Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
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Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Guten Tag und "Hallo" zusammen,
ich habe hier ein - generelles - Thema, das mir im Moment gerade wieder ziemlich aufstößt.
Zum Regierungsauftrag beziehungweise zu den zentralen Aufgaben unseres Gesundheitsministeriums gehören unter anderem:
* Erhalt der Leistungsfähigkeit
der Gesetzlichen Krankenversicherung
der Gesetzlichen Pflegeversicherung
* Krankheitsprävention
siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesmin ... utschland)
_________________
Ich sehe buchstäblich nichts (!), was Herr Lauterbach gegen die sich immer weiter verschlimmernde Übergewicht-Epidemie in unseren Landen tut. Und diese ist alles andere als harmlos, weder für die Krankenkassen, und noch viel weniger für die Menschen hier in Deutschland selbst.
Das einzige, was ich im Internet gefunden habe, ist: Herr Lauterbach möchte den Sportunterricht an Schulen fördern.
Wenn ich das jetzt mal von fachlicher Seite aus beleuchte: am Ziel weit vorbeigeschossen, denn wer sich auch nur ein bisschen mit der Materie beschäftigt hat, der weiß, dass ein kleines bisschen mehr Sport nun wirklich überhaupt nichts am Körpergewicht ändert, wenn man parallel dazu nicht seine Ernährung grundlegend umstellt (und deutlich weniger Kalorien zuführt).
Klar ist auch, das die milliardenschwere Lebensmittelindustrie natürlich nicht das geringste Interesse daran hat, dass Menschen weniger von ihren Produkten kaufen - und deshalb hinter den Kulissen millionenschwere Lobbyarbeit betreibt, damit die politischen Entscheidungsträger da nicht auf "falsche" Gedanken kommen. Dass die Lebensmittelindustrie ebenso massenweise wissenschaftliche Studien erstellen lässt ("kauft"), die die angebliche Unbedenklichkeit ihrer Produkte untermauern sollen, ist ja auch ein offenes Geheimnis - soll aber nicht Thema dieses Fadens werden.
Herr Lauterbach tut also genau das, was der Lebensmittelindustrie entgegenkommt: ein bisschen mehr Sport machen, ja, das kann man tolerieren, Hauptsache die Menschen kaufen (und essen) nicht weniger hochverarbeitete Lebensmittel-Massenprodukte. Das gleiche Spiel übrigens, wie jenseits des "grossen Teiches" (USA)...
_________________
Worum es mir in der Hauptsache in diesem Faden geht, das ist die Diskrepanz zwischen Regierungsauftrag und politischem Handeln, die sich oft mal findet.
Und ich kann so etwas auch nicht mit dem "Parteiprogramm" entschuldigen.
Die Politiker haben nach bestem Wissen und Gewissen - und übrigens auch mit ausreichender Sachkompetenz !! (*)- die zentralen Aufgaben ihrer Ministerien zu erfüllen.
Und darauf haben sie ja übrigens auch auch einen Eid geleistet, wie war das noch gleich:
"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe"
https://de.wikipedia.org/wiki/Amtseid
=> ist das heutzutage MEHR als eine auswendig gelernte Floskel, die man unangenehmerweise in der Öffentlichkeit ausspricht, und dann froh ist, wenn man das wieder hinter sich hat...?
____________
(*) und wenn sie diese Sachkompetenz nicht selbst mitbringen, dann sollen sie sich diese holen, beziehungsweise aneignen, und zwar NICHT von den Lobbygruppen der Industrie. Oder jedenfalls, nicht ausschliesslich.
ich habe hier ein - generelles - Thema, das mir im Moment gerade wieder ziemlich aufstößt.
Zum Regierungsauftrag beziehungweise zu den zentralen Aufgaben unseres Gesundheitsministeriums gehören unter anderem:
* Erhalt der Leistungsfähigkeit
der Gesetzlichen Krankenversicherung
der Gesetzlichen Pflegeversicherung
* Krankheitsprävention
siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesmin ... utschland)
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Ich sehe buchstäblich nichts (!), was Herr Lauterbach gegen die sich immer weiter verschlimmernde Übergewicht-Epidemie in unseren Landen tut. Und diese ist alles andere als harmlos, weder für die Krankenkassen, und noch viel weniger für die Menschen hier in Deutschland selbst.
Das einzige, was ich im Internet gefunden habe, ist: Herr Lauterbach möchte den Sportunterricht an Schulen fördern.
Wenn ich das jetzt mal von fachlicher Seite aus beleuchte: am Ziel weit vorbeigeschossen, denn wer sich auch nur ein bisschen mit der Materie beschäftigt hat, der weiß, dass ein kleines bisschen mehr Sport nun wirklich überhaupt nichts am Körpergewicht ändert, wenn man parallel dazu nicht seine Ernährung grundlegend umstellt (und deutlich weniger Kalorien zuführt).
