Sammelstrang: Eurokrise

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Dieter Winter
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dieter Winter »

Kibuka » Fr 20. Jan 2012, 00:44 hat geschrieben:@Dieter Winter: Ich bitte um mehr Disziplin! Beleidigungen sind auch dann noch Beleidigungen, wenn sie entsprechend abgekürzt werden und dadurch zu interpretieren sind. Der entsprechende Beitrag wurde gelöscht. Das hier ist eine Ermahnung, im Wiederholungsfall folgt eine Verwarnung.
Geht klar. Ich ließ mich vom user McCarthy provozieren. Mea culpa. Netterweise gibt es ja eine Igno Funktion. :)
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Dampflok94
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Re: Linde-Chef bringt Euro-Austritt Deutschlands ins Gespräc

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » Do 19. Jan 2012, 18:14 hat geschrieben:
Der Euro kann problemlos überleben. Die Frage die sich stellt, in welcher Form. Wenn ein Land bankrott geht und anschließend entscheidet den Euro aufzugeben, was unmittelbar auch einen Austritt aus der EU zur Folge hätte, dann würde das den Euro nicht zwangsläufig tangieren und schon gar nicht seine Existenz bedrohen.
Es mag sein, daß der Euro dieses überlebt. Aber ggf. die EU nicht. Denn aus bekannten Gründen könnte die Pleite eines EU-Staates zu Folge-Pleiten führen. Und wenn dann alle diese Staaten aus der EU fliegen wird diese platzen. Das hält sie nicht aus. Mal ganz abgesehen davon, daß ein derartiges Ausscheiden überhaupt nicht geregelt ist.
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Dieter Winter
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Re: Linde-Chef bringt Euro-Austritt Deutschlands ins Gespräc

Beitrag von Dieter Winter »

Kibuka » Do 19. Jan 2012, 18:14 hat geschrieben:In den USA gehen Bundesstaaten seit Jahren auf dem Zahnfleisch, sind de facto zahlungsunfähig. Das bedroht aber nicht den Dollar, weil kein Bundesstaat auf die Idee käme, eine eigene Währung einzuführen.
Kann man die USA mit dem Euro Raum vergleichen?

Immerhin haben Erstere so was wie eine Fiskalunion, oder?
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Kibuka
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dampflok94 hat geschrieben: Es mag sein, daß der Euro dieses überlebt. Aber ggf. die EU nicht. Denn aus bekannten Gründen könnte die Pleite eines EU-Staates zu Folge-Pleiten führen. Und wenn dann alle diese Staaten aus der EU fliegen wird diese platzen. Das hält sie nicht aus. Mal ganz abgesehen davon, daß ein derartiges Ausscheiden überhaupt nicht geregelt ist.
Folgepleiten sind nicht auszuschließen, aber das wüßte die EZB zu verhindern. Sie hat bereits interveniert und würde im Extremfall noch massiver intervenieren.
Dieter Winter hat geschrieben:
Kann man die USA mit dem Euro Raum vergleichen?

Immerhin haben Erstere so was wie eine Fiskalunion, oder?
Es gibt einen grundlegenden Unterschied, nämlich die Tatsache das in den USA gemeinsam Staatsanleihen emittiert werden. Das ist in Europa anders, hier muss sich jeder Staat selbst an den privaten Kapitalmärkten refinanzieren. Kurzum, es gibt keine gemeinsamen (Euro)bonds.

Das ist insofern problematisch, als das die Märkte nicht die gesamte Wirtschaftskraft der EU betrachten, sondern einzelnde Länder auseinander dividieren. Dadurch ist Europa anfällig für Spekulationen und eine self-fullfilling-prophecy. Es reicht aus die Bonität von einem Land zu diskreditieren und schon beginnt die Anlegerflucht und damit die unausweichliche Pleite.

Ohne Fiskalunion lassen sich gemeinsame Staatsanleihen dummerweise nur schlecht realisieren, da man es einerseits mit souveränen Staaten zu tun hat, aber andererseits keine Möglichkeit Einfluss auf die Verwendung der eingenommenen Gelder zu nehmen. Auf diese Weise könnte sich Griechenland fahrlässig mit Geld eindecken, dank der Bonität starker EU-Partner, und weiter hohe Defizite auftürmen.

Die Eurokrise ist insofern ein institutionelles Problem, kein wirklich ökonomisches Problem.
Zuletzt geändert von Kibuka am Freitag 20. Januar 2012, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dieter Winter »

Kibuka » Fr 20. Jan 2012, 14:18 hat geschrieben:Es gibt einen grundlegenden Unterschied, nämlich die Tatsache das in den USA gemeinsam Staatsanleihen emittiert werden. Das ist in Europa anders, hier muss sich jeder Staat selbst an den privaten Kapitalmärkten refinanzieren. Kurzum, es gibt keine gemeinsamen (Euro)bonds.

