- ... und da sage noch jemand, unsere Gedanken kreisten nur um uns!
Angesichts der sich schon damals verändernden Umwelt und der immer geringer werdenden Tierherden, so daß schon Mitglieder anderer Clans wegen Hunger sterben mußten, kam er zu dem Schluß, schuld sei vielleicht die Umwelt und das Klima. Unsere Vor-Vor-Vorfahren hatten nur soviel gejagt, wie sie letztlich zum Leben benötigten, besonders, die Älteren weden sich erinnern, auch nur das, was ihnen gerade vor die Speerspitzen lief - also keine Massentierhaltung. Das war, was heute als innovativ gilt.
Heute haben sich Umstände geändert: Die Menschen sind mehr geworden - alle wollen ernährt werden, man (oder auch Frau) ist bequemer geworden, erfindungsreicher, aber innovativer ....? Also erfand man einerseits Ackerbau und Tierhaltung, Massentierhaltung, und andererseits den chemischen Pflanzenschutz.
Wir haben dem grazilen Afrikaflüchtling, dem es dort zunehmend lebensfeindlicher wurde - zu warm, zu tocken, und dem Europa temperaturmäßig gerade angenehm erschien, versucht, nachhaltigen Umgang mit der Natur beizubringen - was ja auch teilweise gelang, aber eben nur in homöopathischer Dosierung fruchtend. Er aber meinte, mit seiner Intelligenz könnte er Erfindungen zum Wohle der Menscheit zustande bringen. Intelligenz, Erfindungen, daß ich nicht lache - sie waren teilweise nur Verbesserungen unserer Gebrauchsgegenstände. Erfindungen haben aber nunmal die Eigenschaft, daß sie um der Bequemlichkeit seiner Erfinder und der Gesellschaft ersonnen wurden, wobei sich diese aber weniger um deren Folgen und Beseitigung kümmern. Wir haben zwar das Feuer nicht erfunden, aber genutzt. Aber wir haben damit auch keine Maschinen angetrieben - wie auch, Maschinen gab es ja noch nicht. Wir benötigten auch keine Autos, Flugzeuge, ect., um uns fortzubewegen - wir liefen halt, wir bewegten uns, und kamen trotzdem an. Gut, es dauerte halt etwas länger, um etwa in ein anderes Land zu gelangen, aber wir hatten ja Zeit. Schau uns an, wir sind zwar kleiner, aber kräftig. Nicht so fruchtbar, aber bis dato nicht nur zeitlich erfolgreicher.
Heute wissen wir, das Teilskelett war das eines "Protoceratops hellenikorhinus". Protoceratops war rund 1,8 bis 2 m lang, Schulterhöhe: ca. 75 cm, konnte bis zu 1,4 t schwer werden und lebte in der Mongolei, der Oberkreidezeit (vor etwa 110 bis 66 Millionen Jahre). Mit seinem Papageienschnabel weidete er niedriges Grünzeug ab, war also Pflanzenfresser - aber das wußte mein Vorfahre nicht ... er konnte es nicht wissen, es gab ja noch kein Internet. Protoceratops starb, wie viele der damaligen Dinos, vor etwa 66 Millionen Jahren aus, vemutlich durch einen Meteroiteneinschlag - 75 Prozent der damals existierenden Tiere starben aus. Auch gab es in der Erdgeschichte schon mindestens fünf Massensterben - einige Male ging es plötzlich steil bergab, jedesmal starben bis zu 95 Prozent der Tier- und Pflanzenwelt aus, jedoch: jedes Mal entfaltete sich anschließend ein neuer Artenreichtum. Die vorerst letzte bekannte globale Katastrophe ereignete sich im Kreide-Tertiär - vor rund 66 Millionen Jahren. Sie vernichtete rund 75 Prozent aller Arten - darunter auch das meines Vorfahren gefundene Tier.
Auch ist heutzutage bekannt, daß es in der Erdgeschichte schon immer Klimaschwankungen gab. Zeiten wechselten zwischen starker Vereisung und extrem höheren Treibhausklimaten - einige führten sogar zum Aussterben von Flora und Fauna. Mal waren es Schwankungen der Solarkonstante und astronomische Abweichungen, die das Klima auf der Erde beeinflußten. Spürbare Veränderungen der Sonneaktivität sowie Veränderungen der Erdoberfläche - Plattentektonik, mit der Bildung neuer Gebirge und Veränderungen der Meeresströmungen, waren ebenso Verursacher wie auch Vulkanismus, Änderung des irdischen Magnetfeldes oder Einschläge von Meteoriten. Alles dies sind aber natürliche Ursachen!
Nun könnte Homo sapiens, der Gewinner des letzten Massensterbens, der mögliche Verursacher eines sechsten Massenaussterbens sein. Verursacht, durch Benutznung fossiler Brennstoffe, was folglich zu einem Klimawandel mit höheren Temperaturen führt. In Anbetracht der vorherigen fünf Massensterben und der nachfolgenden Erholung von Flora und Fauna:
- Entwarnung?
- man müßte weniger heizen.
- Sowohl Grönland als auch die Arktis mit seiner Nordwestpassage würde eisfrei. Man könnte beides wirtschaftlich nutzen - etwa durch Mineralienabbau in der Arktis.
Ein Aussterben einzelner Tierarten, wie auch der Klimawandel selbst, dürfte bei der Intelligenz und dem Erfindungsreichtum des Homa Sapiens kein unlösbares Problem sein - man würde halt, wie etwa in China geschieht, die Pflanzen von Menschenhand bestäuben.
Und dafür haben wir nun Homo Sapiens das Feld überlassen??? Tss, tss, tss ... Laß Dir gesagt sein, Du bewegst Dich auf dünnem Eis.