Marmelada hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 20:58
Leider nicht so ganz. Hier erläutert eine der Protagonistinnen, weshalb sie gar nicht glücklich mit dieser "Reportage" ist.
Habe ich mir angeschaut. Ich kann das aus ihrer Sicht das teilweise nachvollziehen. Nachdem ich mir dann wiederum die Stellungnahme der Filmemacherin angeschaut habe, kann ich auch deren Punkte nachvollziehen. Ich kann absolut verstehen, dass sich die drei Protagonistinnen, deren Engagement einen Gutteil ihrer Freizeit einnimmt, das Gefühl haben, dass die (auch mal gerade 26 Minuten lange) Reportage sie arg reduziert. Ich finde andererseits nicht, dass das Material, was die Marksaline in ihrem Video nachreicht, ein anderes Bild von den Protagonistinnen zeichnet.
Letztlich: Das Netz diskutiert, wir diskutieren ... Ich denke, die Macher von "Y" sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Die Reichweite des YT-Kanals von "Marksaline" hat sich übrigens in dem Zuge offensichtlich von den 2.000, die sie noch im Clip nannte, nahezu versechsfacht. Darüber dürfte sie auch nicht gerade unglücklich sein.
Rei hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 21:30
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich finde es durchaus löblich dass du dir die Mühe gemacht hast, die Reportage anzusehen. Nur - wenn jemand derart eklatante journalistische Mängel nicht erkennt oder alternativ das in der Reportage sehr deutliche Framing und die aussagenverzerrenden Schnitte nicht wahrnimmt - dann gibt es für eine Diskussion kaum eine Basis.
Das Video ist im eigentlichen Sinn keine Reportage.
Definitionen "Reportage":
Eine Reportage ist eine informierende journalistische Textsorte, die, anders als z. B. der Bericht oder die Nachricht, Fakten nicht bloß sachlich und neutral präsentiert, sondern das persönliche Erleben des Autors (Reporters) auf mitreißende Weise wiedergibt.
Die Reportage setzt auf szenisches Erzählen, der Bericht auf sachliche Distanz. Sprachlich setzt sich die Reportage auf einfühlsame Weise mit dem Thema auseinander. Der Bericht hingegen setzt auf eine klare, faktenbasierte Sprache und auf gut verständliche Worte.
Ganz allgemein kann man die Reportage als eine konkrete, stark persönlich gefärbte Geschehens- und Situationsdarstellung auffassen.
Das Y-Video erfüllt diese Kriterien. Die Kriterien, die Du nicht erfüllt siehst und als "eklatante journalistische Mängel" bemängelst, gehen insofern an der Sache vorbei. Man kann dem "Y"-Beitrag in der Tat vorwerfen, dass er nicht mehr als ein Schlaglicht auf eine komplexes Thema wirft. Aber mehr soll er doch auch gar nicht sein: Ein Beitrag zur Meinungsbildung.
Dass Du - und andere so allergisch darauf reagieren - leigt daran, dass ihr ein
inhaltliches Problem mit verschiedenen Aussagen habt. Ist doch ok - aber das kann man doch dann auch so benennen - und darüber diskutieren, statt über vermeintliche jounalistische Mängel oder eine Art "Auftragsüberschreitung" des ÖR.
Rei hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 21:30
Es geht nicht darum, zu zeigen, dass es Frauen gibt, die so und so empfinden.
Genau das zeigt die Reportage doch ... Und auf Basis der drei Protaginistinnen zusammen mit den Kommentaren der Autorin kann man sich eine Meinung bilden.
Rei hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 21:30
Da ich, (...), absolut fähig bin, andere Meinungen als die meine zu akzeptieren, sehe ich nunmal keine Basis für die Fortsetzung der Konversation.
Ist ein Widerspruch in sich, oder?
Rei hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 21:30
Du findest das Video komplett okay so wie es ist - viele Leute (mich eingeschlossen) empfinden es aber komplett anders.
Das ist doch in Ordnung so. Deswegen diskutieren wir ja auch. Auftrag des ÖR - zum Teil - erfüllt, würde ich sagen.
"Zum Teil", denn dem "Y"-wäre es sicher recht, wir würden über unterschiedliche Auffassungen von Feminismus diskutieren, statt lediglichr um die Frage, ob der Bericht denn nun die journalistischen Kriterien einer Reportage erfüllt und so was überhaupt gesendet werden darf - was wohl hauptsächlich der Ablenkung dient, bzw. der Diskreditierung des Beitrags; damit man über den Inhalt
eben nicht sprechen "muss".
Rei hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 21:30
Dass es zwei Entschuldigungs- bzw. Erklärungsvideos des Y-Kollektivs gab, spricht dabei meiner Meinung nach für sich.
Yep, spricht für eine gesunde Diskussionskultur und Demokratie.
Rei hat geschrieben: ↑Dienstag 31. Oktober 2023, 21:30
Eine derartige Meinungsmache hat mAn im ÖRR nichts verloren.
Hach Kinder, was waren das für herrliche Zeiten, als in ausnahmslos allen Tageszeitungen und Fensehsendern Tag für Tag nahezu wortgleich dasselbe verkündet wurde, nämlich die einzige und richtige Wahrheit ;-)