Rückzug der US Streitkräfte im Irak

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Jürgen Meyer
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Tom Bombadil hat geschrieben: Ahja, das sind also als Transporthubschrauber nichtkonventionelle Waffen :lol:

Das lieferten die Chinesen:
Volksrepublik China Xian H-6 Bombenflugzeug 1988 4
Volksrepublik China F-6 Kampfflugzeug 1982–1983 40
Volksrepublik China F-7A Kampfflugzeug 1983–1987 80
Volksrepublik China Type-63 107mm Raketenwerfer 1984–1988 100
Volksrepublik China Type-83 152mm Kanone 1988–1989 50
Volksrepublik China W-653/Type-653 Bergepanzer 1986–1987 25
Volksrepublik China WZ-120/Type-59 Panzer 1982–1987 1000
Volksrepublik China WZ-121/Type 69 Panzer 1983–1987 1500
Volksrepublik China YW 531 Mannschaftstransporter 1982–1988 650
Volksrepublik China CEIEC-408C Radar 1986–1988 5
Volksrepublik China HN-5A Luftabwehrrakete 1986–1987 1000
Volksrepublik China HY-2/SY1A/CSS-N-2 Schiff-Flugkörper 1987–1988 200

Und das lieferten die Sowjets:
Sowjetunion Il-76M/Candid-B Transportflugzeug 1978–1984 33
Sowjetunion Mi-24D/Mi-25/Hind-D Kampfhubschrauber 1978–1984 12
Sowjetunion Mi-8/Mi-17/Hip-H Transporthubschrauber 1986–1987 37
Sowjetunion Mi-8TV/Hip-F Transporthubschrauber 1984 30
Sowjetunion Mig-21bis/Fishbed-N Kampfflugzeug 1983–1984 61
Sowjetunion Mig-23BN/Flogger-H Kampfflugzeug 1984–1985 50
Sowjetunion Mig-25P/Foxbat-A Kampfflugzeug 1980–1985 55
Sowjetunion Mig-25RB/Foxbat-B Kampfflugzeug 1982 8
Sowjetunion Mig-29/Fulcrum-A Kampfflugzeug 1986–1989 41
Sowjetunion Su-22/Fitter-H/J/K Kampfflugzeug 1986–1987 61
Sowjetunion Suchoi Su-25 Erdkampfflugzeug 1986–1987 84
Sowjetunion Tupolew Tu-22 Bombenflugzeug bis 1974 28
Sowjetunion 2A36 152mm Kanone 1986–1988 180
Sowjetunion 2S1 122mm Kanone 1980–1989 150
Sowjetunion 2S3 152mm Kanone 1980–1989 150
Sowjetunion 2S4 240mm Mörser 1983 10
Sowjetunion 9P117/SS-1 Scud TEL Raketenabschussrampe 1983–1984 10
Sowjetunion BM-21 Grad 122mm Raketenwerfer 1983–1988 560
Sowjetunion D-30 122mm Kanone 1982–1988 576
Sowjetunion M-240 240mm Mörser 1981 25
Sowjetunion M-46 130mm Kanone 1982–1987 576
Sowjetunion SA-13 Gopher Rakete 1985 30
Sowjetunion BMD-1 Schützenpanzer 1981 10
Sowjetunion PT-76 leichter Panzer 1984 200
Sowjetunion SA-9/9P31 Rakete 1982–1985 160
Sowjetunion Long Track Radar 1980–1984 10
Sowjetunion SA-8b/9K33M Osa AK Luftabwehrsystem 1982–1985 50
Sowjetunion Thin Skin Radar 1980–1984 5
Sowjetunion 9M111 Panzerabwehrrakete 1986–1989 3000
Sowjetunion SA-13 Gopher Luftabwehrrakete 1985–1986 960
Sowjetunion KSR-5 Seezielflugkörper 1984 36
Sowjetunion AS-9 Kyle Radar-Flugkörper 1983–1988 250
Sowjetunion R-13S/AA2S Atoll Luft-Luft-Rakete 1984–1987 1080
Sowjetunion R-17/SS-1c Scud-B Boden-Boden-Rakete 1982–1988 840
Sowjetunion AA-10 Alamo Luft-Luft-Rakete 1986–1989 246
Sowjetunion AA-6 Acrid Luft-Luft-Rakete 1980–1985 660
Sowjetunion AA-8 Aphid Luft-Luft-Rakete 1986–1989 582
Sowjetunion SA-8/9M33M Luftabwehrrakete 1982–1985 1290
Sowjetunion SA-9 Gaskin/9M31 Luftabwehrrakete 1982–1985 1920
Sowjetunion SA-14 Gremlin Luftabwehrrakete 1987–1988 500

Aber was ist das schon gegen die teuflischen Transporthubschrauber der USA :lol:

Das ist ja der Witz an der Geschichte, dass sich sowohl die USA wie die UDSSR einen Wettlauf um die Gunst des Irak des Herrn Saddam Hussein in den 80 er Jahren lieferten
US Präsident Reagan schickte sogar sein bestes Pferd im Stall namens Rumsfeld nach Bagdad

Die Sowjets hatten 1979 Afghanistan eingenommen und auch der Iran sprang den USA von der Schippe

So versuchte man alles um die Gunst von Saddam Hussein zu erlangen, zumal er säkular regierte und beide Weltmächte schütteten den Irak mit Waffen zu

Saddam Hussein spielte aber mit beiden Weltmächten und er liess sich nicht völlig vereinnahmen

Jürgen
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Tom Bombadil
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Das ist ja der Witz an der Geschichte, dass sich sowohl die USA wie die UDSSR einen Wettlauf um die Gunst des Irak des Herrn Saddam Hussein in den 80 er Jahren lieferten
[..]
...beide Weltmächte schütteten den Irak mit Waffen zu
Nö, das hatten wir doch schon. Diesen Wettlauf hat die Sowjetunion klar gewonnen:
Soviet Union and Warsaw Pact: 68,9%
France: 12.7%
China (PRC): 11,8%
USA: 0,5%
http://en.wikipedia.org/wiki/SIPRI_Arms ... %80%931990
:hat:
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mittwoch 1. Juli 2009, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Marcin
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Marcin »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

nö um westliches Giftgas für Saddam Hussein transportierendes Kriegsgerät / Kampfhubschrauber mit Transportkapazitäten

:ill:
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Jürgen Meyer
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Deutsche Firmen wie die Kolb Gmbh oder die Preussag AG könnten das Know how für das irakische Giftgas geleifert haben

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... op=SPIEGEL

Zitat

Staatsanwälte ermitteln gegen deutsche Firmen, die an irakischer Giftgasproduktion beteiligt sein sollen. *

Das Ergebnis ihrer Ermittlungen mißt die Darmstädter Staatsanwaltschaft vorerst in Gewichtseinheiten. "Rund vier Tonnen Beweismaterial" seien eingefahren worden, bilanziert Staatsanwalt Georg Balß, die "entscheidenden Tips" könnten "in den ersten drei, vier Kilo stecken, freilich auch in den letzten".

