Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

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schokoschendrezki
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Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Dazu würd ich gern mal die Meinung der Forenteilnehmer kennenlernen.

Ich habe jetzt zum dritten oder vierten Male Berichte über die Unterwanderung der Stadt Erfurt durch süditalienische ndrangheta-Drogenhandeltskartelle gehört. Erfurt. Ausgerechnet. Ich kenne die Stadt. Ein kleinbürgerliches Touristenidyll.

Es ist aber so: Man kann durch die chemische Analyse der Abwässer ziemlich genau den Verlauf des Drogenkonsums ermitteln. Erfurt liegt angeblich ganz oben. Pizzerias, Türsteher und wie gesagt süditalienische Mafia. Wie ist das wirklich? Es gibt immer auch eine andere Seite. Die der Konsumenten. Crack usw. als ganz normale Partydroge? Wirklich? Sind Drogen wie Opiode oder ähnliche Partysubstanzen wirklich ganz normal und gebräuchlich? Ist eine Stadt wie Erfurt von der süditalienischen Mafia oder sonstigen Gruppen der OK (Organisierten Kriminalität) unterwandert. Sind die ermittelnden Behörden teilweise schon korrumpiert?

Ich selbst trink ziemlich viel Wein, ab und zu einen Obstler und ab und zu ein Bier. Ich hab absolut keine Ahnung von Opiaten, Crack oder Cannabis
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Lechtzer »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 1. April 2025, 21:52 Dazu würd ich gern mal die Meinung der Forenteilnehmer kennenlernen.
Wenn der Staat das Monopol auf den Drogenhandel hätte, würde die organisierte Kriminalität in die Röhre schauen. Wenn man den Konsum nicht unterbinden kann, dann sollte man ihn wenigstens kontrollieren.
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Billie Holiday
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Billie Holiday »

Lechtzer hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 12:23 Wenn der Staat das Monopol auf den Drogenhandel hätte, würde die organisierte Kriminalität in die Röhre schauen. Wenn man den Konsum nicht unterbinden kann, dann sollte man ihn wenigstens kontrollieren.
Der Dealer hinterm Busch fragt nicht nach dem Alter, will keine Bestätigung / Rezept vom Arzt und händigt prompt ohne Fragen gegen bar aus.
Der Staat kann nicht einfach so dealen.
Du bekommst noch nicht mal Ibu 600 ohne Rezept.
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Lechtzer
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Lechtzer »

Billie Holiday hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 12:29 Der Dealer hinterm Busch fragt nicht nach dem Alter, will keine Bestätigung / Rezept vom Arzt und händigt prompt ohne Fragen gegen bar aus.
Der Staat kann nicht einfach so dealen.
Du bekommst noch nicht mal Ibu 600 ohne Rezept.
Nicht einmal in Staaten, wo die Todesstrafe auf Besitz grösserer Mengen und Handel steht, lässt sich Konsum unterbinden. Warum soll man also die Kartelle bzw. Mafia fett werden lassen?
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Ilikekebap
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Ilikekebap »

Es muss doch noch einen anderen Weg zwischen der hiesigen Toleranzpolitik einerseits und einem Staat, der selbst zum Dealer wird, geben.
Natürlich wird sich illegaler Konsum niemals vollständig verhindern lassen. Das hindert einen in anderen Bereichen aber doch auch nicht, entsprechend repressiv vorzugehen.

Und, ganz ehrlich: Wenn ich mir hier hinterm Bahnhof die Crackzombies anschaue: Das sind schon fast keine Menschen mehr und einen freien Willen und "im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte" kann man da oft verneinen. Sicherlich sind das Menschen, die irgendwann oft durch unglückliche Umstände auf die schiefe Bahn gekommen sind. Sie sind jetzt aber in einem bemitleidenswerten Zustand, wo es m. E. humaner wäre, sie zwangszuentziehen, anstatt sie weiter machen zu lassen. Psychisch Kranke werden ja auch im Falle von relevanter Eigen- oder Fremdgefährdung notfalls zwangsbehandelt oder weggesperrt.

