Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

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Skull
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Skull »

Axites hat geschrieben: Samstag 17. Mai 2025, 23:37
nur: Wovon soll der Beamte diese seine individuelle private Vorsorge bezahlen?
Aus seinem Nettoeinkommen, was denn auch sonst ?

Seine Besoldung müsste entsprechend 1:1 erhöht werden.
Eben nicht. :)

Das Einkommen von Arbeitnehmern wird ja auch nicht einfach erhöht, weil deren Rente niedrig sein könnte.
Und da sind wir wieder an dem Punkt angelangt, …
…dass festzustellen ist, das die Pensionen der Beamten tendenziell höher (zu hoch) sind und dieses ein „Privileg“ darstellt.

mfg
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Axites
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Axites »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 08:56Eben nicht. :)
Jo, kann man machen - dafür müsste man das Grundgesetz ändern.
Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 08:56Das Einkommen von Arbeitnehmern wird ja auch nicht einfach erhöht, weil deren Rente niedrig sein könnte.
Die haben ja auch kein grundgesetzlich geschütztes Alimentationsprinzip.
Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 08:56die Pensionen der Beamten tendenziell höher (zu hoch) sind und dieses ein „Privileg“ darstellt.
Die Pensionen sind höher, dafür sind die Einkommen niedriger. Ohne die höheren Pensionen lassen sich (auch unabhängig von den verfassungsrechtlichen Hürden, s.o.) die niedrigen Einkommen auch schlicht nicht am Arbeitsmarkt durchsetzen.
Arizona
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Arizona »

Skull hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 08:56




Das Einkommen von Arbeitnehmern wird ja auch nicht einfach erhöht, weil deren Rente niedrig sein könnte.


…dass festzustellen ist, das die Pensionen der Beamten tendenziell höher (zu hoch) sind und dieses ein „Privileg“ darstellt.

mfg
:thumbup: Wird natürlich von einigen hier in der Debatte konsequent ignoriert. Aber politisch wird da sicher Bewegung in die Sache reinkommen. Wie gesagt die Zeiten von Privilegien und Extrawürsten ist vorbei.
Arizona
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Arizona »

Axites hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 10:00



Die haben ja auch kein grundgesetzlich geschütztes Alimentationsprinzip.


Ja und weiter? Lustigerweise wird sich ja hier von einigen ja beim Bürgergeld über die "Alimentation von jung und gesund" aufgeregt jetzt bei Beamten dient das Prinzip plötzlich zur Verteidigung der Privilegien :wall2:.

Und auch Grundgesetze kann man ändern schließlich interessiert es einem Herr Merz/Linnemann das grungesetzlich geschützte Existenzminimum beim Thema Bürgergeld/Sanktionen ja auch nicht wirklich. Hier wird klassisch mit zweierlei Maß gemessen.
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von 100wasser »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 16:19 Das übersehen viele: ein Beamter unterliegt nicht der Tarifautonomie. Er hat nicht einmal ein wirkliches Mitspracherecht, an welchem Ort und bei welchem Dienstherren er eingesetzt wird und was er dort an Tätigkeiten auszuführen hat. Die sogenannten "Privilegien" sind ein Nachteilsausgleich.
Theoretisch stimmt das natürlich...aber praktisch kommen diese Nachteile kaum zum tragen. Was interessiert Tarifautonomie wenn man eh mehr bekommt als die Anderen . Mir ist auch noch nicht zu Ohren gekommen das ein Beamter sein Haus verkaufen musste weil er(gegen seinen Willen) von Hamburg nach München versetzt wurde.
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Skull
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Skull »

Axites hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 10:00
Die Pensionen sind höher, dafür sind die Einkommen niedriger.
Was zu beweisen wäre.

Die Bruttoeinkommen für Beamte mögen niedriger sein, die Nettoeinkommen sind es nicht.
Wenn man Dinge vergleicht, muss man sie richtig vergleichen.

