Wohnungspolitik

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
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firlefanz11
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Kölner1302 hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 19:55 Es sollte im Interesse der gesamten Stadtbevölkerung sein, dass niemand auf der Straße wohnen muss.
Muss auch Keiner. Es gibt Wärmehallen u. EInrichtungen, in Denen Obdachlose Shclafraum für die Nacht bekommen können.
Die Welche da nicht hingehen WOLLEN draussen bleiben...
Woher ich das weiss? Weil ich vor ein paar Jahren in FFM eine Obdachlosenführung mitgemacht hab.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Kölner1302
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 10. Dezember 2024, 10:03 Muss auch Keiner. Es gibt Wärmehallen u. EInrichtungen, in Denen Obdachlose Shclafraum für die Nacht bekommen können.
Die Welche da nicht hingehen WOLLEN draussen bleiben...
Woher ich das weiss? Weil ich vor ein paar Jahren in FFM eine Obdachlosenführung mitgemacht hab.
Diese Unterkünfte sind oft nicht menschenwürdig.
https://www.evangelische-zeitung.de/ger ... henwuerdig
https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/ ... /index.php
https://www.raschlosser.koeln/menschenw ... tadt-koeln

Deshalb schlafen die Leute "freiwillig" draußen.

Obendrein wird aus der Unterbringung von Obdachlosen ein Geschäft gemacht.
https://www.raschlosser.koeln/menschenw ... tadt-koeln

Die Zahl der Wohnungslosen steigt stetig an.
https://www.radiokoeln.de/artikel/anzah ... 61991.html
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jack000
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Kölner1302 hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2024, 19:55 In diesem Jahr wurden nochmal weniger Wohnungen gebaut als letztes Jahr.
Und die Regierung weiß ja gar nicht woran das liegt. Man muss also offensichtlich die Wohnungseigentümer noch mehr traktieren, mit höheren Kosten und geringeren Mieteinahmen belohnen. Dann gibt es ganz sicher sicher mehr Wohnungen :thumbup:
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Wähler
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Bogdan hat geschrieben: Freitag 13. Dezember 2024, 13:51 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... n-100.html
Jeder 5. lebt in Dt. in Armut.
und jeder 7. ist armutsgefährdet
Die zitierte Quelle gehört eher in diesem Kontext. Die höhere Armutsgefährdung ergibt sich, wenn ein Umzug in Ballungsräumen notwendig wird. Das Thema Wohnungspolitik könnte der SPD bei der nächsten Bundestagswahl um die Ohren fliegen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Ich stelle mir manchmal vor, was es bedeutet, wenn in einem Jahr 250.000 Wohnungen zu wenig gebaut werden und im nächsten Jahr wieder:
Das bedeutet, dass in nur 4 Jahren eine Stadt wie Hamburg fehlt. Und zwar nur in einem bestimmten Preissegment.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Freitag 15. September 2017, 01:36 Ist das bei allen User so?
Oder eben egal?
Und wer sich hier über sozial unterhält,
der redet über Hartz 4.
Ist das so?
Nein. Die Bedrohung durch den Wohnungsmangel reicht weit bis in die wohlhabende Schicht hinein:

Junge Familien kommen durch die hohen Preise nicht an Wohnungseigentum.
Jedoch fehlt jeder Euro, der in einer MIetwohnung Miete gezahlt wird, für den Kauf einer Eigentumswohnung.
Eigentumswohnungen sind aber ein wichtiger Zweig der Altersvorsorge und der sozialen Sicherheit.

Durch den Wohnungsmangel und die Zinspolitik der EZB stiegen die Immobilienpreise 10 Jahre lang kräftig.
Folge:
durch die Wertsteigerung, also Ankauf und Verkauf, konnte mehr verdient werden als durch Vermietung
Mieter stören aber beim Weiterverkauf, sie senken den Preis.
Also blieben die Wohnungen z.T. leer und wurden quasi wie Schmuck oder Gold mit Gewinn weiterverkauft.
Der Leerstand treibt den Wohnungsmangel weiter in die Höhe.
Ein Teufelskreis.

