Zeig mir mal ein Optimalen WährungraumKibuka » Sa 21. Jul 2012, 09:21 hat geschrieben:
Wo kann man die wissenschaftliche Erklärung für diese Aussage finden? In den diversen Theorien optimaler Währungsräume steht davon jedenfalls nichts.

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Zeig mir mal ein Optimalen WährungraumKibuka » Sa 21. Jul 2012, 09:21 hat geschrieben:
Wo kann man die wissenschaftliche Erklärung für diese Aussage finden? In den diversen Theorien optimaler Währungsräume steht davon jedenfalls nichts.
Das Problem der wirtschaftlichen Gefälle innerhalb eines Währungsraums könnte auch dadurch gelöst werden, indem Krisenregionen ihren Konsum an den Wert ihrer Produktion anpassen. Ohne öffentliche Transfers würde dieses Ziel auf Dauer von selber erreicht.tricky1 » Sa 21. Jul 2012, 00:50 hat geschrieben:Innerhalb einer Währungszone kommt es aufgrund des internen Wettbewerbs immer zu Verwerfungen innerhalb dieser Zone und diese müssen per Hilfszahlungen (außer du willst sie verelenden lassen) gestützt werden.
Wenn Griechenland, Spanien, Portugal oder Italien Wettbewerbsfähiger werden, werden andere Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Deutschland sollte die Euro-Zone verlassen, wenn gewollt können man durchaus im Norden eine Währungsunion aus 2,3 oder 4 Ländern machen, aber für zwingend notwendig halte ich diese auch nicht.
Ich finde es halt auch sinnlos, etwas theoretisch durchzuspielen, wenn es praktisch gesehen nicht durchführbar ist.
Ich gebe es auf, diesen Diskussionspunkt noch weiter zu kommentieren (das bedeutet nicht, dass ich dir Recht gebe).Kibuka » Fr 20. Jul 2012, 21:58 hat geschrieben:
Ich wüßte nicht, wann ich den unterstrichenen Satz als falsch tituliert hätte. Da wären wir wieder bei deinen merkwürdigen Interpretationen.![]()
Eine vollständige Angleichung kann natürlich keineswegs von heute auf morgen geschehen, es ist ja auch zunächst mal gar nicht notwendig. Es geht nur darum, dass die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit nicht noch zusätzlich verschärft wird. Genau das ist in Europa geschehen und da müssen sich fast alle Länder an die eigene Nase fassen, auch Deutschland.Kibuka » Fr 20. Jul 2012, 21:58 hat geschrieben:Ob Griechenland die wirtschaftlichen Probleme überwindet, wird sich in Jahren erst zeigen. Der Osten ist heute trotz Billionen € immer noch nicht so wettbewerbsfähig, wie der Westen.
Es gibt eben wirtschaftlich starke und wirtschaftlich schwächere Regionen. Du kannst aus Mississippi nicht Kalifornien machen oder aus Mecklenburg-Vorpommern Hamburg, so sehr du dir das auch wünscht.
Target2 spiegelt doch genau das von mir beschriebene Problem wieder: Sogenannte Krisenländer haben über Jahre hinweg Leistungsbilanzdefizite aufgebaut und konnten diese anschließend nicht zurückzahlen. In einem Europa aufeinander abgestimmter Lohnentwicklungen wären solche Divergenzen gar nicht erst entstanden, weil die Exportbilanzen nicht so auseinander gedriftet wären.Kibuka » Fr 20. Jul 2012, 21:58 hat geschrieben:Entscheidend ist nur, dass Griechenland nicht wieder massenweise Kredite aufnehmen kann, die das Land und die Eurozone in Schieflage bringen.
Um die Eurokrise zu verstehen, muss man wissen dass das Hauptproblem die Vernetzung im Finanzsektor ist. Europa, insbesondere die Währungsunion, sind im Finanzsektor eng verwoben, das sieht man schon am Target2-System.
Schau dir doch die Target2-Bilanz an: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... lances.pngKibuka » Fr 20. Jul 2012, 21:58 hat geschrieben:
1. Du versteifst dich erneut auf Nebenkriegsschauplätze und versuchst von dem abzulenken, was ich dir zu vermitteln versuche.
2. Unser Überschuss ist natürlich teilweise das Defizit der Südperipherie. Und nun? Dann sinkt der deutsche Überschuss eben leicht. Deutschland exportiert trotz Eurokrise weiter massiv Güter. Warum ist das so? Weil wir eben nicht nur in die PIIGS exportieren und viele Schwellenländer zu wichtigen Handelspartnern werden. Wir benötigen keine Kunden, die wir selbst bezahlen müssen. Das ist kein nachhaltiges Wirtschaftskonzept. Außerdem hat Spanien eine Immobilienblase erlitten und ist nicht wegen einem hohen Leistungsbilanzdefizit gegenüber Deutschland in Schwierigkeiten, genausowenig, wie Irland oder Italien.
