Wachstum, der Heilsbringer
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- Kibuka
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Wachstum, der Heilsbringer
An diesem späten Abend musste ich mir parallel die Sendung "Unter den Linden" auf Phoenix ansehen und wieder einmal wurde eifrig darüber gestritten, wie man in Deutschland wieder den Karren aus dem Dreck zieht.
Angesprochen wurde unter anderem die Staatsverschuldung, der demographische Wandel, der steigende Druck auf die Sozialsysteme und das Gesundheitssystem.
Nachdem man fertig war, diverse Horrorszenarien an die Wand zu malen, widmete man sich der Problemlösung. Viel fiel den Protagonisten nicht ein und man endete wieder beim allseits bekannten und beliebten Heilsbringer, dem Wirtschaftswachstum!
Ja, man braucht Wachstum, Deutschland braucht Wachstum! Ohne Wachstum geht es uns schlecht und weil wir unbedingt Wachstum brauchen, hat die CSU zusammen mit der FDP ein Steuersenkungsmodell auf den Weg gebracht. Ganz nach dem Motto Reagans, der damit auch schon nichts vernünftiges erreicht hatte.
Nun wissen wir alle das entwickelte Volkswirtschaften geringe Wachstumsraten aufweisen. Viele Probleme, wie die erdrückende Staatsverschuldung belasten den Staat. Ist Wachstum hier die Lösung?
Was ist eigentlich Wachstum? Die BWLer werden wahrscheinlich den Anstieg des realen BIP mit dem Begriff Wirtschaftswachstum assoziieren. Ist das tatsächlich Wachstum? Der unstudierte Hobby-Volkswirtschaftler versteht unter Wachstum eventuell den technischen Fortschritt bzw. den kontinuierlichen Erkenntnisgewinn, also das, was die Menschen heute von den Sumerern unterscheidet.
Inmitten der ganzen Wachstumsdebatten stellt sich nun die Frage was ist eigentlich Wachstum und wie lässt sich Wachstum erreichen? Offenbar ist Wachstum eine natürliche Entwicklung. Wieso gelingt es uns also nicht scheinbar triviale Probleme zu lösen? Warum wird ein natürlicher Vorgang an das Kapital gebunden?
Angesprochen wurde unter anderem die Staatsverschuldung, der demographische Wandel, der steigende Druck auf die Sozialsysteme und das Gesundheitssystem.
Nachdem man fertig war, diverse Horrorszenarien an die Wand zu malen, widmete man sich der Problemlösung. Viel fiel den Protagonisten nicht ein und man endete wieder beim allseits bekannten und beliebten Heilsbringer, dem Wirtschaftswachstum!
Ja, man braucht Wachstum, Deutschland braucht Wachstum! Ohne Wachstum geht es uns schlecht und weil wir unbedingt Wachstum brauchen, hat die CSU zusammen mit der FDP ein Steuersenkungsmodell auf den Weg gebracht. Ganz nach dem Motto Reagans, der damit auch schon nichts vernünftiges erreicht hatte.
Nun wissen wir alle das entwickelte Volkswirtschaften geringe Wachstumsraten aufweisen. Viele Probleme, wie die erdrückende Staatsverschuldung belasten den Staat. Ist Wachstum hier die Lösung?
Was ist eigentlich Wachstum? Die BWLer werden wahrscheinlich den Anstieg des realen BIP mit dem Begriff Wirtschaftswachstum assoziieren. Ist das tatsächlich Wachstum? Der unstudierte Hobby-Volkswirtschaftler versteht unter Wachstum eventuell den technischen Fortschritt bzw. den kontinuierlichen Erkenntnisgewinn, also das, was die Menschen heute von den Sumerern unterscheidet.
Inmitten der ganzen Wachstumsdebatten stellt sich nun die Frage was ist eigentlich Wachstum und wie lässt sich Wachstum erreichen? Offenbar ist Wachstum eine natürliche Entwicklung. Wieso gelingt es uns also nicht scheinbar triviale Probleme zu lösen? Warum wird ein natürlicher Vorgang an das Kapital gebunden?
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- Enigma
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
das problem ist
"wann ist die grenze des wachstums erreicht ?"
alle parteien kommen immer mit wachstum , aber könnte es sein, dass bei uns bald nix mehr wächst?
"wann ist die grenze des wachstums erreicht ?"
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Wenn die wirtschaft schneller wächst, als die staatsverschuldung, reduzieren sich anteilsmäßig die schulden und zinslasten, ohne dass man etwas zurückzahlt.
Also, theoretisch kann man mit wachstum tolle bühneneffekte erzielen. In der praxis drängt sich der vergleich mit der krebszelle auf...
Also, theoretisch kann man mit wachstum tolle bühneneffekte erzielen. In der praxis drängt sich der vergleich mit der krebszelle auf...
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Falsch. Diejenigen entwickelten Volkswirtschaften, welche technische Neuerungen (die ja permanent auf uns einregnen) später als nötig und - am wichtigsten! - später als andere entwickelte Volkswirtschaften implementieren, weisen geringe Wachstumsraten auf. Dein Ansatz ist natürlich eine politisch perfekte Rechtfertigung für das totale Versagen Deutschlands in den letzten zehn Jahren...es muss einfach in seinem überlegenen Entwicklungsstand begründet liegen.Kibuka hat geschrieben:Nun wissen wir alle das entwickelte Volkswirtschaften geringe Wachstumsraten aufweisen.

Ja.Kibuka hat geschrieben:Viele Probleme, wie die erdrückende Staatsverschuldung belasten den Staat. Ist Wachstum hier die Lösung?
