Ehrfurcht vor Gott
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- Quatschki
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Manche kommen eben nicht klar damit, dass alle Zufallsereignisse von der Krankheitsansteckung über den Blitzeinschlag bis hin zum Ball, der auf die Fahrbahn rollt, wirklich zufällig sind.
Somit ist Religion quasi die größte aller Verschwörungstheorien
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Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Die Atheisten sind schon eigenartig. Wenn man "Natur" oder "Kraft" sagt, glauben sie ohne jeden Zweifel und sofort. Sagt man zu der derselben Sache "Gott" oder "Urgrund", laufen sie fort 
Wenn man es mal grundsätzlich, also sprachkritisch im Sinne Mauthners angeht, dann besteht immer einer unüberwindbare Differenz zwischen Wort(Lautfolge) bzw. Begriff(mentale Entsprechung) einerseits und dem "eigentlich" und vermeintlich Bezeichneten und Umgriffenen. Signifikant vs. Signifikat. Das Signafikat ist das "Unsagbare"(Stirner), Wittgensteins "Wovon nicht sprechen kann" und deshalb darüber schweigen muss. Das, was jenseits der Sprache liegt und von Begriffen und Begriffssystemen gewissermaßen nur von außen ummantelt, eben umgriffen wird. Was man dann recht hilflos "Gott", "Natur", "Kraft", "Urgrund", "Zufall" etc. nennt.
Wenn man fragt, warum es regnet, dann kann eine Antwort ja nie vollständig ausfallen, sondern wird früher oder später abbrechen, also den "eigentlichen" Urgrund für das Regnen unerklärt, unbegründet belassen. Andererseits wäre ein langer oder gar "infiniter Regress"(Zurückschreiten der Begründungskette) die Folge, den man aber als finites, endliches Wesen nicht leisten kann und er würde sich ja wie gesagt auch nur auf der sprachlogischen Ebene abspielen und die wesentliche Erkenntnisgrenze nicht überspringen können. Was jenseits der Sprache liegt, darüber kann man rätseln, staunen, mutmaßen, es "erfürchten" oder davon schweigen... Wobei es ja auch gehaltvolles Schweigen geben kann.

Wenn man es mal grundsätzlich, also sprachkritisch im Sinne Mauthners angeht, dann besteht immer einer unüberwindbare Differenz zwischen Wort(Lautfolge) bzw. Begriff(mentale Entsprechung) einerseits und dem "eigentlich" und vermeintlich Bezeichneten und Umgriffenen. Signifikant vs. Signifikat. Das Signafikat ist das "Unsagbare"(Stirner), Wittgensteins "Wovon nicht sprechen kann" und deshalb darüber schweigen muss. Das, was jenseits der Sprache liegt und von Begriffen und Begriffssystemen gewissermaßen nur von außen ummantelt, eben umgriffen wird. Was man dann recht hilflos "Gott", "Natur", "Kraft", "Urgrund", "Zufall" etc. nennt.
Wenn man fragt, warum es regnet, dann kann eine Antwort ja nie vollständig ausfallen, sondern wird früher oder später abbrechen, also den "eigentlichen" Urgrund für das Regnen unerklärt, unbegründet belassen. Andererseits wäre ein langer oder gar "infiniter Regress"(Zurückschreiten der Begründungskette) die Folge, den man aber als finites, endliches Wesen nicht leisten kann und er würde sich ja wie gesagt auch nur auf der sprachlogischen Ebene abspielen und die wesentliche Erkenntnisgrenze nicht überspringen können. Was jenseits der Sprache liegt, darüber kann man rätseln, staunen, mutmaßen, es "erfürchten" oder davon schweigen... Wobei es ja auch gehaltvolles Schweigen geben kann.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
NEIN Jesus! ICH bin Dein Vater...! *röchel*Quatschki hat geschrieben:(27 May 2021, 23:14)
selbst wenn er höchstselbst von der Wolke schauen und einen mit irgendwelchen Darth Vader Tricks würgen würde, bis man auf die Knie fällt.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
LANDRU! LANDRU!schelm hat geschrieben:(01 Jul 2010, 17:11)
Wenn ich mich recht entsinne, dann war es Käptn Kirk der fragte : " Wozu braucht Gott ein Raumschiff ? "
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Ich würd ja hier ien Bild vom neuen "Gott" posten aber ich will nicht spoilern...
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Vielleicht wird es manchmal synonym verwendet. Ich halte es allerdings nicht für deckungsgleich. Respekt kann man, finde ich, auch vor jemanden haben, der auf Augenhöhe ist, oder nicht einmal auf Augenhöhe. Es kann auch eine Verbindung mit Wertschätzung haben. Ehrfurcht hat man eher vor einer "Kraft", die man eigentlich nicht bändigen kann oder der man sich anpassen muss, wenn sie entfesselt wird.
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Ehrfurcht vor Gott
Dennoch hatte Quatschki aus meiner Sicht da recht:Alana4 hat geschrieben:(29 May 2021, 18:41)Und nein, Ehrfurcht (oder "Respekt") vor der Natur ist nicht gleich mit "Ehrfurcht vor Gott". Ganz und gar nicht!
Die Darstellung "Respekt vor der Natur" beim Atheisten/Agnostiker,
kommt dem "Ehrfurcht vor Gott" des Gläubigen am nächsten.
Denn beides fordert dazu auf, mit dem was die Natur (für Gläubige was Gott) hervorgebracht hat,
verantwortungsvoll umzugehen.
Der Gläubige handelt da nur nach dem Zuckerbrot-und-Peitschen-Prinzip:
Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Ein Gottesbezug bezieht sich auf Gott, nicht auf eine bestimmte Religion. die Atheisten können ja gedanklich ein anderes Wort nehmen, zB "Natur" oder "ultimative Realität". kommt auf dasselbe raus.pikant hat geschrieben:(06 Jul 2010, 08:29)
Gottesbezug gehoert aus den Verfassungen raus
Staat sollte neutral sein gegenueber den Religionen
Re: Ehrfurcht vor Gott
Staaten sollen nicht neutral sein, sondern klare - hoffentlich menschenfreundliche - Werte haben und wenn nötig auch durchsetzen.Amun Ra hat geschrieben:(06 Jul 2010, 09:37)
Der deutsche Staat ist alles andere als neutral.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Zu wissen, dass das Wetter auf dem Meer oder im Gebirge schnell wechseln kann und ich mich daher nicht auf den jetzigen Sonnenschein bei Windstille verlassen kann und daher mich vorbereiten muß, ist aber keinem Glauben an ein höheres Wesen geschuldet, sondern dem Wissen um Physik, Wetterbedingungen etc. Dieser „Respekt“ beruht auf Wissen. Glaube an unsichtbare Freunde eher nicht.Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:03)
Dennoch hatte Quatschki aus meiner Sicht da recht:
Die Darstellung "Respekt vor der Natur" beim Atheisten/Agnostiker,
kommt dem "Ehrfurcht vor Gott" des Gläubigen am nächsten.
Denn beides fordert dazu auf, mit dem was die Natur (für Gläubige was Gott) hervorgebracht hat,
verantwortungsvoll umzugehen.
Der Gläubige handelt da nur nach dem Zuckerbrot-und-Peitschen-Prinzip:
Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
Der Atheist benötigt auch keine Belohnungsversprechen. Der Gedanke, die Ewigkeit zusammen im Himmel mit anderen Guten zu verbringen, kann auch abschrecken.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Bei dir verstehe ich manchmal nicht, ob deine Statements als Korrektur meines Statements zu verstehen sind, oder als Ergänzung, denn das ist es ja, was ich da mit gesagt habe.Billie Holiday hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:36)
Der Atheist benötigt auch keine Belohnungsversprechen. Der Gedanke, die Ewigkeit zusammen im Himmel mit anderen Guten zu verbringen, kann auch abschrecken.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Ja, da müsste man sich nun die Frage stellen ob es sowas wie Altruismus tatsächlich gibt. Das würde ja bedeuten, dass man selbst aus seinem Handeln keinen Nutzen zieht. Nicht mal den Nutzen der sich auf das eigene Wohlbefinden ergibt, weil eben die eigenen Werte mit dem Handeln übereinstimmen. Logischerweise müsste also altruistisches Handeln gefühlsneutral sein oder sogar ein schlechtes Gefühl hervorrufen. Aber selbst dann müsste man sich fragen, warum man etwas tut, woraus man tatsächlich keinen Nutzen zu haben scheint. Und wenn man nunmal lange genug sucht, dann wird man hier letztendlich auch fündig. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht für einen selbst.Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:03)
Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
Interessanter in diesem Zusammenhang finde ich daher die Ansätze aus der Motivationstheorie. Ist nun jemand eher extrinsisch motiviert, braucht für sein Handeln also einen externen Anreiz (Belohnung/Strafe) und damit eine externe Bestätigung um ein bestimmtes Verhalten zu zeigen oder ist jemand intrinsisch motiviert, handelt also kongruent zu seinen Werten ohne dass es eines externen Anreizes braucht.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Ich stimme dir zu.Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 08:40)
Bei dir verstehe ich manchmal nicht, ob deine Statements als Korrektur meines Statements zu verstehen sind, oder als Ergänzung, denn das ist es ja, was ich da mit gesagt habe.

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Re: Ehrfurcht vor Gott
Wieso?3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jun 2021, 10:26)
Ja, da müsste man sich nun die Frage stellen ob es sowas wie Altruismus tatsächlich gibt. Das würde ja bedeuten, dass man selbst aus seinem Handeln keinen Nutzen zieht. Nicht mal den Nutzen der sich auf das eigene Wohlbefinden ergibt, weil eben die eigenen Werte mit dem Handeln übereinstimmen. Logischerweise müsste also altruistisches Handeln gefühlsneutral sein oder sogar ein schlechtes Gefühl hervorrufen. Aber selbst dann müsste man sich fragen, warum man etwas tut, woraus man tatsächlich keinen Nutzen zu haben scheint. Und wenn man nunmal lange genug sucht, dann wird man hier letztendlich auch fündig. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht für einen selbst.
Interessanter in diesem Zusammenhang finde ich daher die Ansätze aus der Motivationstheorie. Ist nun jemand eher extrinsisch motiviert, braucht für sein Handeln also einen externen Anreiz (Belohnung/Strafe) und damit eine externe Bestätigung um ein bestimmtes Verhalten zu zeigen oder ist jemand intrinsisch motiviert, handelt also kongruent zu seinen Werten ohne dass es eines externen Anreizes braucht.
Wenn ich abends ein Picknick auf einer Bank am Waldrand einnehme,
wo ich normal nie hinkomme,
und weiß, dass da niemand mehr vorbeikommt.
Dennoch werfe ich mein Butterbrotpapier und die PET-Flasche nicht hinter mich in den Wald,
dann ist das Altruismus:
- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
- Ich komme da nicht wieder vorbei, also würde das weggeworfene Zeug nur andere stören.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Warum tust Du es? Vermutlich, weil Du es für richtig hältst und Dich besser fühlst, wenn Du das aus Deiner Sicht Richtige tust.Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:41)
dann ist das Altruismus:
- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Warum machst du das dann?Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:41)
- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
- Ich komme da nicht wieder vorbei, also würde das weggeworfene Zeug nur andere stören.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Weil ich nicht will, dass die Natur verschandelt wird.
Ich brauch dazu aber keine jenseitige Bestrafungs-Instanz.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Genau.PeterK hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:47)
Warum tust Du es? Vermutlich, weil Du es für richtig hältst und Dich besser fühlst, wenn Du das aus Deiner Sicht Richtige tust.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Wie würdest du dich nun fühlen, wenn du dein Zeug einfach wegschmeißen würdest. Was würde das mit dir machen?Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:51)
Weil ich nicht will, dass die Natur verschandelt wird.
Ich brauch dazu aber keine jenseitige Bestrafungs-Instanz.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Das ist es ja, worauf ich hinauswill.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:54)
Wie würdest du dich nun fühlen, wenn du dein Zeug einfach wegschmeißen würdest. Was würde das mit dir machen?
Ein gewisser Altruismus liegt evolutionär in uns.
Man tut etwas, ohne einen Nutzen davon zu haben.
Man tut etwas rein aus der Intension heraus,
dass es damit anderen, oder der Natur besser geht.
Es ist ein gewisser Kodex, den uns die Natur mitgegeben hat,
und der übrigens auch bei höheren Tieren zu beobachten ist.
Klar kann man nun wieder sagen,
dass das letztlich durch unser Belohnungszentrum gesteuert wurde.
Aber ist das denn in der Sache relevant?
Meine Saug- und Putzroboter agieren ja auch altruistisch,
dienstbeflissen fahren sie ab einer vorgegebenen Uhrzeit durch vorgegebene Räume,
putzen und saugen.
Was haben sie selbst davon?
Es ist ihr inneres Programm ähnlich auch wie in höheren Lebewesen,
nur sind es bei höheren Lebewesen wesentlich komplexere Prozesse.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Damit lässt sich aber nicht erklären, warum es Menschen gibt, die ihren Müll trotzdem wegschmeißen. Aber du schreibst ja selbst, es ist etwas in dir, was dich das machen lässt (intrinsische Motivation) und es braucht eben keines externen Anstoßes (extrinsische Motivation) dazu. Und dein Verhalten aktiviert natürlich dein Belohnsystem, weil dein Verhalten eben kongruent zu deinem Wertesystem verläuft. Das ist der Nutzen den du daraus hast. Und das ist letztendlich das Gegenteil eine altruistisches Verhaltens, also eines Verhaltens aus dem jemand keinen Nutzen zieht.Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 12:07)
Das ist es ja, worauf ich hinauswill.
Ein gewisser Altruismus liegt evolutionär in uns.
Man tut etwas, ohne einen Nutzen davon zu haben.
Man tut etwas rein aus der Intension heraus,
dass es damit anderen, oder der Natur besser geht.
Es ist ein gewisser Kodex, den uns die Natur mitgegeben hat,
und der übrigens auch bei höheren Tieren zu beobachten ist.
Klar kann man nun wieder sagen,
dass das letztlich durch unser Belohnungszentrum gesteuert wurde.
Aber ist das denn in der Sache relevant?
Meine Saug- und Putzroboter agieren ja auch altruistisch,
dienstbeflissen fahren sie ab einer vorgegebenen Uhrzeit durch vorgegebene Räume,
putzen und saugen.
Was haben sie selbst davon?
Es ist ihr inneres Programm ähnlich auch wie in höheren Lebewesen,
nur sind es bei höheren Lebewesen wesentlich komplexere Prozesse.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Also "hast Du etwas davon".Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:52)
Genau.

Re: Ehrfurcht vor Gott
Ob das jetzt Altruismus ist, weiß ich nicht. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit - hab ich so gelernt und natürlich ist da auch eine Erwartungshaltung, dass andere das ebenfalls tun (Letzteres wird häufiger leider nicht erfüllt).Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:41)
Wieso?
Wenn ich abends ein Picknick auf einer Bank am Waldrand einnehme,
wo ich normal nie hinkomme,
und weiß, dass da niemand mehr vorbeikommt.
Dennoch werfe ich mein Butterbrotpapier und die PET-Flasche nicht hinter mich in den Wald,
dann ist das Altruismus:
- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
- Ich komme da nicht wieder vorbei, also würde das weggeworfene Zeug nur andere stören.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Niemand gibt mir was dafür.
Es bleibt also Frage nach dem Tatmotiv.
Aus Wiki:
"Altruismus bedeutet in der Alltagssprache „Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise“, kann bis heute jedoch nicht allgemeingültig definiert werden."
Nun ist es also schwammig, denn Definitionssache.
Insofern gehört das dann eher in ein anderes Philosophie-Thread.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Schon eine äußerst kühne These. Allein wenn man sich mal die Begriffe "Zuckerbrot" und "Peitsche" vergegenwärtigt, dann sind das ja wohl äußerst diesseitige, diesweltliche "Anreize", die noch viel mehr Antrieb erzeugen werden als ein doch recht vages Jenseitsversprechen, für das man sehr viel Glauben und Überzeugung entwicklen muss.Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:03)
Der Gläubige handelt da nur nach dem Zuckerbrot-und-Peitschen-Prinzip:
Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
Dieses diesseitige Strafen und Belohnen dürfte nun auch von jeher Gesellschaften, Stämme, Sippen, Familien, auch kleinste Beziehungen wesentlich geprägt haben. Diese Belohnungen nun gewissermaßen aus der diesseitigen Reichweite zu verschieben, ist dann eher schon ein gerissener Entwicklungsschritt, der vielleicht so etwas wie scheinbaren "Altruismus" erzeugen kann. Selbstlosigkeit(Selbstvergessenheit)fängt mit einem Glaube an etwas "Größeres" als man selbst an. Das ist die "Ehrfurcht", eine heilige sakrosankte Unantastbarkeit, die bis zur totalen Opferbereitschaft(Selbstaufgabe) führen kann. Ob es nun um einen "Gott" oder "das Vaterland", "das Allgemeinwohl", "die Volksgesundheit" usw. geht, ist da eher zweitranging. Der Mechanismus ist derselbe. Deine Sache soll mehr und mehr zurücktreten vor einer viel größeren Sache, der du dich opferst als höchstes Ziel überhaupt. „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“
Und weil die meisten Menschen sich doch nicht ganz aufgeben wollen, also ihren "Egoismus" beibehalten, gibt es dann eben doch das fassbarere, verzehrbare Zuckerbrot als Lockmittel. Das Kindergeld, um Kinder für die Gemeinschaft zu reproduzieren oder dergl.
Nur bei genauerer Betrachtung sind das freilich alles Konstruktionen zur Überzeugung, Überredung. Und die Atheisten stehen da nun in dem Bau dieser Konstrukte den Theisten in nichts nach. Und hinter diesen Bauten finden sich dann in der Regel gar nicht so selbstlose Motive, teilweise rotieren dahinter ganze Überzeugungsindustrien, die dann die Mitmenschen bearbeiten, ihnen ein "schlechtes Gewissen" einreden usw. "Wenn du deine Maske nicht brav aufsetzt, dann muss die Omma im Altersheim sterben! Sei kein Egoist!"
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Der eine fühlt sich vom Nachbarn beobachtet und gegängelt, der andere von einem imaginären Wesen. So hat jeder sein Päckchen zu tragen.
Dem Wohlwollen des Nachbarn gleichgültig gegenüberzustehen fällt dem Atheisten offenbar leichter, als dem Gläubigen, der immer das Wohlwollen seines unsichtbaren Freundes erreichen will.
Dem Wohlwollen des Nachbarn gleichgültig gegenüberzustehen fällt dem Atheisten offenbar leichter, als dem Gläubigen, der immer das Wohlwollen seines unsichtbaren Freundes erreichen will.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Die größten diesseitigen Nachbarschaftsstreitereien der Atheisten hatten Weltkriegsausmaß. Neulich haben sie noch "wegen Danzig" fast ganz Europa in Schutt und Asche gelegt...
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Adolf und Stalin haben den Glauben gern für sich genutzt und sich auf ihn berufen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/hi ... _id=457675
https://hpd.de/artikel/hitler-war-doch- ... rier-16794
https://hpd.de/artikel/sind-glaeubige-m ... usam-15688
Es wird im Namen Gottes getötet, aber nicht im Namen des Atheismus, sondern es wird aus politischen Gründen getötet.
Europa wurde nicht aus atheistischen Gründen in Schutt und Asche gelegt.
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Es wird im Namen Gottes getötet, aber nicht im Namen des Atheismus, sondern es wird aus politischen Gründen getötet.
Europa wurde nicht aus atheistischen Gründen in Schutt und Asche gelegt.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Ich habe keineswegs gemeint,BlueMonday hat geschrieben:(01 Jun 2021, 17:58)
Schon eine äußerst kühne These. Allein wenn man sich mal die Begriffe "Zuckerbrot" und "Peitsche" vergegenwärtigt, dann sind das ja wohl äußerst diesseitige, diesweltliche "Anreize", die noch viel mehr Antrieb erzeugen werden als ein doch recht vages Jenseitsversprechen, für das man sehr viel Glauben und Überzeugung entwicklen muss.
es gäbe bei den Gläubigen nur das jenseitige Zuckerbrot-und-Peitschen-Prinzip als Antrieb für Gutes und Hemmnis für schlechtes,
noch meinte ich, das bei Atheisten/Agnostiker kein solches Prinzip auftritt.
Aber ich kenne das Argument der Gläubigen schon aus meiner frühen Kindheit:
Gäbe es keinen richtenden Gott,
so würden die Menschen tun und lassen,
was sie wollen.
In einer gewissen Weise sehen sie es so,
als wenn die Polizei mal eine Woche landesweiten Urlaub ankündigt,
und zugleich verkündet, dass Straftaten in dieser Zeit auch nicht rückwirkend verfolgt werden.
Ich sage mal, mindestens 90% der Menschen würde da nicht kriminell,
aber eine Minderheit würde es werden,
und sich zugleich darin überbieten zu versuchen,
mal richtig über die Stränge zu hauen.
Dies würde aber bewirken, dass auch jene 90% friedliebenden Menschen sich verteidigen müssten:
Dass der Ladenbesitzer aus Angst vor Plünderungen mit dem Brecheisen bewaffnet im Laden übernachtet, um sich gegen Einbrecher zu verteidigen.
Dass sich Menschen mit Pfefferspray und Messer bewaffnet gegen Raubverbrecher auf offener Straße bewaffnen würden.
Um die Brücke zurück zu schlagen:
So stellen sich dann manche dogmatischen Christen das Dasein in der Welt vor,
würde aus ihrer Sicht die jenseitige Instanz wegfallen.
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Re: Ehrfurcht vor Gott
Gott ist mit seiner Frau in ein Paralleluniversum verzogen u. dort zur Ruhe gesetzt.
Es gibt einen Nachfolger aber ich verrate nicht wer das ist.
Jedenfalls ist jetzt Party angesagt...
Es gibt einen Nachfolger aber ich verrate nicht wer das ist.
Jedenfalls ist jetzt Party angesagt...

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