Nullzinspolitik und Inflation
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Im aktuell konkreten Fall werden hohe Zinsen dazu führen, dass die notwendigen Investitionen in den Umbau der Energiewirtschaft in Deutschland und Europa langsamer fließen. Das verlängert aber nur die importierte Inflation, und hat gleichzeitig deutlich negative Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung. Bei einem zu erwartenden Anstieg der Arbeitslosigkeit steigt der Druck auf die Sozialhaushalte, bei Staaten mit hoher Staatsverschuldung steigt der Druck auf die Finanzierbarkeit der Staatshaushalte als solches. Kommt es in Folge dessen zu Großdemonstrationen oder gar dem Versuch in einzelnen Staaten mittels mehr oder weniger ausgeprägten revolutionären Zuständen politische Umstürze hin zu bekommen - ist das für eine gesunde nachhaltige Wirtschaft faktisch der Tod.
Im Verhältnis dazu sind 8% Inflation zwar nicht gut, aber durchaus auch mal für ein paar Jahre aushaltbar.
8% Inflation kann Staaten helfen, ihre hohen Staatsschulden zu drücken - und gleichzeitig notwendige Investitionen im Bezug auf den Umbau der Energiesysteme zu finanzieren.
KANN - muss aber nicht. Wenn die EZB dem 5% Zinsen entgegen setzt....wird es schwierig. Wenn die betroffenen Staaten die notwendigen Investitionen aussetzen und stattdessen auf kostspielige Sozialprogramme setzen - hilft das aber auch nicht.
Unterm Strich liegt es nicht allein an der EZB die Inflation zu bekämpfen - hier müssen die Staaten auch mitspielen. Eine vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik ist so gesehen die Voraussetzung, dass die EZB auch mit moderaten Zinsschritten die Inflation sinnvoll und wirksam bekämpfen kann.
Im Verhältnis dazu sind 8% Inflation zwar nicht gut, aber durchaus auch mal für ein paar Jahre aushaltbar.
8% Inflation kann Staaten helfen, ihre hohen Staatsschulden zu drücken - und gleichzeitig notwendige Investitionen im Bezug auf den Umbau der Energiesysteme zu finanzieren.
KANN - muss aber nicht. Wenn die EZB dem 5% Zinsen entgegen setzt....wird es schwierig. Wenn die betroffenen Staaten die notwendigen Investitionen aussetzen und stattdessen auf kostspielige Sozialprogramme setzen - hilft das aber auch nicht.
Unterm Strich liegt es nicht allein an der EZB die Inflation zu bekämpfen - hier müssen die Staaten auch mitspielen. Eine vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik ist so gesehen die Voraussetzung, dass die EZB auch mit moderaten Zinsschritten die Inflation sinnvoll und wirksam bekämpfen kann.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Am wichtigsten ist es, die Hauptursache der Inflation, die importierte Energiekrise zu beseitigen. Das wird wohl nicht in wenigen Jahren zu bewältigen sein.Atue001 hat geschrieben: ↑Donnerstag 1. September 2022, 01:36 Im Verhältnis dazu sind 8% Inflation zwar nicht gut, aber durchaus auch mal für ein paar Jahre aushaltbar.
8% Inflation kann Staaten helfen, ihre hohen Staatsschulden zu drücken - und gleichzeitig notwendige Investitionen im Bezug auf den Umbau der Energiesysteme zu finanzieren.
KANN - muss aber nicht. Wenn die EZB dem 5% Zinsen entgegen setzt....wird es schwierig. Wenn die betroffenen Staaten die notwendigen Investitionen aussetzen und stattdessen auf kostspielige Sozialprogramme setzen - hilft das aber auch nicht.
Unterm Strich liegt es nicht allein an der EZB die Inflation zu bekämpfen - hier müssen die Staaten auch mitspielen. Eine vernünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik ist so gesehen die Voraussetzung, dass die EZB auch mit moderaten Zinsschritten die Inflation sinnvoll und wirksam bekämpfen kann.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Interessant.Atue001 hat geschrieben: ↑Donnerstag 1. September 2022, 01:36
Im aktuell konkreten Fall werden hohe Zinsen dazu führen…
[…]
Kommt es in Folge dessen zu Großdemonstrationen oder gar dem Versuch in einzelnen Staaten
mittels mehr oder weniger ausgeprägten revolutionären Zuständen politische Umstürze hin zu bekommen
- ist das für eine gesunde nachhaltige Wirtschaft faktisch der Tod.

Wir haben bei derzeit 9 Prozent Inflation (EU) immer noch ein Zinsniveau seitens der Zentralbank nahe Null.
Deine Ausführungen und Befürchtungen machen da wenig Sinn.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Zur Zinserhöhung sehr ich auch eher als unrealistisch, auch wenn es sein sollte.firlefanz11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. August 2022, 14:15 Nein.
Ein wichtiger Einflussfaktor auf die Inflation ist der neben den Zinsen der Konsum, und den drückt man nicht indem man den Leuten das Geld hinterher wirft. Eine Lohn-Preis Spirale wäre die Folge...
Moderate Lohnerhöhungn im Bereich 3-4% wären angebracht...
Zur Lohnerhöhung, wenn die Lebensmittelpreise um 50 % und mehr gestiegen sind. Dann brauchen Menschen mit einem Stundenlohn von 50 € und mehr sicherlich nur eine Lohnerhöhung von 2 bis 3 %. Aber die Menschen welche nur 20 € Stundenlohn oder weniger bekommen, werden sich dass nicht gefallen lassen und halt einfach nicht mehr arbeiten gehen, sondern auf die Straße. Die brauchen eine Lohnerhöhung von 20 % um den Lebensstandard halbwegs zu halten.
Ich sehe das Hauptproblem, die Hauptgefahr eher noch größer, die Geschichte wiederholt sich, leider. Wir haben mittlerweile ähnliche Voraussetzungen wie vor ca. 100 Jahren.
Spanische Grippe, Analogie Covid, es fehlt im Grunde, bzw. Wir sind auf den besten Weg, Gesellschaftlich, Weltpolitisch die besten Voraussetzungen für den 3. Weltkrieg, aber auch NSDAP, es braucht nur jemand Neues, charismatischer Typ oder Frau ne populistische Partei gründen und die Leute werden ihm, ihr glauben schenken, leider, weil sie total unzufrieden sind mit den bisherigen Parteien und ihrer Arbeitsverweigerungen zum Wohl des eigenen des Volkes zu arbeiten, auf nationaler und europäischer Ebene.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wir haben aktuell einen Mindestlohn von 10,45 Euro, der zum 1.Oktober auf 12 Euro erhöht wird.
