Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

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Joker
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Gretel hat geschrieben:

Genau, "der rassistische Bolschewismus" war nämlich eigentlich Wegbereiter für den Holocaust. :comfort: - Vorher gings dem Juden nämlich überall prächtig - bevor Marx ihn vergasen wollte.

Was wird in diesem Thread wieder für ein grunzdummer Käse gestampft! Wo bin ich hier eigentlich gelandet.
Ja klar ,spricht ein Bolschewist davon das eine Handvoll Ausbeuterischer Juden an Kriegen schuld sind ist das alles nur halb so schlimm.
:roll:
Wasteland
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

Joker hat geschrieben: Die Praxis macht eine Ideologie aus.
Nicht das was in den Propagandaschriften steht.
Nur begrenzt. In der Praxis gibts auch sowas:

http://pix.motivatedphotos.com/2008/8/1 ... cknazi.jpg

Ob das dann jetzt in Übereinstimmung mit der Nazi-Ideologie steht ist eine andere Frage.
Wasteland
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

Gehen wir es mal anders an.
Eine grundsätzliche Frage.
Warum hat Hitler überall in Europa, wo er auf Sozialisten und Faschisten traf, die Faschisten als seine Verbündeten gewählt?

1. Warum hat er Franco, der wohl unbestreitbar ein rechtsextremer Ideologe/Faschist war unterstützt und nicht seine Todfeinde, die Kommunisten?

2. Warum hat Hitler auf dem Balkan, die katholisch-faschistische Ustasha unterstützt und nicht Titos kommunistische Partisanen? Er hatte die freie Wahl.

Und hat sich immer zielsicher für rechts entschieden. Es gab noch mehr Beispiele.
Und warum hätten sich diese Gruppierungen mit ihm verbünden sollen und ihn nach Kräften beim Holocaust unterstützen sollen, wenn er zum Lager ihrer Todfeinde gehörte?
Das ist revisionistischer Unsinn, der keinerlei Sinn macht.

Antwort: Diese Ideologie stand ihm in allen Punkten deutlich näher.
Der Sozialismus Hitlers war ein Etikettenschwindel. Anders ist nicht zu erklären, warum alle Todfeinde des Sozialismus sich unter Hitlers Banner versammelten, von katholisch-religiösen, über faschistische und monarchistische.
Und überall wo er auftrat waren die Sozialisten unter den ersten Opfern.

Mir kann niemand erzählen das das Sinn macht wenn Hitler selber einer war.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mittwoch 31. März 2010, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
Gretel
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Gretel »

Joker hat geschrieben: Ja klar ,spricht ein Bolschewist davon das eine Handvoll Ausbeuterischer Juden an Kriegen schuld sind ist das alles nur halb so schlimm.
:roll:
Mr. Marx hat noch GANZ andere "Ausrutscher" gebracht. - Deshalb ist "der Kommunismus" noch lange nicht rassistisch - das Gegenteil ist der Fall.
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Joker
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Wasteland hat geschrieben:Gehen wir es mal anders an.
Eine grundsätzliche Frage.
Warum hat Hitler überall in Europa, wo er auf Sozialisten und Faschisten traf, die Faschisten als seine Verbündeten gewählt?

1. Warum hat er Franco, der wohl unbestreitbar ein rechtsextremer Ideologe/Faschist war unterstützt und nicht seine Todfeinde, die Kommunisten?
Franco hat bei den späteren Feldzügen als Verbündeteter keine rolle gespielt.
Mussolini schon ,und das war ein überzeugter Sozialist.
Dieser junge Revolutionär ist nun Herz und Hirn der sozialistischen Partei. Bei den Massen, insbesondere aber beim Funktionärsnachwuchs... ist er als Redner wie als Schreiber jener, den man am meisten schätzt, verehrt und nacheifert. Beim Sozialistenkongress in Ancona war sein Wille Gesetz und seine Autorität die eines Diktators...“

– Ivanoe Bonomi (Sozialist, der kein Anhänger Mussolinis war) [10]
http://de.wikipedia.org/wiki/Benito_Mus ... ion.C3.A4r
Zuletzt geändert von Joker am Mittwoch 31. März 2010, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Joker
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Gretel hat geschrieben:
Mr. Marx hat noch GANZ andere "Ausrutscher" gebracht. - Deshalb ist "der Kommunismus" noch lange nicht rassistisch - das Gegenteil ist der Fall.
Er ist Antisemitisch und damit auch Rassistisch.
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Kopernikus
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Kopernikus »

Joker hat geschrieben: Er ist Antisemitisch und damit auch Rassistisch.
Kommunismus ist antisemitisch und rassistisch? Ich frage mich wo du das gelesen haben möchtest...
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

Joker hat geschrieben:
Franco hat bei den späteren Feldzügen als Verbündeteter keine rolle gespielt.
Mussolini schon ,und das war ein überzeugter Sozialist.
Mussolinis Vater war ein überzeugter Sozialist. Mussolini war ein Faschist.
Der Begriff Faschismus bezeichnete zuerst die von Benito Mussolini 1922 zur Macht geführte politische Bewegung in Italien.

Ihre wesentlichen Elemente waren eine extrem nationalistische, populistische Herrschaftsform mit ausgeprägtem Personenkult[2], eine nachdrückliche Ästhetisierung von Politik sowie die Betonung des voluntaristischen Zuges der Politik, also des Vorrangs des Willens vor der Ökonomie. Der Faschismus knüpft hier auch an den Futurismus und seine Theorien.[3]

Zwischen dem modernistisch-revolutionären und dem konservativ-traditionalistischen Flügel der faschistischen Partei Italiens kam es immer wieder zu Spannungen. Mussolini schwankte zwischen den Positionen und hatte dabei vor allem in der Zeit zwischen 1921 und 1925 große Mühe, die gegensätzlichen Kräfte zusammenzuhalten.
Klingt wenig bis gar nicht sozialistisch. Und Hitler war Franco trotzdem näher als den Sozialisten.

http://www.theolivepress.es/wp-content/ ... hitler.jpg

Einen grösseren Gegner des Sozialismus als Franco gibt es wohl kaum.
Rund 500.000 Menschen, darunter allein 150.000 Basken, flüchteten ab 1939 hauptsächlich nach Frankreich, aber auch nach Mexiko, wohin sich die republikanische Exilregierung wandte. Hierbei handelte es sich um die größte Exilantenbewegung der spanischen Geschichte. Führende Politiker der Republik wurden jedoch von Vichy-Frankreich oder durch die Gestapo an Spanien ausgeliefert und dort – wie im Falle von Lluís Companys – hingerichtet.
In der Forschung ist von 13.000 „Rotspaniern“ die Rede, die nach der Besetzung Frankreichs durch Hitlers Truppen aufgegriffen wurden und den Weg in deutsche Konzentrationslager nahmen, wo nicht weniger als 10.000 von ihnen ums Leben gekommen sein sollen – 7.000 davon allein im KZ Mauthausen.
Kroatische Ustasha Faschisten:

http://www.knowledgerush.com/wiki_image ... state1.jpg

Hitlers erste Wahl auf dem Balkan. Die haben übrigens auch ganz ohne seine Hilfe die ca. 800.000 Juden auf dem Balkan vernichtet. Und sie waren brennende Sozialismushasser.

