Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
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Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus überschlagen sich die Ereignisse: Dekrete im Minutentakt, radikale Personalentscheidungen und eine Flut kontroverser Aussagen. Folgt Trump einer ausgeklügelten Strategie oder ist sein Handeln schlicht chaotisch?
Einige Gedankenanstöße:
1. Strategeme als Denkanstoß: Könnte Trumps Stil bewusst nach dem Strategem “Im Osten lärmen, im Westen angreifen” gestaltet sein, bei dem er durch gezielte Provokationen Aufmerksamkeit erzeugt, um im Hintergrund tiefgreifende Veränderungen (Projekt 2025 usw.) durchzusetzen?
2. Chaos als bewusste Taktik: Laut dem ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon ist die Strategie, den politischen Raum mit Aktionen zu überfluten (“Flood the zone”), um Gegner zu verwirren und zu überfordern. Ist Chaos also nicht etwa ein Zeichen von Planlosigkeit, sondern eine bewusste Methode, Widerstand zu minimieren und eigene Ziele durchzusetzen?
3. Persönlichkeit oder Kalkül? Ex-Sicherheitsberater John Bolton behauptet hingegen, Trump folge keiner klaren Philosophie, sondern handle instinktiv und chaotisch.
Ist das scheinbare Chaos möglicherweise nur Ausdruck von Trumps Persönlichkeit, oder steckt doch mehr System dahinter?
4. Wie effektiv ist eine Politik der ständigen Reizüberflutung auf Dauer? Kann sie nachhaltig sein oder führt sie zwangsläufig zur Selbstzerstörung?
5. Wenn Trump bewusst Strategeme nutzt: Welche anderen historischen Beispiele fallen euch ein, in denen politisches Chaos erfolgreich strategisch eingesetzt wurde?
Ich freue mich auf eure Einschätzungen und eine spannende Diskussion!
Einige Gedankenanstöße:
1. Strategeme als Denkanstoß: Könnte Trumps Stil bewusst nach dem Strategem “Im Osten lärmen, im Westen angreifen” gestaltet sein, bei dem er durch gezielte Provokationen Aufmerksamkeit erzeugt, um im Hintergrund tiefgreifende Veränderungen (Projekt 2025 usw.) durchzusetzen?
2. Chaos als bewusste Taktik: Laut dem ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon ist die Strategie, den politischen Raum mit Aktionen zu überfluten (“Flood the zone”), um Gegner zu verwirren und zu überfordern. Ist Chaos also nicht etwa ein Zeichen von Planlosigkeit, sondern eine bewusste Methode, Widerstand zu minimieren und eigene Ziele durchzusetzen?
3. Persönlichkeit oder Kalkül? Ex-Sicherheitsberater John Bolton behauptet hingegen, Trump folge keiner klaren Philosophie, sondern handle instinktiv und chaotisch.
Ist das scheinbare Chaos möglicherweise nur Ausdruck von Trumps Persönlichkeit, oder steckt doch mehr System dahinter?
4. Wie effektiv ist eine Politik der ständigen Reizüberflutung auf Dauer? Kann sie nachhaltig sein oder führt sie zwangsläufig zur Selbstzerstörung?
5. Wenn Trump bewusst Strategeme nutzt: Welche anderen historischen Beispiele fallen euch ein, in denen politisches Chaos erfolgreich strategisch eingesetzt wurde?
Ich freue mich auf eure Einschätzungen und eine spannende Diskussion!
- Cat with a whip
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Das reale Chaos ist lediglich die manifeste Auswirkung für Bevölkerung, Wirtschaft und Sicherheit der Impulse der zerstörerischen, fruchtlosen und bösartige Ideologie des Libertarismus zugunsten der Oligarchen, die hündische Loyalität dem Führer Trump erbringen.
Der Spass dauert nicht lange.
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"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
In der römischen Republik hat dieses Chaos gut funktioniert, damit die Familie der Julier die Herrschaft in Rom erringen konnte.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Erinnert irgendwie an die Strategie der "schöpferischen Zerstörung" der neoliberalistischen Vordenker. An der Inflationsrate der USA wird man messen können, ob das mittel- bis langfristig funktioniert. Die Europäer sollten sich auf dieses Theater gar nicht erst einlassen, sondern ihren eigenen politischen Weg gehen und sich von den USA emanzipieren.@P18 hat geschrieben: ↑Dienstag 4. März 2025, 19:15 Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus überschlagen sich die Ereignisse: Dekrete im Minutentakt, radikale Personalentscheidungen und eine Flut kontroverser Aussagen. Folgt Trump einer ausgeklügelten Strategie oder ist sein Handeln schlicht chaotisch?
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Trumps Strategeme dürften eher aus dem New York der 70/80er kommen. Drohen, Einschüchtern, Erpressen und skrupellos Abhängigkeiten ausnutzen. Das ist mehr das Regelbuch der Mafia, als chinesische Weisheiten. Dabei ist sein Stil polternd, und breit gestreut. Darauf spekulierend das jemand zuckt, und nachgibt.
And it's been completely "demagnetised" by Stephen Hawking himself!
- Cat with a whip
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Das ist die Arbeitsmethode. Aggression und manipulative Lügerei als Standard der Auseinandersetzung. Gütiger Heiland wird erst markiert, wenn die Opfer Unterwürfigkeit zeigen.Enas Yorl hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. März 2025, 09:15 Trumps Strategeme dürften eher aus dem New York der 70/80er kommen. Drohen, Einschüchtern, Erpressen und skrupellos Abhängigkeiten ausnutzen. Das ist mehr das Regelbuch der Mafia, als chinesische Weisheiten. Dabei ist sein Stil polternd, und breit gestreut. Darauf spekulierend das jemand zuckt, und nachgibt.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Auf jeden Fall geht’s der Administration um große Initiative und sehr hohe Geschwindigkeit, um Fakten zu schaffen, bevor Allianzen entstehen (außenpolitisch) oder Proteste aufkommen.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Wir werden sehen. Herr Trump ist nicht berechenbar somit ist es nicht einfach, hier eine Strategie zu erkennen.@P18 hat geschrieben: ↑Dienstag 4. März 2025, 19:15 Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus überschlagen sich die Ereignisse: Dekrete im Minutentakt, radikale Personalentscheidungen und eine Flut kontroverser Aussagen. Folgt Trump einer ausgeklügelten Strategie oder ist sein Handeln schlicht chaotisch?