Vereinzelt wird versucht, andere Wohnungseigentümer aus den Mehrfamilienhäusern zu mobben.
In guten Vierteln stehen Häuser mit nur 3 oder 4 Wohnungen.
Der Verkauf des kompletten Hauses wirft z.T. wesentlich mehr Gewinn ab als der Verkauf der einzelnen Wohnungen.
(z.B. 3 Wohnungen jeweils 350.000 €, ganzes Haus 1,5 Millionen €)
Also wird versucht in den Besitz des ganzen Hauses zu kommen.
In den Wohnungseigentümer"gemeinschaften" wird z.T. versucht, Koalitionen zu bilden und den anderen Wohnungseigentümern durch Beschlüsse der Wohnungseigentümer"gemeinschaft" das Leben schwer zu machen (hohe Kosten, Verhinderung von Erhaltungsmaßnahmen und Reparaturen).

Der Druck auf den Wohnungsmarkt steigt jedes Jahr erheblich.
Wenn man feststellt, dass in diesem Jahr wieder 250.000 € Wohnungen zu wenig gebaut wurden, ist das nur eine abstrakte Zahl.
Wenn man aber weiß, dass z.B. Köln z.B. nur 550.000 Wohnungen hat, dann weiß man, dass in Deutschland alle 2 Jahre eine Stadt wie Köln gebaut werden müsste, und diese Stadt alle 2 Jahre zusätzlich fehlt.
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Mendoza
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Mendoza »

Kölner1302 hat geschrieben: Samstag 21. Dezember 2024, 15:22 Ich stelle mir manchmal vor, was es bedeutet, wenn in einem Jahr 250.000 Wohnungen zu wenig gebaut werden und im nächsten Jahr wieder:
Das bedeutet, dass in nur 4 Jahren eine Stadt wie Hamburg fehlt. Und zwar nur in einem bestimmten Preissegment.
Das stimmt doch so nicht.
Es wurden 2023 rund 295.000 Wohnungen gebaut bei einem Neubaubedarf von etwa 370.000 pro Jahr. Das ist zu wenig, aber es sind keine 250.000 Wohnungen pro Jahr die fehlen.
Ausserdem hat Hamburg 1,9 Millionen Einwohner. Wie kommt man da auf 4 Jahre - selbst bei unterstellten 250.000 fehlenden Wohnungen?
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 22. Dezember 2024, 11:28 Das stimmt doch so nicht.
Es wurden 2023 rund 295.000 Wohnungen gebaut bei einem Neubaubedarf von etwa 370.000 pro Jahr. Das ist zu wenig, aber es sind keine 250.000 Wohnungen pro Jahr die fehlen.
Ausserdem hat Hamburg 1,9 Millionen Einwohner. Wie kommt man da auf 4 Jahre - selbst bei unterstellten 250.000 fehlenden Wohnungen?
In Hamburg gibt es etwa 1 Mio Wohnungen.
https://www.mieterverein-hamburg.de/med ... adratmeter.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Na endlich!
Ein Wohngsbaufonds.
Kommt jetzt ein großes Wohnungsbau Programm?
https://www.bfw-newsroom.de/sondierungs ... ekuendigt/
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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Bund könnte sich ein Beispiel an Hamburg nehmen, die haben anscheinend die Bauordnung ordentlich durchforstet: https://www.mopo.de/hamburg/politik/neu ... auen-darf/

Warum scheißen sich die Behörden in D zB. wegen Tiny Houses so ein? Das wäre ein guter Start für junge Menschen, die das nachher ausbauen können oder sie verkaufen es und bauen ein"richtiges" Haus, wenn die Familie wächst. Oder alte Menschen ziehen aus dem 200qm Haus in ein Tiny House auf dem gleichen Grundstück, das große Haus wird dann für junge Familien frei.

Auf ein 600qm Grundstück könnte man zB. drei Tiny Houses setzen anstatt eines EFH, das so massiv gebaut sein muss, dass es 500 Jahre überdauert. Oder man nimmt Container, die man auch noch in die Höhe stapeln könnte, die kann man auch ordentlich dämmen und ausbauen und als "Passivhaus" betreiben. So könnte man auch Menschen mit geringerem Einkommen Wohneigentum ermöglichen.

