Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45698
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Cobra9 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Donnerstag 10. März 2022, 17:23 Ein Ersatzdienst ist wie der Name schon sagt ein Ersatzdienst. Er erstetzt also irgendwas konkret, also den Wehrdienst.
Es ging aber um ein allgemeines Pflichtjahr, das losgelöst vom Wehrdienst für jeden gilt, also z.B. für Frauen oder auch für junge Menschen, die für den Wehrdienst untauglich sind.
Dass Wehrdienst immer auch Ersatzdienst einschließt für Menschen, die aus Gewissensgründen den Dienst aus der Waffe verweigern ist in unserem Rechtsverständnis ja sowieso klar. Das habe auch nicht in Frage gestellt.
Es ging am Anfang der Diskussion um ein allgemeines Pflichtjahr und zwar vollkommen ohne wirkliche Notwendigkeit.
Also bitte. Pflichtjahr oder Wehrpflicht/ Ersatzdienst unterscheiden sich minimal. Es handelt sich um Pflichtdienste. Ich kann auch Deutschlandjahr sagen.

Wir haben das seit Jahren im Verband, den Reserve treffen ect.

Eine Aktivierung der Wehrpflicht funktioniert nur wenn jedes Geschlecht einbezogen wird. Thema Wehrgerechtigkeit.

Ergo muss man mit der Wehrpflicht aber auch wieder Ersatzdienst anbieten. Nur mal angenommen die Wehrpflicht kommt für alle Geschlechter wieder. Dann ist es Pflicht für alle in den passenden Jahrgängen entweder Wehrpflichtiger zu werden oder Ersatzdienst zu leisten.

Eine brauchbare Ausbildung braucht rund 12 Monate beim Bund. Solange geht der Ersatzdienst auch.

Wo soll jetzt der Unterschied liegen zwischen Pflichtjahr über 12 Monate oder Wehrpflicht & Ersatzdienst.

Ob Du jetzt Ersatzdienst leistet im Krankenhaus oder das als Pflichtjahr bezeichnen tust kommt im Endeffekt auf das gleiche raus.

Junge Menschen müssen für 12 Monate was tun. Entweder Wehrpflicht oder Ersatzdienst. Pflicht ergo.

Ein Punkt der gegen die erneute Aktivierung der Wehrpflicht spricht, wäre dass die heute wesentlich kleinere und ganz anders strukturierte Bundeswehr die große Zahl der bei der Einführung einer solchen Dienstpflicht zu erwartenden Wehrpflichtigen überhaupt nicht mehr verwenden könne.

Damit wäre aber eine Ungerechtigkeit vorzufinden. Und die gab's bereits ab 2000. Anderer Punkt. Wehrpflichtige kosten viel Geld.

Ich bin nicht gegen die Wehrpflicht per se. Vor allem weil man wichtige Fähigkeiten erlernen kann. Aber die Wehrpflicht inklusive Rest wird nicht mehr kommen.

Meine Meinung.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Cobra9 hat geschrieben: Freitag 11. März 2022, 00:23 Also bitte. Pflichtjahr oder Wehrpflicht/ Ersatzdienst unterscheiden sich minimal.
Nein. Ein allgemeiner Pflichtdienst ist losgelöst von der Wehrpflicht. Er hat nicht das geringste mit der Wehrpflicht zu tun. Wie Tom schon schrieb. Das sind zwei völlig unterschiedliche Konzepte.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Sonnenwaage
Beiträge: 1293
Registriert: Montag 21. Juli 2014, 20:05

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Sonnenwaage »

Du kannst dich gerne für den Krieg einsetzen lassen und unterschreiben. Der Jugend soll nichts aufgezwungen werden, schon gar nicht Lebensgefahr.
»Die Wahrheit aber«, so heißt es,»wird Euch frei machen.«
Aber nur, wenn wir unter ihr stehen und die Liebe nicht zerstören.
Denn »wer in der Liebe ist, ist in der Wahrheit.«
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: Sonntag 1. April 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Progressiver »

"Dienst" kommt von "dienen". Welchem Herrn soll hier gedient werden? Ich finde es bezeichnend, dass sich die CDU für eine Dienstpflicht einsetzen will. Der Bürger als Untertan. Tatsächlich leben wir aber in einer Demokratie. Theoretisch ist das Volk selbst der Souverän. Also der Herrscher. Soll es also Diener seiner selbst sein? Oder die jungen Leute Diener irgendwelcher alten Gerontokraten? Dies verstößt gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. In einer echten Demokratie kann es also meiner Ansicht nach nur eine Freiwilligenarmee geben.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Erasmus

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Erasmus »

Progressiver hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 19:37 "Dienst" kommt von "dienen". Welchem Herrn soll hier gedient werden? Ich finde es bezeichnend, dass sich die CDU für eine Dienstpflicht einsetzen will. Der Bürger als Untertan. Tatsächlich leben wir aber in einer Demokratie. Theoretisch ist das Volk selbst der Souverän. Also der Herrscher. Soll es also Diener seiner selbst sein? Oder die jungen Leute Diener irgendwelcher alten Gerontokraten? Dies verstößt gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. In einer echten Demokratie kann es also meiner Ansicht nach nur eine Freiwilligenarmee geben.
Also ist echte Demokratie gleich Gerechtigkeit, die durch eine Söldnerarmee garantiert wird.