In dem Berg von Unterlagen, mehrere hundert Aktenordner, wollen die Fahnder Hinweise finden, die einen seit langem gehegten Verdacht erhärten sollen: daß deutsche Firmen technische Anlagen und Chemikalien in den Irak geliefert haben, die dort, so heißt es im Durchsuchungsbeschluß, zur "Herstellung chemischer Kampfstoffe bestimmt waren".

Wegen des Vorwurfs, durch illegale Ausfuhren in ein Krisengebiet gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben, nahmen die Ermittler insgesamt zwölf bundesdeutsche Unternehmen ins Visier. Aus deren Geschäftsräumen holten sie vorletzte Woche die Aktenordner ab. Gleichzeitig durchsuchten sie die Wohnungen von 15 Geschäftsführern und leitenden Angestellten dieser Firmen.

Ermittelt wird gegen die Karl Kolb GmbH & Co. KG und deren Schwesterfirma Pilot Plant Engineering & Equipment GmbH aus dem hessischen Dreieich, die am Bau einer Chemieanlage im Irak beteiligt waren. In Verdacht sind auch Betriebe geraten, die dort nur Nebenarbeiten leisteten: den Bau von Arbeiterunterkünften und Kantinen, Elektroinstallationen, Klimatisierung und Wasseraufbereitung. Auf der Liste der Fahnder steht zudem die Hamburger Firma W.E.T. Water, Engineering, Trading, die ohne Genehmigung Spezialpumpen in den Irak geliefert haben soll.

Das Interesse der Fahnder gilt dem Engagement der Unternehmen in einem Chemiekomplex nahe der irakischen Stadt Samarra, rund hundert Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad. Dorthin hatten Kolb und Pilot Plant, auf Rechnung des Staatlichen Büros für Pestizidproduktion, zunächst einige Versuchseinrichtungen und schließlich Anlagen zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln geliefert.

Der Werksteil mit einer Jahreskapazität von 1200 Tonnen ist nach Herstellerangaben zur Produktion von "phosphororganischen Pestiziden" (Beispiel: E 605) bestimmt. Diese Pflanzenschutzmittel sind eng verwandt mit dem Kampfgas Tabun, das, von deutschen Chemikern der IG Farben 1936 entdeckt, im Golfkrieg erstmals eingesetzt wurde und Hunderte von Opfern forderte. Das Giftgas, vermuten die Fahnder, könne aus Samarra stammen, aus einer umgerüsteten Anlage deutscher Herkunft.

Einen entsprechenden Wink hatte die amerikanische Regierung bereits 1984 dem Bonner Kabinett gegeben. Damals erschienen CIA-Vertreter im Wirtschaftsministerium, führten zum Beweis ihrer These eine Tonbildschau mit Karten und Satellitenphotos vor und forderten, die Regierung müsse eingreifen (SPIEGEL 32/1984).

Doch Wirtschaftsminister Martin Bangemann fand keine Beweise, weder bei Betriebsprüfungen noch bei einer Expertenvisite in dem irakischen Chemiekomplex. Der FDP-Minister stellte damals fest, die Anlagen seien "nicht zur Herstellung chemischer Waffen geeignet".

Bangemann zog dennoch Konsequenzen: Die Ausfuhr fünf verschiedener Phosphorchemikalien, allesamt für die Herstellung von Senfgas (Lost) und Tabun geeignet, wurde genehmigungspflichtig. Der Kolb GmbH verweigerten die Zollbehörden die Ausfuhr weiterer Anlagenteile in den Irak.

Doch weil den Technik-Exporteuren, so urteilte auch das Kasseler Finanzgericht, offenkundig Unrecht widerfahren war, fand der Bund sich am Ende bereit eine Entschädigung in Millionenhöhe zu zahlen. Im Bundeshaushalt 1987 war der Betrag bereitgestellt.
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am Mittwoch 1. Juli 2009, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Tom Bombadil
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Deutsche Firmen wie die Kolb Gmbh oder die Preussag AG könnten das Know how für das irakische Giftgas geleifert haben
Genau, "könnten". Wie sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgegangen? Wurde Anklage erhoben?
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Jürgen Meyer
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Tom Bombadil hat geschrieben: Genau, "könnten". Wie sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgegangen? Wurde Anklage erhoben?

Natürlich wurde gegen deutsche Firmen Anklage wegen Beteiligung an Giftgaslieferungen
bzw den Voraussetzungen dazu erhoben
Denn nach gut drei Jahren Ermittlungsarbeit wird die Darmstädter Staatsanwaltschaft in diesem Monat unter dem Aktenzeichen 21 Js 35285/87 zum erstenmal Anklage gegen die mutmaßlichen Lieferanten des irakischen Giftgasarsenals erheben. Und der 309 Seiten starke Schlußbericht der "Sonderkommission Irak" des Zollkriminalinstituts (ZKI) in Köln, auf den sich die Anklage stützt, enthält bislang unbekannte _(* Im Februar vor der Firma Kolb in ) _(Dreieich. ) Vorwürfe gegen westdeutsche und ausländische Manager.

Neben Kaufleuten der einschlägig bekannten Unternehmen Karl Kolb und Pilot Plant aus dem hessischen Dreieich sowie der Water Engineering Trading (W.E.T.) aus Hamburg werden wahrscheinlich auch ein Manager der Preussag AG aus Hannover und mehrere Mitarbeiter kleinerer Firmen angeklagt. Sie alle, rund ein Dutzend, sollen am Bau der Giftgasanlagen von Samarra mitgewirkt haben.