Wir müssen anfangen, den wenigen Platz zum Bauen, den wir haben, cleverer zu nutzen und sowas unbürokratisch möglich zu machen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Oder der Staat gibt mal neu zu gründenden Wohnungsbaugenossenschaften Finanzspritzen, wenn diese schnell und effektiv an einem ruhigen gut zu erreichenden Ort gemütliche günstige Wohnungen bauen. Je günstiger und schneller desto mehr Förderung.
Zugegeben wurde bereits dass 550.000 Wohnungen fehlen. Also sind es in Wahrheit viel mehr.
https://www.deutschlandfunk.de/mehr-als ... n-100.html
Zur Größenordnung der Aufgabe: Köln hat z.B. 550.000 Wohnungen. https://www.ksta.de/koeln/ueberraschend ... gen-785566
Also auf auf, ans Werk!
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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum soll der Staat schon wieder Geld verteilen? Einfach den Menschen günstiges Bauen ermöglichen würde schon sehr viel helfen.
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Maikel
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Maikel »

Kölner1302 hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 10:22 Na endlich!
Ein Wohngsbaufonds.
Kommt jetzt ein großes Wohnungsbau Programm?
https://www.bfw-newsroom.de/sondierungs ... ekuendigt/
Da steht zu oft "wollen wir" und zu selten "werden wir".
Bekanntlich steht ja alles unter Finanzierungsvorbehalt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Maikel »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 11:35 Auf ein 600qm Grundstück könnte man zB. drei Tiny Houses setzen anstatt eines EFH
Da würden die Tiny Houses aber viel enger beieinander stehen als auf den Bildern, die Tiny Houses so erstrebenswert erscheinen lassen.
Wir müssen anfangen, den wenigen Platz zum Bauen, den wir haben, cleverer zu nutzen und sowas unbürokratisch möglich zu machen.
Oder etwas mehr Fläche zum Bebauen freigeben.
D hat pro Einwohner eine Fläche von etwa 5000 qm.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Maikel hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:34Da würden die Tiny Houses aber viel enger beieinander stehen als auf den Bildern, die Tiny Houses so erstrebenswert erscheinen lassen.
Logisch, dass es im Marketingmaterial anders aussieht.
Oder etwas mehr Fläche zum Bebauen freigeben.
Da steigen dir direkt die Umweltschützer auf's Dach.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von el loco »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 13:00 Warum soll der Staat schon wieder Geld verteilen? Einfach den Menschen günstiges Bauen ermöglichen würde schon sehr viel helfen.
Dass ist doch das größte Problem, im privaten, wie auch im gewerblichen Bauwesen.
10 Millionen Vorschriften, oft widersprüchlich, die das Bauen so unendlich teuer macht.
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sünnerklaas
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von sünnerklaas »

el loco hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 20:40 10 Millionen Vorschriften, oft widersprüchlich, die das Bauen so unendlich teuer macht.
An eine Reform des über Jahrhunderte gewachsenen deutschen Baurechts wagt sich niemand heran. Das ist noch komplizierter, als das deutsche Steuerrecht. Und weil Veränderungen nichts als Ärger bedeuten, belässt man eben alles so, wie es ist. So ist nun mal die deutsche Mentalität.
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JJazzGold
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 11:35
Warum scheißen sich die Behörden in D zB. wegen Tiny Houses so ein? Das wäre ein guter Start für junge Menschen, die das nachher ausbauen können oder sie verkaufen es und bauen ein"richtiges" Haus, wenn die Familie wächst. Oder alte Menschen ziehen aus dem 200qm Haus in ein Tiny House auf dem gleichen Grundstück, das große Haus wird dann für junge Familien frei.
Stelle ich mir spannend vor, im Alter mit zunehmenden körperlichen Gebrechen und Rollator im Tiny House.
Statt diesen Platz verschwendenden Tiny Houses könnte auf 600qm ein großes Mehrgenerationenhaus mit Halbpaterre in den Boden und Speichernutzung als Wohnraum gebaut werden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 15. April 2025, 07:45Stelle ich mir spannend vor, im Alter mit zunehmenden körperlichen Gebrechen und Rollator im Tiny House.
Warum? Das kann man ja einplanen, alles ebenerdig und barrierefrei machen.
Statt...
Und das bestehende EFH wird abgerissen?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 15. April 2025, 08:47 Warum? Das kann man ja einplanen, alles ebenerdig und barrierefrei machen.
Dann ist es kein Tiny House mehr, sondern ein Bungalow.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn du sowas "Bungalow" nennen willst, meinetwegen: https://www.schwoererhaus.de/haeuser/al ... -minihaus/
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 15. April 2025, 08:47