Das ist insofern problematisch, als das die Märkte nicht die gesamte Wirtschaftskraft der EU betrachten, sondern einzelnde Länder auseinander dividieren. Dadurch ist Europa anfällig für Spekulationen und eine self-fullfilling-prophecy. Es reicht aus die Bonität von einem Land zu diskreditieren und schon beginnt die Anlegerflucht und damit die unausweichliche Pleite.

Ohne Fiskalunion lassen sich gemeinsame Staatsanleihen dummerweise nur schlecht realisieren, da man es einerseits mit souveränen Staaten zu tun hat, aber andererseits keine Möglichkeit Einfluss auf die Verwendung der eingenommenen Gelder zu nehmen. Auf diese Weise könnte sich Griechenland fahrlässig mit Geld eindecken, dank der Bonität starker EU-Partner, und weiter hohe Defizite auftürmen.

Die Eurokrise ist insofern ein institutionelles Problem, kein wirklich ökonomisches Problem.
Man könnte auch sagen, dass der Euro nur unter Schönwetterbedingungen sicher funktioniert. Ob er auch dem Sturm auf den Märkten längerfristig standhält, ist zumindest fraglich.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dieter Winter hat geschrieben: Man könnte auch sagen, dass der Euro nur unter Schönwetterbedingungen sicher funktioniert.
Das könnte man sagen. Allerdings hat die Politik nun die Möglichkeit den Euroraum wetterfest zu machen. Die Frage ist nur, ob alle tatsächlich bereit sind nun die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dieter Winter »

Kibuka » Fr 20. Jan 2012, 14:58 hat geschrieben:
Das könnte man sagen. Allerdings hat die Politik nun die Möglichkeit den Euroraum wetterfest zu machen. Die Frage ist nur, ob alle tatsächlich bereit sind nun die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Das ist vermutlich auch eine Frage des Drucks. Insofern könnten sich die Herabstufungen der Euro Länder durch die Ratingagenturen sogar noch als Segen erweisen.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von jmjarre »

Dieter Winter » Fr 20. Jan 2012, 15:13 hat geschrieben:
Das ist vermutlich auch eine Frage des Drucks. Insofern könnten sich die Herabstufungen der Euro Länder durch die Ratingagenturen sogar noch als Segen erweisen.
Das kann ich mir nicht vorstellen...
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dieter Winter hat geschrieben:
Das ist vermutlich auch eine Frage des Drucks. Insofern könnten sich die Herabstufungen der Euro Länder durch die Ratingagenturen sogar noch als Segen erweisen.
Man bewegt sich zwischen zwei Philosophien. Ackermann und der irische Finanzminister kritisierten die Schuldenschnitte in Griechenland mit dem Argument das die Märkte daraufhin Kapital aus vielen Euroländern abzogen und die Zinsen stiegen. Die Investoren mussten nun damit rechnen real Geld zu verlieren und demenstprechend stiegen die Risikoprämien.

Man kann nun Ackermann beipflichten das diese Flucht teilweise irrational ist, aber die Alternative wäre gewesen für allen Schulden zu garantieren. Das hätte andere Länder und ihre Steuerzahler in Haftung genommen.

Ich kann nicht erkennen dass das eine erstrebenswerte Alternative sein soll. Mag sein das die Märkte jetzt überreagieren, aber sie haben die letzten 15 Jahren gepennt. Hätten sie früher ihre Augen geöffnet, wären die Spreads schon vor Jahren gestiegen und wir hätten die jetzigen Probleme nicht. Rendite und Risiko müssen wieder aneinander gekoppelt werden!

Und die Ratingagenturen können nunmal Druck machen, auch wenn sie viel zu spät damit begonnen haben und teilweise fragwürdig agieren, indem sie Länder, wie GB, großzügig bewerten, während sie die Eurozone frontal angreifen.

Die Amerikaner und Briten möchten auch das die EZB bedingungslos Geld druckt.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dieter Winter »

Kibuka » So 22. Jan 2012, 17:11 hat geschrieben:[
Rendite und Risiko müssen wieder aneinander gekoppelt werden!
D'accord!