Die Ironie liegt darin, dass Söldner in der Regel kein sehr feinfühlig demokratisches Staatsverständnis haben. Da kann man einen direkten Zusammenhang zu autoritären Weltbildern herstellen.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35759
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Billie Holiday »

Erasmus hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 21:46 Also ist echte Demokratie gleich Gerechtigkeit, die durch eine Söldnerarmee garantiert wird.

Die Ironie liegt darin, dass Söldner in der Regel kein sehr feinfühlig demokratisches Staatsverständnis haben. Da kann man einen direkten Zusammenhang zu autoritären Weltbildern herstellen.
Aber verteidigen Söldner nicht alles, solange die Kohle stimmt?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35759
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Billie Holiday »

Progressiver hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 19:37 "Dienst" kommt von "dienen". Welchem Herrn soll hier gedient werden? Ich finde es bezeichnend, dass sich die CDU für eine Dienstpflicht einsetzen will. Der Bürger als Untertan. Tatsächlich leben wir aber in einer Demokratie. Theoretisch ist das Volk selbst der Souverän. Also der Herrscher. Soll es also Diener seiner selbst sein? Oder die jungen Leute Diener irgendwelcher alten Gerontokraten? Dies verstößt gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. In einer echten Demokratie kann es also meiner Ansicht nach nur eine Freiwilligenarmee geben.
Ein Diener dessen, was ihm etwas bedeutet.
Gut, wer nichts hat zum Verteidigen, wird keine Probleme mit dem Wechsel in eine Diktatur haben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 41534
Registriert: Dienstag 17. Juli 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von relativ »

Progressiver hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 19:37 "Dienst" kommt von "dienen". Welchem Herrn soll hier gedient werden? Ich finde es bezeichnend, dass sich die CDU für eine Dienstpflicht einsetzen will. Der Bürger als Untertan. Tatsächlich leben wir aber in einer Demokratie. Theoretisch ist das Volk selbst der Souverän. Also der Herrscher. Soll es also Diener seiner selbst sein? Oder die jungen Leute Diener irgendwelcher alten Gerontokraten? Dies verstößt gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. In einer echten Demokratie kann es also meiner Ansicht nach nur eine Freiwilligenarmee geben.
Also die Einstellung von nächsten Generationen noch zu vertiefen, die Demokratie und Freiheit kommt frei Haus, ohne eigenes dazutun und andere werden meine Freiheit schon verteidigen, sollte doch spätestens seit den jüngsten Ereignissen überdacht werden.
Wir sollten uns eine gewisse Wehrhaftigkeit, die durch die ganze Gesellschaft geht schon noch , oder wieder behalten bzw. wieder aneignen.
Wie man dies neu ausgestaltet und eine zeitgemäße Regelung findet, kann man ja im gesellschaftlichen Diskurs herausfinden. In anbetracht der aktuellen, aber auch der wohl zukünftig kommenden Herrausforderungen für unsere Demokratie, halte ich diese Neuausrichtung unser Gesellschaft für zwingend notwendig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: Sonntag 1. April 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Progressiver »

Unter Freiwilligenarmee verstehe ich vor allem eine Berufsarmee, wie wir sie haben. Also hochspezialisierte Leute. Und seit wir diese Berufsarmee haben, ist mir noch kein Militärputsch bekannt geworden, der die demokratisch gewählte Regierung beseitigen und durch eine Diktatur ersetzen wollte.

Wehrgerechtigkeit wiederum wäre nur so herzustellen, dass alle erwachsenen deutschen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen im Ernstfall zu den Waffen gerufen werden. Also quasi das gesamte Wahlvolk. Wenn aber hier von einer Wehr- oder Dienstpflicht die Rede ist, so sind doch in der Regel nur die circa zwanzig Jahre alten Menschen gemeint. Die Mehrheit der Alten bestimmt dann, dass die Minderheit der jungen Leute für sie im Extremfall ihr Leben opfert, damit die Rentner noch ein paar Jährchen ungestört leben und die Luft verpesten können.

Im Ernst: Die Alten hierzulande schulden den Jungen jetzt schon viel zu viel. Unter anderem eine intakte Umwelt. Diese wird aber auf Teufel komm raus zerstört. Was den Jungen bleibt, das ist ein verbrannter Planet, auf dem sämtliche Ökosysteme kollabieren werden. Und jetzt sollen die Jungen als Dank dafür noch ihr Leben oder ihre Gesundheit riskieren?

