aleph hat geschrieben: ↑Sonntag 11. Mai 2025, 13:15
Er ist Pragmatiker, wie viele Amerikaner.
Er ist auch Mathematiker. Insofern jemand, der strukturiert und nüchtern denkt. Im Grunde ist es dieselbe Situation, wie bei Paul VI.. Dessen Vorgänger hatte ähnlich polarisiert, wie Franziskus: für die einen schon zu Lebzeiten ein Heiliger, für die andere Seite die größte Katastrophe der Kirchengeschichte. Er wäre schuld gewesen am Konzil. Auch mit Paul VI. wollte man damals einen Brückenbauer. Der hat es dann aber hinbekommen, am Ende zwischen allen Stühlen zu sitzen: für die einen war er Pillen-Paule, für die anderen der, der ihnen "die Kirche weggenommen" hätte. Gemeint war die Liturgiereform.
Jetzt hat man sich für jemanden entschieden, der sehr strukturiert ist, jemand, der den Nachweis erbracht hat, Dinge auch zuende zu bringen. Jemanden, der sehr weltläufig ist, also jemanden, der sowohl Nord- und Lateinamerika und Europa aus dem FF kennt und damit jemanden, der die Realitäten in den Industriestaaten UND in der Dritten Welt aus eigener, langjähriger praktischer Anschau kennt. Also kein Eurozentrist.
Jetzt muss man einfach mal abwarten.