Doch trotz der massiven Anklagevorwürfe drohen in Darmstadt lächerlich geringe Strafen.
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Tom Bombadil
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Und wie ging der Prozess aus? Und was hat das damit zu tun, dass hauptsächlich die SU und der Warschauer Pakt Waffen an Saddam geliefert haben?
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mittwoch 1. Juli 2009, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Marcin »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Natürlich wurde gegen deutsche Firmen Anklage wegen Beteiligung an Giftgaslieferungen
bzw den Voraussetzungen dazu erhoben



http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... op=SPIEGEL

Junge, der Artikel ist von 1991. Komm auf den Punkt.
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Jürgen Meyer
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Nicht weniger gewinnträchtig war das Export-Geschäft, das nach Unterlagen der Ermittler eine Clique ehemaliger Preussag-Angestellter offenbar ohne Wissen der Konzernspitze aufgezogen hatte. Schlüsselfigur ist Nazar Al-Kadhi, der von 1976 bis 1982 Repräsentant der Preussag im arabischen Raum war und später zum Handlungsbevollmächtigten avancierte.

Zusammen mit dem Mittelost-Spezialisten der Preussag, Peter Leifer, und dem Export-Sachbearbeiter Otto Holzer ließ Al-Kadhi im Namen seiner Firma in 32 Teillieferungen vier Abfüllanlagen für chemische Kampfstoffe inklusive Ersatzteile und Zubehör in den Irak schaffen. Der Auftrag hatte einen Wert --- S.117 von 7 477 795 Mark; der Gewinn wird auf rund 1,5 Millionen Mark geschätzt.

Im April 1984 ließ das Trio zwei Tanklastfahrzeuge in den Irak bringen - Wert: rund 809 000 Mark. Mit den Wagen sollen in Samarra chemische Kampfstoffe zwischen Produktionsstandort und Abfüllanlage transportiert worden sein.

Unter dem Preussag-Briefkopf beschafften die Beschuldigten außerdem zwei thermische Abluftreinigungsanlagen inklusive Brennstofftanks und Zubehör im Wert von 800 000 Mark. Bei dem Ibbenbürener Unternehmen Schwender orderte Leifer für 3,2 Millionen Mark Teile einer Fertigungsstraße, auf der in Samarra Fliegerbomben produziert wurden. Angeblich sollten auf der Anlage Feuerlöscher gebaut werden.

Der Image-Schaden für die Preussag, die ihre Leute offenbar zuwenig kontrollierte, ist gewaltig. Doch die strafrechtlichen Vorwürfe gegen das Preussag-Management beschränken sich auf Friedrich Bohling, 63. Der Ingenieur war im Konzern zeitweise verantwortlich für die Kontrolle der Region Mittelost, und ihm hätten, nach Ansicht der Kölner ZKI-Ermittler, bei ordnungsgemäßer Ausübung seiner "Kontroll- und Überwachungsmöglichkeiten" die Verstöße auffallen müssen.
ebenda
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

MarcinMaximus hat geschrieben:

Junge, der Artikel ist von 1991. Komm auf den Punkt.

Ja logisch wir reden ja auch über das irakische Giftgas und dessen Herkunft in den 80 er Jahren
und über maßgebliche deutsche Firmenbeteiligungen daran

:comfort: :hat:
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am Mittwoch 1. Juli 2009, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Tom Bombadil hat geschrieben:Und wie ging der Prozess aus? Und was hat das damit zu tun, dass hauptsächlich die SU und der Warschauer Pakt Waffen an Saddam geliefert haben?

Die Giftgaskomponenten und die Maschinen dafür stammten hauptsächlich aus Deutschland
aus späten SPD und hauptsächlich aus CDU Herrschaftszeiten, wenn ich nicht irre
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Diese Nebelkerzen ändern alles nichts an der Tatsache, dass die Sowjetunion den Irak fast im Alleingang massiv hochrüstete.
Jürgen Meyer hat geschrieben:Die Giftgaskomponenten und die Maschinen dafür stammten hauptsächlich aus Deutschland
Jürgen weiß wieder mal mehr als alle anderen, inklusive der Richter.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mittwoch 1. Juli 2009, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Erstgeborener »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Die Giftgaskomponenten und die Maschinen dafür stammten hauptsächlich aus Deutschland
aus späten SPD und hauptsächlich aus CDU Herrschaftszeiten, wenn ich nicht irre
Das soll genau was bedeuten?
Trägt Helmut Kohl die Schuld, dass Preussag-Angestellte auf eigen Faust handelten?
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Tom Bombadil hat geschrieben:Diese Nebelkerzen ändern alles nichts an der Tatsache, dass die Sowjetunion den Irak fast im Alleingang massiv hochrüstete.


Jürgen weiß wieder mal mehr als alle anderen, inklusive der Richter.
In den 80er-Jahren war Saddam Hussein engster Verbündeter des Westens wie der Sowjetunion im Mittleren Osten. Kritik an seinen schweren Menschenrechtsverletzungen hätte dieses Bündnis nur gestört. Für seinen Krieg gegen den Iran nach der islamischen Revolution von 1979 erhielt Saddam Hussein aus West und Ost all die Waffen und Raketen sowie die Grundstoffe, Bauteile, das Know-how und die Produktionskapazitäten für die Massenvernichtungswaffen, deren angeblich fortgesetzte Existenz im Irak oder erneute Beschaffung und Entwicklung seit dem Abzug der UNO-Inspekteure im Dezember 1998 heute als Hauptbegründung für einen dritten Golfkrieg dienen. Die meisten Firmen und Waffenlabors, die Saddam Husseins Aufrüstungsprogramm ab Ende der 70er-Jahre zulieferten, sind in Deutschland (West) und in den USA zu Hause. Die Mehrzahl dieser Lieferungen verstieß gegen internationale Rüstungskontrollabkommen oder gegen nationale Exportverbote. Dennoch erfolgten sie häufig mit Wissen, Duldung oder gar mit offiziellen Lizenzen und unter aktiver Förderung der Administrationen Reagan und Busch sen. in Washington; auch deutsche Regierungsstellen unter den Bundeskanzlern Helmut Schmidt und Helmut Kohl waren in viele Vorgänge dieser Art eingeweiht.