Wie gesagt: Eine Berufsarmee mit guter innerer Führung halte ich für die beste Option. Auf Verbrecherjagd lässt man ja auch nicht Hinz und Kunz gehen, die sich als Bürgerwehr bewaffnen und im Ernstfall zur Lynchjustiz greifen würden. Sondern eben die Profis von der Polizei.

Das mit der allgemeinen Dienstpflicht oder Wehrpflicht müssen sich wohl irgendwelche sadistischen Gerontokraten ausgedacht haben, die es ärgert, dass viele jungen Leute zu FFF-Demos gehen oder ähnliches. Diese sollen jetzt dazu erzogen werden, sich gleichschalten zu lassen und sich unterzuordnen. So lässt sich aber keine Demokratie retten.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Christdemokrat
Beiträge: 1366
Registriert: Montag 16. August 2021, 17:37

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Christdemokrat »

Ich bin für die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. 18 Monate Grundwehrdienst für alle Jungen und Männer im Anschluß an den Schulabschluß wären sinnvoll. Ausnahmen darf es im Sinne der Wehrgerechtigkeit und der allgemeinen Wehrertüchtigung nicht mehr geben.

Über einen sozialen Pflichtdienst für Mädchen und junge Frauen könnte man diskutieren. Ein Jahr im Dienst für alte, kranke und behinderten Menschen, in der Betreuung von Kindern oder in der Haushaltshilfe.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 22228
Registriert: Dienstag 24. März 2015, 18:30

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Vongole »

Jawoll, Männer an die Gewehre, Frauen zu K.K.K., die Fünfziger lassen grüßen. :rolleyes:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Beiträge: 35759
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Billie Holiday »

Christdemokrat hat geschrieben: Freitag 25. März 2022, 23:25 Ich bin für die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. 18 Monate Grundwehrdienst für alle Jungen und Männer im Anschluß an den Schulabschluß wären sinnvoll. Ausnahmen darf es im Sinne der Wehrgerechtigkeit und der allgemeinen Wehrertüchtigung nicht mehr geben.

Über einen sozialen Pflichtdienst für Mädchen und junge Frauen könnte man diskutieren. Ein Jahr im Dienst für alte, kranke und behinderten Menschen, in der Betreuung von Kindern oder in der Haushaltshilfe.
Ich las einst ein Interview mit einem britischen Soldaten, der geschwärmt hat, von den besten britischen Kampfhubschrauberpiloten seien viele weiblich.
Vielleicht sollte man weniger aufs Geschlecht gucken als auf Talent, Interesse und Berufswunsch? Eine taffe Soldatin und ein liebevoller aber durchsetzungsfähiger Kita-Erzieher - was spricht dagegen?
Ich habe in Kiel einen weiblichen Feldwebel kennengelernt, mit dem ich nicht diskutieren wollte, zierlich und hübsch, aber ein Kerl im Auftreten. Die will keine alten Hintern abwischen oder plärrende Kleinkinder erziehen.
Meine Omas Lieblingspfleger im Altenheim war ein Mann.

:x Ist hilfreich, im Jetzt anzukommen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
wiego
Beiträge: 21
Registriert: Dienstag 29. März 2022, 19:17

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von wiego »

Ich denke noch brauchen wir nicht die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. Wenn es dann kommt, dann fände ich einen allgemeinen Pflichtdienst für alle zeitgemäß. Da soll dann jeder einen anerkannten Dienst machen dürfen - erst wenn sich dann nicht genug für den Wehrdienst entscheiden, dann sollte es steuernde Maßnahmen geben.

Eine Wehrlotterie für Männer wäre das Schlimmste. Ohne die wirkliche Notwendigkeit eines solchen Dienstes, sollte es allerdings keinerlei verpflichtende Dienste geben. Also, wenn Zwang notwendig, dann für alle und geschlechtergerecht, aber kein Sklavendienst, weil andere dabei Geld sparen.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 40920
Registriert: Sonntag 4. September 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badische Sahelzone

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben: Samstag 26. März 2022, 00:49 Jawoll, Männer an die Gewehre, Frauen zu K.K.K., die Fünfziger lassen grüßen. :rolleyes:
Genau!
Da herrschte noch Zucht und Ordnung - und Gewissheit, dass keine Frau einem Mann seinen Stand in der Gesellschaft streitig macht. ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8826
Registriert: Mittwoch 27. Februar 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben: Samstag 26. März 2022, 00:49 Jawoll, Männer an die Gewehre, Frauen zu K.K.K., die Fünfziger lassen grüßen. :rolleyes:
Es ist mE wirklich einfaeltig, bei der Wehrpflicht und SelbstVerteidigung auf die weibliche Haelfte der Bevoelkerung zu verzichten :D
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45698
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Cobra9 »

