"Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
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Spam"Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Arbeitgeberverbände und "unsere" Politiker beklagen in zynischer Weise seit Jahren einen Fachkräftemangel in Deutschland, hier mal wieder nachzulesen:
Pflegekräfte fehlen:
http://magazine.web.de/de/themen/beruf/ ... sland.html
Ingenieurmangel:
http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt ... 558948,00/
Betrachten wir die Arbeitsbedingungen für Bauingenieure und Architekten: Diese werden oft nach Studienabschluß für 1500 - 2000 € brutto eingestellt, wenn nicht gar Arbeitslosigkeit droht. Nach Steuerabzug bleibt nicht viel mehr als Hartz IV. Davon dürfen auch noch die BAFöG-Schulden abbezahlt werden.
Ähnliches dürfte wohl für gelernte Krankenpfleger gelten.
Was passiert logischerweise? Ein in Deutschland ungebundener und ausgebildeter Mensch wandert in´s Ausland ab: Schweiz, Großbritannien, Irland, Niederlande, Skandinavien, USA... fast überall verdienen Fachkräfte netto mehr als in Deutschland.
Jetzt versucht man die Löcher mit ausländischen Fachkräften zu stopfen: IT´ler aus Indien, Pflegekräfte aus Rumänien.
Abgesehen davon, daß sich das Interesse der Inder nach Deutschland zu kommen, als verschwindend gering erwiesen hat - sie ziehen halt GB und USA vor - wo soll das jetzt hinführen?
Lohndumping in Deutschland -> deutsche Fachkräfte ins Ausland treiben
Greencard für ausländische Fachkräfte -> damit wenigsten die Rumänen, Polen und Inder, die in GB nicht angenommen werden, in Deutschland befristet aushelfen... bis sich was besseres bietet?
Wie seht ihr das?
Pflegekräfte fehlen:
http://magazine.web.de/de/themen/beruf/ ... sland.html
Ingenieurmangel:
http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt ... 558948,00/
Betrachten wir die Arbeitsbedingungen für Bauingenieure und Architekten: Diese werden oft nach Studienabschluß für 1500 - 2000 € brutto eingestellt, wenn nicht gar Arbeitslosigkeit droht. Nach Steuerabzug bleibt nicht viel mehr als Hartz IV. Davon dürfen auch noch die BAFöG-Schulden abbezahlt werden.
Ähnliches dürfte wohl für gelernte Krankenpfleger gelten.
Was passiert logischerweise? Ein in Deutschland ungebundener und ausgebildeter Mensch wandert in´s Ausland ab: Schweiz, Großbritannien, Irland, Niederlande, Skandinavien, USA... fast überall verdienen Fachkräfte netto mehr als in Deutschland.
Jetzt versucht man die Löcher mit ausländischen Fachkräften zu stopfen: IT´ler aus Indien, Pflegekräfte aus Rumänien.
Abgesehen davon, daß sich das Interesse der Inder nach Deutschland zu kommen, als verschwindend gering erwiesen hat - sie ziehen halt GB und USA vor - wo soll das jetzt hinführen?
Lohndumping in Deutschland -> deutsche Fachkräfte ins Ausland treiben
Greencard für ausländische Fachkräfte -> damit wenigsten die Rumänen, Polen und Inder, die in GB nicht angenommen werden, in Deutschland befristet aushelfen... bis sich was besseres bietet?
Wie seht ihr das?
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Das muss aber ja so sein, denn der deutsche Bürger will ja billig.
Wer die Werbung einschaltet hört doch: Geiz ist geil.
Auch bei uns im Laden hört man immer: "Wat, so dühe"? (Plattdeutsch / Bauerndeutsch für: Was, so teurer?)
Wenn der Konsument bereit ist für gute Arbeit auch angemessen zu bezahlen, dann kann es auch mehr Lohn geben! :hat:
Wer die Werbung einschaltet hört doch: Geiz ist geil.
Auch bei uns im Laden hört man immer: "Wat, so dühe"? (Plattdeutsch / Bauerndeutsch für: Was, so teurer?)
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Kann, muss aber nicht.JamesDean hat geschrieben:Wenn der Konsument bereit ist für gute Arbeit auch angemessen zu bezahlen, dann kann es auch mehr Lohn geben! :hat:
Der Konsument zahlt nicht für die Arbeit, sondern für das Endprodukt. Und zwar nicht mehr als er muss.
Warum bitte sollte der Arbeitgeber mehr zahlen, als er muss, auch wenn er spielend mehr zahlen könnte? Das geht doch in jedem Fall von seinem Gewinn ab. Und wenn der Wettbewerb über Lohndumping geführt wird, weil Lohndumping zulässig ist, muss eben jeder Anbieter, der nicht abseits stehen will, beim Lohndumping mitspielen.
Konsumentenschelte ist schon eine witzige Sache. Je weniger Geld der Durchschnittskonsument in der Tasche hat, umso knausriger konsumiert er - zu Lasten der Binnenkonjunktur: Selber schuld!
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 21. April 2010, 14:46, insgesamt 5-mal geändert.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Die Tatsache, das es so ist dürfte eigentlich der Beweis sein, dass es keinen Mangel gibt ...enfant_terrible hat geschrieben:Ingenieurmangel:
http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt ... 558948,00/
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Es gibt auch keinen allgemeinen Mangel an Ingenieuren. Vielmehr divergieren Angebot und Nachfrage in einigen Fachbereichen. Airbus suchte vor zwei Jahren händeringend Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik in der Luft- und Raumfahrt. Ein Ingenieur ist nunmal nicht gleich Ingenieur. Das Problem der Wirtschaft heute ist, es gibt viele Fachbereiche, in denen gezielt Experten gesucht werden. Experten lassen sich aber nicht kurzfristig durch Umschulungen von der ARGE produzieren. Ein Absolvent der frisch von der Uni in den Arbeitsmarkt drängt, muss sich über Monate hinweg in einem Betrieb erst einarbeiten.jack hat geschrieben:Die Tatsache, das es so ist dürfte eigentlich der Beweis sein, dass es keinen Mangel gibt ...
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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Ich bezweifle dass es einen Fachkräftemangel gibt, dies dürfte sich, wenn überhaupt, auf einige wenige Stellen beziehen.
Vielmehr ist es so dass die deutsche Industrie und Wirtschaft zwecks Gewinnoptimierung auf die Zwanderung von Billigarbeitskräften im Dumpinglohnsektor setzt.
Diese Rechnung wird natürlich maximal kurzfristig aufgehen, bis der Rahm in der jeweiligen Branche abgeschöpft ist.
Den Unternehmern und Industriellen sind deutsche Fachkräfte schlichtweg zu teuer.
Angeblich genießen die Deutschen Fachkräfte zu viele und zu hohe Sozialleistungen, Urlaubsansprüche und sonstige Privilegien und sind wohl viel zu teuer.
Ein flächendeckender Mindestlohn, wie er in einigen Branchen bereits vorhanden ist schafft hier Abhilfe.
Die Hauptzollämter sind verpflichtet, nach dem Entsendegesetzt, Kontrollen durchzuführen dass dort auch, bei ausländischen Subunternehmen, diese Löhne mind. bezahlt werden.
Somit würde auch das Pseudoargument wegfallen dass ein flächendeckender Mindestlohn zum Wegfall einiger Arbeitsplätze führen würde, denn durch Fremdvergabe an ausländische Unternehmen würde dann nichts eingespart.
Die derzeitigen Vorschläge eines Mindestlohnes in Höhe von ca. 7,50€ Stundenlohn sind schlicht abwegig, da hierdurch zu viele Arbeitsplätze, wie bereits praktiziert, durch Hartz IV - Leistungen zusätzlich allimentiert werden müssen.