Deutschland ist der Hauptexporteur im europäischen Währungsraum. Nach China exportieren wir auch sehr viel, aber das ist relativ unabhängig von den Problemen die wir hier haben. Auch Italien fährt ein Leistungsbilanzdefizit.Kibuka » Fr 20. Jul 2012, 21:58 hat geschrieben:Also was soll die Anspielung auf unseren Überschuss? Glaubst du Italien wird keine Waren mehr aus Deutschland importieren können? Italien hat ein höheres Pro-Kopf-Vermögen als Deutschland. Ist dir das eigentlich bewußt? Weißt du wovon du da sprichst, wenn du im Zuge der Eurokrise unseren Überschuss anschneidest? Ist dir überhaupt die Rolle von China dabei klar?
Du könntest doch einmal konkret die Stelle zitieren, wo ich deiner Aussage angeblich widersprochen hätte, die betroffenen Länder könnten nicht abwerten, sondern müssten das stattdessen nun über Lohnkürzungen bewerkstelligen.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben: Ich gebe es auf, diesen Diskussionspunkt noch weiter zu kommentieren (das bedeutet nicht, dass ich dir Recht gebe).
Es wird auch keine "vollständige Angleichung" geben. Die gibt es schlichtweg nicht, selbst in einer so kleinen Region, wie der Bundesrepublik.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben: Eine vollständige Angleichung kann natürlich keineswegs von heute auf morgen geschehen, es ist ja auch zunächst mal gar nicht notwendig.
Ja, weil man zugelassen hat das die Finanzindustrie Staaten finanziert, die das Geld sprichwörtlich verbrannt haben. Entweder in Immobilien, oder im ineffizienten Beamtenapparat, oder in Leistungsbilanzdefiziten oder in marktverzerrenden Lohnsteigerungen.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben:Es geht nur darum, dass die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit nicht noch zusätzlich verschärft wird. Genau das ist in Europa geschehen und da müssen sich fast alle Länder an die eigene Nase fassen, auch Deutschland.
Target2 spiegelt vorallem ein Problem im Währungsraum wieder, nämlich die Vernetzung der Finanzindustrie. In den USA hätten die Target2-Salden überhaupt nicht derart ansteigen können, weil sie zum Monatsende immer ausgeglichen sein müssen zwischen den einzelnen Bundesstaaten.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben: Target2 spiegelt doch genau das von mir beschriebene Problem wieder: Sogenannte Krisenländer haben über Jahre hinweg Leistungsbilanzdefizite aufgebaut und konnten diese anschließend nicht zurückzahlen. In einem Europa aufeinander abgestimmter Lohnentwicklungen wären solche Divergenzen gar nicht erst entstanden, weil die Exportbilanzen nicht so auseinander gedriftet wären.
Das Risiko wird real, sollte die WÄhrungsunion auseinander fallen. Dann bleibt die Bundesbank nämlich auf ihren Forderungen sitzen.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben:
Schau dir doch die Target2-Bilanz an: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... lances.png
So wie ich das verstehe, trägt Deutschland hier ein enormes Risiko.
Ja, Deutschland müsste den Konsum stärken. Aber das ist leider leichter gesagt als getan.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben:
Um das zu verdeutlichen, erinnere ich an folgende, einfache Gleichung: BIP = Konsum + Investitionen + Staatsausgaben + Nettoexporte
Wenn andere Länder in Europa mehr exportieren sollen, um endlich aus ihren Schulden wachsen zu können, werden wir zwangsläufig weniger exportieren. Das hieße, dass unser BIP sinkt, wenn wir nicht stattdessen unseren Konsum, unsere Investitionen oder unsere Staatsausgaben erhöhen. Deutschland muss sich also auf ein sinkendes BIP einlassen, wenn andere Staaten in Europa wettbewerbsfähiger werden sollen, oder aber es wird endlich höhere Löhne geben, die den inländischen Konsum stärken. Das halte ich für die bessere Lösung, denn Deutschland trägt zur Zeit das Hauptrisiko in Europa und deshalb kann sich Deutschland keine Rezession erlauben.
Trotzdem haben Italien oder Spanien massive Defizite gegenüber anderen Ländern, außer Deutschland, vorallem gegenüber China.Barreegriff » Sa 21. Jul 2012, 12:59 hat geschrieben:
Deutschland ist der Hauptexporteur im europäischen Währungsraum. Nach China exportieren wir auch sehr viel, aber das ist relativ unabhängig von den Problemen die wir hier haben. Auch Italien fährt ein Leistungsbilanzdefizit.
Im Euroraum gab es deshalb die EU-Konvergenzkriterien. Die waren genau dafür ausgearbeitet worden, von Ökonomen und Finanzexperten!tricky1 » Sa 21. Jul 2012, 11:19 hat geschrieben:
Zeig mir mal ein Optimalen Währungraum
Praxis beats TheorieKibuka » Sa 21. Jul 2012, 13:27 hat geschrieben:
Im Euroraum gab es deshalb die EU-Konvergenzkriterien. Die waren genau dafür ausgearbeitet worden, von Ökonomen und Finanzexperten!
Man hat von Beginn an darauf geschissen und versucht jetzt Ausreden zu finden. Es gibt aber keine Ausreden! Man hat das bekommen, was man verdient hat. Genau genommen zahlen wir hier für das Desaster, dass die Politiker der Vergangenheit europaweit hinterlassen haben.
Antisozialist » Sa 21. Jul 2012, 11:50 hat geschrieben:
Das Problem der wirtschaftlichen Gefälle innerhalb eines Währungsraums könnte auch dadurch gelöst werden, indem Krisenregionen ....
Da gibt es noch den Vorschag der Förderung der Solarindustrie.Welfenprinz » Sa 21. Jul 2012, 14:46 hat geschrieben:
Gibt es denn inzwischen bei den ganzen Spar-und REformvorschlagsorgien in der Politik auch Ansätze der Wirtschaftskraft der angeschlagenen Länder auf die Beine zu helfen? Oder ist der BLÖD-Zeitungsvorschlag, dass jeder deutsche Arbeitnehmer, der dem nassen hiesigen Sommer entflieht und in Griechenland Urlaub macht dazu einen Zuschuss aus der Staatskasse erhalten sollte,, schon die intellektuelle Höchstleistung aus dem Wiwi-Metier?
Mir persönlich ist es vollkommen egal, was wessen Vorstellungen sind. Wenn eine Bank einen Kredit gewährt, dann gewährt sie diesen nicht aufgrund von irgendwelchen Vorstellungen, sondern aufgrund von fundamentalen Fakten, nämlich z.B. dem monatlichen Einkommen.tricky1 » Sa 21. Jul 2012, 14:37 hat geschrieben:die Art wie wir hier in Deutschland oder um Norden größtenteils Wirtschaften und dementsprechend Politik betreiben, nicht die Vorstellungen anderer sind.
Wenn Banken nur nach fundamentalen Fakten Kredite vergeben hätten,fragt man sich dann allerdings schon weshalb sie Kredite in Größenordnungen an Menschen vergeben haben die eigentlich nicht kreditwürdig waren.Gleiches gilt für die sogenannten Wertpapiere (?) deren einziger Wert wohl der Papierwert war.Aber gut,solange die Staaten,also wir Steuerzahler,die Spekulationsverluste übernehmen scheint die Welt ja noch in Ordnung.Zumindest aus Sicht der Spekulanten.Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 16:40 hat geschrieben:
Mir persönlich ist es vollkommen egal, was wessen Vorstellungen sind. Wenn eine Bank einen Kredit gewährt, dann gewährt sie diesen nicht aufgrund von irgendwelchen Vorstellungen, sondern aufgrund von fundamentalen Fakten, nämlich z.B. dem monatlichen Einkommen.
Als die Eurozone gegründet wurde hat man klare Konvergenzkriterien geschaffen und jeder hat sich dazu verpflichtet diese einzuhalten.
Eine Währungsunion mit souveränen Nationalstaaten braucht klare Spielregeln, insbesondere im Bankensektor. Ein wichtiger Eckpfeiler jeder Regel ist die Kontrolle und Strafe. Ohne Kontrollen und Strafen sind alle Regeln Makulatur. Gäbe es keine Schwarzfahrerkontrolleure, würden bald fast alle schwarz fahren.
Solange diese Mißstände im Euroraum nicht beseitigt sind, wird es kein Ende der Probleme geben. Eine europäische Bankenaufsicht, Basel III, Schuldenbremsen, etc. müssen umgesetzt und in jedem Fall so konzipiert werden, dass sie nicht von der Politik wieder ausgehebelt werden.
Aber das kann nur noch zukünftige Probleme vermeiden. Die Probleme die wir jetzt haben, bedürfen anderer Maßnahmen.
Das hast du schlau erkannt und jetzt weißt du auch warum mit Basel III etc. tiefgreifende Änderungen Einzug halten werden.bataisk hat geschrieben: Wenn Banken nur nach fundamentalen Fakten Kredite vergeben hätten,fragt man sich dann allerdings schon weshalb sie Kredite in Größenordnungen an Menschen vergeben haben die eigentlich nicht kreditwürdig waren.
Was dann allerdings der These widerspricht,das die Banken nur aufgrund fundamentaler Daten Kredite vergaben.bataisk hat geschrieben: Wenn Banken nur nach fundamentalen Fakten Kredite vergeben hätten,fragt man sich dann allerdings schon weshalb sie Kredite in Größenordnungen an Menschen vergeben haben die eigentlich nicht kreditwürdig waren.Gleiches gilt für die sogenannten Wertpapiere (?) deren einziger Wert wohl der Papierwert war.Aber gut,solange die Staaten,also wir Steuerzahler,die Spekulationsverluste übernehmen scheint die Welt ja noch in Ordnung.Zumindest aus Sicht der Spekulanten.