Vongole hat geschrieben: Samstag 26. März 2022, 00:49 Jawoll, Männer an die Gewehre, Frauen zu K.K.K., die Fünfziger lassen grüßen. :rolleyes:
Jawoll. :D :p

Ganz im Ernst. Ich war skeptisch mit Frauen generell in der Truppe. Aber es ist eine Bereicherung und Stärkung der Truppe.
Benutzeravatar
Kritikaster
Vorstand
Beiträge: 25550
Registriert: Samstag 1. Oktober 2016, 00:55
user title: TROLLJÄGER
Wohnort: Unbedeutender, abgelegener Seitenarm der Milchstrasse

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Kritikaster »

wiego hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 21:50 Ich denke noch brauchen wir nicht ...
Bis sie Dir möglicherweise sinnvoll erschiene, könnte es zu spät sein.

Besser, man hat etwas und braucht es nicht/muss es nicht zum Einsatz bringen (gerade im Bereich Sicherheit/Verteidigung), als es zu benötigen und dann das Potential nicht zur Verfügung zu haben.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 23376
Registriert: Freitag 7. August 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 22:36 Es ist mE wirklich einfaeltig, bei der Wehrpflicht und SelbstVerteidigung auf die weibliche Haelfte der Bevoelkerung zu verzichten :D
Ganz deiner Meinung! Ich bin bei Wiedereinführung einer Wehrpflicht für eine Wehrpflicht für Männer UND Frauen.
Dann kann sich auch niemand mehr beschweren, es gäbe keine "Geschlechtergerechtigkeit":thumbup:
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
grus
Beiträge: 5
Registriert: Samstag 26. Februar 2022, 19:09

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von grus »

Erasmus hat geschrieben: Samstag 5. März 2022, 12:02 Zuerst die Grundsatzentscheidung für oder gegen eine Dienstpflicht. Dann folgt die praktische Planung und Umsetzung.
Eine Straße zu planen, die keiner braucht, scheint wenig sinnhaft.
Bisher konnte keiner sagen, warum wir die Straße brauchen. Manche sagen, wir brauchen die Straße, andere sagen wir brauchen sie nicht. Argumente werden kaum genannt.
Erasmus

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Erasmus »

grus hat geschrieben: Mittwoch 30. März 2022, 10:50 Bisher konnte keiner sagen, warum wir die Straße brauchen. Manche sagen, wir brauchen die Straße, andere sagen wir brauchen sie nicht. Argumente werden kaum genannt.
Die Regierungsparteien haben sich wohl für den Geländewagen entschieden, den Offroader.

Zu Vergleichszwecken:

https://de.statista.com/statistik/daten ... enstaerke/
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:16 Hmmmm, im Wort WehrDIENST steckt doch DIENST drin, also was nun?
Du hattest also die Wehrpflicht auch für Frauen gemeint und nicht den in der Diskussion stehenden Pflichtdienst für alle?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 40920
Registriert: Sonntag 4. September 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badische Sahelzone

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Misterfritz »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:23 Du hattest also die Wehrpflicht auch für Frauen gemeint und nicht den in der Diskussion stehenden Pflichtdienst für alle?
Ja, hatte ich doch auch schon geschrieben.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p5203758
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:24 Ja, hatte ich doch auch schon geschrieben.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p5203758
Das hat aber nichts mit einer Umbenennung zu tun. Denn ein Wehrdienst ist was anderes als ein allgemeiner Pflichtdienst.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Donnerstag 11. September 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Teeernte »

Bleibtreu hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 22:36 Es ist mE wirklich einfaeltig, bei der Wehrpflicht und SelbstVerteidigung auf die weibliche Haelfte der Bevoelkerung zu verzichten :D
:thumbup:

Bei den Reservisten wird ein weiteres Drittel ausgeschlossen.....Die in den "Besetzten" Gebieten....

Wie sieht das in Israel aus ?

(...und ein weiterer Anteil Junge Leute - die "ungedienten" während der Zurückstellung des Wehrdienstes.)
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8826
Registriert: Mittwoch 27. Februar 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Bleibtreu »

Teeernte hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:35 :thumbup:
Wie sieht das in Israel aus ?
In Israel gilt die WehrPflicht fuer Maenner und Frauen - schon immer :)
Ausser fuer die arabischen Israelis [Ausnahme sind die Bedouins]. Die koennen aber freiwillig dienen. Wir haben einige christliche und muslimische Kaempfer in den Einheiten
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 40920
Registriert: Sonntag 4. September 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badische Sahelzone

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Misterfritz »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:29 Das hat aber nichts mit einer Umbenennung zu tun. Denn ein Wehrdienst ist was anderes als ein allgemeiner Pflichtdienst.
Wenn ich den Wehrdienst auf alle junge Menschen anwende, dann gilt der auch für alle - Wehrtauglichkeit vorausgesetzt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Donnerstag 11. September 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Teeernte »

Bleibtreu hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:47 In Israel gilt die WehrPflicht fuer Maenner und Frauen - schon immer :)
Ausser fuer die arabischen Israelis [Ausnahme sind die Bedouins]. Die koennen aber freiwillig dienen. Wir haben einige christliche und muslimische Kaempfer in den Einheiten
:thumbup:

...und Ihr dürft Stolz auf Euer Land sein - mit Stolz es verteidigen.

