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Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 27. Januar 2018, 20:00
von frems
LordAphelios hat geschrieben:(27 Jan 2018, 19:51)
OnTopic: Die SPD ist für mich aus politischer Sicht nicht mehr relevant, sie hebt sich zu wenig aus der Masse ab und wird deswegen nach und nach verdrängt werden. Zumindest sobald die Hauptwählergruppe die aktuelle Generation Y und alle folgenden wird. Es gibt andere politische Parteien die einen härteren Kurs fahren wenn es um ihre Prinzipien geht, das wird eher Beachtung finden.
Mal abwarten. Mit Schneider, Kühnert und Klingbeil hat die Partei jedenfalls einige Talente noch im Ärmel, die bei der Generation gut ankommen. Werden sie von den Babyboomern nicht ernstgenommen und der Fokus bleibt bei den (angehenden) Rentnern, weil sie schlichtweg zahlenmäßig überlegen sind, dann dürfte die Verdrängung kaum noch zu vermeiden sein, da für diese Gruppen andere Parteien schon genug Angebote zur Hand haben. Da bräuchte man wohl eine grundlegende Erneuerung. So hat die ÖVP in Österreich, mal unabhängig von politischen Positionen, ihren Arsch gerettet, während die Sozialisten in Frankreich in die Bedeutungslosigkeit stürzten und sich mit neuen Bewegungen/Parteien einige Genossen ihren Platz am Tisch der Macht behalten konnten.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 27. Januar 2018, 20:16
von Ger9374
Wäre die SPD eine Aktiengesellschaft und ich hätte aktien würde ich bei den derzeit niedrigen
kurs halten. Nicht aus überzeugung , aber kann doch wohl kaum noch tiefer gehen.
Nein überzeugen tut mich das alles schon lange nicht mehr. Die Volkspartei SPD ist tot.Auch denke ich das die afd immer näher rückt, gerade in diesen zeiten des rechtsrucks in Europa, hat die SPD vergessen wie sehr dieses land durch die Sozialdemokraten geprägt wurde. Kampflos sich von der CDU regelrecht überrennen lassen.
Brandt,Schmidt,Wehner. Im Grabe drehen sie sich um.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 27. Januar 2018, 20:31
von LordAphelios
frems hat geschrieben:(27 Jan 2018, 20:00)

Mal abwarten. Mit Schneider, Kühnert und Klingbeil hat die Partei jedenfalls einige Talente noch im Ärmel, die bei der Generation gut ankommen. Werden sie von den Babyboomern nicht ernstgenommen und der Fokus bleibt bei den (angehenden) Rentnern, weil sie schlichtweg zahlenmäßig überlegen sind, dann dürfte die Verdrängung kaum noch zu vermeiden sein, da für diese Gruppen andere Parteien schon genug Angebote zur Hand haben. Da bräuchte man wohl eine grundlegende Erneuerung. So hat die ÖVP in Österreich, mal unabhängig von politischen Positionen, ihren Arsch gerettet, während die Sozialisten in Frankreich in die Bedeutungslosigkeit stürzten und sich mit neuen Bewegungen/Parteien einige Genossen ihren Platz am Tisch der Macht behalten konnten.
Jetzt habe ich mir tatsächlich noch ein paar Artikel zu Hr. Kühnert durchlesen müssen nach dieser Antwort. Sehr interessante Persönlichkeit, ein Sebastian Kurz hat es auch geschafft Eindruck bei den Babyboomern zu schinden.
Die Babyboomer halte ich aber auch nicht für ein wirkliches Problem, diese als Wählergruppe zu gewinnen. Sie sind eher daran gewöhnt die klassischen Parteien zu wählen, weil "früher hat auch alles funktioniert, das wird weiterhin so bleiben und wir haben hauptsächlich CDU/SPD gewählt".

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 27. Januar 2018, 20:33
von H2O
LordAphelios hat geschrieben:(27 Jan 2018, 19:51)

Sehe ich ähnlich. Die EU war bereits ein großer Schritt und hat deutlich zur Bildung der aktuellen sehr guten Situation in Europa geführt. Wenn man die aktuelle Situation mal mit der vor dem 2. Weltkrieg vergleicht. Bzw auch davor?

Die EU auf die nächste Ebene zu heben als eigener Staat wäre ein enormer Fortschritt und würde auch aus finanzieller Sicht (sobald einmal vollzogen) einiges leichter machen, auch Abstimmungen könnten leichter getroffen werden, weil der Nationalismus der eigenen Staaten nicht mehr so stark vorkommen wird...zumindest nach einiger Zeit.

Wie das alles allerdings zu bewerkstelligen ist, ist eine Mammutaufgabe. Alleine die angesprochene finanzielle Situation, wie soll mit der Ungleichheit der Steuerabgaben umgegangen werden und so weiter...

OnTopic: Die SPD ist für mich aus politischer Sicht nicht mehr relevant, sie hebt sich zu wenig aus der Masse ab und wird deswegen nach und nach verdrängt werden. Zumindest sobald die Hauptwählergruppe die aktuelle Generation Y und alle folgenden wird. Es gibt andere politische Parteien die einen härteren Kurs fahren wenn es um ihre Prinzipien geht, das wird eher Beachtung finden.
Ich meine, daß die SPD als Partei mehr europäische Antriebe entfalten müßte. Herr Schulz brachte da ein Pfund mit, und die Partei wuchert damit nicht! Die Kanzlerin nutzt die Bühne Davos, um ihre Vorstellungen von Europa vor zu tragen... ich fand ihre Rede nüchtern und gut. Aber Europa braucht auch Gefühl und Einsatz... und da hätte Herr Schulz doch etwas zu bieten. Mich wundert auch nicht wenig, wie sehr die Nachwuchsorganisation auf NoGroKo lossteuert, und das Thema Europa völlig übergeht. Wird sich da nicht unser deutsches Schicksal ganz wesentlich entscheiden? Ich empfinde diese Auftritte als Abschied der Partei von Zukunftsthemen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 27. Januar 2018, 20:57
von Teeernte
....Den möcht ich Euch nicht vorenthalten...