Dann muss der Hobby-VWLler reichlich dämlich sein. Zu wissen, wie man etwas schafft, ist eine Sache, es aber auch tatsächlich zu leisten, ist eine andere. Stonehenge war für die Primitiven ein Jahrhundertprojekt, wir könnten das Ding in drei Tagen hochziehen. Die Vorstellung, wie die Sumerer einen ITER oder eine Mondmission auf die Beine stellen, ist ziemlich amüsant. Diese Projekte kosten sogar uns trotz unserer weitgehend durchautomatisierten Industrie im Rücken noch viele Millionen Mannstunden.Kibuka hat geschrieben:Was ist eigentlich Wachstum? Die BWLer werden wahrscheinlich den Anstieg des realen BIP mit dem Begriff Wirtschaftswachstum assoziieren. Ist das tatsächlich Wachstum? Der unstudierte Hobby-Volkswirtschaftler versteht unter Wachstum eventuell den technischen Fortschritt bzw. den kontinuierlichen Erkenntnisgewinn, also das, was die Menschen heute von den Sumerern unterscheidet.
Wachstum. Es geht um das Wachstum der Leistungsfähigkeit. Der Macht. Des Machbaren. Es macht den Unterschied aus, ob ein Bauer im Schnitt, wie der nigerische Hirsebauer 1,3 Menschen ernähren kann oder wie der US-Weizenfarmer 130 Menschen (Kein Bühneneffekt, sondern Realität). Ob ein Mensch für ein paar Schuhe 3 Wochen arbeiten muss oder nur zwei Stunden. Erreichen lässt es sich, indem man das Kapital dort ansetzt, wo es Profite bringt. Wo sich die Investition lohnt und zudem weitere Investitionen möglich macht. Kontinuierlich. Das ist keine natürliche Entwicklung. Die Geschichte ist voll von untergegangenen Reichen und fehlgeschlagenen Experimenten. Du lebst eben nur in einem sozialen System, das die Aufgabe der kontinuierlichen Leistungssteigerung so gut bewerkstelligt, dass man ein natürliches Wachstum vermuten könnte. An Kapital gebunden ist die Geschichte, weil man Fertigungsanlagen und Infrastruktur eben nicht aus Luft und Liebe baut. Solange Resourcen knapp (und woanders) sind, solange Arbeit knapp ist, wird es ohne Kapital nicht gehen.Kibuka hat geschrieben:Inmitten der ganzen Wachstumsdebatten stellt sich nun die Frage was ist eigentlich Wachstum und wie lässt sich Wachstum erreichen? Offenbar ist Wachstum eine natürliche Entwicklung. Wieso gelingt es uns also nicht scheinbar triviale Probleme zu lösen? Warum wird ein natürlicher Vorgang an das Kapital gebunden?
Zuletzt geändert von wintermute am Mittwoch 30. September 2009, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wachstum, der Heilsbringer
Nur, wenn auf die Weise auch mehr Steueraufkommen generiert wird. Also wird es wohl nix mit der Nettosteuerentlastung. Muss auch nicht sein. Aber selbst hinsichtlich einer echten Strukturreform des Steuerrechts sind von Schwarz-Gelb keine Sensationen zu erwarten. Nicht nur wegen der NRW-Wahl im Mai 2010.Tantris hat geschrieben:Wenn die wirtschaft schneller wächst, als die staatsverschuldung, reduzieren sich anteilsmäßig die schulden und zinslasten, ohne dass man etwas zurückzahlt.
:ill:Tantris hat geschrieben: Also, theoretisch kann man mit wachstum tolle bühneneffekte erzielen. In der praxis drängt sich der vergleich mit der krebszelle auf...
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 30. September 2009, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
- Kibuka
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Falsch! Gerade der Vergleich unter den führenden Industrienationen Deutschland, Japan und den USA zeigt das diese Aussage absolut korrekt ist.wintermute hat geschrieben:Falsch. Diejenigen entwickelten Volkswirtschaften, welche technische Neuerungen (die ja permanent auf uns einregnen) später als nötig und - am wichtigsten! - später als andere entwickelte Volkswirtschaften implementieren, weisen geringe Wachstumsraten auf. Dein Ansatz ist natürlich eine politisch perfekte Rechtfertigung für das totale Versagen Deutschlands in den letzten zehn Jahren...es muss einfach in seinem überlegenen Entwicklungsstand begründet liegen.
Blödsinn! Du widersprichst dir hier sogar selbst. Die Sumerer hätten ITER nicht nicht realisieren können, weil ihnen die "Mannstunden" dafür fehlten, sondern weil ihnen das Wissen fehlte. Unsere Zivilisation baut auf dem erlangten Wissen vergangener Epochen auf. Du kannst dem Sumerer auch 1.000 Tonnen Gold in die Hand drücken, er wird das Projekt trotzdem nicht umsetzen können.wintermute hat geschrieben:Dann muss der Hobby-VWLler reichlich dämlich sein. Zu wissen, wie man etwas schafft, ist eine Sache, es aber auch tatsächlich zu leisten, ist eine andere. Stonehenge war für die Primitiven ein Jahrhundertprojekt, wir könnten das Ding in drei Tagen hochziehen. Die Vorstellung, wie die Sumerer einen ITER oder eine Mondmission auf die Beine stellen, ist ziemlich amüsant. Diese Projekte kosten sogar uns trotz unserer weitgehend durchautomatisierten Industrie im Rücken noch viele Millionen Mannstunden.