So lange die Verursache nicht persönlich in die Haftung hüpfen, bleibt das Spiel ziemlich unfair.

btw: Meinen "Anlageberater" bei der Sparksse habe ich bei seiner Empfehlung etwas aus dem Konzept gebracht, als ich ihn fragte, ob er mir für sein empfohlenes - angeblich bombensicheres - "Produkt" (Schiffsbeteiligung) persönlich, also mit einer Schuldverschreibung, haften würde... :D Ich muss die Antwort hier wohl nicht explizit ausführen? :cool:
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dieter Winter hat geschrieben:
So lange die Verursache nicht persönlich in die Haftung hüpfen, bleibt das Spiel ziemlich unfair.
Man muss aber leider auch sagen das die Verursacher größtenteils nicht persönlich haften werden, sondern wir alle werden haften, so oder so. Es sind Versicherungen und Banken, die EZB, die KfW usw., die griechische Anleihen im Portfolio haben. Abschreibungen werden zum Ausgleich über den Bundeshaushalt führen oder zu weniger Zinsen auf Tagesgeld usw. Hinzu kommen steigende Inflationsraten, die alle betreffen.

Dennoch gibt es keine Alternative zum Schuldenschnitt. Den Märkten muss klargemacht werden, dass Staatsanleihen ein Risiko in sich tragen. Die Fehler der Vergangenheit können wir nicht mehr ungeschehen machen, aber wir können dafür sorgen das in Zukunft nicht wieder dieselben Fehler begangen werden.

Allerdings wären hier noch deutlichere Maßnahmen notwendig, vorallem bezüglich der Regulierung der Finanzmärkte. Noch immer operieren riesige Institute mit aufgeblähten Bilanzen und bauen damit systemische Risiken auf.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 22. Januar 2012, 17:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dieter Winter »

Kibuka » So 22. Jan 2012, 17:52 hat geschrieben:
Man muss aber leider auch sagen das die Verursacher größtenteils nicht persönlich haften werden, sondern wir alle werden haften, so oder so.
Imho ist das die wesentliche Ursache der Schuldenkrise.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dieter Winter » So 22. Jan 2012, 20:02 hat geschrieben:
Imho ist das die wesentliche Ursache der Schuldenkrise.
Richtig! Und hier wurde bisher leider nur unzureichend angesetzt.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Jetzt schlägt die Eurokrise langsam voll durch.
IWF sieht große Risiken für Weltwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds hat in seiner jüngsten Konjunkturprognose vor Gefahren für die Weltwirtschaft gewarnt. Das größte Risiko gehe von der Entwicklung im Euroraum aus.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 21952.html
In seinem neuen Zwischenbericht zum Weltwirtschaftsausblick (WEO) rechnet der Fonds für die Euro-Zone in diesem Jahr inzwischen mit einem Wirtschaftsrückgang von 0,5 Prozent. In Deutschland rechnen die Ökonomen dieses Jahr mit einem Mini-Wachstum von 0,3 Prozent.

Damit liegt die Bundesrepublik noch immer hinter dem BIP-Niveau vor Ausbruch der Finanzkrise 2008.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Praia61 »

Daran krankt doch auch unsere Gesellschaft.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von McCarthy »

Das Wirtschaftssystem krankt daran, dass man die Banken immer noch nicht zurück reguliert hat und man die Bankster ungeschoren und mit fetten Boni wegkommen ließ. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten, die Banken pumpen schon die nächste Blase auf, woran sie sich währenddessen und im Nachhinein bereichern können.
"Der Antisemitismus ist dem Nationalismus blutsverwandt und dessen bester Alliierter."Carl von Ossietzky
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Praia61 »

Wem gehören die Banken ?
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

McCarthy » Mi 25. Jan 2012, 16:02 hat geschrieben:Das Wirtschaftssystem krankt daran, dass man die Banken immer noch nicht zurück reguliert hat und man die Bankster ungeschoren und mit fetten Boni wegkommen ließ. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten, die Banken pumpen schon die nächste Blase auf, woran sie sich währenddessen und im Nachhinein bereichern können.
Ich interpretiere "antikommunist" einmal wie man es gewöhnlich erwaten kann und daher "Kapitalist"?... wenn dem so sei, dann müsste Ihnen doch das Herz aufgehen, weil dass was sie da sehen, die Auswirkungen von FREIER (unkontrollierter) Marktwirtschaft und schlechthin des Kapitalismus sind.

