Militärputsch in Honduras

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Erstgeborener
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von Erstgeborener »

Und?
Ich sehe kein Problem darin, andere unterstützen Zelayas Herrchen, den Brandstifter mit der Vorliebe für Kokspaste.
Diese Artikel sind in Teilen übrigens nicht sonderlich glaubwürdig.

Allerdings ging es mir gar nicht darum.
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JJazzGold
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von JJazzGold »

ahead hat geschrieben:realitätsverweigerung hat noch niemanden weiter gebracht:

"Die FDP-nahe »Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit« (FNS) macht aktuell mit ihrem Engagement für die Putschisten in Honduras von sich reden. Weniger bekannt sind ihre Aktivitäten im Nachbarland Nicaragua, wo sie gegen Präsident Daniel Ortega operiert.
Seitdem am vergangenen Sonntag das Militär Honduras Präsidenten Manuel Zelaya ins Ausland verschleppte, redet der FNS-Vertreter vor Ort, Christian Lüth, den Putsch schön. In seinem Länderbericht vom 2. Juli reduziert Lüth die Verurteilung des Staatsstreiches durch die UNO und die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) auf eine »gute Lobbyarbeit« von Zelaya und den Mitgliedsstaaten der Bolivarischen Allianz der Amerikas (ALBA).
"

-> http://www.jungewelt.de/2009/07-04/046.php

"Putsch-Unterstützung in Honduras

Im Juni 2009 ist die Friedrich-Naumann-Stiftung damit aufgefallen, den faschistischen Militärputsch in Honduras zu unterstützen
"

-> http://www.mein-parteibuch.com/wiki/Fri ... n-Stiftung


"In dem zweiseitigen Dokument erklären die EU-Außenminister ihre "tiefe Sorge" über die andauernde politische Krise in dem mittelamerikanischen Land. Nun seien alle Seiten aufgefordert, eine "schnelle und friedliche Verhandlungslösung" zu ermöglichen. Zum ersten Mal erklärten die Chefdiplomaten der 27 EU-Mitgliedsstaaten auch ihre Sorge über die Verletzung der Menschenrechte unter den aktuellen Machthabern. Europäische Sympathisanten des Gewaltregimes in Honduras – unter ihnen die deutsche FDP und die ihr nahe stehende Friedrich-Naumann-Stiftung – hatten das nun festgestellte Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen zuvor in Abrede gestellt."

-> http://womblog.de/2009/09/17/eu-nimmt-a ... tschisten/


"Friedrich-Naumann-Stiftung rechtfertigt Putsch in Honduras
Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung zeigt Verständnis für den Staatsstreich in Honduras. Ihr Repräsentant in der Hauptstadt Tegucigalpa, Christian Lüth, bezeichnet den Putsch als „Legende“ und meint, dass nun eine „Rückkehr zu Rechtsstaat und Verfassung“ in dem Land möglich sei. Rückendeckung erhält er von Wolfgang Gerhardt (FDP), dem Vorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung und früheren FDP-Vorsitzenden. Schon vor wenigen Tagen offenbarte die Naumann-Stiftung, wen sie in Honduras unterstützt, wo die Pressefreiheit seit dem Putsch massiv massiv eingeschränkt worden ist, mehrere Menschen bei Auseinandersetzungen getötet wurden und Mitglieder ehemaliger Todesschwadrone wieder in entscheidenden Positionen sitzen. Zu einer Tagung in Berlin hatte die Stiftung den Verwaltungsrat der honduranischen Zentralbank und den Vorsitzenden des dortigen Industriellenverbandes eingeladen – Mitglieder ebenjener Elite, die hinter dem Putsch gegen den linken Zelaya steckt. Ebenfalls dabei war Ramon Custodio, Menschenrechtsombudsmann in Honduras. Wegen seiner Verwicklung in den Putsch haben Dänemark und Schweden ihm die Hilfsgelder gestrichen. Dessen ungeachetet meinte Gerhardt zur Rechtfertigung des Putsches weiter, dass Zelaya verfassungswidrig versucht habe, seine Amtszeit zu verlängern. Dieses Argument ist jedoch falsch. Tatsächlich wollte Zelaya einen Bürgerentscheid darüber abhalten lassen, ob bei den Präsidentschaftswahlen im November ein Referendum über eine Verfassungsreform stattfinden solle. Diese hätte dem Präsidenten eine weitere Amtszeit ermöglicht, wie es derzeit in vielen Ländern Lateinamerikas diskutiert wird. Zelaya wollte aber nicht wieder antreten.
"

-> http://www.nachdenkseiten.de/?p=4127#h25


Debatte über die Vorgänge in Honduras erreicht Deutschland


Von Hildegard Stausberg 7. August 2009, 04:00 Uhr

Wolfgang Gerhardt (FDP): "Musterbeispiel für falsche und unvollständige Informationen" - Tagung der Naumann-Stiftung in Berlin

Berlin - Honduras, ein Land von der Größe Portugals, rückt in den Fokus der deutschen Innenpolitik. Schuld daran sind die Ereignisse des 28. Juni. Damals setzte das Militär Staatspräsident Manuel Zelaya in ein Flugzeug; kurz darauf landete er im Schlafanzug im mittelamerikanischen Nachbarland Costa Rica. Dort war Präsident Oscar Arias völlig überrascht und ließ vor laufenden Kameras in einer mehrstündigen Sendung Zelaya seine Interpretation der Ereignisse einer an Honduras bis dahin nicht gerade rasend interessierten internationalen Öffentlichkeit vortragen. Damals fielen die folgenschweren Sätze von "Putsch" und "Militärintervention", die seitdem eine an den Fakten orientierte, emotionslose Debatte unmöglich zu machen scheinen.

Das erfährt in diesen Tagen besonders die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Sie ist als einzige der deutschen politischen Stiftungen vor Ort. Und so konnte ihr in der Hauptstadt Tegucigalpa ansässiger Mitarbeiter Christian Lüth auch als Einziger von dort detailliert darüber berichten, wie es überhaupt zu einer politischen Krise in Honduras gekommen war. Diese Berichte förderten Fakten zutage, die sonst kaum veröffentlicht worden waren und die das Bild von dem durch einen "Militärputsch" gestürzten Unschuldslamm Zelaya doch arg ins Wanken brachten. Allein war Lüth mit seiner Einschätzung übrigens nicht: Auch der Erzbischof von Tegucigalpa, Kardinal Rodríguez, sprach Zelaya "die menschliche und moralische Autorität ab weiterzuregieren".


Honduras: Zelaya fehlt laut Gerhardt die moralische Autorität Zelaya ist allerdings ein enger Verbündeter des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, womit die Krise in Honduras eine viel globalere Dimension bekommt: Wird hier ein weiteres Land Lateinamerikas dem Kreis der Chávez-hörigen "bolivarianischen" Nationen einverleibt? Bisher gehören dazu schon Bolivien, Ecuador, Nicaragua - Paraguay und das Argentinien des Präsidentenehepaars Kirchner sind Sympathisanten. Da sich der leidenschaftliche Amerikahasser Chávez immer noch großer Sympathien erfreut unter der deutschen Linken, wundert nicht, dass diese eine klare Schlachtordnung gegen die Naumann-Stiftung bezieht und diese der Zusammenarbeit mit "Putschisten" bezichtigt.

Wolfgang Gerhardt, Vorsitzender der Stiftung, bekräftigt gegenüber der WELT wiederum, dass die Ereignisse in Honduras "ein Musterbeispiel dafür sind, wie falsche und unvollständige Informationen zu einer fehlgeleiteten Politik beitragen". Um eine breitere Information zu ermöglichen, lud die Stiftung nun vier Persönlichkeiten aus Honduras ein, die in einer Expertenrunde ihre Sicht der Ereignisse in ihrem Heimatland darstellten.


Der auch im Ausland wohl Bekannteste unter ihnen war Ramón Custodia, der Hochkommissar für Menschenrechte. Was der Mittsiebziger an Verfassungsbrüchen vortrug, die Zelaya begangen hat oder zu begehen versuchte, war schwerwiegend. Er selber habe ihn vergeblich immer wieder zur Umkehr aufgefordert. "Der Präsident hat die Pflicht, den inneren Frieden zu wahren und die Verfassung zu achten - beides hat Zelaya nicht getan; die Verfassung meines Landes kennt das Recht zum Aufstand gegen einen Usurpator, dieses Recht kann uns niemand nehmen."

Für Ramón Villeda Bermúdez, Mitglied im Verwaltungsrat der Zentralbank, ist es wichtig, dass sich das Ausland über die jetzigen Machtverhältnisse umfassend informiert: "In der neuen Regierung sitzt kein einziger Militär, es wird nicht mit Dekreten regiert, sondern durch den Kongress, dieser hat genau die gleiche Zusammensetzung wie zu Zeiten Zelayas, alle Gerichte arbeiten völlig unabhängig, und das Oberste Wahlgericht bereitet die Wahlen vor für November."

Für Fernando García Merino, den Vorsitzenden des honduranischen Industriellenverbandes ANDI, markiert der von Zelaya forcierte Beitritt des Landes zum von Chávez entworfenen Integrationsbündnis Alba im Oktober 2008 einen entscheidenden Wendepunkt: "Ab da tanzte Zelaya nur noch nach der Pfeife von Chávez." So habe er auch keinen Haushaltsentwurf für 2009 mehr vorgelegt, der sei erst in den letzten Wochen vom Parlament verabschiedet worden. Der Ökonom glaubt übrigens nicht, dass man gegen Honduras eine Wirtschaftsblockade erlassen könne. "Ein Blick auf unsere geografische Lage im Herzen Zentralamerikas erübrigt solche verrückten Erwägungen: Der gesamte Handel in der Region geht durch unser Land."