[youtube][/youtube]

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 00:14
von Hyde
H2O hat geschrieben:(27 Jan 2018, 19:39)
Widerspruch: Die Vereinigten Staaten von Europa mögen aus unserer Sicht so bald nicht zu erreichen sein. Aber daran arbeiten, daß dieses Ziel nicht aus dem Blick gerät... warum eigentlich nicht!
Ja, aber Schulz spricht von den Vereinigten Staaten von Europa bis 2025. Was mich daran stört ist, dass Schulz selbst genau weiß, dass dieses Ziel nie und nimmer erreichbar sein wird. Trotzdem spricht er davon, und das bloß, um in seiner schwierigen persönlichen Lage ein „Zeichen zu setzen“, einen Befreiungsschlag zu landen, seinen Arsch zu retten. Dass von solchen unseriösen Ankündigungen (die wie gesagt von Anfang an nicht realisierbar sind) langfristig das Ansehen von Demokratie & Politik Schaden nimmt, kümmert ihn wohl nicht. Hauptsache, er hat in einer Rede „einen rausgehauen“ und seine persönliche Situation verbessert.
Die Ankündigung, nicht als Minister in Merkels Kabinett zu gehen, war auch von ähnlichem Schlag. Er hat das nicht aus Überzeugung gesagt, sondern bloß, um in seiner Außenwirkung zu punkten, und muss sich jetzt wohl revidieren, da er nicht damit rechnete dass er tatsächlich in eine Situation kommen könnte wo er Minister werden könnte.

Mir gefallen solche unseriösen Politiker nicht. Gute Politiker lassen sich nicht zu unerfüllbaren Versprechungen hinreißen und leisten sich auch nicht dauernd Fehleinschätzungen wie Schulz. Der Mann ist einfach nicht gut. Da gibt es in der SPD wesentlich besseres Personal.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 00:26
von Hyde
LordAphelios hat geschrieben:(27 Jan 2018, 19:51)
OnTopic: Die SPD ist für mich aus politischer Sicht nicht mehr relevant, sie hebt sich zu wenig aus der Masse ab und wird deswegen nach und nach verdrängt werden. Zumindest sobald die Hauptwählergruppe die aktuelle Generation Y und alle folgenden wird. Es gibt andere politische Parteien die einen härteren Kurs fahren wenn es um ihre Prinzipien geht, das wird eher Beachtung finden.
Momentan ist die Sozialdemokratie einfach nicht gefragt in der westlichen Welt. Alle bedeutenden westlichen Länder haben mittlerweile liberale oder konservative Regierungen, auch Italien bald.
Aber der Zeitgeist wird sich auch wieder ändern. In den 50ern konnte man sich auch nichts anderes vorstellen als eine konservative Regierung, dann in den roten 70ern konnte man sich nicht vorstellen, dass die Konservativen gesellschaftlich überhaupt noch mal ein Comeback feiern würden - dann kam prompt in den 80ern der konservative Roll Back mit Reagan, Kohl, Thatcher und Co - und diese Ära ging dann auch wieder vorbei. Siehe Schröder, Blair, Clinton, ...

Es wird auch wieder eine Zeit kommen, wo linke Regierungen gefragt sind und an die Macht kommen. Aber momentan ist einfach nicht der Zeitgeist dafür, das sieht man überall in Europa, Amerika und Japan.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 09:35
von H2O
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 00:14)

Ja, aber Schulz spricht von den Vereinigten Staaten von Europa bis 2025. Was mich daran stört ist, dass Schulz selbst genau weiß, dass dieses Ziel nie und nimmer erreichbar sein wird. Trotzdem spricht er davon, und das bloß, um in seiner schwierigen persönlichen Lage ein „Zeichen zu setzen“, einen Befreiungsschlag zu landen, seinen Arsch zu retten. Dass von solchen unseriösen Ankündigungen (die wie gesagt von Anfang an nicht realisierbar sind) langfristig das Ansehen von Demokratie & Politik Schaden nimmt, kümmert ihn wohl nicht. Hauptsache, er hat in einer Rede „einen rausgehauen“ und seine persönliche Situation verbessert.
Die Ankündigung, nicht als Minister in Merkels Kabinett zu gehen, war auch von ähnlichem Schlag. Er hat das nicht aus Überzeugung gesagt, sondern bloß, um in seiner Außenwirkung zu punkten, und muss sich jetzt wohl revidieren, da er nicht damit rechnete dass er tatsächlich in eine Situation kommen könnte wo er Minister werden könnte.

Mir gefallen solche unseriösen Politiker nicht. Gute Politiker lassen sich nicht zu unerfüllbaren Versprechungen hinreißen und leisten sich auch nicht dauernd Fehleinschätzungen wie Schulz. Der Mann ist einfach nicht gut. Da gibt es in der SPD wesentlich besseres Personal.
Ihren letzten Satz teile ich; wie hier schon mehrfach gesagt. Mir geht es jetzt aber vorwiegend um den Umgang mit Menschen. Als Führungskräfte brauchen Menschen Leitplanken, die ihnen über eigene Unzulänglichkeiten hinweg helfen, ohne davon viel Aufhebens zu machen. In der SPD hat die Gemeinschaft aber wohl einen Dummen gesucht und auch zu 100% Zustimmung gefunden, der den aussichtslosen Wahlkampf gegen die Kanzlerin verliert. Und so sind alle anderen unbeschädigt, und man kann jetzt den armen Tropf Schulz entsorgen. Halt, nein, erst muß er noch in Neuwahlen krachend scheitern. Dann aber weg mit ihm. Ich möchte mit einer Partei, die von Solidarität singt und das Gegenteil lebt, wirklich nichts zu tun haben.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 10:12
von Senexx
H2O hat geschrieben:(28 Jan 2018, 09:35)
In der SPD hat die Gemeinschaft aber wohl einen Dummen gesucht und auch zu 100% Zustimmung gefunden, der den aussichtslosen Wahlkampf gegen die Kanzlerin verliert. Und so sind alle anderen unbeschädigt, und man kann jetzt den armen Tropf Schulz entsorgen. Halt, nein, erst muß er noch in Neuwahlen krachend scheitern. Dann aber weg mit ihm. Ich möchte mit einer Partei, die von Solidarität singt und das Gegenteil lebt, wirklich nichts zu tun haben.
So viel Raffinesse besitzt die SPD nicht.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 10:30
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(27 Jan 2018, 14:07)
zu 1: Die Subventionen von Kohle- oder Atomstrom wurden früher aus Steuern und nicht Abgaben bezahlt, was bei den erneuerbaren Energien die Union-FDP-Regierung von 2009-2013 auch nicht ändern wollte.
SirToby hat geschrieben:(27 Jan 2018, 15:16)
Jeder VWL-Student weiss, dass man bei Subventionierung über den Staatshaushalt, die Besserverdienenden stärker belastet als bei einer verbrauchsabhängigen Abgabe. Und die "soziale" Regierung von Rot-Grün hat das nicht gewusst. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln wie bei der gesamten Energiewende...
Da ist natürlich, sozialpolitisch betrachtet, etwas dran. Eine Abgabe erhöht allerdings den Anreiz, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Befreiung stromintensiver und beschäftigungsintensiver Industrieunternehmen von der Abgabe ist da natürlich wieder kontraproduktiv. Ist aber wirklich ein vertracktes Thema.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 10:41
von Senexx
Wähler hat geschrieben:(28 Jan 2018, 10:30)

