Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

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schokoschendrezki
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 20:18 Hiwr geht es aber nicht um den Präsident Brasiliens, sondern um "Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?"

Und diese Frage ist eindeutig mit "ja" zu beantworten.
Die ist meiner Ansicht nach nicht mit "ja" zu beantworten. Dafür sind Gesellschaften wie die in Deutschland zu heterogen und fragmentiert.Nur: Ein Teil der Menschen der verschiedenen Lebenswelten bezieht ihre politischen Ansichten u.a. aus der Vorstellung, dass es eine Art unterdrückten globalen Süden gibt. Der sich im wesentlichen aus den ehemaligen Kolonialgebieten der ehemaligen europäischen Großmächte zusammensetzt. Brasilien oder Indonesien sind Paradebeispiele.

Die politische Meinungsbildung spielt sich doch längst nicht mehr in einem rein nationalen Rahmen ab.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Was genau verstehst du denn am Threadtitel nicht? Deine eingestreuten Buzzwords "globaler Süden" und "Kolonialismus" mögen versuchen, den Judenhass von Teilen der Linken in Deutschland zu relativieren, nur gelingen wird das nicht.
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schokoschendrezki
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 21:07 Was genau verstehst du denn am Threadtitel nicht? Deine eingestreuten Buzzwords "globaler Süden" und "Kolonialismus" mögen versuchen, den Judenhass von Teilen der Linken in Deutschland zu relativieren, nur gelingen wird das nicht.
Tom, echt mal jetzt. Willst Du sachlich diskutieren oder irgendwelche persönlichen Antipathien ausdrücken?

Ein großer Teil der Linken in Deutschland heute ist geprägt von dieser Postkolonialismus-Erzählung oder von dieser alten Erzählung von den Nationalen Befreiungsbewegungen. Verbunden häufig mit einer grundsätzlich antiwestlichen und nicht selten prorussischen und/oder proorbanistischen Weltsicht. Dabei sind die meisten Staaten, in denen es um "Nationale Befreiung" ging heute autokratische oder diktatorische Staaten. Und hier reiht sich auch eine propalästinensische und antiisralische politische Denkungsart ein. Die "Sache des palästinensischen Volks" ist im Kern einfach der Macht- und Geldanspruch von Terrororganisationen. Ausgerechnet ich und "Judenhass Linker relativieren". Ich hab demnächst etwas Zeit und werde die jüdischen Wurzeln meines Urgroßvaters (den ich nicht kennengelernt habe) erkunden. Und die Linken gehen mir in der Regel auf den Senkel. Weil sie eine gemeinschaftsorientierte Ideologie vertreten und ich persönlich für eine hyperindividualistische, liberale Geselllschaft plädiere.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 21:51Willst Du sachlich diskutieren oder irgendwelche persönlichen Antipathien ausdrücken?
Welche persönlichen Antipathien? Du verneinst, dass Deutschland den Kampf gegen den Antisemitismus verliert, das ist angesichts sprunghaft*) steigender antisemitischer Vorfälle schon eine sehr weit hergeholte Ansicht.

*)https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
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schokoschendrezki
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 22:21 Welche persönlichen Antipathien? Du verneinst, dass Deutschland den Kampf gegen den Antisemitismus verliert, das ist angesichts sprunghaft*) steigender antisemitischer Vorfälle schon eine sehr weit hergeholte Ansicht.

*)https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
Es ist überhaupt keine Frage, dass die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschand beängstigend zunimmt. Aber nicht nur "Vorfälle" sondern auch "Ansichten". Was sich statistisch nicht gleich abbilden lässt.

Ich hab das durch und persönlich mitgemacht. Polizeiliche Absperrungen an der Hochschule, in dessen Rechenzentrum ich etliche Jahrzehnte gearbeitet habe. Wegen propalästinensischer und zumindest in Teilen antiisraelischer und zumindest in Teilen auch antisemitischer studentschier Demonstranten. Einen Tag lang glich der Campus einem militärischen Gelände. Was treibt die Studierenden hier (wie auch an den Elite-Unis in den USA) eigentlich an? In nicht wenigen Fällen diese Vorstellung von der Shoah als eine Art Fortsetzung von Kolonialismus in einer anderen Variante. Hier zum Beispiel: https://www.bpb.de/themen/antisemitismu ... rialismus/ Was würde daraus folgen? Irgendeine Art Aufwertung der eigenen Abwertung? Weiß ich nicht. Die Beispiele Brasilien, Südafrika, Indonesien jedenfalls haben durchaus nix nichts mit Deutschland zu tun. Die Studenten und Studentinnen in Berlin jedenfalls .... das ganze hingesprühte Pro-Palästina- und Anti-Israel-Zeug ... es ist doch nicht so, dass das nicht gedeutet wird. Als irgendwie Gelegenheit, antiwestliche Reflexe loszuwerden zum Beispiel. Es gibt aber in D genügend Leute, die ganz genau wissen, was etwa im Iran, im Huthi-beherrschten Teil Jemens läuft. Was es mit der propalästinensischen und anti-israelischen Propaganda auf sich hat. Die merklichsten Lehren gegen Antisemitismus können die Europäer heute aus den Jugoslawienkriegen lernen. Tun sie auch zu größeren Teilen. Das würde ich heute als Überzeugungsmittel den Studenten an Humboldt-Uni und Co entgegenhalten. Wollt ihr ein gutes Leben haben, Wein anbauen und kinder bekommen oder wollt ihr für irgendwas, was "Identität" genannt wird, in den Krieg ziehen?
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 22:57.... das ganze hingesprühte Pro-Palästina- und Anti-Israel-Zeug ... es ist doch nicht so, dass das nicht gedeutet wird. Als irgendwie Gelegenheit, antiwestliche Reflexe loszuwerden zum Beispiel.
Genau das meinte ich, Antisemitismus wird einfach nur "als antiwestliche Reflexe" umgedeutet. Nein, es ist Antisemitismus, Hass auf Juden oder den jüdischen Staat, der jemand so einen Dreck sprühen lässt. Und falls derjenige wegen seiner Bubble dazu verführt wird, dann wird es höchste Zeit, diese Bubble auszufegen. Das passiert aber nicht und genau deswegen verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus.
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Selina
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Selina »

