sportsgeist » Do 19. Jan 2012, 10:04 hat geschrieben:
es steht aber zu befuerchten, dass der euro ohne eine politische union nicht zu retten sein wird ...
solange hier jedes mitgliedsland machen kann was es will, wird der euro auf mittlere sicht nicht zu halten sein ...
Der Euro kann problemlos überleben. Die Frage die sich stellt, in welcher Form. Wenn ein Land bankrott geht und anschließend entscheidet den Euro aufzugeben, was unmittelbar auch einen Austritt aus der EU zur Folge hätte, dann würde das den Euro nicht zwangsläufig tangieren und schon gar nicht seine Existenz bedrohen.
Der Euro wird repräsentiert durch die Volkswirtschaften der Staaten, die ihn adaptiert haben. Wenn ein Land wie Deutschland, die größte Volkswirtschaft in Europa, zum Euro steht, kann der Euro nicht zerstört werden.
Die Debatte um den Euro ist eine Scheindebatte. Sie ist Ausdruck politischer Inkompetenz und mangelndem Vertrauen der Bevölkerung. Geschwächt wird der Euro durch fehlende politische Bekenntnisse zur Währung europaweit und durch permanente Störenfriede, wie Hankel, Henkel oder Starbatty, die eine Rückkehr zu alten Währungen fordern.
In den USA gehen Bundesstaaten seit Jahren auf dem Zahnfleisch, sind de facto zahlungsunfähig. Das bedroht aber nicht den Dollar, weil kein Bundesstaat auf die Idee käme, eine eigene Währung einzuführen.
Das ist das Problem des Euro. Das andere Problem ist eine Schuldenkrise! Beide Probleme greifen ineinander, sind aber isoliert zu betrachten.
Eine Währung kann nur abwerten und aufwerten, nicht kaputt gehen. Währungsreformen werden meist dann durchgeführt, wenn man die Währung durch Hyperinflation ins Bodenlose hat abstürzen lassen und damit nachhaltig das Vertrauen in die Währung zerstört hat. Das ist aber selten nötig, Argentinien hat 2001 auch keine Währungsreform durchgeführt.