Die Liste geht weiter und nirgendwo wird man sozialistische Verbündete finden von Hitler, ledigliche rechtsextreme.
Den Hitler-Stalin Pakt mal ausgenommen.
Also war Hitler ein Sozialist der sich mit Rechtsextremen verbündeten umgab um andere Sozialisten zu bekämpfen? Das macht keinen Sinn.

Das sah auch Hitler so:
Der Antikommunismus zielte nach der militärischen Zerschlagung des sozialistisch orientierten Rätedemokratie 1918/1919 durch die Freikorps und die Reichswehr in starkem Maße auf den Aufbau eines nationalsozialistischen Gegenpols - dem deutschen Faschismus.

Am 26. Januar 1932 im Düsseldorfer „Industrie-Club“ hielt Hitler vor den „Wirtschaftsführern des Reiches“ eine Rede. Er versprach ihnen, ihre Profite zu steigern, indem er die Arbeiterbewegung zerschlagen und wieder aufrüsten werde. Die einflussreichen Zuhörer jubelten und spendeten anschließend Geld, der den drohenden finanziellen Ruin der NSDAP abwendete. Trotz seiner immensen Wahlstimmenverluste schlugen die Industrievertreter dem Reichspräsidenten von Hindenburg, Hitler zum Regierungschef vor. Der ehemalige kaiserliche Feldmarschall entsprach der Bitte Friedrich Flicks und 140 namhafter Industrieller am 30. Januar 1933.

Der Aufstieg des Faschismus in Italien und des Nationalsozialismus in Deutschland (und auch der Aufstieg nationalistischer und faschistischer Bewegungen in anderen Teilen Europas) wurde unter anderem dadurch möglich, dass diese Bewegungen vermochten, sich als Bollwerk gegen den Bolschewismus zu inszenieren, obwohl sie ihrerseits selbst die bürgerliche, pluralistische, christlich geprägte Gesellschaft bekämpften. Auf Initiative des von Joseph Goebbels geführten Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda betrieben NS-orientierte Organisationen als „Anti-Komintern“ antisowjetische Propaganda. In seinem Buch „Mein Kampf“ hatte Hitler den Marxismus als Teil der Verschwörung des „Weltjudentums“ betrachtet. Damit suchte Hitler den Antikommunismus als Rechtfertigung für Antisemitismus zu instrumentalisieren und zu missbrauchen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antikommunismus

Ein Sozialist, der es sich zum Ziel setzt die Arbeiterbewegung zu zerschlagen?
Zuletzt geändert von Wasteland am Mittwoch 31. März 2010, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Joker
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Wasteland hat geschrieben:
Nur begrenzt. In der Praxis gibts auch sowas:

http://pix.motivatedphotos.com/2008/8/1 ... cknazi.jpg

Ob das dann jetzt in Übereinstimmung mit der Nazi-Ideologie steht ist eine andere Frage.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

Gretel hat geschrieben:
Mr. Marx hat noch GANZ andere "Ausrutscher" gebracht. - Deshalb ist "der Kommunismus" noch lange nicht rassistisch - das Gegenteil ist der Fall.
Es gab solche Anwandlungen schon. Allerdings erst später. Im Irak/Syrien. Die Baath Partei kann man wohl ohne weiteres als National-Sozialistisch im ursprünglichen Wortsinn bezeichnen. Auch wenn National und Sozialistisch eigentlich Gegensätze sind.
Ein brennender arabischer Nationalismus und Verstaatlichung von so ziemlich allem bis der Arzt kommt. Dazu noch lange Zeit die Sowjetunion als engsten Verbündeten und einen geradezu paranoiden Hass auf Juden und Perser und äusserst brutalem Vorgehen gegen die Religion/Islam. Das kommt dem am nähsten. Hitler hat ja mit der Wirtschaft nicht wenig paktiert. Undenkbar für waschechte Sozialisten.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mittwoch 31. März 2010, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Claud
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

logiCopter hat geschrieben: Und ? Meinst du, es ließe sich nichts über linke Sozialisten finden, die sich von der SED getrennt haben ?
Zeige mir lieber Rechtsextreme auf, die sich von einer linken Partei trennen, nachdem sie bei ihr lange aktiv waren und sich für sie einsetzten. Wenn du dabei auch noch darauf achtest, dass diese Extremen die einzigen Strömung innerhalb der Partei sind, die eine Programmatik ernsthaft verfolgten, hast du eventuell einen Vergleich.
Die von mir genannten Punkte des NSDAP-Programms sind eindeutig sozialistisch.
Und?

Das 25 Punkte Programm wurde dennoch nicht umgesetzt, Hitler relativierte viele dieser Punkte bereits einige Jahre später, die Strasser Gruppe löste sich eben auch wegen jener programmatischen Nichteinhaltung ab und Röhm wurde umgebracht, weil er auf die sozialistischen Punkte pochte, Hitler aber nicht wollte und keinerlei Interesse daran hatte.