Wie kommst du auf einen Mindestlohn von 20 Euro ( = Mindestgehalt Vollzeit von ca 3.500 Euro)?
Wer nicht mehr arbeiten geht, der bekommt übrigens zuerst eine Sperre bei ALG I ...
neinch sehe das Hauptproblem, die Hauptgefahr eher noch größer, die Geschichte wiederholt sich, leider. Wir haben mittlerweile ähnliche Voraussetzungen wie vor ca. 100 Jahren.

Nur, was hat das alles mit der Nullzinspolitik zu tun?

Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Und warum genau haben wir NOCH ein so niedriges Zinsniveau? Weil die EZB die Inflation nicht registriert? Oder weil die EZB durchaus überlegt, wie sie den EURO am besten sichert - auch wenn die Sicherung temporär eine etwas höhere Inflation in Kauf nimmt.....dafür aber das strukturelle Auseinanderbrechen der EURO-Zone vermieden wird.....
Über SINN kann man trefflich einen Dialog führen - zu einem Dialog gehört dazu, dass man ernsthaft in Erwägung zieht, dass der andere Recht haben könnte. Wird Dialog durch Eigensinn, Engstirnigkeit, Überheblichkeit und Arroganz ersetzt, kommt es immer wieder zu Unverständnis und zu Fehleinschätzungen. So etwas nennt man auch Abstürze des Dialogs - und den wollen wir doch sicher beide vermeiden - oder?

Die EZB wird absehbar einen nächsten Zinsschritt machen. Ich unterstelle mal, dass in der EZB durchaus der ein oder die andere unterwegs sind, die ein wenig Ahnung von dem haben, was sie da tun. Wie also erklärst DU, warum bisher noch kein Zinsschritt erfolgt ist?
Der Maßstab für eine Erklärung liegt allerdings hoch - wenn man nicht per se unterstellt, dass die Verantwortlichen bei der EZB nichts besseres zu tun haben als den Karren gegen die Wand zu fahren.....
Wobei es natürlich populär ist, einfach den Profis amateurhaftes Verhalten vorzuwerfen......man kennt das auch als Schiedsrichter-Phänomen beim Fußball......80 Millionen Deutsche wissen besser als die paar Schiedsrichter, was die richtigen Entscheidungen wären.....80 Millionen Deutsche, von denen die wenigsten jemals die Fußballregeln auch nur gelesen haben.....und ob es nun 80 oder auch nur 40 Millionen sind - ist irrelevant. Relevant ist, wer sich bereitwillig zum Richter aufschwingt - auch wenn nur mangelhafte Kenntnisse in der Sache vorhanden sind.
Aber ich schweife ab - das ist ja Fußball, und das hat ja mit dem worüber wir reden nichts zu tun.....oder?

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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Niemand wird Deine widersprüchlichen Postings erklären können.Atue001 hat geschrieben: ↑Freitag 2. September 2022, 02:12
Die EZB wird absehbar einen nächsten Zinsschritt machen.
Ich unterstelle mal, dass in der EZB durchaus der ein oder die andere unterwegs sind,
die ein wenig Ahnung von dem haben, was sie da tun.
Wie also erklärst DU, warum bisher noch kein Zinsschritt erfolgt ist?
Und zu Fussball solltest Du Dich besser im Fussball Forum äussern.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
*Trommelwirbel* Noch 5 min bis zum ETB Leitzinsentscheid alles unter 0,75 wäre ne Unverschämtheit...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Re: Nullzinspolitik und Inflation
0,75 also. Und fehlen darf natürlich nicht:firlefanz11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. September 2022, 14:10 *Trommelwirbel* Noch 5 min bis zum ETB Leitzinsentscheid alles unter 0,75 wäre ne Unverschämtheit...
https://www.spiegel.de/wirtschaft/europ ... 0958526e0eDie EZB behält sich daher vor, über Anleihenkäufe hoch verschuldeten Eurostaaten zu helfen.
Eine Zinserhöhung mit einer Zusage, zu unterstützen wenn die Zinserhöhung Probleme bereitet, Applaus

"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Und welche Lehre sollte Deutschland daraus am besten ziehen? Na möglichst viele Schulden aufnehmen, denn solide Finanzpolitik wird bestraft. Bei mieser Finanzpolitik hingegen springt die EZB ein und kauft Anleihen zu für die Schuldner günstigen Konditionen auf

Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Eine so starke Zinserhöhung hat es seit Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 noch nie gegeben.
Die Teuerungsraten seien "nach wie vor deutlich zu hoch", begründete EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Schritt.
"Wir hatten unterschiedliche Ansichten am Tisch, eine gründliche Diskussion,
aber das Ergebnis unserer Diskussionen war eine einstimmige Entscheidung."
Die EZB stellte zugleich weitere Zinserhöhungen in den nächsten Monaten in Aussicht.
Signalisiert hatte der EZB-Rat für seine September-Sitzung bereits frühzeitig eine weitere Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte.
Doch weil die Teuerungsrate zuletzt weiter anzog, nahm der Druck auf die Euro-Währungshüter zu,
einen noch größeren Zinsschritt zu beschließen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... s-101.html
mfg
Die Teuerungsraten seien "nach wie vor deutlich zu hoch", begründete EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Schritt.
"Wir hatten unterschiedliche Ansichten am Tisch, eine gründliche Diskussion,
aber das Ergebnis unserer Diskussionen war eine einstimmige Entscheidung."
Die EZB stellte zugleich weitere Zinserhöhungen in den nächsten Monaten in Aussicht.
Signalisiert hatte der EZB-Rat für seine September-Sitzung bereits frühzeitig eine weitere Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte.