Vielmehr ist es so dass die deutsche Industrie und Wirtschaft zwecks Gewinnoptimierung auf die Zwanderung von Billigarbeitskräften im Dumpinglohnsektor setzt.
Diese Rechnung wird natürlich maximal kurzfristig aufgehen, bis der Rahm in der jeweiligen Branche abgeschöpft ist.
Den Unternehmern und Industriellen sind deutsche Fachkräfte schlichtweg zu teuer.
Angeblich genießen die Deutschen Fachkräfte zu viele und zu hohe Sozialleistungen, Urlaubsansprüche und sonstige Privilegien und sind wohl viel zu teuer.
Ein flächendeckender Mindestlohn, wie er in einigen Branchen bereits vorhanden ist schafft hier Abhilfe.
Die Hauptzollämter sind verpflichtet, nach dem Entsendegesetzt, Kontrollen durchzuführen dass dort auch, bei ausländischen Subunternehmen, diese Löhne mind. bezahlt werden.
Somit würde auch das Pseudoargument wegfallen dass ein flächendeckender Mindestlohn zum Wegfall einiger Arbeitsplätze führen würde, denn durch Fremdvergabe an ausländische Unternehmen würde dann nichts eingespart.
Die derzeitigen Vorschläge eines Mindestlohnes in Höhe von ca. 7,50€ Stundenlohn sind schlicht abwegig, da hierdurch zu viele Arbeitsplätze, wie bereits praktiziert, durch Hartz IV - Leistungen zusätzlich allimentiert werden müssen.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Ideologischer und faktenresistenter Quatsch.
wir brauchen Fachkräfte, die können (und sollen) nicht durch "Billiglohnarbeiter" ersetzt werden.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/b ... 81704.html
http://www.manager-magazin.de/koepfe/ar ... 27,00.html
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/kar ... sucht.html

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/b ... 81704.html
http://www.manager-magazin.de/koepfe/ar ... 27,00.html
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/kar ... sucht.html
Zuletzt geändert von Gretel am Donnerstag 22. April 2010, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Das Problem ist, Gretel, dass diese Fachkräfte z. T. durchaus vorhanden sind, aber einige hiesige Unternehmen nicht das zahlen wollen, was diese Leute anderswo verdienen können.Gretel hat geschrieben:wir brauchen Fachkräfte, die können (und sollen) nicht durch "Billiglohnarbeiter" ersetzt werden.
Dann wandern diese Fachkräfte z. B. ins Ausland ab, viele Pfleger in die Schweiz beispielsweise, Ärzte nach Großbritannien/Skandinavien, usw.
Wenn Unternehmen selbst ausbilden und etwas langfristigere Verträge anbieten, sind sie auch nicht so sehr betroffen wie ein Unternehmen, das bei einem kleinen Auftragsrückgang gleich Fachkräfte freisetzt und sich dann später, wenn wieder Bedarf da ist wundert, warum nicht sofort erfahrene und gut ausgebildete Fachkräfte für befristete Stellen 300km von zu hause Schlange stehen (etwas übertrieben ausgedrückt).
Offene Stellen und Stellenanzeigen haben heutzutage übrigens nicht mehr unbedingt etwas damit zu tun, dass tatsächlich jemand gesucht wird.
Man signalisiert damit Kunden und Vertragspartnern, dass man in einer guten Lage ist, wachsen kann.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Es gibt, wie hier schon mehrfach erwähnt, keinen Fachkräftemangel, außer in ganz wenigen Spzialgebieten. Die Wirtschaft will durch Einwanderung von Billiglöhnern ihre teure Stammbelegschaften durch billigere Mitarbeiter ersetzen. Wo die herkommen, ist denen letztlich egal.
Von anderen Betrieben können sie kaum noch Leute abwerben, denn wer heutzutage einen unbefristeten, sozialversicherungspflichtigen Vollzeitarbeitsplatz mit guter Bezahlung und erträglichen Arbeitsklima hat, wird nicht für eine schlechtbezahlte zeitlich befristete Stelle wechseln.
Von anderen Betrieben können sie kaum noch Leute abwerben, denn wer heutzutage einen unbefristeten, sozialversicherungspflichtigen Vollzeitarbeitsplatz mit guter Bezahlung und erträglichen Arbeitsklima hat, wird nicht für eine schlechtbezahlte zeitlich befristete Stelle wechseln.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Hier ist übrigens ein interessanter Artikel über die indischen IT-Spezialisten, die mittels Greencard nach Deutschland geholt werden sollten, aber ... große Überraschung... keinen Bock hatten:
http://www.tagesspiegel.de/politik/gree ... 56976.html
Ich zitiere mal die interessantesten Passagen:
Green Card: Die Inder warten nicht auf uns
1. Ein erstes grundlegendes Missverständnis liegt in einer Kette von Verstrickungen aus Ignoranz, Dümmlichkeit und Fehleinschätzung. Man will gleichsam im Hauruckverfahren mit einer einmaligen Intervention sich eines komplexen Problems entledigen, nämlich der Notwendigkeit nach stets wachsenden Bildungs- und Weiterbildungsanforderungen.
2. Ein Missverständnis liegt darin, dass in Indien keineswegs die benötigten Experten abrufbereit auf einen zeitlich begrenzten Arbeitsplatz in Deutschland warten. In Indien beträgt die Chance auf gute Bildung im IT-Bereich auf einen der 2000 Studienplätze am Indian Institute of Technology etwa 1 zu 125 000. Dies bedeutet, dass die über viele Auswahlstufen qualifizierten, oft aus den oberen Kasten des Landes kommenden Absolventen keineswegs für "Klempnerarbeiten" in anderen Ländern zur Verfügung stehen wollen. Es geht nicht primär darum, welches Image Inder in Deutschland haben, bedeutsamer ist, welches Image Deutschland in Indien hat. Absolventen der ITSchmieden Madras, Bangalore und Hyderabad sind attraktiv für die Eliteuniversitäten in den USA. Dort erhalten sie die Erfahrungen und den Schliff für den Markt, den andere Universitäten und Wirtschaftsräume offensichtlich nicht vermitteln können.
Kurz gesagt: Deutschland ruft und die fleißigen indischen Mainzelmännchen reißen sich um einen Arbeitsplatz... so einfach ist das nicht.
Deutschland ist für einen ausgebildeten Inder, Afrikaner, etc. schlicht nicht attraktiv:
1. Er müßte eine neue Sprache lernen, um dann
2. in ein Land zu gehen, wo er als Junggeselle kaum mehr verdient als in seiner Heimat.
Selbst polnische Landarbeiter zieht es inzwischen eher nach Irland und Großbritannien, als nach Deutschland. Was bleibt, sind die Hartz IV-Einwanderer, da ist Deutschland unschlagbar.
http://www.tagesspiegel.de/politik/gree ... 56976.html
Ich zitiere mal die interessantesten Passagen:
Green Card: Die Inder warten nicht auf uns
1. Ein erstes grundlegendes Missverständnis liegt in einer Kette von Verstrickungen aus Ignoranz, Dümmlichkeit und Fehleinschätzung. Man will gleichsam im Hauruckverfahren mit einer einmaligen Intervention sich eines komplexen Problems entledigen, nämlich der Notwendigkeit nach stets wachsenden Bildungs- und Weiterbildungsanforderungen.
