Darkfire hat geschrieben: ↑Samstag 18. März 2023, 00:20
Selensky könnte es sich einfach machen und sagen ok ziehen wir die letzen Verteidiger ab und feiern sie als Helden.
Anstatt lassen wir sie dort wie in Mariupol auch auf die Gefahr hin das sie vielleicht abgeschnitten werden.
Man würde ihn eher feiern wenn er sie rausholen würde.
Rein von der Vernunft her, wäre es also für seine Karriere besser sie abziehen zu lassen.
...
Vorsicht, lieber Darkfire...
Zum einen glaube ich nicht, daß Selensky geistig so limitiert ist, ein Helden"abfeiern" einfach so in Kauf nehmen würde, wenn sich damit eigene Truppenverluste nicht vermeiden ließen. Die Intention russ. Propaganda oder anderer hirnloser Narrative, die genau das in den Raum stellen, sollte man
eindeutig vermeiden und nicht benutzen.
Bitte nicht als Kritik missverstehen, sondern nur als kleinen Hinweis, daß Spekulationen über die Motivlagen und möglichen Gedankengänge von Selensky manchmal nahe an dem dran sind, was man vermeiden sollte.
Mariupol war eine andere Ausgangslage, die Truppe im Stahlwerk wollte sich selbst einfach nicht aufgeben bzw. ergeben, bis zum bitteren Ende, das weder Selensky noch das ukrainische Militär damals abwenden konnte.
Mariupol und Bachmut sind in der Entscheidungsfreiheit und den militärischen Möglichkeiten, seitens Selensky und seine militärischen Entscheider, völlig unterschiedliche Szenarien.
Das gilt auch für Festellunegn, die ebenso nur spekulativ sind= "man würde ihn feiern" .
Wer ist "man"? Die allermeisten Ukrainer/-innen? Seine Soldaten? Oder der Westen und einige "vernünftige" Experten? Platon?
Was ist, wenn es genau andersherum ist oder käme? - Er von der Mehrheit der Menschen in der Ukraine gesagt bekäme, wir geben auch unser Leben für das Land und kämpfen bis zum Umfallen und du ziehst dich zurück, wehrst dich nicht dagegen, anders als in Mariupol, wo wir den Asowkämpfern einfach nicht mehr oder besser helfen konnten. "Nimm uns also bitte nicht so einfach die Hoffnungen, daß wir diesen Krieg gewinnen werden und es sich lohnt, sich zu wehren wie und wo es uns möglich ist. Bis wir mit besserer Bwaffnung vom Verteidigen zur Offensive übergehen können und die RuZZen aus dem Land treiben werden.
Im übrigen beinhaltet Bachmut - mutmaßlich - und abseits militärstrategischer Entscheidungsgründe, die wir alle nicht kennen, nicht nur eine innenpolitische Signalwirkung und Botschaft, sondern es gibt auch eine "aussenpolitisch" wirkende Komponente, meiner Meinung nach, die man nicht unterschätzen sollte: Fällt Bachmut oder wird es einfach aufgegeben, kommen garantiert sofort die sog. militärischen Kassandraexperten aus ihren
Bunkern, und erklären à la Vad: "Sagen wir schon die ganze Zeit, die RuZZen werden siegen, sind militärisch so überlegen. Die Ukraine kann der Uberlegenheit der Roten Armee nicht standhalten. Wie man am Verlust von Bachmut an die Russen sehr schön sehen und bewiesen bekam". usw.
Zur tatsächlichen Faktenlage in Bachmut vertraue ich mehr der Einschätzung und Analyse von Usern wie Bobo und Cobra, oder dem Kohlhäschen.
Sie sind für mich plausibler und nachvollziehbar näher dran am Geschehen rund um den monatelangen, vergeblichen Versuch Rußlands, die Stadt auch tatsächlich zu erobern und vollständig zu kontrollieren.
All die "Erfolgsmeldungen" und Analysen über den bevorstehenden Fall von Bachmut erwiesen sich - nicht nur einmal - als "Vad"-Stürmchen im Wasserglas, besser gesagt, Wodkaglas.