Da sollte man mal einen Lehrer im Beamtenverhältnis mit einem Lehrer im Angestelltenverhältnis vergleichen.
Gleiche Berufsjahre, gleiche Tätigkeit. Wie mag DAS wohl im Vergleich ausgehen ? :D

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Axites
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Axites »

Du willst mich missverstehen, oder? Es geht um den Vergleich, was ein Beamter in gleicher Position in der freien Wirtschaft bekäme. Also gerade nicht Berufsgruppen, die es nur im öffentlichen Dienst gibt. Ein Jurist, IT-ler oder Ingenieur wird außerhalb des öD erheblich besser bezahlt.
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von schokoschendrezki »

Skull hat geschrieben: Samstag 17. Mai 2025, 17:31 Korrekt.

Daher finde ich solche Aussagen…immer wieder sinnlos. :)

mfg
Aussagen können schon sinnlos sein. Zum Beispiel meine. Aber die Frage nach der Vermögens- und Einkommensungleichheit - z.B. in Deutschland - und vor allem die möglichen Folgen ist auf keinen Fall sinnlos. Da bin ich weiß Gott nicht der einzige, der danach fragt. Es gibt eine enorme Anzahl von Arbeiten, Artikeln usw., die sich damit beschäftigen.

Eine wichtige Frage ist die nach den Folgen einer Vermögensungleichheit für die Demokratie. Das Maß an politischem Einfluss von Personen wie Musk oder Bezos ist in keinster Weise demokratisch legitimiert sondern nur durch ihr Vermögen möglich.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 23:00
Eine wichtige Frage ist die nach den Folgen einer Vermögensungleichheit für die Demokratie.
Ich möchte festhalten.
GRUNDSÄTZLICH ist Ungleichheit bei der Vermögens-und Einkommensverteilung nicht negativ.
Gerade ein positiver Ausdruck in Demokratien. Natürlich ist das eine Frage des Masses.
Und da sehe ich Deutschland weder als katastrophal, noch als tatsächlich problematisch.

Afghanistan und Sudan haben eine geringere Ungleichheit bei der Vermögensverteilung als Deutschland.
Ist das jetzt positiv ?

Schweden und Norwegen haben eine höhere Ungleichheit bei Vermögen.
Ist das jetzt negativ ?
Das Maß an politischem Einfluss von Personen wie Musk oder Bezos ist in keinster Weise demokratisch legitimiert
sondern nur durch ihr Vermögen möglich.
An dieser Stelle stimme ich Dir zu.

mfg
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Ilikekebap »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 18. Mai 2025, 23:00 Eine wichtige Frage ist die nach den Folgen einer Vermögensungleichheit für die Demokratie.
Die kann ich dir ganz kurz und knapp beantworten: Keine Vermögensungleichheit, keine Demokratie.
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"Der Idealismus wächst mit der Entfernung von dem Problem."
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Arizona »

Ilikekebap hat geschrieben: Montag 19. Mai 2025, 11:22 Die kann ich dir ganz kurz und knapp beantworten: Keine Vermögensungleichheit, keine Demokratie.
Ich würde sagen zu große Vermögensungleichheit ebenfalls keine Demokratie. Das würde dann nämlich allzu rasch in eine Plutokratie umschlagen. Die Dosis macht das Gift.
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Re: Über Privilegien, Pflicht und Perspektiven - Die Lasten fair verteilen

Beitrag von Frank_Stein »

Lehrerhirn hat geschrieben: Montag 12. Mai 2025, 17:53 Liebe Community,

Dabei wird gern vergessen, dass gerade die Privatwirtschaft in hohem Maße von staatlicher Stabilität profitiert – sei es durch Bildung, Rechtssicherheit, innere Ordnung oder eine funktionierende Verwaltung. All das kostet Geld. Und irgendjemand muss es finanzieren.
Das Problem ist nicht eine funktionierende Verwaltung, das Problem ist eine nicht funktionierende Verwaltung, die zudem noch teuer ist.
Es sieht so aus, als ob versucht werden würde, die Lasten des Demografischen Wandels allein der Privatwirtschaft aufzubürden, aber die hat das Privileg, dass sie sich auch einfach mal verdrücken kann, wenn es zu bunt wird. Unternehmen gehen dorthin, wo sie in Zukunft das meiste Geld verdienen können und so wie es aussieht, hat dieses Land keine Zukunft. ... immerhin, Deine 2 Kinder sind besser als der Durchschnitt ...
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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