Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
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- lamb of god
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Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Nach einer neueste Umfrage von WorldPublicOpinion.org(Link zur Studie) spricht sich in den meisten Ländern der Untersuchung eine klare Mehrheit prinzipiell gegen Folter aus Dabei gibt es aber signifikante Unterschiede Unterschiede zwischen den Ländern. Fast erwartungsgemäß liegt die Ablehnung in den hochenwickelten Staaten Europas am höchten. Dass eine hochentwickelte Ökonomie nicht unbedingt mit hochentwickeltem gesellschaftlichem Bewuß0tsein einhergeht zeige die Ergebnisse aus den USAund Südkorea. Trauriges Schlusslicht ist Indien wo nur 28% der Befragten Follter prinzipiell ablehnen.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Eine von der US-Administration durchgeführte Umfrage in Guantanamo und diversen Lagern in Afghanistan und Irak hat ergeben, daß die überwiegende Mehrheit (95%) der Insassen Folter ausdrücklich befürwortet, 4% waren unsicher und wurden noch befragt, lediglich 1% lehnte Folter ab.
:sarcasm:
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What country can preserve its liberties, if its rulers are not warned from time to time that the people preserve the spirit of resistance? Let them take arms...The tree of liberty must be refreshed from time to time, with the blood of patriots and tyrants.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
In den USA findet sich immer noch eine Mehrheit von 53 % trotz 9/11 und 8 Jahre Bush (knapp unter dem Durchschnitt, genauso wie Russland). Und das Länder, die nie Opfer von Terrorismus waren, hohe Prozentsätze erreichen ist leicht nachvollziehbar (glänzende Ausnahmen: England und Spanien). Die Länder, die sich auf den unteren Rängen befinden, müssen (bis auf Südkorea und Iran) schon seit Jahrzehnten unter Terrorismus leiden: Türkei (btw. auch ein hochentwickeltes Land), Indien, Thailand, Nigeria,...lamb of god hat geschrieben:Fast erwartungsgemäß liegt die Ablehnung in den hochenwickelten Staaten Europas am höchten. Dass eine hochentwickelte Ökonomie nicht unbedingt mit hochentwickeltem gesellschaftlichem Bewußtsein einhergeht zeige die Ergebnisse aus den USA und Südkorea. Trauriges Schlusslicht ist Indien wo nur 28% der Befragten Follter prinzipiell ablehnen.
Zuletzt geändert von davidbektas am Montag 30. Juni 2008, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Anmerken muss man noch das es große Unterschiede bzgl. der Befragungen gibt. So wurden zb. in Ägypten nur die Menschen in Städten befragt während man in Indien auch Menschen auf dem Land gefragt hat. Auch hat man in vielen Ländern die Menschen "face-to-face" befragt während man sich in den USA auf eine Online-Umfrage beschränkt hat. Ein einheitliches Befragungsmuster gab es nicht. Dies kann durchaus die Umfragewerte verzerren, besonders zw. einer städtischen und ländlichen Bevölkerung dürfte es merkliche Meinungsunterschiede geben.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Mein Verstand sagt mir, gegen Folter zu sein.
Mein Gefühl sagt mir, dass -sollte jemand eines meiner Kinder in seiner Gewalt haben- ich in der Lage wäre, jemanden so lange zu foltern, bis mein Kind wohlbehalten wieder bei mir ist.
Ich erinnere an den Fall Jakob von Metzler und hatte das Gefühl, dass die körperliche Unversehrheit eines Täters wichtiger war als das Leben eines Entführungsopfers.
Mein Gefühl sagt mir, dass -sollte jemand eines meiner Kinder in seiner Gewalt haben- ich in der Lage wäre, jemanden so lange zu foltern, bis mein Kind wohlbehalten wieder bei mir ist.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
...wie wird Folter in den einzelnen Ländern definiert? Ich bin sicher dass es bei den hier aufgeführten Ländern eine völlig unterschiedliche Definition gibt. Im Buddhismus z.B. wird der Gesichtsverlust bei einer Straftat inflagranti häufig durch Gewaltausbrüche der Polizei verdeutlicht. Gilt dort nicht als Folter.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Dieser Fall schwirrt mir auch noch im Kopf herum wenn ich das Wort Folter höre/lese, aber ich habe das zu der Zeit andersherum gesehen: ich hatte das Gefühl dass die körperliche Unversehrheit des Täters nicht so wichtig war wie das Leben des Entführungsopfers. Die Androhung von Folter ist natürlich nicht die feine englische Art, aber die Reaktion des betroffenen Polizisten war für mich trotzdem nachvollziehbar.Billie Holiday hat geschrieben:Ich erinnere an den Fall Jakob von Metzler und hatte das Gefühl, dass die körperliche Unversehrheit eines Täters wichtiger war als das Leben eines Entführungsopfers.
