsprechen, dazu führen dass Menschen stigmatisiert und ausgegrenzt werden, führt erst dazu bestimmte Meinungen/Meinungsäußerungen nicht mehr zuzulassen und am Ende hin zu Denkverboten.
Die daraus entstehende Unzufriedenheit mit der Umsetzung der Demokratie sollte als ernsthaftes Warnsignal betrachtet werden, dass die Demokratie in Gefahr ist - nicht durch diejenigen, die ihre Unzufriedenheit äußern, sondern durch diejenigen, die einen Korridor errichten, in dem Meinung/Meinungsäußerung noch als zulässig betrachtet wird.
Darüber kann man noch endlos diskutieren und darüber wurde auch hier schon sehr viel diskutiert.

Um es klar zu sagen: Von "Denkverboten" sprechen kann überhaupt nur jemand, der sich selbst welche erteilt bzw. der sein Denken nach Zustimmung oder Ablehnung ausrichtet. EIn freier Mensch denkt grundsätzlich frei nach. Für einen innerlich freien Menschen wird es niemals so etwas wie ein "Denkverbot" geben. Bei der Rede von den "Denkverboten" geht es eigentluch um etwas ganz anders: Um eine Konsenseinforderung.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 13:54)

Also, mit einer Gegendemonstration eine Demonstration so weit zu stören, dass die Demonstration quasi undurchführbar wird, halte ich absolut nicht für demokratisch.
Das gilt für alle Seiten.
So weit kommen wir noch, wer lauter brüllt, gewinnt.
Es ist nicht schick und natürlich kein sehr gutes Benehmen, aber mit Demokratisch oder nicht hat dies nix zu tun.
Es ist eher vergleichbar mit zwei realisierenden Fanblöcken in einem Fußballstadium. Die die mehr sind, sind in der Regel etwas lauter und die anderen werden so nicht mehr gehört. ;)
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 14:05)

Es ist nicht schick und natürlich kein sehr gutes Benehmen, aber mit Demokratisch oder nicht hat dies nix zu tun.
Es ist eher vergleichbar mit zwei realisierenden Fanblöcken in einem Fußballstadium. Die die mehr sind, sind in der Regel etwas lauter und die anderen werden so nicht mehr gehört. ;)
Also findest du es mit der Demokratie zu vereinbaren, wenn man seine Meinung quasi mit Gewalt durchsetzt und eine andere nicht gelten lässt?
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:11)

Also findest du es mit der Demokratie zu vereinbaren, wenn man seine Meinung quasi mit Gewalt durchsetzt und eine andere nicht gelten lässt?
Du meinst lauter, weil mehr sein, hat quasi etwas mit Gewalt zu tun und wäre somit undemokratisch.?
Wenn ja, solltest du hier eher dein Demokratieverständnis überprüfen.
Also nach dem GG ist die Lautstärke nicht exakt vorgegeben.
Art. 8
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 14:18)

Du meinst lauter, weil mehr sein, hat quasi etwas mit Gewalt zu tun und wäre somit undemokratisch.?
Wenn ja, solltest du hier eher dein Demokratieverständnis überprüfen.
Also nach dem GG ist die Lautstärke nicht exakt vorgegeben.
Nein, lauter, weil undemokratisch.
Nicht gar so schwer zu verstehen.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:20)

Nein, lauter, weil undemokratisch.
Nicht gar so schwer zu verstehen.
Was ist undeomkratisch? :?:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

Alexyessin hat geschrieben:(06 May 2019, 14:26)

Was ist undeomkratisch? :?:
Bist ja sonst nicht so begriffsstutzig.
Länger nicht da gewesen?
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:28)

Bist ja sonst nicht so begriffsstutzig.
Länger nicht da gewesen?
Also wenn du andere alternative Fakten zum Thema: "Was ist Demokratisch und was nicht hast." Lass mal sehen.
Ansonsten halte ich mich daran, laut, lauter sein hat erstmal nix mit Undemokratisch zu tun.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:28)

