Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

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Talyessin
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

usaTomorrow hat geschrieben: Wer gegen Gentechnik ist ist nunmal technologiefeindlich.
Das ist eine fehlerhafte Unterstellung. :hat:
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Talyessin
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

Perdedor hat geschrieben:
Die Auswirkungen von natürlicher Mutation sind grundsätzlich auch nicht vorhersehbar. Theoretisch ist es ja durchaus möglich, dass sich die resistenten Pflanzen (mit genau demselben Genom) auch durch natürliche Mutation entwickelt hätten.
Und die Selektionszirkel sind auch schon lange nicht mehr rein "natürlich". Es ist heutzutage ein enormer Selektionsvorteil, wenn ein Lebewesen für den Menschen nützlich ist. Man hört ja immer wieder, dass z.B. die Pferde ohne den Menschen schon längst ausgestorben wären.
Der Mensch greift in die Evolution ein seitdem er existiert. Zum Guten und zum Schlechten. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass man heute gezielter vorgehen kann.
Der große Unterschied zu früher ist, das es nicht absehbare Konsequenzen geben wird. Züchtung dauert Jahrhunderte. Die Domestizierung dauerte Jahrhunderte. Da hat der Mensch nicht einfach in die Genstruktur eingegriffen sondern die Auslese gesteuert.
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Perdedor
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Perdedor »

Talyessin hat geschrieben:
Der große Unterschied zu früher ist, das es nicht absehbare Konsequenzen geben wird. Züchtung dauert Jahrhunderte. Die Domestizierung dauerte Jahrhunderte. Da hat der Mensch nicht einfach in die Genstruktur eingegriffen sondern die Auslese gesteuert.
Ob nun der Mensch oder die Natur (durch zufällige Mutation) in die Genstruktur eingreift ist im Ergebnis dasselbe.
Der Unterschied ist lediglich, dass für ersteres eine Verantwortung gegeben ist. Letzteres ist einfach Pech, z.B. im Falle von Krebs.
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Talyessin
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

Perdedor hat geschrieben:
Ob nun der Mensch oder die Natur (durch zufällige Mutation) in die Genstruktur eingreift ist im Ergebnis dasselbe.
Der Unterschied ist lediglich, dass für ersteres eine Verantwortung gegeben ist. Letzteres ist einfach Pech, z.B. im Falle von Krebs.
Nein, ist es nicht. Mutationen der Natur erledigen sich von selbst oder bleiben da - werden zu Menschen... :D; bewusste Mutation durch den Menschen erledigt sich halt nicht von selbst.
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Tom Bombadil
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Talyessin hat geschrieben:bewusste Mutation durch den Menschen erledigt sich halt nicht von selbst.
Warum nicht? Wenn sich die Mutation als nicht überlebensfähig erweist, wird sie ebenso aussterben wie die Zufallsmutation der natürlichen Gentechnik.
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Talyessin
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben: Warum nicht? Wenn sich die Mutation als nicht überlebensfähig erweist, wird sie ebenso aussterben wie die Zufallsmutation der natürlichen Gentechnik.
Wissenschaftlich ist den Argumenten ja auch nicht wirklich gegen zu sprechen. Wobei ein misslungener Mutationsversuche Mensch sich immer noch im Nachhinein auswirken kann - und das sind halt unvorhersehbare Konsequenzen. Muss ja nicht gleich des Teufels Advocat spielen, aber warum muss man es unbedingt umsetzen, wenns schiefgehen kann.
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Tom Bombadil
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Naja, wenn man Mais, Soja oder Weizen gentechnisch verändert um ihn gegen Schädlinge oder Witterungseinflüsse resistenter zu machen, wird sich daraus schon kein Killergemüse entwickeln. Bei Tieren oder dem Mensch an sich, sollte man aber äußerste Vorsicht walten lassen und erst etwas verändern, wenn man sich 100%ig sicher ist, wie die Auswirkungen sein werden. Aber so wie man den Menschen kennt, wird er es natürlich trotzdem machen, rein aus Neugierde.
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Peddargh
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Perdedor hat geschrieben:Die Auswirkungen von natürlicher Mutation sind grundsätzlich auch nicht vorhersehbar. Theoretisch ist es ja durchaus möglich, dass sich die resistenten Pflanzen (mit genau demselben Genom) auch durch natürliche Mutation entwickelt hätten.
Und die Selektionszirkel sind auch schon lange nicht mehr rein "natürlich". Es ist heutzutage ein enormer Selektionsvorteil, wenn ein Lebewesen für den Menschen nützlich ist. Man hört ja immer wieder, dass z.B. die Pferde ohne den Menschen schon längst ausgestorben wären.
Der Mensch greift in die Evolution ein seitdem er existiert. Zum Guten und zum Schlechten. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass man heute gezielter vorgehen kann.
Gezielter? Vielleicht. Aber zu welchen Preis?
Und eine Kreuzung aus tierischen und pflanzlichen Genen ist auf natürlichen Wege in der Form auch nicht denkbar.
Wenn durch eine gentechnische Veränderung eine Pflanze fit gemacht wird gegen Schädlinge,
so ist das sicherlich eine gute Eigenschaft, ebenso kann man Ertragssteigerungen gut heissen.
Diese Erfolge sind sofort prüf und nachweisbar. Leider aber geschieht das in der Natur.
Und die sorgt nunmal für Überraschungen. Resistenzen bilden sich. Im Falle von Gensoja gut belegt.
All diese Wechselwirkungen sind, meines erachtens, viel zu wenig erforscht um in dieser massiven Art und Weise
in die Natur gebracht zu werden.

Um es noch mal in aller Deutlichkeit zu sagen: Ich bin kein Fortschrittsgegner, Technologiefeind.
Ich sehe große Chancen auf verschiedenen Gebieten, die die Genforschung für uns bereit hält.
Nur ist das eine sehr junge Wissenschaft, die noch in ihren Anfängen steckt.
Darin investiertes Geld ist sicherlich kein verschwendetes.
Doch sorgt der Wunsch nach schnellen Gewinnen für ein Vorgehen welches ich für sehr gefährlich halte.
Eben weil wir um die Wechselwirkungen noch viel zu wenig wisen.
Das ist das berühmte sägen an dem Ast auf dem man sitzt, im schlimmsten der Fälle.
Hinzu kommt das aggressive Vorgehen der Konzerne (Monsanto(und Konsorten)).
Was sich schon für viele Menschen als sehr gefährlich, ja tödlich heraus gestellt hat.
Das wiederrum könnte für den Tod der Genforschung sorgen.(sicher nicht gänzlich, aber es erschwert die Forschung doch ungemein)
Was Ökofanatiker sicher begrüßen würden, der "normale" Mensch gar nicht bemerken würde.
Aber damit gehen eben auch die Chancen der Genforschung verloren.
Wir sehen: Schwarz-Weiß läßt sich das Thema nicht behandeln.
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Peddargh
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Tom Bombadil hat geschrieben:Naja, wenn man Mais, Soja oder Weizen gentechnisch verändert um ihn gegen Schädlinge oder Witterungseinflüsse resistenter zu machen, wird sich daraus schon kein Killergemüse entwickeln.
Genpflanzen die Insekten killen gibt es bereits. http://www.heise.de/tr/artikel/Die-Genk ... 80547.html
Auch von Vergiftungen hat man schon gehört. Über die Pflanzen hinaus gehören auch manche "Geschäftspraktiken" in den tödlichen Bereich.
Tom Bombadil hat geschrieben:Bei Tieren oder dem Mensch an sich, sollte man aber äußerste Vorsicht walten lassen und erst etwas verändern, wenn man sich 100%ig sicher ist, wie die Auswirkungen sein werden. Aber so wie man den Menschen kennt, wird er es natürlich trotzdem machen, rein aus Neugierde.
Da gebe ich dir Recht.
Die Natur verbessern zu wollen setzt ein hohes Maß an Vorsicht und Verantwortung vorraus.
Gegen die Neugier, gegen entsprechende Tests und Erfahrungen ist sicher nichts einzuwenden.
Aber diesen Status sind viele Pflanzen schon entrückt, wurden patentiert und im grossem Stil gepflanzt.
Nicht ohne gehörige Probleme auf verschiedenen Ebenen zu bereiten.
Es soll sich bezahlt machen. Und auch dagegen wäre im Grunde nichts einzuwenden.
Aber eben nicht um jeden Preis.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Marcin »