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
für wen denn ist es menschlich nicht nachvollziehbardavidbektas hat geschrieben:
Dieser Fall schwirrt mir auch noch im Kopf herum wenn ich das Wort Folter höre/lese, aber ich habe das zu der Zeit andersherum gesehen: ich hatte das Gefühl dass die körperliche Unversehrheit des Täters nicht so wichtig war wie das Leben des Entführungsopfers. Die Androhung von Folter ist natürlich nicht die feine englische Art, aber die Reaktion des betroffenen Polizisten war für mich trotzdem nachvollziehbar.
aber es ist halt die grundsätzliche frage ob man einen rechtsstaat will oder nicht - ein bischen Folter gibt es nicht
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Das stimmt, in einem Rechtsstaat kann man auch die Androhung von Folter nicht dulden.Gammel hat geschrieben:aber es ist halt die grundsätzliche frage ob man einen rechtsstaat will oder nicht - ein bischen Folter gibt es nicht
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Ach, keine einzige Vernehmung von Leuten, die einer kriminellen Tat verdächtigt werden, verläuft völlig ohne jegliche Bedrohung. Es fängt schon an mit der Androhung von völlig legalen Maßnahmen. Irgendwann wird dann auch oft die Grenze zur Androhung von Gewalt überschritten.davidbektas hat geschrieben:Das stimmt, in einem Rechtsstaat kann man auch die Androhung von Folter nicht dulden.
Früher war es hier noch ganz anders. 1963 wurde ich von 4 Bullen gefoltert. Die Narben habe ich jetzt noch. Damals waren auch Tote in Haftanstalten an der Tagesordnung. Und nun? Ja, um ganz ehrlich zu sein: ich möchte es lieber gar nicht rausfinden müssen!
Europäer werden nicht geboren. Sie werden angelernt. Bin im 65. Lehrjahr.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Im Normalfall bin ich gegen Folter.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
während des Verhöres war es vielleicht so. Zu der Zeit war das Überleben des Jungen wichtiger als die Unversehrtheit des Täters, den wir heute mit ruhigem Gewissen Mörder nennen können, auch wenn er selber vor lauter Selbstmitleid keine Tränen mehr hat.davidbektas hat geschrieben:
Dieser Fall schwirrt mir auch noch im Kopf herum wenn ich das Wort Folter höre/lese, aber ich habe das zu der Zeit andersherum gesehen: ich hatte das Gefühl dass die körperliche Unversehrheit des Täters nicht so wichtig war wie das Leben des Entführungsopfers. Die Androhung von Folter ist natürlich nicht die feine englische Art, aber die Reaktion des betroffenen Polizisten war für mich trotzdem nachvollziehbar.
Aber später in den Debatten und Diskussionen kam mir der Verdacht, dass der Tod billigend in Kauf genommen werden sollte, bevor jemandem auch nur ein Härchen gekrümmt wird oder auch nur eine Drohung ausgesprochen wird. Der potentielle Mörder muß mit Samthandschuhen angefasst werden, ob nun für das Opfer die Zeit verrinnt oder nicht.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Ja, was glaubst Du denn, sie sehr ich gegen Folter war! Normalfall oder Extremfall, scheißegal! Wenn Du gefoltert wirst, ist es für Dich in jedem Fall ein Extremfall, da gebe ich Dir mein Wort drauf. Ganz großes Ehrenwort!Liegestuhl hat geschrieben:Im Normalfall bin ich gegen Folter.
Das schlimme ist: die Folterer können nie die ganze Wahrheit kennen. Sie haben immer einen gewissen Zweifel, ob sie nicht einen Unschuldigen quälen. Sonst würden sie ja nicht foltern. Wer sich über diese Zweifel hinweg setzt, muß eine Seele mit Elefantenhaut haben.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
worum ging es denn? Was politisches?Pythia hat geschrieben:Ja, was glaubst Du denn, sie sehr ich gegen Folter war! Normalfall oder Extremfall, scheißegal! Wenn Du gefoltert wirst, ist es für Dich in jedem Fall ein Extremfall, da gebe ich Dir mein Wort drauf. Ganz großes Ehrenwort!
Das schlimme ist: die Folterer können nie die ganze Wahrheit kennen. Sie haben immer einen gewissen Zweifel, ob sie nicht einen Unschuldigen quälen. Sonst würden sie ja nicht foltern. Wer sich über diese Zweifel hinweg setzt, muß eine Seele mit Elefantenhaut haben.
Ich geh mal davon aus, dass Du keine Kinder in Deiner Gewalt hattest?
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
genau so ist das - das ist der Preis des rechtstaatesBillie Holiday hat geschrieben:während des Verhöres war es vielleicht so. Zu der Zeit war das Überleben des Jungen wichtiger als die Unversehrtheit des Täters, den wir heute mit ruhigem Gewissen Mörder nennen können, auch wenn er selber vor lauter Selbstmitleid keine Tränen mehr hat.
Aber später in den Debatten und Diskussionen kam mir der Verdacht, dass der Tod billigend in Kauf genommen werden sollte, bevor jemandem auch nur ein Härchen gekrümmt wird oder auch nur eine Drohung ausgesprochen wird. Der potentielle Mörder muß mit Samthandschuhen angefasst werden, ob nun für das Opfer die Zeit verrinnt oder nicht.
stell dir vor krönchen wie die bullen dein kind vor der tür abladen mit gebrochenen knochen - wundmalen von elektroschocks an den genetalien - brandwunden an den armen von ausgedrückten zigaretten - "sorry war ein versehen wir dachten er wär ein Entführer - passiert halt - schönen tag dann noch"
was dann - dann immer noch so viel verständnis für die etwas nachdrücklicheren ermittlungen - der ermittler kann gar nicht wissen ob er nun den täter vor sich hat - es gibt zig tausend fälle wo man unschuldige verdächtigte - sich ganz doll sicher war - ja sogar geständisse hatte
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
viel sinnvoller - oder unsinniger - als folter wäre die gabe von halopeirdol tropfen - unter der wirkung derselbigen kann man nicht lügen. das zeug ist am nächsten tag wieder weg und es gibt keine bleibenden schäden.
außer zweifel steht, egal ob folter oder nicht, der verdächtige KANN immer nur sagen, was er weiß bzw. getan hat.
außer zweifel steht, egal ob folter oder nicht, der verdächtige KANN immer nur sagen, was er weiß bzw. getan hat.