Und wenn die Entwicklung in diesem Land so weiter geht, werden wir mehr und mehr Menschen haben, die zu Drogen greifen. Ich will hier aber keine Zustände wie in den USA, wo ganze Straßenzüge von Crackzombies bevölkert werden. Nun kann man sagen "Man sieht doch an den USA, dass repressive Drogenpolitik nicht zum Erfolg führt" - ich würde sagen "wie würde es wohl in den USA aussehen, wenn die so eine Larifari-Drogenpolitik wie wir betreiben?".
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Lechtzer »

Ilikekebap hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 13:13 Und wenn die Entwicklung in diesem Land so weiter geht, werden wir mehr und mehr Menschen haben, die zu Drogen greifen. Ich will hier aber keine Zustände wie in den USA, wo ganze Straßenzüge von Crackzombies bevölkert werden. Nun kann man sagen "Man sieht doch an den USA, dass repressive Drogenpolitik nicht zum Erfolg führt" - ich würde sagen "wie würde es wohl in den USA aussehen, wenn die so eine Larifari-Drogenpolitik wie wir betreiben?".
Die organisierte Kriminalität hat erst mit der Prohibition einen gewaltigen Aufschwung genommen, nach der Aufhebung sind sie dann auf Drogen umgeschwenkt und profitieren bis heute. Ein von Staats wegen kontrollierte Abgabe hätte zumindest den Vorteil, dass die Abgabe von reinen Stoff Gesundsheitschäden durch Verunreinigung und Überdosierung vermieden werden könnten. Man könnte z.B. den Genuss in der Öffentlichkeit verbieten und entsprechend unterbinden. Wiedereinführung des §361 des Reichsstrafgesetzbuches, damit u.a. das Herumlungern von Alkohol- und Drogensüchtigen unterbunden wird.
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Ilikekebap
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Ilikekebap »

Lechtzer hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 13:49 Man könnte z.B. den Genuss in der Öffentlichkeit verbieten und entsprechend unterbinden.
Das tut dringend not. Tolerierte öffentliche Drogenszenen, die auch noch mit Spritzenräumen gestützt werden und an denen die Polizei sich mit armseligen Platzverweisen bis zum nächsten Tag für Dealer abmüht, ziehen nur weitere Abhängige und Dealer an.
Strafen für Drogenhandel müssen auf drakonische Ausmaße angehoben werden, Verstöße durch ausländische Staatsbürger, sowohl was Dealerei als auch Konsum angeht, müssen zu kompletten Einreiseverboten führen.
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schokoschendrezki
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Zuerst einmal gehts mir um die Frage, ob größere Kommunen wie die der Stadt Erfurt, tatsächlich in dem Umfang von der süditalienischen Mafia unterwandert sind. Ich hab das jetzt irgendwie mehrfach so berichtet bekommen. Ich kanns aber nicht glauben. Für eine Stadt wie Berlin würd mich das nicht wundern. Aber Erfurt?

Man kann sich aber - auich gründlich - irren. Hinter dem Mord an dem slowakischen Journalisten Kuciak stand letztendlich auch die süditalienische Mafia.- Und ich hätte jedem gesagt,:ich kenne dIe Slowakei. So ziemlich der harmloseste Staat der Welt. Nein! So ist es nicht. Und so ist es vermiutlich auch nicht mit Erfurt.
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Arizona »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 3. April 2025, 16:20 Zuerst einmal gehts mir um die Frage, ob größere Kommunen wie die der Stadt Erfurt, tatsächlich in dem Umfang von der süditalienischen Mafia unterwandert sind. Ich hab das jetzt irgendwie mehrfach so berichtet bekommen. Ich kanns aber nicht glauben. Für eine Stadt wie Berlin würd mich das nicht wundern. Aber Erfurt?

Man kann sich aber - auich gründlich - irren. Hinter dem Mord an dem slowakischen Journalisten Kuciak stand letztendlich auch die süditalienische Mafia.- Und ich hätte jedem gesagt,:ich kenne dIe Slowakei. So ziemlich der harmloseste Staat der Welt. Nein! So ist es nicht. Und so ist es vermiutlich auch nicht mit Erfurt.
Das "Geldwäsche Paradies" Deutschland ist bevorzugtes "Tätigkeitsrevier" süditalienischer Mafiaclans. Die laschen Gesetze in Punkto Geldwäsche in Deutschland bemängeln ja selbst italienische Strafverfolgungsbehörden und die haben mehr Erfahrung im Kampf gegen die klassische italienische Mafia als ihre deutschen Kollegen.
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schokoschendrezki
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Ilikekebap hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 13:56 Das tut dringend not. Tolerierte öffentliche Drogenszenen, die auch noch mit Spritzenräumen gestützt werden und an denen die Polizei sich mit armseligen Platzverweisen bis zum nächsten Tag für Dealer abmüht, ziehen nur weitere Abhängige und Dealer an.
Was ist denn "Drogenszene"? Ich höre immer mehr nur von unglaublichen Umsätzen mit Partydrogen, Gutverdienende bürgerliche Menschen nehmen sich mal dies oder jenes. Sonst wären die Umsätze, die man im Drogengeschäft macht, auch nicht die, die sie es sind. Es gehören immer zwei Seiten dazu. DIe Anbieter und die Konsumenten.

Es geht zum Beispiel um Crystal-Meth. "Panzerschokolade", "Hermann-Göring-Pillen". Schaut man sich Karten mit Verbeitungsweerten an: Das Zentralgebiet liegt zwischen Thüringen, Sachsen, Südpolen und einigen Regionen in Tschechien. Was ist das? Ich hab keine Ahnung. Und ausgerechnet die biedermeierliche Stadt Erfurt soll ein Hotspot sein.
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Spargeltarzan »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 1. April 2025, 21:52 Dazu würd ich gern mal die Meinung der Forenteilnehmer kennenlernen.

Ich habe jetzt zum dritten oder vierten Male Berichte über die Unterwanderung der Stadt Erfurt durch süditalienische ndrangheta-Drogenhandeltskartelle gehört. Erfurt. Ausgerechnet. Ich kenne die Stadt. Ein kleinbürgerliches Touristenidyll.

Es ist aber so: Man kann durch die chemische Analyse der Abwässer ziemlich genau den Verlauf des Drogenkonsums ermitteln. Erfurt liegt angeblich ganz oben. Pizzerias, Türsteher und wie gesagt süditalienische Mafia. Wie ist das wirklich? Es gibt immer auch eine andere Seite. Die der Konsumenten. Crack usw. als ganz normale Partydroge? Wirklich? Sind Drogen wie Opiode oder ähnliche Partysubstanzen wirklich ganz normal und gebräuchlich? Ist eine Stadt wie Erfurt von der süditalienischen Mafia oder sonstigen Gruppen der OK (Organisierten Kriminalität) unterwandert. Sind die ermittelnden Behörden teilweise schon korrumpiert?

Ich selbst trink ziemlich viel Wein, ab und zu einen Obstler und ab und zu ein Bier. Ich hab absolut keine Ahnung von Opiaten, Crack oder Cannabis

Richtigstellung:

Die Ndrangheta existiert in Deutschland 🇩🇪 bereits seit spätestens den 1970er Jahren.

Regionale Schwerpunkte waren seit jeher das Ruhrgebiet, Rhein-Main Gebiet, Stuttgart, Bodenseeregion, Bayern, insbesondere das Allgäu & München, Nürnberg & Augsburg.

Die Ndranga kontrolliert 80% des europäischen Kokainhandels & das ist auch ihre Haupteinnahmequelle.

Andere Drogen (Cannabis, Crack, co.) werfen vergleichsweise zu wenig ab & das Heroin Geschäft überlässt man auch in der kriminellen Szene gerne den Leuten mit Dreck an den Schuhen. Und we so dicke im Kokain Geschäft aktiv ist, braucht anderes Zeug eh nicht zu dealen.

Bei einem Jahresumsatz der Organisation von ca. 50-80 Milliarden Euro werden Städte wie Erfurt als Geldwaschanlage genutzt. Die Renovierung der historischen Altstadt von Erfurt hätte es ohne das Mafiageld wohl so nicht gegeben. Ebenso funktionieren die Pizzerien & Gelaterias als Geldwäscheanlagen.