Aber allgemein: Wenn man jedoch begreift, dass dort wo das meiste Geld sitzt, immer auch die größte Macht sitzt - kann man überlegen, wie denn, wer denn, dagegen etwas unternehmen will, wenn doch die, die Welt lenken und beherrschen alleinig die Regeln bestimmen. Der Starke lässt sich nicht von kleinen Schwachen sagen wie er was machen soll, damit er selber ärmer und schwächer wird. Kommt nirgends in der Natur vor - kann man ausschließen solange breite Massen der Menschen nicht verstehen was, wie und warum vor sich geht.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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McCarthy
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von McCarthy »

Cerberus » Sa 28. Jan 2012, 13:16 hat geschrieben:Ich interpretiere "antikommunist" einmal wie man es gewöhnlich erwaten kann und daher "Kapitalist"?... wenn dem so sei, dann müsste Ihnen doch das Herz aufgehen, weil dass was sie da sehen, die Auswirkungen von FREIER (unkontrollierter) Marktwirtschaft und schlechthin des Kapitalismus sind.
Ich würde mich als sozialliberalen Marktwirtschaftler bezeichnen und halte die Auswüchse der willkürlich deregulierten Märkte für sehr gefährlich.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

McCarthy » Sa 28. Jan 2012, 20:29 hat geschrieben: Ich würde mich als sozialliberalen Marktwirtschaftler bezeichnen und halte die Auswüchse der willkürlich deregulierten Märkte für sehr gefährlich.
Sozialliberal... klingt gut für mich, nur wenn Sie sich als "antikommunist" bezeichnen, dann ziehen Sie sicher andere Geister auf sich, als zu einer (wenns denn stimmt) sozialliberalen Einstellung zu erwarten wäre.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Im Grunde gehört zuviel freies Geld zu einem allzu freien Finanzmarkt.
Letzterer hat sich von den Realitäten entkoppelt,und machte sich atraktiver als reale produktion sein könnte.
Also bei jenen denen es nur ums Geld geht.
Allerdings ist das zunehmend auch wieder Schnee von gestern.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls hat geschrieben:Im Grunde gehört zuviel freies Geld zu einem allzu freien Finanzmarkt.
Letzterer hat sich von den Realitäten entkoppelt,und machte sich atraktiver als reale produktion sein könnte.
Also bei jenen denen es nur ums Geld geht.
Allerdings ist das zunehmend auch wieder Schnee von gestern.
Wir hätten keine Probleme im Euroraum, wenn die Finanzindustrie nicht versagt hätte, indem sie Kapital quer durch den Kontinent transferierte und zu einem signifikanten Anteil in Länder, die das Geld nie wieder zurück zahlen werden.

Insofern ist es gut das die Ratingagenturen nun endlich radikal durchgreifen. Man kann nur hoffen das die Bankster das nächste Mal etwas vorsichtiger agieren. Hier wäre der Staat gefragt, diese Institute einzuschränken, zu kontrollieren und in Haftung zu nehmen. So schafft man Disziplin!
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » So 29. Jan 2012, 18:25 hat geschrieben:
Wir hätten keine Probleme im Euroraum, wenn die Finanzindustrie nicht versagt hätte, indem sie Kapital quer durch den Kontinent transferierte und zu einem signifikanten Anteil in Länder, die das Geld nie wieder zurück zahlen werden.

Insofern ist es gut das die Ratingagenturen nun endlich radikal durchgreifen. Man kann nur hoffen das die Bankster das nächste Mal etwas vorsichtiger agieren. Hier wäre der Staat gefragt, diese Institute einzuschränken, zu kontrollieren und in Haftung zu nehmen. So schafft man Disziplin!
Ich muss dir leider widersprechen.
Ungern.
Die Finanzindustrie war im gegenteil Erfolgreich,extrem Erfolgreich.
Sie hat Deutschland zu Tode gesiegt.
ja.

Echt is wie Stalingrad,...die standen nach enormen Siegen auch vor ner pleite.
Allerdings waren es bei ihnen die Soldaten die ausgingen.

Uns gingen die zahlungsfähigen Kreditschuldner aus.
Ja heftig,ne.
:D :D :D

Die Banken haben das getan wozu sie eigentlich da sind.
Wir müssen den Faden weiterspinnen,und uns ehrlich und ernsthaft Fragen WER denn die Kontrollfunktion zu übernehmen hat.
Ja,richtig,...das kann nur der Staat übernehmen.

Aber noch 10 Meter vor einer Massiven Beton Mauer war noch Party im Auto,das mit Vollgas dagegen raste.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Montag 30. Januar 2012, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Portugal gerät in die Zange der Märkte. Die Ratingagenturen haben das Land bereits auf Ramsch heruntergestuft.

