Die Radebeuler Familie ist nicht die einzige, die zum neuen Schuljahr die Zwangszuweisung für eine nicht gewollte Fremdsprache erlebt. An mindestens 25 Gymnasien in Sachsen gibt es derzeit eine ähnliche Situation: Weil bestimmte Sprachen nicht oft genug gewählt werden, entscheidet das Los. Alleine im Dresdner Bertolt-Brecht-Gymnasium sind aktuell zwölf Schüler betroffen, die nach den Ferien in die sechste Klasse kommen. Wenn sie das Abitur machen wollen, stehen ihnen mindestens vier Jahre Russisch gegen ihren Willen bevor.
Wie solle man Vätern und Müttern, die unter der mangelnden Freiheit in der DDR gelitten hätten, vermitteln, "dass nun ihr Kind zwangsweise dem Russischunterricht zugeteilt wird?", fragte Carsten Guse, Elternsprecher der Schule, in der "Sächsischen Zeitung". Etliche Eltern seien damals selbst zum Russischlernen gezwungen worden - eine ungute Parallele.
Seltsame Bräuche ....
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
Eine Fremdsprache ist doch für das Abitur Pflicht? Man kann nicht einfach Englisch abwählen. Dazu eine zweite, abhängig vom Angebot, dass eine bestimmte Schule anbieten kann. Wieso sollte man dann Russisch abwählen dürfen?
Zuletzt geändert von NMA am Donnerstag 7. Juli 2011, 08:26, insgesamt 2-mal geändert.
Über die Vergabe- und Verlosungspraxis kann man ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Aber warum die eine Sprache (Russisch) eine besondere Zumutung und die andere Sprache (Französisch) eher eine Wohltat sein soll .... eine Art kulturelle Sippenhaftung: weil Breshniew & Genossen zufällig russisch sprachen, wird eine Weltkultur von Tolstoi bis Tarkowski ignoriert. Wie dumm muss man eigentlich sein, um als Spiegel-Redakteur publizieren zu dürfen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Englisch und Latein als erste Fremdsprache wählen. Dann ab der 7. als 2. Fremdsprachen Latein/Englisch/Griechisch/Französich und z. T. Italienisch. Die Sprachverrückten hauen sich in der 9. noch eine Fremdsprache rein.
Natürlich nur auf den Gymnasien.
Leider fehlt in Deutschland Spanisch als Sprache im Unterricht.
Englisch und Latein als erste Fremdsprache wählen. Dann ab der 7. als 2. Fremdsprachen Latein/Englisch/Griechisch/Französich und z. T. Italienisch. Die Sprachverrückten hauen sich in der 9. noch eine Fremdsprache rein.
Natürlich nur auf den Gymnasien.
Leider fehlt in Deutschland Spanisch als Sprache im Unterricht.
Wow Latein als erste Fremdsprache. Muss man echt nicht verstehen.
Englisch und Latein als erste Fremdsprache wählen. Dann ab der 7. als 2. Fremdsprachen Latein/Englisch/Griechisch/Französich und z. T. Italienisch. Die Sprachverrückten hauen sich in der 9. noch eine Fremdsprache rein.
Natürlich nur auf den Gymnasien.
Leider fehlt in Deutschland Spanisch als Sprache im Unterricht.
In sehr vielen deutschen Schulen wird Spanisch als Fremdsprache gelehrt.
schokoschendrezki » Do 7. Jul 2011, 09:48 hat geschrieben:Über die Vergabe- und Verlosungspraxis kann man ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Aber warum die eine Sprache (Russisch) eine besondere Zumutung und die andere Sprache (Französisch) eher eine Wohltat sein soll .... eine Art kulturelle Sippenhaftung: weil Breshniew & Genossen zufällig russisch sprachen, wird eine Weltkultur von Tolstoi bis Tarkowski ignoriert. Wie dumm muss man eigentlich sein, um als Spiegel-Redakteur publizieren zu dürfen.
...dennoch sollte man nicht verkennen, dass es manchmal eine größere Affinität zu slawischen, oder eben auch zu romanischen Sprachen gibt. Immer wenn man eine Sprache gezwungener Maßen lernen muss, wird die Motivation dazu geringer sein und somit das Ergebnis dementsprechend aussehen.