(...)
Meiner Meinung nach denkt Herr Trump nur an sich selber, nicht an Ukranier oder Europäer aber auch nicht and US-Amerikaner oder an Herr Putin. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass er nur erneut Präsident werden wollte um die ganzen Gerichtsprozesse, die auf ihn zukamem, stoppen zu können und die ihm bei den zu erwartenden Verurteilungen und anschliessenden Zivilklagen sein Vermögen gekostet hätten. Er hat ja an Herrn Giuliani gesehen wie schnell das gehen kann.
Er tut so (und glaubt es wahrscheinlich sogar) als wäre er der große Macher aber möglicherweise hat er sein Blatt überreizt denn auch wenn es natürlich noch sehr früh ist, zeigen sich erste Risse.
In Bezug auf Hamas hat er mit der US Tradition, nicht direkt mit Terroristen zu verhandeln, gebrochen. Jetzt hat er zugegeben dass es direkte Verhandlungen gab und er hat (wieder einmal) ein Ultimatum gesetzt indem er der Hamas droht dass es furchtbat kracht, wenn nicht ALLE GEISELN SOFORT frei kommen. Solch Drohungen funktionieren aber nur wenn man seinen Worten Taten folgen lässt und es gab ja schon mal ein Saturday High Noon Ultimatum und das war ein Bluff. Die Geiseln waren an dem Samstag nicht allesamt frei und Herr Trump hat nicht dagegen getan.
In Bezug auf Kanada/Mexiko/China hat er grosse Srüche gekloppt um die gefügig zu machen. Stand jetzt haben die aber nicht klein beigegeben sondern Gegenmaßnahmen ergriffen obwohl Herr Trump behauptet hat dass etwaige Gegenmaßnehmen sofort wieder gekontert werden und es dann "noch teurer" wird falls es jemand wagen sollte. Das hat er aber nicht getan, also hat er sich auch hier verzockt da man seinen Bluff erkannt hat. Im Gegenteil, er musste ja schon die Zölle auf Autos wieder kassieren und von automatischen Extrazöllen auf Gegenmaßnahmen ist überhaupt keine Rede mehr. Europa gibt derzeit auch nicht zu erkennen dass es bei Strafzöllen einknickt.
In Bezug auf Russland vs Ukraine steht er auch mit leeren Händen und runtergelassener Hose da. Den Krieg hat er nicht innerhalb von 24 Stunden beendet und von Rußland hat er nicht die geringsten Zugeständnisse bekommen also ist auch kein Deal zu erwarten. Maximal scheint jetzt unter seinem Verhandlungsgeschick nur noch ein Waffenstillstand ohne Gewähr drin zu sein.
Da er sich wohl außenpolitisch in mehreren Bereichen verzockt hat, bleibt ihm nur noch die Innenpolitik. Zugegebenerweise ist die natürlich viel wichtiger für Wähler aber wie er Arbeitslosigkeit, Inflation, Spritpreise und Hypothekenzinsen senken will, muss er erst noch zeigen.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Ove Haithabu hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. März 2025, 10:08 Wir werden sehen. Herr Trump ist nicht berechenbar somit ist es nicht einfach, hier eine Strategie zu erkennen.
Meiner Meinung nach denkt Herr Trump nur an sich selber, nicht an Ukranier oder Europäer aber auch nicht and US-Amerikaner oder an Herr Putin. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass er nur erneut Präsident werden wollte um die ganzen Gerichtsprozesse, die auf ihn zukamem, stoppen zu können und die ihm bei den zu erwartenden Verurteilungen und anschliessenden Zivilklagen sein Vermögen gekostet hätten. Er hat ja an Herrn Giuliani gesehen wie schnell das gehen kann.
Er tut so (und glaubt es wahrscheinlich sogar) als wäre er der große Macher aber möglicherweise hat er sein Blatt überreizt denn auch wenn es natürlich noch sehr früh ist, zeigen sich erste Risse.
In Bezug auf Hamas hat er mit der US Tradition, nicht direkt mit Terroristen zu verhandeln, gebrochen. Jetzt hat er zugegeben dass es direkte Verhandlungen gab und er hat (wieder einmal) ein Ultimatum gesetzt indem er der Hamas droht dass es furchtbat kracht, wenn nicht ALLE GEISELN SOFORT frei kommen. Solch Drohungen funktionieren aber nur wenn man seinen Worten Taten folgen lässt und es gab ja schon mal ein Saturday High Noon Ultimatum und das war ein Bluff. Die Geiseln waren an dem Samstag nicht allesamt frei und Herr Trump hat nicht dagegen getan.
In Bezug auf Kanada/Mexiko/China hat er grosse Srüche gekloppt um die gefügig zu machen. Stand jetzt haben die aber nicht klein beigegeben sondern Gegenmaßnahmen ergriffen obwohl Herr Trump behauptet hat dass etwaige Gegenmaßnehmen sofort wieder gekontert werden und es dann "noch teurer" wird falls es jemand wagen sollte. Das hat er aber nicht getan, also hat er sich auch hier verzockt da man seinen Bluff erkannt hat. Im Gegenteil, er musste ja schon die Zölle auf Autos wieder kassieren und von automatischen Extrazöllen auf Gegenmaßnahmen ist überhaupt keine Rede mehr. Europa gibt derzeit auch nicht zu erkennen dass es bei Strafzöllen einknickt.