Trotz erheblicher Sparanstrengungen und geringerer Verschuldungsquoten, als Griechenland, sieht es düster aus. Das Land schrumpft, Wachstumsperspektiven gibt es nicht. Das Land hat keine Industrie, insbesondere Lederwaren, Korbwaren, Möbel, Schmuckwaren und einfache Industriewaren, wie Rasenmäher, Beleuchtungsgegenstände, Rasierapparate, Sonnenbrillen usw. wurde von Asien übernommen und können dort infolge der Skaleneffekte deutlich billiger hergestellt werden, selbst wenn Portugal radikal abwerten könnte, gäbe es kaum Hoffnung auf Besserung.
Portugal wird um Geld betteln müssen

30.01.2012, 17:26 Uhr

Während Italien erfolgreich Geld einsammelt und die EU-Granden um den Schuldenschnitt Griechenlands ringen, wetten Investoren bereits auf die nächste Staatspleite. Für Portugal wird die Luft immer dünner.

Griechenland braucht dringend neue Kredite, sonst droht der unmittelbare Bankrott. Außerdem sollen die Gläubiger einem Schuldenerlass zustimmen. Das südeuropäische Land beherrscht so sehr die Schlagzeilen, dass für die anderen Schauplätze der Euro-Krise kaum Platz bleibt. Dabei braut sich an den Märkten gerade der nächste Sturm zusammen. „Nicht nur Griechenland, auch andere Staaten sind insolvent“, sagte der Ökonom Nouriel Roubini am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Da hilft es auch nicht, dass sich Italien heute 7,5 Milliarden Euro zu deutlich günstigeren Konditionen als erwartet leihen konnte.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/bo ... 27126.html
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von garfield335 »

Jean Claude Juncker ist eine Zumutung.

Gestern im Radio Interview.
Die Luxemburg zahlen pro Kopf am meisten in den EFSM, Aber es ist gut, dass das bisher niemand gemerkt hat :rolleyes:
erinnert mich an folgendes Zitat:
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
Dieser Mann sollte endlich abgewählt werden :mad:
Zuletzt geändert von garfield335 am Dienstag 31. Januar 2012, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dampflok94 »

Garfield335 » Di 31. Jan 2012, 08:48 hat geschrieben:Jean Claude Juncker ist eine Zumutung.

Gestern im Radio Interview.



erinnert mich an folgendes Zitat:



Dieser Mann sollte endlich abgewählt werden :mad:
Soweit ich weiß, ist Luxemburg doch eine Demokratie. Ich weiß allerdings nicht, wann bei Euch wieder Wahlen sind. Dann könnt ihr ihn jedenfalls abwählen. :)

Wenn es denn entsprechende Mehrheiten gibt. ;)
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von garfield335 »

Dampflok94 » Di 31. Jan 2012, 08:59 hat geschrieben: Soweit ich weiß, ist Luxemburg doch eine Demokratie. Ich weiß allerdings nicht, wann bei Euch wieder Wahlen sind. Dann könnt ihr ihn jedenfalls abwählen. :)

Wenn es denn entsprechende Mehrheiten gibt. ;)
Die CSV in Luxemburg ist ähnlich fest verankert wie die CSU in Bayern.

Da passiert in 100Jahren nix.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dampflok94 »

Garfield335 » Di 31. Jan 2012, 09:24 hat geschrieben:
Die CSV in Luxemburg ist ähnlich fest verankert wie die CSU in Bayern.

Da passiert in 100Jahren nix.
Also mit der CSU könnte sich bereits im nächsten Jahr erledigt haben.

Aber selbst wenn: Dann wird das ja wohl seine Gründe haben.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von garfield335 »

Dampflok94 » Di 31. Jan 2012, 13:56 hat geschrieben: Also mit der CSU könnte sich bereits im nächsten Jahr erledigt haben.

Aber selbst wenn: Dann wird das ja wohl seine Gründe haben.
Juncker wurde 1982 zum ersten mal Minister damals war er 27Jahre alt. Wir haben jetzt mittlerweile das Jahr 2012 :rolleyes:
Als Eurogruppen.chef ist er ja jetzt zurückgetreten :thumbup:
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Gandhi »

Cool ist ja, dass die Banken im Prinzip eine Lizenz zum Geld drucken bekommen.

Kann ich mir privat eigentlich auch ein paar Millionen bei der EZB leihen um die dann in italienische Staatsanleihen zu investieren?

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.1272209
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman gibt morgen in Paris eine Präsentation zur Eurokrise. Ein paar Statistiken dazu von ihm an dieser Stelle.