Klar ist auch, das die milliardenschwere Lebensmittelindustrie natürlich nicht das geringste Interesse daran hat, dass Menschen weniger von ihren Produkten kaufen - und deshalb hinter den Kulissen millionenschwere Lobbyarbeit betreibt, damit die politischen Entscheidungsträger da nicht auf "falsche" Gedanken kommen. Dass die Lebensmittelindustrie ebenso massenweise wissenschaftliche Studien erstellen lässt ("kauft"), die die angebliche Unbedenklichkeit ihrer Produkte untermauern sollen, ist ja auch ein offenes Geheimnis - soll aber nicht Thema dieses Fadens werden.
Herr Lauterbach tut also genau das, was der Lebensmittelindustrie entgegenkommt: ein bisschen mehr Sport machen, ja, das kann man tolerieren, Hauptsache die Menschen kaufen (und essen) nicht weniger hochverarbeitete Lebensmittel-Massenprodukte. Das gleiche Spiel übrigens, wie jenseits des "grossen Teiches" (USA)...
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Worum es mir in der Hauptsache in diesem Faden geht, das ist die Diskrepanz zwischen Regierungsauftrag und politischem Handeln, die sich oft mal findet.
Und ich kann so etwas auch nicht mit dem "Parteiprogramm" entschuldigen.
Die Politiker haben nach bestem Wissen und Gewissen - und übrigens auch mit ausreichender Sachkompetenz !! (*)- die zentralen Aufgaben ihrer Ministerien zu erfüllen.
Und darauf haben sie ja übrigens auch auch einen Eid geleistet, wie war das noch gleich:
"Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe"
https://de.wikipedia.org/wiki/Amtseid
=> ist das heutzutage MEHR als eine auswendig gelernte Floskel, die man unangenehmerweise in der Öffentlichkeit ausspricht, und dann froh ist, wenn man das wieder hinter sich hat...?
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(*) und wenn sie diese Sachkompetenz nicht selbst mitbringen, dann sollen sie sich diese holen, beziehungsweise aneignen, und zwar NICHT von den Lobbygruppen der Industrie. Oder jedenfalls, nicht ausschliesslich.
Zuletzt geändert von Politikus am Sonntag 26. März 2023, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Und, falls es interessiert, hier noch ein kleiner Abriss zu den wirtschaftlichen Folgen von Übergewicht:
https://adipositas-gesellschaft.de/uebe ... utschland/Laut Berechnungen der Universität Hamburg belaufen sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Adipositas in Deutschland, alle direkten und indirekten Kosten zusammengenommen, auf etwa 63 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei machen die direkten Kosten etwa 29 Milliarden und die indirekten Kosten etwa 34 Milliarden Euro aus.
Einer Modellierung der OECD zufolge werden in den OECD-Ländern im Schnitt etwa 8 Prozent der Gesundheitsausgaben in den Jahren 2020-2050 auf die Behandlung von Krankheiten entfallen, die mit Adipositas in Zusammenhang stehen.
Die OECD rechnet damit, dass Adipositas etwa 70 Prozent der Diabetes-Behandlungskosten, 23 Prozent der Behandlungskosten für Herzkreislauferkrankungen und 9 Prozent der Krebs-Behandlungskosten in besagtem Zeitraum verursachen wird.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Dafür ist doch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu ständig, wenn es um gesunde Ernährung geht.Politikus hat geschrieben: ↑Sonntag 26. März 2023, 19:15 Guten Tag und "Hallo" zusammen,
ich habe hier ein - generelles - Thema, das mir im Moment gerade wieder ziemlich aufstößt.
Zum Regierungsauftrag beziehungweise zu den zentralen Aufgaben unseres Gesundheitsministeriums gehören unter anderem:
* Erhalt der Leistungsfähigkeit
der Gesetzlichen Krankenversicherung
der Gesetzlichen Pflegeversicherung
* Krankheitsprävention
siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesmin ... utschland)
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Ich sehe buchstäblich nichts (!), was Herr Lauterbach gegen die sich immer weiter verschlimmernde Übergewicht-Epidemie in unseren Landen tut. Und diese ist alles andere als harmlos, weder für die Krankenkassen, und noch viel weniger für die Menschen hier in Deutschland selbst.
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(*) und wenn sie diese Sachkompetenz nicht selbst mitbringen, dann sollen sie sich diese holen, beziehungsweise aneignen, und zwar NICHT von den Lobbygruppen der Industrie. Oder jedenfalls, nicht ausschließlich.
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrun ... tegie.html
und
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrun ... _node.html
Auch berichtet man über das wachsende Bewusstsein für gesunde Ernährung.
https://www.myfreshfarm.de/blog/wachsen ... rnaehrung/
Auch reagieren die Krankenkassen.
https://www.krankenkassen.de/gesetzlich ... d%20Krebs.
Ob das alles ausreicht, kann ich nicht beurteilen.
Man wird die Menschen auch kaum zu gesunder Ernährung zwingen.
Auch sollte jeder die Sendungen ZDFbesseresser von Lege sich anschauen. Dann weis man, was man alles so isst.

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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Hallo Politikus.
Was Herr Lauterbach aber ebensowenig kann: Vorschläge für oder gegen etwas machen, was nichts mit seinem Ministerium (... für Gesundheit) zutun haben - dagegen hätte vielleicht schon das entsprechende Ministerium (hier: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) etwas.
Es hat nicht unbedingt mit fehlender Sachkompetenz etwas zutun. Du dürftest ebenso wie jeder wissen, daß manche Poltikfelder Ländersache sind - so auch hier. Herr Lauterbach kann zwar gerne Vorschläge machen - Schule aber ist eben Ländersache. Er kann auch den Sportunterricht an Schulen fördern - aber nicht direkt die Schulen. Fördergelder in dieser oder jener Sache (siehe Schulausstattung mit Tablets) gehen immer nur über die Länder. Also: der Bund fördert die Länder - die Länder leiten diese Fördergelder (eventuell und eventuell auch in gleicher Höhe) an die Schulen weiter.Politikus hat geschrieben:... ein - generelles - Thema, ... Regierungsauftrag beziehungweise zu den zentralen Aufgaben unseres Gesundheitsministeriums ...
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Ich sehe buchstäblich nichts (!), was Herr Lauterbach gegen die sich immer weiter verschlimmernde Übergewicht-Epidemie in unseren Landen tut.
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Herr Lauterbach möchte den Sportunterricht an Schulen fördern.
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(*) und wenn sie diese Sachkompetenz nicht selbst mitbringen, dann sollen sie sich diese holen, beziehungsweise aneignen, und zwar NICHT von den Lobbygruppen der Industrie. Oder jedenfalls, nicht ausschliesslich.
Was Herr Lauterbach aber ebensowenig kann: Vorschläge für oder gegen etwas machen, was nichts mit seinem Ministerium (... für Gesundheit) zutun haben - dagegen hätte vielleicht schon das entsprechende Ministerium (hier: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) etwas.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Ist leider politisch nicht durchsetzbar. In der Lebensmittelindustrie sind eine ganz Reihe von richtig großen Big Playern tätig, die eine andere Politik schon zu verhindern wissen. Auch kann man davon ausgehen, dass da die FDP nicht mitspielen würde. Zum einen auf Grund ihrer wirtschaftspolitischen Ausrichtung, zum anderen geht es hier auch um die Verteidigung von Freiheitsrechten und das Einfordern von Eigenverantwortung.Politikus hat geschrieben: ↑Sonntag 26. März 2023, 19:15
Das einzige, was ich im Internet gefunden habe, ist: Herr Lauterbach möchte den Sportunterricht an Schulen fördern.
Wenn ich das jetzt mal von fachlicher Seite aus beleuchte: am Ziel weit vorbeigeschossen, denn wer sich auch nur ein bisschen mit der Materie beschäftigt hat, der weiß, dass ein kleines bisschen mehr Sport nun wirklich überhaupt nichts am Körpergewicht ändert, wenn man parallel dazu nicht seine Ernährung grundlegend umstellt (und deutlich weniger Kalorien zuführt).
Klar ist auch, das die milliardenschwere Lebensmittelindustrie natürlich nicht das geringste Interesse daran hat, dass Menschen weniger von ihren Produkten kaufen - und deshalb hinter den Kulissen millionenschwere Lobbyarbeit betreibt, damit die politischen Entscheidungsträger da nicht auf "falsche" Gedanken kommen. Dass die Lebensmittelindustrie ebenso massenweise wissenschaftliche Studien erstellen lässt ("kauft"), die die angebliche Unbedenklichkeit ihrer Produkte untermauern sollen, ist ja auch ein offenes Geheimnis - soll aber nicht Thema dieses Fadens werden.
Mag man halten, wie man will: es wird da keinen politischen Willen geben, das zu ändern.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Gutachten, insbesondere solche mit der interessierte Seiten an die Öffentlichkeit treten, haben eines gemeinsam, sie sind nichts wert.
Kein Thema, kein Gutachten, zu denen es nicht auch Gutachten der anderen Seite gibt, die das Gegenteil Beweisen.
Der Unfug nahm schon in den 50. Jahren beim Gesundheitsthema "Butter oder Margarine" seinen Anfang. Jede Seite überbot sich mit immer neuen Gutachten, die die jeweils andere Seite schlecht machen sollte.
Gutachten sind, im Einzelfall, zu einem käuflichen Propagandainstrument verkommen.
Im universitärem Bereich ist die Fakultät besonders angesehen, der es gelingt viele Fremdforschungsmittel zu generieren. Welcher Wirtschaftszweig ist schon interessiert ein Ergebnis zu sponsern, das für ihn negativ ausgehen könnte.
Macht nix, dann könnte es für die Gegenseite wichtig und geldwert sein.
Gutachten können völlig korrekt sein und gerade deshalb das Gegenteil bewirken.
Schlichtes Beispiel:
Es soll untersucht werden wieviel Kosten entstehen, legt man den Arbeitsweg per pedes zurück.
Möglicherweise latscht man sich für 100€ jährlich Schuhsohlen ab. Nutzt die Hälfte der Arbeitnehmer die Fortbewegung, entstehen Kosten von 100 x ca22.000.000 00 = 2,2 Mrd €.
Natürlich ist so ein Gutachten nichts wert. Es soll auch nur zeigen, mit Zahlen kann man imponieren. Stellt man die Gegenrechnung auf, stellt man wahrscheinlich fest, Fahrrad fahren wäre teurer.
Genau das ist der Punkt.
Auch bei den Kosten, die überfettete Zeitgenossen verursachen, wird nichts gegengerechnet. Allein um sich ihre Wampe anzufressen steuern sie sehr viel mehr Geld dem Umlauf bei. Viele andere Dinge kommen dazu. Es wird kein Nullsummenspiel aber in solchen "Gutachten" fehlt immer die Gegenrechnung.
Man will mit großen Zahlen beeindrucken, unsolide ist es allemal.
Kein Thema, kein Gutachten, zu denen es nicht auch Gutachten der anderen Seite gibt, die das Gegenteil Beweisen.
Der Unfug nahm schon in den 50. Jahren beim Gesundheitsthema "Butter oder Margarine" seinen Anfang. Jede Seite überbot sich mit immer neuen Gutachten, die die jeweils andere Seite schlecht machen sollte.
Gutachten sind, im Einzelfall, zu einem käuflichen Propagandainstrument verkommen.
Im universitärem Bereich ist die Fakultät besonders angesehen, der es gelingt viele Fremdforschungsmittel zu generieren. Welcher Wirtschaftszweig ist schon interessiert ein Ergebnis zu sponsern, das für ihn negativ ausgehen könnte.
Macht nix, dann könnte es für die Gegenseite wichtig und geldwert sein.
Gutachten können völlig korrekt sein und gerade deshalb das Gegenteil bewirken.
Schlichtes Beispiel:
Es soll untersucht werden wieviel Kosten entstehen, legt man den Arbeitsweg per pedes zurück.
Möglicherweise latscht man sich für 100€ jährlich Schuhsohlen ab. Nutzt die Hälfte der Arbeitnehmer die Fortbewegung, entstehen Kosten von 100 x ca22.000.000 00 = 2,2 Mrd €.
Natürlich ist so ein Gutachten nichts wert. Es soll auch nur zeigen, mit Zahlen kann man imponieren. Stellt man die Gegenrechnung auf, stellt man wahrscheinlich fest, Fahrrad fahren wäre teurer.
Genau das ist der Punkt.
Auch bei den Kosten, die überfettete Zeitgenossen verursachen, wird nichts gegengerechnet. Allein um sich ihre Wampe anzufressen steuern sie sehr viel mehr Geld dem Umlauf bei. Viele andere Dinge kommen dazu. Es wird kein Nullsummenspiel aber in solchen "Gutachten" fehlt immer die Gegenrechnung.
Man will mit großen Zahlen beeindrucken, unsolide ist es allemal.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Oh - ich hoffe, wir rutschen hier jetzt nicht in eine Diskriminierung Übergewichtiger hinein (beachte die Ausdrucksweise). Diskriminierung hat bisher noch niemandem geholfen.
Ich denke, man kann im Einzelfall durchaus zwischen abhängigen und unabhängigen Gutachten unterscheiden (zum Beispiel kann man von einer Ärztevereinigung eher erwarten, für die Menschen nützliche und objektive Studien zu erstellen, als von einem Hersteller überzuckerter "Erfrischungs-"Getränke - nur als Beispiel).Gutachten, insbesondere solche mit der interessierte Seiten an die Öffentlichkeit treten, haben eines gemeinsam, sie sind nichts wert.
Zuletzt geändert von Politikus am Mittwoch 29. März 2023, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Willst du diskutieren oder Zensuren verteilen?
Zunächst solltest du einmal beschreiben, auf welch unterlassenen Maßnahmen sich deine Vorwürfe an den Gesundheitsminister richten.
Dann wird man schnell sehen, es ist heiße Luft.
Kein Minister hat die Macht und die moralische Kompetenz seinen Mitbürgern ihren Lebensstil vorzuschreiben.
Mehr noch, er würde sich lächerlich machen.
Ich erinnere mal an den Sturm, den der von den Grünen vorgeschlagene veggie day auslöste.
Eingriffe und Vorschriften, die den persönlichen Lebensstil einschränken, werden nicht hingenommen.
Das ist in fast allen Bereichen so, nicht nur bei der Ernährung.
Also, was soll der Minister ändern, bitte konkrete Punkte nennen.
Mir fällt nichts ein.
Zunächst solltest du einmal beschreiben, auf welch unterlassenen Maßnahmen sich deine Vorwürfe an den Gesundheitsminister richten.
Dann wird man schnell sehen, es ist heiße Luft.
Kein Minister hat die Macht und die moralische Kompetenz seinen Mitbürgern ihren Lebensstil vorzuschreiben.
Mehr noch, er würde sich lächerlich machen.
Ich erinnere mal an den Sturm, den der von den Grünen vorgeschlagene veggie day auslöste.
Eingriffe und Vorschriften, die den persönlichen Lebensstil einschränken, werden nicht hingenommen.
Das ist in fast allen Bereichen so, nicht nur bei der Ernährung.
Also, was soll der Minister ändern, bitte konkrete Punkte nennen.
Mir fällt nichts ein.
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Ich erinnere nur an das Theater um die Lebensmittel-Ampel in D. Da gab es nicht nur einen Aufschrei der Entrüstung, das Vorhaben einer verpflichtenden Ampel wurde von der UNION rundweg abgelehnt. Man könne den Menschen und den Unternehmen nicht noch mehr Vorschriften machen.jorikke hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 08:17
Eingriffe und Vorschriften, die den persönlichen Lebensstil einschränken, werden nicht hingenommen.
Das ist in fast allen Bereichen so, nicht nur bei der Ernährung.
Also, was soll der Minister ändern, bitte konkrete Punkte nennen.
Mir fällt nichts ein.
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Nicht jeder benötigt allumfassende Betreuung in seinem Leben, betreutes Einkaufen, betreutes Kochen, betreutes Kauen, betreutes.....sünnerklaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 10:31 Ich erinnere nur an das Theater um die Lebensmittel-Ampel in D. Da gab es nicht nur einen Aufschrei der Entrüstung, das Vorhaben einer verpflichtenden Ampel wurde von der UNION rundweg abgelehnt. Man könne den Menschen und den Unternehmen nicht noch mehr Vorschriften machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmit ... eutschland
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Die Union richtet sich nach einem Beschluss des EU-Parlamentes.sünnerklaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 10:31 Ich erinnere nur an das Theater um die Lebensmittel-Ampel in D. Da gab es nicht nur einen Aufschrei der Entrüstung, das Vorhaben einer verpflichtenden Ampel wurde von der UNION rundweg abgelehnt. Man könne den Menschen und den Unternehmen nicht noch mehr Vorschriften machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmit ... eutschland
https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 83885.html
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Vollkommen richtig.Billie Holiday hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 10:44 Nicht jeder benötigt allumfassende Betreuung in seinem Leben, betreutes Einkaufen, betreutes Kochen, betreutes Kauen, betreutes.....
Jeder sollte doch ein Mindestmaß an Eigenverantwortung haben.
Es kann sich jeder informieren.
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrun ... -lmiv.html
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Wer lesen kann, kann die Inhaltsstoffe nachgucken.Bogdan hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 10:49 Vollkommen richtig.
Jeder sollte doch ein Mindestmaß an Eigenverantwortung haben.
Es kann sich jeder informieren.
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrun ... -lmiv.html
Wie den Einheitspreis.
Ich kann ganz gut selbstbestimmt leben und benötige keine rot-grüne Lebensbetreuung.

„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Das mit der "Eigenverantwortung" finde ich selbst ja auch gut - wenn es denn funktioniert. NICHT funktionieren tut es beim Autofahren: liesse man die Leute so schnell fahren, wie sie wollen, gäbe es -zig mehr Unfälle. Überliesse man den Leuten Leuten das Anschnallen selbst, gäbe es mehr Verletzte und/oder Tote. Die Beispiele liessen sich beliebig fortführen.
Und auch beim Thema "Essen" funktioniert die Eigenverantwortung SO erstmal nicht, wie sich gezeigt hat, denn die Deutschen wurden und werden immer übergewichtiger - mit üblen Folgen für die Krankenkassen, die Wirtschaft, und für die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit der Menschen selbst. Und schon die Kinder betrifft das (leider).
Das heisst jetzt nicht, dass man die Leute zu irgendwas zwingen muss oder sollte (!)
Es günge ja auch viel sanfter.
Eine einfach zu verstehende Lebensmittelampel (rot/gelb/grün) zum Beispiel auf den Lebensmitteln, oder eine sonstige Kennzeichnung, helfen, wie sich in anderen Ländern gezeigt hat, ja auch schon etwas.
Und ich hoffe, ihr würdet euch nicht auf den Schlips getreten fühlen, bloss weil auf Schokolade, Chips oder Cola ein Warnhinweis o.ä. angebracht wird. Kaufen kann man die Sachen ja schliesslich trotzdem.
Vergleiche auch die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln. Da hat sich die Tabakindustrie auch lange vehement gegen gewehrt - und heute haben wir sie, und sie bringen laut Studien auch etwas.
Man kann so einen Kampf auch gewinnen, siehe Chile.
Wenn Chile das hinbekommt, warum sollten wir in Deutschland und in der EU das nicht auch schaffen...
Und auch beim Thema "Essen" funktioniert die Eigenverantwortung SO erstmal nicht, wie sich gezeigt hat, denn die Deutschen wurden und werden immer übergewichtiger - mit üblen Folgen für die Krankenkassen, die Wirtschaft, und für die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit der Menschen selbst. Und schon die Kinder betrifft das (leider).
Das heisst jetzt nicht, dass man die Leute zu irgendwas zwingen muss oder sollte (!)
Es günge ja auch viel sanfter.
Eine einfach zu verstehende Lebensmittelampel (rot/gelb/grün) zum Beispiel auf den Lebensmitteln, oder eine sonstige Kennzeichnung, helfen, wie sich in anderen Ländern gezeigt hat, ja auch schon etwas.
Und ich hoffe, ihr würdet euch nicht auf den Schlips getreten fühlen, bloss weil auf Schokolade, Chips oder Cola ein Warnhinweis o.ä. angebracht wird. Kaufen kann man die Sachen ja schliesslich trotzdem.
Vergleiche auch die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln. Da hat sich die Tabakindustrie auch lange vehement gegen gewehrt - und heute haben wir sie, und sie bringen laut Studien auch etwas.
Man kann so einen Kampf auch gewinnen, siehe Chile.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelampel#ChileNachdem in Chile 60 % der Bevölkerung übergewichtig waren, setzte die Regierung gegen Anfangs heftigen Widerstand der Lebensmittelindustrie verbindliche schwarz gekennzeichnete Warnhinweise auf den Verpackungen besonders salziger, fettiger oder zuckerhaltiger Lebensmittel vor
Wenn Chile das hinbekommt, warum sollten wir in Deutschland und in der EU das nicht auch schaffen...
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Man kann sich einen Übergewichtsvergleich nach Ländern (187) anzeigen lassen.
Chile (Stand 2014) wird 36. Stelle, mit 27,8% Übergewichtigen geführt.
(Deutschland übrigens mit 20,1% an 94.Stelle.)
2016 wurde dann in Chile die Kennzeichnungspflicht auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackung verpflichtend eingeführt. Zusätzlich noch eine Lebensmittelampel.
Diese, von dir gelobte "sanfte" Maßnahme zeigte tatsächlich Wirkung.
In der neuen OECD Statistik von 2019 liegt der Anteil der erwachsenen Chilenen mit Übergewicht jetzt bei 74,2%, weltweit überboten nur noch von Mexiko mit 75,2 %.
Die bunten Pünktchen auf der Verpackung wirken offensichtlich sehr Appetit anregend.
P.S.
Übrigens, die Chilenen, die in Punkto Fettleibigkeit den 2. Platz einnehmen werden im Schnitt 78,8 Jahre alt. Die Afghanen hingegen, die lediglich 2% Übergewichtige verzeichnen, kommen nur auf eine Lebenszeit von 51,3 Jahren.
Da lob ich mir doch einen ordentlichen Ranzen, wenn ich dafür fast 30 Jahre länger lebe.
Chile (Stand 2014) wird 36. Stelle, mit 27,8% Übergewichtigen geführt.
(Deutschland übrigens mit 20,1% an 94.Stelle.)
2016 wurde dann in Chile die Kennzeichnungspflicht auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackung verpflichtend eingeführt. Zusätzlich noch eine Lebensmittelampel.
Diese, von dir gelobte "sanfte" Maßnahme zeigte tatsächlich Wirkung.
In der neuen OECD Statistik von 2019 liegt der Anteil der erwachsenen Chilenen mit Übergewicht jetzt bei 74,2%, weltweit überboten nur noch von Mexiko mit 75,2 %.
Die bunten Pünktchen auf der Verpackung wirken offensichtlich sehr Appetit anregend.
P.S.
Übrigens, die Chilenen, die in Punkto Fettleibigkeit den 2. Platz einnehmen werden im Schnitt 78,8 Jahre alt. Die Afghanen hingegen, die lediglich 2% Übergewichtige verzeichnen, kommen nur auf eine Lebenszeit von 51,3 Jahren.
Da lob ich mir doch einen ordentlichen Ranzen, wenn ich dafür fast 30 Jahre länger lebe.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Die "durchschnittliche Lebenserwartung" in einem Land hängt von vielen Faktoren ab - unter anderem nicht ganz unwesentlich von der medizinischen Versorgungslage innerhalb dieses Landes. Und ein "ordentlicher Ranzen" (=Adipositas) trägt sicher nicht zu einer gesteigerten, sondern viel eher zu einer verkürzten Lebenswerwartung bei. Und bringt ein gesteigertes Risiko mit sich, dass zumindest die letzten Lebensjahre nicht mehr unbedingt sehr angenehm verlaufen könnten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fettleibigkeit#Folgen
https://www.viszera.de/adipositas/begleiterkrankungen/
Das Beispiel Chile zeigt vor allem Zweierlei: eine "Lebensmittelampel" bewirkt zwar positive Effekte, genügt aber nicht - was sich vor allem ändern muss, ist das Denken der Menschen. Wenn es "schick", oder "erstrebenswert" wäre, seine Ernährung kontrollieren zu können, und im Griff zu haben... dann würde sich hierzulande etwas ändern. Die Frage, die sich stellt: wie könnte man das erreichen...?
Und bevor ein vorhersehbarer Einwand kommt: es wird immer diejenigen geben, die lieber jahrelang weiteressen und so weitermachen, wie gehabt, und alle Risiken dafür gerne in Kauf nehmen werden. Diese Menschen kann man eben nicht (mehr) erreichen.
Aber diejenigen, die zweifeln, die bereit sind, nachzudenken, die vielleicht einfach manche Zusammenhänge gar nicht so kennen (gezuckerte Limonaden können z.B. erheblich zu einer schlechten Kalorienbilanz beitragen), um diese Menschen würde es dann gehen.
Und das zweite ist: naja, Zwang funktioniert eben schon auch bei Menschen (Gurtpflicht, etcetera).
Was beispielsweise Japan gemacht hat, das würde hierzulande sicher einen empörten Aufschrei nach sich ziehen. Zumindest anfangs, und die ersten Jahre:
Mit SO einem rigorosen Durchgreifen gegen "zuviel Essen" und "zuviel Bauchfett" erreicht man halt auch wirklich etwas. Und ich denke, die meisten derjenigen, die nur aufgrund dieses Programmes schlank bleiben, oder wieder schlank geworden sind, sind so sogar insgesamt glücklicher.
Einsicht und Eigenverantwortung wären natürlich besser. Nur, wie erreicht man sie, zum Wohle unserer Staatsfinanzen, und unserer Menschen hier?
https://de.wikipedia.org/wiki/Fettleibigkeit#Folgen
https://www.viszera.de/adipositas/begleiterkrankungen/
Das Beispiel Chile zeigt vor allem Zweierlei: eine "Lebensmittelampel" bewirkt zwar positive Effekte, genügt aber nicht - was sich vor allem ändern muss, ist das Denken der Menschen. Wenn es "schick", oder "erstrebenswert" wäre, seine Ernährung kontrollieren zu können, und im Griff zu haben... dann würde sich hierzulande etwas ändern. Die Frage, die sich stellt: wie könnte man das erreichen...?
Und bevor ein vorhersehbarer Einwand kommt: es wird immer diejenigen geben, die lieber jahrelang weiteressen und so weitermachen, wie gehabt, und alle Risiken dafür gerne in Kauf nehmen werden. Diese Menschen kann man eben nicht (mehr) erreichen.
Aber diejenigen, die zweifeln, die bereit sind, nachzudenken, die vielleicht einfach manche Zusammenhänge gar nicht so kennen (gezuckerte Limonaden können z.B. erheblich zu einer schlechten Kalorienbilanz beitragen), um diese Menschen würde es dann gehen.
Und das zweite ist: naja, Zwang funktioniert eben schon auch bei Menschen (Gurtpflicht, etcetera).
Was beispielsweise Japan gemacht hat, das würde hierzulande sicher einen empörten Aufschrei nach sich ziehen. Zumindest anfangs, und die ersten Jahre:
Mit SO einem rigorosen Durchgreifen gegen "zuviel Essen" und "zuviel Bauchfett" erreicht man halt auch wirklich etwas. Und ich denke, die meisten derjenigen, die nur aufgrund dieses Programmes schlank bleiben, oder wieder schlank geworden sind, sind so sogar insgesamt glücklicher.
Einsicht und Eigenverantwortung wären natürlich besser. Nur, wie erreicht man sie, zum Wohle unserer Staatsfinanzen, und unserer Menschen hier?
Zuletzt geändert von Politikus am Donnerstag 30. März 2023, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Diese Politiker-Floskeln immer... als ob eine "Lebensmittelampel" jetzt eine "Vorschrift" für die Verbraucher wäre... Kaufen kann ich alles ja, wie gesagt, immer noch.sünnerklaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 10:31das Vorhaben einer verpflichtenden Ampel wurde von der UNION rundweg abgelehnt. Man könne den Menschen und den Unternehmen nicht noch mehr Vorschriften machen.
Und die armen, milliardenschweren Unternehmen - man muss sie ja unbedingt vor allem Unbill schützen, der da kommen könnte... (das war ironisch gemeint).
Und, Politiker-Stilblüten die Zweite:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmit ... eutschlandNoch im März 2018 weigerte sich Ernährungsministerin Julia Klöckner die Einführung der Ampel zu unterstützen. Eine vereinfachende Ampelkennzeichnung würde nach Klöckner „Verwirrung“ bei den Verbrauchern stiften.
Dazu fällt mir nun wirklich nichts mehr ein...
Die vereinfachte und klare Ampel bewirkt ganz genau das Gegenteil: nämlich Verwirrung beseitigen. Und zwar gerade bei denjenigen Bevölkerungsschichten, die keine Nährwerttabelle vollumfänglich lesen und verstehen können und/oder wollen.
=> muss ich Politiker und ihre öffentlichen Aussagen wirklich immer verstehen...?
- Billie Holiday
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Die Klöckner spinnt. So ein Blödsinn.Politikus hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 15:49 Diese Politiker-Floskeln immer... als ob eine "Lebensmittelampel" jetzt eine "Vorschrift" für die Verbraucher wäre... Kaufen kann ich alles ja, wie gesagt, immer noch.
Und die armen, milliardenschweren Unternehmen - man muss sie ja unbedingt vor allem Unbill schützen, der da kommen könnte... (das war ironisch gemeint).
Und, Politiker-Stilblüten die Zweite:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmit ... eutschland
Dazu fällt mir nun wirklich nichts mehr ein...
Die vereinfachte und klare Ampel bewirkt ganz genau das Gegenteil: nämlich Verwirrung beseitigen. Und zwar gerade bei denjenigen Bevölkerungsschichten, die keine Nährwerttabelle vollumfänglich lesen und verstehen können und/oder wollen.
=> muss ich Politiker und ihre öffentlichen Aussagen wirklich immer verstehen...?
Ich könnte mir vorstellen, nachdem die Lehrpläne ausgemistet sind, das Fach Ernährung und Gesundheit in den Schulen einzuführen. Wie Nahrungsmittel im Körper wirken, ist ziemlich interessant.
Nicht jeder Dicke ist übrigens krank und nicht jeder Dünne gesund und vor allem glücklich.
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Das wird am massiven Widerstand der Lebensmittelindustrie und deren Verbände scheitern.Billie Holiday hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 16:05 Ich könnte mir vorstellen, nachdem die Lehrpläne ausgemistet sind, das Fach Ernährung und Gesundheit in den Schulen einzuführen. Wie Nahrungsmittel im Körper wirken, ist ziemlich interessant.
Ich meine mich erinnern zu können, dass u.a. Verbände der Steuerberater die oft geforderte Einführung des Schulfaches "Wirtschaft" verhindert haben. Ich weiß allerdings, dass Unternehmensberater, Steuerberater und Steuerfachanwälte gerne mal sehr nervös reagieren, wenn da mal auch nur ansatzweise konkret drüber diskutiert wird. Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass vom Staat eben auch erwartet wird, dass er Märkte nicht nur schafft, sondern sie auch schützt und erhält.
Julia Klöckner wurde ja als Landwirtschaftsministerin nicht nur unter Kritikern hinter vorgehaltener Hand als "Miss Nestle" bezeichnet. Neben Andy Scheuer gilt sie ja nicht umsonst als einer der übelsten Totalausfälle im Kabinett Merkel IV.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
sünnerklaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. März 2023, 16:23(...) hinter vorgehaltener Hand als "Miss Nestle" bezeichnet. Neben Andy Scheuer gilt sie ja nicht umsonst als einer der übelsten Totalausfälle im Kabinett Merkel IV.


Ja, es ist schon traurig, was man vom Staat immer so alles "erwartet" (und im Gegenzug, für welche Dinge man ihn dann wieder verantwortlich macht)...Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass vom Staat eben auch erwartet wird, dass er Märkte nicht nur schafft, sondern sie auch schützt und erhält.

Apropos grosse Nahrungsmittelkonzerne: dann gibt es eben halt 20 oder mehr Prozent Umsatzeinbrüche in den nächsten 15 Jahren... ich kann beim besten Willen nicht glauben, dass es in diesen Unternehmen nicht wenigstens eine handvoll kluge/fähige/kreative Köpfe gibt, die wissen, wie man einen Unternehmensschwenk einleitet und durchführt.
Dass Industrien sich umorientieren (müssen), sich wandeln müssen, und verändern, das hat es in der Wirtschaftsgeschichte schon zuhauf gegeben.
Wäre also alles kein grosses Drama...
Zuletzt geändert von Politikus am Donnerstag 30. März 2023, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Die ganze Sache ist (oder besser: wäre) meiner Meinung nach Aufgabe verschiedener Ressorts. Und ich bin auch nicht der einzige, der das so sieht.
Alle sollten sie an diesem Thema arbeiten, und mithelfen.
Und nachdem es hier vor allem auch um die Volks-Gesundheit geht, ist zentral auch das Gesundheitsministerium gefragt. Wie bei Corona eben auch...
Man muss halt konstatieren, dass sich hierzulande immer mehr Menschen über die Jahre hinweg buchstäblich "krank essen", ein Ende ist nicht in Sicht, und es wird immer schlimmer (gemäß den immer weiter steigenden Zahlen bezüglich Adipositas und Übergewicht).
Und die Politik hilft diesen Menschen nicht, die Menschen werden mit diesen Problemen völlig alleine gelassen.
Die Politik verschliesst für meinen Geschmack davor die Augen, hat keinen Plan, hat vielleicht Angst, dieses heisse Eisen anzugehen... ich weiß es nicht.
Die Frage wäre, was könnte man überhaupt tun, damit das Ganze besser wird, und wir diese Sache in den Griff bekommen könnten?
Corona ist jetzt fast kein Thema mehr, die Volksdrogen Nikotin und Alkohl sind zwar auch immer noch sehr schlimm, aber wenigstens auf dem Rückmarsch...
Nur beim Übergewicht geht es ungebremst immer weiter in die "Katastrophe" hinein. Die Krankenkassen ächzen unter den gesundheitlichen Kosten, und die Menschen sind mit Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gesteigertem Mortalitätsrisiko und so weiter und so fort auch nicht gerade glücklich.
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Re: Regierungsauftrag, Parteiprogramm, und politische Realität
Ein gewöhnlicher Samstag- oder Sonntagnachmittag in einer Innenstadt oder in einer Therme genügt, um die Richtig deines Befundes zu untermauern. Die Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen hat deutlich zugenommen und es fängt ja schon bei den Kindern oftmals an. Was da für Kosten auf das Gesundheitsystem zu kommen aufgrund der Folgeerkrankunen durch Übergewicht ( kranker Rücken, kaputte Gelenke, Herz- Kreislaufprobleme, Diabetes, bestimmte Krebsarten usw.) und das bei einem Gesundheitsystem dass eh schon völlig am Limit ist. Politisch da irgendwie gegenzuteuern fehlt der Wille. Na guten Nacht.