Werner Hoyer, außenpolitischer Sprecher der FDP, forderte bei der Tagung eine eigenständige Lateinamerikapolitik der Europäischen Union und Deutschlands: "Die Region ist viel zu wichtig, als dass man dies den Spaniern überlassen könnte." Vielleicht hätte ihn der deutsche Botschafter in Honduras, Paul Resch, dabei unterstützen können. Aber der Diplomat, der seit 1. August in Rente ist, glänzte in Berlin mit Abwesenheit.


http://www.welt.de/die-welt/politik/art ... hland.html
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von Erstgeborener »

Tja, Realitätsverweigerung hat noch niemanden weitergebracht, da glaubt man lieber an die legende vom "faschistsichen" Putsch.
Ich frage mich immer noch, was Mussoloni damit zu tun hat und ob die neue Regierung von Honduras ein revolutionärer Haufen ist.
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von JJazzGold »

Erstgeborener hat geschrieben:Tja, Realitätsverweigerung hat noch niemanden weitergebracht, da glaubt man lieber an die legende vom "faschistsichen" Putsch.
Ich frage mich immer noch, was Mussoloni damit zu tun hat und ob die neue Regierung von Honduras ein revolutionärer Haufen ist.
Betrachtet man Chavez zurecht als rotlackierten Faschisten, dann könnte die aufwiegelnde Rückkehr Zuleyas unter Chavez´Einfluß in der Tat als faschistischer Putschversuch in Honduras betrachtet werden. ;)
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von Erstgeborener »

JJazzGold hat geschrieben:
Betrachtet man Chavez zurecht als rotlackierten Faschisten, dann könnte die aufwiegelnde Rückkehr Zuleyas unter Chavez´Einfluß in der Tat als faschistischer Putschversuch in Honduras betrachtet werden. ;)
Ah, dann habe ich etwas in den falschen Hals bekommen.
Chavez ist natürlich ein lupenreiner Faschist, die Farbe ist egal.
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von JJazzGold »

Erstgeborener hat geschrieben:
Ah, dann habe ich etwas in den falschen Hals bekommen.
Chavez ist natürlich ein lupenreiner Faschist, die Farbe ist egal.

So ist es.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von Locutus »

In Honduras herrschen Zustände, wie im Iran. Die brasilianische Botschaft ist von Wasser und Strom abgeschnitten und wird von der Armee belagert. Zelaya fürchtet um sein Leben, Armee und Polizei knüppeln und schießen Demonstranten nieder, mindestens 2 Tote.

Zelaya fürchtet um sein Leben

Die Faschisten in Honduras zeigen ihr wahres Gesicht und die Tastaturfaschisten in Deutschland jubeln ihnen zu. :angry:
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von Erstgeborener »

Locutus hat geschrieben: Die Faschisten in Honduras zeigen ihr wahres Gesicht und die Tastaturfaschisten in Deutschland jubeln ihnen zu. :angry:
Anders lässt sich die Unterstützung Zelayas kaum erklären.
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von ahead »

Interessant, chavez und morales haben ihre wiederwahlmöglichkeiten und die damit einhergehende verfassungsänderung per volksabstimmung legitimieren lassen, dasselbe wollte zelaya ebenfalls machen nur wurde er aus dem amt geputscht. Nun macht der todesschwadron protege uribe in kolumbien genau dasselbe. Was ist dieser dann nun? Ein rotlackierter faschist oder ein brunlackierter kommunist, oder gar ein lupenreiner faschist?
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von Talyessin »

ahead hat geschrieben:Interessant, chavez und morales haben ihre wiederwahlmöglichkeiten und die damit einhergehende verfassungsänderung per volksabstimmung legitimieren lassen, dasselbe wollte zelaya ebenfalls machen nur wurde er aus dem amt geputscht. Nun macht der todesschwadron protege uribe in kolumbien genau dasselbe. Was ist dieser dann nun? Ein rotlackierter faschist oder ein brunlackierter kommunist, oder gar ein lupenreiner faschist?
Blos das Bolivien und auch Venezuela diese Schritte in der Verfassung festgelegt haben. Honduras halt nicht.
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ahead
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Re: Militärputsch in Honduras

Beitrag von ahead »

ahead hat geschrieben:Interessant, chavez und morales haben ihre wiederwahlmöglichkeiten und die damit einhergehende verfassungsänderung per volksabstimmung legitimieren lassen, dasselbe wollte zelaya ebenfalls machen nur wurde er aus dem amt geputscht. Nun macht der todesschwadron protege uribe in kolumbien genau dasselbe. Was ist dieser dann nun? Ein rotlackierter faschist oder ein brunlackierter kommunist, oder gar ein lupenreiner faschist?
Talyessin hat geschrieben:Blos das Bolivien und auch Venezuela diese Schritte in der Verfassung festgelegt haben. Honduras halt nicht.
Aber in kolumbien?
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