Da ist natürlich, sozialpolitisch betrachtet, etwas dran. Eine Abgabe erhöht allerdings den Anreiz, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Befreiung stromintensiver und beschäftigungsintensiver Industrieunternehmen von der Abgabe ist da natürlich wieder kontraproduktiv. Ist aber wirklich ein vertracktes Thema.
Warum soll der Stromverbrauch überhaupt reduziert werden? Das ist reine Ideologie. Der Fortschritt bestand bisher in der Erhöhung des Energieverbrauchs. Und der Energieverbrauch pro Kopf wird und muss zwangsläufig steigen.

Das Wissen auch die, die solche Abgabenerhöhungen planen. Denen geht es vorwiegend um Umverteilung.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 10:46
von Wähler
Wähler hat geschrieben:(28 Jan 2018, 10:30)
Da ist natürlich, sozialpolitisch betrachtet, etwas dran. Eine Abgabe erhöht allerdings den Anreiz, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Befreiung stromintensiver und beschäftigungsintensiver Industrieunternehmen von der Abgabe ist da natürlich wieder kontraproduktiv. Ist aber wirklich ein vertracktes Thema.
Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2018, 10:41)
Warum soll der Stromverbrauch überhaupt reduziert werden? Das ist reine Ideologie. Der Fortschritt bestand bisher in der Erhöhung des Energieverbrauchs. Und der Energieverbrauch pro Kopf wird und muss zwangsläufig steigen.
Das Wissen auch die, die solche Abgabenerhöhungen planen. Denen geht es vorwiegend um Umverteilung.
Erneuerbare Energien produzieren kaum CO2, die Investitionen in die Energiewende kosten aber Geld. Wir zahlen also einen Preis für den Klimawandel und die Erderwärmung so oder so, ob nun unsere Generation oder die nächste.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 11:08
von Teeernte
Wähler hat geschrieben:(28 Jan 2018, 10:46)

Erneuerbare Energien produzieren kaum CO2, die Investitionen in die Energiewende kosten aber Geld. Wir zahlen also einen Preis für den Klimawandel und die Erderwärmung so oder so, ob nun unsere Generation oder die nächste.

...Ach deswegen ist die CO2 Emission gestiegen... Kauf Dir ne wasserdichte, winddichte und atmungsaktive GORE-TEX®Jacke.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 11:15
von yogi61
Die Zukunft sieht doch gar nicht so schlecht aus.

Mehr Eintritte als Austritte SPD ist wieder mitgliederstärkste Partei

Die SPD hat die CDU überholt - zumindest was die Personenstärke der Basis angeht. Einem Bericht zufolge wuchs die Partei im vergangenen Jahr auf gut 440.000 Mitglieder.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 90198.html

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 11:55
von Senexx
Wähler hat geschrieben:(28 Jan 2018, 10:46)

Erneuerbare Energien produzieren kaum CO2, die Investitionen in die Energiewende kosten aber Geld. Wir zahlen also einen Preis für den Klimawandel und die Erderwärmung so oder so, ob nun unsere Generation oder die nächste.
Ob überhaupt eine menschengemachte Klimaerwärmung stattfindet, ob es natürliche Schwankungen sind, ist strittig. Die Hypothesen der Klimaerwärmungspaniker sind Hypothesen, kein gesichertes Wissen.

Im Laufe der Erdgeschichte hatten wir nur etwa 300 Millionen Jahre sogenannte Eiszeitalter. Die restlichen paar Milliarden Jahre herrschten Warmzeiten, die Meeresspiegel lag viel höher als heute und die Pole waren eisfrei.

Das jetzige Eiszeitalter dauert schon viel länger als die meisten seiner Vorgänger. Eine neue Warmzeit ist unausweichlich. Die Frage ist nur, wann sie kommt. Und womöglich ist das, was wir derzeit erleben, nur der Beginn einer neuen Warmzeit.

Terraforming, das was die Klimapaniker im Grunde unterstellen, ist noch eine ferne Utopie. Und deren Ideen haben einen Anflug von Hybris, der Selbstüberschätzung des Menschen und seiner Möglichkeiten. Morgen könnte wir schon alle tot sein. Der nächste verheerende Asteroideneinschlag ist statisch betrachtet längst überfällig. Und dann wird wieder einmal das Leben auf der Erde weitgehend ausgelöscht. Womöglich werden wir auch noch ein paar Hunderttausend Jahre vegetieren und uns mit der menschlichen Dummheit herumschlagen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 13:04
von jorikke
Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2018, 11:55)

Ob überhaupt eine menschengemachte Klimaerwärmung stattfindet, ob es natürliche Schwankungen sind, ist strittig. Die Hypothesen der Klimaerwärmungspaniker sind Hypothesen, kein gesichertes Wissen.

Im Laufe der Erdgeschichte hatten wir nur etwa 300 Millionen Jahre sogenannte Eiszeitalter. Die restlichen paar Milliarden Jahre herrschten Warmzeiten, die Meeresspiegel lag viel höher als heute und die Pole waren eisfrei.

Das jetzige Eiszeitalter dauert schon viel länger als die meisten seiner Vorgänger. Eine neue Warmzeit ist unausweichlich. Die Frage ist nur, wann sie kommt. Und womöglich ist das, was wir derzeit erleben, nur der Beginn einer neuen Warmzeit.