Und das bestehende EFH wird abgerissen?
Ausbauen.
Kniestock höher, Speicher ausbauen, Keller zur Souterrainwohnung ausbauen.
Und anbauen.
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 15. April 2025, 08:50 Wenn du sowas "Bungalow" nennen willst, meinetwegen: https://www.schwoererhaus.de/haeuser/al ... -minihaus/
Egal, wie wir es nennen, es ist Platzverschwendung.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist deine Meinung, ich halte es nicht für Platzverschwendung, ein Tiny House neben ein EFH auf das gleiche Grundstück zu bauen. Nicht jeder will sein EFH abreißen und ein "großes Mehrgenerationenhaus mit Halbpaterre" auf sein Grundstück klotzen. "Halbparterre in den Boden" hört sich mich auch nicht barrierefrei an. Was ist damit gemeint?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Durch HomeOffie werden viele Büros in den Ballungsräumen frei - die Wohnungsnot könnte gemindert werden, jedoch:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/i ... 19866.html
Zu viele Regelungen lassen den Markt erstarren.
800.000 Wohnungen fehlen inzwischen Deutschland - 2 % des Bedarfs oder jede 50 Wohnung bzw. eine Stadt wie München.
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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Aus dem Artikel:
20.000 Bauvorschriften gibt es in Deutschland. Hinzu kommen je nach Bundesland unterschiedliche Bauordnungen.

Das ist nur noch lächerlich. Sicher werden die nicht alle für den Wohnungsbau gelten, aber alleine die schiere Anzahl ist einfach nur irre.

Bei den Büroimmobilien gibt es aber noch das Problem, dass die meist nicht in Wohngebieten stehen, da fehlt dann jegliche Infrastrukur für die dort wohnenden Menschen, besonders für Kinder gibt es da nix. Das muss auch bedacht und eingeplant werden. Da müsste dann schon großräumiger geplant und umgebaut werden.
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Gody
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Gody »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 23. April 2025, 14:36 Aus dem Artikel:
20.000 Bauvorschriften gibt es in Deutschland. Hinzu kommen je nach Bundesland unterschiedliche Bauordnungen.

Das ist nur noch lächerlich. Sicher werden die nicht alle für den Wohnungsbau gelten, aber alleine die schiere Anzahl ist einfach nur irre.
Nun ja nicht wirklich ungewöhnlich.

In den USA gibt es eine Vielzahl von Bauvorschriften, vor allem durch den "International Building Code" (IBC) und zahlreiche lokale Normen und Vorschriften. In den USA existieren jedoch nicht immer so viele nationale und föderale Vorgaben wie in Deutschland. Die lokale Ebene spielt eine sehr große Rolle, sodass die Vorschriften für den Bau von einem Bundesstaat zum anderen erheblich variieren können. In großen Städten wie New York gibt es eine hohe Dichte an Bauvorschriften, aber die Anzahl ist insgesamt schwer zu vergleichen, da sie stark von den jeweiligen Städten und Bundesstaaten abhängt.

Im Vereinigten Königreich gibt es detaillierte Bauvorschriften (die "Building Regulations"), die alle wesentlichen Sicherheits- und Umweltanforderungen abdecken. Allerdings sind sie tendenziell weniger umfangreich als in Deutschland. Die Unterschiede in der Komplexität und Anzahl der Vorschriften zwischen den Regionen sind ebenfalls geringer als in Deutschland, weil viele Vorschriften landesweit gelten, mit weniger spezifischen Ausnahmen.