Bist ja sonst nicht so begriffsstutzig.
Länger nicht da gewesen?
Bitte beantworte doch einfach meine Frage.
Ich war mal 4 Tage nicht da............... :)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 14:31)

Also wenn du andere alternative Fakten zum Thema: "Was ist Demokratisch und was nicht hast." Lass mal sehen.
Ansonsten halte ich mich daran, laut, lauter sein hat erstmal nix mit Undemokratisch zu tun.
Suchst du mich wieder als Reibebaum heim?
Als Nemesis bist du zu schwach.
Wie oft soll ich das noch erklären, eine Demonstration ist demokratisch legitimiert.
Eine Gegendemonstration auch.
Wenn die Gegendemonstration die Demonstranten der anderen Demonstration daran hindert, ihr demokratisch legitimiertes Recht auszuüben, handelt sie undemokratisch.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Alexyessin »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:36)

Suchst du mich wieder als Reibebaum heim?
Als Nemesis bist du zu schwach.
Wie oft soll ich das noch erklären, eine Demonstration ist demokratisch legitimiert.
Eine Gegendemonstration auch.
Wenn die Gegendemonstration die Demonstranten der anderen Demonstration daran hindert, ihr demokratisch legitimiertes Recht auszuüben, handelt sie undemokratisch.
Nein, ziviler Ungehorsam ist nicht Rechtens - aber in manchen Fällen nicht undemokratisch.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

Alexyessin hat geschrieben:(06 May 2019, 14:32)

Bitte beantworte doch einfach meine Frage.
Ich war mal 4 Tage nicht da............... :)
Siehe meine Antwort an relativ.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 13:58)

Darüber kann man noch endlos diskutieren und darüber wurde auch hier schon sehr viel diskutiert.

Um es klar zu sagen: Von "Denkverboten" sprechen kann überhaupt nur jemand, der sich selbst welche erteilt bzw. der sein Denken nach Zustimmung oder Ablehnung ausrichtet. EIn freier Mensch denkt grundsätzlich frei nach. Für einen innerlich freien Menschen wird es niemals so etwas wie ein "Denkverbot" geben. Bei der Rede von den "Denkverboten" geht es eigentluch um etwas ganz anders: Um eine Konsenseinforderung.
Meine Aussage bezieht sich auf einen zitierten und verlinkten Artikel der NZZ, wenn du ihn gelesen hättest, wüsstest du, worum es geht.
Eines beweist du allerdings wieder sehr eindrucksvoll, dass DU dich im Besitz der absoluten, allgemeingültigen Wahrheit wähnst.
Das Blöde ist nur, dass dein, immer wieder "herbei geschleppter" Satre und sein Existenzialismus in der Realität nicht funktionieren, weil es "innere Freiheit" ohne "äußere Freiheit" gar nicht geben kann bzw "innere Freiheit" ohne "äußere Freiheit" ein völlig sinnbefreites Konstrukt ist - weil "innerlich frei" kann auch ein Sklave sein, ein Gefangener oder ein Mensch, der in einer unmenschlichen Diktatur lebt/leben muss.
Nur ein Mensch, der auch "äußerlich frei" ist kann sich voll entfalten/selbst verwirklichen, kann seine Potentiale nutzen und realisieren.

"Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Czesław Miłosz hat den Prozess des «Verführten Denkens», also der Anpassung von Intellektuellen an ein herrschendes Dogma – in seinem Fall des Kommunismus –, eindrücklich beschrieben.
Gerade sehen wir, dass es das verführte Denken auch in Demokratien gibt. Und es gedieh – höchst blamabel für alle Beteiligten – ursprünglich an Universitäten, dem Ort des Geistes par excellence.
Die «Furcht vor der Freiheit» hat eine Flucht ins Revolutionäre, Autoritäre oder Konformistische zur Folge, wusste Erich Fromm, und er scheint bei den Kindern und Kindeskindern der 68er mit seiner These noch einmal recht zu bekommen. Ein Teil der Linken findet in der Political-Correctness-Bewegung offenbar das gedeihlichste Feld für die eigene Selbstdemontage bei gleichzeitiger Befriedigung von Allmachtsphantasien."
Quelle


Welchen Sinn soll "innere Freiheit" haben, wenn man seine Meinung nicht mehr offen vertreten darf, ohne stigmatisiert, diffamiert und in eine bestimmte politische Schublade verfrachtet zu werden?
Welchen Sinn soll "innere Freiheit" haben, wenn man seine - angeblich freien Gedanken - nicht ebenso frei äußern darf?
Deine so genannte "innere Freiheit" gerät in diesem Zusammenhang zur Farce.

Wenn in einer Demokratie Kräfte erstarken, die im Sinne einer Political Correctness die freie Meinungsäußerung einschränken/einschränken wollen, erweisen sich diese Kräfte als Totengräber der Demokratie, wer das zulässt oder tatenlos zusieht, ebenso.
Die Unzufriedenheit mit der Umsetzung der Demokratie gilt ja gerade jenen, die tatenlos zusehen, wie auch jenen die etwas von "innerer Freiheit" daher schwafeln und gar nicht merken, wie sehr sie ersteren damit in die Hände spielen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Tomaner »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:20)

Nein, lauter, weil undemokratisch.
Nicht gar so schwer zu verstehen.
Oh ja, man lernt nie aus. Alles was sich unter unsere Städte sind bunt vereinigt hat, sind undemokratisch gegen einer total demokratischen AfD. Bei uns sind dies fast alle Parteien sogar CSU, Sportvereine, Kirchen, Sozialverbände, Schüler, Lehrer und viele mehr. Ich verstehe unter Demokratie auch, Politik für eine Mehrheit zu machen. Politische Vorstellungen einer AfD haben glasklar keine Mehrheit, sie dennoch durchsetzen zu wollen, wäre undemokratisch.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

Tomaner hat geschrieben:(06 May 2019, 15:01)

Oh ja, man lernt nie aus. Alles was sich unter unsere Städte sind bunt vereinigt hat, sind undemokratisch gegen einer total demokratischen AfD. Bei uns sind dies fast alle Parteien sogar CSU, Sportvereine, Kirchen, Sozialverbände, Schüler, Lehrer und viele mehr. Ich verstehe unter Demokratie auch, Politik für eine Mehrheit zu machen. Politische Vorstellungen einer AfD haben glasklar keine Mehrheit, sie dennoch durchsetzen zu wollen, wäre undemokratisch.
Es gibt doch auch in Deutschland Wahlen, oder?
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 14:36)

Suchst du mich wieder als Reibebaum heim?
Als Nemesis bist du zu schwach.
Wie oft soll ich das noch erklären, eine Demonstration ist demokratisch legitimiert.
Eine Gegendemonstration auch.
Wenn die Gegendemonstration die Demonstranten der anderen Demonstration daran hindert, ihr demokratisch legitimiertes Recht auszuüben, handelt sie undemokratisch.
Sorry aber hast du ein Beispiel, wo Gegendemonstranten einer legitimierten Demonstration das Streikrecht erzogen haben?
Zum Reibebaum nur soviel. Du lieferst eben zu viele Reibepunkte. Da musst mit Gegenwind schon leben als Vollblutdemokrat, welcher du ja sein willst.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 15:08)

Sorry aber hast du ein Beispiel, wo Gegendemonstranten einer legitimierten Demonstration das Streikrecht erzogen haben?
Zum Reibebaum nur soviel. Du lieferst eben zu viele Reibepunkte. Da musst mit Gegenwind schon leben als Vollblutdemokrat, welcher du ja sein willst.
Na ja, ist ja schon Gewohnheit, dass du auftauchst.
Und ich habe mich auf Beiträge hier bezogen.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Tomaner »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 15:04)