In Bezug auf Russland vs Ukraine steht er auch mit leeren Händen und runtergelassener Hose da. Den Krieg hat er nicht innerhalb von 24 Stunden beendet und von Rußland hat er nicht die geringsten Zugeständnisse bekommen also ist auch kein Deal zu erwarten. Maximal scheint jetzt unter seinem Verhandlungsgeschick nur noch ein Waffenstillstand ohne Gewähr drin zu sein.
Da er sich wohl außenpolitisch in mehreren Bereichen verzockt hat, bleibt ihm nur noch die Innenpolitik. Zugegebenerweise ist die natürlich viel wichtiger für Wähler aber wie er Arbeitslosigkeit, Inflation, Spritpreise und Hypothekenzinsen senken will, muss er erst noch zeigen.
Ich denke du übersiehst hier einen großen Punkt.
Trump UND Musk (schreibe ihn hier bewusst mit rein) spielen bewusst mit den Aktien und den Menschen. Musk und seine Buddies können billig einkaufen gehen bei den Aktien und werden reicher und reicher.
Und die Menschen im Land können sich immer weniger leisten, was sie gefügiger macht.
Mittlerweile wird das dort drüben als Kult angesehen..die würden Trump sogar wählen und ihm folgen, wenn sie auf der Straße schlafen müssten.
Außerdem haben sie Spaß dran, den Imperialisten zu spielen, alleine wie oft ich mittlerweile höre "51st State" oder "we're taking Greenland baby"..
Es wird zwar gesagt, dass es drüben Proteste gibt und das ist auch wahr, aber die sind leider viel zu klein und werden dementsprechend auch nicht ernstgenommen
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Das sehe ich in den USA ehrlich gesagt nicht. Solange es dem Bürger dort gut geht und der Sprit billig ist, sind die happy. Ich sehe US-Amerikaner allerdings nicht gefügiger, wenn die sich weniger leisten können. Im Gegenteil, ich denke der Aufschrei wird sogar sehr groß sein sobald man sich weniger leisten kann als unter Herrn Biden.Airstar_17 hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. März 2025, 11:06(...)
Und die Menschen im Land können sich immer weniger leisten, was sie gefügiger macht.
(...)
Eben nicht. Herr Trump ist nur Kult weil er viel versprochen hat. Wer in den USA viel verspricht muss aber auch viel liefern.Airstar_17 hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. März 2025, 11:06(...)
Mittlerweile wird das dort drüben als Kult angesehen..die würden Trump sogar wählen und ihm folgen, wenn sie auf der Straße schlafen müssten.
(...)
Dann geht es den US-Amerikanern zurzeit wohl noch gut genug.Airstar_17 hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. März 2025, 11:06(...)
Es wird zwar gesagt, dass es drüben Proteste gibt und das ist auch wahr, aber die sind leider viel zu klein und werden dementsprechend auch nicht ernstgenommen
Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Bisherige Antworten haben grob zusammengefasst drei Themenfelder berührt: Libertinismus, das alte Römische Reich (um das Jahr 0) und die Mafia.
Ich möchte einen Beitrag beisteuern, der eher dem Themenfeld Libertinismus zugeordnet werden kann. Es geht um das „Project 2025“.
Die Zeitschrift Time hat in einer aktuellen Untersuchung aufgezeigt, dass rund 60 % der politischen Maßnahmen aus den ersten Wochen von Donald Trumps zweiter Amtszeit direkte oder teilweise Übereinstimmungen mit den Zielen des „Project 2025“ aufweisen.
Die Studie von Time verglich hierzu 142 exekutive Anordnungen, Gesetzesinitiativen und Personalentscheidungen der ersten 45 Amtstage Trumps mit dem etwa 900-seitigen Dokument des „Project 2025“. Dabei identifizierte das Forscherteam bei 89 Vorhaben (62,7 %) inhaltliche Parallelen, die von wortgetreuen Übernahmen bis hin zu strategischen Übereinstimmungen reichen.
Besonders signifikant sind die Parallelen bei Personalentscheidungen: Von 27 hochrangigen Ernennungen bis März 2025 waren 19 Personen (70 %) aktiv an der Ausarbeitung des „Project 2025“ beteiligt. Ein prominentes Beispiel ist Russell Vought, der kürzlich zum Leiter des Haushaltsbüros ernannt wurde.
Folgt man den Kernaussagen der Time-Analyse, erscheint eine strategische Herangehensweise der aktuellen US-Regierung durchaus plausibel.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Trumps persönliche Leitmotive – wie von manchen im Forum beschrieben – zwar chaotischer („Mafia-ähnlicher“) Natur sein mögen, das grundsätzliche Handeln seiner Regierung jedoch klaren Regeln folgt, die durch das „Project 2025“ vorgegeben sind. Möglicherweise ist Trump weniger ein großer Führer als vielmehr jemand, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Dass er beeinflussbar ist, zeigt auch seine erste Amtszeit, in der seine Administration deutlich gemäßigter auftrat und häufig Schlimmeres verhindern konnte.
Was denkt Ihr darüber?
Ich möchte einen Beitrag beisteuern, der eher dem Themenfeld Libertinismus zugeordnet werden kann. Es geht um das „Project 2025“.
Die Zeitschrift Time hat in einer aktuellen Untersuchung aufgezeigt, dass rund 60 % der politischen Maßnahmen aus den ersten Wochen von Donald Trumps zweiter Amtszeit direkte oder teilweise Übereinstimmungen mit den Zielen des „Project 2025“ aufweisen.
Die Studie von Time verglich hierzu 142 exekutive Anordnungen, Gesetzesinitiativen und Personalentscheidungen der ersten 45 Amtstage Trumps mit dem etwa 900-seitigen Dokument des „Project 2025“. Dabei identifizierte das Forscherteam bei 89 Vorhaben (62,7 %) inhaltliche Parallelen, die von wortgetreuen Übernahmen bis hin zu strategischen Übereinstimmungen reichen.