Die umfangreichen Zulieferungen deutscher Unternehmen zum Chemiewaffenprogramm Saddam Husseins wurden auch nach dem Giftgasmassaker der irakischen Luftwaffe an 6.800 Kurden in Halabscha im März 1988, das ein Akt des Völkermordes war, von den Unternehmen nicht beendet und von der Bundesregierung nicht unterbunden.
aus der Taz von Zumach
http://www.bits.de/zumach/2003/taz190203.htm
"Ein paar tote Iraker interessieren unsere Aktionäre nicht", erklärte nach dem Völkermord von Halabscha der Geschäftsführer der deutschen Firma mit dem seinerzeit größten Lieferumfang für das irakische C-Waffenprogramm. Um ihren Verbündeten Saddam Hussein vor internationaler Kritik zu schützen, wies die US-Regierung ihre Diplomaten damals an, zu verbreiten, Iran sei für das Massaker von Halabscha verantwortlich. Der heutige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld weilte als Sonderbeauftragter von Präsident Reagan für den Mittleren Osten in der ersten Hälfte der 80er-Jahre mehrfach zur Vereinbarung von Rüstungsgeschäften bei Saddam Hussein in Bagdad. George Bush sen. war bereits als CIA-Chef Mitte der 70er-Jahre und später als Vize von Präsident Ronald Reagan (1980-1988) aktiv in die US-amerikanischen Bemühungen zur Aufrüstung des Regimes in Bagdad involviert. Die Satelliten-Zieldaten für den Einsatz chemischer Waffen gegen iranische Truppen erhielt Saddam Hussein vom Pentagon.
All diese hässlichen Tatsachen sind bestens dokumentiert. In den Reports der UNO-Waffeninspekteure (Unscom), die den Irak zwischen 1991 und 1998 durchsuchten; in Akten des amerikanischen Kongresses und in dem Waffenbericht, den die irakische Regierung Anfang Dezember 2002 dem UNO-Sicherheitsrat übergab. Die Teile des Berichtes mit den Informationen über ausländische Zulieferungen zu Saddam Husseins Rüstungsprogramm liegen allerdings nur den fünf ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates vor (sowie inzwischen auch der taz - d. Red.). Auch die Unscom-Reports sind weiterhin unter Verschluss. Darauf bestehen nicht nur die fünf ständigen Ratsmitglieder, sondern auch Deutschland und einige weitere UNO-Staaten, deren Firmen in den Reports eine prominente Rolle spielen.

Bis heute wurde das dunkle Kapitel der engen Kooperation mit dem Diktator Saddam Hussein weitgehend verdrängt. In den USA noch mehr als in Deutschland. Die Aufarbeitung der politischen Verantwortung für die ausländische Beihilfe zu Saddam Husseins Aufrüstung mit Massenvernichtungswaffen und zu den von seinem Regime verübten Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschheit ist bis heute noch nicht einmal versucht worden. ..
Jürgen Meyer

Guckst du ?!
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Auch diese Nebelkerzen ändern alles nichts an der Tatsache, dass die Sowjetunion den Irak fast im Alleingang massiv hochrüstete. Wie ging der Prozeß damals aus, Jürgen? Einstellung und Freisprüche?
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Erstgeborener hat geschrieben:
Das soll genau was bedeuten?
Trägt Helmut Kohl die Schuld, dass Preussag-Angestellte auf eigen Faust handelten?

Helmut Kohl hat bis heute seinen dubiosen Spender nicht genannt
Vielleicht gehört ja Saddam Hussein auch dazu ?
Mich würd es nicht wundern

:hat:
Grüsse Jürgen
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Welfenprinz »

MG-42 hat geschrieben:Der Westen hat kein Giftgas geliefert, nur Komponenten. Die meisten Firmen kamen aus Europa.

Das Interesse der Amerikaner war es, das weder der Iran noch Irak einen Krieg entscheidend gewinnt. .
Die Logik des kalten krieges. solange USA/Persien und irak /UdSSR(wobei hussein nun wirklich nix mit Sozialismus am hut hatte) zusammengehörte, bestand das (auch von den anderen in der Region gewünschte) Gleichgewicht.
mit einem Chomeini, der eine dritte Variante eröffnete , konnte keiner etwas anfangen.
Dass der irak seine konventionelle aus der udSSr schon bezogen hatte, war aus Sicht des Westens und der anderen arabischen Staaten nur praktisch. Saudis etc. unterstützten mit Geld, die USA mit Geheimdienstinformationen etc. und hussein sollte das alte Gleichgewicht wiederherstellen.

Dass im nachhinein der iran die über 30 jahre einzige konstante und verlässliche Regionalmacht in der Region geworden und geblieben ist, hätte sich damals sicherlich niemand gedacht.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Jürgen Meyer
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Tom Bombadil hat geschrieben:Auch diese Nebelkerzen ändern alles nichts an der Tatsache, dass die Sowjetunion den Irak fast im Alleingang massiv hochrüstete. Wie ging der Prozeß damals aus, Jürgen? Einstellung und Freisprüche?