2. Ein Missverständnis liegt darin, dass in Indien keineswegs die benötigten Experten abrufbereit auf einen zeitlich begrenzten Arbeitsplatz in Deutschland warten. In Indien beträgt die Chance auf gute Bildung im IT-Bereich auf einen der 2000 Studienplätze am Indian Institute of Technology etwa 1 zu 125 000. Dies bedeutet, dass die über viele Auswahlstufen qualifizierten, oft aus den oberen Kasten des Landes kommenden Absolventen keineswegs für "Klempnerarbeiten" in anderen Ländern zur Verfügung stehen wollen. Es geht nicht primär darum, welches Image Inder in Deutschland haben, bedeutsamer ist, welches Image Deutschland in Indien hat. Absolventen der ITSchmieden Madras, Bangalore und Hyderabad sind attraktiv für die Eliteuniversitäten in den USA. Dort erhalten sie die Erfahrungen und den Schliff für den Markt, den andere Universitäten und Wirtschaftsräume offensichtlich nicht vermitteln können.
Kurz gesagt: Deutschland ruft und die fleißigen indischen Mainzelmännchen reißen sich um einen Arbeitsplatz... so einfach ist das nicht.
Deutschland ist für einen ausgebildeten Inder, Afrikaner, etc. schlicht nicht attraktiv:
1. Er müßte eine neue Sprache lernen, um dann
2. in ein Land zu gehen, wo er als Junggeselle kaum mehr verdient als in seiner Heimat.
Selbst polnische Landarbeiter zieht es inzwischen eher nach Irland und Großbritannien, als nach Deutschland. Was bleibt, sind die Hartz IV-Einwanderer, da ist Deutschland unschlagbar.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
:yippie:enfant_terrible hat geschrieben: Deutschland ist für einen ausgebildeten Inder, Afrikaner, etc. schlicht nicht attraktiv:
1. Er müßte eine neue Sprache lernen, um dann
2. in ein Land zu gehen, wo er als Junggeselle kaum mehr verdient als in seiner Heimat.
in ein Land, in dem er ......... kaum mehr als zu Hause verdient. :cry2:
Du scheinst schon in Afrika oder Indien gearbeitet zu haben

Du hast die Entwicklung des letzten Jahres verpenntSelbst polnische Landarbeiter zieht es inzwischen eher nach Irland und Großbritannien, als nach Deutschland.
***Was bleibt, sind die Hartz IV-Einwanderer, da ist Deutschland unschlagbar.
Ich behaupte,
wir haben (in vielen Berufen) einen großen Mangel an Fachkräften.
Bis zum 31.-12.-2009 habe ich ausländische (Führungs-) Fachkräfte,
in Deutschland unterrichtet.
Habe Führungsfachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht.
Ohne die ausländischen Fachkräfte würde ein ganzer Industriezweig,
der für uns wichtiger als die gesamte deutsche IT-Branche ist,
schon seit 15 Jahren stillliegen.
Zuletzt geändert von Shoogar am Freitag 23. April 2010, 20:33, insgesamt 2-mal geändert.
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Und genau das ist heute ein Problem für die Bundesrepublik. Im IT-Sektor sind wir schlecht vertreten und haben die letzten Jahrzehnte verschlafen. Die Konzentration auf den Maschinen- und Automobilbau war zu einseitig und erst in den letzten Jahren gab es vermehrt Anstrengungen das zu korrigieren. Allein Google machte im Krisenjahr 2008 mal schnell einen Nettogewinn von 6 Milliarden Dollar.Marineiro hat geschrieben: Ohne die ausländischen Fachkräfte würde ein ganzer Industriezweig,
der für uns wichtiger als die gesamte deutsche IT-Branche ist,
schon seit 15 Jahren stillliegen.
Im gleichen Zeitraum konnte BMW mit viel Glück noch 330 Millionen Dollar verbuchen.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Es gibt Bereiche, da sind wir mit Fachkräften überversorgt. Mir kommt es immer so vor, als gebe es in Deutschland mehr Mediengestalter, Anwälte oder Gas-Wasser-Installateure, als der Markt benötigt. Andersherum herrscht ein Mangel in vielen Ingenieursfeldern, in der Altenpflege, Kinderbetreuung und im Bildungssektor. Teilweise sind die Probleme hausgemacht, weil diese Berufe durch eher ungünstige Arbeitsbedingungen, niedriger Gehälter und einen schlechten Image schlichtweg unattraktiv sind. Auch verpufft noch viel an Potenzial, weil viele Abiturienten den Weg zur Hochschule scheuen, andererseits vielen der Weg zur Hochschule erschwert (Facharbeiter ohne Abi) wird oder die Betreuung der Studenten oftmals mangelhaft ist - ganz abgesehen davon, dass viele Kinder immer noch zu oft am deutschen Bildungssystem insgesamt scheitern bzw es diesen nicht gerade leicht gemacht wird und auch mehr Unterstützung angebracht wäre, um die Qualifikationen überhaupt erreichen zu können, damit diese zu einer guten Fachkraft ausgebildet werden können. Auch ist die Anzahl an angebotenen Studienplätzen immernoch zu gering, dieses Problem wird bisher aber recht gemütlich angegangen. Auch die Demografische Entwicklung zeigt sich immer mehr im Bildungs- und Beruffsaltag, die Anzahl an Bewerbern sinkt, die Firmen müssen immer mehr auf Bewerber zugreifen, die man früher nicht mit der Kneifzange angefasst hat. Eigentlich zeigt sich, dass man im Bildungssektor noch viel flicken muss und Staat und Wirtschaft noch viel mehr dafür machen müssen, dass sich potenzielle Fachkräfte auch weiterbilden und qualifizieren können bzw von der Wirtschaft auch bedarfsgerecht ausgebildet werden und die Berufsfelder, wo ein Mangel an Fachkräften herrscht, auch attraktiv nach außen wirkt.enfant_terrible hat geschrieben:Arbeitgeberverbände und "unsere" Politiker beklagen in zynischer Weise seit Jahren einen Fachkräftemangel in Deutschland, hier mal wieder nachzulesen:
Pflegekräfte fehlen:
http://magazine.web.de/de/themen/beruf/ ... sland.html
Ingenieurmangel:
http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt ... 558948,00/
Betrachten wir die Arbeitsbedingungen für Bauingenieure und Architekten: Diese werden oft nach Studienabschluß für 1500 - 2000 € brutto eingestellt, wenn nicht gar Arbeitslosigkeit droht. Nach Steuerabzug bleibt nicht viel mehr als Hartz IV. Davon dürfen auch noch die BAFöG-Schulden abbezahlt werden.
Ähnliches dürfte wohl für gelernte Krankenpfleger gelten.
Was passiert logischerweise? Ein in Deutschland ungebundener und ausgebildeter Mensch wandert in´s Ausland ab: Schweiz, Großbritannien, Irland, Niederlande, Skandinavien, USA... fast überall verdienen Fachkräfte netto mehr als in Deutschland.
Jetzt versucht man die Löcher mit ausländischen Fachkräften zu stopfen: IT´ler aus Indien, Pflegekräfte aus Rumänien.
Abgesehen davon, daß sich das Interesse der Inder nach Deutschland zu kommen, als verschwindend gering erwiesen hat - sie ziehen halt GB und USA vor - wo soll das jetzt hinführen?
Lohndumping in Deutschland -> deutsche Fachkräfte ins Ausland treiben
Greencard für ausländische Fachkräfte -> damit wenigsten die Rumänen, Polen und Inder, die in GB nicht angenommen werden, in Deutschland befristet aushelfen... bis sich was besseres bietet?
Wie seht ihr das?