Zunder hat geschrieben: Das von Mosanto manipulierte Soja ist "zufällig" resistent gegen das von Mosanto verkaufte Herbizid.
Wäre ja auch doof, wenn die einem Saatgut für Soja verkaufen würden, welches nicht gegen ihr Herbizid resitent ist. :confused:
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blackbox
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von blackbox »

blackbox hat geschrieben: Und zur „bösen“ Gentechnik zur soviel:
In der Ära nach Mendel wurde auch gezüchtet, indem einfach eine Masse an Pflanzen harter Strahlung ausgesetzt wurde und danach „gewünschte“ Mutationen beliebig vermehrt wurden.

Das Mehl der Getreidesorte „Diamant“ etwa ist ein Produkt aus einem Ostblock-Atomreaktor. Das Mehl daraus wird tagtäglich gegessen, obwohl es Produkt einer bewussten Genomveränderung mittels Atomstrahlung ist.

DAS !!! ist scheinbar aber keine Hetzkampagnen von Greenpeace oder selbsternannten Gut- und Bessermenschen wert.
Weil kein Züchter gezwungen wird, eine radioaktive Bestrahlung indizierte Mutation bei der IAEA anzuzeigen und die Angaben freiwillig sind, dürfte die tatsächliche Zahl der so geschaffenen Pflanzensorten wesentlich höher liegen. Egal, ob es sich um texanische Grapefruit, amerikanischen oder asiatischen Reis, italienischen Hartweizen oder die Jute für eine Tasche handelt, auf der „Atomkraft, nein danke“ aufgedrückt ist – die meisten dieser Pflan-zensorten wurden in Atomreaktoren bestrahlt oder auf den Feldern mit Kobalt-60-Kanonen oder Röntgenstrahlen behandelt. Von den Pflanzen wurden dann jene ausgewählt, deren „Missbildungen“ in der Zucht Vorteile (Resistenzen, höherer Ertrag, neue Farbe) versprachen, und in bestehende Sorten eingekreuzt. Mehr als die Hälfte der in Europa angebauten Gerste hat demnach Gene in ihrem Erbgut, die letztlich durch Bestrahlung verändert wurden. Allein deutsche Züchter haben nach Angaben der IAEA mit Hilfe radioaktiver Bestrahlung 44 Getreidesorten neu gezüchtet.

Der Leiter des gemeinsam von IAEA und Welternährungsorganisation (FAO) betriebenen Sektion „Nukleartechnik in Ernährung und Landwirtschaft“, Miroslaw Maluszynski, sagte der FAZ in Wien, dass auch in Schottland viele der für die Whisky-Produktion genutzten Gerstensorten auf eine Mutante zurückgehen, die durch Bestrahlung erzeugt wurde: „Eine gute Whisky-Gerste ist beispielsweise Milns Golden Promise. Und die entstand 1966 mit Hilfe von Gammastrahlen.“ Die von Maluszynski geleitete Abteilung hilft weltweit Bauern, mit künstlich mutierten Pflanzensorten höhere Erträge zu erwirtschaften und so die Lebensgrundlagen zu sichern. Schon 1965 war die – später in ganz Europa angebaute – Gerstensorte „Diamant“ in der damaligen Tschechoslowakei mit Hilfe von Röntgenstrahlen geschaffen worden. Zu den so in Deutschland gezüchteten Gerstensorten zählen nach Angaben der IAEA-Projektleiterin Karin Nichterlein beispielsweise die Sorten Alexis, Allasch, Amazone, Arena, Araraty-7, Beate, Cheri, Defia, Defra, Delita, Dera, Derkado, Dorett, Frankengold, Gerlinde, Grit Helena, Ilka, Jutta, Korinna, Lada Larissa, Lenka, Maresi, Marina, Matura, Nebi, Nomad, Rumba, Salome, Sissy, Stella, Tamina, Toga und Trumpf. Sie sind entweder direkt durch die Mutation nach der Bestrahlung mit schnellen Neutronen, Gamma- oder Röntgenstrahlen entstanden oder mit so bestrahlten Sorten gekreuzt worden und dann zu einer neuen Sorte geworden, die sich etwa durch Resistenzen oder besondere Brauqualitäten auszeichnet. Nach Informationen der FAO/IAEA-Datenbank wurden in Deutschland auch mindestens zwei Weizensorten, 34 Chrysanthemensorten, drei Azaleensorten, vier Nelkensorten, drei Bohnensorten, eine Sojabohnensorte, eine Spinatsorte, elf Inka-Liliensorten und eine Geraniensorte mit Hilfe von radioaktiver Bestrahlung entwickelt und offiziell unter Sortenschutz gestellt. Im vergangenen Jahr ließ die in Gensingen ansässige Firma Innova Plant eine Chrysantheme im IAEA-Forschungszentrum Seibersdorf bei Wien bestrahlen, und auch die Stuttgarter Universität Hohenheim schickte Samen, die in der „Gammazelle“ genannten Kobalt-60-Quelle mutiert wurden, mit der die IAEA in Seibersdorf auch schon die schmackhafte neue Bananensorte „Novartia“ geschaffen hatte.