Die Fakten sind das Eine und die mangelnde juristische Aufarbeitung im Klassenjustizsystem ist das Andere

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14669/1.html
US-Anwalt wirft deutschen Unternehmen vor, sie seien durch ihre Beteiligung am irakischen Chemiewaffenprogramm mitverantwortlich für die Schäden, die US-Soldaten während des zweiten Golfkriegs davongetragen haben
Es ist alles eine Frage der passenden Rhetorik. "Unsere Lieferungen haben humanitären Zwecken gedient", fasst Nikolai Juchem die Geschäfte der Preussag AG mit dem Ba'ath-Regime zusammen. Der Sprecher des Tui-Konzerns, zu dem das Chemieunternehmen mittlerweile gehört, bezieht sich dabei auf knapp 200 Tonnen Chemikalien, die die Preussag und die mit ihr verbundene Firma [extern] W.E.T. bis Mitte der achtziger Jahre in den Irak geliefert haben.
Und soviel zur Justiz

US-Anwalt wirft deutschen Unternehmen vor, sie seien durch ihre Beteiligung am irakischen Chemiewaffenprogramm mitverantwortlich für die Schäden, die US-Soldaten während des zweiten Golfkriegs davongetragen haben
Es ist alles eine Frage der passenden Rhetorik. "Unsere Lieferungen haben humanitären Zwecken gedient", fasst Nikolai Juchem die Geschäfte der Preussag AG mit dem Ba'ath-Regime zusammen. Der Sprecher des Tui-Konzerns, zu dem das Chemieunternehmen mittlerweile gehört, bezieht sich dabei auf knapp 200 Tonnen Chemikalien, die die Preussag und die mit ihr verbundene Firma [extern] W.E.T. bis Mitte der achtziger Jahre in den Irak geliefert haben.
Jürgen
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Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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Tom Bombadil
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Die Fakten sind das Eine...
Die Fakten sind klar: die Sowjetunion hat den Irak fast im Alleingang massiv hochgerüstet.
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adal
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von adal »

JansSammerlath hat geschrieben:Dass im nachhinein der iran die über 30 jahre einzige konstante und verlässliche Regionalmacht in der Region geworden und geblieben ist, hätte sich damals sicherlich niemand gedacht.
konstant verlässliche "Einflusspolitik", würde ich sagen (u.a. Hisbollah, Hamas, Muktada Al-Sadr), neuerdings armiert durch die Bombendrohung Ahmadis, die ja nicht dadurch aus der Welt geschafft wurde, dass er die diesbezüglichen Entwicklungsarbeiten dementiert hat. Nicht nur Israel, auch die arabischen Staaten sind von dieser Art "verlässlichen" Politik nicht begeistert, sondern fühlen sich bedroht.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 1. Juli 2009, 10:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Joker »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Die Fakten sind das Eine und die mangelnde juristische Aufarbeitung im Klassenjustizsystem ist das Andere

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14669/1.html


Und soviel zur Justiz




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Die Substanz wurde 1939 während der Forschung an Phosphorverbindungen für den Einsatz als Insektenvernichtungsmittel von einer Forschungsgruppe um den Chemiker Gerhard Schrader entdeckt. Es gibt eine hohe strukturelle Ähnlichkeit mit dem Pflanzenschutzmitteln Parathion (E605) und Malathion einerseits und den Kampfstoffen Tabun, Soman und VX-Gas andererseits.
Chemikalien und auch Gaswaschanlagen sind keine Rüstungslieferungen.
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Jürgen Meyer
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

Tom Bombadil hat geschrieben:Auch diese Nebelkerzen ändern alles nichts an der Tatsache, dass die Sowjetunion den Irak fast im Alleingang massiv hochrüstete. Wie ging der Prozeß damals aus, Jürgen? Einstellung und Freisprüche?

Unsinn gerade weil es diese Lieferungen aus der sowjetunion gab wollten die USA mithalten und buhlten deshalb umso intensiver um die Gunst des Herrn Saddam Hussein

Jürgen
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Marcin »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Ja logisch wir reden ja auch über das irakische Giftgas und dessen Herkunft in den 80 er Jahren
und über maßgebliche deutsche Firmenbeteiligungen daran

:comfort: :hat:
Du schnallst es nicht.

"Denn nach gut drei Jahren Ermittlungsarbeit wird die Darmstädter Staatsanwaltschaft in diesem Monat unter dem Aktenzeichen 21 Js 35285/87 zum erstenmal Anklage gegen die mutmaßlichen Lieferanten des irakischen Giftgasarsenals erheben. Und der 309 Seiten starke Schlußbericht der "Sonderkommission Irak" des Zollkriminalinstituts (ZKI) in Köln, auf den sich die Anklage stützt, enthält bislang unbekannte _(* Im Februar vor der Firma Kolb in ) _(Dreieich. ) Vorwürfe gegen westdeutsche und ausländische Manager."

Mal schauen, ob Du jetzt darauf kommst.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Marcin »

Jürgen Meyer hat geschrieben: Die Fakten sind das Eine und die mangelnde juristische Aufarbeitung im Klassenjustizsystem ist das Andere

:rofl:
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Erstgeborener »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Helmut Kohl hat bis heute seinen dubiosen Spender nicht genannt
Vielleicht gehört ja Saddam Hussein auch dazu ?
Mich würd es nicht wundern

:hat:
Grüsse Jürgen
Und das am frühen Morgen...
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Welfenprinz »

adal hat geschrieben:konstant verlässliche "Einflusspolitik", würde ich sagen (u.a. Hisbollah, Hamas, Muktada Al-Sadr), neuerdings armiert durch die Bombendrohung Ahmadis, die ja nicht dadurch aus der Welt geschafft wurde, dass er die diesbezüglichen Entwicklungsarbeiten dementiert hat. Nicht nur Israel, auch die arabischen Staaten sind von dieser Art "verlässlichen" Politik nicht begeistert, sondern fühlen sich bedroht.
ja, natürlich. Der iran ist eine Konstante, die uns nicht passt(und den arabischen Staaten auch nicht).
Der irak ist Vakuum,Afghanistan ist Vakuum, die arabischen Staaten haben mit ihren islamistischen oppositionen im inneren zu tun(was natürlich von den persern mitgeschürt wird), die SU gibts nicht mehr.

Die Entwicklung der A-Bombe hat den iran zu einem Brocken gemacht, der nicht mehr einfach so zu "schlucken" ist, was Achmadingsbums vor einigen Wochen halt zu der Bemerkung veranlasste "man wäre jetzt auf einer Augenhöhe mit den Grossmächten" - nun gut blumige Rhetorik des orients.