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Ich habe dazu gerade einen interessanten Artikel gefunden:
"Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die Beschwerde des Kindermörders Magnus Gäfgen zurückgewiesen.
Der Kindermörder Magnus Gäfgen hatte 2002 den elfjährigen Bankierssohn Jakob von Metzler entführt um ein Lösegeld zu erpressen und hat anschließend sein wehrloses Opfer grausam erstickt, um so seine Straftat zu vertuschen. So kannte er den elfjährigen persönlich und befürchtete von ihm wiedererkannt zu werden.
Bei der Lösegeldübergabe wurde er damals festgenommen und hatte zunächst die Polizei mit Unwahrheiten in die Irre geführt um nicht das Versteck der Geisel preiszugeben. Zu diesem Zeitpunkt gingen die Ermittler noch davon aus, dass Jakob von Metzler lebt und befürchteten den qualvollen Tod des Kindes in seinem Geiselversteck. So wies der damalige Frankfurter Polizeivizepräsident Wolfgang Daschner den Kriminalhauptkommissar Ortwin Ennigkeit an, Gäfgen unmittelbaren Zwang anzudrohen, wenn er nicht verraten würde wo sich das der 11-jährige befinde. Danach sagte der Täter die Wahrheit über den Verbleib des Kindes aus.
Jetzt herrscht endlich Ruhe, mit dem Urteil des EGMR hat der Kindermörder Magnus Gäfgen alle Instanzen ausgeschöpft. Der EGMR hat die Bundesrepublik Deutschland im Fall Magnus Gäfgen nicht wegen Verletzung der Menschenrechte verurteilt. Es liege auch keine Verletzung des Rechts auf ein faires Verfahren vor, weil das durch die Androhung des unmittelbaren Zwangs erwirkte Geständnis im Prozess nicht zur Findung der Schuldfrage bzw. der höhe des Strafmaß benutzt wurde. So verurteilte zwar der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Androhung des unmittelbaren Zwangs durch die Ermittlungsbehörde, so befand das Gericht aber das die deutschen Gerichte das erlittene Unrecht wiedergutgemacht hätten, weil sie gegen die damaligen Ermittlungsbeamten ein Verfahren eingeleitet haben.
So darf dieser Mörder nicht mehr behaupten, im Zuge der Ermittlungen, ein Opfer von Folter geworden zu sein und hat auch keine Möglichkeit mehr den Strafprozess gegen sich neu aufzurollen oder gegen die Bundesrepublik Deutschland eine Schmerzensgeld Forderungen zu stellen.
So kann ich über das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nur glücklich sein, weil für mich die Gerechtigkeit siegte.
Sicherlich ist Folter oder nur die Androhung von Folter nicht zu rechtfertigen, doch in diesen Fall lag eine besondere Situation vor, der die normalen Vorrausetzungen zur Bewahrung der Menschenrechte sprengte.
So musste man die Menschenrechte des 11-jährigen Opfers Jakob von Metzler auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit gegen die Menschenrechte des Täters abwägen.
So haben die Beamten in einer Art Notwehrsituation (bzw. Notstand) gehandelt, um das Recht auf Leben des 11jährigen Jakob von Metzler zu verteidigen.
Jegliche Gewalt ging von Anfang an von Magnus Gäfgen aus. Er ist ganz alleine der Täter der Jakob von Metzler entführte und die Menschenrechte auf Freiheit nahm, er ist ganz alleine der Täter der Jakob von Metzler grausam erstickte und die Menschenrechte auf körperliche Unversehrtheit nahm.
Er ist derjenige, der die ermittelnden Beamten dazu zwang zu diesen Mitteln zu greifen, weil er sich weigerte den Aufenthaltsort der Geisel bekannt zu geben.
So handelt es sich in diesen Fall auch nicht um Folter für mich, sondern um eine Notwehrsituation in den der unmittelbare Zwang gerechtfertigt ist. Genauso wie der finale Rettungsschuss bei einer Geiselnahme um die Gefahr von Dritten abzuwenden und damit das Grundrecht auf Leben des Geiselnehmer einschränkt. Man hatte nie vor den Täter zu foltern um ein Geständnis von ihm zu erpressen und um ihn damit letztendlich zu überführen. Es war immer nur das Ziel eine wehrlose und unschuldige Geisel zu befreien.
So darf man auch nie vergessen, dass die Menschenrechte einmal dafür verfasst wurden um unschuldige Menschen vor Verfolgung, Terror, Folter und den Tod zu schützen, und nicht um Mörder vor der Strafverfolgung. "
Fett von mir, Quelle
"Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die Beschwerde des Kindermörders Magnus Gäfgen zurückgewiesen.