Was also nun? Eine Partei soll sozialistisch sein, weil sie ein Programm hat, wo etwas auftaucht, was auch Sozialisten forderten - sie setzt dieses aber nicht mal um.
Die sozialistische Neidkultur unterscheidet sich nicht von der national-sozialistischen Neidkultur.
Da könnt ihr euch winden wie ihr wollt.
hä?
Zuletzt geändert von Claud am Mittwoch 31. März 2010, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Claud
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

Joker hat geschrieben: Mussolini sah in Marx „den größten Theoretiker des Sozialismus“ und im Marxismus „die wissenschaftliche Doktrin der Revolution der Klassen“.
Er kannte sich so gut mit Marx aus und war sosehr mit ihm einer Meinung, dass ihn die sozialistische Partei Italiens erst rausschmiss, er danach gegen alle sozialistischen und kommunistischen Vereinigungen und die Gewerkschaften vorging und sie mit Terror über zog, später jene Parteien verbat und sich einer futuristischen Gesellschaftsanschauung (die Kunst bleibt trotz der historischen Problematik genial) hingab. Das er dabei Gewerkschaften bekämpfte, für die er in seiner Zeit als Syndikalist eintrat, ist auch nicht widersprüchlich. :roll:
Zuletzt geändert von Claud am Mittwoch 31. März 2010, 20:06, insgesamt 2-mal geändert.
Wasteland
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

Claud hat geschrieben:
Zeige mir lieber Rechtsextreme auf, die sich von einer linken Partei trennen, nachdem sie bei ihr lange aktiv waren und sich für sie einsetzten.
Horst Mahler.
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Claud
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

Wasteland hat geschrieben:
Horst Mahler.
Die RAF war keine Partei und der Mann wurde wegen unvereinbarkeit aus der SPD rausgeworfen.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Erstgeborener »

Claud hat geschrieben:
Er kannte sich so gut mit Marx aus und war sosehr mit ihm einer Meinung, dass ihn die sozialistische Partei Italiens erst rausschmiss, er danach gegen alle sozialistischen und kommunistischen Vereinigungen und die Gewerkschaften vorging und sie mit Terror über zog, später jene Parteien verbat und sich einer futuristischen Gesellschaftsanschauung (die Kunst bleibt trotz der historischen Problematik genial) hingab. Das er dabei Gewerkschaften bekämpfte, für die er in seiner Zeit als Syndikalist eintrat, ist auch nicht widersprüchlich. :roll:
Dir ist schon klar, weswegen er die Partei verlassen musste und du weißt auch, dass er sich parlamentarisch durchaus wieder den Sozen genähert hat?
Der Terror war in Italien übrigens nicht zentral gesteuert, Mussolini hatte anfangs viel weniger Macht (auch über die eigene Organisation) als später etwa Hitler.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Tantris »

Joker hat geschrieben: Er ist Antisemitisch und damit auch Rassistisch.

Willste uns nicht endlich sagen, wer dir diesen baeren aufgebunden hat?

Dann koennte man aus deinen postings endlich mal was lernen.
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Tantris
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Tantris »

Die eigentliche frage ist ja:

kann man den NS als "links" erklaeren, indem man auf gemeinsamkeiten mit dem stalinismus hinweist (massenbewegung, personenkult) und vorsichtshalber ueber die wirtschaftspolitik im NS schweigt.

Sind die gemeinsamkeiten des NS mit dem stalinismus wirklich typischer fuer linke regime als guetergemeinschaft etc?

Also, was ist "links" fuer euch?

Ich wuerde sagen, es ist gar nicht so einfach "links" so weit zu vergewaltigen, dass krupp, allianz, daimler oder siemens sich bestens wohl fuehlen, wie im 3. reich eben.

Ich wuerde sagen, es ist irrefuehrend die gemeinsamkeiten populistischer, totalitaerer regime als "links" zu bezeichnen.
Jemand, der den NS verhramlosen will, der muss ihn natuerlich "links" nennen. Ein hartes brot.

Dann kaut mal schoen...
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Doppelagent »

Claud hat geschrieben:
Zumindest haben die Protestanten eher die NSDAP gewählt, als es die Katholiken taten.

Zentrum konnte sich bis zum Ende ja auch recht gut behaupten.
während bei den letzten drei wahlen vor der machtergreifung durch die nazis die "katholischen" parteien konstant blieben und die "linken" parteien nur leichte verluste einstecken mussten, verloren die "protestantischen" parteien erdrutschartig, zugunsten der nazis.
die ketzer haben deutschland in den abgrund gestürzt! ;)
Gretel
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Gretel »

Wasteland hat geschrieben:
Es gab solche Anwandlungen schon. Allerdings erst später. Im Irak/Syrien. Die Baath Partei kann man wohl ohne weiteres als National-Sozialistisch im ursprünglichen Wortsinn bezeichnen. Auch wenn National und Sozialistisch eigentlich Gegensätze sind.
Ein brennender arabischer Nationalismus und Verstaatlichung von so ziemlich allem bis der Arzt kommt. Dazu noch lange Zeit die Sowjetunion als engsten Verbündeten und einen geradezu paranoiden Hass auf Juden und Perser und äusserst brutalem Vorgehen gegen die Religion/Islam. Das kommt dem am nähsten. Hitler hat ja mit der Wirtschaft nicht wenig paktiert. Undenkbar für waschechte Sozialisten.
Yep. - Aber NATIONALISMUS und SOZIALISMUS sind unvereinbar.

Schau einmal, was die heutigen deutschen Kommunisten (die DKP) dazu sagen - im Zusammenhang mit den "Linken", die den reaktionären Islamismus unter "antiimerialistischer Flagge mitsegeln (Dieser Aufsatz wäre Pflichtlektüre für Meyer :D )

http://dkp.blogsport.de/2009/05/19/wie- ... s-feindes/
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

Gretel hat geschrieben:
Yep. - Aber NATIONALISMUS und SOZIALISMUS sind unvereinbar.