Es gibt doch auch in Deutschland Wahlen, oder?
Es gibt Wahlen wo der Wähler der AfD keine Mehrheit gibt.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

Tomaner hat geschrieben:(06 May 2019, 15:12)

Es gibt Wahlen wo der Wähler der AfD keine Mehrheit gibt.
Dann ist ja alles in Ordnung, oder?
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(06 May 2019, 15:00)

Welchen Sinn soll "innere Freiheit" haben, wenn man seine Meinung nicht mehr offen vertreten darf, ohne stigmatisiert, diffamiert und in eine bestimmte politische Schublade verfrachtet zu werden?
Welchen Sinn soll "innere Freiheit" haben, wenn man seine - angeblich freien Gedanken - nicht ebenso frei äußern darf?
Deine so genannte "innere Freiheit" gerät in diesem Zusammenhang zur Farce.
"Stigmatisiert" nennst du ledliglich den simplen Umstand, dass man sich mit seiner Meinung eventuell in der Minderheit befindet bzw. auch mal völlig allein dasteht. Und? Hältst du das nicht aus? Trachtet dir jemand deshalb nach dem Leben? Was droht dir in dieser Gesellschaft außer Nonkonformismus? Dazu brauchst Du weder Sartre noch sonsteinen Denker herbeizitieren.

Das was du als ein "als Wahrheit ausgeben" bezeichnest ist einfach nur das Vertreten einer meinetwegen auch mal nonkonformistischen Ansicht. Natürlich wird man die "als Wahrheit ausgeben". Als was denn sonst? Und die anderen werden eine andere Ansicht vertreten. Mich als jemanden hinstellen, der lügt oder jedenfalls eine ganz andere Meinung vertritt. Als jemanden stigmatisieren, der in der Schublade derer steckt, die eine andere, vielleicht auch eine Minderheiten- oder sogar eine krasse Einzelansicht vertreten. Ja und? Ich erwarte gar nix anderes. Nur zu!
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 15:11)

Na ja, ist ja schon Gewohnheit, dass du auftauchst.
Und ich habe mich auf Beiträge hier bezogen.
Also das liegt wohl eher an deinen Aussagen, als an deiner Person. Ich habe hier im thread schon mal eine ähnliche Frage an Dark Angel gestellt.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(06 May 2019, 15:33)

Also das liegt wohl eher an deinen Aussagen, als an deiner Person. Ich habe hier im thread schon mal eine ähnliche Frage an Dark Angel gestellt.
Was ist an den Aussagen so furchtbar?
Ich lege nur bei allen gleiche Maßstäbe an, im Gegensatz zu anderen, die pseudodemokratisch Rosinenpicken veranstalten und anderen nicht die gleichen Rechte zugestehen wollen.

Ohne sich dabei vorzustellen, wie es andersrum wäre.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(06 May 2019, 15:47)

Was ist an den Aussagen so furchtbar?
Was heisst furchtbar, eigentlich nur falsch im Kontext Demokratie.
Ich lege nur bei allen gleiche Maßstäbe an, im Gegensatz zu anderen, die pseudodemokratisch Rosinenpicken veranstalten und anderen nicht die gleichen Rechte zugestehen wollen.
Du persönlich kannst dir Maßstäbe setzen wie du willst.
Ohne sich dabei vorzustellen, wie es andersrum wäre.
Also, auch wenn ich das Niederbrüllen und einige aktive Störrungen auch nicht so prickelnd finde,habe unter deiner Prämisse, was die Leidtragenden hier betrifft , so gut wie kein Mitleid, denn Vorstellungskraft wie es anderen Menschen so ergeht , haben wohl die allermeisten von denen nicht im geringsten, was man gut an deren Flüchtlings ect.pp. Debatten feststellen kann.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 15:22)

