Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Donnerstag 26. Juni 2025, 08:11
Es geht mal wieder nur gegen die Bürger, die in die Stadt müssen, weil sie zum Facharzt oder zu einer Behörde müssen. Oder die Trottel, die in der Stadt arbeiten und von außerhalb kommen. Oder die unerwünschten Subjekte, die es wagen wollen, in der Stadt Geld auszugeben, sei es zum Shopping, für Kultur, Clubbing oder weil sie ins Reestaurant gehen wollen.
Dass am Wochenende die Städter mit ihren Stinkekarren und lauten Motorrädern hirn- und sinnlos "ins Grüne" fahren, wird dann aber hoffentlich auch unterbunden.
Das ist deine Interpretation, der ich nicht folgen will.
Meiner Ansicht nach ist die Idee, dass es um Autos geht, schlicht und einfach falsch.
Inhaltlich geht es um Mobilitätsfragestellungen.
Selbstverständlich sollen Städter jederzeit die Möglichkeit haben, all ihre Örtlichkeiten zu erreichen, die sie erreichen wollen. Auch mit endlichem Aufwand - finanziell wie zeitlich.
Gleiches gilt für Menschen, die nicht in den Städten wohnen - aber was in der Stadt zu erledigen haben. Auch sie müssen ausreichend Möglichkeiten haben, effizient und effektiv dahin zu kommen, wo sie berechtigterweise hin müssen.
Aber bedeutet das dann auch sofort, dass es keine Alternative zum Autoverkehr gibt?
Gilt das auch dann, wenn der Autoverkehr alles andere als Effizient und Effektiv ist?
Ich denke, dass man das Thema unter dem Begriff Mobilität besprechen sollte - und dabei auch behandeln sollte, warum beispielsweise Umlandbewohner überhaupt das Bedürfnis haben, in die Innenstädte wie nach Berlin fahren zu müssen.
Dabei ist 100%-Denke grundverkehrt.
Wenn aber beispielsweise 80% aller Bedürfnisse von Umlandbewohnern auch ohne Großstadtbesuch erfüllt werden könnten, dann wird einiges an heutig notwendigem Autoverkehr nicht nur für Berlin völlig überflüssig.
Und mit nur 50% weniger Autoverkehr aus den Aussenbezirken wäre eine echte Entlastung für die geplagten Stadtbürger Berlins vorhanden.
Es gibt aber keine einfachen Lösungen - es wäre naiv, 100% Autofreiheit für Innenstädte zu fordern - oder umgekehrt 100% Autoaffine Innenstädte.
Städte sind für die Bürger da - Verkehr aber auch.
Es geht darum, möglichst gute Lösungen unter berücksichtigung der berechtigten Interessen aller Betroffener zu finden.
Und da gibt es durchaus Alternativen dazu, allein auf 100% Auto zu setzen.