Doch weil die Teuerungsrate zuletzt weiter anzog, nahm der Druck auf die Euro-Währungshüter zu,
einen noch größeren Zinsschritt zu beschließen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... s-101.html
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die EZB hat die Aufgabe, den Euroraum zu schützen. Dem würde sie entgegen laufen, wenn sie Länder hängen lassen würde, die mit höheren Zinsen Schwierigkeiten bekommen. Deshalb kann sie nicht einfach nur an der Zinsschraube drehen, sondern muss auch Antworten liefern, damit nicht beispielsweise Italien aber auch zunehmend mehr Frankreich aus dem Euro gedrängt werden.Mendoza hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. September 2022, 17:01 Und welche Lehre sollte Deutschland daraus am besten ziehen? Na möglichst viele Schulden aufnehmen, denn solide Finanzpolitik wird bestraft. Bei mieser Finanzpolitik hingegen springt die EZB ein und kauft Anleihen zu für die Schuldner günstigen Konditionen auf![]()
Würde es Deutschland besser gehen, wenn man eine lockerere Finanzpolitik auch bei uns machen würde? Eher nicht! Das würde den Euro, und schließlich auch unsere Wirtschaft schwächen.
Allerdings neigt Deutschland schon auch dazu, tendenziell eine zu straffe Politik zu machen. Derzeit stehen in Deutschland eine Menge Investitionen an, die eigentlich unsere Zukunftsfähigkeit erhalten sollen. Investitionen in die Energiepolitik, in die Nachhaltigkeit, aber auch in Schulen und die Digitalisierung. Solche Investitionen sind sinnvoll - auch dann, wenn sie Kreditfinanziert sind. Nicht sinnvoll wären kreditfinanzierte Programme der Sozialpolitik.
Leider neigt der deutsche Michel und die deutsche Politik dazu, wenig ganzheitlich auf solche Themen zu schauen, sondern vielmehr zu schnell und zu einseitig mal in Richtung SPAREN und mal in Richtung INVESTITION zu schreien....und der lauteste gewinnt.....das ist aber nicht immer sinnvoll.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Tja…der deutsche Michel…
amerikanischer Zinssatz FED Vereinigte Staaten nun 2,500 % nach 1,750 % seit 28-07-2022
australischer Zinssatz RBA Australien nun 2,350 % nach 1,850 % seit 06-09-2022
britischer Zinssatz BoE Großbritannien nun 1,750 % nach 1,250 % seit 04-08-2022
dänischer Zinssatz Nationalbanken Dänemark nun 0,800 % nach 0,050 % seit 09-09-2022
europäischer Zinssatz EZB Europa nun 1,250 % nach 0,500 % seit 08-09-2022
kanadischer Zinssatz BOC Kanada nun 3,250 % nach 2,500 % seit 07-09-2022
norwegische Zinssatz Norges Bank Norwegen nun 1,750 % nach 1,250 % seit 18-08-2022
polnische Zinssatz NBP Polen nun 6,750 % nach 6,500 % seit 07-09-2022
Alle wichtigen Notenbanken bekämpfen nun doch die Inflation… mit steigenden Zentralbankzinsen.
Aber die gucken alle wohl … nicht ganzheitlich genug.

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wieso - wo genau hat wer denn gesagt, dass steigende Zinsen nicht die Inflation bekämpfen? Ich habe lediglich immer und immer wieder betont, dass steigende Zinsen im Euroraum nicht ganz ungefährlich sind, weil sie auch Nebenwirkungen haben. Ich habe hier die Haltung der EZB für richtig empfunden, nicht zu früh mit steigenden Zinsen einzusteigen. Und ich habe immer wieder darauf verwiesen, dass es eine ganze Reihe weiterer Instrumente gibt, die die EZB ja auch schon länger einsetzt.
Die ersten Mahner bezüglich der steigenden Zinsen im Euroraum gibt es ja auch schon. Warten wir mal ein paar Monate ab, dann werden wir auch die ersten Staaten sehen, die deutlich unter den gestiegenen Zinsen ächzen. Ich tippe mal, dass Frankreich und Italien recht früh dabei sind. Wir sollten uns aber klar machen, dass auch Deutschland in den nächsten Jahren einen enormen Investitionsbedarf hat - beispielsweise wegen des notwendigen Umbaus der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit.
Die URSACHE der Inflation im Euroraum wie auch in den anderen von dir genannten Währungsräumen ist nicht die zu große Geldmenge! Deshalb ist die Wirksamkeit einer Zinserhöhung nicht so stark, wie wenn es vor allem um die Geldmenge ginge. Und: Die Zinserhöhung wird deshalb stärker ausfallen müssen um eine Wirkung zu erzielen - was dann aber einhergeht mit dem Abwürgen der Wirtschaft (erleben wir schon), in dessen Folge Arbeitslosigkeit zu erwarten ist, was dann zu höheren Notwendigkeiten bei Sozialausgaben führt, die die Staaten sich aber nur schwer leisten können, weil die Steuereinnahmen sukzessive bei schlechterer Konjunktur auch wegbrechen. Kredite werden dann notwendig - und die sind teuer.
Zentralbanken haben solche ganzheitlichen Zusammenhänge im Blick - und richten den Zeitpunkt und den Umfang ihrer Zins-Entscheidungen daran aus. Darüber hinaus richtet sich ihre jeweilige konkrete Politik daran aus, in welchem gesetzlichen Rahmen sie sich befinden. Da ist beispielsweise die Position der FED eine andere als die der EZB.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Das regelt der Markt. Auch bei höheren Zinsen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Märkte sind kein Selbstzweck - sondern müssen politisch mit passenden Rahmenbedingungen gestaltet werden, damit sie eine positive Wirkung entfalten können.3x schwarzer Kater hat geschrieben: ↑Sonntag 11. September 2022, 23:23 Das regelt der Markt. Auch bei höheren Zinsen.
Beispielsweise schert sich der Klimawandel überhaupt nicht um irgendwelche Märkte - und wenn der Umstieg in Richtung Klimaneutrales Wirtschaften nicht gelingt, weil die Märkte das nicht hergeben, dann sterben in der Folge viele Millionen Menschen und weite Teile unseres Ökosystems. Du kannst dann erzählen: Aber der Markt hat funktioniert.....
Und ich werde dann antworten: Die Politik hat versagt, weil sie die Preisbildung nicht rechtzeitig so organisiert hat, dass überhaupt eine sinnvolle Preisfindung stattfinden konnte - eine Preisfindung, die die Bedürfnisse der folgenden Generationen mit einbezieht.
Gäbe es beispielsweise keinen politisch eingeführten Preis für CO2 - wir wären noch Jahre zurück was eine vernünftige Klimapolitik angeht.