Der Leiter der Abteilung Lebensmittelchemie des Fachbereichs Chemie der Universität Hamburg, Steinhart, hat 1961/62 nach eigenen Angaben als Werkstudent im Auftrag der bayerischen Landesanstalt für Pflanzenbau Saatgut zum Forschungsreaktor nach Garching gefahren, wo dieses dann bestrahlt und mutiert wurde. Bei jeder Bestrahlung habe es bis zu 10 000 Mutationen gegeben. Anschließend sei das mutierte Saatgut an Standorten im bayerischen Wald, nahe Nürnberg und in Oberfranken ausgebracht worden. Mit den besten Pflanzen der Getreideernte sei dann weitergezüchtet worden. Getreidezüchter hätten später von der bayerischen Landesanstalt solche „positiven Mutationen“ bekommen. Steinhart sagt: „Ich glaube, dass ein Großteil der heute biologisch genannten Sorten solche Mutationszüchtungen sind.“ Fast alle Züchter weigerten sich heute mitzuteilen, welche durch Bestrahlung erzeugten Sorten sie in ihre Hauszüchtungen eingekreuzt hätten. Steinhart berichtet auch über Kartoffeln, die in Garching zur Mutation in den Reaktor gehängt worden seien. Auch der am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln arbeitende Agrarwissenschaftler Wolfgang Schuchardt hebt hervor: „Sie können davon ausgehen, dass viele Sorten, die heute ausgesät werden, auf Mutationszüchtungen beruhen, die auch mit Hilfe der Bestrahlung erfolgten. Doch wegen der Kreuzungen kann man heute kaum noch nachvollziehen, bei welchen Endprodukt welcher Anteil daher stammt.“ Die Jute fast aller Tragetaschen stammt nach übereinstimmenden Angaben von IAEA/FAO und führenden Lebensmittelchemikern heute aus Staaten wie Burma, Indien, China und Bangladesch, die sich offen dazu bekennen, die Jute-Pflanzen durch radioaktive Bestrahlung mutiert und so neue Sorten entwickelt zu haben. Von Zwiebeln über Erdnüsse, Grassamen, Senf, Sojabohnen, Reis, Baumwolle, Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen, Mandarinen und Lemonen, Papaya, Pfeffer, Pfefferminze, Wassermelone, Flachs, Tabak, Aprikose, Süß- und Sauerkirsche, Birne, Apfel und Pflaume bis hin zu Olive, Mais, Sesam, Tomaten, Trauben, Bananen und Bohnen reicht die Zahl jener Pflanzen, die Züchter in aller Welt schon mit Hilfe von schnellen Neutronen, Gamma- oder Röntgenstrahlen genetisch zu verändern suchten. Besonders erfolgreich waren sie bei Reis, Bananen, Gerste, Hartweizen, Kichererbse, Apfel, Grapefruit, Pfefferminze und japanischer Birne. So wächst nicht nur auf dem Gelände des österreichischen Forschungsreaktors Seibersdorf bei Wien, das auch von der IAEA genutzt wird, eine „Golden Haidegg“ genannte neue Apfelsorte, die durch Bestrahlung mit Gammastrahlen aus dem traditionellen „Golden Delicious“ gewonnen wurde. Und auch das immer farbenprächtigere Angebot der Floristen wäre ohne die radioaktive Bestrahlung heute wohl weitaus farbloser. In der Liste der von der IAEA als Strahlungsmutanten aufgeführten neuen Pflanzensorten nimmt weltweit der Reis (lateinisch Oryza sativa) mit 434 der IAEA gemeldeten neuen Sorten den ersten Platz ein, gefolgt von Gerste (Hordeum vulgare) mit weltweit 269 Sorten, die durch Strahlungsmutation geschaffen wurden, Chrysanthemen (Chrysanthemum) mit 232 Sorten, Weizen (Triticum aestivum) mit 197 Sorten, Sojabohnen (Glycine max) mit 90 Sorten, Mais (Zea mays) mit 68 Sorten, Rosen (Rosa) mit 61 Sorten, Bohnen (Phaseolus vulgaris) mit 54 neuen Sorten, die Erdnuß (Arachis hypogaea) mit 48 Sorten, die Dahlie (Dahlia) mit 36 Sorten, die Erbse (Pisum sativum) mit 32 Sorten und der Baumwolle (Gossypium) mit 24 Sorten, um nur einige zu nennen.

Auf 75 Prozent der texanischen Anbaufläche für Grapefruit werden heute nach Angaben der IAEA die Sorten „Star Ruby“ und „Rio Red“ angebaut, die unter dem Handelsnamen „Rio Star“ exportiert werden und aus der radioaktiven Bestrahlung der seit 1929 bekannten Sorte „Ruby Red“ hervorgegangen sind. Auch der Großteil des in der Mittelmeerregion angebauten Hartweizens, Grundlage für Pasta und Nudelgerichte, sind heute mit Hilfe von Gamma-(Kobalt-60), Röntgenstrahlen oder schnellen Neutronen geschaffene Sorten wie etwa Castel-porziano und Castelfusano. Hartweizen-Mutanten bedecken heute siebzig Prozent der Anbauflächen für diese Getreidesorte. Auch Opium, das Rauschgiftsüchtige etwa in Form von Heroin konsumieren, wurde durch radioaktive Bestrahlung so mutiert, dass die Kapsel größeren Ertrag versprachen. Und immerhin elf Tabaksorten wurden ebenfalls dieser Behandlung unterzogen.
http://www.deutsche-landwirte.de/050401e.htm
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Peddargh
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Die größte Genbank der Welt entsteht
[...]"Eine Art Arche Noah der Neuzeit" nennt der norwegische Landwirtschaftsminister Terje Riis-Johansen das Lager: "Nur die Bewahrung umfassender genetischer Vielfalt kann Anbau unter unterschiedlichsten Natur- und Klimaverhältnissen auf der Erde sichern." Die Genbank soll Grundlagen für neue Zuchten liefern, wenn Samen durch Klimaveränderungen, Naturkatastrophen, Pflanzenkrankheiten oder genmodifiziertes Saatgut verändert werden oder ganz verschwinden sollten.[...]
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Perdedor
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Perdedor »

Peddargh hat geschrieben: Und eine Kreuzung aus tierischen und pflanzlichen Genen ist auf natürlichen Wege in der Form auch nicht denkbar.
Denkbar ist jede beliebige Mutation. Der Mensch kann nichts tun, was nicht zumindest auch prinzipiell natürlich geschehen kann (wenn auch auf anderem Weg, aber mit demselben Ergebnis).
Peddargh hat geschrieben: Wir sehen: Schwarz-Weiß läßt sich das Thema nicht behandeln.
Richtig. Ich bezog mich ja auf @Talyessins Aussage "der Mensch sollte der Natur nicht ins Handwerk pfuschen".
Das ist tiefschwarz.
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Peddargh
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Perdedor hat geschrieben:Denkbar ist jede beliebige Mutation. Der Mensch kann nichts tun, was nicht zumindest auch prinzipiell natürlich geschehen kann (wenn auch auf anderem Weg, aber mit demselben Ergebnis).[...]
Insektengene, tierische, menschliche Gene in Pflanzen, auf natürlichem Wege?
Ich muß zugeben: Keine Ahnung! Ist so etwas, wenn auch nur prinzipiell, möglich?
Meine Recherche dahingehend ging leer aus.
Kannst du auf irgendetwas verlinken, wo man sich schlauer machen kann?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

Perdedor hat geschrieben: Richtig. Ich bezog mich ja auf @Talyessins Aussage "der Mensch sollte der Natur nicht ins Handwerk pfuschen".
Das ist tiefschwarz.
Tiefschwarz im welchen Sinne ( ohne das jetzt böse aufzufassen oder gemeint zu haben )
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Perdedor »

Peddargh hat geschrieben: Insektengene, tierische, menschliche Gene in Pflanzen, auf natürlichem Wege?
Was ich meine:
Vereinfacht gesagt ist das Genom nur eine Aneinanderreihung der Basen AGCT. Durch die Kombination dieser Bausteine werden die Eigenschaften des Organismus kodiert. Eine Mutation kann diese Kombination prinzipell auf beliebige Art und Weise ändern. Will heißen: Jede mögliche Kombination kann auf natürlichem Wege entstehen.

