Barack Obamas ausführlicher Berlin-Besuch sorgt für Neid in Europas anderen Hauptstädten. Die Deutschen sind nicht nur Gastgeber für den größten Auftritt des Demokraten - sie haben auch mehr Gesprächstermine abbekommen als andere. Franzosen und Briten fühlen sich benachteiligt.
Barack Obama wird sich auf seiner Europa-Reise besonders um Deutschland bemühen, was Paris und London missfällt. SPIEGEL ONLINE erfuhr jetzt Details der vorläufigen Reiseplanung - einen Tag, nachdem der demokratische Präsidentschaftsbewerber bestätigt hatte, er werde seine Berliner Rede an der Siegessäule halten.
Interessant. Da sieht man auch wieder, wie gut sich die Europäer untereinander verstehen: jeder will mehr haben.Merkel ist die Nummer eins
"Franzosen und Briten denken, dass Deutschland zu viel Aufmerksamkeit erhält", ist aus Kreisen des Obama-Teams zu vernehmen. Das ist pikant, weil die britisch-amerikanische Partnerschaft traditionell besonders eng ist. Die Briten sind auch wichtige Bündnispartner der Amerikaner im Irak. In London sorgte bereits für Verstimmung, dass Obama seine Reise nicht - wie ursprünglich vorgesehen - mit einem Besuch in London begann. Frankreichs Präsident Sarkozy wiederum bemüht sich seit seinem Amtsantritt demonstrativ um eine Annäherung an Washington.
Obamas Team hatte jedoch wenig Zweifel daran gelassen, dass es Angela Merkel als momentan stärkste Führungsfigur in Europa ansieht. Die Argumentation: Sarkozy sei noch nicht so lange im Amt, Brown stecke daheim in der Krise. Der demokratische Kongressabgeordnete Robert Wexler hob vorige Woche im Auftrag Obamas hervor, die deutsch-amerikanische Beziehung sei die "fundierteste".
Wie ist es nun, ist Deutschland wirklich die Führungsnation Europas, oder ist es vielmehr so, wie ich auch vermute, daß man bei Deutschland eher ein ja zu seinen Plänen und Geld bekommt? Oder warum kommt Obama ausgerechnet nach Deutschland?
Ich habe das Thema hier erstellt, weil es sowohl Europa, als auch die USA betrifft.