...
Man darf in Sachen Sozialismus nicht immer nur von Marx und Engels ausgehen.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Gretel »

Claud hat geschrieben:
Man darf in Sachen Sozialismus nicht immer nur von Marx und Engels ausgehen.
Theorie und Praxis, oder was meinst Du damit. -


Bei dieser Begriffs - und Realitätsverwirrung hier (der Nationalsozialismus will die klassenlose Gesellschaft einführen :lol: ) muß man das noch nicht einmal, vielleicht etwas WIKI http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus

Trotzdem will ich nochmal auf den Link "Wie ist das mit dem Feind meines Feindes?" oben hinweisen.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

Gretel hat geschrieben:
Theorie und Praxis, oder was meinst Du damit. -

...
Beides ;)

Ich schrieb dazu in einem anderen Strang bereits

.. Nur weil kaum einer etwas mit Ferdinand Lassalle, Eduard Bernstein oder Bakunin anfangen kann, bedeutet dies nicht, dass deren Theorien im Sozialismus nicht existent sind und Marx die einzige Person ist, die da irgendetwas gestaltendes im Sozialismus beizutragen hatte. Und es bedeutet erst recht nicht, dass die Marxche Definition von Sozialismus richtig ist, nur weil er hier der prominenteste Vertreter in dieser Strömung ist, der sich mit großen Pompöse vom "utopischen Sozialismus" abgrenzen wollte. Die Sozialistische Internationale sind doch nicht deshalb auseinander gebrochen, weil sie sich in jedem Käse einig waren und die selben Theorien, Wege und Ziele als richtig erachteten. ...
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=140

Das gilt auch beim Thema Nationalismus und Sozialismus - den Kommunismus nehme ich hier aus, weil sie ja eine Strömung ist, die auf Marx beruht.
Zuletzt geändert von Claud am Donnerstag 1. April 2010, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Claud hat geschrieben:
Man darf in Sachen Sozialismus nicht immer nur von Marx und Engels ausgehen.
Lenin ,Stalin ,Honecker ,Mielke ,Thälmann ,Ulbricht ,Ceauşescu ,Mao ,Pol Pot?
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Kopernikus hat geschrieben: Kommunismus ist antisemitisch und rassistisch? Ich frage mich wo du das gelesen haben möchtest...
Persönliche Erfahrungen mit Linken ,u.a.aus diesen Forum.
Das was diese Leute vertreten ruft bei mir nix als Abscheu hervor.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von daimos »

Joker hat geschrieben:Persönliche Erfahrungen mit Linken ,u.a.aus diesen Forum.
Das was diese Leute vertreten ruft bei mir nix als Abscheu hervor.
Marxens Vater stammte aus einer bedeutenden Rabbinerfamilie, der dann nach dem Wiener Kongress zum Protestantismus konvertierte, da er ansonsten sein Amt als Justizrat in Preußen nicht weiter hätte ausüben dürfen. 1824, im Alter von 6 Jahren konvertierte auch Karl Marx vom Judentum zum Protestantismus.

Nun sag mir mal, warum ein (ehem.) Jude einen antisemitischen Kommunismus vertreten, ja begründen, sollte? Und warum soll Marx für alles andere gerade stehen, was Jahrzehnte, was mehr als 150 Jahre nach dem Manifest der Kommunistischen Partei irgendwelche Bekloppten fabrizieren und unter dem Label "Kommunismus" propagieren? Nur weil ich sage, ich bin Kommunist, muss ich es noch lange nicht sein. Die UdSSR war ja auch nicht sozialistisch, wie Trotzki schon 1936 in "Verratene Revolution: Was ist die Sowjetunion und wohin treibt sie?" feststellte.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Gretel »

Claud hat geschrieben:
Beides ;)

Ich schrieb dazu in einem anderen Strang bereits




http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=140

Das gilt auch beim Thema Nationalismus und Sozialismus - den Kommunismus nehme ich hier aus, weil sie ja eine Strömung ist, die auf Marx beruht.

Na ja. - Das ist so ähnlich wie bei Freud, der die GRUNDLAGEN lieferte, an denen sich dann die anderen orientierte, sich davon abgrenzten oder sie weiterentwickelten.

Bakunin war ja nun Anarchist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Ber ... e.E2.80.9C
;)
Zuletzt geändert von Gretel am Donnerstag 1. April 2010, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Gretel hat geschrieben: Bakunin war ja nun Anarchist.
Ein Anarchist mit einer Villa am Lago Maggiore.
http://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Al ... ch_Bakunin
Von November 1869 an lebte Bakunin in Locarno und kaufte 1873 – mit finanzieller Unterstützung Carlo Cafieros – die Villa La Baronata in Minusio, die zum Zufluchtsort für polizeilich gesuchte Revolutionäre werden sollte
Dieses dicke ding mit Stock sieht eher aus wie ein Kapitalist.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ocarno.png
Zuletzt geändert von Joker am Donnerstag 1. April 2010, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von ThorsHamar »

Kopernikus hat geschrieben: Jetzt bin ich aber neugierig. Skizzier mir doch mal bitte den historischen Kontext, der "praktisch" dazu führte, dass es nur die Wahlalternaitven Kommunistische Partei oder NSDAP gab.
Ich meinte mit dem historischen Kontext die Situation unmittelbar vor 33, zur Reichstagswahl 1932..Deutschland war praktisch unregierbar geworden und die Alternative dazu waren Hitler oder Kommunisten, denn diese waren die tatsächlich einzig konsequente Gegenpartei zur NSDAP.Die SPD hatte immer mehr Stimmen verloren und der Trend z.B. vom 6. zum 7. Reichstag ging eindeutig dahin, dass die Kommunisten die zweitstärkste Partei werden würden.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von ThorsHamar »

Wasteland hat geschrieben:Gehen wir es mal anders an.
Eine grundsätzliche Frage.
Warum hat Hitler überall in Europa, wo er auf Sozialisten und Faschisten traf, die Faschisten als seine Verbündeten gewählt?

1. Warum hat er Franco, der wohl unbestreitbar ein rechtsextremer Ideologe/Faschist war unterstützt und nicht seine Todfeinde, die Kommunisten?

2. Warum hat Hitler auf dem Balkan, die katholisch-faschistische Ustasha unterstützt und nicht Titos kommunistische Partisanen? Er hatte die freie Wahl.

Und hat sich immer zielsicher für rechts entschieden. Es gab noch mehr Beispiele.
Und warum hätten sich diese Gruppierungen mit ihm verbünden sollen und ihn nach Kräften beim Holocaust unterstützen sollen, wenn er zum Lager ihrer Todfeinde gehörte?
Das ist revisionistischer Unsinn, der keinerlei Sinn macht.

Antwort: Diese Ideologie stand ihm in allen Punkten deutlich näher.
Der Sozialismus Hitlers war ein Etikettenschwindel. Anders ist nicht zu erklären, warum alle Todfeinde des Sozialismus sich unter Hitlers Banner versammelten, von katholisch-religiösen, über faschistische und monarchistische.
Und überall wo er auftrat waren die Sozialisten unter den ersten Opfern.