Wo habe ich geschrieben das alle Banken auf diesem Planeten konservativ Kredite nur aufgrund fundamentaler Daten vergeben würden?bataisk hat geschrieben: Was dann allerdings der These widerspricht,das die Banken nur aufgrund fundamentaler Daten Kredite vergaben.
Du bist schon ein Spaßvogel! Wenn jemand schreibt, dass man bei Rot nicht über die Ampel fahren darf, weil man sonst Punkte erhält, suchst du wahrscheinlich ein Video heraus, wo jemand folgenlos über Rot gefahren ist und nimmst das dann als Gegenbeweis für die Ursprungsaussage.bataisk hat geschrieben:Zitat
"Wenn eine Bank einen Kredit gewährt, dann gewährt sie diesen nicht aufgrund von irgendwelchen Vorstellungen, sondern aufgrund von fundamentalen Fakten, nämlich z.B. dem monatlichen Einkommen."
Das ist eine Lüge!bataisk hat geschrieben:Mit Sicherheit würde ich keine 10 Mio. erhalten,soweit geht meine Kreditwürdigkeit nicht.Allerdings kam die These von Dir,das Banken nur auf Grund fundamentaler Fakten Kredite vergeben würden
Nach welchen Kriterien richtet sich denn deine Kreditwürdigkeit? Nach der Wetterlage?bataisk » Sa 21. Jul 2012, 17:34 hat geschrieben:Mit Sicherheit würde ich keine 10 Mio. erhalten,soweit geht meine Kreditwürdigkeit nicht.
Wer sich nicht an Regeln und Verträge in einer Union halten kann oder will, muss diese eben verlassen.tricky1 hat geschrieben:Kibuka du bewegst dich einfach zu viel im Theoretischen "soll" zustand. Du ignorierst die praktischen Erfahrungen und Gegebenheiten. Wahrscheinlich glaubst du auch in 5 Jahren noch, das man nur neue Regeln und Institute aufstellen müsste und in Zukunft wird sich jeder daran halten.
TheTank » Sa 21. Jul 2012, 15:58 hat geschrieben:
: Effizienz erhöhen und Privatisierung öffentlicher Unternehmen.
Der Herstellung von Solarmodulen ist nur mit chinesischen Löhnen oder Subventionen möglich.TheTank » Sa 21. Jul 2012, 16:58 hat geschrieben:
Da gibt es noch den Vorschag der Förderung der Solarindustrie.
Ansonsten halt das Übliche: Effizienz erhöhen und Privatisierung öffentlicher Unternehmen.
Der Vorschlag sah so aus, dass Mittel aus den diversen EU-Regionalfonds schwerpunktmäßig zur Produktion von Solarstrom eingesetzt wird. Also eine Subventionierung aus EU-Mitteln. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass eine Verwaltung da ist, die das umsetzen kann.Antisozialist » Sa 21. Jul 2012, 20:54 hat geschrieben:
Der Herstellung von Solarmodulen ist nur mit chinesischen Löhnen oder Subventionen möglich.
Die Produktion von Solarstrom ist auch in Südeuropa nur mit Subventionen möglich.
Also eine blöde Idee, wenn die Staatskasse bereits jetzt schon leer ist.
Die Tatsache das man bei der Schaffung des Euro die Verträge zahnlos konzipiert hat, bedeutet nicht das Regeln sinnlos sind. Höchstens das im konkreten Fall die Regeln schlecht kontrolliert und sanktioniert wurden.tricky1 » Sa 21. Jul 2012, 18:46 hat geschrieben:Was für eine Frage, natürlich müssen wir das.
Aber Regeln und Verträge machen ebenso wenig Sinn wie das Aufzählen von Konsequenzen, wenn man sich darauf nicht verlassen kann.
Und wie oft, sollte man die Regeln noch brechen dürfen, bis man dann mal endlich die Konsequenzen daraus zieht?
Das werden wir sehen.tricky1 » Sa 21. Jul 2012, 18:46 hat geschrieben:Die Krisenländer werden doch politisch niemals imstande sein, diese Regeln zu befolgen.
Geschweige denn, ob die Regierungen das überhaupt Selbst wollen.
Sie werden sie aber verlassen müssen, wenn man strikt die "No-Bailout" Regel anwendet. Heute ist durchgesickert das der IWF sich wahrscheinlich nicht mehr an der Griechenlandrettung beteiligen wird.tricky1 » Sa 21. Jul 2012, 18:46 hat geschrieben:
Nächstes Problem. Die Länder wollen die Union eben nicht verlassen.
Ich muss sagen, dass mich deine oben zitierte Aussage schon von Anfang an irritiert hat:Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 18:28 hat geschrieben:
Du bist schon ein Spaßvogel! Wenn jemand schreibt, dass man bei Rot nicht über die Ampel fahren darf, weil man sonst Punkte erhält, suchst du wahrscheinlich ein Video heraus, wo jemand folgenlos über Rot gefahren ist und nimmst das dann als Gegenbeweis für die Ursprungsaussage.