Aus der Sicht des nationalen selbstbewusten persers ein bemerkenswerter Weg in den letzten 30 jahren, vomn US-Vasallen zu einer unabhängigen regionalen Grösse, die nicht mehr übergangen werden kann.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von ToughDaddy »

Tom Bombadil hat geschrieben: Und? Wie viele nicht-konventionelle Waffen hat Saddam aus den USA importiert?
Und mal wieder: Vorposts lesen.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 58#p580158
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Tom Bombadil
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Unsinn gerade weil es diese Lieferungen aus der sowjetunion gab wollten die USA mithalten und buhlten deshalb umso intensiver um die Gunst des Herrn Saddam Hussein
Sie buhlten nur erfolglos, wie die Fakten und Zahlen beweisen.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

ToughDaddy hat geschrieben:Und mal wieder: Vorposts lesen.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 58#p580158
Kommt auch noch etwas zum Thema von dir? Du teilst uns mit, dass es sich nur um konventionelle Waffen handelt. Stell dir vor: das wussten wir schon, denn wir können ja lesen. Und jetzt? Was sollen wir daraus schließen? Und was ändert es an der Tatsache, dass vor und während des 1. Golfkrieges die Sowjetunion und ihre Verbündeten fast 70% aller Waffen in den Irak lieferten?
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von adal »

JansSammerlath hat geschrieben:
ja, natürlich. Der iran ist eine Konstante, die uns nicht passt(und den arabischen Staaten auch nicht).
Der irak ist Vakuum,Afghanistan ist Vakuum, die arabischen Staaten haben mit ihren islamistischen oppositionen im inneren zu tun(was natürlich von den persern mitgeschürt wird), die SU gibts nicht mehr.

Die Entwicklung der A-Bombe hat den iran zu einem Brocken gemacht, der nicht mehr einfach so zu "schlucken" ist, was Achmadingsbums vor einigen Wochen halt zu der Bemerkung veranlasste "man wäre jetzt auf einer Augenhöhe mit den Grossmächten" - nun gut blumige Rhetorik des orients.

Aus der Sicht des nationalen selbstbewusten persers ein bemerkenswerter Weg in den letzten 30 jahren, vomn US-Vasallen zu einer unabhängigen regionalen Grösse, die nicht mehr übergangen werden kann.
Deine Begeisterung in Ehren - für den "selbstbewussten nationalen Perser" in der Windjacke, den Barfüßler an der Spitze der Regierung, der so selbstbewusst ist, dass er nicht nur Kultur, sondern sogar die Forschung als überflüssigen Luxus bezeichnet hat. Ahmadi ist nicht Persien, sondern eine Peinlichkeit, eine Schande dieser Kulturnation. und das ist einer der Gründe, warum Hunderttausende auf die Straße gingen. Sie schämen sich aufrichtig für diesen Schandfleck.

Die "Konstante" iranischer Außenpolitik ist wachsende regionale Instabilität, die die nationalistischen Zündler im Iran durch Terrorexport aktiv und durch die Bombendrohung indirekt fördern. Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit der Iraner mit ihrer Führung und mit ihrer wirtschaftlichen Situation. Und ganz nebenbei hat die iranische Führung, die du mit dem iranischen Volk verwechselst, am 12. Juni mal eben den "Gesellschaftsvertrag" gekündigt. Sie hat die Axt an das eigene System gelegt und damit auch die mögliche Gefahr einer chaotischen Entwicklung im Iran selbst heraufbeschworen.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 1. Juli 2009, 11:22, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von ToughDaddy »

Tom Bombadil hat geschrieben: Kommt auch noch etwas zum Thema von dir? Du teilst uns mit, dass es sich nur um konventionelle Waffen handelt. Stell dir vor: das wussten wir schon, denn wir können ja lesen. Und jetzt? Was sollen wir daraus schließen? Und was ändert es an der Tatsache, dass vor und während des 1. Golfkrieges die Sowjetunion und ihre Verbündeten fast 70% aller Waffen in den Irak lieferten?
Schön wenn ihr lesen könnt. Dann frage ich mich, warum ihr bei Fragen bzgl. chemischer waffen dann auf diese Liste abstellt.
Warum sollte ich mich an den sonstigen Streitgespräch beteiligen? Mir gehts am Arsch vorbei.
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Tom Bombadil
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Tom Bombadil »

ToughDaddy hat geschrieben:Dann frage ich mich, warum ihr bei Fragen bzgl. chemischer waffen dann auf diese Liste abstellt.
Nicht bei Fragen bzgl. chemischer Waffen, sondern bei Nebelkerzen die alle Schuld Richtung USA lenken wollen. Bisher konnte niemand belegen, wer und in welchem Umfang chemische Waffen geliefert hat.
Mir gehts am Arsch vorbei.
Dann halt dich raus.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von bakunicus »

Wasteland
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Wasteland »

adal hat geschrieben:Laut WIKI kamen in den 8 Jahren 5.000 Iraner durch Giftgas zu Tode, so viele wie beim Angriff auf die kurdischen Dörfer durch Chemie-Ali. Irgendeiner spielt da mit den Zahlen.
Mein Fehler, war ne Null zuviel. Die Zahlen schwanken was das angeht. Allerdings hier noch etwas zu seinen Lieferanten:
Alle westlichen Industrienationen, so Hans Leyendecker, SPIEGEL-
Redakteur und Autor des wichtigsten Buches über die deutschen Todes-
geschäfte mit dem Irak, haben sich an den gigantischen irakischen Rü-
stungsprojekten beteiligt. Als Begründung - oder Vorwand - dienten der
iranisch-irakische Krieg und westliche Interessen am Golf. "Wir reden
nicht über Hunderte von Millionen, sondern über Milliarden, und jedes
europäische Land wollte ein Stück vom Kuchen haben. Wie keine ande-
re Nation haben jedoch die Deutschen Saddam flächendeckend mit hoch-
gefährlichem Zeug ausgestattet."

Doch in den folgenden Jahren wurden weitere Irak- Rüstungsskandale aufgedeckt:
In die Lieferung von C- Waffenproduktionsanlagen waren Konzerne wie
Preussag mittels Tarnfirmen verwickelt, MBB (mit einem Anteil von
75 Mio DM allein am Raketenforschungsprojekt Saad 16), Thyssen und
Rheinmetall hatten dem Irak hochmoderne Anlagen für sein Raketenpro-
gramm und die Produktion von Kanonen geliefert.