Zuletzt geändert von Claud am Freitag 23. April 2010, 08:47, insgesamt 2-mal geändert.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Meinen Erfahrungen nach fehlen nicht nur Ingenierue und qualifizierte Handwerker, sondern auch Hilfsarbeiter, die zu was brauchbar sind, die also halbwegs deutsch sprechen können, ziemlich pünktlich, motiviert und nicht allzu unhöflich sind.
Und da sieht es in der neuen Generation zappenduster aus.
Kein Wunder, das viele, die irgendeine Qualifikation haben, auswandern.
Und da sieht es in der neuen Generation zappenduster aus.
Kein Wunder, das viele, die irgendeine Qualifikation haben, auswandern.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Das ist so nicht ganz richtig.JamesDean hat geschrieben:Das muss aber ja so sein, denn der deutsche Bürger will ja billig.
Wer die Werbung einschaltet hört doch: Geiz ist geil.
Auch bei uns im Laden hört man immer: "Wat, so dühe"? (Plattdeutsch / Bauerndeutsch für: Was, so teurer?)
Wenn der Konsument bereit ist für gute Arbeit auch angemessen zu bezahlen, dann kann es auch mehr Lohn geben! :hat:
Wer nach Globalisierung und Flexibilisierung der Mäkrte schreit, so wie die deutschen Unternehmer in Hinblick auf eventuelle Geschäfte die sie sich einbilden tätigen zu können, darf sich nicht wundern wenn irgend jemand (KiK und Konsorten) daherkommt und sich das zu Nutze macht und alle anderen unterbietet.
Wenn etwas angeboten wird kann und soll es auch gekauft werden, wenn etwas nicht angeboten wird kann es auch nicht gekauft werden.
So einfach ist das. Der alte Kaufmannsspruch, das Angebot regelt die Nachfrage, hat immer noch Gültigkeit.
Hier die Anklage an den Kunden zu richten ist zwar einfach, aber die falsche Adresse. Geiz ist geil ist die Folge der angebotenen Waren.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Korrekt, beim Gedanken an indische Arbeitsbedingungen und Löhne bekommen deutsche Unternehmer feuchte Augen und wünsche sich das für ihre Arbeitnehmer auch.Houdini hat geschrieben:Ich bezweifle dass es einen Fachkräftemangel gibt, dies dürfte sich, wenn überhaupt, auf einige wenige Stellen beziehen.
Vielmehr ist es so dass die deutsche Industrie und Wirtschaft zwecks Gewinnoptimierung auf die Zwanderung von Billigarbeitskräften im Dumpinglohnsektor setzt.
Diese Rechnung wird natürlich maximal kurzfristig aufgehen, bis der Rahm in der jeweiligen Branche abgeschöpft ist.
Den Unternehmern und Industriellen sind deutsche Fachkräfte schlichtweg zu teuer.
Angeblich genießen die Deutschen Fachkräfte zu viele und zu hohe Sozialleistungen, Urlaubsansprüche und sonstige Privilegien und sind wohl viel zu teuer.
Ein flächendeckender Mindestlohn, wie er in einigen Branchen bereits vorhanden ist schafft hier Abhilfe.
Die Hauptzollämter sind verpflichtet, nach dem Entsendegesetzt, Kontrollen durchzuführen dass dort auch, bei ausländischen Subunternehmen, diese Löhne mind. bezahlt werden.
Somit würde auch das Pseudoargument wegfallen dass ein flächendeckender Mindestlohn zum Wegfall einiger Arbeitsplätze führen würde, denn durch Fremdvergabe an ausländische Unternehmen würde dann nichts eingespart.
Die derzeitigen Vorschläge eines Mindestlohnes in Höhe von ca. 7,50€ Stundenlohn sind schlicht abwegig, da hierdurch zu viele Arbeitsplätze, wie bereits praktiziert, durch Hartz IV - Leistungen zusätzlich allimentiert werden müssen.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Claud hat geschrieben:
Es gibt Bereiche, da sind wir mit Fachkräften überversorgt. Mir kommt es immer so vor, als gebe es in Deutschland mehr Mediengestalter, Anwälte oder Gas-Wasser-Installateure, als der Markt benötigt. Andersherum herrscht ein Mangel in vielen Ingenieursfeldern, in der Altenpflege, Kinderbetreuung und im Bildungssektor. Teilweise sind die Probleme hausgemacht, weil diese Berufe durch eher ungünstige Arbeitsbedingungen, niedriger Gehälter und einen schlechten Image schlichtweg unattraktiv sind. Auch verpufft noch viel an Potenzial, weil viele Abiturienten den Weg zur Hochschule scheuen, andererseits vielen der Weg zur Hochschule erschwert (Facharbeiter ohne Abi) wird oder die Betreuung der Studenten oftmals mangelhaft ist - ganz abgesehen davon, dass viele Kinder immer noch zu oft am deutschen Bildungssystem insgesamt scheitern bzw es diesen nicht gerade leicht gemacht wird und auch mehr Unterstützung angebracht wäre, um die Qualifikationen überhaupt erreichen zu können, damit diese zu einer guten Fachkraft ausgebildet werden können. Auch ist die Anzahl an angebotenen Studienplätzen immernoch zu gering, dieses Problem wird bisher aber recht gemütlich angegangen. Auch die Demografische Entwicklung zeigt sich immer mehr im Bildungs- und Beruffsaltag, die Anzahl an Bewerbern sinkt, die Firmen müssen immer mehr auf Bewerber zugreifen, die man früher nicht mit der Kneifzange angefasst hat. Eigentlich zeigt sich, dass man im Bildungssektor noch viel flicken muss und Staat und Wirtschaft noch viel mehr dafür machen müssen, dass sich potenzielle Fachkräfte auch weiterbilden und qualifizieren können bzw von der Wirtschaft auch bedarfsgerecht ausgebildet werden und die Berufsfelder, wo ein Mangel an Fachkräften herrscht, auch attraktiv nach außen wirkt.
http://www.mckinsey.de/html/presse/2006 ... talent.asp
Talentmangel gefährdet wirtschaftliche Entwicklung der asiatischen Wirtschaftsmacht
Der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs entwickelt sich zunehmend zu einer Gefahr für die chinesische Wirtschaft und das Wachstum internationaler Investoren auf dem asiatischen Zukunftsmarkt. Nur weniger als zehn Prozent der chinesischen Universitätsabsolventen, so eine aktuelle McKinsey-Studie, sind derzeit in international ausgerichteten Unternehmen einsetzbar. Chinesischen Absolventen fehlen vor allem englische Sprachkenntnisse, aber auch die Fähigkeit zur Teamarbeit, das Wissen um Kundenbedürfnisse außerhalb ihrer Heimat sowie Kenntnisse sozialer und kultureller Besonderheiten westlicher Industrienationen. Auch die praxisferne Ausrichtung der chinesischen Hochschulen ist ein deutliches Manko.....
Zuletzt geändert von Gretel am Freitag 23. April 2010, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Fachkräfte lassen sich halt durch Zeitarbeit, befristetete Arbeitsverträge und Aufstockerlöhne schlecht locken.Gretel hat geschrieben:Ideologischer und faktenresistenter Quatsch.wir brauchen Fachkräfte, die können (und sollen) nicht durch "Billiglohnarbeiter" ersetzt werden.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/b ... 81704.html
http://www.manager-magazin.de/koepfe/ar ... 27,00.html
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/kar ... sucht.html
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Leider sind es nicht irgendwelche Dumpftröten die auswandern sondern hochqualifizierte Fachkräfte, Leute die wir hier gut gebrauchen können.
Anstatt diesen Leuten Anreize zur Rückkehr zu bieten -wenn es doch angeblich an Fachkräften so mangeln sollte- suggerieren im Dumpfback-TV irgendwelche Auswandererdokus das Glück in der Ferne.