Unsinn! Es geht um qualitatives Wachstum durch die technologische Komponente. Guckst du hier.wintermute hat geschrieben:Wachstum. Es geht um das Wachstum der Leistungsfähigkeit. Der Macht. Des Machbaren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Qualitatives_Wachstum
Das Bruttoinlandsprodukt wird mit Hilfe von 3 Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Technologie erzeugt. Letzteres stellt dabei die Grundlage für das qualitative Wachstum dar.
Und jetzt überleg mal scharf warum der US-Weizenfarmer 130 Menschen ernähren kann? Vielleicht kommst du auch noch darauf?wintermute hat geschrieben:Es macht den Unterschied aus, ob ein Bauer im Schnitt, wie der nigerische Hirsebauer 1,3 Menschen ernähren kann oder wie der US-Weizenfarmer 130 Menschen (Kein Bühneneffekt, sondern Realität).

Erneuter Blödsinn. Man baut keine Produkte wegen des Kapitals, sondern weil ein Bedarf besteht. Das Kapital dient hier als Steuerungsmittel der Ökonomie, unter anderem um eine Ressourcenverschwendung zu unterbinden. Theoretisch wäre es möglich darauf zu verzichten.wintermute hat geschrieben:Du lebst eben nur in einem sozialen System, das die Aufgabe der kontinuierlichen Leistungssteigerung so gut bewerkstelligt, dass man ein natürliches Wachstum vermuten könnte. An Kapital gebunden ist die Geschichte, weil man Fertigungsanlagen und Infrastruktur eben nicht aus Luft und Liebe baut. Solange Resourcen knapp (und woanders) sind, solange Arbeit knapp ist, wird es ohne Kapital nicht gehen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Mittwoch 30. September 2009, 14:04, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Um die Diskussion mal etwas anzuheizen ein paar Schlagworte
- quantitatives Wachstum
- qualitatives Wachstum
- Expander
- Kapitalproduktivität
- Freiheitsgrad
- Entropie
- quantitatives Wachstum
- qualitatives Wachstum
- Expander
- Kapitalproduktivität
- Freiheitsgrad
- Entropie
Re: Wachstum, der Heilsbringer
Ist doch ganz einfach: wenn alle Menschen einen hohen Lebensstandard haben sollen, dann kann man die dafür nötigen Mittel
a) den Reichen wegnehmen, das wäre die ökologische Lösung
b) man braucht Wachstum, um den Armen mehr zu geben, ohne es anderen zu nehmen.
Die Lüge der Neoliberalen lautet selbstverständlich, man müsse die Steuern für die Reichen senken, weil die dann mehr Geld zum Investieren hätten und so das Wachstum schaffen würden.
Das führt dann in Absatzkrisen und Finanzkrisen, die von den Reichen benutzt werden, um die Löhne zu drücken und die Armen noch ärmer zu machen.
Summa summarum: Wachstum oder Enteignung der Reichen.
a) den Reichen wegnehmen, das wäre die ökologische Lösung
b) man braucht Wachstum, um den Armen mehr zu geben, ohne es anderen zu nehmen.
Die Lüge der Neoliberalen lautet selbstverständlich, man müsse die Steuern für die Reichen senken, weil die dann mehr Geld zum Investieren hätten und so das Wachstum schaffen würden.
Das führt dann in Absatzkrisen und Finanzkrisen, die von den Reichen benutzt werden, um die Löhne zu drücken und die Armen noch ärmer zu machen.
Summa summarum: Wachstum oder Enteignung der Reichen.
Re: Wachstum, der Heilsbringer
Tolle Idee. Alle Millionäre enteignen. Das dadurch eingenommene Geld reicht dann ungefähr für ein Jahr Bundeszuschuss zur Rentenversicherung.Hellmann hat geschrieben:a) den Reichen wegnehmen, das wäre die ökologische Lösung...Summa summarum: Wachstum oder Enteignung der Reichen.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 30. September 2009, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wachstum, der Heilsbringer
Kannst Du nicht rechnen?adal hat geschrieben:Tolle Idee. Alle Millionäre enteignen. Das dadurch eingenommene Geld reicht dann ungefähr für ein Jahr Bundeszuschuss zur Rentenversicherung.
Die Geldvermögen in Deutschland belaufen sich auf 7500 Milliarden Euro! Die Einkünfte aus diesem Vermögen (Zinsen und Profit) etc. sind höher als die Nettolöhne. Man könnte also die Löhne verdoppeln, ohne das Kapital selber anzugreifen. Die Löhne im unteren Bereich könnte man leicht verdreifachen...
Zuletzt geändert von Hellmann am Mittwoch 30. September 2009, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wachstum, der Heilsbringer
... und sich selber noch an den selbstfabrizierten krisen in form von staatsanleihen bereichern.Hellmann hat geschrieben:[...]
Das führt dann in Absatzkrisen und Finanzkrisen, die von den Reichen benutzt werden, um die Löhne zu drücken und die Armen noch ärmer zu machen.
[...]
Ukrainian freedom fighters -> http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html
- Kibuka
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Du rechnest hier aber sämtliches Kapital mit ein, also auch das was Tante Emma auf ihrem Sparbuch bei der Sparkasse hat.Hellmann hat geschrieben:Die Geldvermögen in Deutschland belaufen sich auf 7500 Milliarden Euro!
In dem Strang geht es um das Wachstum. Wir sprachen ja bereits vom qualitativen Wachstum, lamb of god hat hier noch einige weitere Begriffe eingebracht, wobei die Entropie mir nur hinsichtliche der Thermodynamik und Informationstechnik etwas sagt.

Also wie generiert man Wachstum und was ist Wachstum. Bisher blieb diese Frage unbeantwortet!