Der Mensch erzeugt Hybride indem er z.B. den Zellkern des einen Lebewesens in die Eizelle eines anderen einpflanzt. Genauso wird dieser Vorgang in der Natur i.A. natürlich nicht ablaufen, aber das Endergebnis, also eine bestimmte Gensequenz, kann in der Natur genauso auftreten (durch Mutation).
Talyessin hat geschrieben: Tiefschwarz im welchen Sinne ( ohne das jetzt böse aufzufassen oder gemeint zu haben )
@Peddargh sprach von Schwarz-Weiß, also ein kategorisches dafür oder dagegen. Du bist offenbar kategorisch gegen Gentechnologie.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

Perdedor hat geschrieben: @Peddargh sprach von Schwarz-Weiß, also ein kategorisches dafür oder dagegen. Du bist offenbar kategorisch gegen Gentechnologie.
Kategorisch zwar nicht, aber ich neige bei dieser Thematik durchaus nicht jedes Argument für gutzuheissen.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Peddargh hat geschrieben:Insektengene, tierische, menschliche Gene in Pflanzen, auf natürlichem Wege?
Ich muß zugeben: Keine Ahnung! Ist so etwas, wenn auch nur prinzipiell, möglich?
Meine Recherche dahingehend ging leer aus.
Kannst du auf irgendetwas verlinken, wo man sich schlauer machen kann?
Ist nicht nur möglich, sondern passiert permanent. Viele Viren vermehren sich durch Manipulationen an den Genen der Wirtszelle. Dabei wird mitunter neben dem eigenen auch Genmaterial des Wirts kopiert und in die Chromosomen anderer Zellen verschleppt. Die Vorgänge werden unter "horizontaler Gentransfer" zusammengefaßt.

http://www.people.fas.harvard.edu/~ccda ... Z_2005.pdf
http://en.wikipedia.org/wiki/Horizontal_gene_transfer
Zuletzt geändert von wintermute am Dienstag 12. Januar 2010, 00:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Talyessin »

wintermute hat geschrieben:
Ist nicht nur möglich, sondern passiert permanent. Viele Viren vermehren sich durch Manipulationen an den Genen der Wirtszelle. Dabei wird mitunter neben dem eigenen auch Genmaterial des Wirts kopiert und in die Chromosomen anderer Zellen verschleppt. Die Vorgänge werden unter "horizontaler Gentransfer" zusammengefaßt.

http://www.people.fas.harvard.edu/~ccda ... Z_2005.pdf
http://en.wikipedia.org/wiki/Horizontal_gene_transfer
Aber Viren sind doch auf RNS, oder?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Talyessin hat geschrieben:
Aber Viren sind doch auf RNS, oder?
Nicht nur.

Retroviren

Theoretisch kann man mit den Dingern Zellen im laufenden Betrieb gezielt umprogrammieren. Krebs direkt an der Quelle heilen. Den Körper binnen kurzer Zeit Aussehen und Alter ändern lassen. Aber die praktische Umsetzung ist noch Science Fiction.
Zuletzt geändert von wintermute am Dienstag 12. Januar 2010, 00:49, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Perdedor hat geschrieben:[...]
wintermute hat geschrieben:[...]
Danke euch beiden.
Wieder was schlauer geworden.

Dennoch sehe ich erhebliche Unterschiede.
Was in der Natur geschieht, geschieht zufällig und muß sich in der Natur beweisen.
(kann man so schreiben, denke ich)
Der Mensch dagegen versucht dies gezielt. Bringt dies massivst in die Natur ein,
einzig geprüft durch reichlich nachlässige Genehmigungsverfahren.
Sehe ich das richtig? Oder baue ich hier Denkfehler ein?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft sind ca 8% des Humangenoms Virusinfektionen.
http://www.uta.edu/ucomm/mediarelations ... eports.php

Ohne jedes Genehmigungsverfahren. Und trotzdem funktioniert das Ding recht zuverlässig.

Der Mensch versucht das gezielt, richtig. Er kann und will es sich nicht leisten, so verschwenderisch wie die Natur mit seinen Resourcen umzugehen.
Zuletzt geändert von wintermute am Dienstag 12. Januar 2010, 01:50, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Interessant!

Jetzt bringst du den Vergleich Mensch/Natur und sagst der Mensch könnte es sich nicht
leisten, die Resourcen so verschwenderisch zu nutzen, wie die Natur es tut.
1. Warum kann er es sich nicht leisten?
2. Wie zielgenau ist der Mensch bei dieser "Verbesserung"?

Ich will nicht unbedingt die Panik der absoluten Gengegner übernehmen,
will aber auch nicht mögliche Gefahren unterschätzen.
In wie weit siehst du, der da besser informiert zu sein scheint, Gefahren?
(lassen wir die kommerziellen Faktoren aussen vor)
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Peddargh hat geschrieben:Ich will nicht unbedingt die Panik der absoluten Gengegner übernehmen,
will aber auch nicht mögliche Gefahren unterschätzen.
In wie weit siehst du, der da besser informiert zu sein scheint, Gefahren?
(lassen wir die kommerziellen Faktoren aussen vor)
Der Mensch ist nicht weniger zielgenau als das Chaos, das sonst für solche Veränderungen verantwortlich ist.

Die einzige echte Gefahr für den Menschen ist die Sache mit den Allergenen. Zumindest solange man nicht weiß, wie man Allergien heilt. Ansonsten passiert nichts, was nicht auf natürlichem Wege auch schon passiert wäre. Ein paar Arten besetzen neue Nischen und ein paar Arten verlieren einige Nischen. Einigen Arten gibt es den Rest, andere haben eine Blütezeit vor sich und werden bald viele neue Varianten hervorbringen. Das vielbeschworene Gleichgewicht hat es nie gegeben, da ist immer Bewegung drin. Der Mensch ist nur eine Variable von unzähligen. Letzten Endes spielt es keine Rolle, ob er sich raushält oder nicht. Die Natur macht sowieso nicht, was er will.

Die Horrormärchen der Ökosekten sind etwa so realitätsnah wie die Prognose, dass die Tomatenpflanzen auf meinem Balkon in den kommenden Jahren den deutschen Wald überwuchern und alle Bäume umbringen. Ein Restrisiko kann man ja nie ausschließen, nech?
Zuletzt geändert von wintermute am Dienstag 12. Januar 2010, 08:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Ich hab jetzt mal ein bisschen nach den Gefahren der Gentechnik gegoogelt.
Etwas was immer wieder dabei auftaucht, sind Studien um Kartoffeln, die mit
Schneeglöckchengenen ausgestattet sind um Läuse fern zu halten.
An Ratten getestet wiesen die Schäden an Organen und im Immunsystem auf.
Sojapflanzen, die mt einem Nussgen ausgestattet wurden, um den Geschmack
zu verbessern, waren hernach für nussallergiker allergen.
Pflanzen mit einem Antibiotikagen können beim Menschen Resistenzen gegen
Antibiotika auslösen.
Es gibt noch einige Beispiele mehr.
Im Gegensatz zur natürlichen Mutation, haben wir hier aber eine gezielte,
die massenhaft in Ökosysteme verbracht werden und zur Nahrung dienen.

Ich will nicht verhehlen, dass mir bei meinen Recherchen auch viel hysterische,
ja geifernde Panikmache begegnete. Und das mit zum Teil skurilen Statements.
Dennoch teile ich die Ansicht, dass wir noch nicht genug wissen, um diese
Pflanzen so vehement in die Natur zu bringen.

Und das wären nur die Gefahren für die menschliche Gesundheit.
Bleiben ökologische Probleme die durch Monokulturen entstehen, hier geht es
auch um die Biodiversität (biologische Vielfalt). viele Arten gehen verloren,
sind schon verloren gegangen. Auch das darf man nicht vernachlässigen.