Gäbe es keinen politisch eingeführten Preis für Soziales - wir wären noch beim Standard, dass die Schere zwischen Arm und Reich beliebig groß sein kann.
Werden die Zinsen zu hoch, werden notwendige Investitionen in Richtung nachhaltigen Wirtschaftens zurückgehalten - den Preis für Klimaänderungen oberhalb des Paris-Protokolls werden die nächsten Generationen bezahlen. Auch mit vielen Menschenleben.
Soviel zu Neoliberalen Marktfantasien. Märkte sind kein Selbstzweck - sondern haben ihre Existenzberechtigung erst dadurch, dass sie zum Wohle der Menschen wirken. Dass sie das tun ist kein Naturgesetz oder Automatismus, sondern bedarf der politischen Begleitung. Unsere Sorge sollte deshalb nicht den Märkten, sondern der Politik gelten.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Eben, möglichst wenig Interventionen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
mhmmm…Kannst Du ja. Die EZB sieht Ihr eigenes Verhalten ja selbst…kritisch..
Welches ich schon früher kritischer sah. Bereits vor Ihrer heutigen Selbsterkenntnis.
mfgSkull hat geschrieben: ↑Freitag 5. August 2022, 08:33
EZB will Inflations-Rechenmodelle anpassen.
Die EZB hatte die aktuelle Inflationsentwicklung unterschätzt.
Nun will die Zentralbank bei ihren Prognose-Modellen nachbessern.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre ökonomischen Modelle zur Prognose von Inflation überprüfen, um künftig präzisere Voraussagen über die Preisentwicklung vorlegen zu können. Zu „Bild“ (Freitag) sagte ein EZB-Sprecher: „Wir arbeiten mit den nationalen Zentralbanken des Euro-Raums daran, die Prognosen in Zeiten von großer Unsicherheit anzupassen und zu verbessern.“
Die EZB habe, wie andere Ökonomen auch, die aktuelle Inflationsrate unterschätzt, räumte der Sprecher ein.
Die EZB steht seit Monaten angesichts der hohen Inflationsraten in den Euro-Staaten in der Kritik.
Der Vorwurf ist, dass sie die Teuerungswelle viel zu spät erkannt hat.
Mehr: „Die Inflation erfordert ein aggressives Vorgehen der EZB“
https://www.handelsblatt.com/finanzen/g ... 08958.html
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Guten Abend,
nachfolgendes ad-personam und themenfremden Spam…entsorgt.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wie kann man ein offensichtlich längst existierendes Problem zu früh bekämpfen?? Die EZB hat schlicht geschlafen!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Nein, sie hat sich schlafend gestellt...!
Die wussten schon ganz genau was da auf uns zu kommt, haben aber zwecks Staatsfinanzierung von insbesondere Italien immer wenn mahnende Stimmen aufkamen abgewiegelt...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Also geschlafen ist definitiv der falsche Ausdruck - die EZB kannte die Probleme, hat sie stets auch benannt, allenfalls deren Tragweite anders eingeschätzt als beispielsweise du es tust. Die EZB hat auch eine Bewertung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel vorgenommen. Und sie hat eine Folgeabschätzung getroffen, wenn sie welche Mittel einsetzt. Und hat sich dann für den Weg entschieden, den sie jetzt geht.
Dass sie geschlafen hat - ich denke, das trifft es nicht.
Ob ihre Entscheidungen falsch waren - kann man aktuell einschätzen, aber sicher nicht vollumfänglich bewerten. Niemand weiß genau, wie der Verlauf gewesen wäre, wenn sie früher eine Zinsentscheidung getroffen hätte. Lass uns da in 3 Jahren nochmal draufschauen - auch da wird es schwer sein genau einzuschätzen, wie viel besser alternative Szenarien gewesen wären. Wir können sie ja nicht durchspielen. Aber dann sehen wir zumindest mal, ob die Eurozone diese Phase halbwegs gut überlebt hat oder nicht.
Derzeit teile ich deine Skepsis und Aufregung noch nicht.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Korrekt. Sie hat nicht geschlafen. Sie hat die Situation und Entwicklung unterschätzt.
FALSCH eingeschätzt. Das, was die Kritiker seit knapp 2 Jahren monieren.
Das was ich hier regelmässig ebenfalls schrieb. Das, was DU regelmässig negiertest.
mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Ich negiere regelmäßig, weil ich deine Einschätzung nicht teile. Ich halte deine Einschätzung für falsch, weil du die negativen Auswirkungen einer anderen EZB-Politik unterschätzt. Würde die EZB deinen Vorstellungen entsprechend handeln, wäre der Euroraum deutlich gefährdet. Auf dieses Spiel kann sich die EZB nicht einlassen, weil sie den EURO-Raum nach dem Gesetz schützen muss.Skull hat geschrieben: ↑Dienstag 13. September 2022, 00:00 Korrekt. Sie hat nicht geschlafen. Sie hat die Situation und Entwicklung unterschätzt.
FALSCH eingeschätzt. Das, was die Kritiker seit knapp 2 Jahren monieren.
Das was ich hier regelmässig ebenfalls schrieb. Das, was DU regelmässig negiertest.
mfg
Bis heute existiert der EURO-Raum - und auch wenn es derzeit ein wenig Druck gibt, der EURO-Raum funktioniert, und kann sich auch derzeit noch ganz gut behaupten.
Die EZB macht ihren Job.
Was genau würde es dem deutschen Sparer nützen, wenn die EZB vor Monaten die Zinssätze angehoben hätte? Wenn in der Folge der Euro-Raum auseinandergebrochen wäre - dann wären auch an der Börse die Fetzen geflogen. Mit Fliehkräften, die kaum noch einzufangen wären.
Tatsächlich werden wir es auch die nächsten Jahre kaum wissen, ob die Politik der EZB richtig oder falsch war - weil wir keinen A/B-Test machen können. Allenfalls kann man in mehreren Jahren rückblickend die Aussage treffen, dass die EZB-Politik bestimmte Konsequenzen hatten die nicht so arg erwünscht waren.....doch selbst dann bleibt es reine Spekulation, ob eine andere Politik der EZB besser gewesen wäre.
