peterkneter hat geschrieben: ↑Samstag 22. März 2025, 10:10
Natürlich neigen wir dazu verklärt in die Vergangenheit zu blicken. Never the less war Schmidt ein Charismatiker, von denen es in der heutigen Politik kaum noch welche gibt...
Zu Helmut Schmidt gäbe es viel zu sagen, womit ich deine Feststellungen nicht entkräften will.
Er war sicherlich auch ein Pragmatiker und auch von sich sehr überzeugter Fachmann der Ökonomie, der der ganzen Welt erklären konnte, wie Wirtschaft funktioniert.
Abgesehen davon war Schmidt nicht gerade der Liebling der SPD und ihrer eher linken Brandt-Bahr-Wehner Basis, und eher quer über Kreuz damit. Was sich auch im sog. Nato-Doppelbeschluß und der Stationierung von US-amerikanischen pershing II und cruise missiles in D manifestierte. Und Protestmärschen von Hundertausenden auf den Straßen...
Aber ja, er hatte seine Standpunkte und seinen politisch geraden Rücken, den er sich auch von "seiner" SPD oder der linkslastigen Friedensbewegung nicht verbiegen ließ.
Eine gerade Haltung, die man auch heute von verantwortlichen Parteiführungsfiguren - sowohl in der SPD als auch der Union - erwartet oder sich erhofft. Daß es die, die es heute betrifft, keinen Deut leichter haben wie weiland Helmut Schmidt, versteht sich.
Lassen wir also die deutsche Krankheit des Dauernörgelns und den Hang, erst einmal alles eher negativ zu bewerten, aussen vor und geben den jetzigen Politikern der künftigen Schwarz-Roten Koalition eine faire Chance.
Noch steht kein Koalitionsvertrag und auch auch nicht, was darin festgeschrieben und vereinbart ist.
Ich finde es recht eigentümlich und befremdend, wie nicht nur die Union und Merz, sondern auch zunehmend die SPD
als Wahlversprechensbrecher hingestellt werden oder im Falle der SPD als Schuldenmacher, denen die Folgelasten der künftigen Generationen am Hintern vorbeigehen, solange man soziale Gießkannengeschenke und einen noch mehr aufgeblähten Wohlfahrts- und Asylrechtsstaat damit finanzieren kann.
Die Zeiten sind SEHR schwierig und man sollte vielleicht wieder mehr Vertrauen gegenüber diesen künftig politisch Verantwortlichen in Union und SPD zeigen. Ihnen etwas mehr Wohlwollen entgegenbringen, statt sie wegen jeder Kleinigkeit oder Vermutung, politische Untaten (je nach Lager) im Sinn zu haben, in den Boden zu stampfen.
Ich wäre also schon mal froh, wenn es bald eine stabile, nicht in Dauerstreitereien versinkende neue Regierung gibt, die arbeitet und handelt, so gut sie es eben kann. Ob das dann zu wenig ist oder doch nicht, kann man dann immer noch diskutieren. Sagen wir, nach den ersten 100 Tagen Regierungstätigkeit...
Gegen einen VM Pistorius habe ich nichts. Gegen einen Aussenminister Röttgen ebenso nicht. Beides für mich eine gute Wahl. Wer Finanzminister wird, da bin ich "plafonds". Aber er sollte dringend von der Union kommen.
Warten wir also ab, auch wenn wir keine Charismatiker wie Helmut Schmidt mehr haben, oder die "Birne aus Oggersheim samt Wendehals Genschman".
Ist wie im Fußball. Es gab Ballack, Matthäus und früher Beckenbauer und Müller und dann mal wieder lange nichts.
Jetzt haben wir Musiala, Wirtz und einige andere. Letztere zwar nicht die schillernde Aura jener Supertalente haben, aber auch Becknbauer brauchte eher stille, dafür stählerne Arbeiter wie weiland "Katsche" Schwarzenbeck, die das Gröbste wegräumten, damit der Franz als Lichtgestalt leuchten konnte.
Zumindest so lange, wie die deutsche Tugend, noch jeden und sein Werk ins Negative zu demontieren, wieder zuschlug.
Das wird leider auch das Schicksal dieser neuen Regierung und ihrer Verantwortlichen sein...
Die Frage wird am Ende sein, "und...wie geht es uns damit?" - Ehrlicherweise wäre die Antwort wohl, "so schlecht ja nun nicht". - Aber, wie die Schwaben gerne sagen, "nix gesagt ist gelobt genug".