Hauptargument gegen diese Technologie bleibt aber, zumindest für mich:
Der kommerzielle Umgang damit.
So soll es eine Studie der amerikanischen Landwirtschaftsbehörde existieren,
die belegt, dass diese Genpflanzen keine höheren Erträge bringen, den Einsatz
von Pestiziden nicht minimiert.
Hinzu kommen die gut belegten Praktiken der Patentehalter, die nicht dazu
angetan sind Vertrauen zu wecken.

Zuguterletzt finde ich den Gedanken ein Patent auf Leben anzumelden,
anmassend und einfach nur widerlich.

Bleibt zu hoffen, dass die Gentechnik auf anderen Gebieten als der Landwirtschaft,
nicht unter einen ähnlichen kommerziellen Druck stehen.
Für die verschiedensten Therapieformen sehe ich in der Tat grosse Chancen in
der Gentechnik.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Peddargh hat geschrieben:Ich hab jetzt mal ein bisschen nach den Gefahren der Gentechnik gegoogelt.
Etwas was immer wieder dabei auftaucht, sind Studien um Kartoffeln, die mit
Schneeglöckchengenen ausgestattet sind um Läuse fern zu halten.
An Ratten getestet wiesen die Schäden an Organen und im Immunsystem auf.
Man könnte genausogut ganz gewöhnliche rohe Gartenbohnen aus dem Bioladen an Ratten verfüttern. Ihr Insektengift ist dem des Schneeglöckchens ähnlich, die Wirkung auf Nagetiere ist derselbe. Dieser Versuch zeigt eigentlich, das die Kartoffeln genau das tun, was man von ihnen erwartet.
Peddargh hat geschrieben:Sojapflanzen, die mt einem Nussgen ausgestattet wurden, um den Geschmack
zu verbessern, waren hernach für nussallergiker allergen.
Hatte ich schon angesprochen, das ist ein Problem, das muss exakt gekennzeichnet werden. Wird wahrscheinlich auch passieren, wenn so etwas auf den Markt kommt. Anderenfalls wäre die Klagewelle in den USA tödlich für Absatz und Markenimage.
Peddargh hat geschrieben:Pflanzen mit einem Antibiotikagen können beim Menschen Resistenzen gegen
Antibiotika auslösen.
Resistenzbildung ist vollkommen normal. Das ewige Geplänkel zwischen Erreger und Abwehr des Wirtes ist Jahrmilliarden alt. Die Zeiten, in denen man so naiv war, zu glauben, man könne den Krieg gegen die Infektionskrankheiten mit einigen wenigen Antibiotika endgültig gewinnen, sind lange vorbei.
Peddargh hat geschrieben:Im Gegensatz zur natürlichen Mutation, haben wir hier aber eine gezielte,
die massenhaft in Ökosysteme verbracht werden und zur Nahrung dienen.
Wenn doch mal alle Nahrungsmittel so streng überwacht würden wie die transgenen Pflanzen, dann hätten wir schon viel gewonnen. Schäden an den Verdauungsorganen sind eine der Haupttodesursachen im Lande.
Peddargh hat geschrieben:Dennoch teile ich die Ansicht, dass wir noch nicht genug wissen, um diese
Pflanzen so vehement in die Natur zu bringen.
Über die transgenen Organismen wissen wir weit mehr, als über diejenigen, die wild in der Natur herumwuchern. Sollten wir diese jetzt auch erstmal solange sterilisieren, bis wir alle Risiken ausgeschlossen haben? Nur um der Sicherheit willen? Macht keinen Sinn.
Peddargh hat geschrieben:Und das wären nur die Gefahren für die menschliche Gesundheit.
Wie gesagt. Nur die Allergene.
Peddargh hat geschrieben:Bleiben ökologische Probleme die durch Monokulturen entstehen, hier geht es
auch um die Biodiversität (biologische Vielfalt). viele Arten gehen verloren,
sind schon verloren gegangen. Auch das darf man nicht vernachlässigen.
Das hat nichts mit transgenen Organismen zu tun sondern ist ein Problem der Landwirtschaft an sich. Ein Acker ist eben kein Wildpark. Monokulturen halten sich aber nicht selbst aufrecht. Im Gegenteil, die müssen sehr aufwendig gepflegt und geschützt werden. In freier Wildbahn überleben sie nicht lange.
Peddargh hat geschrieben:Hauptargument gegen diese Technologie bleibt aber, zumindest für mich:
Der kommerzielle Umgang damit.
Man soll es zwar bestaunen, aber nicht kaufen dürfen? Außer man kennt die richtigen Leute in der Partei oder ist reich genug, um sie zu kaufen? Ich dachte das hätten wir hinter uns.
Peddargh hat geschrieben:So soll es eine Studie der amerikanischen Landwirtschaftsbehörde existieren,
die belegt, dass diese Genpflanzen keine höheren Erträge bringen, den Einsatz
von Pestiziden nicht minimiert.
Ist so pauschal Nonsens. Was sind denn "diese Genpflanzen"? Es gibt mehr als eine Art Pflanzen auf der Welt.
Peddargh hat geschrieben:Hinzu kommen die gut belegten Praktiken der Patentehalter, die nicht dazu
angetan sind Vertrauen zu wecken.
Zum Beispiel?
Peddargh hat geschrieben:Zuguterletzt finde ich den Gedanken ein Patent auf Leben anzumelden,
anmassend und einfach nur widerlich.
Ich finde den Gedanken, ein Patent auf ein paar chemische Prozesse als anmaßend und womöglich noch gotteslästerlich zu beschimpfen, im höchsten Maße lächerlich.
Peddargh hat geschrieben:Bleibt zu hoffen, dass die Gentechnik auf anderen Gebieten als der Landwirtschaft,
nicht unter einen ähnlichen kommerziellen Druck stehen.
Für die verschiedensten Therapieformen sehe ich in der Tat grosse Chancen in
der Gentechnik.
Auch in anderen Gebieten als der Landwirtschaft muss der Molekularbiologe von irgendetwas die Miete bezahlen. Und seine Firma die Laborausrüstung und die Investoren. Von nichts kommt nichts.
Zuletzt geändert von wintermute am Dienstag 12. Januar 2010, 15:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