Besonders signifikant sind die Parallelen bei Personalentscheidungen: Von 27 hochrangigen Ernennungen bis März 2025 waren 19 Personen (70 %) aktiv an der Ausarbeitung des „Project 2025“ beteiligt. Ein prominentes Beispiel ist Russell Vought, der kürzlich zum Leiter des Haushaltsbüros ernannt wurde.
Folgt man den Kernaussagen der Time-Analyse, erscheint eine strategische Herangehensweise der aktuellen US-Regierung durchaus plausibel.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Trumps persönliche Leitmotive – wie von manchen im Forum beschrieben – zwar chaotischer („Mafia-ähnlicher“) Natur sein mögen, das grundsätzliche Handeln seiner Regierung jedoch klaren Regeln folgt, die durch das „Project 2025“ vorgegeben sind. Möglicherweise ist Trump weniger ein großer Führer als vielmehr jemand, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Dass er beeinflussbar ist, zeigt auch seine erste Amtszeit, in der seine Administration deutlich gemäßigter auftrat und häufig Schlimmeres verhindern konnte.
Was denkt Ihr darüber?
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Ove Haithabu hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. März 2025, 11:35 Das sehe ich in den USA ehrlich gesagt nicht. Solange es dem Bürger dort gut geht und der Sprit billig ist, sind die happy. Ich sehe US-Amerikaner allerdings nicht gefügiger, wenn die sich weniger leisten können. Im Gegenteil, ich denke der Aufschrei wird sogar sehr groß sein sobald man sich weniger leisten kann als unter Herrn Biden.
Eben nicht. Herr Trump ist nur Kult weil er viel versprochen hat. Wer in den USA viel verspricht muss aber auch viel liefern.
Dann geht es den US-Amerikanern zurzeit wohl noch gut genug.
Du redest dir das alles ein bisschen zu leicht..die sehen ihn nicht wie einen Gott, der ihnen viel verspricht und dann tritt das ein, nein..die sehen ihn wie einen Football-Club, den du anfeuerst und alle anderen schlecht redest.
Die Republikaner schieben die Schuld für die aktuell hohen Preise einfach den Demokraten in die Schuhe, sagen die wären zum Beispiel Schuld an den hohen Eierpreisen, sagen die wären diejenigen, die einen Krieg wollen usw und es funktioniert ja auch! Natürlich haben die Demokraten vor der aktuellen Situation gewarnt, aber es interessiert schlichtweg keinen weil sie nur das hören, was sie hören wollen
- Oliver Krieger
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Ich befasse mich seit ein paar Jahren mit dem politischen Phänomen Trump, und gehe nicht auf die Inhalte seiner Politik ein, denn nach diesen wird hier nicht gefragt.
Hinter Trumps Regierungsstil steckt seine Persönlichkeit. Trump ist kein Denker, er sieht die Konsequenzen seiner Politik nicht voraus, und will sie auch nicht wahrhaben. Das erkennt man besonders an seinem Lavieren in der Tarif-Politik, er will machen, und hat kein "raison d'état" - keine politische Vernunft.
Über ihn gibt es bereits einige Bücher, ich hebe hier eines hervor :
"The Dangerous Case of Donald Trump. 37 Psychiatrists and mental Health Experts assess a President". Aus dem Jahr 2017, ovon Bandy X. Lee.
Hierin diagnostizieren US Psychiater den Trump in einem ungewöhnlichen Werk öffentlich, und thematisieren bspw. ein dem PTSD ähnliches pathologisches Syndrom auf Seiten der US Bevölkerung, die unter Trump leidet, und nennen dies die "Trump Anxiety Disorder". In diesem Buch werden Trump in vieler, aber nicht jeder Hinsicht, übereinstimmende psychopathologische Merkmale zugeschrieben, mit denen ich weitestgehend übereinstimme, mit dem Ergebnis, dass Trump eigentlich "unfit for office", also dienstunfähig ist.
Die Diagnosen umfassen im Einzelnen :
* Narzissmus
* Größenwahn
* Demenz
* Verrücktheit
* Soziopathie
* Gefährlichkeit Trumps für die Allgemeinheit
* Neurologischen Verfall
* Wahnstörung
* Paranoia
* Eine problematische Vater-Sohn Beziehung
* Eine tyrannische Natur, verbunden mit der Neigung, Menschen zu missbrauchen
* Pathologisches Lügen
Ich persönlich bin der Meinung, dass dieses Buch an sich nicht ganz unproblematisch ist, weil die politisierte Psychologie von ihrer eigentlichen Profession abweicht, wenngleich der Grund genannt und breit beschrieben wird, es sei im Interesse der Öffentlichkeit und Volksgesundheit notwendig, solcherart zu diagnostizieren.
Zu diesen genannten Dingen kommen noch ein paar hinzu. Seit Trump das auf ihn verübte Attentat überlebte, hält er sich selbst für einen Regenten von Gottes Gnaden, eine Logik, die zuletzt von Königen und Theokraten (wie im Iran) geübt wurde.
Eigentlich problematisch wird diese Mischung, weil er nicht das ist, was er verspricht, und viele US Amerikaner nennen diese Mängel relativ deutlich beim Namen : Trump hat keine nennenswerte ökonomische Intelligenz. Die Art und Weise, wie er aus Prinzip sämtliche Politiken Bidens über den Haufen wirft, so, wie er vordem alles zerstörte und zerredete, was Obama tat, zeigt, dass ihm das Handeln seinesgleichen - beides US Präsidenten - völlig egal ist, und auch den Sinn in deren Handeln nicht erkennen will. Dies bedeutet gewiss eine Art von Realitätsverlust.
Francis Fukuyama schrieb in seinem Buch "The End of History and the last Man", vom thymotischen Menschen, respektive, vom thymotisch motivierten Handeln, in Abgrenzung zum Logos und zur Psyche. Thymos (grch.) bedeutet "Zorn", und dieser steht im Gegensatz zu den beiden anderen im Vordergrund besonders bei manchen Politikern, wie insbesondere den Tyrannen.