Kritiker monieren viel und regelmäßig....und gerade auch bei der EZB gibt es viele Kritiker.....aber die wenigsten kritisieren nachvollziehbar wissenschaftlich vernünftig. Deren Kritik vergleiche ich mit den Begründungen der EZB, und dann schaue ich im Nachgang nach, was tatsächlich passiert ist (im Gegensatz zu dem, was EZB und deren Kritiker prognostiziert haben.....)
Hätten die Kritiker der EZB immer recht behalten - eigentlich hätte der EURO nie eingeführt werden dürfen, weil er noch schneller an die Wand gefahren wäre.......
Haben sie aber nicht.
Tatsächlich können die Kritiker der EZB-Politik lediglich anmerken: Wenn man es etwas mehr so gemacht hätte, wie es die Kritiker meinen, wäre es besser gewesen......
Denn wirklich schlecht war das Ergebnis der EZB-Politik bis heute nicht. Entgegen der Erwartungen der Kritiker gibt es den EURO heute noch - und nicht nur das! KEIN Einziges Euroland musste die Eurozone verlassen - umgekehrt wurde die Eurozone faktisch immer größer - und sie wächst demnächst weiter. Alles obwohl die EZB sowieso nur alles falsch macht? Wohl eher nicht.....
Fragt sich also, wo mehr Laien unterwegs sind....bei den Kritikern der EZB, die noch immer jede Vorhersage über die tatsächliche Entwicklung des EUROs und des EURO-Raumes vergeigt haben, oder doch bei der EZB?
Ich neige dazu, dann doch eher der Politik der EZB zu vertrauen - ich kann deren Begründungen nachvollziehen und verstehe auch die Intentionen ihrer Maßnahmen.
Nicht mehr - nicht weniger.
Kritik an denen zu üben, die tatsächlich was zu entscheiden haben - ist leicht. Mal den ernsthaften Versuch zu wagen, deren Motivation nachzuvollziehen - das wäre professionell.
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Was soll am Euro denn funktionieren? Die Maastricht-Kriterien sind nicht das Papier wert auf dem sie gedruckt sind. In Vor-Euro-Zeiten hätten Griechen, Franzosen und Italiener ihre Währungen einfach abgewertet. Das geht jetzt nicht mehr. Ergebnis ist, dass deren Wirtschaft am Boden liegt und so lange mit aller Gewalt an der 0-Zins-Politik festgehalten wurde, damit die Finanzen besagter Länder nicht zusammen brechen. Nun versucht man sich mit der Behelfskrücke, dass bevorzugt deren Anleihen von der EZB aufgekauft werden um deren Anleihenzinsen künstlich im Keller zu lassen. Es gab auch schon früher die lateinische und die skandinavische Münzunion. Hat alles nicht funktioniert auf die Dauer, weil die Finanzpolitik der Länder vollkommen unterschiedlich war. Heute ist es nicht anders. Es gibt zwar Regeln, aber man kann sie nicht durchsetzen bei unabhängigen Staaten. Es ist ja kein Zufall, dass die Briten, Schweden oder Polen den Euro nicht wollten.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Dann nenne doch mal ein paar Einschätzungen von mir. Da bin ich mal gespannt.Atue001 hat geschrieben: ↑Mittwoch 14. September 2022, 00:09
Ich negiere regelmäßig, weil ich deine Einschätzung nicht teile. Ich halte deine Einschätzung für falsch,
weil du die negativen Auswirkungen einer anderen EZB-Politik unterschätzt.
Würde die EZB deinen Vorstellungen entsprechend handeln, wäre der Euroraum deutlich gefährdet.
Auf dieses Spiel kann sich die EZB nicht einlassen, weil sie den EURO-Raum nach dem Gesetz schützen muss.
Ich bitte um KONKRETE Aussagen von mir. (die falsch sein sollen)
Da musst Du ja zu dem Schluss kommen, dass die EZB die Inflation deutlich unterschätzt hat.Deren Kritik vergleiche ich mit den Begründungen der EZB, und dann schaue ich im Nachgang nach,
was tatsächlich passiert ist (im Gegensatz zu dem, was EZB und deren Kritiker prognostiziert haben.....)
Was sie selbst einräumt, bestätigt und NUN durch deutlich grosse Zinsschritte einzudämmen versucht.
Die EZB hat eben NICHT kleine (frühe) massvolle Zinsschritte vollzogen.
Sie hat zu lange falsch eingeschätzt und macht nun das, was sie bisher versäumt hat.
Es geht nicht um die (grundsätzlichen) Kritiker DER EZB.Hätten die Kritiker der EZB immer recht behalten …
Es geht um die Kritik an BESTIMMTEN Handlungen oder unterlassenen Handlungen der EZB.
Du schreibst doch immer von „differenzierten“ Betrachtungen.
Dann halte Dich bitte selbst dran und bringe nicht alles mögliche undifferenzierte zusammen.
Noch weniger im Zusammenhang mit meinen Aussagen.
Interessant sind da auch meine Aussagen zur Verschuldungs-und Eurokrise.
Deren Rettungsschirme und Euro Rettung.
Da unterstellst Du mir wieder Dinge, die gerade ich, niemals vertreten habe.

Suche doch mal nach Aussagen. Falls Du keine finden willst oder findest,
unterlasse DEINE falschen Unterstellungen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Ich glaube, bei den Betrachtungen hier wird zu wenig auf den US-Dollar geschaut.
Im ersten Pandemiejahr hat die FED den Leitzins gesenkt. Wäre sehr überraschend gewesen, wenn die EZB hier bereits mit Zinsanhebungen begonnen hätte.
Mit den Zinsen ging es bei der FED erst dieses Jahr im März rauf. Bei der EZB dann im Juli. Hätte sie früher machen können, aber die Inflation ist in den USA trotz höherem Zins nicht viel besser (wenigstens die Tendenz nach unten).
Die EZB wird da sicher nachziehen, um gegenüber dem Dollar nicht zu stark abzuwerten und wird hoffen, dass die Inflation ebenfalls nach unten wandert.
Stärkere Zinsbewegungen als in den USA sollten wir nicht erwarten. Nur wenn die Inflation im Euroraum nicht das macht, was sie in den USA machen wird.
Im ersten Pandemiejahr hat die FED den Leitzins gesenkt. Wäre sehr überraschend gewesen, wenn die EZB hier bereits mit Zinsanhebungen begonnen hätte.