Der Kindermörder Magnus Gäfgen hatte 2002 den elfjährigen Bankierssohn Jakob von Metzler entführt um ein Lösegeld zu erpressen und hat anschließend sein wehrloses Opfer grausam erstickt, um so seine Straftat zu vertuschen. So kannte er den elfjährigen persönlich und befürchtete von ihm wiedererkannt zu werden.
Bei der Lösegeldübergabe wurde er damals festgenommen und hatte zunächst die Polizei mit Unwahrheiten in die Irre geführt um nicht das Versteck der Geisel preiszugeben. Zu diesem Zeitpunkt gingen die Ermittler noch davon aus, dass Jakob von Metzler lebt und befürchteten den qualvollen Tod des Kindes in seinem Geiselversteck. So wies der damalige Frankfurter Polizeivizepräsident Wolfgang Daschner den Kriminalhauptkommissar Ortwin Ennigkeit an, Gäfgen unmittelbaren Zwang anzudrohen, wenn er nicht verraten würde wo sich das der 11-jährige befinde. Danach sagte der Täter die Wahrheit über den Verbleib des Kindes aus.
Jetzt herrscht endlich Ruhe, mit dem Urteil des EGMR hat der Kindermörder Magnus Gäfgen alle Instanzen ausgeschöpft. Der EGMR hat die Bundesrepublik Deutschland im Fall Magnus Gäfgen nicht wegen Verletzung der Menschenrechte verurteilt. Es liege auch keine Verletzung des Rechts auf ein faires Verfahren vor, weil das durch die Androhung des unmittelbaren Zwangs erwirkte Geständnis im Prozess nicht zur Findung der Schuldfrage bzw. der höhe des Strafmaß benutzt wurde. So verurteilte zwar der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Androhung des unmittelbaren Zwangs durch die Ermittlungsbehörde, so befand das Gericht aber das die deutschen Gerichte das erlittene Unrecht wiedergutgemacht hätten, weil sie gegen die damaligen Ermittlungsbeamten ein Verfahren eingeleitet haben.
So darf dieser Mörder nicht mehr behaupten, im Zuge der Ermittlungen, ein Opfer von Folter geworden zu sein und hat auch keine Möglichkeit mehr den Strafprozess gegen sich neu aufzurollen oder gegen die Bundesrepublik Deutschland eine Schmerzensgeld Forderungen zu stellen.
So kann ich über das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nur glücklich sein, weil für mich die Gerechtigkeit siegte.
Sicherlich ist Folter oder nur die Androhung von Folter nicht zu rechtfertigen, doch in diesen Fall lag eine besondere Situation vor, der die normalen Vorrausetzungen zur Bewahrung der Menschenrechte sprengte.
So musste man die Menschenrechte des 11-jährigen Opfers Jakob von Metzler auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit gegen die Menschenrechte des Täters abwägen.
So haben die Beamten in einer Art Notwehrsituation (bzw. Notstand) gehandelt, um das Recht auf Leben des 11jährigen Jakob von Metzler zu verteidigen.
Jegliche Gewalt ging von Anfang an von Magnus Gäfgen aus. Er ist ganz alleine der Täter der Jakob von Metzler entführte und die Menschenrechte auf Freiheit nahm, er ist ganz alleine der Täter der Jakob von Metzler grausam erstickte und die Menschenrechte auf körperliche Unversehrtheit nahm.
Er ist derjenige, der die ermittelnden Beamten dazu zwang zu diesen Mitteln zu greifen, weil er sich weigerte den Aufenthaltsort der Geisel bekannt zu geben.
So handelt es sich in diesen Fall auch nicht um Folter für mich, sondern um eine Notwehrsituation in den der unmittelbare Zwang gerechtfertigt ist. Genauso wie der finale Rettungsschuss bei einer Geiselnahme um die Gefahr von Dritten abzuwenden und damit das Grundrecht auf Leben des Geiselnehmer einschränkt. Man hatte nie vor den Täter zu foltern um ein Geständnis von ihm zu erpressen und um ihn damit letztendlich zu überführen. Es war immer nur das Ziel eine wehrlose und unschuldige Geisel zu befreien.
So darf man auch nie vergessen, dass die Menschenrechte einmal dafür verfasst wurden um unschuldige Menschen vor Verfolgung, Terror, Folter und den Tod zu schützen, und nicht um Mörder vor der Strafverfolgung. "
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Coniuratio Lamiae Imperatricis Terrarum Obscurarum, Raptorum, Interfectorum Servorumque
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Hier war es aber anders: die Täterschaft stand außer Zweifel. Es ging um den Ort des Versteckes und Lebensrettung (leider zu spät)Gammel hat geschrieben: genau so ist das - das ist der Preis des rechtstaates
stell dir vor krönchen wie die bullen dein kind vor der tür abladen mit gebrochenen knochen - wundmalen von elektroschocks an den genetalien - brandwunden an den armen von ausgedrückten zigaretten - "sorry war ein versehen wir dachten er wär ein Entführer - passiert halt - schönen tag dann noch"
was dann - dann immer noch so viel verständnis für die etwas nachdrücklicheren ermittlungen - der ermittler kann gar nicht wissen ob er nun den täter vor sich hat - es gibt zig tausend fälle wo man unschuldige verdächtigte - sich ganz doll sicher war - ja sogar geständisse hatte
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
mabf61 hat geschrieben: Hier war es aber anders: die Täterschaft stand außer Zweifel. Es ging um den Ort des Versteckes und Lebensrettung (leider zu spät)
dieses - stand außer zweifel - war begründet auf indizien? ich hab den fall nicht mehr genau im kopf.