Insofern also Zorn, Aggression die Triebfedern Trumps sind, und nicht die Vernunft, so kann man ihm sicher attestieren, ein äußerst machtbewusster, und zudem durch Rachegelüste motivierter Mensch zu sein, dessen Narrativ sich an der Grenze zur Ideologie befindet.
Nicht anders ist sein aggressive Verbitterung gegenüber Selensky zu erklären, der, wie während des Trump Impeachments sich zeigte, sich weigerte, Belege zu liefern oder zu fingieren, die Biden belasten.
Merkmale seiner Rhetorik sind die ständige Drohung mit Schreckensszenarien, und insofern reiht er sich ein in die Riege der Tyrannen - im Gespräch mit Selensky droht er mit dem Ausbruch eines dritten Weltkrieges, nur, um den Ukrainer zur Unterordnung zu zwingen, fährt ihm aber zugleich über den Mund, damit keine möglichen Konsequenzen für die USA zur Sprache kommen, im Falle eines solchen Krieges, was völlig absurd ist.
Man sieht daran, dass Trump an seine eigenen Worte nicht glaubt, und dass seine Worte tatsächlich in keinem notwendigen Zusammenhang mit seinen Taten stehen.
Diese Besonderheit politischen Verhaltens findet man bei denen, die sich die Freiheit nehmen möchten, völlig unberechenbar zu sein, weil ihnen jede Verbindlichkeit gegenüber anderen, als eine Schwäche, und ein Zwang erscheint. Selbstverständlich hat das mit verantwortungsvollem, zurechenbarem Handeln nichts mehr gemein.
Man findet Trumps Realitätsferne bei vielen Rechtspopulisten vor allem dadurch, dass diesen alle Erkenntnis der Wirklichkeit abhold ist, mit Ausnahme der Erkenntnis des eigenen Willens.
Symptomatisch für Trumps Regierungen ist seine gespaltene Beziehung zu den US-Intelligenz-Behörden. Deren Mitarbeiter haben, noch mehr als die Staatsdiener anderen Ortes, größte Gewissenskonflikte und erleiden Unvereinbarkeiten und Widrigkeiten im Zusammenhang mit Trumps Autorität.
Seine allgemeine Neigung, nicht nur öffentliche Kommunikation, sondern auch seine Gesprächspartner zu missbrauchen, kommt gerade innerhalb der vergangenen Tage besonders deutlich zum Vorschein - er spricht dann, wenn eine Nation eine Erklärung seines Tarif-Zirkus erwartet, wie selbstverständlich von Hunter Bidens Schlafzimmer, und befindet sich offensichtlich im Einklang mit Hetztiraden seines vorlauten Vizes Vance, Frankreich und England seien "irgendwelche zufälligen Nationen, deren Soldaten seit Jahrzehnten in keinem Krieg mehr gekämpft haben".
Das alles hat mit Liberalismus nichts mehr zu tun. Seine Isolations- und Protektionspolitik, sowie seine Abkehr von demokratischen Nationen im Westen bedeutet das Ende des auf der Verbreitung und Mehrung demokratischer Verhältnisse fußenden US amerikanischen Imperialismus.
Zugleich aber redet er davon, wie gerne er Grönland annektieren möchte, weil die USA dort angebliche Sicherheitsinteressen hätte. Natürlich hätte sie dort keine, wenn Putin wirklich sein Freund wäre, Frieden wollte, und außer der Ukraine nichts im Sinn hätte.
Wir sehen durch Trump eine Annäherung der USA an die staatskapitalistischen Despoten im Osten, und auch eine Nachahmung der Innenpolitik derselben, wie insbesondere die weitestgehende Neutralisierung aller politischen Gegner, sei es durch "sozialen Mord", also Einschüchterung und Verleumdung, oder durch Beendigung deren beruflicher Existenz.
Hinter Trumps Regierungsstil steckt seine Persönlichkeit. Trump ist kein Denker, er sieht die Konsequenzen seiner Politik nicht voraus, und will sie auch nicht wahrhaben. Das erkennt man besonders an seinem Lavieren in der Tarif-Politik, er will machen, und hat kein "raison d'état" - keine politische Vernunft.
Über ihn gibt es bereits einige Bücher, ich hebe hier eines hervor :
"The Dangerous Case of Donald Trump. 37 Psychiatrists and mental Health Experts assess a President". Aus dem Jahr 2017, ovon Bandy X. Lee.
Hierin diagnostizieren US Psychiater den Trump in einem ungewöhnlichen Werk öffentlich, und thematisieren bspw. ein dem PTSD ähnliches pathologisches Syndrom auf Seiten der US Bevölkerung, die unter Trump leidet, und nennen dies die "Trump Anxiety Disorder". In diesem Buch werden Trump in vieler, aber nicht jeder Hinsicht, übereinstimmende psychopathologische Merkmale zugeschrieben, mit denen ich weitestgehend übereinstimme, mit dem Ergebnis, dass Trump eigentlich "unfit for office", also dienstunfähig ist.
Die Diagnosen umfassen im Einzelnen :
* Narzissmus
* Größenwahn
* Demenz
* Verrücktheit
* Soziopathie
* Gefährlichkeit Trumps für die Allgemeinheit
* Neurologischen Verfall
* Wahnstörung
* Paranoia
* Eine problematische Vater-Sohn Beziehung
* Eine tyrannische Natur, verbunden mit der Neigung, Menschen zu missbrauchen
* Pathologisches Lügen
Ich persönlich bin der Meinung, dass dieses Buch an sich nicht ganz unproblematisch ist, weil die politisierte Psychologie von ihrer eigentlichen Profession abweicht, wenngleich der Grund genannt und breit beschrieben wird, es sei im Interesse der Öffentlichkeit und Volksgesundheit notwendig, solcherart zu diagnostizieren.
Zu diesen genannten Dingen kommen noch ein paar hinzu. Seit Trump das auf ihn verübte Attentat überlebte, hält er sich selbst für einen Regenten von Gottes Gnaden, eine Logik, die zuletzt von Königen und Theokraten (wie im Iran) geübt wurde.