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Und vor allem: Wie wird's errechnet!Kibuka hat geschrieben:Also wie generiert man Wachstum und was ist Wachstum. Bisher blieb diese Frage unbeantwortet!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Wachstum ist als politische Qualitätsgröße eine heikle Geschichte. Mehr Gütererzeugung oder mehr Freizeit sollte eigene Wahl der Bürger sein. Wie die Politik mit bürokratischen Schikanen oder demotivierenden Umverteilungen umgeht sehe ich mir lieber in direkter Betrachtung an.
Auch muß es möglich sein, ohne die Vorraussetzung von Wachstum gute Politik zu machen, die Rechnung muß bei allen Rahmenbedingungen aufgehen. Politiker, die Wachstum als Lösung für Probleme verkaufen haben ihre Unfähigkeit also schon bewiesen - wenn der gemessene Lebensstandard konstant bleibt, ist es falsch, das als Untergang zu verkaufen. Wenn meine Urenkel dasselbe zur Verfügung haben wie ich ohne wesentlich höheren Aufwand, haben sie definitiv genug zum leben.
Auch muß es möglich sein, ohne die Vorraussetzung von Wachstum gute Politik zu machen, die Rechnung muß bei allen Rahmenbedingungen aufgehen. Politiker, die Wachstum als Lösung für Probleme verkaufen haben ihre Unfähigkeit also schon bewiesen - wenn der gemessene Lebensstandard konstant bleibt, ist es falsch, das als Untergang zu verkaufen. Wenn meine Urenkel dasselbe zur Verfügung haben wie ich ohne wesentlich höheren Aufwand, haben sie definitiv genug zum leben.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
FDP und CDU/CSU legen damit einen absoluten Rekord im Schuldenaufbau hin. Insgesamt werden im kommenden Jahr 90 Milliarden Euro Schulden aufgenommen.Schwarz-Gelb will mit Schulden aus der Krise
Mit zusätzlichen Schulden und Milliarden schweren Entlastungen für Bürger und Unternehmen will die neue schwarz-gelbe Bundesregierung Deutschland aus der Krise führen.
Kanzlerin Angela Merkel wertete am Samstag den in der Nacht zuvor ausgehandelten Koalitionsvertrag als richtig und angemessen für die Zukunft. Gleichwohl räumte sie ein: "Wir gehen einen mutigen Weg." Vor allem die Jahre 2010 und 2011 seien geprägt von der Überwindung der Wirtschaftskrise. Eine weitere Erhöhung der Abgaben schloss sie dabei nicht aus. Steuererhöhungen erteilte die Kanzlerin aber eine klare Absage.
Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer und der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle bemühten sich bei der rund zweistündigen Vorstellung des Koalitionsvertrages am Samstag demonstrativ um ein Bild der Harmonie. Allerdings wurden bereits erste Ungereimtheiten deutlich. So relativierte Seehofer den Kompromiss zwischen Union und FDP in der Gesundheitspolitik. Zunächst ändere sich in der Gesundheitspolitik nichts. Mit der langfristigen Ausrichtung werde sich ab Anfang nächsten Jahres "in aller Ruhe" zunächst die geplante Regierungskommission beschäftigen, "nicht mehr und nicht weniger". Man müsse "jetzt mal schauen, zu welchen Ergebnissen diese Kommission kommt".
MERKEL KÜNDIGT FÜR 2011 ZWISCHENBILANZ AN
In der letzten noch offenen Frage der Finanz- und Haushaltspolitik erzielten CDU, CSU und FDP in der Nacht zum Samstag den Durchbruch. Geplant sind demnach ab 2011 Steuerentlastungen von 24 Milliarden Euro. 2010 soll der Kinderfreibetrag auf 7008 Euro von bisher 6024 Euro und das monatliche Kindergeld um 20 Euro auf 184 Euro steigen. Zudem sollen die Sozialbeiträge für Unternehmen und Beschäftigte stabil gehalten werden. Dafür soll 2010 ein Sonderfonds gebildet werden, der "Schutzschirm für die Arbeitnehmer" genannt wird. Daraus sollen die Defizite bei Arbeitslosen- und Krankenversicherung bezahlt werden.
Für 2011 kündigte Merkel eine Zwischenbilanz der Regierungsarbeit an, deren Folge auch eine Kurskorrektur sein könne. Steuererhöhungen schloss Merkel für die nächsten vier Jahre aus. "Mein Versprechen, die Steuern nicht anzuheben, das gilt so wie ich es vor der Wahl gesagt habe." Bei den Sozialabgaben seien allerdings weitere Änderungen möglich. Mit Blick auf die Wirtschaftskrise sagte Merkel: "Ich kann deshalb nicht sagen, das wird überhaupt nicht steigen." Die künftige Regierung wolle alles tun, um Arbeitsplätze zu sichern und Wachstum zu schaffen, sagte Merkel. "Dabei leiten uns die Gedanken von Wachstum, von der Schaffung einer Bildungsrepublik und dem Zusammenhalt der Gesellschaft."
Westerwelle sagte, es gehe um die Förderung von Leistungsbereitschaft, wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit. Der Koalitionsvertrag trage "eine starke liberale Handschrift". Dies zeige sich in der Steuerpolitik ebenso wie in der Gesundheitspolitik. Für die Bürger bleibe künftig mehr netto vom Brutto. Und wie er vor der Wahl versprochen habe, werde das Steuersystem jetzt einfacher und gerechter. So setzte sich die FDP mit ihrer Forderung eines Stufentarifs bei der Einkommensteuer grundsätzlich durch. Allerdings steht im Vertrag lediglich, dass dieser Tarif zum 1. Januar 2011 eingeführt wird. Zahl und Verlauf der Stufen bleiben aber offen.
http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 0320091024
Derweil propagieren die Politiker weiterhin ihr Märchen von Steuersenkungen, die sich durch angeblich nachfolgenden Wachstum praktisch selbst (über)finanzieren.