Mit den Zinsen ging es bei der FED erst dieses Jahr im März rauf. Bei der EZB dann im Juli. Hätte sie früher machen können, aber die Inflation ist in den USA trotz höherem Zins nicht viel besser (wenigstens die Tendenz nach unten).
Die EZB wird da sicher nachziehen, um gegenüber dem Dollar nicht zu stark abzuwerten und wird hoffen, dass die Inflation ebenfalls nach unten wandert.
Stärkere Zinsbewegungen als in den USA sollten wir nicht erwarten. Nur wenn die Inflation im Euroraum nicht das macht, was sie in den USA machen wird.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Nicht können.... MÜSSEN...!
aber die Inflation ist in den USA trotz höherem Zins nicht viel besser (wenigstens die Tendenz nach unten).

Wenn sie weiter in solchen Mickerschritten anhebt ganz sicher nicht...Die EZB wird da sicher nachziehen, um gegenüber dem Dollar nicht zu stark abzuwerten und wird hoffen, dass die Inflation ebenfalls nach unten wandert.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Es gibt erste Anzeichen, dass man in den USA schon über dem Berg ist, bezgl Inflation weil man eben recht zügig und kraftvoll gehandelt.z4ubi hat geschrieben: ↑Montag 19. September 2022, 18:11 Ich glaube, bei den Betrachtungen hier wird zu wenig auf den US-Dollar geschaut.
Im ersten Pandemiejahr hat die FED den Leitzins gesenkt. Wäre sehr überraschend gewesen, wenn die EZB hier bereits mit Zinsanhebungen begonnen hätte.
Mit den Zinsen ging es bei der FED erst dieses Jahr im März rauf. Bei der EZB dann im Juli. Hätte sie früher machen können, aber die Inflation ist in den USA trotz höherem Zins nicht viel besser (wenigstens die Tendenz nach unten).
Die EZB wird da sicher nachziehen, um gegenüber dem Dollar nicht zu stark abzuwerten und wird hoffen, dass die Inflation ebenfalls nach unten wandert.
Stärkere Zinsbewegungen als in den USA sollten wir nicht erwarten. Nur wenn die Inflation im Euroraum nicht das macht, was sie in den USA machen wird.
Während man in Europa die Spitze des Eisbergs noch garnicht erreicht hat. Ich schätze bei der aktuellen Zinspolitik der EZB werden wir die Spitze des zweistelligen Eisbergs erst Ende des Jahres oder Anfang des nächsten Jahres erleben.
Vorallem weil wir durch die schwache Performance der EZB, nun eben auch noch ne eingeschleppte Inflation zusätzlich oben drauf bekommen, dadurch das Rohstoffe international vorallem in Dollar gehandelt werden und der Euro eben nun weniger Wert ist als der Dollar.
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wie gesagt, die Inflation in den USA steht noch nicht viel besser da. Es stehen dieses Jahr noch 2 Zinssentscheidungen aus.
Die 2% sehen wir evtl. noch dieses Jahr bei der EZB.
firlefanz11 hat geschrieben: ↑Dienstag 20. September 2022, 10:04Die Inflation folgt den Zinsen mit mind. 6 Monaten Verzögerung...

Es scheint eher der Fall zu sein, dass der Zins der Inflationsentwicklung folgt.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die US-Notenbank hat zum dritten Mal in Folge den Leitzins stark um 0,75 Prozentpunkte erhöht
- auf eine Spanne von nun 3,0 bis 3,25 Prozent. Hintergrund ist die historisch hohe Inflation in den USA. Die US-Notenbank Fed hat die Serie großer Zinsschritte fortgesetzt und den Leitzins zum dritten Mal hintereinander um 0,75 Prozentpunkte angehoben - auf die neue Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Mit dem Schritt soll der ausufernden Inflation begegnet werden, die in den USA historisch hoch ist.Fünf Anhebungen im laufenden Jahr Bereits im Juni und Juli hatte die Notenbank das Zinsniveau um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht. In diesem Jahr hat die Fed den Leitzins bereits fünf Mal angehoben. Zu Jahresbeginn hatte er noch in einer Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent gelegen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fe ... s-143.html
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Was für ein Theater wegen 3%. Anfang der 80er Jahre lag der Leitzins bei etwa 20%.Skull hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. September 2022, 20:55 Die US-Notenbank hat zum dritten Mal in Folge den Leitzins stark um 0,75 Prozentpunkte erhöht
- auf eine Spanne von nun 3,0 bis 3,25 Prozent. Hintergrund ist die historisch hohe Inflation in den USA. Die US-Notenbank Fed hat die Serie großer Zinsschritte fortgesetzt und den Leitzins zum dritten Mal hintereinander um 0,75 Prozentpunkte angehoben - auf die neue Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Mit dem Schritt soll der ausufernden Inflation begegnet werden, die in den USA historisch hoch ist.Fünf Anhebungen im laufenden Jahr Bereits im Juni und Juli hatte die Notenbank das Zinsniveau um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht. In diesem Jahr hat die Fed den Leitzins bereits fünf Mal angehoben. Zu Jahresbeginn hatte er noch in einer Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent gelegen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wie war da noch etwas mit Lohn zurück Haltungen wir befinden uns doch angeblich in einer Krise?
Auf zur Lohnpreispirale bzw. zur Hyperinflation. Bzw. Schamheit gibt es bei manchen Personenkreisen leider nicht mehr.
Das nennt man doch Gratismenthalität, die einen sollen Hungern, die anderen können sich den nächsten Porsche für den nächsten Monat kaufen. Wieso den Porsche gibt es doch gratis.
Dax Vorstände bekommen 25 % mehr!
Dhttps://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... i-101.html
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
"Die Gehälter der DAX-Vorstände einschließlich der Konzernchefs stiegen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um 24 Prozent auf durchschnittlich 3,9 Millionen Euro. Nach einem Gewinneinbruch im Corona-Krisenjahr 2020, in dem Vorstände teilweise auf einen Teil ihres Festgehaltes verzichtet hatten, erwirtschafteten die 40 Unternehmen der obersten deutschen Börsenliga den Angaben zufolge 2021 in der Summe einen Rekordgewinn. Der operative Gewinn sei um 122 Prozent auf zusammengerechnet rund 169,9 Milliarden Euro gestiegen"Jo33 hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. September 2022, 19:07 Wie war da noch etwas mit Lohn zurück Haltungen wir befinden uns doch angeblich in einer Krise?