In Frankreich und Kanada gibt es ebenfalls umfangreiche Bauvorschriften, insbesondere auf nationaler Ebene, die ähnlich wie in Deutschland alle wichtigen Bereiche wie Baukonstruktion, Sicherheit und Umweltschutz abdecken. Doch auch hier spielen regionale Unterschiede eine Rolle. Frankreich hat beispielsweise detaillierte Vorschriften im "Code de la Construction et de l'Habitation", aber in der Zahl der Vorschriften erreichen diese Länder in der Regel nicht das Volumen der deutschen Normen.

In Australien gibt es detaillierte Bauvorschriften im "National Construction Code" (NCC), aber der Umfang ist weniger komplex und spezifisch im Vergleich zu Deutschland. Die Vorschriften sind zwar umfangreich, aber die Menge an individuellen Vorschriften auf regionaler und lokaler Ebene ist geringer als in Deutschland.

Klar, die schiere Anzahl an Verordnungen in Deutschland ist schon etwas außergewöhnlich. Liegt aber in der föderalen Struktur.

Die föderale Struktur in Deutschland ist im Grundgesetz verankert und eine Abschaffung wäre verfassungsrechtlich sehr problematisch. Der Föderalismus ermöglicht es den Bundesländern, eigene Gesetze und Vorschriften zu erlassen, was insbesondere regionale Bedürfnisse berücksichtigt. Eine Änderung dieser Struktur würde tiefgreifende politische und gesellschaftliche Widerstände hervorrufen und wäre schwer umsetzbar.

Artikel 20 des Grundgesetzes (GG) definiert die Bundesrepublik Deutschland als demokratischen und sozialen Bundesstaat. Die föderale Struktur ist somit ein grundlegendes Element der Verfassung. Eine Änderung dieses Prinzips würde eine Verfassungsänderung erfordern, und solche Änderungen sind nur mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundesrat möglich.

Darüber hinaus müssten solche Änderungen von den Ländern akzeptiert werden, da sie selbst einen Anteil an der Verfassungsordnung haben (durch den Bundesrat, der aus Vertretern der Länder besteht).
Wenn arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das - Schmarotzer. Wenn reichen Menschen das passiert, nennt man das - Depressionen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 11:35
Warum scheißen sich die Behörden in D zB. wegen Tiny Houses so ein?
Da scheißen sich nicht die Behörden ein, sondern es ist die Politik, die da ganz schnell die Hosen bis oben gestrichen voll hat. Und zwar quer durch alle Parteien. Der Grund dafür sind die sehr schlechten Erfahrungen aus der Nachkriegszeit. Als Menschen in Gartenlauben gelebt haben. Und 1962 in Hamburg zu Hunderten ums Leben gekommen sind. Aus der Erfahrung der Hamburger Sturmflut heraus hat man seinerzeit die Notbremse gezogen.
Und nicht nur das: Tiny-Houses berühren noch ein ganz anderes deutsches Trauma - das Barackentrauma.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 15. April 2025, 07:45 Stelle ich mir spannend vor, im Alter mit zunehmenden körperlichen Gebrechen und Rollator im Tiny House.
Statt diesen Platz verschwendenden Tiny Houses könnte auf 600qm ein großes Mehrgenerationenhaus mit Halbpaterre in den Boden und Speichernutzung als Wohnraum gebaut werden.
Klar. Vor ungefähr einem Monat haben meine Frau und ich beschlossen, unser ziemlich komfortables Haus am Stadtrand von Berlin mit ich weiß nicht wie vielen Zimmern und einem vollkommen erschlossenen Nebengebäude mit u.a. "Musikzimmer" zu verkaufen. Was sollen wir zu zweit mit soviel Wohnraum? Und eine der Familien unserer Kinder müsste die anderen der zwei Familien unserer Kinder irgendwie auszahlen, wenns gerecht zugeht. Schwierig. Also verkaufen. Möglicherweise reichts für alle drei für ein kleineres EFH. Wir/ich wollen in eine Wohnung mit kaum Zeugs und dafür lieber mit dem Rad in den Oderbruch fahren. Und dann haben wir auch noch ein Haus am Neusiedler See. Die Alten haben im Durchschnitt viel zu viel Wohnfläche. Und die Jungen wollen häufig ganz allein in einer eigenen geräumigen Wohnung leben. Das kann so nicht gutgehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Maikel »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 15:39 Nun ja nicht wirklich ungewöhnlich.