Im besten Fall refinanziert man durch so eine Milchmädchenrechnung ein Drittel dessen, was man durch Schulden aufgenommen hat. Die Wirtschaft der Bundesrepublik ist maßgeblich vom Export abhängig. Das bedeutet das dort die Entscheidung über das Wachstum fallen wird, nämlich sobald die Weltkonjunktur wieder anzieht.
Aber Westerwelle, Peter Hintze und Seehofer erzählen dem Brüger weiterhin das Märchen von der sich selbst finanzierten Steuersenkung. Schafft schließlich Wachstum, auch wenn keine Sau dort überhaupt weiß was Wachstum eigentlich ist.

Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 27. Oktober 2009, 21:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
wir müssen wieder nach dem heiligen dreieck von vollbeschäftigung-preisstabilität und einer ausgegelichenen außenhandelsbilanz regieren :stop:
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Die ausgeglichene Handelsbilanz will ich sehen, bei dem Überschuss.Enigma hat geschrieben:wir müssen wieder nach dem heiligen dreieck von vollbeschäftigung-preisstabilität und einer ausgegelichenen außenhandelsbilanz regieren

Solange wir aber Politiker haben, die nach dem bereits mehrfach in der Realität gescheiterten Reaganomics operieren und die komplexe Ökonomie anhand einer beliebig fixierten Laffer-Kurve bewerten, solange stecken wir tief in der Scheisse!
Wir brauchen Strukturreformen und keine wahllosen Steuersenkungen, die einer bestimmten Klientel zugute kommen.

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Re: Wachstum, der Heilsbringer
subventionen streichen (vorallem quersubventionen), zuständigkeiten klar definieren , vrewaltung effizienter organisieren, schulden tilgen, verschwendungen bekämpfen .Kibuka hat geschrieben:
Die ausgeglichene Handelsbilanz will ich sehen, bei dem Überschuss.![]()
Solange wir aber Politiker haben, die nach dem bereits mehrfach in der Realität gescheiterten Reaganomics operieren und die komplexe Ökonomie anhand einer beliebig fixierten Laffer-Kurve bewerten, solange stecken wir tief in der Scheisse!
Wir brauchen Strukturreformen und keine wahllosen Steuersenkungen, die einer bestimmten Klientel zugute kommen.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Die zentrale Frage beim Wirtschaftswachstum ist nicht, ob das Wachstum stattfindet, sondern wie es sich in den Einkommensgruppen verteilt und was daraus resultiert. Deutschlands Beschäftigungsschwelle liegt bei 2,5% Wirtschaftswachstum, dh. erst ab 2,5% realen WW kommt es zu einer Senkung der ALQuote. Der Okun-koeffizent liegt bei 0,51 dh. 1% Wirtschaftswachstum schafft 0,5% Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Um es klar auszudrücken: Wir brauchen SEHR viel Wachstum um die AL langfristig zu senken und somit eine gleichmäßige Verteilung des Wirtschaftswachstums zu erreichen.
In meinen Augen ist dementsprechend der Versuch, den allgemeinen Wohlstand über das Wachstum zu steigern recht ineffizient...da steckt ne Menge Reaganscher Logik drin, die in Deutschland aufgrund unterschiedlicher Strukturbedingungen kaum aufgehen wird - bspw. ist der Versuch über Steuersenkungen WW. zu schaffen reichlichst (!!!) hirnverbrannt wenn die Sozialabgaben das Problem des Niedriglohnsektors darstellen, nicht die (ohnehin progressiven) Steuersätze.
Ich muss hier allerdings auch mal insgesamt darauf verweisen, dass die utilitaristische Betrachtungsweise orientiert am BSP generell kaum taugt, um den gesellschaftlichen Wohlstand zu definieren. Wirtschaftswachstum als Leitmotiv und Heilsbringer zu betrachten ist etwas...zurückgeblieben, nicht ganz ohne Grund hat der Wirtschaftswissenschaftler, der das mal ausformuliert hat, 1999 dafür den Nobelpreis gekriegt. Das BSP. ist halt letzendlich nur die Summe aller Waren und Dienstleistungen und sagt nichts über den grad der individ. Freiheiten, die Nachhaltigkeit, die Einkommensverteilung/vorhandene Armut, usw. aus.
In meinen Augen ist dementsprechend der Versuch, den allgemeinen Wohlstand über das Wachstum zu steigern recht ineffizient...da steckt ne Menge Reaganscher Logik drin, die in Deutschland aufgrund unterschiedlicher Strukturbedingungen kaum aufgehen wird - bspw. ist der Versuch über Steuersenkungen WW. zu schaffen reichlichst (!!!) hirnverbrannt wenn die Sozialabgaben das Problem des Niedriglohnsektors darstellen, nicht die (ohnehin progressiven) Steuersätze.