Naja.
Latein ist die vielleicht einfachste, weil relativ logischste Sprache. Das ist schon mal für Leute, die Sprachen lernen als Greuel empfinden ein sinnvoller Grund, sie zu wählen. Außerdem hilft diese Sprache, in andere leichter einen Zugang zu finden. Wer Latein kann, hat für die anderen romanischen Sprachen schon die halbe Miete! Abgesehen davon bekommt man erbauliche humanistische Bildung mitgeliefert (Cäsar, Cicero, Rom halt ...).
Graf Besuchow » Fr 8. Jul 2011, 14:54 hat geschrieben:
Naja.
Latein ist die vielleicht einfachste, weil relativ logischste Sprache. Das ist schon mal für Leute, die Sprachen lernen als Greuel empfinden ein sinnvoller Grund, sie zu wählen. Außerdem hilft diese Sprache, in andere leichter einen Zugang zu finden. Wer Latein kann, hat für die anderen romanischen Sprachen schon die halbe Miete! Abgesehen davon bekommt man erbauliche humanistische Bildung mitgeliefert (Cäsar, Cicero, Rom halt ...).
Äh, Caesar war ein Humanist? Hab ich da irgendwas verpasst?
Salute
Nein, nicht auf der Oberstufe. Bei uns gab's nur Französisch und Spanisch. Da ich bereits vier Jahre Spanisch hatte, wollten die mich nicht den "Anfängerkurs" machen lassen. Für einen Fortgeschrittenenkurs gab's nicht genug Interessenten. Daher mußte ich Französisch wählen, wenn man von einer Wahl sprechen kann.
Weltregierung » Sa 9. Jul 2011, 06:29 hat geschrieben:Ich bin im Westen zur Schule gegangen und konnte mir meine zweite Fremdsprache auch nicht aussuchen. Da gabs dann aber keinen Spiegelartikel drüber.
Französisch ist die sprache eines nachbarlandes und unseres wichtigsten handelspartners. Ausserdem eine weltsprache. Frz. ist u.a. übrigens auch die internationale Post-sprache.
Die Sache mit der Schwierigkeit ist übrigens sehr subjektiv.
Eigenes alphabet, konsonantenhäufungen, die sogar im slavischen ihresgleichen sucht. Mehr Fälle. Weniger logik.
Natürlich werden die schulischen ansprüche schon nicht zu hart sein. Aber, was will ich mit einer exotischen sprache, die ich dann nichtmal beherrsche?
schokoschendrezki » Do 7. Jul 2011, 09:48 hat geschrieben:Über die Vergabe- und Verlosungspraxis kann man ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Aber warum die eine Sprache (Russisch) eine besondere Zumutung und die andere Sprache (Französisch) eher eine Wohltat sein soll .... eine Art kulturelle Sippenhaftung: weil Breshniew & Genossen zufällig russisch sprachen, wird eine Weltkultur von Tolstoi bis Tarkowski ignoriert. Wie dumm muss man eigentlich sein, um als Spiegel-Redakteur publizieren zu dürfen.
Richtig. Bei uns kann man sich als 2. Fremdsprache Französisch oder Spanisch wünschen. Die endgültige Aufteilung macht die Schule. Beide Söhne wollten Spanisch lernen und kamen in die Französischklasse. Hm, war kein Bericht drüber in der Zeitung.
frems hat geschrieben: ↑Freitag 8. Juli 2011, 16:08
Nein, nicht auf der Oberstufe. Bei uns gab's nur Französisch und Spanisch. Da ich bereits vier Jahre Spanisch hatte, wollten die mich nicht den "Anfängerkurs" machen lassen. Für einen Fortgeschrittenenkurs gab's nicht genug Interessenten. Daher mußte ich Französisch wählen, wenn man von einer Wahl sprechen kann.
Wie lernen Deutsch, Französisch, Englisch und das bereits von Anfang an. Heisst teilweise bereits in der Kita.
Beim Abitur kann man aber meist eine Sprache weglassen, je nachdem welche Fachrichtung man gewählt hat. (z.b. wenn man auf einer B-Sektion ist, da geht es hauptsächlich um Mathematik)
Deshalb sind manche Einwanderer Kinder sogar 5sprachig.