Misterfritz hat geschrieben: ↑Montag 3. Juli 2023, 21:35
Katzenmädels sind sehr oft viel territorialer als Kater, die sich schon mal gerne weiträumig aus dem Weg gehen.
Ich vermute, dass das daran liegt, dass Mädels in ihrem Revier das Futter für ihre Jungen erbeuten müssen. Da ist jede Konkurrenz unerwünscht.
Ja, stimmt, Katzendamen sind grundsätzlich resoluter als Kater. Außer es geht um eine wundervoll duftende rollige Kätzin. Ich will das jetzt nicht "verwissenschaftlichen", aber es liegt vermutlich daran, dass "Kätzinnen" (das war jetzt nicht als Gender-Scheiß gemeint

) ihre Welpen verteidigen, während Kater sie fressen wollen. Statistisch betrachtet! Man hat ja sogar schon beobachtet, dass sich mehrere Katzenmütter mit ihren Würfen zusammenschließen und die Winzlinge gemeinsam hegen. Alle Winzlinge auf einem Haufen. Eine Mutter bewacht die ganze Bande, die anderen Mütter gehen auf die Jagd. Abwechselnd.
Das meinte ich aber nicht. Unsere wildwütige Katzendame namens Tinka hat einfach für sich entschieden, dass in ihrem Umfeld keine andere Katze, gleich welchen Geschlechts, auftauchen darf. Wenn doch mal eine auftauchte und Tinka in der Nähe war, ist sie ohne jegliche Präliminarien zum Angriff übergegangen. Ich habe das einmal beobachtet, vom Balkon im Erdgeschoss aus. Da hockte ein ziemlich dicker Kater und maunzte, wollte rein, schaffte aber den Sprung nicht. Es war zu hoch. 1,7 Meter oder so. Während der fette Kater mich anschaute und maunzte, kam plötzlich Tinka angeschossen und hat den fast doppelt so großen Kater furchtbar verdroschen. Kein Vorspiel. Es flogen einfach nur die Fetzen. Danach war die Rasenfläche hinter dem Haus mit ausgerupften Katzenhaaren übersäht. Als der Kater verzweifelt geflüchtet war, ist Tinka ganz entspannt und gelassen auf den Balkon gesprungen (für sie war eine Höhe von 1,7 Meter kein ernsthaftes Hindernis!), hat sich abgelegt und ist schnurrend eingeschlafen.
Ich will nicht sagen, dass alle Katzen so gestrickt sind. Ich habe nur den Eindruck gewonnen, dass die alle ihren ganz eigenen Kopf haben. Ein Hund passt sich an die von mir vorgegebenen Regeln an. Wann stehten wir morgens auf, wie verhält man sich beim Gassi-Gang... Solche Sachen. Katzen sind eher so gestrickt, dass sie uns mitteilen, welche Regeln wir ihnen vorgeben dürfen.
Um aber zum Thema zurückzukommen: Ich würde nie eine Jung-Katze zu einer schon länger vorhandenen Katze setzen. Das soll jetzt keine Kritik sein. Sowas kann gut gehen. Ich würde das Risiko aber nicht eingehen.