Eigentlich problematisch wird diese Mischung, weil er nicht das ist, was er verspricht, und viele US Amerikaner nennen diese Mängel relativ deutlich beim Namen : Trump hat keine nennenswerte ökonomische Intelligenz. Die Art und Weise, wie er aus Prinzip sämtliche Politiken Bidens über den Haufen wirft, so, wie er vordem alles zerstörte und zerredete, was Obama tat, zeigt, dass ihm das Handeln seinesgleichen - beides US Präsidenten - völlig egal ist, und auch den Sinn in deren Handeln nicht erkennen will. Dies bedeutet gewiss eine Art von Realitätsverlust.
Francis Fukuyama schrieb in seinem Buch "The End of History and the last Man", vom thymotischen Menschen, respektive, vom thymotisch motivierten Handeln, in Abgrenzung zum Logos und zur Psyche. Thymos (grch.) bedeutet "Zorn", und dieser steht im Gegensatz zu den beiden anderen im Vordergrund besonders bei manchen Politikern, wie insbesondere den Tyrannen.
Insofern also Zorn, Aggression die Triebfedern Trumps sind, und nicht die Vernunft, so kann man ihm sicher attestieren, ein äußerst machtbewusster, und zudem durch Rachegelüste motivierter Mensch zu sein, dessen Narrativ sich an der Grenze zur Ideologie befindet.
Nicht anders ist sein aggressive Verbitterung gegenüber Selensky zu erklären, der, wie während des Trump Impeachments sich zeigte, sich weigerte, Belege zu liefern oder zu fingieren, die Biden belasten.
Merkmale seiner Rhetorik sind die ständige Drohung mit Schreckensszenarien, und insofern reiht er sich ein in die Riege der Tyrannen - im Gespräch mit Selensky droht er mit dem Ausbruch eines dritten Weltkrieges, nur, um den Ukrainer zur Unterordnung zu zwingen, fährt ihm aber zugleich über den Mund, damit keine möglichen Konsequenzen für die USA zur Sprache kommen, im Falle eines solchen Krieges, was völlig absurd ist.
Man sieht daran, dass Trump an seine eigenen Worte nicht glaubt, und dass seine Worte tatsächlich in keinem notwendigen Zusammenhang mit seinen Taten stehen.
Diese Besonderheit politischen Verhaltens findet man bei denen, die sich die Freiheit nehmen möchten, völlig unberechenbar zu sein, weil ihnen jede Verbindlichkeit gegenüber anderen, als eine Schwäche, und ein Zwang erscheint. Selbstverständlich hat das mit verantwortungsvollem, zurechenbarem Handeln nichts mehr gemein.
Man findet Trumps Realitätsferne bei vielen Rechtspopulisten vor allem dadurch, dass diesen alle Erkenntnis der Wirklichkeit abhold ist, mit Ausnahme der Erkenntnis des eigenen Willens.
Symptomatisch für Trumps Regierungen ist seine gespaltene Beziehung zu den US-Intelligenz-Behörden. Deren Mitarbeiter haben, noch mehr als die Staatsdiener anderen Ortes, größte Gewissenskonflikte und erleiden Unvereinbarkeiten und Widrigkeiten im Zusammenhang mit Trumps Autorität.
Seine allgemeine Neigung, nicht nur öffentliche Kommunikation, sondern auch seine Gesprächspartner zu missbrauchen, kommt gerade innerhalb der vergangenen Tage besonders deutlich zum Vorschein - er spricht dann, wenn eine Nation eine Erklärung seines Tarif-Zirkus erwartet, wie selbstverständlich von Hunter Bidens Schlafzimmer, und befindet sich offensichtlich im Einklang mit Hetztiraden seines vorlauten Vizes Vance, Frankreich und England seien "irgendwelche zufälligen Nationen, deren Soldaten seit Jahrzehnten in keinem Krieg mehr gekämpft haben".
Das alles hat mit Liberalismus nichts mehr zu tun. Seine Isolations- und Protektionspolitik, sowie seine Abkehr von demokratischen Nationen im Westen bedeutet das Ende des auf der Verbreitung und Mehrung demokratischer Verhältnisse fußenden US amerikanischen Imperialismus.
Zugleich aber redet er davon, wie gerne er Grönland annektieren möchte, weil die USA dort angebliche Sicherheitsinteressen hätte. Natürlich hätte sie dort keine, wenn Putin wirklich sein Freund wäre, Frieden wollte, und außer der Ukraine nichts im Sinn hätte.
Wir sehen durch Trump eine Annäherung der USA an die staatskapitalistischen Despoten im Osten, und auch eine Nachahmung der Innenpolitik derselben, wie insbesondere die weitestgehende Neutralisierung aller politischen Gegner, sei es durch "sozialen Mord", also Einschüchterung und Verleumdung, oder durch Beendigung deren beruflicher Existenz.
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" Wir sind doch klüger als das normale Volk.
"
- funky71
" Wir sind doch klüger als das normale Volk.

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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Zunächst einmal möchte ich Herrn Trump die Fähigkeit absprechen, Strategeme zu entwickeln. Das würde einerseits Weisheit und andererseits Listigkeit erfordern. Für ersteres ist zu zu selbstverliebt, für letzteres schlicht zu plump. Er ist kein Politiker, sondern nur ein Geschäftsmann, der in den 70ern stehen geblieben ist, als man Firmen autoritär geführt wurden.
Überall auf der Welt geht die Welt Richtung rechts, Demokratie ist anstrengender als eine allwissende Führung.
Ich befürchte, dass er auf kurze Sicht nicht nur auf der ganzen Welt Chaos anrichtet, sondern sein Land genau darein stürzen wird. Nicht- Weiße werden sich die derzeitige Behandlung nicht ewig gefallen lassen, die Mittelschicht wird sich keine akademische Ausbildung für ihre Kinder mehr leisten können, wenn die Streichungen so weiter gehen, die Dinge des täglichen Lebens werden zu teuer, von Luxusgütern wie Autos mal ganz abgesehen. Die Veteranen werden jetzt komplett im Stich gelassen.