- auch DAS ist hier ....unerwünscht im Schlaaaand.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Donnerstag 11. September 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:49 Wenn ich den Wehrdienst auf alle junge Menschen anwende, dann gilt der auch für alle - Wehrtauglichkeit vorausgesetzt.
Ob sich die Russen dran halten - wenn die mal hier sind ?? :D :D ...Aus Erfahrung wohl eher NICHT.
Zuletzt geändert von Teeernte am Sonntag 24. April 2022, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
Erasmus

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Erasmus »

Bleibtreu hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:47 In Israel gilt die WehrPflicht fuer Maenner und Frauen - schon immer :)
Ausser fuer die arabischen Israelis [Ausnahme sind die Bedouins]. Die koennen aber freiwillig dienen. Wir haben einige christliche und muslimische Kaempfer in den Einheiten
Ich dachte, die Religiösen seien auch nicht dienstpflichtig?
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8826
Registriert: Mittwoch 27. Februar 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Bleibtreu »

Erasmus hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:54 Ich dachte, die Religiösen seien auch nicht dienstpflichtig?
Das war mal - die muessen jetzt auch ran ;)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Papaloooo
Beiträge: 4744
Registriert: Samstag 8. Juli 2017, 15:11
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Papaloooo »

Bleibtreu hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:56 Das war mal - die muessen jetzt auch ran ;)
Richtig, die Ultraorthodoxen hatten zwar heftig dagegen protestiert,
hat ihnen am Ende aber nichts geholfen.
Da sie eine vergleichsweise hohe Kinderschar haben,
war es eine Frage der Zeit, bis auf sie eben nicht mehr verzichtet werden konnte.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Donnerstag 11. September 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Teeernte »

Papaloooo hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 11:01 Richtig, die Ultraorthodoxen hatten zwar heftig dagegen protestiert,
hat ihnen am Ende aber nichts geholfen.
Da sie eine vergleichsweise hohe Kinderschar haben,
war es eine Frage der Zeit, bis auf sie eben nicht mehr verzichtet werden konnte.
Oh...ich meine , dass dies keine Frage der MENGE war.

Die GLEICHHEIT in der Verantwortung war der Schlüssel ?? .....also ....nicht wie HIER - wo der "Stand"- Ost oder West 1988- im Staat entscheidet.
Micro Magnetics
Beiträge: 846
Registriert: Donnerstag 5. Mai 2022, 09:18

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Micro Magnetics »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sonntag 24. April 2022, 10:29 Das hat aber nichts mit einer Umbenennung zu tun. Denn ein Wehrdienst ist was anderes als ein allgemeiner Pflichtdienst.

Ein allgemeiner Pflichtdienst kann ja auch die Option beinhalten, einen Wehrdienst abzuleisten.
"Der Bundestag darf uns sogar die Currywurst verbieten". Rechtsansicht eines Users.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Micro Magnetics hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 15:46 Ein allgemeiner Pflichtdienst kann ja auch die Option beinhalten, einen Wehrdienst abzuleisten.
Und was ändert das?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Micro Magnetics
Beiträge: 846
Registriert: Donnerstag 5. Mai 2022, 09:18

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Micro Magnetics »

Nichts. Vielleicht bin ich in euren Begrifflichkeitsstreitereien nicht so drin. Ich wollte aber betonen, dass der Terminus "Pflichtdienst" auch einen Wehrdienst mitumfassen kann. Dagegen wäre m.E. auch nichts zu sagen.

Ansonsten gilt: Pflichtdienst für alle, kann man drüber diskutieren, wobei es schon Stimmen gibt, die im Zuge der Aussetzung der Aussetzung der Wehrpflicht doch glatt sie wieder nur auf Männer anwenden wollen und zwar mit dem Argument, dass gerade Männer einen "sozialen Schliff" benötigten.

