Vor nicht allzu langer Zeit kam in den USA nochmal die Rede von „Hamas-Trainingslagern in Mexiko“ wieder in Mode.
https://www.newsweek.com/hamas-training ... es-1833860
Tatsächlich sind derartige Gerüchte in den Vereinigten Staaten sehr verbreitet... die tauchen auf, jeder zwei Jahren oder so. Natürlich, dies ist meinstens ein Amerikanisches Phänom. Aber ich habe auch französische Dokumentarfilme zu diesem Thema gesehen. In Deutschland selten. Und obwohl viele Spanier uns nicht mögen, kommen derartige Gerüchte in Spanien selten vor.
Die Spanier erfinden (oder villleicht nur verbreiten), wie viele Westeuropäer (aber nicht Osteuropäer), lieber Dinge wie das „feminizid-ter Mexiko“.
(Aber in Wirklichkeit nur einer von zehn Morden in Mexiko eine Frau betrifft, verglichen mit beispielsweise einer von drei, in den USA).
Ich will sagen, dass viele Osteuropäer uns Mexikaner traditionell nicht in einem schlechten Licht sehen. Traditionell stoßen wir mancherorts auf große Sympathie. Leider machen wir Mexikaner uns schuldig, nicht auf sie zuzugehen und zu versuchen, eine Freundschaft zu vertiefen … und auf der anderen Seite der Welt ist es den Filipinos, genauso ergangen. Ja, es gibt Leute, die uns Mexikanern traditionell mit Sympathie begegnen, und es ist unsere Schuld, dass wir nicht auf sie zugehen, wie wir es sollten.
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Nochmal zu den Artikel: Diese Art von Fantasie, in der „islamische Terroristen“ amerikanisches Territorium eindringen, ist in amerikanischen Filmen sehr verbreitet. Tatsächlich habe ich, auch wenn ich mich irre, noch nie von einem islamistischen Terroranschlag in den USA gehört, an dem Menschen aus Mexiko Grenze, beteiligt waren.
Die Täter des 11. September 2001, reisten nicht von Mexiko, und die Täter des Bostoner Bombenanschlags, tschetschenische Radikale, kamen als legale Einwanderer zu den USA.
Ich muss sagen, dass ein mexikanischer Blogger, den ich vor vielen Jahren traf und der ziemlich prorussisch war (er nannte sich „Arbus“), sogar vorhersagte, dass so etwas wie der Bombenanschlag in Boston passieren würde. „Ich sehe, die Gringos importieren heute einen Haufen kaukasischer und nordafrikanischer Radikale, teilweise um den Einwanderung von Mexikanern zu vermeiden … Ich sehe nichts Gutes von das voraus.“
(Heute, ist es für die Bürger vieler Länder, insbesondere islamischer Länder, schwierig, wenn nicht gar unmöglich, auf irgendeine Weise in die Vereinigten Staaten einzureisen. Die Dinge ändern sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte.)
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Tatsächlich kam es in Mexiko nie zu „islamistischen Angriffen“. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens: Wir werden nicht in Ihre Länder gehen, um ihre Frauen und Kinder zu töten. Im Anschluss werden Einwanderer aus arabischen und muslimischen Ländern in Mexiko wie alle anderen Einwanderertypen betrachtet und man kann sagen, dass ihre Integration bis zu einem gewissen Grad, leicht „erzwungen“ ist. Nicht wegen der Regierung, sondern wegen der sozialen Bedingungen. Sie müssen Spanisch lernen und mit anderen Menschen interagieren. Niemand beleidigt oder kritisiert sie, wenn sie ihre traditionelle Kleidung tragen … aber sie selbst legen sie ab, um nicht ständig aufzufallen. Sie erhalten kein Geld vom Staat. Sie müssen arbeiten und sich integrieren, um zu überleben. Erinnern wir uns daran, dass vor einigen Jahren der reichste Mann der Welt ein Mexikaner war, dessen Nachkomme arabischer Einwanderer war.
Natürlich begegnet die Weigerung Mexikos, sich zum Feind einigen arabischen Länder oder des Iran zu erklären, den USA mit Argwohn, und vielleicht werden sie dies in Zukunft sogar noch mit größerem Argwohn betrachten. Dies ist etwas, das mehr oder weniger ganz Lateinamerika teilt.
Freundschaft, Feindschaft und Neutralität sind je nach wahrgenommenen Bedürfnissen manchmal recht fließend.
Behaupten die Europäer nicht derzeit, dass die USA zumindest in den ersten Monaten der Trump-Regierung (April 2025) auf dem Weg zu sein scheinen, eine "Freundschaft" mit Russland zu suchen?
Geopolitische Zweckmäßigkeiten und Strategien sind fließend. Und es wird immer diejenigen geben, die anderer Meinung sind und die tatsächlichen oder vermeintlichen Bedürfnisse anderer Länder nicht verstehen oder vorgeben, sie nicht zu verstehen.
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Oh, aber... was sage ich? Islamische Terroristen sind für bestimmte politische Narrative möglicherweise nicht mehr notwendig, da Mexiko seit diesem Jahr bereits über eigene Terroristen verfügt, die von der Trump-Administration als solche anerkannt wurden.
Mich persönlich stört es überhaupt nicht, dass Drogenkartelle zu Terroristen erklärt werden. Es war unvermeidlich, dass diese Organisationen früher oder später mit Ländern aneinandergeraten, denen die Gesundheit ihrer Bevölkerung und die Wahrung ihrer Zivilisation am Herzen liegen.
Es versteht sich von selbst, dass dies der derzeitigen linksgerichteten mexikanischen Regierung überhaupt nicht gefällt. Und selbst die Regierung Trumps zögert nicht, zu sagen (und es stimmt), dass ein Teil der linken mexikanischen Regierung mit diesen Drogenkartellen gemeinsame Sache macht.
Dies, denke ich, ist vermutlich auch die Wahrnehmung der Mehrheit der Mexikaner der Mittel- und Geschäftsschicht.
Ich soll sagen, führt die Trump-Regierung den Krieg gegen diese Kartelle auf unglaublich clevere Weise … zum Beispiel, indem sie Musikgruppen sanktioniert, die Lieder schreiben, in denen sie Drogenbosse loben.
Für einen Europäer mag das wie ein Witz klingen, aber das ist es nicht. Die Rekrutierungsbasis der Kartelle besteht aus armen, unwissenden und verbitterten Menschen, die von dieser beschissenen Subkultur dazu verleitet werden, einen falschen Traum von Geld, Frauen und Autos zu träumen.
Allerdings bin ich immer noch der Meinung, dass die US-Regierung und die mexikanische Regierung nicht wissen, was sie mit der anderen Rekrutierungsquelle anfangen sollen: den staatlichen Universitäten Mexikos, voller Kommunisten, die sowohl Che Guevara als auch „El Chapo“ bewundern – ein perfekter Cocktail der Kriminalität.
Damit beginnt ein Krieg zwischen den USA, die in diesem Fall, wie ich zugeben muss, die Zivilisation repräsentieren, und dieser Mischung aus Marxisten-Postmodernisten, Drogenkartellen und den korruptesten Kräften des mexikanischen Staates.
Mal sehen, welche Filme dabei herauskommen.
;-)
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"Die Trainingslager der Hamas in Mexiko"
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