Leistungsbilanzungleichgewichte zwischen Deutschland und den PIGS

Preisentwicklung

Verschuldung der PIGS

Verhältnis Schulden zum BIP

Verteilung zwischen öffentlichen und privaten Schulden

Interessante Statistiken, die auch zeigen wie die privaten Schuldenberge in öffentliche Hand übergingen.

Es zeigt, wie die Wirtschaft versucht die privaten Schulden abzustreifen, um die Nachfrage konstant zu halten. Die Vermögensungleichgewichte haben das zunehmend erschwert.
Zuletzt geändert von Kibuka am Mittwoch 1. Februar 2012, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Der in vielen Fällen völlig überzogene Anspruch auf Effiziens,Leistung und Gewinn wird genau die Archillesverse der EU werden.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Do 2. Feb 2012, 16:10 hat geschrieben:Der in vielen Fällen völlig überzogene Anspruch auf Effiziens,Leistung und Gewinn wird genau die Archillesverse der EU werden.
Welche Effizienz? Unternehmerische Effzienz ist noch lange keine staatliche Effizienz und Unternehmensgewinne sind noch lange keine Volks- oder Arbeitnehmergewinne.

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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von ToughDaddy »

Bzgl. Griechenland hat man sich bei der EU was neues einfallen lassen. Nun sollen deutsche Stromkunden, welche hier schon für jene mit Solaranlagen draufzahlen, auch für griechische Solaranlagen draufzahlen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... ml#ref=rss

Nicht dass die Subvention in Deutschland schon an Lächerlichkeit und unsozialen Verhalten glänzt. Nun soll dieser Schwachsinn noch ausgeweitet werden. :dead:
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Kibuka
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

ToughDaddy » So 5. Feb 2012, 09:21 hat geschrieben:Bzgl. Griechenland hat man sich bei der EU was neues einfallen lassen. Nun sollen deutsche Stromkunden, welche hier schon für jene mit Solaranlagen draufzahlen, auch für griechische Solaranlagen draufzahlen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... ml#ref=rss

Nicht dass die Subvention in Deutschland schon an Lächerlichkeit und unsozialen Verhalten glänzt. Nun soll dieser Schwachsinn noch ausgeweitet werden.
Ich habe nichts dagegen zeitweilig für die Griechen zu bezahlen, ähnlich wie das die Westmächte nach den WWII für Deutschland getan haben. Aber mir missfallen zwei Aspekte an dem Plan. Zum einen haben die Griechen noch genug Geld, insbesondere die Oberschicht, zum anderen sind mir diese Gießkannenorgien ein Dorn im Auge. Ohne entscheidende Reformen in der Verwaltung werden auch Milliarden nicht weiterhelfen. Griechenland hat parallel zu den von der Finanzindustrie verliehenen Krediten insgesamt über 100 Milliarden € an Strukturhilfen von der EU in den letzten 10 Jahren erhalten, netto! Dazu kamen Zinsvorteile durch den Euro.

Das war genug Solidarität. Jetzt ist Griechenland gefragt seinen Beitrag zu leisten. Wer immer nur die Hand aufhält uns seinen Arsch nicht hochbekommt, der verdient auch kein Geld.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka » So 5. Feb 2012, 13:39 hat geschrieben:
Ich habe nichts dagegen zeitweilig für die Griechen zu bezahlen, ähnlich wie das die Westmächte nach den WWII für Deutschland getan haben. Aber mir missfallen zwei Aspekte an dem Plan. Zum einen haben die Griechen noch genug Geld, insbesondere die Oberschicht, zum anderen sind mir diese Gießkannenorgien ein Dorn im Auge. Ohne entscheidende Reformen in der Verwaltung werden auch Milliarden nicht weiterhelfen. Griechenland hat parallel zu den von der Finanzindustrie verliehenen Krediten insgesamt über 100 Milliarden € an Strukturhilfen von der EU in den letzten 10 Jahren erhalten, netto! Dazu kamen Zinsvorteile durch den Euro.

Das war genug Solidarität. Jetzt ist Griechenland gefragt seinen Beitrag zu leisten. Wer immer nur die Hand aufhält uns seinen Arsch nicht hochbekommt, der verdient auch kein Geld.
Ok. Aber ich habe vor allem was dagegen, wenn wieder die Verbraucher mit dem kleinen Geldbeutel herhalten sollen. Das kann es wohl nicht sein. Und wie gesagt, die Subvention ist schon hier Schwachsinn und völlig unsozial und nun soll sie noch ausgeweitet werden.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

ToughDaddy hat geschrieben: Ok. Aber ich habe vor allem was dagegen, wenn wieder die Verbraucher mit dem kleinen Geldbeutel herhalten sollen. Das kann es wohl nicht sein. Und wie gesagt, die Subvention ist schon hier Schwachsinn und völlig unsozial und nun soll sie noch ausgeweitet werden.
Der Strompreis betrifft alle privaten Endkunden, da im Gegensatz zu der Industrie keine Rabatte in Anspruch genommen werden können. Unabhängig ob es jemand aus der Unterschicht oder aus der Oberschicht ist.