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
es gibt immer zweifel - es gibt keine absolute sicherheit - und wenn nicht vor dem gericht so erst recht nicht bei den ermittlernmabf61 hat geschrieben: Hier war es aber anders: die Täterschaft stand außer Zweifel. Es ging um den Ort des Versteckes und Lebensrettung (leider zu spät)
deshalb wurden die auch - so wie ich finde angemessen in anbetracht der umstände - bestraft
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
ich bin nicht Krönchen, sondern nach wie vor BH :hat:Gammel hat geschrieben:
genau so ist das - das ist der Preis des rechtstaates
stell dir vor krönchen wie die bullen dein kind vor der tür abladen mit gebrochenen knochen - wundmalen von elektroschocks an den genetalien - brandwunden an den armen von ausgedrückten zigaretten - "sorry war ein versehen wir dachten er wär ein Entführer - passiert halt - schönen tag dann noch"
was dann - dann immer noch so viel verständnis für die etwas nachdrücklicheren ermittlungen - der ermittler kann gar nicht wissen ob er nun den täter vor sich hat - es gibt zig tausend fälle wo man unschuldige verdächtigte - sich ganz doll sicher war - ja sogar geständisse hatte
im Falle Markus Gäfgen gab es diese Zweifel aber nicht. Und es wurde ihm Folter angedroht, kein Haar wurde gekrümmt. Ich bin ganz bestimmt kein Befürworter schlimmer Folter, aber in solch krassen Fällen würde ich einen potentiellen Täter nicht freundlich nach dem Aufenthaltsort eines Kindes fragen.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
sieht Markus Gäfgen sich eigentlich nur als Folteropfer, oder auch als Mörder?
Sein Selbstmitleid ist unerträglich.
Wenn er Schmerzensgeld vom Staat verlangt, was würde er denn den Eltern des Jungen bezahlen?
Sein Selbstmitleid ist unerträglich.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Billie Holiday hat geschrieben:sieht Markus Gäfgen sich eigentlich nur als Folteropfer, oder auch als Mörder?
Sein Selbstmitleid ist unerträglich.![]()
Wenn er Schmerzensgeld vom Staat verlangt, was würde er denn den Eltern des Jungen bezahlen?
da läuft auch viel mit dessen anwalt, spezielles verhalten, damit es evtl. wiederaufnahmeverfahren gibt, hier was billigendes oder da, das sind doch alles strategische geschichten, haftverschonung, haftüberprüfung und was es da alles gibt.
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
das aber entscheidet das gericht nicht der ermittlerBillie Holiday hat geschrieben:im Falle Markus Gäfgen gab es diese Zweifel aber nicht.
auch das androhen von folter ist folterBillie Holiday hat geschrieben:Und es wurde ihm Folter angedroht, kein Haar wurde gekrümmt.
ahhh - na dann mal los - was ist OK was nichtBillie Holiday hat geschrieben:Ich bin ganz bestimmt kein Befürworter schlimmer Folter, aber in solch krassen Fällen würde ich einen potentiellen Täter nicht freundlich nach dem Aufenthaltsort eines Kindes fragen.
Schläge androhen ist OK wenn ich dich richtig versteh - schlagen auch - immerhin kann man ja menschen totschlagen
es gibt keine grenze - denn wenn das drohen nicht klappt muss man doch zwangsläufig weiter gehen um ein ergebnis zu bekommen und darum geht es ja - um das gewünschte ergebnis
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Gammel hat geschrieben: das aber entscheidet das gericht nicht der ermittler
auch das androhen von folter ist folter
ahhh - na dann mal los - was ist OK was nicht
Schläge androhen ist OK wenn ich dich richtig versteh - schlagen auch - immerhin kann man ja menschen totschlagen
es gibt keine grenze - denn wenn das drohen nicht klappt muss man doch zwangsläufig weiter gehen um ein ergebnis zu bekommen und darum geht es ja - um das gewünschte ergebnis
das hat seinerzeit mit den daumenschrauben schon nicht hingehaun...
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Auf jeden Fall sollte man so wenig foltern wie möglich.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
ich habe keine Ahnung, was ok wäre und was nicht. Ich bin gänzlich unerfahren in diesen Dingen.Gammel hat geschrieben: das aber entscheidet das gericht nicht der ermittler
auch das androhen von folter ist folter
ahhh - na dann mal los - was ist OK was nicht
Schläge androhen ist OK wenn ich dich richtig versteh - schlagen auch - immerhin kann man ja menschen totschlagen
es gibt keine grenze - denn wenn das drohen nicht klappt muss man doch zwangsläufig weiter gehen um ein ergebnis zu bekommen und darum geht es ja - um das gewünschte ergebnis
Aber stell Dir vor, Dein Sohn wird entführt und die Polizei sagt zu Dir, auch nach Gabe eines heißen Tees und Streicheleinheiten konnte der Entführer nicht bewegt werden, den Aufenthaltsort des Kindes preiszugeben.