Terraforming, das was die Klimapaniker im Grunde unterstellen, ist noch eine ferne Utopie. Und deren Ideen haben einen Anflug von Hybris, der Selbstüberschätzung des Menschen und seiner Möglichkeiten. Morgen könnte wir schon alle tot sein. Der nächste verheerende Asteroideneinschlag ist statisch betrachtet längst überfällig. Und dann wird wieder einmal das Leben auf der Erde weitgehend ausgelöscht. Womöglich werden wir auch noch ein paar Hunderttausend Jahre vegetieren und uns mit der menschlichen Dummheit herumschlagen.
Ich kann dich beruhigen, deine hat eine wesentlich kürzere Lebenszeit.
...eine Sorge weniger.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 15:14
von Hyde
H2O hat geschrieben:(28 Jan 2018, 09:35)
In der SPD hat die Gemeinschaft aber wohl einen Dummen gesucht und auch zu 100% Zustimmung gefunden, der den aussichtslosen Wahlkampf gegen die Kanzlerin verliert. Und so sind alle anderen unbeschädigt, und man kann jetzt den armen Tropf Schulz entsorgen. Halt, nein, erst muß er noch in Neuwahlen krachend scheitern. Dann aber weg mit ihm. Ich möchte mit einer Partei, die von Solidarität singt und das Gegenteil lebt, wirklich nichts zu tun haben.
Diesen Ausführungen stimme ich nicht zu. Schulz ist selbst Schuld an seiner schwierigen Situation. Einen Wahlkampf zu verlieren, heißt nicht zwingend, geschwächt daraus hervorzugehen. Frank Walter Steinmeier hat 2009 für die SPD das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik erzielt - und trotzdem war er danach nie umstritten in der SPD, seine Kompetenz wurde nie angezweifelt.

Dass Schulz Kompetenz angezweifelt wird und er nun umstritten ist, ist seine eigene Schuld. Die billige Verschwörungstheorie, die SPD habe ihn nur deswegen mit 100% gewählt, um ihn scheitern sehen zu können und dann einen Sündenbock zu haben, kann man nicht durchgehen lassen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 15:26
von H2O
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 15:14)

Diesen Ausführungen stimme ich nicht zu. Schulz ist selbst Schuld an seiner schwierigen Situation. Einen Wahlkampf zu verlieren, heißt nicht zwingend, geschwächt daraus hervorzugehen. Frank Walter Steinmeier hat 2009 für die SPD das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik erzielt - und trotzdem war er danach nie umstritten in der SPD, seine Kompetenz wurde nie angezweifelt.

Dass Schulz Kompetenz angezweifelt wird und er nun umstritten ist, ist seine eigene Schuld. Die billige Verschwörungstheorie, die SPD habe ihn nur deswegen mit 100% gewählt, um ihn scheitern sehen zu können und dann einen Sündenbock zu haben, kann man nicht durchgehen lassen.
Ich kann natürlich auch nicht in die Herzen der maßgeblichen Kräfte in der SPD blicken; insofern kann ich nur von Vermutungen sprechen, da gebe ich Ihnen Recht! Aber dieses ungute Gefühl haben Sie durch Ihre Stellungnahme nicht beseitigen können... wie auch; das ist ja auch unmöglich.

Was ich vermißt habe, das sind Leitplanken, an denen auch ein schwacher Bewerber aufgefangen wird. Vielleicht ist so etwas in der Politik nicht üblich? Solidaritätsgesänge schon!

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 15:59
von Hyde
H2O hat geschrieben:(28 Jan 2018, 15:26)

Ich kann natürlich auch nicht in die Herzen der maßgeblichen Kräfte in der SPD blicken; insofern kann ich nur von Vermutungen sprechen, da gebe ich Ihnen Recht! Aber dieses ungute Gefühl haben Sie durch Ihre Stellungnahme nicht beseitigen können... wie auch; das ist ja auch unmöglich.

Was ich vermißt habe, das sind Leitplanken, an denen auch ein schwacher Bewerber aufgefangen wird. Vielleicht ist so etwas in der Politik nicht üblich? Solidaritätsgesänge schon!
Ich halte von falsch verstandener Solidarität sowieso nicht viel. Falls Schulz kein guter Politiker ist, dann muss er weg von der Parteispitze. Ihn nur dort zu halten „aus Solidarität“ und um dem netten Martin einen Gefallen zu tun, obwohl es schlecht für die Partei ist, das unterstütze ich nicht.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 16:17
von H2O
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 15:59)

Ich halte von falsch verstandener Solidarität sowieso nicht viel. Falls Schulz kein guter Politiker ist, dann muss er weg von der Parteispitze. Ihn nur dort zu halten „aus Solidarität“ und um dem netten Martin einen Gefallen zu tun, obwohl es schlecht für die Partei ist, das unterstütze ich nicht.
Tja, dann hat diese Partei also im Glauben, eine politische Spitzenkraft auf zu stellen, zu 100% diesen Bewerber gut gefunden. Und heute ist sie ganz bitter enttäuscht. Halten Sie diese Darstellung für glaubwürdig?

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 17:48
von Hyde
H2O hat geschrieben:(28 Jan 2018, 16:17)

Tja, dann hat diese Partei also im Glauben, eine politische Spitzenkraft auf zu stellen, zu 100% diesen Bewerber gut gefunden. Und heute ist sie ganz bitter enttäuscht. Halten Sie diese Darstellung für glaubwürdig?
Ja natürlich, denn zu diesem Zeitpunkt hatte Schulz Merkel in den Umfragen überholt und die SPD war deutschlandweit die stärkste Kraft. In so einer Situation hätte sich die SPD lächerlich gemacht, wenn sie Schulz nicht gewählt hätte.

Jetzt hat sich halt herausgestellt, dass Schulz doch nicht in der Lage ist, die Partei gut zu führen und die Bevölkerung dauerhaft von sich zu überzeugen. Passiert, aber auf einen Versuch mit ihm musste man es in dieser Ausgangslage ankommen lassen. Daran ist nichts falsch.