Bei Interesse suche ich das mal raus. Ist eine Weile her, aber finde ich bestimmt noch.
"Der Bundestag darf uns sogar die Currywurst verbieten". Rechtsansicht eines Users.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Micro Magnetics hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 15:56 Nichts. Vielleicht bin ich in euren Begrifflichkeitsstreitereien nicht so drin. Ich wollte aber betonen, dass der Terminus "Pflichtdienst" auch einen Wehrdienst mitumfassen kann. Dagegen wäre m.E. auch nichts zu sagen.
Entweder Wehrdienst oder allgemeiner Pflichtdienst. Ein allgemeiner Pflichtdienst wird nicht zum Wehrdienst auch wenn man den Pflichtdienst bei z.B. bei der Bundeswehr ableiten kann.
Ansonsten gilt: Pflichtdienst für alle, kann man drüber diskutieren,
Diskutieren ja, ist aber sinnfrei. Das sieht das GG nicht vor und selbst eine Änderung würde wohl vor dem BVerfG scheitern, weil der internationale Vereinbarungen zum Verbot von Zwang- und Pflichtarbeit entgegenstehen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Micro Magnetics
Beiträge: 846
Registriert: Donnerstag 5. Mai 2022, 09:18

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Micro Magnetics »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 17:05 Entweder Wehrdienst oder allgemeiner Pflichtdienst. Ein allgemeiner Pflichtdienst wird nicht zum Wehrdienst auch wenn man den Pflichtdienst bei z.B. bei der Bundeswehr ableiten kann.
Ich sehe es genauso, wir haben da keinen Dissens: Wer sich entscheiden würde, einen Wehrdienst zu leisten, würde nach meiner Vorstellung dann immer noch seinen "Pflichtdienst" in Form des Wehrdienstes leisten. "Pflichtdienst" bliebe dann der Oberbegriff für alle Arten von Diensten, die dann als Option zur Verfügung stünden.
Diskutieren ja, ist aber sinnfrei. Das sieht das GG nicht vor und selbst eine Änderung würde wohl vor dem BVerfG scheitern, weil der internationale Vereinbarungen zum Verbot von Zwang- und Pflichtarbeit entgegenstehen.
Von mir aus; wenn das so ist, habe ich auch nichts dagegen.
"Der Bundestag darf uns sogar die Currywurst verbieten". Rechtsansicht eines Users.
Corella
Beiträge: 4044
Registriert: Samstag 11. Januar 2014, 12:08

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Corella »

Viele gemeinützige Vereine habe ich mit Abschaffung des Zivildienstes, der Wehrpflicht leiden sehen. Aus ihnen hat sich auch Nachwuchs rekrutiert, der heute vielen furchtbar fehlt. Es hat Altersklassen gemischt. Neuauflage, modern gegendert, weitgehend tolle Sache.

Aber keine Entscheidung ohne Nachteile. Alle, die sich internationalem Wettbewerb stellen müssen, fehlt das Jahr. In Wissenschaft und internationalen Karrieren schauen AG auf das Alter. Immerhin steht so ein Jahr in der Vita. Trotzdem, ist Nachteil.

Komplizierte Regelung, sowas zu berücksichtigen, kriegen wir in immer bizarrer werdender Bürokratie alle nur noch Kopfschmerzen.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Corella hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 19:44 Viele gemeinützige Vereine habe ich mit Abschaffung des Zivildienstes, der Wehrpflicht leiden sehen. Aus ihnen hat sich auch Nachwuchs rekrutiert, der heute vielen furchtbar fehlt. Es hat Altersklassen gemischt. Neuauflage, modern gegendert, weitgehend tolle Sache.
Das rechtfertigt alles keine Zwangsarbeit.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45698
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Cobra9 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 19:49 Das rechtfertigt alles keine Zwangsarbeit.
War der Zivildienst eine Zwangsarbeit?
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 20:38 War der Zivildienst eine Zwangsarbeit?
Er war "Ersatz" für die Wehrpflicht....
Man könnte ja die Wehrpflicht wieder einführen....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Cobra9 hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 20:38 War der Zivildienst eine Zwangsarbeit?
Ja, genauso wie der Wehrdienst - nur halt legitimiert.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45698
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Cobra9 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 20:43 Ja, genauso wie der Wehrdienst - nur halt legitimiert.
Die private Meinung akzeptiere Ich. Rechtlich ist es ja in Deutschland geklärt gewesen dass es legal war jeweils im aktiven Zeitraum.

Allerdings ist die Diskussion über ein neues Pflicht Jahr interessant. Du kannst Mir mal was erklären eventuell.

Wir sprechen von Solidarität so gern für die Gesellschaft. Mitmenschen. In der Realität ist es doch so relativ wenig machen viel für Viele.

Ich finde es auch komisch schon Überlegung komplett ablehnen zu wollen. Vielmehr ist es zu diesem Zeitpunkt nicht. Die Contra Pflichtjahr Fraktion soll mal schlüssig erklären warum jemand zu mehr Gemeinsinn „zu verpflichten“, absolut ganz absurd sein sol

Mir erschließt sich kaum das Nein . Ja, Pflichten können eine Herausforderung und Belastung sein.

