Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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firlefanz11
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

WOKE up this morning, can't believe what I saw...
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Tom Bombadil
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(16 Mar 2021, 14:40)

Das ist ganz selbstverständlich für die allermeisten Menschen.
Richtig. Und deshalb ist es einfach nur komplett schwachsinnig, den Menschen jetzt mit aller Macht einzutrichtern, dass sie automatisch Rassisten sind, nur weil sie weiße Hautfarbe haben und zu fordern, dass jegliche Kultur, Wissen, Sitten und Gebräuche von diesem "Rassismus" gereinigt werden müssten.
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schokoschendrezki
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

tarkomed hat geschrieben:(30 Dec 2020, 18:47)

Und ich bin entsetzt über das Ausmaß des Entsetzens auf beiden Seiten…

Jens-Christian Rabe bringt es auf den Punkt:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/deba ... -1.5091173
Der Artikel enthält auch einen Verweis auf einen meiner Lieblingsautoren jüngerer Zeit, Max Czollek:
Bewegungen wie der sogenannte Afropessimismus in den USA oder deutschjüdische Autoren wie Max Czollek fordern deshalb mit kühlem, trotzigen Zorn Verweigerung und Desintegration. Czollek meint damit ausdrücklich auch alle woken Deutschen ohne Migrationshintergrund. Nicht mehr mitmachen beim defizitären und bestenfalls halbherzigen Kampf gegen Diskriminierung.
Denn, so etwas weiter davor
Das diverse moderne Leben muss aber auch die Möglichkeit bereithalten, etwas anderes aus sich zu machen als man am Anfang ist - ohne später immer wieder unfreiwillig auf die zufällige Anfangsidentität festgelegt zu werden.
Die Entwicklungen in den modernen Gesellschaften, in Kultur, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie werden, da bin ich mir sicher, ganz objektiv für eine weitere Entkopplung von Individuum und kollektiver Identität sorgen. Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um diesen Identitätsbegriff sehe ich eher als eine Art Aufbäumen gegen diese objektiv laufenden Entwicklungen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Mar 2021, 13:55)

Selina, das was ich eben von Bari Weiss über die Zustände in Amerikas Schulen und Universitäten gelesen habe, das übertrifft noch meine Vorstellung dessen was die "woke"-Ideologie bewirkt hat.

Wenn du schreibst, dass das weit und breit nicht in Sicht wäre, dann muss ich dir nahelegen den Artikel zu lesen. Da er im Bezahlbereich ist, habe ich einiges davon hier zitiert.

Vielleicht werden Passagen davon dich an deine Zeit in der DDR erinnern. Oder - äh - nein, ich vergaß, für dich was das ja zumeist prima. Insofern verstünde ich natürlich, wenn du in der Wokeness kein Problem sähest ;)
Moment. Du hast etwas über (wörtlich) "viele Elite-Schulen Amerikas" zitiert und berichtet. Und nicht über die Schulen und Univesitäten in den USA. Den zitierten Zuständen stehen mindestens ebenso andere Extreme gegenüber. Schulen in denen die Vermittlung nicht der Newtonschen Gesetze sondern die der biblischen Schöpfungslehre im Mittelpunkt stehen. Dieses Auseinanderdriften der Lebenswelten ... das ist der eigentliche Kern der gesellschaftlichen Veränderungen in den USA: Und nicht das Überhandnehmen einer Woke-Culture.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Mar 2021, 11:30)
Moment. Du hast etwas über (wörtlich) "viele Elite-Schulen Amerikas" zitiert und berichtet. Und nicht über die Schulen und Univesitäten in den USA. Den zitierten Zuständen stehen mindestens ebenso andere Extreme gegenüber. Schulen in denen die Vermittlung nicht der Newtonschen Gesetze sondern die der biblischen Schöpfungslehre im Mittelpunkt stehen. Dieses Auseinanderdriften der Lebenswelten ... das ist der eigentliche Kern der gesellschaftlichen Veränderungen in den USA: Und nicht das Überhandnehmen einer Woke-Culture.
Das sehe ich ganz klar anders.

Natürlich ist bekannt, dass Evangelikale Druck ausüben um Kreationismus in den Schulen zu verankern. Gerne wollen die sicher auch die Evolutionstheorie dabei verdrängen. Allerdings ist es denen bis heute nicht gelungen das umzusetzen, außer, dass Kreationismus an manchen Schulen als zusätzliche Theorie dargestellt wird.

Die Woke-Bewegung hingegen hat sehr wohl die Macht in manchen Schulen oder Schulbehörden erlangt. Sie ist sehr wohl in der Lage Widerspruch zum Schweigen zu bringen, und das wird sehr aktiv gemacht.

Du setzt hier etwas gleich, was nicht gleich ist. Zudem halte ich es in keinem Fall für erstrebenswert, Terror zur Verbreitung von tugendhaftem Rassismus aufzubauen. Genau darauf läuft es aber aktuell hinaus.

Ja, die amerikanische Gesellschaft ist gespalten. Aber das rechtfertigt nicht pauschalisiert Kindern zu erzählen, sie wären Rassisten und anderen Kindern pauschalisiert Vorteile zu verschaffen. Das vertieft ja die Spaltung nur umso mehr!
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Mar 2021, 10:27)

Richtig. Und deshalb ist es einfach nur komplett schwachsinnig, den Menschen jetzt mit aller Macht einzutrichtern, dass sie automatisch Rassisten sind, nur weil sie weiße Hautfarbe haben und zu fordern, dass jegliche Kultur, Wissen, Sitten und Gebräuche von diesem "Rassismus" gereinigt werden müssten.
Zunächst sollte man über Schritt eins reden: Es ist nun mal Fakt, dass der Rassismus gerade in den USA und zunehmend auch in Europa sehr groß ist. Und sich dagegen entschieden zu wehren, gehört zu den Grundlagen einer demokratischen und liberalen Welt. Die Formen der Gegenwehr zu kritisieren, ist zwar legitim, bringt uns aber nicht weiter im Bestreben, den Rassismus zurückzudrängen. Ich glaube, Letzteres wollen diese Woke-Gefahr-Erfinder auch gar nicht.
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Fliege
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(18 Mar 2021, 12:17)