"Stigmatisiert" nennst du ledliglich den simplen Umstand, dass man sich mit seiner Meinung eventuell in der Minderheit befindet bzw. auch mal völlig allein dasteht. Und? Hältst du das nicht aus? Trachtet dir jemand deshalb nach dem Leben? Was droht dir in dieser Gesellschaft außer Nonkonformismus? Dazu brauchst Du weder Sartre noch sonsteinen Denker herbeizitieren.
Nein, das nenne ich NICHT so!
Lies den zitierten und verlinkten Artikel, dann dämmert dir vielleicht, worum es geht.
In der Minderheit findet sich tatsächlich die Gruppe, die versucht die/eine Political Correctness durczusetzen, in der Minderheit und diese Gruppe ist es, die alle diejenigen stigmatisiert, die sich dieser Political Correctness nicht unterwirft bzw unterwerfen will.
"Da es seit je unpraktikabel war, die Wahrheitsfindung top-down zu organisieren, verständigte man sich auf einen Prozess der Erkenntnisgewinnung durch alle in einem Verfahren, welches seit Aristoteles massgeblich vom Logos, also von Rationalität bestimmt ist.
Praktisch umgekehrt ist der Prozess aus Sicht der Political- Correctness-Bewegung. Hier steht die Wahrheit in Form der Doktrin bereits fest, weshalb sich Debatten im Grunde erübrigen. Der Debattenraum wird im Namen einer Ideologie somit erst teilprivatisiert und dann schrittweise universalisiert, bis der Privatstandard der Doktrin als einzig neuer zulässiger Meinungskorridor erscheint."
Quelle

Es sind doch wohl eher leute wie du, Vertreter der PC, die abweichende Meinungen nicht vertragen, die diese unterdrücken und verbieten wollen. Und auch wenn es dir nicht in den Kram passt, auch wenn du das leugnest - jede Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, der Stigmatisierung Andersdenkender führt erst zu Sprechverboten und in deren Folge auch zu Denkverboten.

Es geht um Demokratie, um die Umsetzung von Demokratie und die Unzufriedenheit darüber, WIE Demokratie umgesetzt wird bzw dass Demokratie zunehmend unterhöhlt/untergraben wird - eben von den Vertretern der PC.

Was soll der Schwachsinn von wegen "Trachtet dir jemand deshalb nach dem Leben?"
Es ist doch wohl ausreichend, wenn in einer Demokratie das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt und untergraben wird.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(06 May 2019, 17:30)

Nein, das nenne ich NICHT so!
Lies den zitierten und verlinkten Artikel, dann dämmert dir vielleicht, worum es geht.
In der Minderheit findet sich tatsächlich die Gruppe, die versucht die/eine Political Correctness durczusetzen, in der Minderheit und diese Gruppe ist es, die alle diejenigen stigmatisiert, die sich dieser Political Correctness nicht unterwirft bzw unterwerfen will.
"Da es seit je unpraktikabel war, die Wahrheitsfindung top-down zu organisieren, verständigte man sich auf einen Prozess der Erkenntnisgewinnung durch alle in einem Verfahren, welches seit Aristoteles massgeblich vom Logos, also von Rationalität bestimmt ist.
Praktisch umgekehrt ist der Prozess aus Sicht der Political- Correctness-Bewegung. Hier steht die Wahrheit in Form der Doktrin bereits fest, weshalb sich Debatten im Grunde erübrigen. Der Debattenraum wird im Namen einer Ideologie somit erst teilprivatisiert und dann schrittweise universalisiert, bis der Privatstandard der Doktrin als einzig neuer zulässiger Meinungskorridor erscheint."
Quelle

Es sind doch wohl eher leute wie du, Vertreter der PC, die abweichende Meinungen nicht vertragen, die diese unterdrücken und verbieten wollen. Und auch wenn es dir nicht in den Kram passt, auch wenn du das leugnest - jede Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, der Stigmatisierung Andersdenkender führt erst zu Sprechverboten und in deren Folge auch zu Denkverboten.