Den Spieß kann ich aber auch umdrehen. Geh mal zu deiner Bank und fordere 10 Millionen € Kredit! Mal sehen, ob du die erhälst.
BTW: Von "nur" oder "immer" ist in meiner Aussage nirgends die Rede, insofern kannst du dir diese Verarschungsdiskussion sparen.
Bei Kleinkunden machen sich die Banken nicht die Mühe, jedesmal Extrawürste zu braten. Arbeitnehmern wird regelmäßig ein Nettomonatsgehalt als ungesicherter Überziehungskredit gewährt und Immobilien werden bis zu 80 % ihres Werts beliehen, sofern eine erstrangige Eintragung ins Grundbuch möglich ist.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 16:22 hat geschrieben:
Ich muss sagen, dass mich deine oben zitierte Aussage schon von Anfang an irritiert hat:
"Wenn eine Bank einen Kredit gewährt, dann gewährt sie diesen nicht aufgrund von irgendwelchen Vorstellungen, sondern aufgrund von fundamentalen Fakten, nämlich z.B. dem monatlichen Einkommen."
Du triffst hier eine verallgemeinernde Aussage! Dabei ist doch genau das ein Kritikpunkt an den Banken, da es beklagenswerter Weise nicht überall der Normalfall war, dass die Kreditwürdigkeit an "harten Fakten" gemessen wurde. Ein Punkt den du auch immer wieder betont hast.
Aus diesem Grund kann ich die Verwirrung seitens des Users "basaik" durchaus verstehen. Man muss ihm deshalb nicht direkt vorwerfen, gelogen zu haben
Die Folge:Antisozialist » So 22. Jul 2012, 16:15 hat geschrieben: Bei Kleinkunden machen sich die Banken nicht die Mühe, jedesmal Extrawürste zu braten. Arbeitnehmern wird regelmäßig ein Nettomonatsgehalt als ungesicherter Überziehungskredit gewährt und Immobilien werden bis zu 80 % ihres Werts beliehen, sofern eine erstrangige Eintragung ins Grundbuch möglich ist.
Diese Subventionierung kann ja keine Dauerlösung sein, sondern höchstens eine Zwischenlösung um Zeit zu gewinnen.Skull » Mi 18. Jul 2012, 08:18 hat geschrieben:Subventionierung und Unterstützung durch eben die reicheren und leistungsfähigeren Staaten.
Letztendlich das, was aktuell und in den letzten Jahren diskutiert wird.
mfg
Aber genau das habe ich doch damals auch festgestellt, als du geantwortet hast: "Preispolitik über die Währung ist eine Politik für Narren."Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:
Du könntest doch einmal konkret die Stelle zitieren, wo ich deiner Aussage angeblich widersprochen hätte, die betroffenen Länder könnten nicht abwerten, sondern müssten das stattdessen nun über Lohnkürzungen bewerkstelligen.
Bzw. man hat das Problem zusätzlich verschärft, indem Deutschland selbst überproportional seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht hat.Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:
Ja, weil man zugelassen hat das die Finanzindustrie Staaten finanziert, die das Geld sprichwörtlich verbrannt haben. Entweder in Immobilien, oder im ineffizienten Beamtenapparat, oder in Leistungsbilanzdefiziten oder in marktverzerrenden Lohnsteigerungen.
Wie genau funktioniert dieses System in den USA?Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:
Target2 spiegelt vorallem ein Problem im Währungsraum wieder, nämlich die Vernetzung der Finanzindustrie. In den USA hätten die Target2-Salden überhaupt nicht derart ansteigen können, weil sie zum Monatsende immer ausgeglichen sein müssen zwischen den einzelnen Bundesstaaten.
Die Frage ist jetzt konkret welche Folgen der vermutlich anstehende Austritt Griechenlands haben wird: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 45779.htmlKibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:
Das Risiko wird real, sollte die WÄhrungsunion auseinander fallen. Dann bleibt die Bundesbank nämlich auf ihren Forderungen sitzen.
Über einen ähnlichen Punkt haben wir schon mal diskutiert. Meiner Ansicht nach steht es der Politik offen, das Lohngefälle nach unten hin, deutlich einzuschränken. Das heißt 1. einen Mindestlohn einzuführen, zumindest dort wo es keine funktionierenden Gewerkschaften gibt (ich weiß du bist dagegen), 2. Leiharbeit einzuschränken und 3. die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei Hartz 4 zu erhöhen und 4. die Steuern für den Mittelstand zu senken (solange Deutschland noch in einer Boomphase ist!!)Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:Ja, Deutschland müsste den Konsum stärken. Aber das ist leider leichter gesagt als getan.
Die Amerikaner haben eine eigenen Notenbank und die druckt auf fleißig Geld.Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:
Trotzdem haben Italien oder Spanien massive Defizite gegenüber anderen Ländern, außer Deutschland, vorallem gegenüber China.
Das Problem der Defizte ist außerdem nur sekundär. Die USA haben noch viel gewaltigere Defizite und keine Probleme.
