usaTomorrow hat geschrieben:
Richtig. Wenn ein paar Steuern (die man übrigens nachzahlen kann) den gleichen Stellenwert zu haben scheinen wie ein Menschenleben läuft meiner Meinung nach etwas falsch.
Aber da wollte man wohl ein Exempel statuieren.
Man kann Urteile von verschiedenen Gerichten nicht vergleichen. Der Richter in Kiel hat dann vielleicht die härtere Hand, als der Richter in Dresden, oder Ludwigshafen. Es gibt einen Interpretationsspielraum. "Ein Menschenleben ist gleichwertig mit "ein paar Steuern", lässt sich erst sagen, wenn ein und derselbe Richter einen Mord und eben einen Verstoß gegen das Steuerrecht beurteilt und dann gleich / unterschiedlich beurteilt. Dann lässt sich annähernd für diesen einen Richter sagen, was wohl mehr Wert hat.
Zudem ist die einzige Info, die wir vorliegen haben, die Länge der Verurteilung. Die genauen Informationen hat doch nur der Richter selbst und diejenigen, die im Gerichtssaal anwesend waren. Und auch wenn mir persönlich auch das ein oder andere Urteil nicht gefällt, insgesamt ist die Justiz eines der wenigen Institutionen vom Staat, die mir selbst noch glaubwürdig erscheinen.