Es reicht doch schon wenn man wenigstens hier bei einer realistischen Wiedergabe blebt. Dem Artikel kann man doch entnehmen dass sich nicht
die Korallen erholt haben, sondern selbst nach 15 Jahren 43% nicht.
Ihre zuvor erwähnten "Superkorallen" als Hoffnung für die Erhaltung der lebensgemeinschaften der Riffe währt höchstens gerade mal einen Mausklick einer kurzen Recherche, denn dagegen stehen verschiedenartige Ungewissheiten, und das Ansinnen ist letztendlich bei einem Fortschritt der Erderwärmung ohnehin völlig sinnlos. Auch diese Superkorallen, sollten sie denn überhaupt in artfremde Gesellschaften eingebracht werden, würden einen weiteren Temperaturanstieg nicht überstehen.
https://derstandard.at/2000065323586/Su ... er-Bleiche
aleph hat geschrieben:Korallen brauchen seichtes Wasser.
Das betrifft nur die auf dieses Habitat spezialisierten Klassen. Es gibt auch Tiefseekorallen.
aleph hat geschrieben:
entscheidend ist aber, dass sie sich nicht mehr erholen können. das korallen sterben, ist so normal, wie wenn andere tiere sterben. die frage ist, ob sie sich regenerieren.
Es ist eben nicht normal weil hier ausserordentliche Ursachen vorliegen. Für die singulären und regionalen Massenssterben sind statistisch häufiger und stärker auftretende El Nino Ereignisse und stärkere Stürme verantwortlich. Damit einher geht eine unter zunehmenden Stress zu bewältigende Regeneration. Konstant steigende Wassertemperaturen in den flachen Riffen werden zunehmend den Grad der Regeneration reduzieren, da darunter auch die Fruchtbarkeit der Korallen leidet. Dazu kommt der steigende CO2-Gehalt, der den pH-Wert der Meere reduziert und damit die Bildung der Kalksskelette erschwert.
Wo sich Korallen regenerierten waren sie nie alle tot, sondern es kam schlimmstenfalls teilweise nur bis zum Anfangs-Stadium der Korallenbleiche, wo Korallen zum Selbstschutz ihre eingebauten Nahrungslieferanten, die Endosymbionten abstiessen, die bei höheren Temperaturen ab 29°C beginnen Gifte zu produzieren. Das sind dann hungerleidende Korallen, die sich evtl. wieder erholen, wenn die Temperaturen nach spätestens 3 Wochen wieder sinken. Bleiben die Temperaturen länger oben, schießt die Sterberate in die Höhe. Tote Korallen können sich nicht mehr regnerieren.
Bis 2100 wird bei einem weiter so sich der pH-Wert in den Oberflächen der Weltmeere um 0,45 auf ca. 7,7 veringert haben. Schon jetzt ist in begrenzten Gebieten wo aufgrund Vulkanismus ein pH-Wert von 7,8-7,9 lokal am Meeresboden auftritt ein Rückgang der Kalkbildner um 30% zu beobachten. Die Versauerung seit 1975 lies die Kalzifizierungsrate, also das Wachstum der Korallenstöcke um 40% sinken.
Die Korallenriffe erfüllen eine natürliche Barriere gegen den Seegang, zudem sich das Problem verschäft, denn der Meeresspiegel wird bis 2100 um mindestes 30 cm steigen. Korallen sind auch Brutgebiete für Fische, die der Mensch als Nahrungsgrundlage nutzt. Die Korallen erfüllen also auch vor Ort eine für den Menschen wichtige Funktion.
In den letzten 40 Jahren wurde die Hälfte der Korallen im Great Barrier Reef aufgrund der Folgen menschlichen Handelns vernichtet. Mit zunehmenden Temperaturen werden auch immer mehr Korallenriffe absterben, da hilft auch kein selektives Zitieren von Schadwinkel-Artikeln.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum