Ich schrieb "zunächst" und das bedeutet, dass es später weitere Gründe gab als nur die Wirtschaftlichen. Und es waren nicht die Wirtschaftsführer, die das ermöglicht haben, sondern die Politik, weil die Arbeitskräfte fehlten, nachdem die Nazis sie als Kanonenfutter missbraucht hatten. Am Ende trugen dennoch diese Wirtschaftsmigranten zum sogenannten Wirtschaftswunder bei. Wen damals die Linken hassten, das sei dahingestellt und hat mit dem Thema nichts zu tun.Hobbes hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Dezember 2023, 14:21 Dann würden "wir" diese weltoffene Gesellschaft den Wirtschaftsführern der damaligen Zeit verdanken, also ausgerechnet jenen, die zu diesem Zeitpunkt das Hassobjekt der Linken waren.
Bleibt zu hoffen, dass "wir" uns nicht aus wirtschaftlichen Gründen umentscheiden. Die Legitimation "aus wirtschaftlichen Gründen" scheint ja hinreichend.
Meine Gegenthese lautet, dass die Unternehmen (billige) Arbeitskräfte wollten und sich ausschließlich für Profit entschieden haben. Die Behauptung einer Entscheidung für eine "weltoffene Gesellschaft" statt für Profit ist eine nachträgliche Rationalisierung for the sake of argument.
Es ist gut, dass du dieses "wir" in Anführungszeichen gesetzt hast, denn nur du weißt, wen du damit meinst. Die Legitimation für de Verbleib der Migranten im Land ist viel komplexer als du sie darstellst.
Die Unternehmen mögen damals billige Arbeitskräfte gebraucht haben und sie haben sie auch bekommen, aber Arbeitskräfte waren im Allgemeinen Mangelware aus dem Grund, den ich genannt habe. Deine Ansicht, dass die Wirtschaftsführer die Politik im Lande bestimmt haben sollen, überlasse ich dir. Ich bin eher der Meinung, dass die Politik ein großes Interesse an einer gut funktionierenden Wirtschaft hat, denn der Staat braucht Geld, um seinen Verpflichtungen den Bürgern gegenüber gerecht zu werden.
Die Entscheidung für eine weltoffene Gesellschaft hat sich aus der Entscheidung ergeben, das Land mithilfe ausländischer Arbeitskräfte wieder auf die Beine zu bekommen, nachdem die deutschen Arbeitskräfte auf dem Schlachtfeld lagen. Wir haben uns natürlich damals überwinden müssen, weltoffen zu sein, denn bis dahin haben wir alles Nichtdeutsche niedergemetzelt, aber wir haben mit der Zeit gelernt, den Menschen in ihnen zu sehen und sie haben auch lernen müssen, nicht mehr das Monster in uns zu sehen. Wir haben uns also zunächst aus wirtschaftlichen Gründen überwinden müssen und diese Gründe haben schon immer gewirkt.