wintermute hat geschrieben:Man könnte genausogut ganz gewöhnliche rohe Gartenbohnen aus dem Bioladen an Ratten verfüttern. Ihr Insektengift ist dem des Schneeglöckchens ähnlich, die Wirkung auf Nagetiere ist derselbe. Dieser Versuch zeigt eigentlich, das die Kartoffeln genau das tun, was man von ihnen erwartet.
Für den Menschen ungenießbar zu sein?
wintermute hat geschrieben:Hatte ich schon angesprochen, das ist ein Problem, das muss exakt gekennzeichnet werden. Wird wahrscheinlich auch passieren, wenn so etwas auf den Markt kommt. Anderenfalls wäre die Klagewelle in den USA tödlich für Absatz und Markenimage.
Gut möglich. Trotzdem scheint man sich recht schwer zu tun beim Kennzeichnen von Lebensmitteln mit Verwendung genmaipulierter Pflanzen. Ist ja ein weites Feld.
wintermute hat geschrieben:Resistenzbildung ist vollkommen normal. Das ewige Geplänkel zwischen Erreger und Abwehr des Wirtes ist Jahrmilliarden alt. Die Zeiten, in denen man so naiv war, zu glauben, man könne den Krieg gegen die Infektionskrankheiten mit einigen wenigen Antibiotika endgültig gewinnen, sind lange vorbei.
Richtig, aber muß man die Situation verschärfen?
wintermute hat geschrieben:Wenn doch mal alle Nahrungsmittel so streng überwacht würden wie die transgenen Pflanzen, dann hätten wir schon viel gewonnen. Schäden an den Verdauungsorganen sind eine der Haupttodesursachen im Lande.
Zweifelsohne richtig. Wieviel weißt du über gesundheitlich Gefahren durch genmanipulierte Ernährung?
wintermute hat geschrieben:Über die transgenen Organismen wissen wir weit mehr, als über diejenigen, die wild in der Natur herumwuchern. Sollten wir diese jetzt auch erstmal solange sterilisieren, bis wir alle Risiken ausgeschlossen haben? Nur um der Sicherheit willen? Macht keinen Sinn.
Nö, das macht keinen Sinn, wird von daher auch nicht gemacht. Über die gesundheitlichen Gefährdungen sagt das aber nichts.
wintermute hat geschrieben:Wie gesagt. Nur die Allergene.
Steht das fest? Gefahren bestehen nur in allergenen Reaktionen? (Reicht eigentlich auch allein)
wintermute hat geschrieben:Das hat nichts mit transgenen Organismen zu tun sondern ist ein Problem der Landwirtschaft an sich. Ein Acker ist eben kein Wildpark. Monokulturen halten sich aber nicht selbst aufrecht. Im Gegenteil, die müssen sehr aufwendig gepflegt und geschützt werden. In freier Wildbahn überleben sie nicht lange.
Hat schon mit transgenen Organismen zu tun, wenn auch nicht ausschliesslich. Schliesslich gibt es ja Versuche die Landwirtschaft darauf umzustellen.
wintermute hat geschrieben:Man soll es zwar bestaunen, aber nicht kaufen dürfen? Außer man kennt die richtigen Leute in der Partei oder ist reich genug, um sie zu kaufen? Ich dachte das hätten wir hinter uns.
Das meinte ich damit nicht. Ich spiele auf die Situation in Indien, Mexiko an.
wintermute hat geschrieben:Ist so pauschal Nonsens. Was sind denn "diese Genpflanzen"? Es gibt mehr als eine Art Pflanzen auf der Welt.
Pauschal vielleicht. Ich suche die angesprochene Studie noch...
Peddargh hat geschrieben:Hinzu kommen die gut belegten Praktiken der Patentehalter, die nicht dazu
angetan sind Vertrauen zu wecken.
wintermute hat geschrieben:Zum Beispiel?
Monsanto - mit Gift und Genen
wintermute hat geschrieben:Ich finde den Gedanken, ein Patent auf ein paar chemische Prozesse als anmaßend und womöglich noch gotteslästerlich zu beschimpfen, im höchsten Maße lächerlich.
Sind es denn die chemischen Prozesse die patentiert werden? Bauern zahlen auf das Saatgut ihre Lizenzen.
wintermute hat geschrieben:Auch in anderen Gebieten als der Landwirtschaft muss der Molekularbiologe von irgendetwas die Miete bezahlen. Und seine Firma die Laborausrüstung und die Investoren. Von nichts kommt nichts.
Was ja nicht heißt, das wir deren Ergebnisse, wie auch immer die aussehen, nutzen müssen.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von ToughDaddy »

MarcinMaximus hat geschrieben:
Wäre ja auch doof, wenn die einem Saatgut für Soja verkaufen würden, welches nicht gegen ihr Herbizid resitent ist. :confused:
War aber hier nicht die Aussage, dass man keine Pestizide mehr braucht bei Genpflanzen?
Mithin ist dies damit komplett widerlegt.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von MoOderSo »

ToughDaddy hat geschrieben:
War aber hier nicht die Aussage, dass man keine Pestizide mehr braucht bei Genpflanzen?
Mithin ist dies damit komplett widerlegt.
Vielleicht züchten sie ja noch Genunkraut, dass für ihre Pestizide besonders anfällig ist.
Das würde das Programm abrunden.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Peddargh hat geschrieben:Für den Menschen ungenießbar zu sein?
Muss ich dir den Unterschied zwischen Menschen und Ratten erklären?
wintermute hat geschrieben:Richtig, aber muß man die Situation verschärfen?
Wenn die Alternative ein akutes Seuchenrisiko ist, ja.
Peddargh hat geschrieben:Zweifelsohne richtig. Wieviel weißt du über gesundheitlich Gefahren durch genmanipulierte Ernährung?
Bisher wurden nur Propagandakampagnen der Organic-Food-Lobby und diffuse Ängste bei den Gläubigen nachgewiesen. Der Nachweis der angeblichen Gesundheitsschäden steht noch aus. Könnte man mit seriösen wissenschaftlichen Methoden einen erstellen, würde sich die komplette Szene darauf stürzen wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe und ihn in allen Medien lancieren. Aber da ist nichts. Deswegen muss sich die Lobby mit billigen Betrügereien wie mit der Missinterpretation der Seralini-Studie behelfen.
wintermute hat geschrieben:Nö, das macht keinen Sinn, wird von daher auch nicht gemacht. Über die gesundheitlichen Gefährdungen sagt das aber nichts.
s.o.
wintermute hat geschrieben:Das meinte ich damit nicht. Ich spiele auf die Situation in Indien, Mexiko an.


Welche Situation? Die Massenselbstmorde? Propagandamärchen.
Peddargh hat geschrieben:Monsanto - mit Gift und Genen
Soll das ein Scherz sein?
wintermute hat geschrieben:Sind es denn die chemischen Prozesse die patentiert werden? Bauern zahlen auf das Saatgut ihre Lizenzen.
Ja.
wintermute hat geschrieben:Was ja nicht heißt, das wir deren Ergebnisse, wie auch immer die aussehen, nutzen müssen.
Das hat nie jemand verlangt. Und das weißt du auch. In Wahrheit ist es doch so, dass ihr diejenigen seid, die sich anmaßen, anderen Vorschriften zu machen, was sie nutzen müssen und was nicht.
Zuletzt geändert von wintermute am Mittwoch 13. Januar 2010, 12:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Peddargh hat geschrieben:Monsanto - mit Gift und Genen
wintermute hat geschrieben:Soll das ein Scherz sein?
Ich bin ziemlich sicher, dass die Journalisten das nicht als Scherz angelegt haben.
Scheinst du anders zu sehen?
In welchen Punkten ist die Doku unglaubwürdig?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Peddargh hat geschrieben: Ich bin ziemlich sicher, dass die Journalisten das nicht als Scherz angelegt haben.
Scheinst du anders zu sehen?
In welchen Punkten ist die Doku unglaubwürdig?
Offenbar bist du an einer ernsthaften Diskussion nicht interessiert. Diesen Kinderkram kannst du bei politik.de machen.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

wintermute hat geschrieben:
Offenbar bist du an einer ernsthaften Diskussion nicht interessiert. Diesen Kinderkram kannst du bei politik.de machen.
Das hat mir Tom auch schon vorgeworfen.
Die Doku ist also Kinderkram und beweist, dass ich nicht an einer Diskussion interessiert bin?
Ich meine: Ich stelle hier doch Fragen.
Stelle Links ein, die irgendetwas belegen sollen oder nicht.
Geantwortet wird mir darauf mit allgemeinplätzchen.
Und zu guterletzt dann der Vorwurf gar nicht diskutieren zu wollen.
Man kann sich´s auch einfach machen.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von wintermute »

Peddargh hat geschrieben: Das hat mir Tom auch schon vorgeworfen.
Die Doku ist also Kinderkram und beweist, dass ich nicht an einer Diskussion interessiert bin?
Ich meine: Ich stelle hier doch Fragen.
Stelle Links ein, die irgendetwas belegen sollen oder nicht.
Geantwortet wird mir darauf mit allgemeinplätzchen.
Und zu guterletzt dann der Vorwurf gar nicht diskutieren zu wollen.
Man kann sich´s auch einfach machen.
Du verstehst es anscheinend wirklich nicht. Einfach zwei Stunden unkommentiertes Videomaterial hinzuklatschen, nach dem Motto "Such!", ist kein Beleg, sondern eine Frechheit. Lernt man normalerweise in der achten Klasse. Würdest du einem Prof, einem Kunden, einem Vorgesetzten so etwas anbieten? Merkste selbst, oder?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

wintermute hat geschrieben:
Du verstehst es anscheinend wirklich nicht. Einfach zwei Stunden unkommentiertes Videomaterial hinzuklatschen, nach dem Motto "Such!", ist kein Beleg, sondern eine Frechheit. Lernt man normalerweise in der achten Klasse. Würdest du einem Prof, einem Kunden, einem Vorgesetzten so etwas anbieten? Merkste selbst, oder?
Tja, sorry...
Ich hab´ dieses Video wohl schon in einem anderem Strang zu häufig kommentiert...

Es geht mir dabei um die Geschäftspraktiken einiger Gensaatanbieter, die ihre Ursachen
wohl in dem finanziellen Druck haben und zu sehr unschönen Ergebnissen, gerade in ärmeren Gegenden, führt. Und eben dies wird in diesem Video sehr ausführlich behandelt.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Tom Bombadil »

wintermute hat geschrieben:Offenbar bist du an einer ernsthaften Diskussion nicht interessiert. Diesen Kinderkram kannst du bei politik.de machen.
So ist es wintermute! Mir wurde als "Beweis" neben diesem Filmchen auch schon ein link zu einer google-Suche präsentiert. Nur der link, ich solle mir meine Beweise selber suchen :lol:
Das Ergebnis dieser "Diskussion" steht für diese user doch schon längst fest: genmanipulierte Nahrungsmittel sind böse und Monsanto ist der Antichrist. Die mehr oder weniger naiven Fragen in Tradition der sokratischen Methode dienen nur als Transportvehikel für diese Botschaft. Völlig egal, ob die Erträge der Bauern steigen oder nicht.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Tom Bombadil hat geschrieben: So ist es wintermute! Mir wurde als "Beweis" neben diesem Filmchen auch schon ein link zu einer google-Suche präsentiert. Nur der link, ich solle mir meine Beweise selber suchen :lol:
Das Ergebnis dieser "Diskussion" steht für diese user doch schon längst fest: genmanipulierte Nahrungsmittel sind böse und Monsanto ist der Antichrist. Die mehr oder weniger naiven Fragen in Tradition der sokratischen Methode dienen nur als Transportvehikel für diese Botschaft. Völlig egal, ob die Erträge der Bauern steigen oder nicht.
Ich hab´ja schon darauf gewartet...
Gerade dir habe ich neben dem Filmchen, neben der Googlesuche schon einiges an Links, Belegen geliefert.
Du bist es doch, der sich, was Belege deiner Ansicht angeht, stark zurückhält.
Glänzen konntest nur mit den Aussagen: Unseriös, Verschwörungstheorie,
Quellen, Belege von deiner Seite? Fehlanzeige!

Und ja: Ich bin voreingenommen.
Genmampf stehe ich extrem kritisch gegenüber.
Und ja, Monsanto halte ich tatsächlich für Böse.
Konnte bisher nicht wiederlegt werden.

Es wäre doch langsam an der Zeit Belege für die Vorteile der Gentechnik in der Landwirtschaft zu bringen.
Warum kommt da nichts?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Peddargh hat geschrieben:Glänzen konntest nur mit den Aussagen: Unseriös, Verschwörungstheorie,
Quellen, Belege von deiner Seite? Fehlanzeige!
Wenn du schon - trotz des Wissens, dass du von mir ignoriert wirst und keine sachbezogenen Antworten mehr bekommst - meine Beiträge kommentierst, dann spare dir wenigstens deine dreisten Lügen, ich kontrolliere natürlich trotz ignore-Funktion, ob und wie du auf meine Beiträge antwortest.
Warum kommt da nichts?
Dir wurden massenhaft Fakten geliefert, die du vorgezogen hast zu ignorieren und die du auch hier ignorierst. Daher wirst du weiterhin ignoriert. Lege dir eine vernünftige Diskussionskultur zu, dann sehen wir weiter.
Konnte bisher nicht wiederlegt werden.
Pech für dich, dass es immer noch keine Beweislastumkehr gibt :hat:
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mittwoch 13. Januar 2010, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Tom Bombadil hat geschrieben:Wenn du schon - trotz des Wissens, dass du von mir ignoriert wirst und keine sachbezogenen Antworten mehr bekommst - meine Beiträge kommentierst, dann spare dir wenigstens deine dreisten Lügen, ich kontrolliere natürlich trotz ignore-Funktion, ob und wie du auf meine Beiträge antwortest.
Gacker! Eine vollkommen neue Philosophie des Ignorierens...
Aber: "dreiste Lügen" ist ein herbes Geschoss. Beleg mir mal ´ne Lüge!
Tom Bombadil hat geschrieben:Dir wurden massenhaft Fakten geliefert, die du vorgezogen hast zu ignorieren und die du auch hier ignorierst. Daher wirst du weiterhin ignoriert. Lege dir eine vernünftige Diskussionskultur zu, dann sehen wir weiter.
"massenhaft Fakten"? Ja wo denn?
Und eine vernünftige Diskussionskultur wäre dann in deiner Art zu finden oder was?
Albern...
Tom Bombadil hat geschrieben:Pech für dich, dass es immer noch keine Beweislastumkehr gibt :hat:
Wieso denn Pech? Ich habe einiges bewiesen, belegt.
Etwas was ich von deiner Seite bisher vermisst habe.
Und das hast du nicht nötig, weil die Beweislast allein bei mir liegt?
Soviel zu deiner Diskussionskultur.