Ich weiß es doch auch nicht. Ich habe doch gesagt, dass mein Verstand gegen Folter ist, aber mein Gefühl da anders spricht.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Liegestuhl hat geschrieben:Auf jeden Fall sollte man so wenig foltern wie möglich.
wie viel, oder wie wenig ist denn so wenig wie möglich?
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
ich war für massenfestnahmen und -erschießungen als mein geliebtes fahrrad geklaut wurde - so überlasse ich es deiner fantasie was ich bereit wäre zu tunBillie Holiday hat geschrieben:Aber stell Dir vor, Dein Sohn wird entführt und die Polizei sagt zu Dir, auch nach Gabe eines heißen Tees und Streicheleinheiten konnte der Entführer nicht bewegt werden, den Aufenthaltsort des Kindes preiszugeben.
aus diesem grund hat man sich ja auch dazu durchgerungen die ermittlungen und urteilsfindung nicht den betroffenen zu überlassen
da wir über gesetze reden sollten wir uns auf den verstand berufen - wut und hass sind mitunter schlechte beraterIch weiß es doch auch nicht. Ich habe doch gesagt, dass mein Verstand gegen Folter ist, aber mein Gefühl da anders spricht.
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
und welcher ausnahmefall rechtfertigt in deinen augen folter?Liegestuhl hat geschrieben:Im Normalfall bin ich gegen Folter.
quamquam ridentem dicere verum
quid vetat?
(horaz)
quid vetat?
(horaz)
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
bei solchen ansagen muß ich kotzenLiegestuhl hat geschrieben:Auf jeden Fall sollte man so wenig foltern wie möglich.
was ist denn "so wenig foltern wie möglich"?
nur einen hund auf den angeketteten gefangenen hetzen anstatt zwei?
quamquam ridentem dicere verum
quid vetat?
(horaz)
quid vetat?
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
War betrunken und ohne Führerschein mitten auf der Kreuzung ohne Sprit stehen geblieben. Daß ich ohne Anwalt keine Aussage machen wollte wer mir den Wagen geliehen hatte, erschien den pflichbewußten Beamten Grund genug mich zu einer Aussage ohne Anwalt zwingen zu wollen, was sie dann aber doch nicht schafften.Billie Holiday hat geschrieben:worum ging es denn? Was politisches? Ich geh mal davon aus, dass Du keine Kinder in Deiner Gewalt hattest?
Denn mit Schmerz und Alkohol ging bei mir irgendwann das Licht aus, stehend und mit offenen Augen. Richtig Schmerz kam erst später. Es tat auch weh als der Anwalt sagte: "Und dann nehmen 4 Polizisten auf ihren Diensteid, daß sie tätlich angegriffen wurden, mit der Folge, daß wir mit einer zusätzlichen Klage wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt rechnen müssen."
1963 kam keiner auf die Idee, daß 4 Polizisten ausgebildet genug sein müßten, um einen 18-Jährigen ruhig zu stellen ohne ihm ein Ohr abzureißen und ihm dutzende Zigarettenbrandstellen und ander Verletzungen zuzufügen. Und die lokalen Zeitungen sagten: "Wenn wir das bringen, ruft die Polizei uns nicht mehr, wenn irgendwo was passiert."
Andere Zeite, andere Sitten. :hippie:
Europäer werden nicht geboren. Sie werden angelernt. Bin im 65. Lehrjahr.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Der vorliegende Fall. Es ist doch ein Hohn, von Folter zu sprechen, wenn man droht, dem - geständigen - Täter das Handgelenk nach hinten zu biegen. Dazwischen und brennenden Zigaretten/Augen ausstechen/Zehennägel ziehen etc. ist nun doch ein Unterschied.petronius hat geschrieben:
und welcher ausnahmefall rechtfertigt in deinen augen folter?
Meines Erachtens geht das Leben eines Kindes(!) der körperlichen Schmerzfreiheit eines (dann später dazu gewordenen) Mörders vor.
Und nocheinmal: zum Zeitpunkt der Androhung dieser "Folter" war klar, daß er der Täter war und es war auch klar, daß das Kind in Lebensgefahr ist. Wäre die "Folter" früher angedroht worden, könnte das Kind noch leben.
Und nun?
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Coniuratio Lamiae Imperatricis Terrarum Obscurarum, Raptorum, Interfectorum Servorumque
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Tja, wie ich schon zuvor schrieb, da brauchen wir Polizisten, die eine Seele mit Elefantenhaut haben.mabf61 hat geschrieben:Der vorliegende Fall. Es ist doch ein Hohn, von Folter zu sprechen, wenn man droht, dem - geständigen - Täter das Handgelenk nach hinten zu biegen. Dazwischen und brennenden Zigaretten/Augen ausstechen/Zehennägel ziehen etc. ist nun doch ein Unterschied.
Meines Erachtens geht das Leben eines Kindes(!) der körperlichen Schmerzfreiheit eines (dann später dazu gewordenen) Mörders vor.
Und nocheinmal: zum Zeitpunkt der Androhung dieser "Folter" war klar, daß er der Täter war und es war auch klar, daß das Kind in Lebensgefahr ist. Wäre die "Folter" früher angedroht worden, könnte das Kind noch leben.
Und nun?