Es geht um Demokratie, um die Umsetzung von Demokratie und die Unzufriedenheit darüber, WIE Demokratie umgesetzt wird bzw dass Demokratie zunehmend unterhöhlt/untergraben wird - eben von den Vertretern der PC.

Was soll der Schwachsinn von wegen "Trachtet dir jemand deshalb nach dem Leben?"
Es ist doch wohl ausreichend, wenn in einer Demokratie das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt und untergraben wird.
Den ganzen Sermon kann man auf die banale Aussage herunterbrechen: "Ich will immer recht haben, und es soll immer eine Mehrheit meine Ansichten teilen. Ansonsten machen mir politische Diskussionen keinen Spaß".

Soweit so trivial und infantil. Wenn man widersprechen und dagegen halten will, wird man die Ansichten über das, was als politisch korrekt angesehen wird, wohl nicht teilen müssen oder? Es ist mir vollkommen gleichgültig, was die, gegen die ich in einer politischen DIskussion polemisiere für politisch korrekt halten und was nicht. Das ist deren Sache und nicht meine.

Das Schlimme jedoch ist, dass bei dem ganzen Disput tatsächliche Meinugsunterdrückungen aus dem Blickfeld geraten. Dass man larmoyant eine "Meinungs-Unterdrückung" für sich beklagt und woanders Leute für die Äußerung einer freien Meinung in den Knast wandern oder auch selbst in Demokratien - wie jüngst auf Malta oder in der Slowakei - als Journalisten über den Haufen geschossen werden. Da wirds dann fies und eklig.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Montag 6. Mai 2019, 18:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Selina »

"Politische Korrektheit" (PC) ist heute zur argumentativen Allzweckwaffe konservativer und neurechter Kreise geworden. Alle diejenigen, die für eine offene, freie, pluralistische Gesellschaft sind und die dabei niemanden ausgrenzen wollen, geraten unter Generalverdacht, PC zu sein. PC sei also etwas ganz Fürchterliches, was nichts mit der "wahren Demokratie" zu tun habe, meinen die selbsternannten Wahrheits-Wächter. Sie reden ohne Unterlass von "Deutungshoheit", "Denkverboten", "Stigmatisierung". Dabei findet all das gar nicht statt, niemand auferlegt ihnen ein "Denkverbot", niemand "stigmatisiert" sie... und sie reden und reden ohne Unterlass.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(06 May 2019, 17:57)

"Politische Korrektheit" (PC) ist heute zur argumentativen Allzweckwaffe konservativer und neurechter Kreise geworden. Alle diejenigen, die für eine offene, freie, pluralistische Gesellschaft sind und die dabei niemanden ausgrenzen wollen, geraten unter Generalverdacht, PC zu sein. PC sei also etwas ganz Fürchterliches, was nichts mit der "wahren Demokratie" zu tun habe, meinen die selbsternannten Wahrheits-Wächter. Sie reden ohne Unterlass von "Deutungshoheit", "Denkverboten", "Stigmatisierung". Dabei findet all das gar nicht statt, niemand auferlegt ihnen ein "Denkverbot", niemand "stigmatisiert" sie... und sie reden und reden ohne Unterlass.
Tatsächlich besteht die "Meinungsunterdrückung" darin, dass man zwar in der Blauen Narzisse oder der Jungen Freiheit alles noch so weit rechtgsherausgelehnte publizieren kann, und nach links soweit heraus, dass es schon wieder rechts herauskommt bei Jürgen Elsässer ... darum geht es aber bei PC und Meinungsunterdrückung gar nicht. Es geht darum, dass es (natürlich) kein Anrecht darauf gibt, die Flat Earth Hypothese in den Rang einer offiziellen Staatsdoktrin zu erheben. Und darin besteht dann die angebliche "Meinungsunterdrückung". Glaubt jemand, ich würde die Tatsache, dass meine persönlichen politischen Einstellungen nicht in den Rang einer offiziellen Staatsdoktrin erhoben werden, als "Meinungsunterdrückung" auffassen? Man muss doch für seine politischen Meinungen und Auffassungen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz eintreten. Was soll denn das sonst werden?
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 18:56)