Mir kann niemand erzählen das das Sinn macht wenn Hitler selber einer war.
Alle religiösen und quasi-religiösen Protagonisten ihrer jeweiligen Religion oder Quasi - Religion, wozu ich Kommunismus und Co. zähle, sind sehr erfinderisch bei der Selbstdefinition.Sogar aus teilweise identischen Büchern lesen sie antagonistische Widersprüche heraus und finden so ihre Feinde.
Schon allein die Kommunisten unter Stalin brachten Millionen ihrer Glaubensgenossen Kommunisten um.Welchen Sinn macht das, um Deine Frage aufzunehmen, wenn Stalin selber einer war?
Im Nachhinein wird Stalin von Kommunisten zum Nichtkommunisten erklärt und die Welt ist wieder in Ordnung, so, wie Hitler dämonisiert und in seiner politischen Funktion als singulär dargestellt wird, um sich einer normalen, eventuell schmerzlichen Auseinandersetzung mit ihm und seinem Umfeld sowie seinem Erbe zu entziehen.
Hitler hat sich nicht als theoretischer Sozialist im Sinne von Marx und Co. verstanden, sondern als nationaler, sozialistischer Pragmatiker.Er hat sein eigenes Buch geschrieben und dafür massenweise Jünger gefunden.Und die Frage ist eben, warum das möglich war.Das war kein Zufall, sondern es war Folge ganz bestimmter Voraussetzungen!
Wenn man die enge Verwandschaft von nationalem Sozialismus, Sozialismus, Faschismus und Kommunismus nicht erkennen will/ kann, ist eine Lehre aus der Geschichte nicht möglich!
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Tantris »

ThorsHamar hat geschrieben:
Alle religiösen und quasi-religiösen Protagonisten ihrer jeweiligen Religion oder Quasi - Religion, wozu ich Kommunismus und Co. zähle, sind sehr erfinderisch bei der Selbstdefinition.Sogar aus teilweise identischen Büchern lesen sie antagonistische Widersprüche heraus und finden so ihre Feinde.
Schon allein die Kommunisten unter Stalin brachten Millionen ihrer Glaubensgenossen Kommunisten um.Welchen Sinn macht das, um Deine Frage aufzunehmen, wenn Stalin selber einer war?
Im Nachhinein wird Stalin von Kommunisten zum Nichtkommunisten erklärt und die Welt ist wieder in Ordnung, so, wie Hitler dämonisiert und in seiner politischen Funktion als singulär dargestellt wird, um sich einer normalen, eventuell schmerzlichen Auseinandersetzung mit ihm und seinem Umfeld sowie seinem Erbe zu entziehen.
Hitler hat sich nicht als theoretischer Sozialist im Sinne von Marx und Co. verstanden, sondern als nationaler, sozialistischer Pragmatiker.Er hat sein eigenes Buch geschrieben und dafür massenweise Jünger gefunden.Und die Frage ist eben, warum das möglich war.Das war kein Zufall, sondern es war Folge ganz bestimmter Voraussetzungen!
Wenn man die enge Verwandschaft von nationalem Sozialismus, Sozialismus, Faschismus und Kommunismus nicht erkennen will/ kann, ist eine Lehre aus der Geschichte nicht möglich!
Das mit der nahen verwandtschaft der totalitaeren regime ist ein guter gedanke!

Da haben wir viele farben: rot, braun, schwart, blau etc... und all diese farben brauchen jetzt einen gemeinsamen, moeglichst passenden namen:
Ganz klar! ab jetzt nennen wir alle farben nur noch "rot". Dann sind wir klueger und blicken besser durch. Sowieso.

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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von ThorsHamar »

Tantris hat geschrieben:
Das mit der nahen verwandtschaft der totalitaeren regime ist ein guter gedanke!

Da haben wir viele farben: rot, braun, schwart, blau etc... und all diese farben brauchen jetzt einen gemeinsamen, moeglichst passenden namen:
Ganz klar! ab jetzt nennen wir alle farben nur noch "rot". Dann sind wir klueger und blicken besser durch. Sowieso.

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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von logiCopter »

Claud hat geschrieben:
Beides ;)

Ich schrieb dazu in einem anderen Strang bereits




http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=140

Das gilt auch beim Thema Nationalismus und Sozialismus - den Kommunismus nehme ich hier aus, weil sie ja eine Strömung ist, die auf Marx beruht.
Erstens heißt das Thema hier nicht "Nationalismus und Sozialismus" sondern Nationalsozialismus und Sozialismus, und zweitens kannst du auch den Kommunismus beim Thema Sozialismus nicht schnell mal unter den Teppich kehren, schon gar nicht, weil er angeblich eine "Strömung sei, die auf Karl Marx beruht".
Versuche es mit deiner verlogenen Augenwischerei bei deiner Großmutter, aber nicht hier.

Der Marxismus ist die Wurzel und nach wie vor einer der Grundpfeiler nicht nur des Kommunismus, sondern auch dessen Tarnform, des Sozialismus.

Der Marxismus hatte lange Zeit die Deutungshoheit in der sozialistischen Bewegung. Nach dem Verfall der ersten Internationale 1876 bis über den größten Teil des gesamten 20. Jahrhunderts hinweg wurden Diskussionen innerhalb des und über den Sozialismus überwiegend mit den von Marx und Engels geprägten Begriffen geführt, wobei deren theoretische Ansätze häufig verkürzt aufgenommen wurden („Vulgärmarxismus“) und in dieser Form noch bis heute das Bild „des“ Marxismus in der Öffentlichkeit bestimmen. ... Die marxistischen Intellektuellen betrachteten den Frühsozialismus als 'Utopischen Sozialismus' und stellten ihm den Marxismus als 'wissenschaftlicher Sozialismus' gegenüber. Aus diesem Anspruch entwickelt sich ein erstes Modell weltgeschichtlicher Entwicklungsmöglichkeit: Da der Kommunismus nicht unmittelbar zu erreichen ist, sei der Sozialismus als Gesellschaftsform eine erste (niedere) Phase des Kommunismus. Die Entwicklung über den Sozialismus zum Kommunismus sei unvermeidlich. Ziel des Kommunismus wie des Sozialismus ist die Überwindung des Kapitalismus und die Befreiung des Menschen von der Ausbeutung durch den Menschen. Nach Karl Marx ist die Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln in der Diktatur des Proletariats (Sozialismus) die ökonomische Voraussetzung der klassenlosen Gesellschaft (Kommunismus). ... Als „real existierenden Sozialismus“ bezeichneten sich jene Staaten, die seit 1917 von einer Kommunistischen Partei, in der Regel in einem Ein-Parteien-System, regiert wurden: besonders die Sowjetunion mit der KPdSU und die ab 1945 an ihrem System ausgerichteten Staaten des europäischen „Ostblocks“, darunter: Polen, ČSSR, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Deutsche Demokratische Republik;
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