Also mein Mitgefühl mit den Palästinensern, die wieder abertausendfach sterben mussten und die in ihrem Leid in den völlig zerstörten Ortschaften jetzt noch mit diesen ekelhaften Trump-Gaza-Plänen verhöhnt werden, das hat mit Antisemitismus bei mir überhaupt nichts zu tun. Dagegen verwahre ich mich mit aller Entschiedenheit.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Ilikekebap »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 23:36 Das passiert aber nicht und genau deswegen verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus.
Einen Kampf kann man nicht führen und erst recht nicht gewinnen, wenn man sich selber schon bei der Gegnererkennung Scheuklappen anlegt und die drei Affen spielt.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selbst rechtsextremer Antisemitismus wird doch nicht konsequent verfolgt, daran scheint es also nicht zu liegen.
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Dark Angel
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 20:14 Was heißt ablenken? Der Präsident Brasiliens hat eine welt-politische Wirkungsmacht gegen die die Macher und Teilnehmer der Berlinale gar nix sind. Ist dir der Unterschied zwischen dem Land Brasilien und dem Potsdamer Platz in Berlin irgendwie klar? Ist dir der Unterschied zwischen intellektuellen Künstler-DIskussionen und der Rolle der Brics-Staaten in Weltpolitiik und Weltwirtschaft eigentlich klar?
Du lenkst ab, weil das Thema NICHT Brasiliens Präsident lautert, sondern Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemismus".
Es geht um Deutschland! Die Berlinale findet in Deutschland statt, propalästinensische Protestcamps werden an deutschen Universitäten errichtet. Islamischer Antisemitismus wurde nach Deutschland importiert und es sind deutsche Linke, die sich mit der Hamas sypathisieren.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 20:48 Die ist meiner Ansicht nach nicht mit "ja" zu beantworten. Dafür sind Gesellschaften wie die in Deutschland zu heterogen und fragmentiert.Nur: Ein Teil der Menschen der verschiedenen Lebenswelten bezieht ihre politischen Ansichten u.a. aus der Vorstellung, dass es eine Art unterdrückten globalen Süden gibt. Der sich im wesentlichen aus den ehemaligen Kolonialgebieten der ehemaligen europäischen Großmächte zusammensetzt. Brasilien oder Indonesien sind Paradebeispiele.

Die politische Meinungsbildung spielt sich doch längst nicht mehr in einem rein nationalen Rahmen ab.
Doch, die Frage kann man sehr wohl mit "Ja" beantworten, weil Antisemitismus nichts, gar nichts mit deinem Geschwätz von "heterogen und fragmentiert" und auch nichts mit "Lebenswelten" zu tun hat. Antisemitismus findet sich in ALLEN gesellschaftlichen Schichten und bei ALLEN politisch/ideologischen Richtungen, bei rechts und (z.Zt. ganz besonders) links und ebenso in der islamisch/muslimischen Community.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 07:36 Also mein Mitgefühl mit den Palästinensern, die wieder abertausendfach sterben mussten und die in ihrem Leid in den völlig zerstörten Ortschaften jetzt noch mit diesen ekelhaften Trump-Gaza-Plänen verhöhnt werden, das hat mit Antisemitismus bei mir überhaupt nichts zu tun. Dagegen verwahre ich mich mit aller Entschiedenheit.
Das IST Antisemitismus in Reinkultur! :mad2:
Da kannst du dich wehren so viel du willst, ändert nichts an der Tatsache, dass es so ist!
Die Palästinenser haben ihr Leid selbst zu verantworten, so lange sie die Hamas unterstützen und ermordete Juden bejubeln.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 11:00 Das IST Antisemitismus in Reinkultur! :mad2:
Da kannst du dich wehren so viel du willst, ändert nichts an der Tatsache, dass es so ist!
Die Palästinenser haben ihr Leid selbst zu verantworten, so lange sie die Hamas unterstützen und ermordete Juden bejubeln.
Das hat sie wohl in ihrem Eifer übersehen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 11:02 Das hat sie wohl in ihrem Eifer übersehen.
Nein, hat sie nicht. Bei @Selina läuft das unter Israelkritik und das ist kein Antisemitismus - naaiin gaaa nich ...
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Selina
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Selina »

Das, was die Frau schildert, bringts gut auf den Punkt, was ich meine:

"Dürfen Leid nicht gegeneinander ausspielen"

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... nt=Android
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von autochthon »

Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 11:57 Nein, hat sie nicht. Bei @Selina läuft das unter Israelkritik und das ist kein Antisemitismus - naaiin gaaa nich ...
Das ist die spannende Frage.
Darf man die israelische Regierung überhaupt (!!??) kritisieren!?
Nachtrag : Ich bin weder für noch gegen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

autochthon hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 15:26 Das ist die spannende Frage.
Darf man die israelische Regierung überhaupt (!!??) kritisieren!?
Nachtrag : Ich bin weder für noch gegen.
Natürlich darf man ... Entscheident ist, was und wie man kritisiert.
Dei einzige Demokratie im Nahen Osten als Apartheidstaat zu diffamieren, ist Antisemitismus, Israel das Recht auf Verteidigung abzusprechen, ist Antisemitismus, Falschbehauptungen ala Paliwood ist Antisemitismus etc pp
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Ton macht die Musik.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 12:54 Das, was die Frau schildert, bringts gut auf den Punkt, was ich meine:

"Dürfen Leid nicht gegeneinander ausspielen"

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... nt=Android
Es wird kein Leid gegeneinander ausgespielt!
Die Hamas überzieht Israel mit Terror - immer und immer wieder und nutzt dabei die Zivilbevölkerung als Schutzschild. Da werden Schulen und Krankenhäuser als Raketenabschussbasen missbraucht. Und die Zivilbevölkerung lässt sich willig missbrauchen.
Kann man sich doch ganz hervborragend als Opfer gerieren, wenn Israel die Raketenabschussbasen zerstört und dabei Zivilisten getötet oder verletzt werden.
Nein - da wird kein Leid gegeneinander ausgespielt, weil es nur einen gibt, der für das Leid verantwortlich ist und das ist die Hamas.

Also höre mit deinen scheinheiligen Krokodilstränen auf! Es gibt da ein Sprichwort: "wie man sich bettet, so liegt man" das gilt für die palästinensische Zivilbevölkerung, so lange sie die Hamas unterstützen ...
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Lechtzer hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 23:18Man kann Israel als Apartheidstaat kritisieren...
Nein, kann man nicht, das ist israelbezogener Antisemitismus. Und dieser Quatsch mit dem Volk... überlasst so eine Entscheidung lieber den Juden selber, denn nur die geht es etwas an.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 7. März 2025, 08:02 Nein, kann man nicht, das ist israelbezogener Antisemitismus. Und dieser Quatsch mit dem Volk... überlasst so eine Entscheidung lieber den Juden selber, denn nur die geht es etwas an.

Sie oder er hat doch geschrieben, dass es dumm ist Israel als Apartheidsstaat zu bezeichnen und auch begründet weshalb.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es ist aber nicht nur "dumm".
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Lechtzer hat geschrieben: Freitag 7. März 2025, 09:25...
Die "autonomen Palästinensergebiete" sind 'judenrein', so wie es auch ein Staat "from the river to the sea" wäre.

Wer zum jüdischen Volk gehört entscheiden einzig und alleine die Juden selber und nicht irgendwelche Deutschen oder der deutsche Staat. Diese Fummelei am Judentum scheint in Deutschland aber sehr, sehr reizvoll zu sein. Wollt ihr auch entscheiden, wer zum Volk der Kikuyu, Tuvalesen oder Mongolen gehören darf oder beschränkt sich das Interesse einzig auf die Juden?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Deine Anekdötchen und biased Zitat SIND für die heutigen Juden komplett uninteressant, deine Fummelei am Judentum natürlich nicht. Was bringt dir das? Es geht dich schlichtweg nichts an, zu welchem Volkk sich ein Jude zugehörig fühlt, du hast da keinerlei Mitsprachrecht, ebensowenig wie der deutsche Staat.

Was ich als antisemitisch einstufe und was nicht, überlässt du gefälligst mir.

Mir ist es auch sowas von egal, wohin irgendwelche Leute konvertieren und welchem Volk sie sich zugehörig fühlen, das ist ganz alleine deren Sache. Genau in dem Punkt unterscheiden wir uns, für dich scheint das enorm wichtig zu sein.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Israel als "Apartheidstaat" zu bezeichnen gehört vermutlich in diesen Erzählungkomplex Judenhass als Fortsetzung von Koloinialismus. Dazu hier ein Beitrag des BPB:
Ist der Holocaust singulär oder gibt es Kontinuitätslinien zwischen Kolonialismus und Holocaust? Diese Frage hat in den letzten Jahren um einen Streit in der Ausrichtung der deutschen Erinnerungskultur geführt.
https://www.bpb.de/themen/antisemitismu ... rialismus/
("zu" einem Streit müsste es natürlich heißen)
Es ist aber so: Anders als Kolonialismus existiert Judenhass auch ohne jegliches ökonomische oder machtpolitische Interesse. Er richtet sich gegen eine Gruppe von Menschen.


Über antisemitische Tendenzen auf der Berlinale übrigens und nebenbei bemerkt sollte man auf jeden Fall diskutieren. Bei der Veranstaltung handelt es sich allerdings keineswegs um ein sozusagen innerdeutsches Phänomen. Im Gegenteil. Nichtmal die Cheforganisatorin ist eine Deutsche.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 11. März 2025, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 10:34 Doch, die Frage kann man sehr wohl mit "Ja" beantworten, weil Antisemitismus nichts, gar nichts mit deinem Geschwätz von "heterogen und fragmentiert" und auch nichts mit "Lebenswelten" zu tun hat. Antisemitismus findet sich in ALLEN gesellschaftlichen Schichten und bei ALLEN politisch/ideologischen Richtungen, bei rechts und (z.Zt. ganz besonders) links und ebenso in der islamisch/muslimischen Community.
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Nicht nur die deutsche Gesellschaft ist fragmentiert Wie würdest Du denn die innerisraelischen politischen Auseinandersetzungen bewerten. Hunderttausende israelische Bürger gehen oder gingen in jüngerer Zeit gegen die aktuelle Regierung in Israel auf die Straße. Es geht dabei nicht nur um eine Strategie bei der Geiselbefreiung sondern auch um Fragen einer drohenden Demokratieabschaffung. Sind das alles Antisemiten?