Bezüglich Drogen; bekommst du heute wirklich in jedem Dorf jede Sorte.
In den Städten gibt es sogar Lieferdienste dafür.

Ob die Behörden korrumpiert sind?
Die Ndrangheta verfolgt in Deutschland eher das Ziel sich in die Gesellschaft einzunisten.
Dementsprechend wird fleißig kontaktet zu Bürgermeistern, Polizisten, Gemeindevorräten, Vereinen, ec.

Funktioniert zumindest auf lokaler Ebene ganz gut. Gerade wurde wieder ein Polizist in Aalen verhaftet, der als Informant für die Ndrangheta aktiv war…
Spargeltarzan
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Spargeltarzan »

Ilikekebap hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 13:13

Und wenn die Entwicklung in diesem Land so weiter geht, werden wir mehr und mehr Menschen haben, die zu Drogen greifen. Ich will hier aber keine Zustände wie in den USA, wo ganze Straßenzüge von Crackzombies bevölkert werden.
Wohl noch nie in Frankfurt oder Hamburg gewesen.

Naja Crack gilt wie Heroin als Looser Droge, während sich das Kokain Banker wie Politiker reinziehen.

Am Kokain klebt aber mindestens genauso viel Blut wie an Heroin, eher mehr …
Arizona
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Arizona »

Ilikekebap hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 13:56 Das tut dringend not. Tolerierte öffentliche Drogenszenen, die auch noch mit Spritzenräumen gestützt werden und an denen die Polizei sich mit armseligen Platzverweisen bis zum nächsten Tag für Dealer abmüht, ziehen nur weitere Abhängige und Dealer an.
Strafen für Drogenhandel müssen auf drakonische Ausmaße angehoben werden, Verstöße durch ausländische Staatsbürger, sowohl was Dealerei als auch Konsum angeht, müssen zu kompletten Einreiseverboten führen.
Und dann? Du wirst Suchtkranke mit keiner noch so drakonischen Strafe von ihrem Konsum abhalten können schon gar nicht die Abhängigen von richtig harten Drogen wie Kokain, Crack, Crystal Meth, Ketamin, Heroin, Fentanly usw. Hatte nicht der MP in Bayern Herr Söder mal vollmundig den "Drogen" den Kampf angesagt? Gut dann kann er ja gleich beim "deutschen Kulturgut" Alkohol (Bier) anfangen. Gerade Alkohol und Cannabis bilden oftmals bei vielen Leuten den Einstieg in die individuelle "Suchtkarriere"
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schokoschendrezki
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich weiß nicht. Es findet offenbar eine Parallelentwicklung statt. Ich bin öfter mal im "Görlitzer Park" oder fahre da mit dem Rad durch. Der Görlitzer Park in Berlin gilt als größer Drogenhandelsplatz in Deutschland. Ich bekomme davon aber nichts mit. Gut,. ich bekomme so einiges nicht mit. Man hat ne Gesellschaft aus mehr oder weniger abgeschlossenen fragmentierten Teilgesellschaften. Insofern ist die Rede von einfach einer "Spaltung" der Gesellschaft hinterfragenswürdig.

O.K. Aber dass in einer idyllischen Mittelstadt wie Erfurt (215000 Einwohner) in Teilbereichen (angeblich) die süditalienische Mafia das Sagen hat ... das macht mir keine ANgst. Aber es erstaunt mich doch etwas.
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Arizona hat geschrieben: Mittwoch 9. April 2025, 23:45 Und dann? Du wirst Suchtkranke mit keiner noch so drakonischen Strafe von ihrem Konsum abhalten können schon gar nicht die Abhängigen von richtig harten Drogen wie Kokain, Crack, Crystal Meth, Ketamin, Heroin, Fentanly usw. Hatte nicht der MP in Bayern Herr Söder mal vollmundig den "Drogen" den Kampf angesagt? Gut dann kann er ja gleich beim "deutschen Kulturgut" Alkohol (Bier) anfangen. Gerade Alkohol und Cannabis bilden oftmals bei vielen Leuten den Einstieg in die individuelle "Suchtkarriere"
Da habe ich aber andere Informationen. Die (Teil-)Legalisierung von Cannabis vor ungefähr einem Jahr hat keinerlei negative Auswirkungen. Ich glaub, Cannabis-Konsum ist im frühen Jugendalter gefährlich, weil es dann der Gehirn-Entwicklung schadet. Das tut die übermäßige Benutzung von Digitalgeräten bzw. entsprechender Software aber auch. Wenn nicht sogar mehr.
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Liegestuhl
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Liegestuhl »