Dass Schulz damals in Umfragen vor Merkel war, spricht auch gegen die windige Verschwörungstheorie, die SPD hätte Schulz gewählt um ihn absichtlich in einen aussichtslosen Kampf gegen Merkel zu schicken, um einen Sündenbock zu haben.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 18:00
von Senexx
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 17:48)

Ja natürlich, denn zu diesem Zeitpunkt hatte Schulz Merkel in den Umfragen überholt und die SPD war deutschlandweit die stärkste Kraft. In so einer Situation hätte sich die SPD lächerlich gemacht, wenn sie Schulz nicht gewählt hätte.
Der Erfolge von Parteien sind strukturell bedingt und nicht personen- und augenblicksabhängig.

Dass die Sozen darauf hereingefallen sind, zeigt nur ihre Agonie.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 18:15
von H2O
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 17:48)

Ja natürlich, denn zu diesem Zeitpunkt hatte Schulz Merkel in den Umfragen überholt und die SPD war deutschlandweit die stärkste Kraft. In so einer Situation hätte sich die SPD lächerlich gemacht, wenn sie Schulz nicht gewählt hätte.

Jetzt hat sich halt herausgestellt, dass Schulz doch nicht in der Lage ist, die Partei gut zu führen und die Bevölkerung dauerhaft von sich zu überzeugen. Passiert, aber auf einen Versuch mit ihm musste man es in dieser Ausgangslage ankommen lassen. Daran ist nichts falsch.

Dass Schulz damals in Umfragen vor Merkel war, spricht auch gegen die windige Verschwörungstheorie, die SPD hätte Schulz gewählt um ihn absichtlich in einen aussichtslosen Kampf gegen Merkel zu schicken, um einen Sündenbock zu haben.
Dann kann man nur hoffen, daß möglichst viele Normalbürger Ihre Empfindungen teilen. Ich glaube Ihnen ganz selbstverständlich. Wenn bei mir einmal das Mißtrauen geweckt wurde, dann bin ich vielleicht auch unausstehlich.

Für mich bleibt nach Ihren Ausführungen weiterhin schlimm die Urteilsfähigkeit der öffentlichen Meinung. Bei der Kanzlerin - sollte es tatsächlich zu einer 4. Kanzlerschaft kommen - würde mich nicht wundern, wenn die es nach derzeit vielen öffentlich gesenkten Daumen wieder zur Königin Europas brächte. Die Boulevard-Medien entfalten eine teuflische Wirkung!

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 18:59
von Hyde
Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2018, 18:00)

Der Erfolge von Parteien sind strukturell bedingt und nicht personen- und augenblicksabhängig.

Dass die Sozen darauf hereingefallen sind, zeigt nur ihre Agonie.
Die SPD ist jahrelang ca 15% hinter der CDU herumgedümpelt in Umfragen. Dann kam Schulz, und plötzlich überholte die SPD die CDU in den Umfragen und hatte somit 6 Monate vor der Bundestagswahl die nicht mehr für möglich gehaltene Option, möglicherweise den nächsten Bundeskanzler stellen zu können. Der Aufschwung in den Umfragen kam mit Schulz.

In so einer Situation hatte die SPD gar keine andere Möglichkeit, als auf Schulz zu setzen. Wer etwas anderes behauptet, verkennt die Realität. Das was du sagst, sind bequeme Sprüche im Nachhinein.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 19:46
von Senexx
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 18:59)

Die SPD ist jahrelang ca 15% hinter der CDU herumgedümpelt in Umfragen. Dann kam Schulz, und plötzlich überholte die SPD die CDU in den Umfragen und hatte somit 6 Monate vor der Bundestagswahl die nicht mehr für möglich gehaltene Option, möglicherweise den nächsten Bundeskanzler stellen zu können. Der Aufschwung in den Umfragen kam mit Schulz.

In so einer Situation hatte die SPD gar keine andere Möglichkeit, als auf Schulz zu setzen. Wer etwas anderes behauptet, verkennt die Realität. Das was du sagst, sind bequeme Sprüche im Nachhinein.
Wenn eine Partei jahrelang so weiten Abstand hat, kann so etwas nur ein kurzfristiges Strohfeuer und nicht von Dauer sein.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 21:48
von Hyde
Senexx hat geschrieben:(28 Jan 2018, 19:46)

Wenn eine Partei jahrelang so weiten Abstand hat, kann so etwas nur ein kurzfristiges Strohfeuer und nicht von Dauer sein.
Niemand kann in der Politik mit Sicherheit voraussehen, ob irgendwelche Stimmungen oder Umfragewerte dauerhaft oder kurzfristig sein werden. Anfang des Jahres war es nicht entschieden, wer Kanzler werden würde.

Wenn du das anders siehst, muss man dich als eher unseriös einstufen

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 21:51
von Polibu
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 18:59)

Die SPD ist jahrelang ca 15% hinter der CDU herumgedümpelt in Umfragen. Dann kam Schulz, und plötzlich überholte die SPD die CDU in den Umfragen und hatte somit 6 Monate vor der Bundestagswahl die nicht mehr für möglich gehaltene Option, möglicherweise den nächsten Bundeskanzler stellen zu können. Der Aufschwung in den Umfragen kam mit Schulz.

In so einer Situation hatte die SPD gar keine andere Möglichkeit, als auf Schulz zu setzen. Wer etwas anderes behauptet, verkennt die Realität. Das was du sagst, sind bequeme Sprüche im Nachhinein.
Das hat doch nur ein paar Wochen angehalten und wurde auch von den Medien so inszeniert. Schulz hat sich dann selbst entzaubert und das Ergebnis kennen wir ja. :)

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 21:58
von Hyde
Polibu hat geschrieben:(28 Jan 2018, 21:51)

Das hat doch nur ein paar Wochen angehalten und wurde auch von den Medien so inszeniert. Schulz hat sich dann selbst entzaubert und das Ergebnis kennen wir ja. :)
Schulz wurde aber im März zum SPD-Chef gewählt - zu einem Zeitpunkt, als die SPD in den Umfragen dank Schulz die CDU überflügelt hatte (zwischen Januar und März).

Der Abstieg der SPD in den Umfragen begann dann nach der Saarland-Wahl Anfang April.