Zunächst sollte man über Schritt eins reden: Es ist nun mal Fakt, dass der Rassismus gerade in den USA und zunehmend auch in Europa sehr groß ist.
Mir sind keine Nachrichten über Rassismus in Europa, der, wie du angibst, "sehr groß ist", bekannt.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Tom Bombadil
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(18 Mar 2021, 12:17)

Es ist nun mal Fakt, dass der Rassismus gerade in den USA und zunehmend auch in Europa sehr groß ist.
Was soll das heißen "sehr groß", welche Maßeinheit ist das?
Die Formen der Gegenwehr zu kritisieren, ist zwar legitim, bringt uns aber nicht weiter im Bestreben, den Rassismus zurückzudrängen.
Ich bin sicher, dass dieser Woke-Kram mehr kaputtmachen als heilen wird, niemand ist Rassist, nur weil er weiße Haut hat, genauso wie niemand schlechter ist, weil er dunkle Haut hat.
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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Mar 2021, 20:48)

Was soll das heißen "sehr groß", welche Maßeinheit ist das?


Ich bin sicher, dass dieser Woke-Kram mehr kaputtmachen als heilen wird, niemand ist Rassist, nur weil er weiße Haut hat, genauso wie niemand schlechter ist, weil er dunkle Haut hat.
Mord und Totschlag und Grausamkeit gibt es überall auf der Welt, das hat nichts mit Hautfarben zu tun. Da können Frauen weltweit ein Lied von singen. Schwarze Männer oder Latinos sind keinen Deut besser als weiße. Ein Bekannter war 14 Jahre beruflich in Südafrika. Alle paar Sekunden eine Vergewaltigung. Nicht nur durch Weiße. Eine dunkle Hautfarbe macht niemanden zu einem Heiligen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Und der nächste absurde Fall von Woke-Terror:
ALEXI MCCAMMOND
Wegen zehn Jahre alter Tweets – US-Journalistin verliert Job bei „Teen Vogue“

Eine junge schwarze US-Journalistin sollte eine Top-Position bei „Teen Vogue“ antreten. Dann tauchten Tweets auf, die sie noch zu College-Zeiten geschrieben hatte. Nun ist Alexi McCammond ihren Job los, ihr wird Rassismus vorgeworfen.

Der Fall macht derzeit Schlagzeilen im englischsprachigen Raum, britische und US-Medien berichteten mit großen Artikeln über diesen neuesten Fall von Cancel Culture. Den Protest gegen die 27-Jährige angeführt hatten deren zukünftige Mitarbeiter, wie unter anderem die „New York Post“ berichtet.

Mehr als ein Dutzend „Teen Vogue“-Angestellte hatten einen offenen Brief verfasst, der an „Vogue“-Chefin Anna Wintour adressiert war. Die wollte zunächst an der designierten jungen Führungskraft festhalten.

McCammond hatte sich zwar umgehend entschuldigt und ihre damaligen Tweets als Jugendsünde bezeichnet. Sie sei damals als 17-jährige Studienanfängerin von einer Party zurückgekehrt, erläuterte sie. Dann habe sie auf Twitter gescherzt, dass sie nun googeln würde, wie man denn vermeiden könne, am nächsten Tag mit „asiatischen Augen“ aufzuwachen. In einem anderen Fall beschwerte sie sich über eine „dumme asiatische“ Lehrassistentin, die ihr bei einem Chemie-Quiz nur 2 von 10 Punkten gegeben hatte.

Im Jahr 2019 hatte McCammond die Tweets von sich aus gelöscht und sich schon damals für die Veröffentlichung entschuldigt. Das jedoch half ihr nichts. Die Screenshots von damals kursierten wieder, und auch ihre erneute Entschuldigung konnte weder die potenziellen neuen Kollegen noch Lobbyverbände überzeugen.
...
https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... Vogue.html

Da hat eine Frau als minderjähriger Teenager über "asiatische Augen" gescherzt und Dampf über eine asiatische Lehrassistentin abgelassen. 10 Jahre später gefallen sich ihre Kollegen darin sie als Rassistin vom Hof zu jagen. Auch Entschuldigungen helfen nichts.

Was kommt als nächstes? Steinigung weil man sagt, dass man keinen schwarzen Kaffee mag?

Aber wird wohl alles gut sein. Es wird hier ja immer wieder darauf hingewiesen, dass man es ja gut meint, und man Rassismus bekämpft. Schön. Mal sehen wie verrückt es noch wird, bis auch der letzte *beeeeep* verstanden hat, dass GUT MEINEN nicht gleichbedeutend ist mit GUT MACHEN. Aber ich vermute die Realitätsfirewall ist da einfach sehr effektiv - das wird noch dauern bis auch beim letzten der Groschen gefallen ist ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Mar 2021, 23:41)

Und der nächste absurde Fall von Woke-Terror:

https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... Vogue.html

Da hat eine Frau als minderjähriger Teenager über "asiatische Augen" gescherzt und Dampf über eine asiatische Lehrassistentin abgelassen. 10 Jahre später gefallen sich ihre Kollegen darin sie als Rassistin vom Hof zu jagen. Auch Entschuldigungen helfen nichts.

Was kommt als nächstes? Steinigung weil man sagt, dass man keinen schwarzen Kaffee mag?

Aber wird wohl alles gut sein. Es wird hier ja immer wieder darauf hingewiesen, dass man es ja gut meint, und man Rassismus bekämpft. Schön. Mal sehen wie verrückt es noch wird, bis auch der letzte *beeeeep* verstanden hat, dass GUT MEINEN nicht gleichbedeutend ist mit GUT MACHEN. Aber ich vermute die Realitätsfirewall ist da einfach sehr effektiv - das wird noch dauern bis auch beim letzten der Groschen gefallen ist ...
Vielleicht sollte man mal in der Vergangenheit der Kollegen nachforschen, was die in ihrer Jugend so gesagt oder getan haben.
Es ist völlig bekloppt. Mal sehen, wo das hinführt. Die vermeintlich Guten und Gerechten haben kein Problem mit Denunziantentum, Anprangern, mit dem Finger auf andere zeigen. Fürchterlicher Haufen. Selbstgefällig und gnadenlos.
Menschen, vermeintlich ohne Fehl und Tadel sind unheimlich und gefährlich. Die tun alles, um selbst gut dazustehen. Und sei es, jemandem die Zukunft zu zerstören. Widerwärtig. Im Grunde religiöse Fanatiker.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Es macht den ganzen Vorgang zwar nicht besser, aber es war wohl mehr dahinter als nur die Empörung über lange zurückliegende Tweets:
It became clear that her job was in jeopardy on Monday, when Ms. Wintour abruptly canceled a meeting scheduled for Wednesday for top Condé Nast editors, Ms. McCammond and the new editor in chief of Vogue China, Margaret Zhang, according to two people with knowledge of the plan. The cancellation was accompanied by a note saying the meeting would not be rescheduled.
https://www.nytimes.com/2021/03/18/busi ... mmond.html
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(20 Mar 2021, 00:21)
Es macht den ganzen Vorgang zwar nicht besser, aber es war wohl mehr dahinter als nur die Empörung über lange zurückliegende Tweets:
Bitte hilft mir auf die Sprünge. Ich verstehe gerade nicht, was du damit sagen möchtest.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Mar 2021, 00:35)

Bitte hilft mir auf die Sprünge. Ich verstehe gerade nicht, was du damit sagen möchtest.
Offensichtlich wurde von chinesischer Seite Druck gemacht, genau wie im Fall des deutschen Kinderbuchs:
https://www.br.de/nachrichten/kultur/au ... ng,SRSNVA5
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(20 Mar 2021, 00:51)
Offensichtlich wurde von chinesischer Seite Druck gemacht, genau wie im Fall des deutschen Kinderbuchs:
https://www.br.de/nachrichten/kultur/au ... ng,SRSNVA5
Das mag sein. Insbesondere wenn der Fall schon öffentlich ist. Er wäre aber ohne Woke Hysterie niemals öffentlich geworden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Mar 2021, 00:56)

Das mag sein. Insbesondere wenn der Fall schon öffentlich ist. Er wäre aber ohne Woke Hysterie niemals öffentlich geworden.
Es sei denn, diese Hysterie wurde gesteuert, denn die Chefin von China Vogue hat sicherlich Ms. McCammond "überprüft". Warum sollte sie sonst bei einem Gespräch dabei sein, dass ausschließlich
die amerikanische Ausgabe betraf? Ich glaube kaum, dass die NYT sich bei dem Hinweis nichts gedacht hat.
Am Yisrael Chai

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(20 Mar 2021, 01:01)
Es sei denn, diese Hysterie wurde gesteuert, denn die Chefin von China Vogue hat sicherlich Ms. McCammond "überprüft". Warum sollte sie sonst bei einem Gespräch dabei sein, dass ausschließlich
die amerikanische Ausgabe betraf? Ich glaube kaum, dass die NYT sich bei dem Hinweis nichts gedacht hat.
Wie geschrieben, das mag sein. Mehr werden wir wohl auf die schnelle zu den Urhebern des Vorwurfs nicht herausfinden können.

Persönlich denke ich eher, dass es nichts ungewöhnliches ist, dass die asiatische Chefin zu einem Vorwurf zu Rassismus gegen Asiaten hinzugerufen wird. Daraus zu folgern, dass der Stein erst durch sie ins rollen kam, ist wohl reine Spekulation. Ganz sicher ist dagegen, was die chinesische Führung von einer chinesischen Chefin einer Zeitschrift erwartet, wenn der Vorwurf des Rassismus gegen Asiaten im Raum steht.
Gin-Tonic
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Gin-Tonic »

LOL... aus dem Kommentarbereich des Artikels: "Woko Haram" :D Wobei ich sagen muss dass diese Umschreibung irgendwie voll ins Schwarze trifft (darf man diese Redewendung noch nutzen?)
Praia61
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Praia61 »

Wenn „dass“ nicht am Anfang eines Satzes steht, hat man mir vor über 50 Jahren in der Volksschule beigebracht, dass vor dem „dass“ das Satzzeichen „,“ stehen muss.
Hat man mich etwas Falsches gelehrt ?
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Tom Bombadil
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Mar 2021, 21:21)

Eine dunkle Hautfarbe macht niemanden zu einem Heiligen.
Natürlich nicht, auch wenn die Wookies das meinen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Mar 2021, 09:58)

Natürlich nicht, auch wenn die Wookies das meinen.
Eine Form von Rassismus, die mit Wohlwollen kompensiert wird.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Solange Menschen wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, ist es ok und sogar wünschenswert, dagegen anzugehen. Was sonst? Und es sind nun mal weitaus mehr Menschen mit dunkler Hautfarbe, die diskriminiert werden, als Weiße. Weiß zu sein, ist immer noch ein "Vorzug"; Weiße genießen weltweit wesentlich mehr Chancen als Schwarze, auf allen Gebieten. Diese gravierende Chancenungleichheit muss endlich beendet werden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(20 Mar 2021, 13:03)

Diese gravierende Chancenungleichheit muss endlich beendet werden.
Aber nicht mit Rassismus.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(18 Mar 2021, 12:17)

Zunächst sollte man über Schritt eins reden: Es ist nun mal Fakt, dass der Rassismus gerade in den USA und zunehmend auch in Europa sehr groß ist. Und sich dagegen entschieden zu wehren, gehört zu den Grundlagen einer demokratischen und liberalen Welt. Die Formen der Gegenwehr zu kritisieren, ist zwar legitim, bringt uns aber nicht weiter im Bestreben, den Rassismus zurückzudrängen. Ich glaube, Letzteres wollen diese Woke-Gefahr-Erfinder auch gar nicht.
Worauf stützt sich die Aussage "zunehmend"? Du suggerierst, dass wir in Europa einen Zustand gehabt hätten, der weniger rassistisch gewesen ist als heute. Also ich sehe das überhaupt nicht als "Fakt".

Im Kopf dieser Menschen brauch es immer einen Unterdrücker und einen Unterdrückten. Was früher Arbeiterklasse und Bourgeoisie war, ist für diese Menschen heute PoC/Schwarze/Frauen/Transmenschen etc. und Weiße/Alte/Männer. Immer davon ausgehend, dass die Unterdrückten (Arbeiterklasse, Schwarze usw.) die Guten und die Unterdrücker (Bourgeoisie, Weiße, Männer...) die Bösen sind. Anders ist es nicht zu erklären, wieso völlig lächerliche Rassismus-Definitionen, die davon ausgehen, dass nur Weiße rassistisch sein können, ernsthaft diskutiert werden. Hinzu kommt, dass Menschen mit anderen Ansichten sofort mit Stigmatisierungen (rassistisch, tranphob, sexistisch usw) versehen werden, völlig irrelevant dabei, ob diese Menschen tatsächlich Rassisten sind. Denn wer Rassist ist, mit dessen Person und dessen Argumenten muss ich mich kognitiv nicht mehr auseinandersetzen. Oder eben die leidigen Ansätze eine Cancel-Culture. Das alles ist Demokratie schädigend und schadet der Meinungsfreiheit. UND man schadet den Menschen oder der Sache, für die man sich einsetzt massiv in der öffentlichen Wahrnehmung. Wenn du ein konkretes Beispiel von "wokeness" brauchst, schau dir mal den Fall Jordan Peterson in Toronto rund um genderneutrale Pronomen an.
Elmar Brok
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Selina hat geschrieben:(20 Mar 2021, 13:03)

Solange Menschen wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, ist es ok und sogar wünschenswert, dagegen anzugehen. Was sonst? Und es sind nun mal weitaus mehr Menschen mit dunkler Hautfarbe, die diskriminiert werden, als Weiße. Weiß zu sein, ist immer noch ein "Vorzug"; Weiße genießen weltweit wesentlich mehr Chancen als Schwarze, auf allen Gebieten. Diese gravierende Chancenungleichheit muss endlich beendet werden.
Inwiefern unterschieden sich die Chancen eines Schwarzen und eines Weißen in Deutschland "gravierend"?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Gin-Tonic »

Userin Selina ballert halt nur die üblichen Kampfparolen raus.

Wer glaubt, dass es in der EU immer mehr Rassismus gebe (besonders auf die Hautfarbe bezogen), sollte sich die Welt mal ansehen. Als ich wegen einer Hochzeit in den Kongo reiste (Freund heiratete eine Halbkongolesin) wurden wir "Weissen" angestarrt wie eine Zirkusattraktion.
Der Eintritt zu Veranstaltungen, den wir "Weissen" in der Hartwährung USD zu entrichten hatten war ebenfalls gestaffelt. Weisse 5$, "Mischlinge" (kein Witz) 3$, Schwarze 1$.
Die kleine Blase in der manche Menschen hier leben und die sie über die ganze Welt stülpen ist irreal. Aber als Gutmensch, oder sogar Bestmensch, ist ein Weisser erst kein Rassist mehr wenn er sich den Strick um den Hals gelegt hat, das Weisssein ist ein "Privileg", quasi eine Erbsünde. Und weil sie sich so schlecht als Opfer darstellen (obwohl es in der Vergangenheit auch hier Beispiele geben könnte), haben die Knallköpfe vom linken Rand halt ihre Ewigschuldigen gefunden.
Ich finde es irgendwie belustigend, wenn auch befremdlich, dass mir als "Weissem" direkt Rassismus unterstellt wird. Ich bin international aufgewachsen mit Menschen verschiedenster Kultur und Herkunft, schon als Kind also das Glück gehabt mit anderen Kindern zu spielen die anders aussahen als ich. Gedanken machte ich mir nie drüber und das habe ich bis jetzt mitgenommen. Besonders toll war das natürlich wenn es ums Essen ging (habe so meine Vorliebe für Thaiküche entdeckt).
Aber aufgrund meiner Hautfarbe wird mir jetzt unterstellt dass ich meinen Nachbarn (Amerikaner, dunkelhäutig, verheiratet mit einer Asianamerican) am liebsten mit dem Netz fangen würde damit er Baumwolle pflückt.
Die Welt ist ein Irrenhaus... die ganze Rassendiskussion kotzt mich an, ich will mit all meinen Mitmenschen ein friedliches Leben führen. Hat bis jetzt auch gut geklappt, und ich fühle mich nicht schuldig und ich werde mich auch für nichts entschuldigen! :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Umetarek »

Elmar Brok hat geschrieben:(20 Mar 2021, 15:25)

Inwiefern unterschieden sich die Chancen eines Schwarzen und eines Weißen in Deutschland "gravierend"?
Der Name reicht ja schon um nicht eingestellt zu werden, und du meinst die Hautfarbe macht keinen Unterschied?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(20 Mar 2021, 13:03)
Diese gravierende Chancenungleichheit muss endlich beendet werden.
Du willst als privilegierte Weiße den unterprivilegierten Schwarzen also diktieren, was sie als Chancengleichheit zu verstehen haben; bzw. erreichen, dass sich Chancengleichheit weißer Couleur durchsetzt - aber was die Schwarzen selbt unter Chancengleichheit verstehen, ist dir dabei sch...egal? Nur weil du Weiße bist, die sich aufgrund ihrer Hautfarbe über alles hinwegsetzen kann? Wow, macht euch alle ein Kreuzle im Kalender: In Selina kommt der kleine typisch-deutsche Nazi zum Vorschein! :eek: :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:28)

Der Name reicht ja schon um nicht eingestellt zu werden, und du meinst die Hautfarbe macht keinen Unterschied?
Ich habe etliche „ursprünglich-nicht-deutsche“ Kollegen, davon zwei Schwarze. Die mußten sich bei uns normal bewerben und Qualifikation vorweisen. Der eine ist bei uns Abteilungsleiter, sein ungewöhnlicher Name oder seine Farbe interessiert keine Sau.
Ab und an wird auch jemand nicht eingestellt, weil ein Mitbewerber besser ist. Hautfarbe an sich ist keine Fachkompetenz und keine Qualifikation.
Dass die Mehrheit der AG auf brillante Bewerber verzichtet, weil die die falsche Hautfarbe haben, kann man pauschal allen unterstellen, man kann es aber auch lassen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Uffhausen hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:47)
Du willst als priviligierte Weiße den unterprivilegierten Schwarzen also diktieren, was sie als Chancengleichheit zu verstehen haben; bzw. erreichen, dass sich Chancengleichheit weißer Couleur durchsetzt - aber was die Schwarzen selbt unter Chancengleichheit verstehen, ist dir dabei sch...egal? Nur weil du Weiße bist, die sich aufgrund ihrer Hautfarbe über alles hinwegsetzen kann? Wow, macht euch alle ein Kreuzle im Kalender: In Selina kommt der kleine typisch-deutsche Nazi zum Vorschein! :eek: :D
Du hast das sicher im übertragenden Sinn gemeint - alles andere wäre ja nicht nett ...

Natürlich ist Selina kein "Nazi", aber ich habe es bislang auch noch nicht hinbekommen ihr verständlich zu machen, dass es hochgradig totalitär ist, welche Methoden da von den Wokes angewandt werden. Dann kommt immer nur "das Ziel ist richtig", aber sie versteht nicht, dass sie damit Mittel segnet, die im Kern ihrer eigentlichen Lebensmaxime konträr laufen.

Tragisch, aber so mancher wird niemals die gedankliche Transferleistung vollbringen zu verstehen dass das Wesen des Totalitarismus nicht in einer politischen Richtung, sondern in einer politischen Methode zu suchen ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Umetarek »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:53)

Ich habe etliche „ursprünglich-nicht-deutsche“ Kollegen, davon zwei Schwarze. Die mußten sich bei uns normal bewerben und Qualifikation vorweisen. Der eine ist bei uns Abteilungsleiter, sein ungewöhnlicher Name oder seine Farbe interessiert keine Sau.
Ab und an wird auch jemand nicht eingestellt, weil ein Mitbewerber besser ist. Hautfarbe an sich ist keine Fachkompetenz und keine Qualifikation.
Dass die Mehrheit der AG auf brillante Bewerber verzichtet, weil die die falsche Hautfarbe haben, kann man pauschal allen unterstellen, man kann es aber auch lassen.
Das mag für deinen Betrieb vielleicht stimmen, aber es gibt Studien dazu, dass es im Großen anders läuft.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Trutznachtigall »

Uffhausen hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:47)

Du willst als privilegierte Weiße den unterprivilegierten Schwarzen also diktieren, was sie als Chancengleichheit zu verstehen haben; bzw. erreichen, dass sich Chancengleichheit weißer Couleur durchsetzt - aber was die Schwarzen selbt unter Chancengleichheit verstehen, ist dir dabei sch...egal? Nur weil du Weiße bist, die sich aufgrund ihrer Hautfarbe über alles hinwegsetzen kann? Wow, macht euch alle ein Kreuzle im Kalender: In Selina kommt der kleine typisch-deutsche Nazi zum Vorschein! :eek: :D
Du hast Selina völlig missverstanden. Und sie als "typisch-deutschen Nazi" zu bezeichnen, ist eine Unverschämtheit.
☸ڿڰۣ--ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣڿڰۣ--☸☸ڿڰۣڿڰۣ
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:59)

Das mag für deinen Betrieb vielleicht stimmen, aber es gibt Studien dazu, dass es im Großen anders läuft.
Selbstverständlich ist es einfacher, Rassismus zu vermuten als schlechtere Fähigkeiten/Zeugnisse als der Mitbewerber.
Rein subjektiv muß es sich um Rassismus handeln. Ob es objektiv auch so ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass die meisten Betriebe die für sich besten und geeignetsten Bewerber suchen und nicht die Weißesten.
Natürlich gibt es Ausnahmen, das bestreite ich nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Umetarek »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:03)

Selbstverständlich ist es einfacher, Rassismus zu vermuten als schlechtere Fähigkeiten/Zeugnisse als der Mitbewerber.
Rein subjektiv muß es sich um Rassismus handeln. Ob es objektiv auch so ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass die meisten Betriebe die für sich besten und geeignetsten Bewerber suchen und nicht die Weißesten.
Natürlich gibt es Ausnahmen, das bestreite ich nicht.
Bei den Studien wurden Bewerbungsschreiben mit unterschiedlichen Namen versehen, Qualifikationsunterschiede sind also auszuschließen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:28)
Der Name reicht ja schon um nicht eingestellt zu werden, und du meinst die Hautfarbe macht keinen Unterschied?
Ich gebe dir auf jeden Fall Recht darin, dass auch der Name und die augenscheinliche Herkunft, in vielen Fällen einen mehr oder weniger großen Einfluss auf die Einschätzung der Person haben.

Da gibt es "echte" Rassisten, die jeden durch das Raster fallen lassen, der bestimmte Merkmale erfüllt oder nicht erfüllt. Diesen Anteil würde ich aber als sehr klein einschätzen.

Als eher groß würde ich den Anteil der Menschen einschätzen, die mit gewissen Vorurteilen urteilen, die aber durch Sachargumente entkräftbar sind. Dabei gehe ich davon aus, dass die Vorurteile eher überall vorliegen. So dürften Deutsche gegenüber Türken ähnliche Vorurteile haben, wie Türken gegenüber Deutschen (Almans). Da Menschen mit Migrationshintergrund aber eine Minderheit ausmachen, sehen sie sich rein logisch betrachtet größeren Vorurteilen ausgesetzt, als die Deutschen.

Ich denke aber, dass in weiten Teilen der Gesellschaft schon verstanden wird, dass für die Qualität eines Mitarbeiters zu 99% die fachlichen Qualitäten ausschlaggebend sind, und dass vermutete kulturelle Einflüsse, da kaum einen Effekt haben. Zumindest ist der Einfluss so klein, dass man damit keine Vorfilterung begründen könnte. Wir sind gesellschaftlich nicht mehr auf der "Ali"-Ebene der Siebziger. Und je mehr die Menschen integriert im Kontakt mit der Mehrheitsgesellschaft leben, umso weniger bietet sich die Gelegenheit Vorurteile zur Fremdartigkeit entstehen zu lassen.
Bei "Urteilen" ist das natürlich anders - die verfestigen sich je mehr man über den anderen weiss. Genau da sehe ich die Gefahr im "Ausgleichsrassismus" der Woke-Bewegung. Er bügelt augenscheinliche Ungleichheit ein, aber spaltet die Gesellschaft unter der Oberfläche.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:04)

Bei den Studien wurden Bewerbungsschreiben mit unterschiedlichen Namen versehen, Qualifikationsunterschiede sind also auszuschließen.
Dann sind wir wohl ein durch und durch rassistischer Haufen.

Mein zukünftiger Schwiegersohn, Selbständiger, arbeitet übrigens am liebsten mit anderen Arabern zusammen und stellt keine Deutschen ein. Er meinte, sie seien sich von der Mentalität ähnlich und bei der Arbeit reden sie alle arabisch miteinander.
Nun kann ich mich empören oder ich kann es lassen. Er hat seine Gründe und darf einstellen, wen er will.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Umetarek »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:11)

Dann sind wir wohl ein durch und durch rassistischer Haufen.

Mein zukünftiger Schwiegersohn, Selbständiger, arbeitet übrigens am liebsten mit anderen Arabern zusammen und stellt keine Deutschen ein. Er meinte, sie seien sich von der Mentalität ähnlich und bei der Arbeit reden sie alle arabisch miteinander.
Nun kann ich mich empören oder ich kann es lassen. Er hat seine Gründe und darf einstellen, wen er will.
Ich habe nie behauptet, dass Araber keine Rassisten wären :D , wobei das seltener Deutsche betrifft. Und natürlich sind nicht alle Araber Rassisten, bevor du das falsch verstehst. Genau wie wir nicht alle Rassisten sind, aber offensichtlich gibt es eine ausreichend große Anzahl an Menschen mit Vorurteilen, so das der Name schon einen signifikanten Unterschied macht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:04)

Bei den Studien wurden Bewerbungsschreiben mit unterschiedlichen Namen versehen, Qualifikationsunterschiede sind also auszuschließen.
Hast du mal einen link dazu?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Umetarek »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:08)
Ich denke aber, dass in weiten Teilen der Gesellschaft schon verstanden wird, dass für die Qualität eines Mitarbeiters zu 99% die fachlichen Qualitäten ausschlaggebend sind, und dass vermutete kulturelle Einflüsse, da kaum einen Effekt haben. Zumindest ist der Einfluss so klein, dass man damit keine Vorfilterung begründen könnte. Wir sind gesellschaftlich nicht mehr auf der "Ali"-Ebene der Siebziger. Und je mehr die Menschen integriert im Kontakt mit der Mehrheitsgesellschaft leben, umso weniger bietet sich die Gelegenheit Vorurteile zur Fremdartigkeit entstehen zu lassen.
Natürlich ändern sich Dinge, ich habe meinen Kindern ja auch, obwohl ich das wußte, arabische Namen gegeben. Es ändert sich nur was, wenn man sich nicht unterkriegen läßt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:54)
Du hast das sicher im übertragenden Sinn gemeint - alles andere wäre ja nicht nett ...
Natürlich habe ich das im übertragenen Sinn gemeint. Aber es steckt viel Wahres drin, finde ich. Das weiße Verständnis von Chancengleichheit gilt es für sie bedingungslos auf die Schwarzen zu übertragen. Reichlich radikal und erbarmungslos...
Natürlich ist Selina kein "Nazi", aber ich habe es bislang auch noch nicht hinbekommen ihr verständlich zu machen, dass es hochgradig totalitär ist, welche Methoden da von den Wokes angewandt werden. Dann kommt immer nur "das Ziel ist richtig", aber sie versteht nicht, dass sie damit Mittel segnet, die im Kern ihrer eigentlichen Lebensmaxime konträr laufen.
Für Menschen wie Selina zählt nur das Licht am Ende des Tunnels. Die Hindernisse auf dem Weg dahin, worüber andere stolpern und/oder in Rückstand geraten, ignoriert sie völlig, sondern hält sie anderen nur vor. Dabei sollte man sich eben zuerst eben mit diesen Hindernissen auseinandersetzen und sie aus Überwindungszwecken wahrnehmen, verstehen und beseitigen lernen. Nur so kann es vorwärts gehen und besser werden.
Tragisch, aber so mancher wird niemals die gedankliche Transferleistung vollbringen zu verstehen dass das Wesen des Totalitarismus nicht in einer politischen Richtung, sondern in einer politischen Methode zu suchen ist.
Erst muss sich der Mensch ändern - nur dann kann sich auch die Politik ändern.
Zuletzt geändert von Uffhausen am Sonntag 21. März 2021, 11:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Umetarek »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:20)

Hast du mal einen link dazu?
Ist ne Weile her, ich suche schon, aber jetzt muß ich erstmal schaffen gehen, wenn ich was habe, stell ichs rein.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Trutznachtigall hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:00)

Du hast Selina völlig missverstanden. Und sie als "typisch-deutschen Nazi" zu bezeichnen, ist eine Unverschämtheit.
Und kannst scheints nicht richtig lesen: Ich habe Selina nicht als typisch-deutschen Nazi bezeichnet, sondern empfand, dass da ein typisch-deutsches Nazi-Denken bei ihr durchschlägt - und grade bei einem Thema, wo das eigentlich gar nichts zu suchen hat! ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:16)