Die Aussagen des 1995 nach Jordanien geflohenen und nach seiner Rück-
kehr in den Irak ermordeten Ex-Superministers für Militärrüstung, Hussain
Kamil al- Majid, durchgesickerte UNSCOM-Erkenntnisse und Pressebe-
richte brachten einiges mehr ans Tageslicht:

* 70 % der Giftgasanlagen im Irak kamen von deutschen Firmen.
Nach Saddams Überfall auf Kuwait im August 1990 wurde pub-
lik, daß mehrere Angestellte dieser Firmen für den Bundesnach-
richtendienst arbeiteten.
* 90 % der Lieferungen, mit deren Hilfe die Iraker an der Verbes-
serung von Scud-Raketen arbeiteten und eigene Raketen pro-
duzierten, kamen laut UNSCOM aus Deutschland. Ein Rake-
tenspezialist des BND war führend in das irakische Programm
involviert;
* deutsche Firmen spielten eine zentrale Rolle bei der Entwick-
lung des Gaszentrifugenprogramms zur Urananreicherung im
Irak; - Bundesbehörden wie das Bundesamt für Wirtschaft in
Eschborn, zuständig für Ausfuhrgenehmigungen, hatten Fir-
men bei Ausfuhren in den Irak direkt unterstützt.
Frankreich, Großbritannien, Rußland und vor allem die USA haben
den Irak in den 80er Jahren intensive Beziehungen zum Irak gepflegt.
Im militärischen Technologiebereich wurden irakische Beschaffungs-
netzwerke geduldet und gefördert. In den USA ist die Unterstützung
des Irak durch die Reagan- und Bush-Administrationen unter dem
Stichwort Iraqgate bekannt geworden. Die USA hatte den Irak im Krieg
gegen den Iran massiv unterstützt: 1982 wurde Irak von der Liste der
Terrorismus-Unterstützerstaaten gestrichen, 1984 die diplomatischen
Beziehungen wieder aufgenommen. Während des Krieges bekam
Bagdad amerikanische Satellitenbilder und militärischen Informationen
über den Iran - bis hin zum "battlefield management" (strategische Be-
ratung durch amerikanische Experten) - bis die USA schließlich 1987
direkt im Persischen Golf intervenierten. Über Jordanien bekam der Irak
auch amerikanische Waffen, z.B. HAWK-Raketen. Umfangreiche staat-
liche Kreditgarantien für amerikanische Landwirtschaftsexporte in Höhe
von 5 Mrd. $ wurden gewährt. Über die Filiale der Banco Nazionale de
Lavoro (BNL) in Atlanta wurde ein verdecktes Kreditgeschäft aufgezogen.
Der Irak konnte sich damit Anlagen und Ausgangsstoffe für sein Mas-
senvernichtungswaffenprogramm beschaffen, u.a. Chemikalien für C-
Waffen, Ausrüstung für das Nuklearwaffenprogramm (US-Konzern Du-
pont) und Hewlett- Packard-Computer für die Raketenentwicklung. Von
den US-Krediten profitierten auch europäische und deutsche Firmen,
die im Irak-Geschäft tätig waren.
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/ku ... akwaff.htm

Deutsche und russische Waffen, sowie amerikanische Rückendeckung.
Saddam hatte damals viele gute Freunde die ihn ein paar Jahre später alle sehr, sehr pöse fanden:
Iraqgate: Saddam Hussein, U.S. Policy and the Prelude to the Persian Gulf War, 1980-1994 reproduces on microfiche approximately 1,900 documents representing nearly 10,000 pages of rarely-seen documentation from the highest levels of government.

The collection brings together a wealth of materials which trace U.S. policy toward Iraq prior to the Persian Gulf War, as well as U.S. government reactions to revelations about the Banca Nazionale del Lavoro (BNL) scandal and the secret arming of Saddam Hussein's regime.
http://www.gwu.edu/~nsarchiv/nsa/public ... qgate.html
Zuletzt geändert von Wasteland am Mittwoch 1. Juli 2009, 13:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Welfenprinz »

adal hat geschrieben:]Deine Begeisterung in Ehren
ich bin nicht begeistert.
- für den "selbstbewussten nationalen Perser" in der Windjacke, den Barfüßler an der Spitze der Regierung, der so selbstbewusst ist, dass er nicht nur Kultur, sondern sogar die Forschung als überflüssigen Luxus bezeichnet hat. Ahmadi ist nicht Persien, sondern eine Peinlichkeit, eine Schande dieser Kulturnation. und das ist einer der Gründe, warum Hunderttausende auf die Straße gingen. Sie schämen sich aufrichtig für diesen Schandfleck.
Was wir - glücklicherweise(?)- nicht mehr kennen ist der Nationalismus. Du wirst auch unter Exiliranern kaum jemanden treffen , der Iran nicht unter den Atommächten sehen möchte, unabhängig davon ob es unter Achmadingsbums oder einem anderen ist.

Ich glaube um das zu verstehen müssen wir mental 2 Generationen zurück. Bismarck statt EU-Parlament.
Die "Konstante" iranischer Außenpolitik ist wachsende regionale Instabilität, die die nationalistischen Zündler im Iran durch Terrorexport aktiv und durch die Bombendrohung indirekt fördern.
Sicher . Es geht um Vorherrschaft in der Golfregion. und der iran nutzt die Schwächen rundum zu seinem Vorteil aus. Regionales Grossmachtsdenken.
Das mit der konstanz würd ich gar nicht in Anführungsstriche setzen.Warum gibts denn bei manchen Leuten diese verklärte Erinnerung an den kalten Krieg? Wenn Fronten geklärt sind und ein Gleichgewicht der Kräfte (und des Schreckens) vorhanden ist, lässt sichs anscheinend gut und vor allem stabil und ohne Unwägbarkeiten leben.


Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit der Iraner mit ihrer Führung und mit ihrer wirtschaftlichen Situation. Und ganz nebenbei hat die iranische Führung, die du mit dem iranischen Volk verwechselst, am 12. Juni mal eben den "Gesellschaftsvertrag" gekündigt. Sie hat die Axt an das eigene System gelegt und damit auch die mögliche Gefahr einer chaotischen Entwicklung im Iran selbst heraufbeschworen.
Du hast selbst hier vor ein paar Tagen an anderer Stelle davon geredet, dass wir es mit unserer Sicht schwer haben zu verstehen oder nachzuvollziehen, dass in Staaten wie dem iran eine religiöse Opposition Gewicht haben kann.
und Achmandischad ist die Antwort auf die Clique um Rafsandschani u.a. die mit ihren Sippen die Wirtschaft des landes im Griff haben oder hatten.
Deine Informationstiefe ist vielleicht besser als meine, aber auch so als normaler zeitungsleser muss ich sagen, dass es genug Verweise in der presse darauf gibt, dass Achmanidscad sehr wohl eine mehrheit in der Bevölkerung hat(haben kann). Eben nicht umsonst bei den Armen und der landbevölkerung, die eben zahlenmässig sehr bedeutend sind.
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Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von adal »

JansSammerlath hat geschrieben:Achmandischad ist die Antwort auf die Clique um Rafsandschani u.a.
:mrgreen: Das ist O-Ton Jürgen Meyer. Dieser Rechts-Links-Mythos ist antiimperialistischer Schwachfug und hat mit dem Iran nichts zu tun. Ahmadi ist der Kettenhund Chameneis und stänkert gegen dessen schärfsten Konkurrenten, den "Königsmacher", der Chamenei einst eingesetzt hat und seit etlichen Jahren am liebsten wieder absetzen würde. Weil er der Meinung ist, dass Chamenei die Mullahkratie ruiniert.
genug Verweise in der presse darauf gibt, dass Achmanidscad sehr wohl eine mehrheit in der Bevölkerung hat(haben kann
Das ist nicht mehr wichtig, weil das System sich entschlossen hat, trotz des fundamantalen Mißtrauens großer Teile der Bevölkerung, nicht die Wahrheit herauszufinden.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 1. Juli 2009, 14:13, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Welfenprinz »

adal hat geschrieben: :mrgreen: Das ist O-Ton Jürgen Meyer.
Das wäre allerdings fatal. :mrgreen:
Aber nachdem ich schon für lupus gehalten wurde, nehm ich auch das noch schmückend in den Lorbeerkranz auf.

Dieser Rechts-Links-Mythos ist antiimperialistischer Schwachfug und hat mit dem Iran nichts zu tun.
Ja, eben. mit rechts-links hab ich da überhaupt nix im Sinn. Ich weiss die Quelle nicht mehr, vor ein paar jahren hab ich eine Beschreibung der ökonomie des irans gelesen. Grobes Fazit so ungefähr: keine marktwirtschaft oder kapitalismus, sondern noch Feudalismus. Nur eben keine Grafen und Barone sondern die Sippen um Rafsandschani, die alles im Griff haben.
und da passt deine gestrige Bemerkung von der religiös geprägten opposition rein. wo wir nicht mit klarkommen , ist dass nicht wie ein Europa in früherer zeit ein aufgeklärtes Bürgertum dagegen rebelliert sondern eine fundamental religös orientierte Strömung.

] Das ist nicht mehr wichtig, weil das System sich entschlossen hat, trotz des fundamantalen Mißtrauens großer Teile der Bevölkerung, nicht die Wahrheit herauszufinden.
[/quote][/quote]

Der zahlenmässig bedeutenden Gruppe der "dummen" Bauern und handwerkern auf dem lande braucht sehr wahrscheinlich kein mullah einzuflüstern wen sie zu wählen haben, oder deren Wahlzettel manipuliert werden. Die finden ihre seit jahrhunderten tradierte lebensform, dass der mann das Sagen hat, und papa bestimmt wen Töchterchen heiratet schon ganz in ordnung und stehen jeglicher änderung mit misstrauen gegenüber. unsere urgrossväter haben die Sufragetten auch nicht auf händen getragen.
Zuletzt geändert von Welfenprinz am Mittwoch 1. Juli 2009, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von Jürgen Meyer »

adal hat geschrieben: :mrgreen: Das ist O-Ton Jürgen Meyer. Dieser Rechts-Links-Mythos ist antiimperialistischer Schwachfug und hat mit dem Iran nichts zu tun. Ahmadi ist der Kettenhund Chameneis und stänkert gegen dessen schärfsten Konkurrenten, den "Königsmacher", der Chamenei einst eingesetzt hat und seit etlichen Jahren am liebsten wieder absetzen würde. Weil er der Meinung ist, dass Chamenei die Mullahkratie ruiniert. Das ist nicht mehr wichtig, weil das System sich entschlossen hat, trotz des fundamantalen Mißtrauens großer Teile der Bevölkerung, nicht die Wahrheit herauszufinden.

Unsinn diese Analyse kriegst du sogar vom Deutschlandfunk oder von Info Radio Berlin

Demnach war Rafsandschani der Repräsentant des Bürgertums oder der iranischen Bourgeoisie und der wirtschaftlichen Machteliten und Ahmednedschad sozusagen als Volkstribun der Kandidat des kleinen Mannes und der Revolutionsgarden ( denen er selber entstammt) , der Rafsandschani bei den Wahlen klar distanzieren konnte

Jürgen
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am Mittwoch 1. Juli 2009, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Re: Rückzug der US Streitkräfte im Irak

Beitrag von adal »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Unsinn diese Analyse kriegst du sogar vom Deutschlandfunk oder von Info Radio Berlin

Demnach war Rafsandschani der Repräsentant des Bürgertums oder der iranischen Bourgeoisie und der wirtschaftlichen Machteliten und Ahmednedschad sozusagen als Volkstribun der Kandidat des kleinen Mannes und der Revolutionsgarden ( denen er selber entstammt) , der Rafsandschani bei den Wahlen klar distanzieren konnte
Hohles Geschwätz. Die islamische Revolution hat die Linke zum Teufel gejagd und massakriert. Aber dass du Faschisten wie Ahmadinedschad mit Linken verwechselst, ist ja nichts Neues. Auch die Nazis haben immer mal wieder gegen die "Plutokraten" gehetzt, wenn es ins Macht-Kalkül passte und gleichzeitig bestens mit ihnen zusammengearbeitet. Genauso ist es hier. Jeder dahergelaufene Holocaustleugner und Amerikahasser ist in deinen Augen ein "Linker".
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 1. Juli 2009, 16:17, insgesamt 4-mal geändert.
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