Aber aber um dieses beschissene Spielchen nicht auch noch hier einreissen zu lassen,
würde ich vorschlagen nun wieder Abstand von der persönlichen Schiene zu nehmen.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Peddargh hat geschrieben:Gacker!
:comfort: Belegt und beweisen hast du nichts. Spar dir einfach Kommentare auf meine postings :hat:
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Tom Bombadil hat geschrieben: :comfort: Belegt und beweisen hast du nichts.
Belegt und bewiesen ist ne´Menge! Ignoriert?
Tom Bombadil hat geschrieben: Spar dir einfach Kommentare auf meine postings :hat:
Nö :tease:
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Peddargh hat geschrieben:Belegt und bewiesen ist ne´Menge!
Nicht durch dich.
Dann wirst du damit leben müssen, dass ich deine Lügen über mich entsprechend kommentiere. Und jetzt geh weiter spielen, du langweilst :zzz:
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Peddargh »

Peddargh hat geschrieben:Belegt und bewiesen ist ne´Menge!
Tom Bombadil hat geschrieben:Nicht durch dich.
Das darfst du getrost den Leser überlassen. Du kannst es nur für dich bewerten!
Peddargh hat geschrieben:
Peddargh hat geschrieben:Dann wirst du damit leben müssen, dass ich deine Lügen über mich entsprechend kommentiere. Und jetzt geh weiter spielen, du langweilst :zzz:
Welche Lügen?
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Welfenprinz »

Peddargh hat geschrieben:[
Bin eigentlich auch sicher, dass zukünftig diese ganze Geschichte sicherer werden wird,
und zu großen Vorteilen führen wird, nicht nur in der Landwirtschaft.
Es wird - wie die Züchtung bisher auch- einer von mehreren produktionsfaktoen sein. Die Bedeutungen verschieben sich immer mal, aber nie wird ein Faktor alleine der alles seligmachende oder der total unheilbringende sein.
Im Moment, der Meinung bin ich, ist es zu früh diese Pflanzen und Tiere so massiv
in den natürlichen Kreislauf einzubringen.
http://www.agenda21-treffpunkt.de/archi ... /g2773.htm

Wir in Europa stehen vor dem problem, das woanders einfach "gemacht" wird. Mir geht es jetzt nicht darum, ob das gut oder schlecht ist, sondern dass als Folge der restriktiven haltung in der EU wir in die lage kommen, Fakten von anderen präsentiert zu bekommen.und keine Wahl mehr haben.
aus der Anbaustatistik geht hervor, dass wir seit ca. 2002 eine massive Flächenausweitung weltweit beim Anbau GVO haben.Sagen wir mal übern Daumen der Durchschnitt zwischen 44 und 125 mio ha seinen 80 mill ha pro jahr. Das heisst dass in den letzten 7 jahren jedes jahr ca. 400 mill to Getreide(oder Ertragsäquivalent anderer kulturen) in umlauf und Verzehr gekommen sind. Dadurch kann an Gentechnikgegner platt gesagt die Aussage "ja wo bleiben die negativen Folgen denn, sie müssten doch schon bei mill Verbrauchern zu sehen sein" herangetragen werden.
Die Ausgangslage für eine objektive untersuchung und Bewertung vonGVOs wird also immer schwieriger.
hier erweist sich wie gesagt die restriktive haltung der EU , den Anbau auch zu Forschungszwecken massiv zu behindern bzw. dessen Störung stillschweigend zuz tolerieren, als fatal.
Da ergeben sich viel größere Probleme als das Patentrecht allein.
Saatgut ist in der modernen Landwirtschaft ein produktionsmittel wie Traktor, Dünger oder Buchhaltungsprogramm.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Welfenprinz »

Die genechnisch veränderte kartoffelsorte Amflora erhält die EU-Zulassung für den Freilandanbau in Europa.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amflora106.html

Meiner Ansicht nach sind diese Veränderungen, bei der Inhaltsstoffe der pflanze mit Zielrichtung "optimierte Verarbeitung" verändert werden, das Durchbruchsszenarion für den Anbau GVOs.
Die ansätze mit Hilfe gentechnischer Veränderungen pflanzenschutzprobleme zu lösen stehen immer in Konkurrenz mit anderen pflanzenbaulichen Methoden und sind deshalb schwieriger in grosser Breite im Anbau zu etablieren.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
El Cattivo
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von El Cattivo »

Peddargh hat geschrieben:Ich hab jetzt mal ein bisschen nach den Gefahren der Gentechnik gegoogelt.[...]
Welche Gefahren treten bei Gentechnik auf, die bei der Zucht nicht auftreten? Bei der Zucht kann man das genausowenig kalkulieren. Mögliche Folgen auf die Umwelt können bei Zucht ähnlich massiv sein. Schönes Beispiel ist die Killerbiene. Der Einzige Unterschied ist doch, das man bei der Genmanipulation weiß, welche Gene man manipuliert hat. Aber das kann doch wohl kaum essenziell sein. :blink:

Jetzt man ganz unabhängig von Patentproblematiken....

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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Papaloooo »

Talyessin hat geschrieben:(10 Jan 2010, 15:22)

Das Thema hatten wir bereits mehrere Male - der Mensch sollte der Natur nicht ins Handwerk pfuschen.
Vor 13.000 Jahren mit Ende der Eiszeit begann der Mensch die Landwirtschaft,
und somit auch mit der Selektion der Pflanzen.
Dies war der Beginn der Auslese und somit den Einfluss in die Gene.
Wer meint, man solle der Natur nicht ins Handwerk pfuschen,
der möge sich mal aus einem Würzelchen von damals ein Süppchen kochen.
Von Äpfeln leben, welche gerade mal kirschgroß waren und sauer obendrein.
Dem gebe ich 2 Monate bis zum Hungertod.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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H2O
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von H2O »

Müssen wir nicht doch unterscheiden, ob die Ergebnisse in der Natur entstanden sind und dann durch sorgfältige Zuchtauswahl immer weiter verbessert wurden, oder ob ein Mensch als Schöpfer in den Bauplan der Natur eingreift und Sorten züchtet, die man in der Natur nie und nimmer durch Zuchtauswahl erzeugen könnte?

Auch die vergangene Zeit für diese Zuchten... nach Ihrer Darstellung 13.000 Jahre... bietet Schutz und Sicherheit im Vergleich mit einer Schöpfung von wenigen Stunden zwischen der Idee und der Anwendung auf großen Flächen. Ich sage dazu nicht grundsätzlich "Nein", aber ich meine schon, daß man ein Ergebnis doch lieber längere Zeit beobachten sollte; etwa, wie es mit der bestehenden Natur umgeht.
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von Ebiker »

H2O hat geschrieben:(15 May 2021, 18:58)

Müssen wir nicht doch unterscheiden, ob die Ergebnisse in der Natur entstanden sind und dann durch sorgfältige Zuchtauswahl immer weiter verbessert wurden, oder ob ein Mensch als Schöpfer in den Bauplan der Natur eingreift und Sorten züchtet, die man in der Natur nie und nimmer durch Zuchtauswahl erzeugen könnte?

Auch die vergangene Zeit für diese Zuchten... nach Ihrer Darstellung 13.000 Jahre... bietet Schutz und Sicherheit im Vergleich mit einer Schöpfung von wenigen Stunden zwischen der Idee und der Anwendung auf großen Flächen. Ich sage dazu nicht grundsätzlich "Nein", aber ich meine schon, daß man ein Ergebnis doch lieber längere Zeit beobachten sollte; etwa, wie es mit der bestehenden Natur umgeht.
Ich finde es schon etwas makaber das die Diskutanten hier sich gleichzeitig völlig bedenkenlos dem größten gentechnischen Massenexperiment der Menschheitsgeschichte hingeben.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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X3Q
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Re: Genmanipulierte Landwirtschaft - Fluch oder Segen?

Beitrag von X3Q »

Ebiker hat geschrieben:(15 May 2021, 19:18)

Ich finde es schon etwas makaber das die Diskutanten hier sich gleichzeitig völlig bedenkenlos dem größten gentechnischen Massenexperiment der Menschheitsgeschichte hingeben.
Heul doch ...

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