Ich muss hier allerdings auch mal insgesamt darauf verweisen, dass die utilitaristische Betrachtungsweise orientiert am BSP generell kaum taugt, um den gesellschaftlichen Wohlstand zu definieren. Wirtschaftswachstum als Leitmotiv und Heilsbringer zu betrachten ist etwas...zurückgeblieben, nicht ganz ohne Grund hat der Wirtschaftswissenschaftler, der das mal ausformuliert hat, 1999 dafür den Nobelpreis gekriegt. Das BSP. ist halt letzendlich nur die Summe aller Waren und Dienstleistungen und sagt nichts über den grad der individ. Freiheiten, die Nachhaltigkeit, die Einkommensverteilung/vorhandene Armut, usw. aus.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
keynes wird beim wirtschaftswachstum aber auch nicht helfen können , zumidest wenn man wie 99,9% aller wirtschaftspolitiker die winzige bedingung überlesen hat , dass die kunjunkturprogramme zum einen aus ersparnissen besserer zeiten bezahlt werden müssen zum anderen zügig wieder eingestellt werden müssen :dunno:
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Nirgendwo gibt es immerwährendes Wachstum,lamb of god hat geschrieben: Um die Diskussion mal etwas anzuheizen ein paar Schlagworte
- quantitatives Wachstum
warum soll das ausgerechnet in der Wirtschaft anders sein
und wohin soll die Wirtschaft noch wachsen?
Könnte es evtl anderen Usern genauso gehen wie mir?
Irgendwann hatte ich alles was ich brauche.
Wir haben ein fein eingerichtetes Haus, in der auch mancher unnötige
Schnickschnack herumsteht.
Mein Kleiderschrank ist voll mit Hosen, Jacken und Hemden.
Ich habe ein Auto, meine Frau hat ein Auto, wir haben ein Segelboot
und ich trage 10 Kg Übergewicht mit mir herum, sagt meine Frau.
Kann mir jemand sagen weshalb ich die Regale der Läden ausräumen soll?
Und wohin mit dem zeugs
Wenn von Wirtschaftswachstum die Rede ist, ist immer die Steigerung- qualitatives Wachstum
des Bruttoinlandsproduktes gemeint;
Wachstum in Euro gemessen wie viele Güter und Dienstleistungen wir produzieren.
Mein erster Computer kostete um DM 5.000,oo.
Mein jetziger, der dank qualitativem Wachstums um ein Vielfaches leistungsfähiger ist,
kostet €uro 1.700,oo.
Entsprechen gingen die Preise meiner Computer in das BIT ein;
irgendwann in den 80ziger Jahren und im letzten Jahr.
Der Effekt (qualitativer Wachstum) meiner Computer auf das BIT ist nicht nur NULL,
er ist negativ.
Eine Wachstumswirkung auf das BIT hat qualitativer Wachstum nur,
wenn mit diesem Fortschritt neue Märkte erobert
und millionenweise neue Produkte gebaut werden.
Dies funktioniert aber nur Hand in Hand mit einem quantitativen Wachstum.
Ein weiterer Punkt.
Wir müssen uns müssen uns den Wirtschaftswachstum auch leisten können.
Wenn unsere Wirtschaft um 2,5% wachsen soll
(das ist das Mindeste um überhaupt Wirkung auf die Beschäftigungszahlen zu haben)
dann müssen wir auch 2,5% mehr verdienen,
um uns den Wachstum kaufen zu können.
Wann gab es die letzte Einkommenserhöhung
für alle Berufs- und Konsumentengruppen um 2,5%??
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
- Kibuka
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Eben genau deshalb definiert das qualitative Wachstum eben nicht ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts. Es bezeichnet den qualitativen Zuwachs an Lebensqualität, hervorgerufen durch Innovationen und stetige Zunahme von Wissen. Der bisherige Begriff des Wachstums zielt primär auf Mengenwachstum ab.Marineiro hat geschrieben:Wenn von Wirtschaftswachstum die Rede ist, ist immer die Steigerung
des Bruttoinlandsproduktes gemeint;
Wachstum in Euro gemessen wie viele Güter und Dienstleistungen wir produzieren.
Mein erster Computer kostete um DM 5.000,oo.
Mein jetziger, der dank qualitativem Wachstums um ein Vielfaches leistungsfähiger ist,
kostet €uro 1.700,oo.
Entsprechen gingen die Preise meiner Computer in das BIT ein;
irgendwann in den 80ziger Jahren und im letzten Jahr.
Der Effekt (qualitativer Wachstum) meiner Computer auf das BIT ist nicht nur NULL,
er ist negativ.
Eine Wachstumswirkung auf das BIT hat qualitativer Wachstum nur,
wenn mit diesem Fortschritt neue Märkte erobert
und millionenweise neue Produkte gebaut werden.
Dies funktioniert aber nur Hand in Hand mit einem quantitativen Wachstum.
Ein weiterer Punkt.
Wir müssen uns müssen uns den Wirtschaftswachstum auch leisten können.
Wenn unsere Wirtschaft um 2,5% wachsen soll
(das ist das Mindeste um überhaupt Wirkung auf die Beschäftigungszahlen zu haben)
dann müssen wir auch 2,5% mehr verdienen,
um uns den Wachstum kaufen zu können.
Wann gab es die letzte Einkommenserhöhung
für alle Berufs- und Konsumentengruppen um 2,5%??
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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Sei ehrlich und sage mir was bei Dir dabei herauskommt,Kibuka hat geschrieben: Eben genau deshalb definiert das qualitative Wachstum eben nicht ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts.
Es bezeichnet den qualitativen Zuwachs an Lebensqualität, hervorgerufen durch Innovationen und stetige Zunahme von Wissen.
Der bisherige Begriff des Wachstums zielt primär auf Mengenwachstum ab.
wenn Du ganz langsam den Abschnitt:
,,Eine Wachstumswirkung auf das BIT hat qualitativer Wachstum nur,
wenn mit diesem Fortschritt neue Märkte erobert
und millionenweise neue Produkte gebaut werden.
Dies funktioniert aber nur Hand in Hand mit einem quantitativen Wachstum''
durchliest?
dass der qualitative Wachstum selten zur Vermehrung des BIT's taugt,
habe ich mit meinem Computerbeispiel deutlich gemacht.