Mitunter drängt sich mir die Meinung auf man wolle die Deutschen loswerden?
Es gibt hier keinen Fachkräftemangel!
Gäbe es diesen tatsächlich würde dieser durch den derzeit betriebenen Import unqualifizierter Hilfskräfte kaum behoben werden.
Wenn sich unsere Regierung als Sponsor, der Industrie und Wirtschaft im allimentierungspflichtigen Dumpinglohnsektor, sieht ist das ein Irrweg den wir alle teuer zahlen werden.
Anstatt diesen Leuten Anreize zur Rückkehr zu bieten -wenn es doch angeblich an Fachkräften so mangeln sollte- suggerieren im Dumpfback-TV irgendwelche Auswandererdokus das Glück in der Ferne.
Mitunter drängt sich mir die Meinung auf man wolle die Deutschen loswerden?
Es gibt hier keinen Fachkräftemangel!
Gäbe es diesen tatsächlich würde dieser durch den derzeit betriebenen Import unqualifizierter Hilfskräfte kaum behoben werden.
Wenn sich unsere Regierung als Sponsor, der Industrie und Wirtschaft im allimentierungspflichtigen Dumpinglohnsektor, sieht ist das ein Irrweg den wir alle teuer zahlen werden.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Genau das ist das Problem. Für ausgebildete Leute sind USA, Schweiz, Irland, etc. häufig lukrativer als Deutschland. Also gehen sie.Mithrandir hat geschrieben: Das Problem ist, Gretel, dass diese Fachkräfte z. T. durchaus vorhanden sind, aber einige hiesige Unternehmen nicht das zahlen wollen, was diese Leute anderswo verdienen können.
Dann wandern diese Fachkräfte z. B. ins Ausland ab, viele Pfleger in die Schweiz beispielsweise, Ärzte nach Großbritannien/Skandinavien, usw.
Das Problem für Deutschland ist, daß keiner nachkommt:
a) Sprachschwierigkeiten
b) Stellt sich auch für einen Osteuropäer, Inder, etc. die Situation so dar, daß andere Länder finanziell lukrativer sind, als Deutschland.
Die Abstimmung mit den Füßen halt.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Nu ma nicht übertreiben. Ein Großteil jener Menschen kommt wieder zurück, weil sie mit dem Aufbau eines neuen Lebens im Ausland scheitern, garnicht dauerhaft wegziehen wollten oder der Auslandsaufenthalt nur der Weiterbildung diente etc. Man sollte nicht übersehen, dass sich die ganze Welt bewegt und London eben doch manchmal für einen Hamburger näher ist, als München und das natürlich auch diejenigen eher die Möglichkeiten der Ferne nutzen können, die auch die finanziellen Möglichkeiten hierfür besitzen. Und wer in einem international aufgestellten Unternehmen arbeitet und dort Karriere machen möchte, der muss oft auch ins Ausland ziehen, obwohl er privat kein Interesse daran besitzt.enfant_terrible hat geschrieben: Genau das ist das Problem. Für ausgebildete Leute sind USA, Schweiz, Irland, etc. häufig lukrativer als Deutschland. Also gehen sie.
Das Problem für Deutschland ist, daß keiner nachkommt:
a) Sprachschwierigkeiten
b) Stellt sich auch für einen Osteuropäer, Inder, etc. die Situation so dar, daß andere Länder finanziell lukrativer sind, als Deutschland.
Die Abstimmung mit den Füßen halt.
Zuletzt geändert von Claud am Samstag 24. April 2010, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
aus dem ,,Deutschen Ärzteblatt'' - Heft Nr. 16 (letzte Ausgabe).Mithrandir hat geschrieben: Dann wandern diese Fachkräfte z. B. ins Ausland ab,
Ärzte nach Großbritannien/Skandinavien, usw.
(Seiten 649/650 - Auszugsweise)
,,Mehr Ärzte - und trotzdem geringe Arbeitslosenquote''
Die Summe der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland betrug am 31.-12.-2009
325.945 Ärztinnen/Ärzte
Von den 325.945 wanderten (im Jahr 2009) 2.486 Ärzte aus.
Von den 2.486 waren 24% (also rund 600) ausländische Ärzte,
die zurück in ihr Heimatländer gingen.
Danach sind von den 325.945 gerade einmal rund 1.800 deutsche Ärzte ausgewandert
Die beliebtesten Auswanderungsländer waren die Schweiz, Österreich, die USA
und dann Großbritannien (dem angeblichen Paradies für Ärzte, mit 96 Auswanderern)
Im Jahr 2009 sind 23.469 ausländische Ärzte nach Deutschland eingewandert.
Der größte Zustrom kommt - wie im letzten Jahr - aus ??Österreich

vor Rumänien, Griechenland usw
(so auszugsweise aus dem ,Deutschen Ärzteblatt)
Wir sollten das Gerede von der Ärzteabwanderung aus Deutschland
in die weite Welt hinaus nicht glauben.
Die gibt es nämlich nicht.
Die Mädchen und Jungs wissen, dass es nicht viel Länder auf dieser Welt gibt,
in denen der Arzt einen gleichhohen gesellschaftlichen Status und so
gut honoriert wird, wie in Deutschland.
Ich habe einen Neffen, der als Arzt in Australien voll in die Scheiße gegriffen hat
und nach 3 Jahren Down-Under überlegt wieder zurück nach Deutschland zu kommen;
und die Frau, die neben mir im Bett liegt, hat aus allen möglichen Gründen gerne
und lange im Ausland gearbeitet.
Geringere oder geregeltere Arbeitszeiten oder eine bessere Bezahlung als in Deutschland
war nie der Grund.
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Fachkräftemangel? Besonders bei Ingenieuren?
so sieht es wirklich aus:
Als Ingenieur arbeitslos
"Ich bin gefrustet bis zum Anschlag"
so sieht es wirklich aus:
Als Ingenieur arbeitslos
"Ich bin gefrustet bis zum Anschlag"
Die suchen eierlegende Wollmilchsäue, die nichts kosten dürfen.Heiß begehrt und trotzdem ohne Arbeit? Jahr für Jahr schaltet die Industrie in den Jammermodus, klagt über Fachkräftemangel. Tatsächlich suchen Tausende Ingenieure zunehmend verzweifelt einen Job. Wie passt das zusammen?
Hamburg/Hannover - Es ist zum Branchenmantra geworden: "Händeringend" bis "verzweifelt" sucht die Industrie nach Ingenieuren, errechnet Milliardenverluste, beklagt seit Jahren schon einen Fachkräftemangel. Doch wenn Michael dieses Wort hört, wird der sonst so ruhig wirkende Ingenieur richtig laut. "Das ist eine richtige Frechheit von den Firmen", sagt der 37 Jahre alte Arbeitslose, der seinen Nachnamen lieber nicht nennen möchte. ...
Zuletzt geändert von Locutus am Sonntag 25. April 2010, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Der ewige Ruf der deutschen Unternehmen nach Arbeitnehmern mit vietnamesischen Löhnen wird nie verhallen.Locutus hat geschrieben:Fachkräftemangel? Besonders bei Ingenieuren?
so sieht es wirklich aus:
Als Ingenieur arbeitslos
"Ich bin gefrustet bis zum Anschlag"
Die suchen eierlegende Wollmilchsäue, die nichts kosten dürfen.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Es sind einige, aber nicht so viele. Und zurück kommen meist nur die, die gescheitert sind, Erfolgreiche bleiben weg, also genau so, wie man es nicht braucht.Claud hat geschrieben: Ein Großteil jener Menschen kommt wieder zurück, weil sie mit dem Aufbau eines neuen Lebens im Ausland scheitern, garnicht dauerhaft wegziehen wollten oder der Auslandsaufenthalt nur der Weiterbildung diente etc.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Zeta hat geschrieben: Es sind einige, aber nicht so viele. Und zurück kommen meist nur die, die gescheitert sind, Erfolgreiche bleiben weg, also genau so, wie man es nicht braucht.