Das jetzige CanG ist zwar lückenhaft und schlecht umgesetzt, aber ist durchaus geeignet, den Cannabis-Schwarzmarkt zurückzudrängen. Die Anbauvereine haben aufgrund der zögerlichen Genehmigungserteilungen erst diese Tage angefangen, ihre Mitglieder mit selbstgezüchtetem Cannabis zu versorgen. Somit fällt zukünftig der Kontakt bei vielen Konsumenten zu den Dealern weg und man kann sich sicher sein, dass die Ware nicht gestreckt (z. B. mit Blei) wurde. Zudem haben Anbauvereine Suchtbeauftragte, die ein Präventionskonzept vorlegen müssen. In meinem Anbauverein arbeitet der Präventionsbeauftragte mit der Paritätischen Suchthilfe des Landes zusammen und wird auch durch sie geschult. Man hat als Mitglied also einen Suchtbeauftragten, der aus den eigenen Reihen kommt, der jederzeit ansprechbar ist, dem man vertrauen kann und der, weil selber Konsument, weiß, wovon er redet. Das sind Dinge, die wir früher nicht hatten. Da gab es den Schwarzmarkt und die Polizei. Der Dealer wollte nur dein Geld und die Polizei hat dich als Konsument verfolgt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Spargeltarzan »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 15:03 Ich weiß nicht. Es findet offenbar eine Parallelentwicklung statt. Ich bin öfter mal im "Görlitzer Park" oder fahre da mit dem Rad durch. Der Görlitzer Park in Berlin gilt als größer Drogenhandelsplatz in Deutschland. Ich bekomme davon aber nichts mit. Gut,. ich bekomme so einiges nicht mit. Man hat ne Gesellschaft aus mehr oder weniger abgeschlossenen fragmentierten Teilgesellschaften. Insofern ist die Rede von einfach einer "Spaltung" der Gesellschaft hinterfragenswürdig.

O.K. Aber dass in einer idyllischen Mittelstadt wie Erfurt (215000 Einwohner) in Teilbereichen (angeblich) die süditalienische Mafia das Sagen hat ... das macht mir keine ANgst. Aber es erstaunt mich doch etwas.

Geht auch noch kleiner.

Kempten im Allgäu hat gerademal 65.000 Einwohner & gilt unter Sicherheitskräften als das deutsche Mekka der italienischen Mafia.

Zitat:

Im Bericht „Die Mafia spricht Schwäbisch“ vom März 2014 berichtete die Süddeutsche Zeitung über mafiöse Strukturen der ’Ndrangheta, Camorra und Cosa Nostra in Schwaben, insbesondere in Kempten mit Umkreis. Mit dem Eintreffen zahlreicher italienischer Gastarbeiter aus dem Gebiet um Adrano in Sizilien sei in den 1950er und 1960er Jahren in Schwaben, insbesondere in Kempten, ein Zentrum dieser Organisationen in Süddeutschland entstanden. 1992 hatten Kemptener Ermittler 130 mutmaßliche Mafiosi im Visier.[59] In den 1980er und 1990er Jahren wurden zahlreiche Mafiamitglieder verhaftet. Nach einer Razzia verkündete der Präsident des bayerischen Landeskriminalamts, Heinz Lenhard, dass die Region um Kempten nicht nur als Rückzugsgebiet für organisierte Kriminelle diene, denen es in Italien zu riskant geworden ist, mittlerweile sei die Region Drehscheibe für den mitteleuropäischen Drogenhandel.
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Aber auch da müsste man mir mal erklären, was es mit "Partydrogen" auf sich hat. Zu jedem Drogenhandel gehört auf der einen Seite der Verkauf und Gewinn und symmetrisch auf der anderen Seite der Konsum und der Kauf. Logisch. Ich bin ziemlich oft auf irgendwelchen Parties. Mache Musik. Und wenn ich nicht mit*m Auto zurück muss, gehts auch öfter mal mit alkoholischen Getränken rund. Ich bin auch ziemlich häufig mit Leuten zusammen, die sich alles nur denkbare leisten können. Natürlich auch Partydrogen. Ich leb am Rand von Berlin. Drogenhandel ist dort überall präsent. Aber ich habe keine Ahnung. Ich bin völlig ahnungslos. Aus irgendeinem Deppendorf.
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Spargeltarzan »