"Antisemitismus", "Links", "Rechts", "Liberal" usw. .... das sind alles Begriffe mit einer konkreten fassbaren Bedeutung. Sie werden aber mehr und mehr eher dazu benutzt, sie sich gegenseitig um die Ohren zu hauen. Für Alice Weidel war noch vor kurzem Donald Tusk ein rechtschaffender Rechtsliberaler, weil er die Migrationspolitik der Ex-Pis-Regierung fortsetzt. Nun ist Tusk nach ihren Worten ein totaler Linker. Klar. Und Adolf HItler war in Wirklichkeit ein Kommunist. Alles Klar.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bei den propalästinensischen Studentenprotesten in D wurden zum Teil rotbemalte Hände gehoben. Als angebliches Zeichen, das "das Blut symbolisiere, das an den Händen deutscher Politiker*innen klebe, weil sie Israel mit Waffen unterstützen.". Rote, blutbeschmierte Hände wurden auch nach einem grausamen Lynchmord 2000 in Ramallah an zwei Israelis ausgestreckt. Ein Teil dieser Studenten wird ideologisiert antiisraelisch drauf sein. Ein Teil auch antisemitisch. Die meisten vermutlich eher ahnungslos.

Hat Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus verloren. Bewegt und informiert man sich ausschließlich in gewissen (virtuellen) Medien, könnte man vielleicht auf diese Idee kommen. Noch aber weiß die tragende, gebildete Mehrheit der Gesellschaft das Phänomen Antisemitismus richtig einzuordnen. Menschen, die ZEIT oder Spiegel lesen. Lehrerinnen oder Lehrer, die Klassenfahten nach Auschwitz organisieren.

Seit 1990 wächst die jüdische Community in Berlin. Um 2010 herum wurde sie als die am schnellsten wachsende jüdische Gemeinde der Welt angesehen. Es gibt zig verschiedene jüdische EInrichtungen in Berlin,

Das soll keineswegs eine Verhramlosung antisemitischer Vorfälle und antisemitischer Tendenzen in der deutschen Gesellschaft sein. Aber von einem "verlorenen Kampf" zu reden ... ganz allgemein gehen solche überzogenen Formulierungen immer an der Wirklichkeit vorbei.

Was weitaus mehr verloren zu sein scheint ... das ist der Kampf gegen den Rechtsruck. Und dieser Rechtsruck hat - logischerweise - immer auch ein antisemitisches Element.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Und so hat man jetzt mit vielen Worten die Kehrtwende vom derzeit grassierenden linken und muslimischen Antisemitismus zum "Rechtsruck" geschafft.

Aber nur vermeintlich, denn der linke und muslimische Antisemitismus grassiert weiter, Juden überlegen, das Land zu verlassen:

Juden in Deutschland: Bleiben oder Gehen?
Von Michael Wolffsohn 09.02.2025, 19:30