Das kann nur im Chaos enden, vermutlich kein friedliches.
Für mich agiert Herr Trump wie ein 5-jähriger in der Trotzphase, der mal was hinter die Ohren braucht. (Nein, ich schlage keine kleinen Kinder, aber vielleicht sollte man auch mal Ausnahmen machen).
Überall auf der Welt geht die Welt Richtung rechts, Demokratie ist anstrengender als eine allwissende Führung.
Ich befürchte, dass er auf kurze Sicht nicht nur auf der ganzen Welt Chaos anrichtet, sondern sein Land genau darein stürzen wird. Nicht- Weiße werden sich die derzeitige Behandlung nicht ewig gefallen lassen, die Mittelschicht wird sich keine akademische Ausbildung für ihre Kinder mehr leisten können, wenn die Streichungen so weiter gehen, die Dinge des täglichen Lebens werden zu teuer, von Luxusgütern wie Autos mal ganz abgesehen. Die Veteranen werden jetzt komplett im Stich gelassen.
Das kann nur im Chaos enden, vermutlich kein friedliches.
Für mich agiert Herr Trump wie ein 5-jähriger in der Trotzphase, der mal was hinter die Ohren braucht. (Nein, ich schlage keine kleinen Kinder, aber vielleicht sollte man auch mal Ausnahmen machen).
- Oliver Krieger
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Ach ja... ich hätt' es fast vergessen :
" Trump says he would 'encourage' Russia to attack Nato allies who do not pay their bills " :
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-68266447
Kumpanei mit Putin steckt natürlich auch hinter seinem "Stil".
DIe Meinungen der politischen Experten greifen teils viel weiter. Yuri Felshtinsky über Trumps wahrscheinliches Kalkül, durch die Auslieferung der Ukraine und die Schwächung Europas, über uns hinauszuwachsen, und Amerika wieder "groß" zu machen, sei es, durch Annäherung an China :
" Trump says he would 'encourage' Russia to attack Nato allies who do not pay their bills " :
https://www.bbc.com/news/world-us-canada-68266447
Kumpanei mit Putin steckt natürlich auch hinter seinem "Stil".
DIe Meinungen der politischen Experten greifen teils viel weiter. Yuri Felshtinsky über Trumps wahrscheinliches Kalkül, durch die Auslieferung der Ukraine und die Schwächung Europas, über uns hinauszuwachsen, und Amerika wieder "groß" zu machen, sei es, durch Annäherung an China :
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Eine interessante Reportage zum Thema.
Trump wurde von einem anderen Experten als "mercurial" bezeichnet... also, als blitzschnell, wendig, unberechenbar, aber nicht dumm, sondern klug.
Dass die US-Regierung Trumps, auch mit Hilfe von US Demokraten, nicht stillgelegt wurde, anders als die Regierung Clintons und Obamas, zeigt jedenfalls, dass Trump durchaus im Sinne der Abgeordneten handelt.
Deren Abnicken, deren Beifall, deren Ratlosigkeit sind Beweise dafür, dass er, was immer auch hinter seinem Handeln steckt, immer noch den meisten voraus ist - und das ist das eigentlich erschreckende Moment an diesem ganzen Zirkus.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Der Kongress kann mW. nichts gegen executive orders, mit denen Trump derzeit regiert, unternehmen, das müssen Gerichte tun und die kassieren diese Anordnungen auch oft ein.
Oder hat Trump mittlerweile wichtige Gesetzentwürfe vorgelegt und der Kongress hat zugestimmt?
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Richtig. Ein bisschen Ausländer raus, Minderheiten diskriminieren, Wissenschaftbetrieb, Bildungssystem, Sozialsystem, den Rechsstaat und Meinungsfreiheit beschädigen wird gerade mal von wenigen mutigen Staatsanwälten und Richtern (die täglich Drohungen von Magafaschisten erhalten) begrenzt. Dabei finden das immer noch fast die Hälfte der US-Bürger voll geil.Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Sonntag 16. März 2025, 09:33 Der Kongress kann mW. nichts gegen executive orders, mit denen Trump derzeit regiert, unternehmen, das müssen Gerichte tun und die kassieren diese Anordnungen auch oft ein.
Oder hat Trump mittlerweile wichtige Gesetzentwürfe vorgelegt und der Kongress hat zugestimmt?
Mittlerweile kostet die Zerstörung der Demokratie und Wirtschaft durch die Maga-Idioten mehr Geld, als wenn der Orangenmusolini sich einfach nach Mar-a-Lago zurückziehen würde um mit seinen Mafiafreunden zu Golfen und Musk einfach nur sein Gehalt in Millionenhöhe einstreichen würde.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
So ist es. Judicial Court Rulings primär. Außerdem hofft man auf die midterm Elections, durch die das House of Representatives und der Senat anders zusammengesetzt werden können.Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Sonntag 16. März 2025, 09:33 Der Kongress kann mW. nichts gegen executive orders, mit denen Trump derzeit regiert, unternehmen, das müssen Gerichte tun und die kassieren diese Anordnungen auch oft ein.
Oder hat Trump mittlerweile wichtige Gesetzentwürfe vorgelegt und der Kongress hat zugestimmt?
Letztendlich könnte Trump für dienstuntauglich erklärt werden gemäß dem 25. Verfassungszusatz, doch hierzu müßte u.a. Vance ihn für untauglich halten, was sicher nie geschehen wird.
.... und dann kann man ihn auch noch "impeachen". Das ginge ab sofort, nur fehlen hierfür nach Einschätzung vieler die nötigen Stimmen.
Die Haushaltssperre hätte allerdings auch eine gewissen Signalwirkung gehabt.
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Völlige Inkompetenz und schlechte Berater erklärt alles.
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz' Kommentar zu Trump.
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz' Kommentar zu Trump.
