Warum keine fernablesbaren Stromzähler in Deutschland?

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Aldemarin
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Warum keine fernablesbaren Stromzähler in Deutschland?

Beitrag von Aldemarin »

Gestern wurde in meinem Haus der alte Stromzähler durch einen neuen "smarten" Stromzähler ersetzt. Interessanterweise ist dieser nicht fernablesbar. Warum tut man sich in Deutschland so schwer mit der Einführung fernablesbarer Strom- und Wasserzähler? In anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten derartige Zähler!
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Bogdan
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Re: Warum keine fernablesbaren Stromzähler in Deutschland?

Beitrag von Bogdan »

Aldemarin hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 13:10 Gestern wurde in meinem Haus der alte Stromzähler durch einen neuen "smarten" Stromzähler ersetzt. Interessanterweise ist dieser nicht fernablesbar. Warum tut man sich in Deutschland so schwer mit der Einführung fernablesbarer Strom- und Wasserzähler? In anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten derartige Zähler!
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Ich bitte um ein wenig Geduld. :?
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zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Kamikaze
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Re: Warum keine fernablesbaren Stromzähler in Deutschland?

Beitrag von Kamikaze »

Aldemarin hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 13:10 der alte Stromzähler durch einen neuen "smarten" Stromzähler ersetzt. Interessanterweise ist dieser nicht fernablesbar.
Hast du denn wirklich ein Smartmeter bekommen, oder "nur" eine "moderne Messeinrichtung"?
Ist ein deutlicher technischer Unterschied (Smartmeter kostet meine ich auch mehr/Jahr).
Smartmeter sollten fernauslesbar sein (angeblich soll dieses Teil sogar viertelstündlich Messwerte übertragen - das funktioniert aber hier bei mir nicht wirklich) - "moderne Messeinrichtungen" sind das idR. nicht (das sind "nur" Stromzähler in modernem Design).
Leider läuft das Ganze hier in D (noch?) sehr schleppend und unzuverlässig.

Anekdote dazu:
Bei mir wurde vor zwei Jahren ein Smartmeter eingebaut, weil ich zu AWattar (Anbieter für dynamische Stromtarife) wechseln wollte.
Das Teil läuft nun erst seit einem Jahr so, dass ich nicht mehr manuell ablesen muss - aber Bayernwerk bekommt es nicht hin die Viertelstundenwerte zuverlässig zu übertragen.
Deshalb kann ich bisher auch nicht zu einem dynamischen Stromtarif wechseln. (Dafür bräuchte es die 1/4-Stunden-Werte.)
Der eigentliche Witz daran ist, dass Bayernwerk angeblich keine Antenne für den Zähler hat, die gut genug ist, um in meinem Keller zuverlässige Datenübertragungen zu ermöglichen.
Etwa 20cm neben dem Sicherungskasten hängt ein LAN-Switch und ein WLAN-Accesspoint.
Das Smartmeter hat einen LAN-Anschluss. Dieser ist aber "aus Sicherheitsgründen" deaktiviert und kann laut Bayernwerk weder für die Smarthome-Steuerung, noch für die Datenübertragung mittels Haus-Netzwerk genutzt werden.
Für die Smarthome-Steuerung nutze ich deshalb einen zusätzlichen Stromzähler eines Italienischen Herstellers in Kombination mit einer "Energie-Zentrale" aus den Niederlanden.
Eigentlich ein echt schlechter Scherz im (ehemaligen) "Technologieland" Deutschland.
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microbello
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Re: Warum keine fernablesbaren Stromzähler in Deutschland?

Beitrag von microbello »

Aldemarin hat geschrieben: Dienstag 27. Februar 2024, 13:10 Gestern wurde in meinem Haus der alte Stromzähler durch einen neuen "smarten" Stromzähler ersetzt. Interessanterweise ist dieser nicht fernablesbar. Warum tut man sich in Deutschland so schwer mit der Einführung fernablesbarer Strom- und Wasserzähler? In anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten derartige Zähler!
Im deutschen Rolloutplan bekommen anfangs nicht alle Haushalte einen Smart Meter - aber jeder, der einen haben möchte, kann ihn ab 2025 bei seinem Messstellenbetreiber anfordern.Moderne Messeinrichtungen für Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch unter 6.000 kWh. Diese Zähler verfügen über ein digitales Display und sind zum intelligenten Messsystem aufrüstbar.Deutschland hängt anderen Ländern in Europa hinterher...über die Kosten und wer sie trägt sag ich mal gar nix. :D
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H2O
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Re: Warum keine fernablesbaren Stromzähler in Deutschland?

Beitrag von H2O »

...nutze ich deshalb einen zusätzlichen Stromzähler eines Italienischen Herstellers in Kombination mit einer "Energie-Zentrale" aus den Niederlanden.
Eigentlich ein echt schlechter Scherz im (ehemaligen) "Technologieland" Deutschland.
Zum Smarthome habe ich es bisher nicht gebracht; vielleicht wäre das aber auch eine technische Übertreibung angesichts unserer ständigen Anwesenheit im Hause/auf unserem Altersssitz in Westpommern. Ansonsten sehe ich meine Installation ähnlich der Ihrigen mit VICTRON Energiespeichersystem und FRONIUS Wechselrichter für 3-phasigen Anschluß 12,5 kW.

Aber ich meine (ohne das genau zu wissen), daß mein Energieversorger ENEA schon "hinterrücks" einen "intelligenten" Zähler eingebaut hat, der den Viertelstundentakt für die Stromkosten und meine Netzeinspeisungen schon beherrscht. Mein Anschlußkasten steht frei zugänglich auf meiner Grundstücksgrenze... ich habe seit langer Zeit nur dann Personal der ENEA gesehen, wenn ein neues Grundstück verkauft wurde und dadurch einen Zähler der neueren Bauart brauchte. Die Anschlußkästen mit veralteten Zählern stehen dort schon seit etlichen Jahren.

In Polen ist geplant, den Viertelstundentakt als Teil des neuen Stromtarifs einzuführen; in der Gazeta Wyborcza wogt es in der Sache noch hin und her. Durch den installierten Energiespeicher (30 kWh) bringe ich es hier als Prosument auf einen Eigenstromanteil von etwa 90% ; eine Einspeisevergütung erhalte ich nicht, wohl aber 30% Preisnachlass auf den regulären Strompreis bis zur Entnahme der eingespeisten Energie. Dahin gelange ich nie und nimmer, und so bleibt es bei der Zähleranschlußgebühr: In 2 Monaten um die 40 PLN als "Stromrechnung". Der Stromversorger benimmt sich mir gegenüber also sehr fair angesichts einer Jahreseinspeisung von etwa 10.000 kWh bei etwa 13.000 kWh PV-Ertrag. Immerhin entnehme ich dem Netzanschluß auch etwa 1.100 kWh... ein "Fliegenschiß" gegen die abgelieferten 10.000 kWh...

Mal sehen, wann es mir hier gelingt, die Baugenehmigung für eine private Windkraftanlage auf meinem sehr großen Wiesengrundstück zu erlangen. Gemäß gemessener Windlage in der dunkleren Jahreszeit rechne ich danach mit 99% Autarkie für elektrische Energie. Sparen kann ich damit gar nichts mehr: Den Netzanschluß werde ich als Notstromanschluß auf jeden Fall beibehalten. Weniger als die Netzanschlußgebühr geht ja nicht... :thumbup:
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