Zuletzt geändert von Marineiro am Mittwoch 28. Oktober 2009, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Das ist aber nicht alles, denn auch qualitatives Wachstum ist häufig falsch berechnet. Nehmen wir die Abwrackprämie. Hier wurden, auch unter Einbezug der Abschreibungsrechnung, Werte vernichtet. Werte die aber in früheren BIP-Rechnungen immer noch vollständig einbezogen sind. Das haben wir andauernd. Ständig werden Werte des Kapitalstocks vernichtet, die in früheren Wirtschaftsrechnungen enthalten sind.Kibuka hat geschrieben:
Eben genau deshalb definiert das qualitative Wachstum eben nicht ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts. Es bezeichnet den qualitativen Zuwachs an Lebensqualität, hervorgerufen durch Innovationen und stetige Zunahme von Wissen. Der bisherige Begriff des Wachstums zielt primär auf Mengenwachstum ab.
Das führt dann dazu, dass die z.B. aufgrund von Krieg oder Naturkatastrophen zerstörten Gebäude, Sachschäden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gar nicht einberechnet werden, während der Wiederaufbau in Gänze einem Wachtum zugeschlagen wird. Nach dieser Logik ist es dann ganz einfach ein Wirtschaftswachstum von 10%+x zu erzeugen. München und Hamburg in Schutt und Asche legen und schon steigt das Wachstum. Jeder Mensch würde, wenn man ihm das vor Augen führte, für völlig absurden Unsinn halten, aber schaut euch mal die Wirtschaftrechnungen der Staaten in den letzten 100 Jahren an...genau so wurde und wird es nämlich schon immer gemacht. :ill:
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Was bitteschön ist ein BIT? Und was hat das qualitative Wachstum mit quantitativen Wachstum zu tun? Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass du theoretisch nur quantitativ wachsen kannst, z.B. durch Zunahme des Produktionsfaktors Arbeit, dieses Wachstum ohne ein qualitatives Wachstum aber praktisch wertlos ist? Und selbstverständlich "taugt" das qualitative Wachstum für das reale BIP. Nicht umsonst stecken die großen Volkswirtschaften mindestens 3 % des BIP in Forschung und Entwicklung. Der Faktor Technologie ist neben Kapital und Arbeit der Schlüsselfaktor für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes.Marineiro hat geschrieben:Sei ehrlich und sage mir was bei Dir dabei herauskommt,
wenn Du ganz langsam den Abschnitt:
,,Eine Wachstumswirkung auf das BIT hat qualitativer Wachstum nur,
wenn mit diesem Fortschritt neue Märkte erobert
und millionenweise neue Produkte gebaut werden.
Dies funktioniert aber nur Hand in Hand mit einem quantitativen Wachstum''
durchliest?
dass der qualitative Wachstum selten zur Vermehrung des BIT's taugt,
habe ich mit meinem Computerbeispiel deutlich gemacht.
Das ist in der Tat richtig.lamb of god hat geschrieben:Das ist aber nicht alles, denn auch qualitatives Wachstum ist häufig falsch berechnet. Nehmen wir die Abwrackprämie. Hier wurden, auch unter Einbezug der Abschreibungsrechnung, Werte vernichtet. Werte die aber in früheren BIP-Rechnungen immer noch vollständig einbezogen sind. Das haben wir andauernd. Ständig werden Werte des Kapitalstocks vernichtet, die in früheren Wirtschaftsrechnungen enthalten sind. Wenn man es sogar genauer beleuchtet, ist er der grundlegende Faktor schlechthin!
Das führt dann dazu, dass die z.B. aufgrund von Krieg oder Naturkatastrophen zerstörten Gebäude, Sachschäden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gar nicht einberechnet werden, während der Wiederaufbau in Gänze einem Wachtum zugeschlagen wird. Nach dieser Logik ist es dann ganz einfach ein Wirtschaftswachstum von 10%+x zu erzeugen. München und Hamburg in Schutt und Asche legen und schon steigt das Wachstum. Jeder Mensch würde, wenn man ihm das vor Augen führte, für völlig absurden Unsinn halten, aber schaut euch mal die Wirtschaftrechnungen der Staaten in den letzten 100 Jahren an...genau so wurde und wird es nämlich schon immer gemacht. :ill:
Zuletzt geändert von Kibuka am Mittwoch 28. Oktober 2009, 18:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Allein schon der Name "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" ist derart doof das es fast schon weh tut. Wenn man sich dann auch noch ansieht wie das Wachstum erzielt werden soll, weiß man nicht ob man weinen oder lachen muss. :ill:Fünf, setzen!
Die ersten wirtschaftspolitischen Entscheidungen der schwarz-gelben Koalition bekommen von Experten sehr schlechte Noten. Renommierte Ökonomen erläuterten der "Welt am Sonntag", warum die Regierung falsch liegt - und was sie anders machen würden
Angela Merkel bewies Fassung und bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln: Am Freitag überreichte Wolfgang Franz, der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, stellvertretend für seine Kollegen der Kanzlerin das Jahresgutachten der fünf Professoren. Das Gutachten ist eine Abrechnung mit den wirtschaftspolitischen Plänen der schwarz-gelben Koalition. Das harsche Fazit der Sachverständigen: Die im Koalitionsvertrag skizzierte Wirtschaftspolitik "läuft Gefahr, die Zukunft aufs Spiel zu setzen".