Auf zur Lohnpreispirale bzw. zur Hyperinflation. Bzw. Schamheit gibt es bei manchen Personenkreisen leider nicht mehr.
Das nennt man doch Gratismenthalität, die einen sollen Hungern, die anderen können sich den nächsten Porsche für den nächsten Monat kaufen. Wieso den Porsche gibt es doch gratis.
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Da geht es um 2021.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Inflation steigt auf 10 % in Deutschland, stärker als in de 70zigern, mehr als seit es jemals bei der DM der Fall war.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... r-101.html
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5666202
https://www.sueddeutsche.de/bayern/baye ... -1.5666174
In Bayern steigt die Inflation sogar auf fast 11 %
Damit war zwar zu rechnen, dennoch ein hystorisches Ereignis.
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In Bayern steigt die Inflation sogar auf fast 11 %
Damit war zwar zu rechnen, dennoch ein hystorisches Ereignis.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
10% ist durch den Warenkorb noch schöngerechnet. Viele Leute können außer Lebensmittel und Energie sowieso nichts mehr kaufen, und da haben wir mittlerweile Zahlen von ~ +20% bzw. +40%Jo33 hat geschrieben: ↑Donnerstag 29. September 2022, 15:12 Inflation steigt auf 10 % in Deutschland, stärker als in de 70zigern, mehr als seit es jemals bei der DM der Fall war.
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In Bayern steigt die Inflation sogar auf fast 11 %
Damit war zwar zu rechnen, dennoch ein hystorisches Ereignis.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Aktuelle Kerninflation Deutschland 8/2022 = 3,5 %, Eurozone 4,3 %, USA 6,3%Merkel_Unser hat geschrieben: ↑Donnerstag 29. September 2022, 18:27 10% ist durch den Warenkorb noch schöngerechnet.
https://www.inflationsrate.com/kerninflation/
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Hat sie nicht. Sie hat bisher für mich völlig nachvollziehbar reagiert.
Auch eine Inflation von temporär gemessen 10% ist noch kein wirkliches Argument für eine deutlich restriktivere Politik.
Es ist noch nicht so lange her, da wurde die EZB zerrissen, weil sie angeblich zu wenig die Inflation befeuert hat.....
Es ist halt doch das typische Experten Problem......80 Millionen Deutsche wissen alle besser als die Experten der EZB, was man tun sollte, um den Euro zu verteidigen.......und jeder der Betroffenen ist vor allem sich selbst der nächste......
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Ein absolut wichtiger Beitrag!Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Donnerstag 29. September 2022, 18:49 Aktuelle Kerninflation Deutschland 8/2022 = 3,5 %, Eurozone 4,3 %, USA 6,3%
https://www.inflationsrate.com/kerninflation/
Re: Nullzinspolitik und Inflation
Was soll ich denn mit der Kerninflation? Die ist dazu da um saisonale Effekte rauszurechnen. Wer glaubt denn ernsthaft, dass wir wieder auf Energie- und Lebensmittelpreise von Vor-Corona-Zeiten bekommen? Essen, Heizung und Tanken, die da nicht enthalten sind, gehören ja nun auch nicht gerade zur Rubrik "Luxus" auf den man ein paar Jahre verzichten kann. Unsere Ausgaben haben sich real um etwa 10% erhöht und nicht um 3,8%.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Die Kerninflation sagt aber überhaupt nichts über die reale Inflation aus, was jeder Normalo zu spüren bekommt. Zumindest für diejenigen die sich selbst darum kümmern müssen.
Zumal die reale Inflation insbesondere bei Lebensmitteln schon höher ist.
Bsp. Für einen Einkaufswagen mit Lebensmitteln was letztes Jahr 50 € gekostet hat, zahlt man nun 60 €, da die Preise dort nicht um 10 % gestiegen sind, sondern um 20 %. D.h. Die wenigsten können nun sagen, ich spare an den Lebensmitteln, Deutschland bezahlte bisher schon am wenigsten für Lebensmittel, nahezu weltweit. Die als Bsp. 10 € mehr Kosten pro Woche für ein Single sind nun weg. Und bei Familien sind es dann eben nicht nur 10 €, sondern 50 € die Woche, wo nun alleine für Lebensmittel mehr drauf gehen. Wobei dieses Bsp. Wohl auch eher schon sparsam, geschönt gerechnet ist.
Dazu kommt das Strom, Gas, Öl, Benzin um etwa 40 % gestiegen sind.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Also 10 Prozent Inflation…sind KEIN Grund für eine restriktive Geldpolitik ?

Ich lach mich weg.

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Nächstes Update der Inflationsrate in Deutschland:
2022
Sep 10,0
Aug 7,9
Jul 7,5
Jun 7,6
Mai 7,9
Apr 7,4
Mär 7,6
Feb 5,5
Jan 5,1
2021
Dez 5,7
Nov 6,0
Okt 4,6
Sep 4,1
Aug 3,4
Jul. 3,1
Jun 2,1
Mai 2,4
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wer genau sagt denn, dass man bei 10% Inflation keine restriktivere Geldpolitik machen sollte? Die EZB hat bereits erste Schritte für eine restriktivere Geldpolitik getätigt - die nächsten sind im Oktober zu erwarten. Wahrscheinlich ist dann ein Zinsschritt von wenigstens +0,5% - aber auch 0,75% oder 1% sind denkbar.
Allerdings ist auch klar, dass mit diesen Maßnahmen wir halt auch die Nebenwirkungen zunehmend mehr zu spüren bekommen. Die fallenden Börsenkurse sind da schon mal ein erstes Indiz.
Was ist als Nebenwirkung zu erwarten:
- Rezession
- steigende Staatsschulden
- Verwerfungen und soziale Spannungen in einigen EU-Mitgliedsländern
- Zusammenbruch vieler mittelständischer Unternehmen
- Sprengkraft für die EURO-Zone
- Weiteres Erstarken starker nationalistischer Strömungen in vielen EU-Ländern
und und und
Mit 5-6% Inflation können wir über einen gewissen Zeitraum (auch mal 2-3 Jahre) in der Eurozone gut leben - zumal die Ursachen für diese Inflation nicht wirklich in der Geldmenge zu suchen sind, sondern stark durch äußere Einflüsse geprägt sind. 10% sind natürlich zu viel. Aber auf eine Inflation von 2% zurück zu kommen ist derzeit utopisch und wäre die falsche Antwort auf die aktuellen Herausforderungen.