Juden und Homosexuelle können sich in Berlin nicht überall sicher fühlen. So kürzlich Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Die Frau hat recht. Ihre resignative Feststellung gilt nicht nur für Berlin. Sie gilt ebenfalls für unzählige andere deutsche Groß- und Kleinstädte, auch für das flache Land – und nicht nur im Osten unserer Republik.
Sie gilt auch keineswegs nur bezüglich des Milieus ungebildeter, rechtsextremistischer Schläger. Academia kann mithalten.
[..]
Selbst auf Vernissagen der Berliner Museen sind Juden und ihre Freunde nicht mehr sicher. Die sie angreifenden alteinheimisch-deutschen, linksextremistisch gewalttätigen Gesinnungsfreunde jener Neuköllner Araber sind pfiffiger als diese, denn: Sie bringen, wie am 22. November 2024 in die Neue Nationalgalerie Berlin, ihre Alibijuden als Schutzschild gegen Antisemitismusvorwürfe gleich mit.
Mit und ohne kollaborierende Alibijuden betätigen sich Professoren und Studenten, nicht nur an Berlins und anderen deutschen Universitäten, im wörtlichen Sinne judenpolitisch schlagfertig. Anlässe, Akteure und Ideologie sind heute anders als zur Kampfzeit des NS-Studentenbundes. Die Hassobjekte aber, nur generationell verschoben, sind identisch, nämlich: „die“ Juden.
[..]
Was folgt daraus für uns Juden, 80 Jahre nach Auschwitz? Wir müssen uns überlegen: Bleiben oder gehen? Die Koffer packen und Deutschland verlassen? Wieder verlassen? Wie „damals“? Noch ist es möglich, und anders als „damals“ gibt es für uns Juden einen Staat, der uns, wie alle anderen Juden, jederzeit aufnimmt, ohne dass wir um Einreise, Visum, Bleibe- oder Arbeitsberechtigung flehen oder bangen müssten.
[..]
Nach Auschwitz ist Antiisraelismus beziehungsweise „Israelkritik“ eine neue Variante des Antisemitismus. Warum? Weil Israelkritik sich nicht allein gegen Koalitionen, Personen oder Institutionen in Israel richtet, sondern gegen dessen staatliche Existenz. Israel wiederum ist bei antijüdischen Tsunamis – Berlin-Neukölln als Chiffre – für alle Juden der einzige Ort, wo sie nicht im Staat, sondern von außen als Staat angegriffen werden, sich jedoch wehren, schützen und retten können.
Zur Verdeutlichung und Verdeutschlichung: Wer Olaf Scholz, Friedrich Merz, die SPD, Union, AfD, BSW, ADAC, ARD oder ZDF kritisiert, kritisiert diese, übt aber keine Deutschlandkritik, will also diesen oder jenen deutschen Politiker ablösen, doch nicht Deutschland auflösen. Israelkritik zielt auf Israels Auflösung. Daraus folgt: Israelkritik ist Antisemitismus, weil sie den Juden den sicheren Boden unter ihren Füßen entzieht.
Israelkritik, diese Nach-Auschwitz-Variante des Antisemitismus, ist ausgerechnet in Deutschlands Kultur, Wissenschaft und Medien noch wuchtiger als woanders in der westlichen Welt die Eintrittskarte in den jeweiligen Mainstream.
[..]
„Die Koffer packen, weg aus Deutschland?“ Keine neue Frage. Jahrzehntelang haben viele der wenigen Juden in Deutschland wegen Deutschland diese Frage gestellt. Ab der Wiedervereinigung klang sie ab und schien vergessen. Als Folge des neuen, fast tsunamihaften Antisemitismus der vergangenen Jahre, besonders seit 2015 und erst recht seit dem 7. Oktober 2023, trifft sie uns Juden erneut. Und diesmal mit der vollen Wucht der Wirklichkeit. Nicht als Gedankenspiel und nicht aus Verfolgungswahn oder Angst vor einem neuen Holocaust, sondern aus der realitätsbezogenen Erkenntnis, dass deutsch-jüdische, nein, westlich-jüdische Lebensqualität dramatisch abgenommen hat. Ganz banal: Nicht nur der Kippa tragende Jude, auch ich möchte sorgenfrei schlendern oder in öffentliche Verkehrsmittel steigen können.

https://www.faz.net/aktuell/politik/jud ... 85668.html
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 10:56 Und so hat man jetzt mit vielen Worten die Kehrtwende vom derzeit grassierenden linken und muslimischen Antisemitismus zum "Rechtsruck" geschafft.

Aber nur vermeintlich, denn der linke und muslimische Antisemitismus grassiert weiter, Juden überlegen, das Land zu verlassen:
Natürlich existiert der weiter. Kein politisch beobachtender Mensch kann das übersehen. Und nach meiner Einschätzung hat dieser linke und muslimische Antisemitismus sehr viel mit linken und (scheinbar) antikolonialistischen Bewegungen in jüngerer Zeit zu tun. HIer mal ganz klare Sprache im Qualitätsmedium "Der Standard" aus Österreich:
Antikolonialismus führt Linke bei der Hamas auf den Irrweg

Eine Ideologie, die die Welt in gute Schwarze und böse Weiße teilt, macht Islamofaschisten zum Verbündeten und Israel zum Feindbild
https://www.derstandard.at/story/300000 ... den-irrweg

Klingt das irgendwie "links" oder "woke"?

Was den "Rechtsruck" anbetrifft: Der Ausspruch von Björn Höcke von der AfD, dass es sich beim Denkmal für die ermordeten Juden in Europa um ein "Denkmal der Schande" handelt ... Wird oft zitiert. Und tatsächlich: Wieviel Antisemitismus solls denn bitte noch sein? Alles bekannt. Aber jetzt mal was Neues: Die Entwicklung des Verhältnisses von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel zu Höcke. Die wollte den mal aus der Partei werfen. Unter anderem wegen solcher potenziell oder direkt antisemitischer Äußerungen. Heute bezeichnet sie diese Äußerungen von 2017 als Fehler und Höcke als fähigen und gebildeten Politiker. Wir sind, was den Rechtsruck und sein antisemitisches Potenzial anbelangt, mittlerweile bereits jenseits des inszenierten Tabubruchs.

Es gibt meiner Ansicht nach aber noch immer in Deutschland eine Mehrheit demokratisch und liberal denkender Menschen. Auch wenn die AfD auf über 20 Prozent kommt und zweitstärkste Partei ist.

Und was Berlin anbelangt: Ich lebe ja dort. Einmal pro Woche sitze ich direkt neben einem jüdischen Restaurant. Ich kenne auch Leute dort mit jüdischer Herkunft. Ich sehe auch überall und des öfteren propalästinensische und/oder antiisraelische Slogans aufgesprüht, anhgemalt oder sonstwie artikuliert. Aber solange der Rechtsstaat sich nicht zurückzieht ist selbstverständlich auch der "Kampf gegen Antisemitismus" nicht verloren.

Dass Antisemitismus sowohl in formal ungebildeten wie auch gebildeten Schichten verbreitet ist, weiß ich sehr wohl. Antisemitismus kann ein regelrechtes Intellektuellen-Phänomen werden. Lies mal "Das Judentum in der Musik" von Richard Wagner.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Das größte Antisemitismus-Potenzial auf der linken Seite des politischen Spektrums in Deutschland haben meiner Ansicht nach die Wagenknechte. Und nicht nur meiner Ansicht nach. Sie stellen sich als eine Art Anwalt der Zukurzgekommenen dar und raunen irgendwas von "übermächtigen Finanzkonzernen". Die Partei ist vor allem eins: Völkisch. Wie die NSDAP. Sie spricht, was die politischen Beziehungen der Bundestrepublik zu Israel betrifft von "Komplizenschaft". https://www.israelnetz.com/wagenknecht- ... it-israel/

EIn "Komplize" ist ein Mittäter oder Helfershelfer bei einer Straftat. Das sind keine politischen Argumente sondern das ist schlicht und einfach Hetze gegen den Staat Israel.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nein, es sind nicht nur die Wagenknechte, unter der Schirmherrschaft der grünen Roth gab es genug antisemitische Vorfälle alleine im Kunstbereich. Und ja, der Rechtsstaat hat sich zurückgezogen, Demos, auf denen dem Israelhass gefrönt wird, müssten sofort aufgelöst werden.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Haegar »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 13:24 Nein, es sind nicht nur die Wagenknechte, unter der Schirmherrschaft der grünen Roth gab es genug antisemitische Vorfälle alleine im Kunstbereich. Und ja, der Rechtsstaat hat sich zurückgezogen, Demos, auf denen dem Israelhass gefrönt wird, müssten sofort aufgelöst werden.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/20 ... lizei.html

"Polizei löst propalästinensische Demo wegen Parolen auf Arabisch auf"

Der böse Rechtsstaat mal wieder, der eine Demo auflöst...
:rolleyes:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Haegar hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 13:42 https://www.rbb24.de/politik/beitrag/20 ... lizei.html

"Polizei löst propalästinensische Demo wegen Parolen auf Arabisch auf"

Der böse Rechtsstaat mal wieder, der eine Demo auflöst...
:rolleyes:
:thumbup: Der Staat fängt an, zu reagieren, sehr gut.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 13:49 :thumbup: Der Staat fängt an, zu reagieren, sehr gut.
Hat ja auch lange genug gedauert!
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Haegar »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 13:49 :thumbup: Der Staat fängt an, zu reagieren, sehr gut.
Ist halt ein Rechtsstaat.
Ist der Kampf nun schon verloren und der Antisemitismus wieder da, wenn man sich einen Tesla kauft ?

:cool:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Axites »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 09:34Es ist aber so: Anders als Kolonialismus existiert Judenhass auch ohne jegliches ökonomische oder machtpolitische Interesse.
Antisemitismus hatte immer auch eine wirtschaftliche Seite. Neid auf den wirtschaftlich erfolgreich(er)en Nachbarn, Enteignungen, wirtschaftliche Ausgrenzung, Ausschaltung missliebiger Konkurrenten, "Arisierung", Kunstraub sind seit Jahrhunderten zentrale Motive für Judenverfolgung.
schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 10:21Noch aber weiß die tragende, gebildete Mehrheit der Gesellschaft das Phänomen Antisemitismus richtig einzuordnen. Menschen, die ZEIT oder Spiegel lesen. Lehrerinnen oder Lehrer, die Klassenfahten nach Auschwitz organisieren.
Da wäre ich mir nicht ganz sicher - angesichts von bis zu 66 % Zustimmung zu antisemitischen Aussagen und wenig Unterschieden bei der Bildung:

https://www.antisemitismusbeauftragte.n ... W_2024.pdf
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JJazzGold
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

“The German Hurensohn“?

Ein Journalist recherchiert über Antisemitismus u.a. in linken Kreisen und wird durch eine vermutlich russische Plattform angegriffen.


Wahrscheinlich hat ihn auch sein Buch „Judenhass Underground“ zum Hassobjekt gemacht. Denn die darin enthaltenen Einblicke, auf welche Arten Antisemiten versuchen, in tendenziell linken Subkulturen Fuß zu fassen, hat es so bislang nicht gegeben. Wer es noch nicht gelesen hat: Ich kann das Buch sehr empfehlen.

Die Hetzer diffamieren Potter als „menschenverachtenden Rassisten“, wünschen sich, dass er ermordet wird. Ich hoffe, dass sein Arbeitgeber, die „taz“, Potter nach Kräften unterstützt und dass die Redaktion ihre eigenen Mitarbeiter genauso resolut gegen Extremisten verteidigt, wie es meine tut.

Die Kampagne gegen Nicholas Potter gibt mir sehr zu denken. Es ist ein Fall, in dem systematisch versucht wird, einen Journalisten mit aggressiven, teils kriminellen Methoden zum Schweigen zu bringen und dadurch objektive Berichterstattung zu unterdrücken.

Inspiriert ausgerechnet durch Falschbehauptungen einer russlandnahen Plattform, vor der selbst die US-Regierung gewarnt hat.

https://www.tagesspiegel.de/politik/ruf ... 30585.html
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von roli »

schau Dir nur das Wahlergebnis der Linken an. Sie haben natürlich nicht gänzlich unrecht mit ihren Thesen, aber alleine die Tatsache, daß sich dort und bei ihrer Wählerschaft Antisemiten tummeln, belegt eigentlich zu 100% den Zustand in unserem Land. Auch Grüne haben schon Antisemiten applaudiert bzw. sind bei Demos mitmarschiert.
Ich mache drei Kreuze, daß die Linke Seite trotzdem bei der letzten Wahl verloren hat.
Ein viel größere Gefahr für unsere Demokratie als die AFD.
Denn demokratisch verhalten sich diese Leute wahrlich nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mittwoch 5. März 2025, 20:48 Die ist meiner Ansicht nach nicht mit "ja" zu beantworten. Dafür sind Gesellschaften wie die in Deutschland zu heterogen und fragmentiert.Nur: Ein Teil der Menschen der verschiedenen Lebenswelten bezieht ihre politischen Ansichten u.a. aus der Vorstellung, dass es eine Art unterdrückten globalen Süden gibt. Der sich im wesentlichen aus den ehemaligen Kolonialgebieten der ehemaligen europäischen Großmächte zusammensetzt. Brasilien oder Indonesien sind Paradebeispiele.

Die politische Meinungsbildung spielt sich doch längst nicht mehr in einem rein nationalen Rahmen ab.
Eure Relativierungsversuche sind bisweilen tatsächlich ein wenig erschreckend.
Auch wenn ich den Kolonialismus verurteile, so sind hier doch nicht die Ursachen für den steigenden Antisemitismus zu finden.
Da fällt mir wieder das Kalkuttabeispiel ein.
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Tom Bombadil
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Alleine "Kolonialismus" immer wieder in Zusammenhang mit Israel zu erwähnen, hat einen sehr, sehr faden Beigeschmack. Israel ist kein koloniales Projekt, sondern die Heimstätte des jüdischen Volkes, der Ausdruck des Selbstbestimmungsrechtes des jüdischen Volkes. Die Araber haben in der Region sehr viel mehr Land bekommen, dazu muss man sich nur mal ansehen, die groß Jordanien, Syrien und Irak im Vergleich zu Israel sind.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Haegar »

Ich finde das Bewusstwerden, was Antisemitismus bedeutet, sollten wir nicht ausser Acht lassen, warum es wirklich geht: Schutz von Minderheiten.
Hier ein lesenswerter Artikel:

"Es ist die Aufgabe der Zivilgesellschaft, dafür zu sorgen, dass Minderheiten in ihr sicher leben können. Dafür müssen wir alle entschieden und souverän mit zum Teil rassistischen Äußerungen umgehen. Keiner von uns ist gegen die Verinnerlichung rassistischer Stereotypen geimpft. Die öffentliche Sphäre sollte ein Übungsplatz für den Umgang mit umstrittenen Meinungen sein. Stellen wir unsere Mitmenschen an den Pranger und peitschen sie öffentlich aus, bringen wir nur mehr an Demütigung, Scham und Aggression in das ohnehin gefährliche Spiel."

https://www.juedische-stimme.de/jakob-a ... musvorwurf

Möge sich jeder gekeult fühlen.... :cool:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Iris Hefets, welch brillante Kronzeugin :D :D :D Die "Alibijuden als Schutzschild gegen Antisemitismusvorwürfe" sind bei den "Israelkritikern" gerne gesehen.

„Der Verein ‚Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – EJJP Deutschland e. V.‘ (im Folgenden Verein ‚Jüdische Stimme‘ oder ‚Jüdische Stimme‘) versucht, sich medial als Stimme zahlreicher Juden und Jüdinnen zu inszenieren, denen vorgeblich nur an Frieden zwischen Israel und den Palästinensern gelegen sei. Doch schaut man auf ihre Demonstrationen, ihre Statements und ihre Social-Media-Auftritte, zeigt sich ein anderes Bild. Es finden sich zahlreiche Belege, dass dieser Verein insbesondere den israelischen Staat dämonisiert und delegitimiert.“
– Internationales Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA)[4]

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdi ... _in_Nahost
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Haegar »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 12. März 2025, 09:54 .. Die "Alibijuden ...

....
Getroffen.
Es geht Dir wohl also nicht um Inhalte, sondern um politische Positionierung: der linke Antisemitismus der Deutschland wieder den Kampf gegen den Antisemitismus verlieren lässt ?
Fällt halt auf.

:)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Ilikekebap »

Haegar hat geschrieben: Mittwoch 12. März 2025, 09:04 Ich finde das Bewusstwerden, was Antisemitismus bedeutet, sollten wir nicht ausser Acht lassen, warum es wirklich geht: Schutz von Minderheiten.
Das stimmt doch überhaupt nicht. Antisemitismus ist Antisemitismus, ganz egal, ob die Juden nun viele oder wenige sind oder ob sie irgendwo die Mehr- oder Minderheit stellen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Haegar hat geschrieben: Mittwoch 12. März 2025, 10:59....
Getroffen, es geht Dir also nicht um Inhalte :)

Fällt halt auch Juden wie Michael Wolffsohn auf, welche Quellen - die er als "Alibijuden" bezeichnet - "Israelkritiker" immer wieder gerne anschleppen, fehlt nur noch "Neturei Karta".

Ein paar Zitate, auch aus dem linken Spektrum zu "Jüdische Stimme", Hervorhebungen von mir:

Petra Pau, MdB (Die Linke), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags: „Die aktuellen Aktivitäten der ‚Jüdischen Stimme‘ haben ein neues Niveau der Holocaustrelativierung erreicht. Mit ihrem Demoaufruf zum Holocaustgedenktag am 27.01.2024 unter dem Motto ‚Nie wieder ist jetzt – Nie wieder für alle‘ betreibt sie gefährliche Geschichtsklitterung. Die Gruppierung versucht nicht nur die Gedenktage selbst neu zu besetzen, sondern versucht Begriffe des Gedenkens an NS-Opfer gezielt zu kapern und an ihre Stelle antisemitische Propaganda zu stellen.