Ich habe nie behauptet, dass Araber keine Rassisten wären :D , wobei das seltener Deutsche betrifft. Und natürlich sind nicht alle Araber Rassisten, bevor du das falsch verstehst. Genau wie wir nicht alle Rassisten sind, aber offensichtlich gibt es eine ausreichend große Anzahl an Menschen mit Vorurteilen, so das der Name schon einen signifikanten Unterschied macht.
Ich glaube, dass die Menschen an sich erstmal den einstellen, von dem sie den wenigsten „Ärger“ erwarten und der ihnen sympathisch ist.
Nun bewirbt sich ein stinknormaler Deutscher, eine Hardcorefeministin, die jedes Wort auf die Goldwaage gelegt haben will, ein Transsexueller, der den ganzen Tag über seine Neigungen/Erfahrungen sprechen will und ein Migrant, der 5 mal am Tag beten will.
Geh davon aus, dass dem AG erstmal wichtig ist, dass die Arbeit erledigt wird.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:04)
Bei den Studien wurden Bewerbungsschreiben mit unterschiedlichen Namen versehen, Qualifikationsunterschiede sind also auszuschließen.
Wenn ich Billys Hinweis mal nehme, dann hätten meine Kinder bei ihrem Schwiegersohn wohl ein größeres Problem, als deine Kinder bei deutschen Unternehmern (und das obwohl mein ältester viel mit arabischstämmigen Mitschülern abhängt und wenn er wütend ist mich einen "Alman" nennt :rolleyes: ) ... :|

Daher denke ich, dass wir in Deutschland insgesamt eher der Zeit voraus sind, als das wir uns "Alman-typisch" für den Abschaum der Welt halten sollten. Warum also antirassistische Hysterie unsere Gesellschaft dominieren sollte und uns Jakobiner ein schlechtes Gewissen einreden sollten, das will mir jedenfalls nicht einleuchten - außer natürlich unter dem Gesichtspunkt, dass es bestimmten gesellschaftlichen und politischen Gruppen in die Karten spielt. Also reine Frage von Macht und Vorteilen - mehr nicht. Ganz trivial und ohne moralischen Anspruch.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Umetarek hat geschrieben:(21 Mar 2021, 10:28)

Der Name reicht ja schon um nicht eingestellt zu werden, und du meinst die Hautfarbe macht keinen Unterschied?
Dort steht "gravierend". Ansonsten kannst du gerne belegen, inwiefern die Hautfarbe deine Bewerbung beeinflusst. Und das in eine Maße, welches als gravierend bezeichnet werden kann. Viel stärker als Hautfarbe dürfte zB die äußerliche Attraktivität eines Menschen dein Leben in Deutschland beeinflussen. Darüber regt sich aber niemand auf.... Überhaupt stellt sich die Frage, wie du gegen (mögliche) Vorurteile vorgehen willst? Existieren sie in den staatlichen Institutionen und öffentlichen Debatte? Ich würde behaupten, Nein. Es gibt überall Aufklärung. Wenn jetzt der 60 Jährige Manager eines Unternehmens noch Vorurteile gegen Schwarze hegt, dann sind die Woke-Leute die letzten, die etwas bewirken. Sie bewirken eher das Gegenteil, weil sie den (echten) Kampf gegen Rassismus, Hass und co. lächerlich und unglaubwürdig machen. Wie willst du da überhaupt Einfluss drauf nehmen? Es geht nicht. Die einzige Möglichkeit ist zu hoffen, dass die jüngeren Generationen aufgeklärter sind und keine Vorurteile haben und irgendwann in den nächsten Jahrzehnten selbst in Führungspositionen kommen.

Inzwischen gibt es doch auch zahlreiche Arbeitgeber, die ganz bewusst auf Diversität setzen. Was faktisch wohl eine Benachteiligung von Weißen (Männern) bedeuten dürfte.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:39)

Dort steht "gravierend". Ansonsten kannst du gerne belegen, inwiefern die Hautfarbe deine Bewerbung beeinflusst. Und das in eine Maße, welches als gravierend bezeichnet werden kann. Viel stärker als Hautfarbe dürfte zB die äußerliche Attraktivität eines Menschen dein Leben in Deutschland beeinflussen. Darüber regt sich aber niemand auf.... Überhaupt stellt sich die Frage, wie du gegen (mögliche) Vorurteile vorgehen willst? Existieren sie in den staatlichen Institutionen und öffentlichen Debatte? Ich würde behaupten, Nein. Es gibt überall Aufklärung. Wenn jetzt der 60 Jährige Manager eines Unternehmens noch Vorurteile gegen Schwarze hegt, dann sind die Woke-Leute die letzten, die etwas bewirken. Sie bewirken eher das Gegenteil, weil sie den (echten) Kampf gegen Rassismus, Hass und co. lächerlich und unglaubwürdig machen. Wie willst du da überhaupt Einfluss drauf nehmen? Es geht nicht. Die einzige Möglichkeit ist zu hoffen, dass die jüngeren Generationen aufgeklärter sind und keine Vorurteile haben und irgendwann in den nächsten Jahrzehnten selbst in Führungspositionen kommen.
Zur Zeit sieht es so aus, dass Rassismus nicht bekämpft werden soll, sondern der Spieß umgedreht.
Irgendeiner muß böse und schlecht sein, heute zur Abwechslung pauschal der Weiße.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Mar 2021, 11:48)

Zur Zeit sieht es so aus, dass Rassismus nicht bekämpft werden soll, sondern der Spieß umgedreht.
Irgendeiner muß böse und schlecht sein, heute zur Abwechslung pauschal der Weiße.
Ich frage mich, wo man überhaupt hin will. Wo sind Beispiele für Länder oder Regionen, die weniger rassistisch als Deutschland sind? Natürlich kann man die utopische Wunschvorstellung verfolgen, dass die Hautfarbe und andere Merkmale völlig irrelevant sind. Ist ein edles Ziel. Aber eben nicht erreichbar. Jeder Mensch hat Vorurteile. Das wird man auch nicht ausmerzen können. Deshalb behaupte ich, dass nur noch minimale Fortschritte möglich sind und wir inzwischen aufpassen müssen, nicht um des Minderheitswillen die Mehrheit zu benachteiligen. Anders kann ich mir Ansichten wie "Nur Weiße können rassistisch sein" oder "wenn ein PoC dir sagt, dass er von dir rassistisch beleidigt wurde, dann hast du ihn rassistisch beleidigt" nicht erklären. Den einzigen Weg, den ich sehe, ist, die Akzeptanz von "Anders sein" (Hautfarbe, Migrationshintergrund, Sexualität usw.) in der Gesellschaft zu fördern. Mit solchen Aussagen erreicht man bloß das Gegenteil.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(21 Mar 2021, 12:29)