So ist das halt. Die Steuerbelastung wurde sukzessive an diejenigen weitergereicht, die ihr nicht entfliehen können. Das betrifft jetzt nicht nur das EEG.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Do 2. Feb 2012, 20:27 hat geschrieben:
Welche Effizienz? Unternehmerische Effzienz ist noch lange keine staatliche Effizienz und Unternehmensgewinne sind noch lange keine Volks- oder Arbeitnehmergewinne.

Bild
1 plus setzen.
Anschliessende Parade für Kibuka.
:-)
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka » So 5. Feb 2012, 14:14 hat geschrieben:
Der Strompreis betrifft alle privaten Endkunden, da im Gegensatz zu der Industrie keine Rabatte in Anspruch genommen werden können. Unabhängig ob es jemand aus der Unterschicht oder aus der Oberschicht ist.

So ist das halt. Die Steuerbelastung wurde sukzessive an diejenigen weitergereicht, die ihr nicht entfliehen können. Das betrifft jetzt nicht nur das EEG.
Nicht ganz. Jene, welche sich jetzt schon Solaranlagen auf ihre Dächer geworfen haben, profitierten bzw. profitieren von der Subvention.
Und jene aus der Unterschicht müssen also für die Subvention zahlen, weil sie sich sowas nicht aufs Dach werfen können.

Joa so ist das halt. Dadurch wirds aber nicht richtiger.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

ToughDaddy hat geschrieben:
Nicht ganz. Jene, welche sich jetzt schon Solaranlagen auf ihre Dächer geworfen haben, profitierten bzw. profitieren von der Subvention.
Ja gut, aber das ist schon seit Jahren der Fall. Wer staatliche Subventionen abgreifen kann tut das, unabhängig welcher Schicht er angehört und um welche Subventionen es sich handelt.

Von den Photovoltaiksubventionen konnten vorallem diejenigen profitieren, die viel Platz ausnutzen konnten und entsprechend Kapital zur Verfügung hatten. Daniel Küblböck hat mit seiner RTL-Million vor Jahren in ein großes Solarfeld in der Nähe von Passau investiert und damit ausgesorgt.

Wer Geld liquide zur Verfügung hat braucht nur ein wenig Verstand und kann das Kapital für sich arbeiten lassen. Die Rendite wird nicht nur aus so schwachsinnigen Förderungen, wie den EEG erzielt, sondern auf diverse Art und Weise. Zum Beispiel mit Staatsanleihen, vorausgesetzt man weiß was man tut. Mit italienischen Bonds haben einige Millionen in den letzten Monaten verdient.

Banken machen mit geringen Marktschwankungen seit Jahrzehnten Milliardengewinne, indem sie riesige Summen bewegen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 5. Februar 2012, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Perdedor »

Kibuka hat geschrieben: Der Strompreis betrifft alle privaten Endkunden, da im Gegensatz zu der Industrie keine Rabatte in Anspruch genommen werden können.
Dazu:
Jeder fünfte Industriebetrieb hat wegen der unsicheren Energie- oder Rohstoffversorgung bereits Aktivitäten ins Ausland verlagert, oder er plant dies. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), an der sich 1520 Unternehmen beteiligten. [...] Nicht die Eurokrise, sondern steigende Energiepreise nennen die Unternehmen als ihr größtes Problem: 86 Prozent befürchten, dass sie für ihr Geschäft an Bedeutung gewinnen. Mehr als der Hälfte machen mögliche Stromausfälle oder Spannungsschwankungen Sorgen.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirts ... 25,1297967

Man kann nur hoffen, dass hier geblufft wird.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Hiver »

ToughDaddy » So 5. Feb 2012, 14:17 hat geschrieben:
Nicht ganz. Jene, welche sich jetzt schon Solaranlagen auf ihre Dächer geworfen haben, profitierten bzw. profitieren von der Subvention.
Und jene aus der Unterschicht müssen also für die Subvention zahlen, weil sie sich sowas nicht aufs Dach werfen können.