ThorsHamar hat geschrieben:
Alle religiösen und quasi-religiösen Protagonisten ihrer jeweiligen Religion oder Quasi - Religion, wozu ich Kommunismus und Co. zähle, sind sehr erfinderisch bei der Selbstdefinition.Sogar aus teilweise identischen Büchern lesen sie antagonistische Widersprüche heraus und finden so ihre Feinde.
Schon allein die Kommunisten unter Stalin brachten Millionen ihrer Glaubensgenossen Kommunisten um.Welchen Sinn macht das, um Deine Frage aufzunehmen, wenn Stalin selber einer war?
Im Nachhinein wird Stalin von Kommunisten zum Nichtkommunisten erklärt und die Welt ist wieder in Ordnung, so, wie Hitler dämonisiert und in seiner politischen Funktion als singulär dargestellt wird, um sich einer normalen, eventuell schmerzlichen Auseinandersetzung mit ihm und seinem Umfeld sowie seinem Erbe zu entziehen.
Hitler hat sich nicht als theoretischer Sozialist im Sinne von Marx und Co. verstanden, sondern als nationaler, sozialistischer Pragmatiker.Er hat sein eigenes Buch geschrieben und dafür massenweise Jünger gefunden.Und die Frage ist eben, warum das möglich war.Das war kein Zufall, sondern es war Folge ganz bestimmter Voraussetzungen!
Wenn man die enge Verwandschaft von nationalem Sozialismus, Sozialismus, Faschismus und Kommunismus nicht erkennen will/ kann, ist eine Lehre aus der Geschichte nicht möglich!
Ich kann dem schon grösstenteils zustimmen, allerdings muss man sich dann hier fragen inwiefern eine Klassifikation von Links und Rechts dann noch Sinn macht in dieser Frage.
Natürlich war Stalin ein Kommunist, viele seiner Morde waren allerdings wohl weniger ideologisch bedingt, als reines Mittel zur Machterhaltung gepaart mit seiner abnormalen Paranoia. Das ist schon ein Unterschied zu den Nazis, die die Gaskammern aus rassischen Gründen gefüllt haben.
Die Grenzen verfliessen oft, das ist sicherlich richtig, auch zumal der Sozialismus damals äusserst beliebt war und ihn sich jeder zueigen machen wollte.
Aber schauen wir doch nochmal auf etwas anderes. Vergleichen wir mal direkt die Standpunkte der Nazis und der Kommunisten bei einigen willkürlich gewählten Punkten.

1. Wirtschaftsfragen:
Nazis: "auf dem Boden des Privateigentums" (Aussage von Hitler)
Kommis: Ablehnung jeglichen Privateigentums

Ein monumentaler Unterschied, besonders in Sachen Sozialismusdefinition.

2. Rolle der Frau:
Nazis: Klassisch konservativ-rechts, Frauen hinter den Herd, Kinder kriegen
Kommis: Gleichberechtigung der Frau auf allen Ebenen, Förderung der Frauen, Frauen im Militär

3. Selbstverständnis:
Nazis: völkisch-nationalistisch, Blut und Boden Mythos, typisch konservativ rechts
Kommis: Internationalistisch, globale Arbeiterklasse, die sich vom kapitalistischen und rassistischen Joch befreien soll, Gleichheit aller Menschen
Der politische Begriff Internationalismus bezeichnet einen Gegensatz zum Nationalismus.

Im klassischen Marxismus bezeichnet der Begriff das Streben der Arbeiter nach internationalem Zusammenschluss (proletarischer Internationalismus). Dieser Internationalismus wurde bereits im Kommunistischen Manifest, das Karl Marx und Friedrich Engels im Auftrag des Bundes der Kommunisten 1848 verfasst und veröffentlicht hatten, propagiert. Der darin enthaltene und begründete Aufruf „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ wurde zum Leitmotiv für die verschiedenen Internationalen der Arbeiterbewegung ab Mitte der 1860er Jahre, beginnend mit der ersten Internationale, der Internationalen Arbeiterassoziation (1864 - 1876).
http://de.wikipedia.org/wiki/Internatio ... Politik%29

4. Viele Nazis waren zwar Atheisten, jedoch integrierten sie Religion in ihre Weltanschauung.
Unter Kommunisten undenkbar, wo schon der Besitz einer Bibel ein Ticket ins Gulag bedeuten konnte.

http://www.tksanders.com/HitlerGottMitUns.gif
http://rationalrevolution.net/images/nazi-priests.jpg
http://www.geschichteinchronologie.ch/e ... tadion.jpg
http://www.sanfranciscosentinel.com/wp- ... salute.jpg

Communism versus Religion
http://www.lotsofessays.com/viewpaper/1685228.html
Holding of a religion was never outlawed and the Soviet Constitutions always guaranteed the right to believe. However, since marxist ideology as interpreted by Lenin[12] and his successors dictated that religion was an obstacle to the construction of the communist society, putting an end to all religion (and replacing it with atheism[13]) was a fundamentally important ideological goal of the state. The persecution of religion was carried out officially through many legal measures that were designed to hamper religious activities, a massive volume of anti-religious propaganda as well as education, and through various other means.
Persecution of Christians in the Soviet Union
http://en.wikipedia.org/wiki/Persecutio ... viet_Union


Desweiteren:

Nazis: Antibolschewistisch, Imperialistisch, militaristisch
Zunächst konkret von der radikalen Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR), den Bolschewiki, als Eigenbezeichnung benutzt, wurde in der Folge der Russischen Revolutionen von 1905 und 1922 das Bild vom „Bolschewismus“ vornehmlich von erklärten „Antibolschewisten“ geprägt und als Kampfbegriff gegen sämtliche Kommunistische Parteien in Europa verwendet. In Deutschland hefteten insbesondere die Nationalsozialisten dem Begriff ein antisemitisches Vorzeichen an, so dass in der Folge die Begriffe „Bolschewist“ und „Jude“ nahezu synonym verwendet wurden. Zur Popularität derartiger Gesinnungen hatte vor allem der NS-Chefideologe Alfred Rosenberg beigetragen,[2] der die Revolution von 1917 in Moskau miterlebte und 1922 seine antisemitische Kampfschrift Pest in Russland veröffentlichte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bolschewismus
Das Gedankengebäude des Nationalsozialismus entstand nach dem Ersten Weltkrieg und der Oktoberrevolution in Russland als Verschmelzung von Ideologemen und Zielen mehrerer älterer Gruppen aus der Völkischen Bewegung des Deutschen Kaiserreichs und der Österreich-Ungarischen Monarchie, aber auch der Gruppe der „Weißen Emigranten“ aus der Sowjetunion.