Tatsächlich besteht die "Meinungsunterdrückung" darin, dass man zwar in der Blauen Narzisse oder der Jungen Freiheit alles noch so weit rechtgsherausgelehnte publizieren kann, und nach links soweit heraus, dass es schon wieder rechts herauskommt bei Jürgen Elsässer ... darum geht es aber bei PC und Meinungsunterdrückung gar nicht. Es geht darum, dass es (natürlich) kein Anrecht darauf gibt, die Flat Earth Hypothese in den Rang einer offiziellen Staatsdoktrin zu erheben. Und darin besteht dann die angebliche "Meinungsunterdrückung". Glaubt jemand, ich würde die Tatsache, dass meine persönlichen politischen Einstellungen nicht in den Rang einer offiziellen Staatsdoktrin erhoben werden, als "Meinungsunterdrückung" auffassen? Man muss doch für seine politischen Meinungen und Auffassungen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz eintreten. Was soll denn das sonst werden?
Genau. Zumal ja bekannt ist, was einigen Leuten vorschwebt. Die wollen durchaus eines Tages sowas wie Meinungsunterdrückung als Staatsdoktrin installieren. Da gibts ja knallharte Vorstellungen dazu. Ich möchte nicht wissen, was die dann mit Andersdenkenden machen. Zuerst werden gender studies verboten, dann die Ehe für alle, dann die Gleichstellungsbeauftragten, dann linke Parteien. Dann dürfen Theater nur noch deutsches Repertoire spielen, Hard Rock, Untergrund-Rap und Free Jazz werden beobachtet. Und und und.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(06 May 2019, 17:30)

Nein, das nenne ich NICHT so!
Lies den zitierten und verlinkten Artikel, dann dämmert dir vielleicht, worum es geht.
Ich hab' den Artikel nochmal und aufmerksam gelesen. Der Kern des Problems, den ich damit habe, besteht in Folgendem:
Praktisch umgekehrt ist der Prozess aus Sicht der Political- Correctness-Bewegung. Hier steht die Wahrheit in Form der Doktrin bereits fest, weshalb sich Debatten im Grunde erübrigen. Der Debattenraum wird im Namen einer Ideologie somit erst teilprivatisiert und dann schrittweise universalisiert, bis der Privatstandard der Doktrin als einzig neuer zulässiger Meinungskorridor erscheint.
Nur mal angenommen, es gibt sowas wie eine "PC-Bewegung" und für diese stünde irgendeine Wahrheit fest: Wer um alles in der Welt zwingt die, die das nicht so sehen, denn dazu, überhaupt Kenntnis davon zu nehmen. Geschweige denn, eine solche "Wahrheit" anzuerkennen. Normalerweise versuche ich nicht, Menschen, die ich für Dummköpfe halte, von ihrer Dummköpfigkeit zu erlösen. Bitte, auch mein Leben ist begrenzt. Das versuche mir mal jemand zu erklären: Warum müssen Menschen, die nicht an PC glauben, Menschen, die sie für PC-gläubig halten, davon abbringen? Warum? Bzw. warum meinen sie, PC-Gläubigkeit als gesellschaftliche Norm anerkennen zu müssen. Müssen sie doch gar nicht!