Dass es aktuell 10% sind war durchaus zu erwarten - und es wird noch schlimmer kommen, denn zahlreiche Preiserhöhungen kündigen sich bereits seit Monaten an, werden aber erst in den nächsten 3-6 Monaten die Verbraucher gleich einem Hammer treffen.
Was danach passiert - hängt maßgeblich davon ab, wie sich der Ukraine-Krieg weiter entwickelt.
Wenn Putin scheitert es zum Machtwechsel in Russland kommt, könnte sich vieles auch binnen weniger Monate wieder total entspannen.
Wenn es zu einer dauerhaften Hängepartie in der Ukraine kommt, kann die angespannte Wirtschaftslage noch Jahre andauern.
Wenn Putin sich zum Einsatz von Atomwaffen entschließt - ist alles denkbar! Dann wird sich in der Welt noch vieles mehr ändern.
Die Welt steht am Abgrund, aber nicht wegen 10% Inflation in der Eurozone! Und auch nicht wegen der EZB-Politik. 10% Inflation sind da noch eines der kleineren Probleme die wir haben.
Es ist da aber schön zu hören, dass wenigstens du deinen dir ganz eigenen Humor behältst und über all das nur lachst.....
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Wieso reden wir nicht schon seit Jahren über Kerninflation?Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Donnerstag 29. September 2022, 18:49 Aktuelle Kerninflation Deutschland 8/2022 = 3,5 %, Eurozone 4,3 %, USA 6,3%
https://www.inflationsrate.com/kerninflation/
Wie wird sie berechnet`
toll, wir lassen die enorm gestiegenen Energiepreise und Lebensmittelpreise, an denen kein einziger Verbraucher vorbei kommt aus der Gesamtbetrachtung raus...und schon haben wir eine Kerninflation, die trotzdem deutlcih über dem Inflationsziel der EZB von 2% liegt...Berechnung
Dazu wird der aktuelle Gesamtverbraucherpreis (Monat X) ohne Energie und Nahrungsmittel durch den Gesamtverbraucherpreis (Monat X) ohne Energie und Nahrungsmittel des Vorjahresmonats dividiert und mit 100 multipliziert. Durch Subtraktion von -100 ergibt sich die Kerninflationsrate des Monats x.
Die Alchemisten hatten ähnlich wirksame Formeln um die Leute zu verarschen
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.
„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Aufgabe der EZB ist Geldwertstabilität im EuroraumAtue001 hat geschrieben: ↑Freitag 30. September 2022, 22:52 Wer genau sagt denn, dass man bei 10% Inflation keine restriktivere Geldpolitik machen sollte? Die EZB hat bereits erste Schritte für eine restriktivere Geldpolitik getätigt - die nächsten sind im Oktober zu erwarten. Wahrscheinlich ist dann ein Zinsschritt von wenigstens +0,5% - aber auch 0,75% oder 1% sind denkbar.
Allerdings ist auch klar, dass mit diesen Maßnahmen wir halt auch die Nebenwirkungen zunehmend mehr zu spüren bekommen. Die fallenden Börsenkurse sind da schon mal ein erstes Indiz.
..
Die EZB hat für die Südländer, ins Italien , GEldpolitik gemacht,
Das war schon zu erwarten, bevor Großbritanien aus der EU gegangen ist.
Schon damals war mir klar, dass die EZB nicht mehr die strengen Kriterien der Geldwertstabilitt wie von GB und Deutschland eingefortert, würde einhalten. Das Duo CL EZB und Draghi , ital. Ministerprädident . hat perfekt funktioniert. Für Italien.
Genau genommen ist die anziehende Inflation von 2021 auch eine Folge des Brexit gewesen. Spätestens im Herbst hätte die EZB gegensteuern müssen. Aber CL betonte ständig, dass die Inflation nur vorüber gehend ansteigen würde und sie langfistig das 2% Ziel sehen würde.
Sie hat noch nicht mal reagiert, als die Erzeugerpreise bereits durch die Decke gingen - da ist jedem klar gewesen, dass die Verbraucher und eine hohe Inflation auf dem Fuß folgen würden.
CL hat mit ihren Zinsschrittem zu lange gewartet und reguliert die Zinsen nun in den Abschwung /Rezession hinein.
Wollte man Europa wirtschaftl schwächen, dann genau so.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Natürlich bewahre ich mir meinen Humor. Warum denn auch nicht ?
Ich lache auch nicht über all das. Dein ad-personam greift mal wieder nicht.
Ich amüsiere mich lediglich über Deine „Verrenkungen“, Wendungen und Teilaussagen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Genau, weil das kurzfristig schwankende Preise sind, die langfristig nur wenig Bedeutung haben, auch und gerade für die Geldpolitik. Maßnahmen, die die EZB jetzt gegen diese kurzfristige und importierte Inflation ergreift, werden erst viel später wirksam, weil "die Wirtschaft" ein sehr komplexes und träges System ist, das nicht auf Zuruf seine Richtung ändert. Deswegen müssen Eingriffe auch wohl überlegt sein.Seidenraupe hat geschrieben: ↑Samstag 1. Oktober 2022, 01:55 toll, wir lassen die enorm gestiegenen Energiepreise und Lebensmittelpreise, an denen kein einziger Verbraucher vorbei kommt aus der Gesamtbetrachtung raus...
Und alles hat zwei Seiten, der schwache Euro ist gut für die deutsche Wirtschaft, Exporte werden dadurch günstiger, die deutschen Produkte sind gefragter.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation
Gerade im Moment überwiegt aber der gegenteilige preiserhöhende Effekt der Rohstoffpreise in USD.Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Samstag 1. Oktober 2022, 08:53
Und alles hat zwei Seiten, der schwache Euro ist gut für die deutsche Wirtschaft, Exporte werden dadurch günstiger,
die deutschen Produkte sind gefragter.
Und ob bei den weltwirtschaftlichen Aussichten und Warenflüssen die vermeintlich günstigen Exporte
eine grosse Rolle spielen ist auch eine Frage. Der grosse Teil der Exporte gehen ja in und innerhalb des Euroraumes und der EU.
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