In der Situation im März gab es für die SPD gar keine andere Möglichkeit, als Schulz zum Parteichef zu machen. Jeder, der ein bisschen rational nachdenkt, weiß das.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 22:00
von Polibu
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 21:58)

Schulz wurde aber im März zum SPD-Chef gewählt - zu einem Zeitpunkt, als die SPD in den Umfragen dank Schulz die CDU überflügelt hatte (zwischen Januar und März).

Der Abstieg der SPD in den Umfragen begann dann nach der Saarland-Wahl Anfang April.

In der Situation im März gab es für die SPD gar keine andere Möglichkeit, als Schulz zum Parteichef zu machen. Jeder, der ein bisschen rational nachdenkt, weiß das.
War halt der letzte Strohhalm. Zum Glück ist er abgeknickt.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 23:05
von SirToby
Polibu hat geschrieben:(28 Jan 2018, 21:51)

Das hat doch nur ein paar Wochen angehalten und wurde auch von den Medien so inszeniert. Schulz hat sich dann selbst entzaubert und das Ergebnis kennen wir ja. :)
Die SPD war deswegen oben, weil viele Schulz noch nicht kannten und etwas neues wollten. Nachdem klar war, dass Schulz im Prinzip Merkel 2.0 mit Bart ist, war klar, dass die Umfragen wieder in den Keller rauschten,

Ich muss ehrlicherweise sagen: Als ich zum ersten Mal hörte, dass die SPD Schulz zum Kanzlerkandidaten küren will, musste ich mir an den Kopf fassen. Einen EU-Bürokraten als Spitzenkandidaten.... :dead:

Gut, man kann natürlich sagen, das war mutig...

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 28. Januar 2018, 23:06
von Senexx
Hyde hat geschrieben:(28 Jan 2018, 21:48)

Niemand kann in der Politik mit Sicherheit voraussehen, ob irgendwelche Stimmungen oder Umfragewerte dauerhaft oder kurzfristig sein werden.
Deswegen war es eben dämlich. Wer auf kurzfristige Stimmungsschwankungen setzt, disqualifiziert sich selbst.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 04:03
von Hyde
Was mich auch stört, ist dass wir mittlerweile ein Zweiklassenwahlrecht in Deutschland haben. Was die Bundespolitik angeht, läuft es mittlerweile so: die Mehrheit (= die Bevölkerung) wählt die Abgeordneten, die Minderheit (= die SPD-Mitglieder) bestimmt dann in einer zweiten Abstimmung die Inhalte zukünftiger deutscher Politik.

Bestimmte Leute haben also wesentlich mehr darüber mitzubestimmen, wie die zukünftige Politik in Deutschland aussehen soll, als ich. Und das nur, weil ich kein SPD-Mitglied bin (oder FDP bzw Grünen-Mitglied, die wollten ja auch den Mitgliederentscheid anwenden).

Diese Entwicklung führt auch dazu, dass es wesentlich länger dauert, bis eine Regierung steht, und somit bleibt weniger Zeit zum Regieren.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 09:07
von Dampflok94
Hyde hat geschrieben:(29 Jan 2018, 04:03)

Was mich auch stört, ist dass wir mittlerweile ein Zweiklassenwahlrecht in Deutschland haben. Was die Bundespolitik angeht, läuft es mittlerweile so: die Mehrheit (= die Bevölkerung) wählt die Abgeordneten, die Minderheit (= die SPD-Mitglieder) bestimmt dann in einer zweiten Abstimmung die Inhalte zukünftiger deutscher Politik.
Das halte ich für Nonsens. Würden es nicht die Mitglieder tun, dann ein Parteitag oder gar nur der Parteivorstand. Also eine noch viel kleinere Minderheit. Sollte deiner Meinung nach das gesamte Wahlvolk über den Koalitionsvertrag abstimmen? Die SPD-Mitglieder stimmen über die Haltung der SPD ab und sonst gar nichts. Und das ist völlig in Ordnung. Das geht nämlich auch nur die SPD und ihre Mitglieder was an.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 09:18
von Wähler
http://www.deutschlandfunk.de/zeitarbei ... _id=843808
Deutschlandfunk 27. Januar 2018 Hälfte der offenen Vollzeitstellen nur Zeitarbeit
Bei knapp der Hälfte aller als offen gemeldeten Vollzeitstellen geht es einem Bericht zufolge um Zeitarbeit.
Selbst wenn man die offenen Teilzeitstellen hinzurechne, handele es sich immer noch um ein Drittel, schreibt das RedaktionsNetzwerk Deutschland unter Berufung auf die Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linksfraktion. Demnach bekommen zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Leiharbeit einen Bruttolohn unterhalb der sogenannten Niedriglohnschwelle von 2088 Euro monatlich. In der Gesamtwirtschaft sei es dagegen nur etwa ein Fünftel.
Diese mögliche Klientel hat die SPD anscheinend abgeschrieben.
siehe auch:Millionen arbeiten ohne Mindestlohn
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/mi ... e-101.html

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 10:58
von Senexx
Wähler hat geschrieben:(29 Jan 2018, 09:18)

http://www.deutschlandfunk.de/zeitarbei ... _id=843808
Deutschlandfunk 27. Januar 2018 Hälfte der offenen Vollzeitstellen nur Zeitarbeit

Diese mögliche Klientel hat die SPD anscheinend abgeschrieben.
siehe auch:Millionen arbeiten ohne Mindestlohn
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/mi ... e-101.html
Natrülich haben Sie das.

Gut, dass Sie nun auch zu diesem Schluss kommen.

Diese Abkehr von ihrer potentiellen Klientel ist der Grund für den Niedergang der SPD. Und ihr Paktieren mit der Speerspitze des Klassenkampfes von oben gegen unten, den Grünen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 11:52
von SirToby
Die SPD ist meiner Ansicht nach noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen.

http://www.achgut.com/artikel/spd_gute_ ... nd_johanna

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 11:54
von SirToby
Senexx hat geschrieben:(29 Jan 2018, 10:58)

Natrülich haben Sie das.

Gut, dass Sie nun auch zu diesem Schluss kommen.