Zu den geistig-politischen Wurzeln dieser Gruppen zählten der Rassismus, Militarismus und Imperialismus, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders im Kaiserreich und in Österreich verbreiteten und schubweise zunahmen. Das stärkste tragende Bindeglied ihrer heterogenen Ideologien war jedoch der Antisemitismus, der sich im Verlauf der Novemberrevolution von 1918 und in den Folgejahren zugleich als radikale Ablehnung der Weimarer Verfassung äußerte. Die Weimarer Republik wurde dort allgemein als von Novemberverbrechern geschaffene „Judenrepublik“ denunziert. Die Völkischen definierten ihre Weltanschauung als strikten Gegensatz zum Marxismus der Linksparteien, zum politischen Katholizismus der Zentrumspartei und zu ihrer Fiktion eines „Weltjudentums“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalso ... Entstehung

Kommis: Antiimperialistisch (wenn auch reell dann das Gegenteil davon)
Mit der Entstehung der Kommunistischen Parteien aus den Sozialistischen und Sozialdemokratischen Arbeiterparteien und ihrer Ablehnung des „Imperialistischen Weltkrieges“ (Erster Weltkrieg) verband sich die Verwendung des Begriffes Antiimperialismus stark mit der marxistisch-leninistischen Imperialismustheorie. Der Imperialismus wird nicht als eine vorübergehende Erscheinung (wie im bürgerlichen Antiimperialismus) gesehen, sondern als Wesenselement der kapitalistischen Gesellschaft auf ihrer monopolkapitalistischen und staatsmonopolkapitalistischen Entwicklungsstufe. Er ist damit auch nicht mehr an einzelne Staaten gebunden, sondern an das ganze Gesellschaftssystem.

Seit dem von Lenin 1916 verfassten Aufsatz Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus ist der Antiimperialismus zu einem grundlegenden Begriff marxistisch-leninistischer Geschichtsinterpretation im 20. Jahrhundert geworden.

Entscheidend für diese Sichtweise des Imperialismus ist, dass folgende Elemente als Unterbegriffe von Imperialismus verstanden werden:

* Kolonialismus zum Zwecke der Ausweitung der Rohstoff- und Absatzmärkte
* Nationalismus als innenpolitische Rechtfertigung für Imperialismus
* Rassismus als scheinwissenschaftliche Rechtfertigung für die Überlegenheit imperialistischer Staaten
* Faschismus als extrem aggressive Form des Imperialismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Antiimperi ... pitalismus

Diese ideologische Nähe zu den Konservativen, in fast allen Belangen führte dazu das:
Der konservative Zeitungsverleger Alfred Hugenberg förderte als Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) ab 1929 den Aufstieg Hitlers und schloss im Januar 1933 eine Koalitionsregierung mit den Nazis. Im Mai und Juni 1933 lösten sich die konservativen Parteien in Deutschland auf. Einige konservative Politiker wie Franz Seldte traten zur NSDAP über, andere wie Franz von Papen und Konstantin von Neurath arbeiteten als Parteilose in der Regierung Hitler mit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konservati ... esrepublik


Kurz und bündig:

Die Nationalsozialisten, waren rechtsextreme, die sich ein Sozialismusetikett aufklebten.
Im Kern ihrer Ideologie sind sie dem rechten Spektrum in fast allen Punkten näher, als dem Linken. Das ist Tatsache.
Eine Verwandtschaft der Ideologien besteht in vielen Punkten (Totalitarismus, etc. pp.), allerdings nicht in ihrem inneren Wesen.
Zuletzt geändert von Wasteland am Freitag 2. April 2010, 16:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

Gretel hat geschrieben: Na ja. - Das ist so ähnlich wie bei Freud, der die GRUNDLAGEN lieferte, an denen sich dann die anderen orientierte, sich davon abgrenzten oder sie weiterentwickelten.
Nimm mal Ferdinand Lassalle, der mit Marx befreundet war und sich dennoch weit von ihm entfernt befand, wenn es um den Sozialismus ging. Marx begründete den Kommunismus, Lassalle ist einer der Väter der Sozialdemokratie. Natürlich hat der eine aber auch den anderen beeinflusst und bei Marx ist es nunmal so, dass er die bedeutsamste Person im Sozialismus stellt. Er ist aber nicht der einzige, der eine Grundlage lieferte - zumal Marx, vielleicht auch aus Eitelkeit, sich erstmal vom "utopischen Sozialismus" abgrenzte.

Wenn mann sich dann jene Strömungen anschaut, die sich in unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben, dann ist es auch nicht verwunderlich, wenn man durchaus Theorien im Sozialismus findet, wo dieser mit dem Nationalismus im Einklang zu bringen ist. Bernhard hat dies getan, Naumann macht daraus eine eigene, sozialistische Strömung, die aber kaum etwas mit dem Nationalsozialismus gemein hat - wo Rosenberg und Hitler es waren, die das theoretische Konstrukt aufbauten.
Zuletzt geändert von Claud am Freitag 2. April 2010, 20:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Claud »

logiCopter hat geschrieben: ...