Aber hallo!
Quelle: WeltDie Zahl der Fortzüge stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 165.000, wie das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mitteilte.
...
Auch unter den Deutschen stieg trotz vermehrter Auswanderungen die Zahl der Rückkehrer um acht Prozent auf 111.000. Darin enthalten sind die Zuzüge von Spätaussiedlern sowie von Deutschen, die aus dem Ausland wieder in die Bundesrepublik kamen.
Deine Schlussfolgerung hat irgendwie was Weltfremdes, so als würden nur Menschen scheitern, die im Leben nix gebacken bekommen. Und ich dachte immer, das Fehler zum Leben dazugehören und jeder mal auf die Nase fallen kann - auch der Leistungsträger und fleißige Steuerzahler.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
@claud
Man hört auch, dass einige zurückkehren, weil sie einfach dort nicht mit "Behörden" klarkommen.
Man hört auch, dass einige zurückkehren, weil sie einfach dort nicht mit "Behörden" klarkommen.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Bei den Gründen herrscht ja eine große Vielfalt und oftmals sind es auch mehrere Punkte gleichzeitig, die ein zum Rückwandern bewegen. Das fängt ja schon bei ganz einfachen Gründen an, wie dem vermissen der Familie.ToughDaddy hat geschrieben:@claud
Man hört auch, dass einige zurückkehren, weil sie einfach dort nicht mit "Behörden" klarkommen.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Das stimmt natürlich auch noch. Ich glaube, dieser einfache Grund ist nicht gerade unwichtig.Claud hat geschrieben:
Bei den Gründen herrscht ja eine große Vielfalt und oftmals sind es auch mehrere Punkte gleichzeitig, die ein zum Rückwandern bewegen. Das fängt ja schon bei ganz einfachen Gründen an, wie dem vermissen der Familie.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Genau so schauts aus. Die RTL-Familie, die mal eben abhaut:Zeta hat geschrieben: Es sind einige, aber nicht so viele. Und zurück kommen meist nur die, die gescheitert sind, Erfolgreiche bleiben weg, also genau so, wie man es nicht braucht.
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die sind schnell wieder zurück.
Der Architekt, der in Deutschland nur arbeitslos sein kann, oder der Ingenieur, der hier mit 2500 brutto abgespeist wird, geht weg und bleibt weg.

Lehrer, Sozialarbeiter, Beamte, Politiker wandern übrigens nicht aus. Preisfrage: Warum wohl?
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten Loch?
Halten wir also fest, ca 70% derjenigen, die aus Deutschland auswandern, die sind eh zu nix zu gebrauchen und nicht mehr als dicke Fernfahrer. Ein gut ausgebildeter Ingenieur scheitert nie und bilden tut er sich natürlich nur in Deutschland, im Ausland wird nur gegen hartes Geld geackert.enfant_terrible hat geschrieben:Genau so schauts aus. Die RTL-Familie, die mal eben abhaut:
Mann: Dicker Bauch, Fernfahrer
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die sind schnell wieder zurück.
Der Architekt, der in Deutschland nur arbeitslos sein kann, oder der Ingenieur, der hier mit 2500 brutto abgespeist wird, geht weg und bleibt weg.![]()
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Houdini » Fr 23. Apr 2010, 12:04 hat geschrieben:Leider sind es nicht irgendwelche Dumpftröten die auswandern sondern hochqualifizierte Fachkräfte, Leute die wir hier gut gebrauchen können.
Anstatt diesen Leuten Anreize zur Rückkehr zu bieten -wenn es doch angeblich an Fachkräften so mangeln sollte- suggerieren im Dumpfback-TV irgendwelche Auswandererdokus das Glück in der Ferne.
Mitunter drängt sich mir die Meinung auf man wolle die Deutschen loswerden?
Es gibt hier keinen Fachkräftemangel!
Gäbe es diesen tatsächlich würde dieser durch den derzeit betriebenen Import unqualifizierter Hilfskräfte kaum behoben werden.
Wenn sich unsere Regierung als Sponsor, der Industrie und Wirtschaft im allimentierungspflichtigen Dumpinglohnsektor, sieht ist das ein Irrweg den wir alle teuer zahlen werden.
Hierzu mal relativ aktuelle Zahlen, die vor kurzen veröffentlicht wurden.Zeta » Mo 26. Apr 2010, 07:30 hat geschrieben: Es sind einige, aber nicht so viele. Und zurück kommen meist nur die, die gescheitert sind, Erfolgreiche bleiben weg, also genau so, wie man es nicht braucht.
Quelle: Forschung & Lehre... Schätzungen über den tatsächlichen Umfang der in den Jahren 1996 bis 2006 ausgewanderten Deutschen zeigen, dass im betrachteten Zeitraum etwa 122.000 erwerbstätige Deutsche im Alter von 25 bis 64 Jahren in einen anderen Mitgliedsstaat der EU (in die Betrachtung wurden elf der alten EU-Staaten einbezogen) abgewandert sind, während im gleichen Zeitraum 95.000 Deutsche von dort zurückkehrten. Dies entspricht einer Rückwanderungsquote von 78 Prozent, d.h. von 100 Auswanderern sind 78 wieder zurückgekehrt. Bei Deutschen mit Hochschulabschluss liegt die Rückwanderungsquote mit 85 Prozent sogar über diesem Durchschnitt, während sie bei gering qualifizierten Personen mit 43 Prozent deutlich darunter liegt. Ähnliches zeigt sich auch für das weitgehend ausgeglichene Verhältnis zwischen der Aus- und Rückwanderung der ‚Wissenschaftler’ und ‚Techniker‘. Auch wenn es hier in absoluten Zahlen zu einem Netto-Verlust von 12.000 bzw. 6.000 Personen kommt, zeigen sich doch sehr hohe Rückwanderungsquoten von 74 bzw. 77 Prozent, die eher auf eine ‚brain circulation’ unter diesen Gruppen von Hoch- und Höchstqualifizierten hinweist. Umgekehrt zeigen sich in anderen Bereichen deutliche Hinweise für einen ‚brain drain’. Dies betrifft in erster Linie die Berufsgruppe der ‚Führungskräfte’ sowie den ‚Gesundheitsbereich’, bei denen in beiden Fällen nur etwa ein Drittel der ursprünglichen Auswanderer nach Deutschland zurückkehrt.
Es ist also festzuhalten, die meisten Auswanderer kommen wieder zurück und das oft vorgetragene Schreckensszenario, des Deutschland ausblutet, trifft nicht zu und entspricht nicht der gegebenen Faktenlage. Vielmehr ist es so, dass Deutschland auch in diesem Bereich in der globalisiserten Welt angekommen ist und man sich immer stärker auf einen Gesamteuropäischen Arbeitsmarkt zubewegt.