Joa so ist das halt. Dadurch wirds aber nicht richtiger.
Über das EEG den Griechen finanziell zu helfen wäre ein Witz, denn es wäre nichteinmal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Eine Lösungsmöglichkeit könnte so lauten:
Griechenland führt für den internen Zahlungsverkehr wieder die Drachme ein, der Euro würde für die Außenwirtschaft bleiben. Solche gesplitteten Währungen sind aus Großbritannien bekannt. Dazu ein Stillhalteabkommen mit den Gläubigern ähnlich dem Chapter 8 in den USA und dann noch eine Vertrag mit der Schweiz um die 200 Mrd. Euro Schwarzgeld, die von reichen Griechen dort gebunkert sind, zurückzuführen.
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35677/1.html
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Je schneller die Griechen aus der Währungsunion gehen umso besser.
Es wird Nachteile haben,aber,...es hat damit auch endlich ein Ende.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls hat geschrieben:Je schneller die Griechen aus der Währungsunion gehen umso besser.
Es wird Nachteile haben,aber,...es hat damit auch endlich ein Ende.
Ob die Griechen in der Währungsunion bleiben oder aussteigen, können nur sie entscheiden. Das ist völlig irrelevant!

Was unbedingt umgesetzt werden muss ist etwas ganz anderes. Die ganzen Bankster, die unser sauer verdientes Geld in die PIGS-Staaten verliehen haben müssen auf die Anklagebank. Danach muss in der Finanzindustrie gründlich aufgeräumt werden.

Die Bankster haben schon dutzende deutsche Milliarden im US-Hypothekenmarkt versenkt. Davon spricht heute auch niemand mehr.

Schluß mit den Kreditblasen und mit den Kasinospielchen!

Und der Staat muss endlich aufhören Gelder in diesen Sauladen zu pumpen! Dazu hat er dafür zu sorgen das die Kasinospieler zur Abwechslung mal nicht mit Geld spielen, das ihnen nicht gehört.

Für diese dreiste Blödheit müsste man eigentlich Ackermann, Funke und Co. in eine Reihe stellen und kollektiv abwatschen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 7. Februar 2012, 06:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von McCarthy »

Glaubst du daran kibuka? Nichts wird den Bankstern geschehen außer das ihre Boni pünktlich ausgezahlt werden.
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » Di 7. Feb 2012, 06:48 hat geschrieben:Was unbedingt umgesetzt werden muss ist etwas ganz anderes. Die ganzen Bankster, die unser sauer verdientes Geld in die PIGS-Staaten verliehen haben müssen auf die Anklagebank. Danach muss in der Finanzindustrie gründlich aufgeräumt werden.
Liest man immer wieder. Bleibt nur die Frage wofür denn angeklagt werden soll. Bisher habe ich dazu wenig gehört. Dieses pauschale "Kreuzigt ihn!" finde ich da wenig hilfreich.
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Re: Das Endspiel um den Euro hat begonnen

Beitrag von jmjarre »

yogi61 » Sa 26. Nov 2011, 12:25 hat geschrieben:
Diesen Bremen-Quatsch kannst Du ruhig weglassen. Man könnte die Bevölkerung ja mal fragen, was sie von dieser ganzen EU-Pampe hält, ach ich vergass, dies hat man ja aus guten Gründen lieber nicht getan.

Frag mal die Bayern, was sie vom "Länderfinanzausgleich-pampe-an Bremen " hält.

Bremen hält nur die Hand auf. Mehr kann Bremen nicht. Noch nie.

Man sollte es verschenken an Dänemark- und schon ginge es Deutschland besser :rolleyes: :thumbup:
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von jmjarre »

McCarthy » Di 7. Feb 2012, 09:39 hat geschrieben:Glaubst du daran kibuka? Nichts wird den Bankstern geschehen außer das ihre Boni pünktlich ausgezahlt werden.

Und Du bekommst keine Sonderzahlung???
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von jmjarre »

ToughDaddy » So 5. Feb 2012, 14:00 hat geschrieben:
Ok. Aber ich habe vor allem was dagegen, wenn wieder die Verbraucher mit dem kleinen Geldbeutel herhalten sollen. Das kann es wohl nicht sein. Und wie gesagt, die Subvention ist schon hier Schwachsinn und völlig unsozial und nun soll sie noch ausgeweitet werden.

Der Verbraucher muss immer herhalten..DDR...nun Griechenland
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Re: Sammelstrang Eurokrise

Beitrag von McCarthy »

jmjarre » Di 7. Feb 2012, 03:40 hat geschrieben:

Und Du bekommst keine Sonderzahlung???
Ich muss mein Geld auf ehrliche Art und Weise verdienen.
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