In den USA ...
Im Vereinigten Königreich ...
In Frankreich und Kanada ...
In Australien ...
Es kommt auch darauf an, was in diesen Vorschriften festgelegt wird (Bsp. Holzhäuser in den USA, hierzulande wohl nicht genehmigungsfähig) und wie streng diese Vorschriften angewendet werden, so wird z.B. in D bei der Sanierung von älteren Gebäuden oft Neubaustandard verlangt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Ebiker »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 17:29 Da scheißen sich nicht die Behörden ein, sondern es ist die Politik, die da ganz schnell die Hosen bis oben gestrichen voll hat. Und zwar quer durch alle Parteien. Der Grund dafür sind die sehr schlechten Erfahrungen aus der Nachkriegszeit. Als Menschen in Gartenlauben gelebt haben. Und 1962 in Hamburg zu Hunderten ums Leben gekommen sind. Aus der Erfahrung der Hamburger Sturmflut heraus hat man seinerzeit die Notbremse gezogen.
Und nicht nur das: Tiny-Houses berühren noch ein ganz anderes deutsches Trauma - das Barackentrauma.
das ist doch schon längst wieder Realität, Tausende leben schon dauerhaft unter zweifelhaften Umständen auf Campingplätzen.

https://www.facebook.com/story.php?stor ... 34885202

https://rolling-tiny-house.de/podcast- ... viertel/
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Bogdan
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bogdan »

Merz kündigte Maßnahmen gegen Wohnungsmangel an. "Wohnraum muss bezahlbar bleiben", sagte er. "Dort, wo die Preise bereits zu weit gestiegen sind, muss er wieder bezahlbar werden", sagte er. Dies solle nicht durch Vorschriften, sondern durch mehr Wohnungsbau erreicht werden. Er kündigte unter anderem Steuerentlastungen für die Eigentumsbildung, eine Entbürokratisierung und mehr sozialen Wohnungsbau an.

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -bundestag
Genau das oder so ähnlich haben das die Vorgängerregierung auch gesagt.

Passiert ist extrem wenig. Ich habe die Befürchtung, dass es wieder so sein wird.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
Aktiver Friedenshetzer
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 14. Mai 2025, 16:29 Genau das oder so ähnlich haben das die Vorgängerregierung auch gesagt.
Passiert ist extrem wenig. Ich habe die Befürchtung, dass es wieder so sein wird.
In den Ballungsräumen können sich Durchschnittsverdiener ohne Erbe kein Wohneigentum mehr leisten. Die überschaubare Eigenkapitaleinlage in das Neubauprojekt einer Wohnungsbaugenossenschaft ist ein realistischer Weg. Ob es noch andere Wege gibt, kann ich mir nur schwer vorstellen.
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firlefanz11
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Bogdan hat geschrieben: Mittwoch 14. Mai 2025, 16:29 Passiert ist extrem wenig. Ich habe die Befürchtung, dass es wieder so sein wird.
Wie solls auch anders werden?
Allein die Zeit von der Eruierung von freien Flächen über Einreichung des Flächennutzungs-, u. Bebauungsplans bis zuDeren genehmigung, architektonische Hausplanung, Baubeginn bis zur Fertigstellung sind enorm.
Und dieser Schmuh vonwegen wenn erstmal genug neue Wohnungen gebaut werden, wird wohnen wieder bezahlbar ist schon Augenwischerei...
Davon werden die Mieten nicht sinken... Eher würde man Wohnungen leerstehen lassen als man die Mieten senkt...
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firlefanz11
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Wähler hat geschrieben: Mittwoch 14. Mai 2025, 17:21 In den Ballungsräumen können sich Durchschnittsverdiener ohne Erbe kein Wohneigentum mehr leisten.
Ist natürlich Quark. Meine Ex hat ihre ETW in der hiesigen Innenstadt ganz ohne Erbschaft über nen BauFi Kredit finanziert, und hat sich vor Kurzem sogar ne Zweite gekauft, und Die ist als Bankberaterin nun bei Leibe keine Großverdienerin...
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walter_52
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von walter_52 »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 10:40 Und dieser Schmuh vonwegen wenn erstmal genug neue Wohnungen gebaut werden, wird wohnen wieder bezahlbar ist schon Augenwischerei...
Davon werden die Mieten nicht sinken... Eher würde man Wohnungen leerstehen lassen als man die Mieten senkt...
Genau so ist es. Das gewünschte Preisniveau der Investoren soll/muss erreicht werden.