Ich frage mich, wo man überhaupt hin will. Wo sind Beispiele für Länder oder Regionen, die weniger rassistisch als Deutschland sind? Natürlich kann man die utopische Wunschvorstellung verfolgen, dass die Hautfarbe und andere Merkmale völlig irrelevant sind. Ist ein edles Ziel. Aber eben nicht erreichbar. Jeder Mensch hat Vorurteile. Das wird man auch nicht ausmerzen können. Deshalb behaupte ich, dass nur noch minimale Fortschritte möglich sind und wir inzwischen aufpassen müssen, nicht um des Minderheitswillen die Mehrheit zu benachteiligen. Anders kann ich mir Ansichten wie "Nur Weiße können rassistisch sein" oder "wenn ein PoC dir sagt, dass er von dir rassistisch beleidigt wurde, dann hast du ihn rassistisch beleidigt" nicht erklären. Den einzigen Weg, den ich sehe, ist, die Akzeptanz von "Anders sein" (Hautfarbe, Migrationshintergrund, Sexualität usw.) in der Gesellschaft zu fördern. Mit solchen Aussagen erreicht man bloß das Gegenteil.
Diese Narrenfreiheit der PoC, jedem ungefiltert Rassismus zu unterstellen, könnte kontraproduktiv sein.
Wenn jede Form der Kritik zu Rassismusvorwürfen führt und der Betriebsfrieden gestört ist, könnte der eine oder andere AG auf die Idee kommen, eine homogene Gruppe AN sei besser. Ich könnte es verstehen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Mar 2021, 12:39)
Diese Narrenfreiheit der PoC, jedem ungefiltert Rassismus zu unterstellen, könnte kontraproduktiv sein.
Wenn jede Form der Kritik zu Rassismusvorwürfen führt und der Betriebsfrieden gestört ist, könnte der eine oder andere AG auf die Idee kommen, eine homogene Gruppe AN sei besser. Ich könnte es verstehen.
Dein Schwiegersohn ist dazu doch das Beispiel. Und er hat Recht - auf einen kleinen Betrieb und auf Araber bezogen, denn Deutsche dürften starke Probleme haben sich in einen arabisch geführten Betrieb einzugewöhnen.

Natürlich werden aber auch kleine Betriebe in Deutschland Vorbehalte haben das Betriebsklima nicht unnötig zu belasten. Da ist es dann fatal, wenn in der Gesellschaft ein Tugendterror entfesselt wird, der die Deutschen glauben lässt, man müsse extrem aufpassen was man sagt, damit man nicht von einer antirassistischen Woke-Wave überrollt wird. Selbst die Vermutung, dieses könne so sein, hätte sofort eine Auswirkung auf die Akzeptanz von Mitarbeitern aus betroffenem Zusammenhang. Und da kann man dann, anders als bei Großbetrieben, auch nicht einfach mangelnde Erfüllung einer Migrantenquote anmahnen - das läuft bei Kleinbetrieben ins Leere.

Aber das ist Wokes natürlich egal. Mehr noch als daran wirklich etwas zu verbessern, scheint es diesem Menschenschlag darauf anzukommen das Profil nach außen hin zu pushen. "Ich bin gut, ihr seid böse" - der Migrant als Kollateralschaden muss leider hingenommen werden :x ... er wird's verstehen - ich will ja nur sein Bestes :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Mar 2021, 13:08)

Dein Schwiegersohn ist dazu doch das Beispiel. Und er hat Recht - auf einen kleinen Betrieb und auf Araber bezogen, denn Deutsche dürften starke Probleme haben sich in einen arabisch geführten Betrieb einzugewöhnen.

Natürlich werden aber auch kleine Betriebe in Deutschland Vorbehalte haben das Betriebsklima nicht unnötig zu belasten. Da ist es dann fatal, wenn in der Gesellschaft ein Tugendterror entfesselt wird, der die Deutschen glauben lässt, man müsse extrem aufpassen was man sagt, damit man nicht von einer antirassistischen Woke-Wave überrollt wird. Selbst die Vermutung, dieses könne so sein, hätte sofort eine Auswirkung auf die Akzeptanz von Mitarbeitern aus betroffenem Zusammenhang. Und da kann man dann, anders als bei Großbetrieben, auch nicht einfach mangelnde Erfüllung einer Migrantenquote anmahnen - das läuft bei Kleinbetrieben ins Leere.

Aber das ist Wokes natürlich egal. Mehr noch als daran wirklich etwas zu verbessern, scheint es diesem Menschenschlag darauf anzukommen das Profil nach außen hin zu pushen. "Ich bin gut, ihr seid böse" - der Migrant als Kollateralschaden muss leider hingenommen werden :x ... er wird's verstehen - ich will ja nur sein Bestes :rolleyes:
Ich unterstelle meinem Schwiegersohn noch nicht mal Rassismus. Er tut, was er für seinen eigenen Betrieb als bestes erachtet. Er will, dass er und seine Leute gutes Geld verdienen und dass der Laden reibungslos läuft. Das bedeutet nicht, dass er im Privaten Deutsche meidet, im Gegenteil, er ist oft und gerne bei uns.

Wer soll seinen eigenen Betriebsfrieden stören, indem er Leute einstellt, die für sich besondere Vorteile und Rücksichten beanspruchen und aus jeder Meinungsverschiedenheit einen krassen Fall von Rassismus machen?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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