Der Punkt, dass Menschen mit Hochschulabschluss eher zurückkommen, als Geringqualifizierte, finde ich übrigens sehr interessant und widerspricht doch so mancher Theorie, dass Deutschland auf dem Arbeitsmarkt generell unattraktiv wäre und wir es nicht mal schaffen, unsere eigenen Fachkräfte zu halten.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
In den nächsten 10 Jahren werden 300 000 Altenpfleger gebraucht. Schon jetzt können die Pflegeeinrichtungen teils ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, bzw. die Sozialstationen keine neuen Fälle mehr aufnehmen. - Viele fitte junge Altenpfleger (und anderes medizinisches Personal - Ärzte/Hebammen) gehen nach Irland/Österreich/Schweiz/ Skandinavien, wo sie EKLATANT mehr verdienen. - Mag sein, daß sie nach einigen Jahren zurückkommen - aber dann nur aus Heimweh.
Auch gibt es bereits eine Menge selbstständiger Altenpfleger - die trotz 30 Euro die Stunde! - mit Kußhand gebucht werden.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Siemens hat seit Peter Löscher an der Spitze ist massiv Arbeitsplätze in München und in Deutschland abgebaut. Man hat die gesamte IT-Sparte ausgegliedert, die Halbleiterindustrie komplett aufgegeben. Löschers Konzernphilosophie ist es sich auf Kernbereiche, vorallem in der Energie- und Medizintechnik zu konzentrieren und weltweit zu wachsen.
Die Investitionen in China und Indien wurden massiv ausgeweitet. Allein mit Shanghai Electric Power wurde ein Deal im dreistelliger Millionenhöhe ausgehandelt. Mehrere Milliarden werden in den Bau von Windkraftanlagen und Staudämme (Turbinen) investiert.
Da hört sich der Fachkräftemangel natürlich etwas absurd an, die hunderte Fachkräfte die in Deutschland von Siemens vor die Tür gesetzt wurden können sich vom globalen Wachstum von Siemens auch nichts kaufen. So ist das leider.
Die Investitionen in China und Indien wurden massiv ausgeweitet. Allein mit Shanghai Electric Power wurde ein Deal im dreistelliger Millionenhöhe ausgehandelt. Mehrere Milliarden werden in den Bau von Windkraftanlagen und Staudämme (Turbinen) investiert.
Da hört sich der Fachkräftemangel natürlich etwas absurd an, die hunderte Fachkräfte die in Deutschland von Siemens vor die Tür gesetzt wurden können sich vom globalen Wachstum von Siemens auch nichts kaufen. So ist das leider.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Nicht mal 1,5% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten bei den DAX-Konzernen. Die sind als deutscher Job-Motor schon lange ziemlich irrelevant.
Zuletzt geändert von adal am Montag 7. Februar 2011, 22:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Das ist richtig. Die Politik pimpert die Dax-Vorstände aber immer noch sehr gerne. Ich denke da an Merkels Besuche bei Winterkorn oder die Verbindungen zu Ackermann und seinen Buddys.adal hat geschrieben:Nicht mal 1,5% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten bei den DAX-Konzernen. Die sind als deutschert Job-Motor schon lange ziemlich irrelevant.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Stell dir vor, es gibt offene Grenzen und kein Schwein kommt.
http://www.indexmundi.com/de/polen/brut ... srate.html
Ich fand es ohnehin amüsant, wie damals vom losstürmenden Polen in den Medien gefaselt wurde. Bei den konstanten Wachstumsraten in Polen werden die Polen Deutschland nicht unbedingt als neues Auswanderungsland entdecken. Zumal Polen mittlerweile mehr nach Deutschland exportiert, als umgekehrt.Osteuropäer haben wenig Interesse an Jobs in Deutschland
Manche hatten schon einen Massenansturm osteuropäischer Arbeitskräfte befürchtet. Doch der große Run auf deutsche Jobs ist nach der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Osteuropäer ausgeblieben.
http://www.wiwo.de/politik-weltwirtscha ... nd-473141/
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Fakt ist, das überall händeringend Kräfte - gute Kräfte - gesucht werden.
Vom einfachen Hiwi bis zum Doktorchen, überall fehlt es.
Mag sein ,das es an der hohen Steuerbelastung und an den Nebenkosten liegt, das sich das Arbeiten kaum noch lohnt, mag sein, das viele Auswanderer wieder zurückkommen, aber das Ausbildungsniveau sinkt kontinuierlich, wogegen die Anforderungen steigen.
So wird das nix mit Deutschland.
Vom einfachen Hiwi bis zum Doktorchen, überall fehlt es.
Mag sein ,das es an der hohen Steuerbelastung und an den Nebenkosten liegt, das sich das Arbeiten kaum noch lohnt, mag sein, das viele Auswanderer wieder zurückkommen, aber das Ausbildungsniveau sinkt kontinuierlich, wogegen die Anforderungen steigen.
So wird das nix mit Deutschland.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Sicher!Zeta » Do 14. Jul 2011, 08:51 hat geschrieben:Fakt ist, das überall händeringend Kräfte - gute Kräfte - gesucht werden.

Glaub mal nich so sehr der Wirtschaftslobby und den Politikern! Es geht nur ums Löhnedrücken.
Lacher der Woche: Ingenieur-Mangel eskaliert trotz Wirtschaftskrise
http://www.mikrocontroller.net/topic/132445#new
Übrigens neulich was ganz saugeiles gelesen:
Fachkräftemangel: Altenpfleger fehlen!
Dreimal darfst du raten, aus welchen Ländern man sich jetzt Altenpfleger holen will:
- Schweiz
- Niederlande
- Frankreich
oder etwa Nordafrika?
Und wo sollen die IT-Spezialisten herkommen?
- USA
- England
- Japan
oder vielleicht eher Indien?
Hotelangestellte fehlen natürlich auch. Woher nehmen?
- Irland
- Schweden
- Norwegen
Nein, aus Bulgarien
Landarbeiter fehlen ganz gravierend? Laßt sie uns aus dem Ausland holen!
- Spanien
- Belgien
- Finnland
Neee, lieber aus Polen... Ach scheiße, Mist, die wollen ja gar nicht nach Deutschland, die gehen ja lieber nach Irland. So eine Kacke aber auch. Ich beantrage daher, den gravierenden Landarbeitermangel in Deutschland mit Fachkräften aus dem Sudan und Bangladesh zu beheben!

Geht es um Fachkräfte, oder geht es nicht eher darum, die beschissenen Löhne noch weiter zu drücken?
Zuletzt geändert von enfant_terrible am Montag 18. Juli 2011, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Bei uns in der Firma gibt es ein Team aus 8 IT-Experten, welche entsprechende Aufträge zu erledigen haben, 5 deutsche, einer je aus Venezuela, Ungarn und Ghana. Alle 8 haben in Deutschland studiert, der Ungar hat sein Informatikstudium abgebrochen, hatte während der Semesterferien immer bei uns gejobbt. Wenn intern IT-Aufträge angefragt werden, dann will man immer nur den Ungarn haben, alternativ den Kollegen aus Ghana und wenn alle zwei gerade mit anderen Aufträgen belegt sind, dann noch den Mann aus Venezuela. Die Deutschen will nie jemand freiwillig haben, weil man die Erfahrung macht, dass mit einem Problem, was diese lösen, wenigstens ein weiteres neues Problem entsteht. Die Deutschen verdienen mehr als die Ausländer, haben aber einen vergleichsweise hohen Kündigungsschutz..Mithrandir » Do 22. Apr 2010, 13:42 hat geschrieben: Das Problem ist, Gretel, dass diese Fachkräfte z. T. durchaus vorhanden sind, aber einige hiesige Unternehmen nicht das zahlen wollen, was diese Leute anderswo verdienen können.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
wo hast du die zahl her?Bukowski » Mi 2. Feb 2011, 10:25 hat geschrieben:In den nächsten 10 Jahren werden 300 000 Altenpfleger gebraucht. Schon jetzt können die Pflegeeinrichtungen teils ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, bzw. die Sozialstationen keine neuen Fälle mehr aufnehmen. - Viele fitte junge Altenpfleger (und anderes medizinisches Personal - Ärzte/Hebammen) gehen nach Irland/Österreich/Schweiz/ Skandinavien, wo sie EKLATANT mehr verdienen. - Mag sein, daß sie nach einigen Jahren zurückkommen - aber dann nur aus Heimweh.