Ich denke bei der Regulierung des Bankensektors können wir uns einige werden.Kibuka » Sa 21. Jul 2012, 14:22 hat geschrieben:Wichtiger wäre es für Europa das Bankensystem zu stabilisieren und die gegenseitige Haftung zu begrenzen. Dann würden solche Defizite oder Immobilienblasen erst gar nicht so groß werden können, dass ganze Staaten ins Wanken geraten.
300 Milliarden € in griechischen Banknoten?Barreegriff » So 22. Jul 2012, 20:41 hat geschrieben:Die Frage die sich mir darüber hinaus stellt: Was geschieht mit den griechischen Banknoten? Wird die EZB mit einer Reduzierung der Geldmenge reagieren, oder sind der EZB die Hände gebunden? Sollte die EZB die Geldmenge nicht reduzieren, sinkt mit dem Ausstieg Griechenlands von heute auf morgen das BIP Europas um ungefähr 300 Milliarden €. Die Folge könnte bei einer gleich bleibenden Geldmenge, ein inflationärer Schock sein.
Das habe ich nicht gesagt. Was ich gesagt habe war, dass das griechische BIP ungefähr 300 Mrd. € beträgt. Das ist allerdings nicht richtig, es beträgt nur etwas über 200 Mrd. €, was allerdings 300 Mrd. US-Dollar entspricht. Das ist nicht zu verwechseln mit der Menge an griechischen BanknotenMoOderSo » So 22. Jul 2012, 21:09 hat geschrieben: 300 Milliarden € in griechischen Banknoten?
Wenn die Griechen so viel Bares gedruckt haben, sollten sie eigentlich kein Problem haben.
Und wo is nu das Problem?Barreegriff » So 22. Jul 2012, 21:12 hat geschrieben:
Das habe ich nicht gesagt. Was ich gesagt habe war, dass das griechische BIP ungefähr 300 Mrd. € beträgt. Das ist allerdings nicht richtig, es beträgt nur etwas über 200 Mrd. €, was allerdings 300 Mrd. US-Dollar entspricht. Das ist nicht zu verwechseln mit der Menge an griechischen Banknoten
Bei den Spaniern wird's auch zunehmend heftiger, die wollen bis Ende des Jahres 65 Mrd. € sparen. Dabei meldet das Land schon jetzt Rekordarbeitslosigkeit an, bis Dezember dürften sie, wenn fleißig weiter gespart wird, die Rezession ihres Lebens erreicht haben.MoOderSo » So 22. Jul 2012, 21:33 hat geschrieben: Und wo is nu das Problem?
Die Griechen nehmen doch ihr BIP mit und die paar übrigen Euronoten machen den Braten hier auch nicht mehr fett.
Die kann man locker flockig ignorieren oder unter den Spaniern verteilen.
Bei denen meldet seit der Zustimmung zum Rettungspaket im Bundestag ja auch im tagesrhythmus eine Region nach der anderen Insolvenz an.
Du hast durchaus recht. Die Geldmenge muss von der EZB reduziert werden. Ist aber technisch gesehen kein größeres Problem. Wertsetzung aller bei der EZB gebunkerten Sicherheiten auf griechische Staatsanleihen auf 0.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 21:04 hat geschrieben: Bei den Spaniern wird's auch zunehmend heftiger, die wollen bis Ende des Jahres 65 Mrd. € sparen. Dabei meldet das Land schon jetzt Rekordarbeitslosigkeit an, bis Dezember dürften sie, wenn fleißig weiter gespart wird, die Rezession ihres Lebens erreicht haben.
Den griechischen Euro-Austritt würde ich nicht so lapidar sehen. Die Inflation ergibt sich, der Quantitätstheorie des Geldes zufolge, aus folgender Gleichung:
Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit des Geldes = Preisniveau x BIP (abgekürzt: M x V = P x Y)
Das lässt sich umformulieren auf folgende Gleichung: P = (M x V) / Y
Das bedeutet, wenn das zusammengefasste BIP aller Euro-Länder von heute auf morgen um den Betrag von Griechenlands BIP schrumpft, sinkt der Nenner des Bruches um ungefähr 200 Mrd. €. Wenn dabei gleichzeitig die Geldmenge M und die Umlaufgeschwindigkeit V konstant bleiben, resultiert daraus ein insgesamt steigender Bruch. Wenn die Theorie stimmt, folgt daraus ein Anstieg des Preisniveaus, also Inflation. Ein inflationärer Schock.
M bezieht sich aber nicht nur auf Bares sondern auch auf virtuelle Guthaben.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 22:04 hat geschrieben:
Bei den Spaniern wird's auch zunehmend heftiger, die wollen bis Ende des Jahres 65 Mrd. € sparen. Dabei meldet das Land schon jetzt Rekordarbeitslosigkeit an, bis Dezember dürften sie, wenn fleißig weiter gespart wird, die Rezession ihres Lebens erreicht haben.