Allerdings sind Drohungen bei Verhören das Normalste der Welt, und Androhung von Folter ist nicht Folter. Wenn Angeklagte in einem Zahnarztstuhl festgeschnallt werden, mit gutem Blick auf alle Instrumente und Bohrer, und wenn dann der um die Gesundheit des Angeklagten besorgte Zahnarzt bei seiner Untersuchung mit surrendem Bohrer tatrelevante Fragen stellt, das ist dann doch nicht mal Androhung von Folter, oder?
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
nun sind die Polizisten verurteilt - das strafmaß wurde den umständen nach gewähltmabf61 hat geschrieben: Der vorliegende Fall. Es ist doch ein Hohn, von Folter zu sprechen, wenn man droht, dem - geständigen - Täter das Handgelenk nach hinten zu biegen. Dazwischen und brennenden Zigaretten/Augen ausstechen/Zehennägel ziehen etc. ist nun doch ein Unterschied.
Meines Erachtens geht das Leben eines Kindes(!) der körperlichen Schmerzfreiheit eines (dann später dazu gewordenen) Mörders vor.
Und nocheinmal: zum Zeitpunkt der Androhung dieser "Folter" war klar, daß er der Täter war und es war auch klar, daß das Kind in Lebensgefahr ist. Wäre die "Folter" früher angedroht worden, könnte das Kind noch leben.
Und nun?
wenn du eine ausnahme willst so muss das im gesetz stehen das eben unter diesen umständen das erlaubt ist - das aber ist so entweder nicht möglich da die rahmen zu eng umrissen werden müssen als das so ein fall eintritt bzw die prüfung der umstände jeden vorteil zunichte macht - oder aber es so weit gefasst ist das eben der Folter tür und tor geöffnet ist
und wo willst du die grenze ziehen - nur bei menschenleben - nehmen wir doch mal den fall das einer eine bombe in einem historischen bauwerk untergebracht hat - sagen wir der kölner Dom - unwiederbringliches Kulturerbe - ist es da OK
übrigens war der Junge bei der Lösegeldübergabe bereits tot
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
auch das androhen von folter ist folter - die möglichkeit sich der situation zu entziehen bzw. eben nicht ist hierbei das ausschlaggebende argumentPythia hat geschrieben:Tja, wie ich schon zuvor schrieb, da brauchen wir Polizisten, die eine Seele mit Elefantenhaut haben.
Allerdings sind Drohungen bei Verhören das Normalste der Welt, und Androhung von Folter ist nicht Folter. Wenn Angeklagte in einem Zahnarztstuhl festgeschnallt werden, mit gutem Blick auf alle Instrumente und Bohrer, und wenn dann der um die Gesundheit des Angeklagten besorgte Zahnarzt bei seiner Untersuchung mit surrendem Bohrer tatrelevante Fragen stellt, das ist dann doch nicht mal Androhung von Folter, oder?
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Das wußte aber keiner.Gammel hat geschrieben:
nun sind die Polizisten verurteilt - das strafmaß wurde den umständen nach gewählt
wenn du eine ausnahme willst so muss das im gesetz stehen das eben unter diesen umständen das erlaubt ist - das aber ist so entweder nicht möglich da die rahmen zu eng umrissen werden müssen als das so ein fall eintritt bzw die prüfung der umstände jeden vorteil zunichte macht - oder aber es so weit gefasst ist das eben der Folter tür und tor geöffnet ist
und wo willst du die grenze ziehen - nur bei menschenleben - nehmen wir doch mal den fall das einer eine bombe in einem historischen bauwerk untergebracht hat - sagen wir der kölner Dom - unwiederbringliches Kulturerbe - ist es da OK
übrigens war der Junge bei der Lösegeldübergabe bereits tot
Natürlich müssen die Gesetze angepaßt werden. Das werden wir aber nicht hier tun und ist ein langer Weg. Meine Meinung dazu ist: Androhung von Schmerzen nur bei Gefahr für Menschenleben. Verbot der "echten" Folter wie eben Zigaretten ausdrücken etc. Androhung von Gewalt ist übrigens längst üblich. Zahl mal Rechnungen nicht. Im Zweifelsfalle Beugehaft. Und was ist Beugehaft anderes?
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
und genau da haben wir das Problem - das drohen wird also erlaubt - das anwenden aber weiterhin verboten - warum also sollte man sich von einer drohung ohne hintergrund einschüchtern lassen - das klappt bei einem ersttäter der keine ahnung hat aber ansonsten ist es wirkungslos - also muss man eben auch den nächsten schritt erlauben - nicht ganz so dolle foltern - was aber wenn der immer noch nicht redet - immerhin meint man ja zu wissen das der das wissen mussmabf61 hat geschrieben: Das wußte aber keiner.
Natürlich müssen die Gesetze angepaßt werden. Das werden wir aber nicht hier tun und ist ein langer Weg. Meine Meinung dazu ist: Androhung von Schmerzen nur bei Gefahr für Menschenleben. Verbot der "echten" Folter wie eben Zigaretten ausdrücken etc. Androhung von Gewalt ist übrigens längst üblich. Zahl mal Rechnungen nicht. Im Zweifelsfalle Beugehaft. Und was ist Beugehaft anderes?
- eifelbauer
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- Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 18:25
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Wen willst du denn mit Androhung von Schmerzen erschrecken wenn du nicht weiter gehen darfst.mabf61 hat geschrieben: Das wußte aber keiner.