Wo immer das linksradikale Gesindel den Mund aufmacht, lügt, verdreht und verschleiert es Tatsachen.
Ich habe hierzu bereits eine Diskussion mit schelm geführt, wo ich meinen Standpunkt auch begründet habe - du kannst dich dahingehend also leicht selbst schlau machen und musst mich nicht mit deiner Unwissenheit langweilen, die als vermeintliches Argument nicht mehr liefern kann, als den Marxismus und seinen Theorien. Vielleicht würde es aber auch einfach reichen, wenn du das erstmal ordentlich durchliest, was du kopierst.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Doppelagent »

Wasteland hat geschrieben: Eine Verwandtschaft der Ideologien besteht in vielen Punkten (Totalitarismus, etc. pp.), allerdings nicht in ihrem inneren Wesen.
ob nazis oder commis, ich verachte politischen extremismus. an die wand mit dem pack! ;)
Zuletzt geändert von Doppelagent am Freitag 2. April 2010, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Wasteland »

Doppelagent hat geschrieben:
ob nazis oder commis, ich verachte politischen extremismus. an die wand mit dem pack! ;)
Das ist sowieso klar. Volle Zustimmung. :cheers:

Im Ergebnis kommt bei beiden nichts vernünftiges raus.
Zuletzt geändert von Wasteland am Freitag 2. April 2010, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von logiCopter »

Claud hat geschrieben:
Ich habe hierzu bereits eine Diskussion mit schelm geführt, wo ich meinen Standpunkt auch begründet habe - du kannst dich dahingehend also leicht selbst schlau machen und musst mich nicht mit deiner Unwissenheit langweilen, die als vermeintliches Argument nicht mehr liefern kann, als den Marxismus und seinen Theorien. Vielleicht würde es aber auch einfach reichen, wenn du das erstmal ordentlich durchliest, was du kopierst.
Keine Sorge, ich habe deine Absurditäten schon gelesen, hast sie ja deutlich genug verlinkt.
Zum Beispiel deine Absurdität: "Siehste, deshalb schrieb ich bereits vorher, dass der Kommunismus nur eine Strömung innerhalb des Sozialismus ist."
Deshalb kann ich dir deinen Rat nur zurückgeben, das ordentlich durchzulesen, was ich kopiert habe. (Besonders das, was ich hervorgehoben habe.)
Wenn es dir gelingt, beim durchlesen mitzudenken, dann findest du bestimmt mehr, als mein "vermeintliches Argument, das nicht mehr liefern kann, als den Marxismus und seinen Theorien".
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Erstgeborener »

Weiter oben wurde von einer "ideologischen Nähe" der Nationalsozialisten zu den Konservativen gesprochen, tatsächluich haben die letzten aber keine Ideologie.
Die Übereinstimmungen ergaben sich höchstens in Sachfragen, wie etwa dem Versailler Diktat...
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von ThorsHamar »

Wasteland hat geschrieben:
.....Ich kann dem schon grösstenteils zustimmen, allerdings muss man sich dann hier fragen inwiefern eine Klassifikation von Links und Rechts dann noch Sinn macht in dieser Frage....

.......

Kurz und bündig:

Die Nationalsozialisten, waren rechtsextreme, die sich ein Sozialismusetikett aufklebten.
Im Kern ihrer Ideologie sind sie dem rechten Spektrum in fast allen Punkten näher, als dem Linken. Das ist Tatsache.
Eine Verwandtschaft der Ideologien besteht in vielen Punkten (Totalitarismus, etc. pp.), allerdings nicht in ihrem inneren Wesen.
Hallo Wasteland,
ich meine, im ersten Satz hast Du genau Das erkannt, was ich prinzipiell vertrete, nämlich: Es gibt links und rechts gar nicht mehr!
Eine politische Richting nach Links und Rechts zu definieren, ist imho unsinnig.Die eigentliche, historische Definition stimmt schon seit zig Jahrzehnten nicht mehr.
Es gibt keine eindeutigen, spezifischen Merkmale und die gemeinsamen Schnittmengen sind ungleich grösser, als es die marginalen, scheinbaren Unterschiede sind.
Zum "inneren Wesen":
Links und Rechts haben die Vorgaben, für eine bestimmte, definierte Gruppe von Menschen, eine bestimmte Sozialisation als Ideal zu erstreben.Das Erreichen dieser Sozialisation, in welcher alle Protagonisten im Idealfall bedingungslos das Gemeinwesen als höchstes Gut erkennen, fühlen, lieben, verteidigen, ist eben SOZIALISMUS!
Das ist das Innere!
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von enfant_terrible »

Beide Ideologien haben durchaus Gemeinsamkeiten:

Es ist die Massenbewegung, die beide anmacht, bewegt, fasziniert. 10000 Mann in Uniform in Reih und Glied. Das is der Bringer. Ob das jetzt eine Maouniform ist, eine der Nazis, oder eine der DDR ist nebensächlich.

Anders ausgedrückt: Wer bei den Nazis mitmarschiert ist, wäre auch in der DDR mitmarschiert. Spielt keine Rolle.

Enweder man steht dadrauf, oder man ist Individuum, lebt sein privates Leben und bleibt diesem Unfug fern. Dann unterstützt man auch politische Parteien, die den entsprechenden Freiheitsbegriff verkörpern oder ihm wenigstens nahekommen.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Tantris »

enfant_terrible hat geschrieben:Beide Ideologien haben durchaus Gemeinsamkeiten:

Es ist die Massenbewegung, die beide anmacht, bewegt, fasziniert. 10000 Mann in Uniform in Reih und Glied. Das is der Bringer. Ob das jetzt eine Maouniform ist, eine der Nazis, oder eine der DDR ist nebensächlich.

Anders ausgedrückt: Wer bei den Nazis mitmarschiert ist, wäre auch in der DDR mitmarschiert. Spielt keine Rolle.

Enweder man steht dadrauf, oder man ist Individuum, lebt sein privates Leben und bleibt diesem Unfug fern. Dann unterstützt man auch politische Parteien, die den entsprechenden Freiheitsbegriff verkörpern oder ihm wenigstens nahekommen.
Sehr richtig. Ist solches verhalten nun aber links oder rechts?

Also, der NS war links, wenn man mit "links" nicht mehr die guetergemeinschaft meint, sondern von marx nie erwaehnten personenkult und massenaufmaersche.

Man koennte allerdings auch mit S. Haffner die frage stellen, inwieweit kapitalismus in einem befehl-und-gehorsamsstaat noch eine rolle spielt.
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Re: Der Nationalsozialismus - linke oder rechte Ideologie?

Beitrag von Joker »

Tantris hat geschrieben: Also, der NS war links, wenn man mit "links" nicht mehr die guetergemeinschaft meint, sondern von marx nie erwaehnten personenkult und massenaufmaersche.
Meinst Marx hätte was dagegen gehabt das nichtmal 100 Jahre nach seinen Tot Massen von Uniformierten ,gleichgeschalteten mit Fackeln und Waffenparaden an seinen Denkmälern vorbeigezogen sind?
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