Den griechischen Euro-Austritt würde ich nicht so lapidar sehen. Die Inflation ergibt sich, der Quantitätstheorie des Geldes zufolge, aus folgender Gleichung:
Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit des Geldes = Preisniveau x BIP (abgekürzt: M x V = P x Y)
Das lässt sich umformulieren auf folgende Gleichung: P = (M x V) / Y
Das bedeutet, wenn das zusammengefasste BIP aller Euro-Länder von heute auf morgen um den Betrag von Griechenlands BIP schrumpft, sinkt der Nenner des Bruches um ungefähr 200 Mrd. €. Wenn dabei gleichzeitig die Geldmenge M und die Umlaufgeschwindigkeit V konstant bleiben, resultiert daraus ein insgesamt steigender Bruch. Wenn die Theorie stimmt, folgt daraus ein Anstieg des Preisniveaus, also Inflation. Ein inflationärer Schock.
Beim Platzen einer Kreditblase sinkt auch die Umlaufgeschwindigkeit: http://1.bp.blogspot.com/_52yZSj-hdVg/T ... 2B2010.png (siehe 2009)MoOderSo » So 22. Jul 2012, 22:18 hat geschrieben: M bezieht sich aber nicht nur auf Bares sondern auch auf virtuelle Guthaben.
Die werden aber durch ausfallende Kredite mehr zusammengenüppelt als dass es die paar griechischen Penunzen ausgleichen könnten.
Warum haben denn die Zentralbanken nach dem Platzen von Blasen immer wieder so viel Geld in die Welt geworfen?
Um Deflation zu verhindern.
Also nix mit inflationärerem Schock.
Da bleiben genug unbesicherte Kredite übrig um das bisschen griechischen Bares aufzufangen.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 22:40 hat geschrieben:
Beim Platzen einer Kreditblase sinkt auch die Umlaufgeschwindigkeit: http://1.bp.blogspot.com/_52yZSj-hdVg/T ... 2B2010.png (siehe 2009)
Die Banken beginnen dann nämlich Geld zu horten, weswegen die Zentralbanken die Banken mit Geld überschwemmen, um sie zur Kreditvergaben zu locken. Das kann ansonsten tatsächlich in einer Deflation enden.
Im Falle von Griechenland bin ich mir nicht sicher, große Teile der Schulden sind durch Bürgschaften reicherer Staaten abgesichert. Angenommen Y und M würden sich gegenseitig ausgleichen, bleibt also immer noch fraglich, ob überhaupt ein Dominoeffekt der Banken zu erwarten ist, der dann die Umlaufgeschwindigkeit senkt. Oder ob sich die Umlaufgeschwindigkeit in Folge des Wegfalls eines ganzen Staates sogar erhöhen könnte.
Weiß nicht.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:27 hat geschrieben: Diese Subventionierung kann ja keine Dauerlösung sein, sondern höchstens eine Zwischenlösung um Zeit zu gewinnen.
Das sehe ich auch so.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:27 hat geschrieben:Ohne eine Abstimmung der wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Staaten untereinander, fürchte ich werden in regelmäßigen Abständen immer wieder dieselben Probleme auftreten.
In den USA existieren auch riesige Gefälle zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Es existiert eine gemeinsame Währung, aber staatliche Eingriffe in die Lohnfindung und innerstaatliche Finanzausgleiche finden trotzdem kaum statt.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 20:27 hat geschrieben:
Diese Subventionierung kann ja keine Dauerlösung sein, sondern höchstens eine Zwischenlösung um Zeit zu gewinnen.
Ohne eine Abstimmung der wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Staaten untereinander, fürchte ich werden in regelmäßigen Abständen immer wieder dieselben Probleme auftreten.
Rösler kann einfach nicht seine Klappe halten.logiCopter » Mo 23. Jul 2012, 07:30 hat geschrieben:Jetzt wird es ernst.
Der IWF will sich an der Griechenlandrettung nicht mehr beteiligen. Das könnte schon deshalb das Aus bedeuten, weil mehrere EU-Staaten ihre Milliarden-Beiträge für den ESM von einer Beiteiligung des IWF abhängig gemacht haben.
Griechenland könnte im September pleitegehen. Denn der IWF will die Hilfen für das Land einstellen, heißt es. Auch die EZB erhöht den Druck - ab Mittwoch akzeptiert sie Griechen-Bonds nicht mehr als Sicherheit. ... Regierungen der Euro-Zone halten das Risiko eines Austritts Griechenlands aus der Währungsunion mittlerweile für beherrschbar. Um die Ansteckungsgefahr für andere Länder zu begrenzen, wollten die Regierungen den Beginn des neuen Rettungsschirms ESM abwarten. Dieser sollte bereits am 1. Juli startklar sein, kann nun jedoch nicht vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts über ESM und Fiskalpakt am 12. September in Kraft treten. ... wäre für Athen zu spät. Um im August über die Runden zu kommen, bemüht sich die klamme Regierung um einen Überbrückungskredit von Euro-Ländern und IWF
http://www.manager-magazin.de/politik/a ... 49,00.html
So ist es!Antisozialist » Mo 23. Jul 2012, 18:34 hat geschrieben:
In den USA existieren auch riesige Gefälle zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Es existiert eine gemeinsame Währung, aber staatliche Eingriffe in die Lohnfindung und innerstaatliche Finanzausgleiche finden trotzdem kaum statt.