?

Kokain, LSD, Ecstasy, Speed, Ketamin, GHB, Analoga…

Leute wollen sich berauschen & kaufen deshalb das Zeug. Und einige sind süchtig..

So einfach
Arizona
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Arizona »

Spargeltarzan hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 23:45 ?

Kokain, LSD, Ecstasy, Speed, Ketamin, GHB, Analoga…

Leute wollen sich berauschen & kaufen deshalb das Zeug. Und einige sind süchtig..

So einfach
Richtig deshalb ist ja auch eine zu restriktive Drogenpolitik auf lange Sicht zum scheitern verurteilt. Sieht man doch am Beispiel von Cannabis und Kokain. Beide Drogen waren Jahrzehnte verboten ( Kokain ist es bis heute) und dennoch stieg der Konsum von Cannabis wie Kokain in Deutschland seit den 70ziger kontinuierlich an. Und Drogenkonsum ist längst nicht mehr nur ein Thema der Straße oder der sozialen Unterschied. Kokain und Ketamin wird ja in der Oberschicht gerne konsumiert siehe Elon Musk oder auch das sogenannte "Banker Koks". Von den großen beiden
"legalen Volksdrogen" Nikotin und Alkohol und deren Kosten für Gesellschaft und Gesundheitssystem gar nicht erst zu reden. Menschen wollen sich berauschen und werden immer Mittel und Wege finden, Verbote hin oder her.
Arizona
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Arizona »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 15:18 Da habe ich aber andere Informationen. Die (Teil-)Legalisierung von Cannabis vor ungefähr einem Jahr hat keinerlei negative Auswirkungen. Ich glaub, Cannabis-Konsum ist im frühen Jugendalter gefährlich, weil es dann der Gehirn-Entwicklung schadet. Das tut die übermäßige Benutzung von Digitalgeräten bzw. entsprechender Software aber auch. Wenn nicht sogar mehr.
Eben sollen wir dann auch die Smartphones für Kinder und Jugendliche generell verbieten, weil deren Nutzung sehr wahrscheinlich die Hirnentwicklung negativ beeinträchtigt, wie eben Alkohol oder Cannabis? Und auch hier wäre die Frage wer soll das kontrollieren und umsetzen? Ein überlastetes Justizsystem das heute schon personell auf dem Zahnfleisch geht?
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Arizona hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 10:44 Eben sollen wir dann auch die Smartphones für Kinder und Jugendliche generell verbieten, weil deren Nutzung sehr wahrscheinlich die Hirnentwicklung negativ beeinträchtigt, wie eben Alkohol oder Cannabis? Und auch hier wäre die Frage wer soll das kontrollieren und umsetzen? Ein überlastetes Justizsystem das heute schon personell auf dem Zahnfleisch geht?
Da musst Du dir mal die 180-Grad-Kehrtwende in der Schulpolitik in skandinavischen Ländern wie Dänemark anschauen. Nach Totaldigitalisierung Totalverbot. Gut. Eigentlich anderes Thema.