Diese Abkehr von ihrer potentiellen Klientel ist der Grund für den Niedergang der SPD. Und ihr Paktieren mit der Speerspitze des Klassenkampfes von oben gegen unten, den Grünen.
ich würde als Aussenstehender eher sagen, dass die "Vergrünung" der SPD ihr eigentliches Kernproblem ist. Die Parteispitze hat diesen Kurs seit ca. 2000 beharrlich eingeschlagen und verfolgt, und ist nun da angekommen, wo der Kurs sie nun einmal hingeführt hat.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 12:05
von Hyde
Dampflok94 hat geschrieben:(29 Jan 2018, 09:07)
Die SPD-Mitglieder stimmen über die Haltung der SPD ab und sonst gar nichts. Und das ist völlig in Ordnung. Das geht nämlich auch nur die SPD und ihre Mitglieder was an.
Aha, und was ist mit denen, die auch SPD gewählt haben, jedoch nicht Mitglied sind? Die geht es also nichts an?
Auf deinen jetzt folgenden Einwand, dass diese ja auch Mitglieder werden könnten, kann ich schonmal sagen: es gibt nun mal auch jede Menge Wechselwähler, die sich nicht dauerhaft auf eine bestimmte Partei festlegen möchten, und die deswegen gar nicht Mitglied werden können.
Ich zähle auch zu diesen Leuten. Ich könnte niemals Mitglied einer bestimmten Partei sein, weil mein Wahlverhalten nicht determiniert ist und ich es mir offen halten will, wen ich wähle. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass ich - im Gegensatz zu anderen Teilen der Bevölkerung - nie über die Inhalte der Politik werde mitbestimmen können, ich habe also politisch weniger Rechte als andere Teile der Bevölkerung.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 12:10
von Hyde
Dampflok94 hat geschrieben:(29 Jan 2018, 09:07)

Das halte ich für Nonsens. Würden es nicht die Mitglieder tun, dann ein Parteitag oder gar nur der Parteivorstand. Also eine noch viel kleinere Minderheit.
Der Parteivorstand besteht aus Berufspolitikern und gewählten Volksvertretern. Ihnen gestehe ich ein Mandat darüber zu, die Inhalte der Politik mitzubestimmen.

Warum aber andere, die wie ich einfacher Teil der Bevölkerung sind, etwa ein Zahnarzt, eine Lehrerin oder ein Krankenpfleger, politisch deutlich (!) mehr Rechte haben sollten als ich, empfinde ich jetzt nicht als den Gipfel der Gerechtigkeit.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 12:25
von Senexx
SirToby hat geschrieben:(29 Jan 2018, 11:54)

ich würde als Aussenstehender eher sagen, dass die "Vergrünung" der SPD ihr eigentliches Kernproblem ist. Die Parteispitze hat diesen Kurs seit ca. 2000 beharrlich eingeschlagen und verfolgt, und ist nun da angekommen, wo der Kurs sie nun einmal hingeführt hat.
Das sind aber zwei Seiten derselben Medaille.

Übrigens hat dieser Prozess, die "Vergrünung", die Hinwendung zu reaktionärem, fortschrittsabgewandtem Denken schon mit dem Godesberger Programm angefangen. Was gerne übersehen wird. Also schon weit bevor die Grünen überhaupt aufkamen.

Das beginnt damit
Das ist der Widerspruch unserer Zeit, daß der Mensch die Urkraft des Atoms
entfesselte und sich jetzt vor den Folgen fürchtet;
Hier wird nicht mehr der Klassenwiderspruch zum Haupproblem erklärt, sondern der technische Fortschritt.

Zunächst zeigt dies noch keine unmittelbare Wirkung, es sollte noch mehr als ein Jahrzehnt dauern.

Aber schon damals begann die Partei im Würgegriff der Lehrer und anderer, von den Mühen der körperlichen Arbeit Enthobenen, insbesondere den Vertretern der anderen Maßregelungs- und Herrschaftsinstitutionen zu leiden. Dass sie sich dann aber mal den Vorkämpfern der Verelendung der Benachteiligten, den Grünen, als Steigbügelhalter andienen würden, war noch nicht vorauszusehen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 12:30
von Dampflok94
Hyde hat geschrieben:(29 Jan 2018, 12:05)

Aha, und was ist mit denen, die auch SPD gewählt haben, jedoch nicht Mitglied sind? Die geht es also nichts an?
Korrekt! Wer eine Partei wählt, kann dann hinterher enttäuscht sein, was die gewählte Partei mit der Stimme so macht. Soll ja schon häufiger so gewesen sein.
Auf deinen jetzt folgenden Einwand, dass diese ja auch Mitglieder werden könnten, kann ich schonmal sagen: es gibt nun mal auch jede Menge Wechselwähler, die sich nicht dauerhaft auf eine bestimmte Partei festlegen möchten, und die deswegen gar nicht Mitglied werden können.
Ja, der Einwand kommt. Wer nicht Mitglied werden will, der kann nicht mitbestimmen. Rosinenpickerei ist nicht.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 12:37
von Dampflok94
Hyde hat geschrieben:(29 Jan 2018, 12:10)

Der Parteivorstand besteht aus Berufspolitikern und gewählten Volksvertretern. Ihnen gestehe ich ein Mandat darüber zu, die Inhalte der Politik mitzubestimmen.

Warum aber andere, die wie ich einfacher Teil der Bevölkerung sind, etwa ein Zahnarzt, eine Lehrerin oder ein Krankenpfleger, politisch deutlich (!) mehr Rechte haben sollten als ich, empfinde ich jetzt nicht als den Gipfel der Gerechtigkeit.
Eine Partei bestimmt selbst, wer was zu entscheiden hat. Die SPD hätte ja auch den Parteitag hinter die Koalitionsverhandlungen setzen können. Dann hätten auch der Zahnarzt, die Lehrerin oder der Krankenpfleger sitzen können. Viele Parteitagsdelegierte sind nämlich keine Berufspolitiker. Und die hätten trotzdem entscheiden dürfen. Und wenn die Partei nun entscheidet dieses alle Mitglieder entscheiden zu lassen, dann ist das ebenso. Und dieses Mehr an Rechten basiert auf der Parteimitgliedschaft. Ich kann mich auch nicht hinstellen und beklagen, warum das Mitglied eines Tennisvereins den Tennisplatz nutzen darf und ich als Nicht-Mitglied nicht.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 12:39
von Hyde
Dampflok94 hat geschrieben:(29 Jan 2018, 12:30)
Ja, der Einwand kommt. Wer nicht Mitglied werden will, der kann nicht mitbestimmen. Rosinenpickerei ist nicht.
Dann wird es nie möglich sein, dass alle Bevölkerungsteile die gleichen Rechte haben. Denn aus demokratischer Sicht ist es schon rein logisch nicht möglich, dass jeder wahlberechtigte Bürger Mitglied einer Partei ist - denn dann würde bei jeder Wahl jedes Mal das Gleiche rauskommen, weil jeder jedes Mal die gleiche Partei wählt. Daher ist der Rat „dann werdet doch einfach alle Parteimitglieder“ ziemlich undurchdacht und blödsinnig. In dem Moment, wo jeder Parteimitglied wird, scheitert die Demokratie.

Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist nicht auf eine Partei fixiert (so wie Parteimitglieder), sondern entscheidet von Wahl zu Wahl neu - was gut ist für die Demokratie. Dieser Bevölkerungsteil wird dann aber zukünftig politisch viel weniger Rechte haben als eine Bevölkerungsminderheit von ca 1 Mio, welche alleine die Inhalte der Politik bestimmt.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:01
von Senexx
Das ist wirklich Unsinn. Jeder kann Parteimitglieder werden und dort mitreden, wenn es ihm wichtig ist. Überwiegend scheinen nur wenige Bürger den Drang zu verspüren.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:34
von aleph
pikant hat geschrieben:(24 Jan 2018, 08:49)

selten so einen Quatsch hier gelesen!
Geld fuer Fluechtlinge ist staatlich geregelt und wie viel man da bezahlen muss, dazu gibt es ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes
Inwiefern ist das Quatsch? Flüchtlinge kosten nun mal Geld und wer Flüchtlinge aufnehmen will, muss nun mal auch an die Kosten denken. Klar, dass sozial Schwache, denen man vorher erklärt hatte, "wir haben leider nicht so viel Geld für Dich, wir müssen sparen" sauer darüber ist, dass aber für Flüchtlinge plötzlich Welches da ist. Das wurde schon oft in den Medien angesprochen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:36
von aleph
pikant hat geschrieben:(24 Jan 2018, 08:51)

diese Aussage ist hetzerisch zudem falsch unt hat mit den Threadthema nur gar nichts zu tun.
Aber selbstverständlich hat das was mit dem Threadthema zu tun. Es weißt darauf hin, was die SPD tun muss, um wieder gewählt zu werden. Zwar bevor die Linke und die AFD Kapital draus schlagen. Denn glücklicherweise sind sie nicht in der Lage, den Dilletantismus der Regierung auszunutzen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:39
von pikant
aleph hat geschrieben:(29 Jan 2018, 13:34)

Inwiefern ist das Quatsch? Flüchtlinge kosten nun mal Geld und wer Flüchtlinge aufnehmen will, muss nun mal auch an die Kosten denken. Klar, dass sozial Schwache, denen man vorher erklärt hatte, "wir haben leider nicht so viel Geld für Dich, wir müssen sparen" sauer darüber ist, dass aber für Flüchtlinge plötzlich Welches da ist. Das wurde schon oft in den Medien angesprochen.
Dann nennen Sie mir doch mal eine soziale Leistung, die in den letzten Jahren fuer sozial-schwache gekuerzt worden ist...
Hartz4 wird jedes Jahr erhoeht und ja die der Staat gibt jedes Jahr mehr fuer Mietwohnunen fuer sozial Beduerftige aus.
nicht ein Cent wurde da gekuerzt wegen Fluechtlingen und Co - das sollte man wissen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:45
von aleph
Am Freitag bin ich dem kleinen Mann in Frankfurt begegnet. Ich bin mit dem ICE von Saarbrücken nach Hause gefahren und musste in Frankfurt 50 Minuten auf den Anschlusszug warten. In dieser Zeit beobachtete ich, wie viermal unterschiedliche Personen in Abfallcontainern dort herumstocherten. Ich habe sie natürlich nicht gefragt, warum sie das machen. Wahrscheinlich ein Hobby oder so.

Aber nicht nur Armut, auch bei der Gesundheit gibt es Nachholbedarf: ich benötige aufgrund meiner Behinderungen medizinische Hilfsmittel, die ich zum großen Teil selbst zahlen muss. Klar, die Versicherung zahlt auch etwas dazu. Bei Hörgeräten z.B. den Standardsatz. Dafür bekomme ich aber nicht das Hörgerät, das ich benötige. Ich muss dazu mehrere Tausend Euro zusätzlich berappen. Ich benötige zwei Brillen, die zusammen 1800€ kosten. Dazu zahlt die Kasse nichts. Es gibt auch Fälle, wo die Kassen therapierelevante Hilfsmittel nicht zahlen.

Wenn ich arm wäre und würde diese Dinge nicht bekommen, wäre ich vermutlich auch sauer auf die Regierung und würde vermutlich nicht die SPD wählen gehen. Die SPD muss sich um solche Leute kümmern, dann wird sie auch gewählt werden.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:45
von Excellero
pikant hat geschrieben:(29 Jan 2018, 13:39)

Dann nennen Sie mir doch mal eine soziale Leistung, die in den letzten Jahren fuer sozial-schwache gekuerzt worden ist...
Hartz4 wird jedes Jahr erhoeht und ja die der Staat gibt jedes Jahr mehr fuer Mietwohnunen fuer sozial Beduerftige aus.
nicht ein Cent wurde da gekuerzt wegen Fluechtlingen und Co - das sollte man wissen.
Dafür werden Mieten immer teurer, Strom immer teurer, und die Inflation die Jahr für Jahr höher ist als die "Erhöhung" von Harz4 tun ihr übriges. Dazu kommen willkürliche Sperren, ettliche falsche Bescheide ect. ect.
Die Situation wird immer prekärer das ist Fakt. Und wenn jetzt millionen neuer Empfänger dazu kommen, wird das sicherlich nicht besser.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 29. Januar 2018, 13:51
von aleph
Eine Bekannte von mir ist krank und wohl dauerhaft auf HIV angewiesen. Ihre Kinder haben ADHS oder wie das heißt. Sie erzählte mir, dass sie wegen den Kindern eigentlich umziehen müsste, aber die Arge oder was auch immer, genehmigt den gesundheitlich notwendigen Umzug nicht.