Dieser Satz hat überhaupt nichts mit der Aussage zu tun, ich hätte dir bei dem Satz diese Länder müssten über Lohnkürzungen wettbewerbsfähig werden, widersprochen.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Aber genau das habe ich doch damals auch festgestellt, als du geantwortet hast: "Preispolitik über die Währung ist eine Politik für Narren."
Ja, weil Deutschland diese angesichts neuer weltweiter Rahmenbedingungen erhöhen musste. Europa ist kein isolierter Inselstaat.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Bzw. man hat das Problem zusätzlich verschärft, indem Deutschland selbst überproportional seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht hat.
Praktisch genauso, wie in der EU. Mit dem Unterschied das die Salden begrenzt werden und die Notenbankkonten am Monatsanfang ausgeglichen werden müssen. So verhindert man das ein Bundesstaat unbegrenzt anschreiben lassen kann.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Wie genau funktioniert dieses System in den USA?
Abwarten! Ob Griechenland austritt ist sehr fraglich.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Die Frage ist jetzt konkret welche Folgen der vermutlich anstehende Austritt Griechenlands haben wird: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 45779.html
Die griechischen Bankkonten würden entsprechend konvertiert werden. Das Ganze müsste schnell passieren, um einen Bankenansturm zu vermeiden.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Die Frage die sich mir darüber hinaus stellt: Was geschieht mit den griechischen Banknoten? Wird die EZB mit einer Reduzierung der Geldmenge reagieren, oder sind der EZB die Hände gebunden? Sollte die EZB die Geldmenge nicht reduzieren, sinkt mit dem Ausstieg Griechenlands von heute auf morgen das BIP Europas um ungefähr 300 Milliarden €. Die Folge könnte bei einer gleich bleibenden Geldmenge, ein inflationärer Schock sein.
Punkt 2, 3 und 4 gehen in Ordnung. Punkt 1 wird schwierig, weil ein signifikanter Mindestlohn die deutsche Wettbewerbsfähigkeit senkt. Übertreibt man es erheblich, hat man schnell jede Menge Arbeitslose.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Über einen ähnlichen Punkt haben wir schon mal diskutiert. Meiner Ansicht nach steht es der Politik offen, das Lohngefälle nach unten hin, deutlich einzuschränken. Das heißt 1. einen Mindestlohn einzuführen, zumindest dort wo es keine funktionierenden Gewerkschaften gibt (ich weiß du bist dagegen), 2. Leiharbeit einzuschränken und 3. die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei Hartz 4 zu erhöhen und 4. die Steuern für den Mittelstand zu senken (solange Deutschland noch in einer Boomphase ist!!)
Die FED hält sich seit Monaten zurück und druckt keineswegs so fleißig, wie manche denken.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Die Amerikaner haben eine eigenen Notenbank und die druckt auf fleißig Geld.
Ohne Regulierung des Bankensektors ist jede Anstrengung für die Katz.Barreegriff » So 22. Jul 2012, 19:41 hat geschrieben:
Ich denke bei der Regulierung des Bankensektors können wir uns einige werden.
4 Fragen:Antisozialist » Mo 23. Jul 2012, 18:34 hat geschrieben:In den USA existieren auch riesige Gefälle zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Es existiert eine gemeinsame Währung, aber staatliche Eingriffe in die Lohnfindung und innerstaatliche Finanzausgleiche finden trotzdem kaum statt.
1. Die Wirtschaftsleistung / Kopf des wirtschaftsstärksten US-Bundesstaat ist etwa zweieinhalbmal so groß wie die des schwächsten.Skull » Mo 23. Jul 2012, 22:03 hat geschrieben:4 Fragen:
1. Was sind dort ganz konkret => riesige Gefälle ?
2. Was bedeutet nun ganz konkret => kaum ?
3. Inwiefern kann man die USA und Bundesrepublik vergleichen ?
4. Bist Du der Meinung der deutsche Länderfinanzausgleich
und die Finanzierung deutschen Einheit bis heute (als Dauerlösung)
sind überflüssig und erfüllen nicht einen (den) verfassungsmäßigen Auftrag ?
mfg
Und? Weiter? Auf was willst du hinaus? Meinst du die USA wäre das richtige Vorbild?Antisozialist » Mo 23. Jul 2012, 19:34 hat geschrieben:
In den USA existieren auch riesige Gefälle zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Es existiert eine gemeinsame Währung, aber staatliche Eingriffe in die Lohnfindung und innerstaatliche Finanzausgleiche finden trotzdem kaum statt.