Auch gibt es bereits eine Menge selbstständiger Altenpfleger - die trotz 30 Euro die Stunde! - mit Kußhand gebucht werden.
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Schwer zu sagen.
Is wahrscheinlich das gleiche, wie wenn Siemens den einen Tag lauthals in allen Medien rumkräht: Wir brauchen mindestens 5000 IT´ler.
Stillschweigend und ohne Medienrummel werden dann 2 Monate später 10000 Leute rausgeschmissen und Werke stillgelegt.
Is wahrscheinlich das gleiche, wie wenn Siemens den einen Tag lauthals in allen Medien rumkräht: Wir brauchen mindestens 5000 IT´ler.
Stillschweigend und ohne Medienrummel werden dann 2 Monate später 10000 Leute rausgeschmissen und Werke stillgelegt.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
...und hier geheiratet.Herr Bert » Mo 18. Jul 2011, 21:35 hat geschrieben: Bei uns in der Firma gibt es ein Team aus 8 IT-Experten, welche entsprechende Aufträge zu erledigen haben, 5 deutsche, einer je aus Venezuela, Ungarn und Ghana. Alle 8 haben in Deutschland studiert....
Hast du vergessen zu sagen. Wenn sie irgendwo anders studiert hätten, wären sie definitiv nich so blöd, nach Deutschland zu kommen.
Zeig mir bitte den Paradiesvogel (Arzt, Ingenieur, Physiker...) der im nichtdeutschsprachigen Ausland studiert hat und dann nach Deutschland gekommen ist.
Dat jibbet nit und wird es nich geben.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Ich weiß nur, dass der Ghanaer verheiratet ist und der Ungar nicht. Ob der Afrikaner hier geheiratet hat, weiß ich nicht sicher, würde es aber vermuten, kann ihn ja mal fragen.enfant_terrible » Mo 18. Jul 2011, 22:18 hat geschrieben:...und hier geheiratet.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Brauchste nicht.
Ich wollte eigentlich nur sagen, daß keine im Ausland gelernte Fachkraft nach Deutschland kommt, da dieses Land einfach nicht attraktiv genug ist.
Sprachschwierigkeiten, hohe Steuerbelastung, unattraktives Land. Nicht für Beamten, Lehrer und Politiker, die hier wie die Made im Speck leben und das nich kapieren, aber für bspw. Ingenieure, Krankenpfleger, Bauarbeiter, etc..
Ich sag mal ein krasses Beispiel:
Wir hatten an der Uni einen Nigerianer, der promoviert hat. Dem würde es im Traum nicht einfallen, in Deutschland für 35000 brutto p.a. zu arbeiten. Der ist weit weg davon.
Der träumt von seiner Karriere in der nigerianischen Regierung. Mit dicker Villa, Hausangestellten, Mercedes und Chaffeur. Das ist sein Maßstab. Nicht die 2-Zimmer-Butze in Oer-Erkenschwick, die man ihm hier anbieten könnte.
Und mehr kriegt er nich angeboten, weil´s ein deutscher Ingenieur nämlich genau zu diesen Konditionen macht.
Ich wollte eigentlich nur sagen, daß keine im Ausland gelernte Fachkraft nach Deutschland kommt, da dieses Land einfach nicht attraktiv genug ist.
Sprachschwierigkeiten, hohe Steuerbelastung, unattraktives Land. Nicht für Beamten, Lehrer und Politiker, die hier wie die Made im Speck leben und das nich kapieren, aber für bspw. Ingenieure, Krankenpfleger, Bauarbeiter, etc..
Ich sag mal ein krasses Beispiel:
Wir hatten an der Uni einen Nigerianer, der promoviert hat. Dem würde es im Traum nicht einfallen, in Deutschland für 35000 brutto p.a. zu arbeiten. Der ist weit weg davon.
Der träumt von seiner Karriere in der nigerianischen Regierung. Mit dicker Villa, Hausangestellten, Mercedes und Chaffeur. Das ist sein Maßstab. Nicht die 2-Zimmer-Butze in Oer-Erkenschwick, die man ihm hier anbieten könnte.
Und mehr kriegt er nich angeboten, weil´s ein deutscher Ingenieur nämlich genau zu diesen Konditionen macht.
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Bedingungen wie bei der Nigeria-Connection können wir ihm hier nicht bieten.enfant_terrible » Mo 18. Jul 2011, 22:59 hat geschrieben:Ich sag mal ein krasses Beispiel:
Wir hatten an der Uni einen Nigerianer, der promoviert hat. Dem würde es im Traum nicht einfallen, in Deutschland für 35000 brutto p.a. zu arbeiten. Der ist weit weg davon.
Der träumt von seiner Karriere in der nigerianischen Regierung. Mit dicker Villa, Hausangestellten, Mercedes und Chaffeur. Das ist sein Maßstab.
Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Es kann auch gut sein, daß er sein Studium in D mit Hilfe eines staatlichen Nigerianischen Stipendiums finanzierte, das ihn verpflichtete, nach erfolgreichem Abschluß in seinem Heimatland zu arbeiten, andernfalls die Unterstützungsgelder sofort rückzahlbar wären.enfant_terrible » Mo 18. Jul 2011, 22:59 hat geschrieben:Wir hatten an der Uni einen Nigerianer, der promoviert hat. Dem würde es im Traum nicht einfallen, in Deutschland für 35000 brutto p.a. zu arbeiten. Der ist weit weg davon.
Der träumt von seiner Karriere in der nigerianischen Regierung. Mit dicker Villa, Hausangestellten, Mercedes und Chaffeur. Das ist sein Maßstab. Nicht die 2-Zimmer-Butze in Oer-Erkenschwick, die man ihm hier anbieten könnte.
Und mehr kriegt er nich angeboten, weil´s ein deutscher Ingenieur nämlich genau zu diesen Konditionen macht.
Ich kenne solche Fälle von Studienkollegen.
Das Leben auf der Erde mag teuer sein, aber eine jährliche Rundreise um die Sonne ist gratis mit dabei.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=353
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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Das ein guter Facharbeiter bei einem großen Konzern nicht viel weniger verdient als ein Ingenieur ist nicht neu.
Als Ingenieur hat man in Deutschland relativ gute Jobperspektiven, mehr aber auch nicht. Wer meint er wird reich, nur weil er die Uni einst von innen sah, ist falsch gewickelt. Reich wird man eigentlich nur als Selbstständiger oder man arbeitet in der Finanzindustrie. Dort scheffeln sogar die Doofen Kohle.
Als Ingenieur hat man in Deutschland relativ gute Jobperspektiven, mehr aber auch nicht. Wer meint er wird reich, nur weil er die Uni einst von innen sah, ist falsch gewickelt. Reich wird man eigentlich nur als Selbstständiger oder man arbeitet in der Finanzindustrie. Dort scheffeln sogar die Doofen Kohle.

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Re: "Fachkräftemangel": Pfeift Deutschland aus dem letzten L
Träumst Du?Kibuka » Di 19. Jul 2011, 00:04 hat geschrieben:Das ein guter Facharbeiter bei einem großen Konzern nicht viel weniger verdient als ein Ingenieur ist nicht neu.