Was um alles in der Welt sollte mich dazu bringen, die moralischen Vorstellungen meiner politischen Gegner als die für mich obligatorischen zu begreifen? Das ist doch absurd!
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Montag 6. Mai 2019, 19:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Unité 1 »

Na wegen Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, der Stigmatisierung Andersdenkender, Sprech- und Denkverboten. Ich versteh' die Frage nicht.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(06 May 2019, 19:25)

Na wegen Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, der Stigmatisierung Andersdenkender, Sprech- und Denkverboten. Ich versteh' die Frage nicht.
Gut. Dann versuch doch mal zu denken, zu schreiben oder zu sprechen, was dir - zum Beispiel hier in diesem Forum - wegen der "Stigmatisierunng Andersdenkender" und außerhalb von Verfassung, Strafgesetz und Forenregeln verboten wird. Aber bitte Polemiken und Gegenreden nicht als "Verbot" auffassen!
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 19:29)

Gut. Dann versuch doch mal zu denken, zu schreiben oder zu sprechen, was dir - zum Beispiel hier in diesem Forum - wegen der "Stigmatisierunng Andersdenkender" und außerhalb von Verfassung, Strafgesetz und Forenregeln verboten wird. Aber bitte Polemiken und Gegenreden nicht als "Verbot" auffassen!
Das brauche ich nicht, denn es ist ja bekannt. Stand auch in der nzz.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Selina »

Unité 1 hat geschrieben:(06 May 2019, 19:32)

Das brauche ich nicht, denn es ist ja bekannt. Stand auch in der nzz.
:D

Und in den Achsen und Einblicken und auf den Lengsfeldern.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(06 May 2019, 19:32)

Das brauche ich nicht, denn es ist ja bekannt. Stand auch in der nzz.
Gut. O.K. Dass Menschen, die intellektuell unabhängig sind, sich erstmal ihre eigene Meinung bilden, und solche, die es nicht sind, von den Meinungen in NZZ und Co abhängig sind ... den Fingerzeig hab' ich schon verstanden.

Das ist letztendlich das Problem eines solchen NZZ-Artikels wie "Die folgsame Schar der Moralisten". Wirklich unabhängige Intellektuelle, wie sie dort eingefordert werden, wissen zunächst einmal gar nicht, wovon überhaupt die Rede ist, wenn es um "PC" oder "Deutungshoheit" geht. Denn selbstverständlich werden sie ihre Ansichten nicht - ausgerechnet! - von den Vorstellungen ihrer Diskussionskontrahenten darüber abhängig machen. Leute dagegen, die den lieben langen Tag von Meinungsunterdrückung, Deutungshoheit und Political Correctness schwätzen, erweisen sich damit als genau davon abhängig. Es geht ihnen eben tatsächlich nicht etwa um "Meinungsfreiheit" sondern um "Konsenseinforderung". Alle sollen gefälligst so denken wie sie.

Wie kommt der Autor des NZZ-Artikels auf eine so völlig absurde Behauptung wie "Der Kern des Problems ist einfach: Es gibt im Grunde nur einen öffentlichen Debattenraum."? Das ist so als hätte man zu DDR-Zeiten nur die gelenkte Staatspresse als relevante Meinungsplattform anerkannt. Und Samisdat-Publikationen als irgendetwas angesehen, was im "Kampf um die Deutungshoheit" als irrelevant oder sogar zurecht illegal anzusehen ist.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 May 2019, 08:15)

Dass Menschen, die intellektuell unabhängig sind...
"Intellektuell unabhängig" welch schöner Euphemismus für dogmatisch :thumbup:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2019, 19:22)
... warum meinen sie, PC-Gläubigkeit als gesellschaftliche Norm anerkennen zu müssen. Müssen sie doch gar nicht!
Dann versuch mal an der Berliner HU in einem Gremium eine politisch unkorrekte Aussage zu machen... Viel Spaß...! :D
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Unzufriedenheit mit Umsetzung der Demokratie

Beitrag von Selina »

firlefanz11 hat geschrieben:(07 May 2019, 10:24)

Dann versuch mal an der Berliner HU in einem Gremium eine politisch unkorrekte Aussage zu machen... Viel Spaß...! :D
Was soll denn das sein, eine "politisch unkorrekte Aussage"? Hast du Beispiele?
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