jostone hat geschrieben:
Kannst du mir den Zusammenhang bitte genauer erklären?
Es geht um 30h-Woche bei vollem Lohnausgleich. Was wir also brauchen sind die Zahlen zu Wertschöpfung, Arbeitszeiten, Lohnanteilen und Produktivität. Die bekommst du z.B.
hier. Vor 30 Jahren haben die Menschen
die Arbeit hatten nicht wesentlich länger gearbeitet als die vin heute. Im Vergleich zu früher gibt es aber mehr atypische Beschäftigung. Diese wuchs insb. in den letzten 15 Jahren. Die Löhne sind seit über 10 Jahren
real nicht mehrt gestiegen :arrow: absinken der Lohnquote. Hätten die Unternehmen vor 30 Jahren die selbe Gewinnmarge haben wollen, wie sie sie heute aufgrund von erhöhter Produktivität, Lohnsenkungen, etc. haben, hätten die Menschen damals mindestens 55-65 Stunden arbeiten müssen. Das wäre die einzige Möglichkeit gewesen, wenn es tatsächlich so funktionierte... tut es aber nicht.
Entscheident ist nämlich nicht die Arbeitszeit, sondern wie bei vielen Dingen in der Wirtschaft einzig und allein die Arbeitsproduktivität und die ist nicht konstant. Nicht über das Jahr, den Monat, die Woche und auzch nicht den Tag. Die ist nicht nur nicht konstant, sondern
(was Leute wie Fire, Thomas I und viele andere nicht begreifen) etwas,
was auch einen negativen Wert annehmen kann. Die können sich nicht vorstellen, dass durch verlängerte Arbeitszeit die Produktivität sinkt. Dabei gibt es Bereiche wo Arbeitszeit nicht nur überhaupt nicht, sondern noch nie dazu geeignet war, irgendwas zu messen und zwar fast alle kognitiven und v.a. kreativen Tätigkeiten. Es betrifft aber nicht nur Arbeitsproduktivität, sondern die Produktivität im Allgemeinem mit Infrastruktur, Rechtssicherheit etc. Auch die kann negativ sein. Wer nur von 12-Mittag dachte, schaffte dann halt seine Firma in's Ausland, ohne darüber nachzudenken, dass noch so niedrige Löhne die ständigen Stromausfälle, Lieferverspätungen, Schutzgelder etc. nicht kompensieren können.
Natürlich könnte man die 30h-Woche bei vollem Lohnausgleich umsetzen ohne das
(ausser den Gewinnen der Profiteure, die diese in's Kasino tragen) irgendwas zusammenbräche. Zum Verständnis müsste man allerdings seinen eigenen Kopf bemühen, anstatt der Einfachheit halber die Argumente der Unternehmen runterzuleiern. In den letzten 120 Jahren haben sich die Argumente der Unternehmen zur Arbeitszeitverkürzung erzählen nicht geändert. Das was hier erzählt wurde haben die bei der 80h-Woche, der 60h-Woche, der 50h-Woche, der 40h-Woche usw. erzählt
Utopisch, nicht bezahlbar, die Arbeitsprozesse leiden, nicht umsetzbar, blablabla Immer das Selbe. Das war vor 120 Jahren falsch und ist es heute immer noch.