Kritik übten die Wirtschaftsweisen auch am wenige Tage zuvor auf den Weg gebrachten Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Mit dem Sammelsurium von Steuererleichterungen und mehr Geld für Familien sollen Bürger und Unternehmen um 8,5 Milliarden Euro entlastet werden. Die Wundertüte ist auch bei anderen Ökonomen schlicht durchgefallen: "Den Namen des Gesetzes halte ich für überzogen", sagt Hans-Werner Sinn, der Präsident des Ifo-Instituts. "Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz kann kein zusätzliches Wachstum schaffen, es kann lediglich kurzfristig die Nachfrage steigern und die Konjunktur stabilisieren." Echtes Wachstum, sagt der Ökonom, entstehe nicht durch Nachfragesteigerungen, sondern nur durch Investitionen, die zu einem Wachstum der Produktionskapazitäten führten.
Aber selbst für eine kurzfristige Stimulierung der Konjunktur gebe es bessere Rezepte, sagt Sinn. Er plädiert für eine echte Einkommensteuerreform. "Die ist leider erst für 2011 angekündigt. Wir brauchten sie aber schon 2010." Sie würde auf jeden Fall besser wirken als die Wohltaten, die das neue Gesetzespaket für die einzelnen gesellschaftlichen Gruppen vorsehe.
[...]
http://www.welt.de/die-welt/wirtschaft/ ... etzen.html
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Ist ja schön daß eine große Zeitung mal deutlich wird aber sind die vorgeschlagenen Alternativen von IFO wirklich besser?Kibuka hat geschrieben:
Allein schon der Name "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" ist derart doof das es fast schon weh tut. Wenn man sich dann auch noch ansieht wie das Wachstum erzielt werden soll, weiß man nicht ob man weinen oder lachen muss. :ill:
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Es gibt eine "Grenze des Wachstums."Enigma hat geschrieben:das problem ist
"wann ist die grenze des wachstums erreicht ?"
alle parteien kommen immer mit wachstum , aber könnte es sein, dass bei uns bald nix mehr wächst?
Diese Grenze werden wir aber nicht in den nächsten 10.000 Jahren erreichen.
Momentan steht die DNA-Sequenzierung in den Startlöchern, Kosten pro Genom nur noch 50.000$. Das Human Genome Project zum Vergleich hat vor 10 Jahren 5 Mrd. $ gekostet.
Gleichzeitig wird die Digitale Revolution 2.0 kommen. Wer braucht noch Flugzeuge, Fleisch, etc. in der Virtuellen Realität? Die Erde wird in der Lage sein mehrere Hundert Mrd. Menschen zu versorgen. Nur die Weltraumforschung lässt sich nicht in die Virtuelle Realität verlegen lassen.
Erst wenn das gesamte Universum in einen Rechner transformiert wurde, erst dann, ist die Grenze des Wachstums erreicht. :hat:
http://en.wikipedia.org/wiki/Technological_singularity
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Singul ... _Evolution
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
Re: Wachstum, der Heilsbringer
Mehrere 100 Mrd. degenerierte Krüppel vielleicht aber keine Menschen.atompussy hat geschrieben:Gleichzeitig wird die Digitale Revolution 2.0 kommen. Wer braucht noch Flugzeuge, Fleisch, etc. in der Virtuellen Realität? Die Erde wird in der Lage sein mehrere Hundert Mrd. Menschen zu versorgen.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Re: Wachstum, der Heilsbringer
MoOderSo hat geschrieben: Mehrere 100 Mrd. degenerierte Krüppel vielleicht aber keine Menschen.
tja, da solls hingehen, das soll der neue "mensch" werden.
den begriff "wachstum" von dem abzukoppeln, was wirkiche steigerung der lebensqualität angeht, ist einfach nur krank und macht die leute ja auch zunehmend krank und kränker.
jeder heimgartenbesitzer schaut, was wo hin wächst, wenn er was pflanzt...
Re: Wachstum, der Heilsbringer
Hallo Leute,
ich hab´ hier mal bissl Spam entsorgt.
Der Science-Fiction-Beitrag ist dabei einer Verschiebung nur knapp entkommen.
Und ich bitte darum, das nicht weiter zu verfolgen.
Möglicherweise stellt der Ersteller dieser Mitteilung mittels einer Verdichtung seiner Ausführungen einen konkreteren Bezug zum Strang (und Forum) her?
viele Grüße
Shoogar
Das Leben auf der Erde mag teuer sein, aber eine jährliche Rundreise um die Sonne ist gratis mit dabei.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=353
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=353
- John Galt
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
Shoogar hat geschrieben:
Hallo Leute,
ich hab´ hier mal bissl Spam entsorgt.
Der Science-Fiction-Beitrag ist dabei einer Verschiebung nur knapp entkommen.
Und ich bitte darum, das nicht weiter zu verfolgen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ ... 80,00.html
Wer meint, dass Wirtschaftswachstum durch Zufallsbewegungen entsteht der hat keine Ahnung. Der langfristige Trend des Wirtschaftswachstums wird ganz klar durch Zyklen bestimmt.Augmented Reality, die erweiterte Realität, sei die nächste technische Revolution, sagen Experten.
Die Frage des Strangeröffners war:
was ist eigentlich Wachstum und wie lässt sich Wachstum erreichen?
Letzteres wurde beantwortet, und die Grenze des Wachstums wurde ebenfalls definiert.
Zuletzt geändert von John Galt am Samstag 21. November 2009, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wachstum, der Heilsbringer
...es gibt keine Grenzen für Wachstum so lange die technologische Inovationsmaschinerie immer neu Produkte/modifizierte Produkte auf den Markt wirft.atompussy hat geschrieben: ...und die Grenze des Wachstums wurde ebenfalls definiert.
Die Kaufkraft setzt dem Grenzen aber der Wunsch diese "innovativen Produkte" zu erwerben bleibt die Triebkraft des Wachstums.