Tahera Ameer, Programmvorstand der Amadeu Antonio Stiftung: „‚Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost‘, das klingt nach Ausgleich und Versöhnung. Doch was gut klingt, täuscht: Auf ihren Demonstrationen, aber vor allem auch via Social Media wird immer wieder israelbezogener Antisemitismus verbreitet. Die ‚Jüdische Stimme‘ versammelt jüdische, anti-israelische Positionen und arbeitet mit Akteuren aus dem BDS-Spektrum zusammen. Aufgrund ihrer Sprecherposition hat sie im antisemitischen Diskurs eine wichtige Entlastungsfunktion und dient damit gut als Rechtfertigung für die Verbreitung von israelbezogenem und Post-Shoah-Antisemitismus. So können sich andere auf sie als jüdische Gruppe berufen und damit versuchen, sich gegen den Antisemitismus-Vorwurf zu immunisieren – der hierzulande ja gemeinhin als schlimmer gilt als der Antisemitismus selbst.“

Dr. Dietmar Bartsch, MdB, ehem. Fraktionsvorsitzender Die Linke: „Seit seiner Gründung ist Israel ein bedrohter Staat. Der 7. Oktober 2023 hat der Welt aufs Grausamste vor Augen geführt, wie fragil es um die Sicherheit Israels beschaffen ist. Den Terroristen, allen voran der Hamas, war und ist völlig egal, ob es sich um rechte, um linke, um säkulare oder um orthodoxe Juden handelt – sie wollen Juden abschlachten. Kampagnen wie ‚BDS‘ oder die ‚Jüdische Stimme‘, die vorgeben, sich gegen Unrecht an Palästinensern und für die Aussöhnung zwischen Israel und Palästina einzusetzen, tragen im Kern weder zu dem einen noch zu dem anderen bei und bleiben Antworten auf die gravierenden Probleme beider Gesellschaften schuldig. Der BDS will den Boykott Israels. ‚Kauft nicht bei Juden‘ hieß es 1933 in Nazi-Deutschland. Unsere historische Verantwortung ist unvereinbar mit der BDS-Kampagne. Zu welchen fragwürdigen Mitteln der BDS im Übrigen bereit ist, demonstrierten seine Aktivisten, als sie Gregor Gysi 2014 im Bundestag zum Zwecke der Selbstinszenierung auflauerten. Wer das Existenzrecht Israels infrage stellt, rüttelt am Lebensrecht der Jüdinnen und Juden.“

Hanna Veiler, Vorsitzende der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD): „Die ‚Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost‘ fügt der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland einen enormen Schaden zu. Die Organisation kooperiert mit bekannten Antisemiten und setzt die jüdische Selbstbestimmungsbewegung des Zionismus mit Faschismus gleich. Sie ist keine offizielle Repräsentation der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, sondern eine kleine und radikale Randgruppe.“

https://iibsa.org/neuerscheinung-zur-ju ... n-frieden/
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Haegar »

Ilikekebap hat geschrieben: Mittwoch 12. März 2025, 11:05 Das stimmt doch überhaupt nicht. Antisemitismus ist Antisemitismus, ganz egal, ob die Juden nun viele oder wenige sind oder ob sie irgendwo die Mehr- oder Minderheit stellen.
Jeder ist eine Minderheit. Deshalb Art. 1 GG. Die explizite Differenzierung hin zu Antisemitismus ist da rein semantisch. Aber für Menschen die Wert darauf legen, dann schon wieder bezeichnend. Siehe dabei der "Alibijude" für Menschen bei denen Antisemitismus seltsam daherkommt.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Haegar hat geschrieben: Mittwoch 12. März 2025, 12:47Die explizite Differenzierung hin zu Antisemitismus ist da rein semantisch.
Genau, vor allen Dingen in Deutschland :dead:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Schnitter »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 11. März 2025, 11:33 Was den "Rechtsruck" anbetrifft: Der Ausspruch von Björn Höcke von der AfD, dass es sich beim Denkmal für die ermordeten Juden in Europa um ein "Denkmal der Schande" handelt ... Wird oft zitiert. Und tatsächlich: Wieviel Antisemitismus solls denn bitte noch sein? Alles bekannt. Aber jetzt mal was Neues: Die Entwicklung des Verhältnisses von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel zu Höcke. Die wollte den mal aus der Partei werfen. Unter anderem wegen solcher potenziell oder direkt antisemitischer Äußerungen. Heute bezeichnet sie diese Äußerungen von 2017 als Fehler und Höcke als fähigen und gebildeten Politiker.
Antisemitismus gehört zum programmatischen Kern der AfD.

Da muss man nicht extra Höcke bemühen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Haegar »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 12. März 2025, 12:53 Genau, vor allen Dingen in Deutschland :dead:
Deshalb Art. 1 GG: Menschenwürde. Egal ob man Menschen aus rassistischen oder religiösen oder sonstigen Gründen herabsetzt. Es geht nicht. Vor allem in Deutschland.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Shoah scheint Haegar fremd zu sein, das Gedenken daran und die historische Verantwortung Deutschlands daraus, das ist alles nur "semantisch" :dead: So eine widerliche Scheiße.
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