Aber mal etwas dafür geben, sich aktiv einbringen, sowas gehört eigentlich auch zur Gemeinschaft. Ganz genauso wie die Rechte des Einzelnen in der Gesellschaft.

Ein flexibel gestaltetes Pflichtjahr wäre für Mich kein Nachteil. Viele andere dagegen könnten sich plötzlich erst so ein Jahr leisten wie vorhande Modelle , denn der Staat wäre in der Pflicht es zu finanzieren.

Es darf nicht passieren, dass junge Menschen in ihrem Sozialjahr/Pflichtjahr vor allem in der Pflege, Erziehung eingesetzt werden als billige Kräfte.

Ich wäre für eine breite Aufstellung wo den jungen Menschen auch möglich ist sich zu orientieren.

Das Modell muss echte Wahlfreiheit bieten, sowie muss natürlich für alle Geschlechter gelten. Beim Alter wäre zudem eine flexible Regelung bis 30 Jahre denkbar.

Eventuell Boni für bestimmte Bereiche. Wir haben doch eine Zeitenwende. Ich würde es für sinnvoll halten, dass jeder junge Mensch ein Jahr für die Allgemeinheit aufbringt.

Aber klar das ist jedem sein Recht es anders zu sehen. Nur sollte man sich nicht wundern wenn gewisse Leistungen die im Ehrenamt erbracht werden immer mehr leiden.

Ich frag mal offen. Wer kommt denn wenn die Bundeswehr, das Thw, Feuerwehr ect. nicht mehr ausreichend Kräfte haben.

Nicht überall kann man sich privat ein Netz etablieren oder eine Gemeinschaft.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Cobra9 hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 21:07 Die private Meinung akzeptiere Ich. Rechtlich ist es ja in Deutschland geklärt gewesen dass es legal war jeweils im aktiven Zeitraum.

Wir werden da wohl nie auf einen Nenner kommen. Ich lehne es ( allgemeines Pflichtjahr)ab, weil es Zwangsarbeit ist. Ein massiver Eingriff in die Grundrechte. Im übrigen zu Recht international in verschiedenen Übereinkommen geächtet. Das gibt es in keiner Demokratie sondern allenfalls in Diktaturen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
PeterK
Beiträge: 15621
Registriert: Dienstag 31. Mai 2016, 11:06

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von PeterK »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 21:42 Wir werden da wohl nie auf einen Nenner kommen. Ich lehne es ( allgemeines Pflichtjahr)ab, weil es Zwangsarbeit ist.
Ich verstehe, was Du meinst, aber müsste man dann nicht auch die Schulpflicht ablehnen (zumal es da ja um einen neun oder mehr Jahre dauernden "Eingriff in die Grundrechte" geht)?
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

PeterK hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 22:00 Ich verstehe, was Du meinst, aber müsste man dann nicht auch die Schulpflicht ablehnen (zumal es da ja um einen neun oder mehr Jahre dauernden "Eingriff in die Grundrechte" geht)?
Das ist keine Zwangs- oder Pflichtarbeit, sondern ein durchaus auch erheblicher Eingriff in das elterliche Recht auf die Erziehung ihrer Kinder. Und natürlich kann man die ablehnen. Das eine hat allerdings mit dem anderen nichts zu tun. Genausowenig wie andere in der Verfassung verankerten Einschränkungen der Grundrechte. Für einen allgemeinen Pflichtdienst gibt es im GG keine Möglichkeit. IMHO gäbe es auch keine Möglichkeit das GG zu ändern, da dem auch internationale Vereinbarungen die Zwangs- und Pflichtarbeit (Ausnahme Wehrdienst) ächten entgegenstehen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Corella
Beiträge: 4044
Registriert: Samstag 11. Januar 2014, 12:08

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Corella »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 22:18 ...
Ist das so ein AFD naher Freiheitsgedanke, unserer neuen Pazifisten, eine sehr pingelige Prinzipientreue oder eine Karikatur reformpädaogischen Ansatzes, der Dich reitet? Also mir langt, dass ich Morgen früh zur Arbeit soll voll und ganz. Wollen sollen geht mir zu weit!
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: Sonntag 1. April 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Progressiver »

Wenn die Befürworter eines Dienstes die jungen Leute überzeugen wollen, dann sollten sie es mal mit Argumenten versuchen. Im Sinne des Erbes der europäischen Aufklärung wäre es das einzig richtige. Wenn man es dagegen mit Zwang versucht, dann hat man diese Argumente nicht. Das ist dann eine Kapitulationserklärung gegenüber der Vernunft. Eigentlich ist das sogar antiaufklärerisch.

Mit Zwangsarbeit oder anderen Zwangsdiensten überzeugt man nicht die Herzen der Betroffenen. Und ebenso wenig die Köpfe. Zwangsarbeit kann man genau so vergleichen wie mit dem Zwang, seine Mitmenschen doch gefälligst zu lieben. Siehe katholische Kirche. Oder aber mit dem leider immer noch existierenden Brauch der Zwangsheirat.

