Kamikaze hat geschrieben: ↑Sonntag 14. Mai 2023, 05:56
In erstaunlich vielen Immobilien würde genau das völlig ausreichen.
Nope.
Gibt auch "Alles in einem Gehäuse"-Systeme.
Stichwort "Monoblock".
Ein Gerät; nur Rohr- und Kabelanschluss nötig.
Ein Öl- oder Gasbrenner steht gerne im Keller.
Erkläre mir doch bitte wie ein nun dort stehender Monoblock die Wärme gewinnt,
aus dem Kellerraum ?
Ich denke der Monoblock müsste an der frischen Luft installiert werden,
womit dann auch die Wasserrohre ins Freie geführt werden müssen,
was dann noch zusätzliche Probleme mit sich bringt (Frostschutz!)
Kamikaze hat geschrieben: ↑Sonntag 14. Mai 2023, 05:56Oft genug nicht mal das.
Idr. hängen alte Öler und Gasthermen an einer einphasigen 16A-Sicherung (für Pumpen, Regelung etc.); größere Heizungen sind auch schon mal dreiphasig angeschlossen - da geht dann entsprechend noch mehr.
Eine klassische Gastherme Einfamilienhaus hat eine Leistungsaufnahme von 100W und
kann damit 24kW Wärmeleistung erzeugen und es spielt dabei keine Rolle,
wie sich die Außentemperatur darstellt. (z.B. Bosch Junkers ZSB 24-5 C 21)
Nimmt man sich eine Luft-Wasser Wärmepumpe mit einer Nennwärmeleistung nach EN 14511 (A–7/W35)
von 12kW dann beträgt die dazu gehörige aufgenommene elektrische Leistung 4.000W. (Viessmann Vitocal 300-A 301.B14)
Kamikaze hat geschrieben: ↑Sonntag 14. Mai 2023, 05:56Über eine einphasige 16A-Anbindung sind problemlos etwa 10kW thermische Leistung (3,5kW * JAZ 3) machbar - incl moderner Hocheffizienzpumpen und natürlich der Regelung, die bei WP meist im Gerät eingebaut ist.
Nur weil ein Leitungsschutzschalter, der vorher für eine Gastherme 100W benutzt wurde,
zur Verfügung steht, heißt das nicht unbedingt, dass dieser nun dauernd 3.500W liefern kann.
Auf dieser Phase könnten durchaus noch andere Verbraucher sein, die es der Vorsicherung schwer machen,
diesen Strom zu führen.
Kamikaze hat geschrieben: ↑Sonntag 14. Mai 2023, 05:56Das reicht mir für die Beheizung eines Hauses Bj 1985 mit ca. 400m² Wohnfläche samt Wohn-Wintergarten und Warmwasser für 4 Familien ohne sonstige energetische Sanierung.
Schon wenn ich hier überschlägig rechne, und mit 1985 keine besondere Wärmedämmung annehme,
dann den untersten Wert (Heizlast) 60W/m² nehme, komme ich bei 400m² auf 24.000W Heizlast.
Es reicht also nicht.
Kamikaze hat geschrieben: ↑Sonntag 14. Mai 2023, 05:56Wenn die Elektroinstallation so desolat ist, dass der Elektriker da komplett umbauen will, dann sind das idR. so veraltete Anlagen, dass das auch ohne WP nötig/sinnvoll wäre.
Daher sollte man das (falls es überhaupt anfällt) seperat betrachten.
Leider werden hier häufig die "Sünden der Vergangenheit" (z.B. jahrzehntelanger Reparaturstau und mangelnde Modernisierung der Immobilie) hier dem Heizsystem angelastet, obwohl das nüchtern betrachtet damit garnichts zu tun hat und auch bei Fossilheizungen anfallen würde.
Wenn jemand von der Förderung profitieren will, dann spielt es keine Rolle in welchem
Zustand die Elektroinstallation ist. Man braucht einen neuen Zähler samt Abschaltvorrichtung (Schütz) und
dem Leitungsschutzschalter für die Wärmepumpe.
Also entweder zusätzliche "Kiste" oder einen neuen Zählerschrank, der garantiert wesentlich größer ist
als der Vorhandene, desweiteren muss natürlich auch der EVU befragt werden (Antrag),
und das ganze natürlich auch gleich mit APZ-Feld und vielleicht auch noch gleich für die Wallbox.
Wer seine Wärmepumpe irgendwo hinter dem Zähler anschließt, der bekommt keine Förderung,
und macht sich unter Umständen Strafbar, da er den neuen Verbraucher (ab Leistung X) nicht dem EVU gemeldet hat.
Es sind keine Sünden der Vergangenheit, man konnte sich schon immer entscheiden ob man
mit fossilen Stoffen Wärme erzeugen will, oder rein elektrisch.
Und bisher war es immer günstiger, alles in allem, fossile Brennstoffe zu verwenden.
Das ist übrigens auch eine Entscheidung, die bei Großküchen immer eine Rolle gespielt hat.