Was ich so ungefähr in den letzten zwei Wochen immer wieder in Nachrichten und Zeitungen unterschiedlicher Art gehört und gelesen habe: In Deutschland drohe aktuell eine "Kokain-Schwemme". Nur willkürlich dazu ausgewählt: BKA-Präsident beobachtet "Kokain-Schwemme" in Deutschland https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... hland.html

Was bedeutet das eigentlioch? Mir ist nix menschliches fremd, wie man so sagt. Einschließlich Alkohol, Zigaretten, Cannabis und Sex. Aber was hat es mit der Welle von Kokain und vor allem Party-Drogen auf sich? Ich hab keine Ahnung.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Arizona »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 15:16 Da musst Du dir mal die 180-Grad-Kehrtwende in der Schulpolitik in skandinavischen Ländern wie Dänemark anschauen. Nach Totaldigitalisierung Totalverbot. Gut. Eigentlich anderes Thema.

Was ich so ungefähr in den letzten zwei Wochen immer wieder in Nachrichten und Zeitungen unterschiedlicher Art gehört und gelesen habe: In Deutschland drohe aktuell eine "Kokain-Schwemme". Nur willkürlich dazu ausgewählt: BKA-Präsident beobachtet "Kokain-Schwemme" in Deutschland https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... hland.html

Was bedeutet das eigentlioch? Mir ist nix menschliches fremd, wie man so sagt. Einschließlich Alkohol, Zigaretten, Cannabis und Sex. Aber was hat es mit der Welle von Kokain und vor allem Party-Drogen auf sich? Ich hab keine Ahnung.

Naja die Folgen der Kokain-Schwemme in Deutschland wären de facto mitunter lateinamerikanische Verhältnisse wie hier dokumentiert:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... n-100.html

Z.b. Korruption, Angehörige des Justizsystem machen mit Drogenbanden gemeinsame Sache.
Spargeltarzan
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Spargeltarzan »

Kokain ist cool geworden.
Eine Modedroge. Insbesondere von der High Society, mittlerweile zieht sich der Bauarbeiter das genauso rein wie der Banker bei der Deutschen Bank, nur der Reinheitsgrad wird ein anderer sein.

In Filmen, Musikvideos, Stars, Rappern, Netflix Doku über Pablo Escobar, ec. alle verklären das Kokain & preisen es geradezu an.

Gleichzeitig hat sich die organisierte Kriminalität professionalisiert & arbeiten international insbesondere beim Kokain eng zusammen und verdienen hunderte von Millarden Euro.

Ob mexikanische Kartelle, Italienische Mafia(Ndrangheta), albanische Mafia, Russische Mafia, korsische, galizisische, Mocro-Mafia, Hells Angels, Bandidos, ec.

Alle verdienen Unsummen mit Kokain & Fluten Europa damit.
Arizona
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Re: Drogenkonsum und Drogenmafias in Deutschland

Beitrag von Arizona »

Spargeltarzan hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 19:12 Kokain ist cool geworden.
Eine Modedroge. Insbesondere von der High Society, mittlerweile zieht sich der Bauarbeiter das genauso rein wie der Banker bei der Deutschen Bank, nur der Reinheitsgrad wird ein anderer sein.

In Filmen, Musikvideos, Stars, Rappern, Netflix Doku über Pablo Escobar, ec. alle verklären das Kokain & preisen es geradezu an.

Gleichzeitig hat sich die organisierte Kriminalität professionalisiert & arbeiten international insbesondere beim Kokain eng zusammen und verdienen hunderte von Millarden Euro.

Ob mexikanische Kartelle, Italienische Mafia(Ndrangheta), albanische Mafia, Russische Mafia, korsische, galizisische, Mocro-Mafia, Hells Angels, Bandidos, ec.

Alle verdienen Unsummen mit Kokain & Fluten Europa damit.
Was ja sehr schön zeigt wie sinnlos letztendlich eine restriktive Drogenpolitik ist. Einige wenige macht man mit diesem Instrument märchenhaft reich ( z.b. Pablo Escobar) und der Rest konsumiert trotzdem. Ein Leben ohne Rausch ist halt für eine Mehrheit reizlos, egal ob Straßenjunkie oder Partytiger der High Society.
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