Wo ich (in Sachsen-Anhalt lebend) mehr anecke, ist das "Verständnis" von Ballungsräumen. Vielfach wird das tatsächlich schlicht und ergreifend auf die jeweiligen Oberzentren umgelegt. Da wird dann auf höchstem Niveau über Mietwucher gejammert, während im Radius 15- 20 Kilometer Leerstände von über 10 Prozent zu finden sind. Dies bei sehr guter Verkehrsanbindung. Ach ja - dort beginnt man dann eben zurückzubauen, um ebenfalls höhere Mieten verlangen zu können. Das Spielchen von Angebot und Nachfrage also auch in der Provinz...
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Wähler
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Mittwoch 14. Mai 2025, 17:21 In den Ballungsräumen können sich Medianverdiener ohne Erbe kein Wohneigentum mehr leisten. Die überschaubare Eigenkapitaleinlage in das Neubauprojekt einer Wohnungsbaugenossenschaft ist ein realistischer Weg. Ob es noch andere Wege gibt, kann ich mir nur schwer vorstellen.
firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 10:43 Ist natürlich Quark. Meine Ex hat ihre ETW in der hiesigen Innenstadt ganz ohne Erbschaft über nen BauFi Kredit finanziert, und hat sich vor Kurzem sogar ne Zweite gekauft, und Die ist als Bankberaterin nun bei Leibe keine Großverdienerin...
Für eine typische Eigentumswohnung 80qm in einem westdeutschen Ballungsraum für etwa 400 000 Euro mit 20% bis 30% Eigenkapital müssen Käufer mit einer monatlichen Gesamtbelastung (Kreditrate, Hausgeld, Rücklagen) von etwa 2.000 Euro rechnen.
siehe auch:
https://www.drklein.de/eigentumswohnung-kosten.html
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Kölner1302
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Wir brauchen eine große Anstrengung. Nicht zu wenig sondern etwas zu viel Wohnungen sind das ökonomische Gleichgewicht.
Im Moment fehlen offiziell 500.000 Wohnungen, eine Stadt wie Köln.
Wenn er will kann der Staat günstig Grünlandgrundstücke erwerben ( Wert: 1 Euro/Qm), erschließen und in Modulbauweise bebauen. Die Gebäude kosten nichts, wenn man den Baugesellschaften von je 3 neu gebauten Wohnungen eine kostenlos überlässt. Die Erschließungskosten kommen beim Verkauf wieder herein. Beim Ersterwerb einer Wohnung sollte der Staat auf die Grunderwerbssteuer verzichten.
Maikel
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Maikel »

Kölner1302 hat geschrieben: Sonntag 1. Juni 2025, 01:30 Wir brauchen eine große Anstrengung. Nicht zu wenig sondern etwas zu viel Wohnungen sind das ökonomische Gleichgewicht.
Im Moment fehlen offiziell 500.000 Wohnungen, eine Stadt wie Köln.
Wenn er will kann der Staat günstig Grünlandgrundstücke erwerben ( Wert: 1 Euro/Qm), erschließen und in Modulbauweise bebauen.
Wer will wohnen, wo es Grünland zu 1E/qm gibt?
Außerdem gibt es außerhalb der beliebten Städte eh schon "genügend" freie Wohnungen.
Je näher an den Städten umso problematischer (und teurer) wird es, Grünland in Bauland umzuwandeln.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Kölner1302
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Registriert: Sonntag 10. Juni 2018, 18:44

Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Maikel hat geschrieben: Sonntag 1. Juni 2025, 09:26 Wer will wohnen, wo es Grünland zu 1E/qm gibt?
Außerdem gibt es außerhalb der beliebten Städte eh schon "genügend" freie Wohnungen.
Je näher an den Städten umso problematischer (und teurer) wird es, Grünland in Bauland umzuwandeln.
Auf Boris NRW kann jeder die Grundstückswerte für Grünland nachsehen.
https://www.boris.nrw.de/boris-nrw/?lang=de
Im direkten Umfeld bebauter Flächen in Köln teilweise auch 0,5 €/Qm für Grünland.
Der Bodenrichtwert entspricht €/Qm.

Wohnungen stehen in in Köln grds. nicht leer.
Wohnungen in Köln stehen eigentlich nur leer, wenn Mieter bei der Wohnungsspekulation stören, denn Vermietung senkt den Wert der Wohnung beim Wiederverkauf beträchtlich.
In der tiefen Eifel, weit entfernt von den Arbeitsplätzen und auch der übrigen Infrastruktur, gibt es Leerstände.
Auch diese Orte könnten wiederbelebt werden, wenn es einen Anspruch auf HomeOffice gäbe.
Denn dann könnten Familien dort günstig Wohnungen kaufen um dort zu leben, ohne befürchten zu müssen, die Wohnung aufgrund der Beendigung des HomeOffice durch den Arbeitgeber nicht mehr nutzen zu können und das Geld sinnlos ausgegeben zu haben.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Sonntag 1. Juni 2025, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
All mine
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von All mine »

Maikel hat geschrieben: Sonntag 1. Juni 2025, 09:26 Wer will wohnen, wo es Grünland zu 1E/qm gibt?
Außerdem gibt es außerhalb der beliebten Städte eh schon "genügend" freie Wohnungen.
Also bei uns kriegst du noch nichtmal auf den Dörfern, freie Wohnungen oder Häuser, geschweige denn günstiges Bauland, ich spreche vom Umkreis von 20km um unsere Kleinstadt rum, da ich GF im Handwerk bin, hab ich da nen guten Überblick zumal wir für nahezu alle Verwaltungen und Immobilienfirmen tätig sind. Das Problem ist und bleibt zu wenig und viel zu teures Bauland, da wird gerne der Frosch vorgeschoben, in Wirklichkeit besitzen die Entscheidungsträger in der Politik oft selber sehr viele Immobilien oder haben im näheren Umfeld viele Besitzer von Immobilien, wieviel Interesse haben diese Leute wohl an Neubauten, richtig null, weil sie dann ihre völlig überteuerten Mieten nicht mehr kassieren können. Eigentlich ist das recht einfach, günstiges Bauland ausschreiben, einige völlig übersteuerten Richtlinien im Hausbau ändern, die Zinsen fallen gerade von selbst wieder , das wird dieses Jahr noch weiter fallen. Also Kredite auch finanzierbar und schwupps haben wir mit dem Bau wieder einen Motor für die Wirtschaft der für Arbeitsplätze, Steuereinahmen und Wohnraum schafft, eigentlich megasuper, nur die starke Lobby der Immobilieneigentümer hat null Interesse und die sind mächtig, am witzigsten finde ich plötzlich dass sie ihre Grüne und soziale Ader vorschieben, warum nicht gebaut werden sollte, Blödsinn, dass sind rein finanzielle Interessen….

Zusammengefasst günstiges Bauland ausschreiben und Bauvorschriften auf Vernunftsmaß bringen, dann läuft der Bau ganz von selbst (ich kenne Dutzende von Leuten die gerne bauen würden, wenn es bezahlbar wäre), einzig beim sozialen Wohnungsbau muss wahrscheinlich etwas über günstige Abschreibungsmöglichkeiten staatlicher seits etwas eingegriffen werden , damit der sich für Investoren rechnet.
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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