Quelle: ntv.de, chlAls Risikofaktoren nennt Stiglitz, der in den 1990er Jahren den demokratischen US-Präsidenten Bill Clinton beriet, die Unsicherheit aufgrund des "politischen Chaos" sowie "die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit". Investoren wollten "dorthin, wo es Rechtssicherheit gibt" - doch diese sei in den USA zerstört worden.
Wirtschaft 17.03.25
Trump ist in Stiglitz' Augen "bösartiger" geworden als in seiner ersten Amtszeit. "Jeden Tag gibt es einen neuen Schock." Trumps Zollpolitik und seine Unberechenbarkeit insgesamt seien Gift für die US-Wirtschaft: "Ich befürchte das Schlimmste aller möglichen Szenarien: Den USA droht eine verheerende Stagflation." Stagflation bedeutet, dass die Konjunktur stagniert und gleichzeitig die Inflation hoch ist.
Dass der US-Aktienmarkt aktuell schwächelt, überrascht laut Stiglitz. "Die Aussicht auf sinkende Steuern und niedrigere Löhne sollte eigentlich gut für die Kursentwicklungen sein", erklärt der Ökonom. "Die fallenden Kurse sind ein untrügliches Zeichen von Unsicherheit und Sorge." Zur Verwirrung um die Zölle kämen die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und das Kündigen von Regierungsverträgen. "Und der Handelskrieg sowie die Steuersenkungen könnten die Inflation in den USA in absehbarer Zeit auf ein neues Rekordhoch treiben."
Trump sei "außerordentlich unwissend, was ökonomische Fragen angeht", urteilt Stiglitz. Auch "wirklich kompetente Wirtschaftsberater" sehe er nicht. "Seine Steuersenkungen etwa werden das Handelsdefizit ausweiten, so wie es in seiner ersten Amtszeit bereits passiert ist - Trump hat also nicht nur keine Strategie, er hat auch keine Ahnung", meint der Nobelpreisträger. Trumps radikale Politikwende stelle "nicht nur für die US-Wirtschaft ein Großrisiko dar, sondern für die gesamte Weltwirtschaft".
Bereits nach Trumps Steuersenkungen 2017 seien die Investitionen der Unternehmen nicht gestiegen, nur die Aktienkurse. "Aber das hat keine wirklich nachhaltigen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Und dieses Mal steigen noch nicht mal mehr die Aktienkurse." Stiglitz ist überzeugt, dass "der Pessimismus siegt", also Steuersenkungen die Wirtschaft nur kurzfristig ankurbeln würden.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
- Cat with a whip
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Demenz? Wurstigkeit? Narretei? Idiotie? Völlige intellektuelle Unzulänglichkeit?
Trump leugnet vor laufenden Kameras die Unterzeichnung erst vor 1 Woche eigens erlassener Dekrete. Während rechtsideologische Propagandaschleudern derzeit die lächerliche Lüge der Trumpregierung verbreiten Bidens Unterschriften seien kopiert und damit unwirksam, um die verfassungswidrigen Dekrete Trumps scheinbar zu legalisieren, weiss Trump selbst offenbar nicht was er unterschreibt.
Trump leugnet vor laufenden Kameras die Unterzeichnung erst vor 1 Woche eigens erlassener Dekrete. Während rechtsideologische Propagandaschleudern derzeit die lächerliche Lüge der Trumpregierung verbreiten Bidens Unterschriften seien kopiert und damit unwirksam, um die verfassungswidrigen Dekrete Trumps scheinbar zu legalisieren, weiss Trump selbst offenbar nicht was er unterschreibt.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
- Astrocreep2000
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Wir haben es mit beidem zu tun: Trump verkörpert mit seiner Persönlichkeit das Chaos, aber hinter dem "Project 2025" stecken natürlich hochintelligente Strategen.
Ganz neu ist das ja nicht: Bush jr. war für die PNAC-Leute Wolfowitz, Rumsfeld, Cheney etc. eine Marionette, Trump ist da schon mehr, eher eine Art "Volkstribun": Er zieht die Aufmerksamkeit auf sich, verspricht dass Blaue vom Himmel, holt mit seiner anti-intellektuellen Ausstrahlung zudem die "einfachen" Leute ab.
Aber auch, wenn sich die Welt aktuell vor allem an der Person Trump abarbeitet - er ist ganz sicher nicht der Architekt dessen, was jetzt angelaufen ist: Der Abschaffung der US-Demokratie, wie wir sie kennen. Das haben sich andere ausgedacht, sie konnten Trump aber offensichtlich von ihren Zielen überzeugen.
Trump wird ja auch nicht ewig leben, er könnte ähnlich "verfallen" wie Biden während seiner Amtszeit (der wird allerdings auch mehr gearbeitet und weniger Eier geschaukelt haben ...). Aber der Umbau - dessen Ergebnis weit über Trump Bestand haben soll - läuft auf Hochtouren...
- sünnerklaas
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Re: Strategie oder Chaos – Was steckt hinter Trumps Regierungsstil?
Wobei die italo-amerikanische Mafia lange Zeit peinlichst darum bedacht war, stets unter dem Radar zu bleiben: man war stets ordentlich, aber nicht auffallend gekleidet, trat abseits der kriminellen Geschäfte stets höflich und freundlich auf. Die millionen- oder sogar milliardenschweren Bosse betrieben betontes Understatement. Als dann lautstark prahlende Bosse mit 3000-Dollaranzügen aufschlugen, war der Ofen ganz schnell aus. Profiteur von der Zerschlagung der italo-amerikanischen Mafia in den 1980ern und 90ern war übrigens Donald Trump.Enas Yorl hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. März 2025, 09:15 Trumps Strategeme dürften eher aus dem New York der 70/80er kommen. Drohen, Einschüchtern, Erpressen und skrupellos Abhängigkeiten ausnutzen. Das ist mehr das Regelbuch der Mafia, als chinesische Weisheiten. Dabei ist sein Stil polternd, und breit gestreut. Darauf spekulierend das jemand zuckt, und nachgibt.