Deswegen: Entweder die Befürworter bringen echte Argumente, die die Betroffenen überzeugen können. Oder aber sie versuchen es mit Zwang. "Und bist du nicht willig, dann brauche ich Gewalt", könnte man da sagen. Dann hat man es jedoch mit diktatorischen Methoden zu tun, die in unzulässiger Weise die Freiheit bestimmter Individuen einschränken. Wer heute zur Bundeswehr oder in ein freiwilliges (!) soziales Jahr gehen will, der hat auch heute schon die Möglichkeit dazu. Mit der Androhung von Zwang und Strafe wird man heutzutage in einer Demokratie niemanden überzeugen können. Es sei denn, man impft ihnen eine Ideologie ein. Aber auch dies wäre im Endeffekt ein Weg in eine antiaufklärerische Diktatur.

Und warum sollten die heute jungen Leute sich opfern, damit die Alten weiterhin ein bequemes Leben haben können? Was macht das überhaupt für einen Sinn, wenn man bedenkt, was die Alten ihnen für einen kaputten Planeten hinterlassen? Und warum sollen nur die Jungen einen Zwangsdienst mitmachen? Die Alten schulden den Jungen einen intakten Planeten. Die Jungen schulden den Alten in dieser Hinsicht nichts.

Wenn also überhaupt mehr Leute für die Bundeswehr und die Freiwilligendienste gefunden werden sollen, dann braucht es eine große, aber auch ehrliche gesamtgesellschaftliche Diskussion über dieses Thema. Dies scheuen aber die Befürworter in der CDU und ähnlichen Parteien. Den rechtskonservativen Rentnern ihrer Anhängerschaft kann man mit solchen Sprüchen vielleicht das Herz erwärmen. Aber mit Zwangsmaßnahmen die sich immer mehr spaltende Gesellschaft einigen zu wollen, das kann nur schief gehen. Wenn man die Gesellschaft dazu bringen will, mehr miteinander zu reden, dann braucht es tatsächlich Anstrengungen auch der Politik. Ein Zwangsdienst bzw. eine Wehrpflicht wird die Betroffenen allerhöchstens dazu bringen, zu gehorchen. Was aber in Diktaturen gut ist, weil sie sich dadurch selbst erhalten, das ist in einer Demokratie, die gerne "liberal" sein will, der Todesstoß.

Also: Wer ist für die illiberale Demokratie? Und warum haben manche Menschen Angst vor der Freiheit des Individuums?
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Corella
Beiträge: 4044
Registriert: Samstag 11. Januar 2014, 12:08

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von Corella »

Progressiver hat geschrieben: Montag 13. Juni 2022, 22:58 ...
Es ist viel, ein ganzes Jahr in Existenzgründungsphase. Als wir das hatten, hingen viele verloren rum, andere fanden zu sich selbst (früher gab es mal Schnuppersemester), andere begründeten als Zivis glänzende Karrieren. Es käme also drauf an, wie man es organisierte, und genau an der Stelle ist Deutschland grad sehr schwach geworden. Ich tendiere somit in die Richtung: vorerst andere Probleme. Außerdem haben wir immer noch FSJ, FÖJ, Austauschprogramme.
Aber dass Du und andere immer gleich "Diktatur" schreien müsst? Kleiner geht's nicht? Begründet jede Sachentscheidung immer gleich einen Trend? Angenommen, Du überzeugtest, machen wir dann weiter mit Verkehrsregeln? Das Leben mutet allen was zu.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25827
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht bzw. Wehrpflicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Corella hat geschrieben: Dienstag 14. Juni 2022, 07:10 Aber dass Du und andere immer gleich "Diktatur" schreien müsst?
Weil es so ist. Diesen einjährigen Pflichtdienst für alle, den sich manche für junge Menschen aus den abstrusesten Gründen wünschen gibt es in keiner Demokratie. Und das aus gutem Grund. Weil er nicht demokratischen PrinzIpien entspricht. Weltweit wurde durch internationale Vereinbarung Zwangs- und Pflichtarbeit geächtet. Und trotzdem wird diese Sau alle paar Jahre wieder durch irgendeinen anscheinend vollkommen verblödeten Politiker durchs Dorf getrieben. Und schlimmer noch, die offensichtlich breite Zustimmung, die dieser Mist auch noch findet.
Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen, wie da argumentiert wird. Mit Charakterbildung, Orientierungslosigkeit. Man liest praktisch heraus, wie gut vor allem ältere es finden, um junge Erwachsene zu einem besseren Menschen erziehen. Da scheint auch ein Jahr Arbeitsdienst legitim. Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen
könnte über soviel Ignoranz und Selbstherrlichkeit.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Antworten