Natürlich müssen die Gesetze angepaßt werden. Das werden wir aber nicht hier tun und ist ein langer Weg. Meine Meinung dazu ist: Androhung von Schmerzen nur bei Gefahr für Menschenleben. Verbot der "echten" Folter wie eben Zigaretten ausdrücken etc. Androhung von Gewalt ist übrigens längst üblich. Zahl mal Rechnungen nicht. Im Zweifelsfalle Beugehaft. Und was ist Beugehaft anderes?

Wo fängt denn dann "echte Folter" an?

Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Entschuldigung, da habe ich mich dusselig ausgedrückt. Es geht mir auf die Nerven, das Androhen von Hand umdrehen schon als Folter angesehen wird.
Der zweite Teil ist wichtiger, denn Beugehaft ist auch eine Art von Folter. Wie auch schon geschrieben, kann man die Lösung eines solch kompakten Problemes nicht aus der Hand schütteln. Man müßte tatsächlich etwas scheinbar widersinniges entwickeln: einen Katalog der erlaubten Schmerzzufügung.
Im vorliegenden Fall ist es zur Durchführung der "Folter" ja nicht einmal gekommen. Niemand weiß, ob diese "Folter" tatsächlich durchgezogen worden wäre.
Schlafentzug ist übrigens auch eine beliebte Art der Folter: ohne sichtbare Spuren und ohne tatsächliche körperlichen Verwundung.
Wie bereits geschrieben: ein langer aber notwendiger Weg.
Der zweite Teil ist wichtiger, denn Beugehaft ist auch eine Art von Folter. Wie auch schon geschrieben, kann man die Lösung eines solch kompakten Problemes nicht aus der Hand schütteln. Man müßte tatsächlich etwas scheinbar widersinniges entwickeln: einen Katalog der erlaubten Schmerzzufügung.
Im vorliegenden Fall ist es zur Durchführung der "Folter" ja nicht einmal gekommen. Niemand weiß, ob diese "Folter" tatsächlich durchgezogen worden wäre.
Schlafentzug ist übrigens auch eine beliebte Art der Folter: ohne sichtbare Spuren und ohne tatsächliche körperlichen Verwundung.
Wie bereits geschrieben: ein langer aber notwendiger Weg.
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Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
mabf61 hat geschrieben:Entschuldigung, da habe ich mich dusselig ausgedrückt. Es geht mir auf die Nerven, das Androhen von Hand umdrehen schon als Folter angesehen wird.
Der zweite Teil ist wichtiger, denn Beugehaft ist auch eine Art von Folter. Wie auch schon geschrieben, kann man die Lösung eines solch kompakten Problemes nicht aus der Hand schütteln. Man müßte tatsächlich etwas scheinbar widersinniges entwickeln: einen Katalog der erlaubten Schmerzzufügung.
Im vorliegenden Fall ist es zur Durchführung der "Folter" ja nicht einmal gekommen. Niemand weiß, ob diese "Folter" tatsächlich durchgezogen worden wäre.
Schlafentzug ist übrigens auch eine beliebte Art der Folter: ohne sichtbare Spuren und ohne tatsächliche körperlichen Verwundung.
Wie bereits geschrieben: ein langer aber notwendiger Weg.
schlafentzung ist eins der grausamsten dinge. erkundige dich mal, was das macht incl. spätfolgen.
von wegen, ohne tatsächliche körperliche verwundung...
- Kibuka
- Beiträge: 20906
- Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
- user title: Der schon länger hier lebt
- Wohnort: München
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Spätfolgen... soso. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlafentzugmiss dschei hat geschrieben:schlafentzung ist eins der grausamsten dinge. erkundige dich mal, was das macht incl. spätfolgen.
von wegen, ohne tatsächliche körperliche verwundung...
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Kibuka hat geschrieben:
Spätfolgen... soso. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlafentzug
ich hatte jahrelang berufsbedingt schlafenzug, schlafstörungen, wenn etwas die hölle ist, dann das.
verfolgt einen ewig, noch heute ist es so, leg ich mich schlafen, werden alle möglichen störquellen ausgeschaltet, telefon, bierfuizl in die wohnungsglocke, wer es wagt, mich schlafenderweise ohne notlage aufzuwecken, dem fliegt was um die ohren.
schlaf ist seither absolut heilig...seh ich auf einer parkpank oder auf einer zugbank jemanden schlafen, geh ich vorbei, wie ein mäuserl.
Re: Neue Umfrage zur Akzeptenz von Folter
Ja, die Spätfolgen sind hart. Jetzt werde ich bald 65 und werde noch immer ganz steif vor Schlafmangel. Noch nicht am gazen Körper, aber die Steifheit fängt doch schon an einem Glied an. Und das ist dann sehr hart.miss dschei hat geschrieben:schlafentzung ist eins der grausamsten dinge. erkundige dich mal, was das macht incl. spätfolgen.
Und alles nur, weil ich nicht schlafen kann. Oder vielleicht kann ich auch wegen der harten Spätfolge nicht schlafen. Aber öfters gelingt es mir dann doch, aus der harten Spätfolge das Beste zu machen. Daher habe ich einfach beschlossen, die Spätfolge mag hart sein, aber ich stehe eben dazu.
Europäer werden nicht geboren. Sie werden angelernt. Bin im 65. Lehrjahr.
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