Damit hast du die Situation vollkommen korrekt geschrieben. Dass es unsere europäischen Nachbarn nicht besser machen ist für mich allerdings kein Trost, sondern nur eine Bestätigung dafür, dass es letztendlich die Qualität des Managements ausschlaggebend dafür ist, wie gut wir die Krise überstehen.Europa2050 hat geschrieben:(23 Nov 2020, 09:53)
Wir betreiben kein Risikomanagement, weil wir schon beim ersten Schritt, der Risikoquantifizierung Versagen. Ich glaube noch nicht einmal, dass das an den führenden Politikern liegt, die sind auf Zulieferung angewiesen. Und weil wir keine Risikoquantifizierung haben, können wir auch keine sinnvolle Risikoübernahme machen.
In Folge übernehmen wir zu große Risiken, solange die Wirkung noch nicht offensichtlich ist, erschrecken dann, und gehen dann ins Klein-klein. Sehen aber den Elefanten im Raum (Massenveranstaltungen, ÖPNV...) auch nicht, bzw. behandeln ihn als heilige Kuh.
Am deutlichsten die Rumeierei mit Weihnachten. Allen ist klar, dass „Weihnachten wie früher“ ein Hasardspiel ist. Die Entscheidung darüber treffen wir aber nicht nach diesem Risiko. Sondern nach der Feststellung, wie die Zahlen zu diesem Zeitpunkt sind. Dabei ist das Risiko immer das Gleiche.
Im Prinzip verhalten wir uns wie ein Diätfanatiker. Wir stellen uns auf die Waage, wenn ein gewisses Gewicht überschritten ist, gibt es nur noch Wasser und Brot. Ist es unterschritten, wird gevöllert. (Und ein paar futtern zwischendrin noch heimlich Schokolade). Das ist unsere momentane Strategie.
Um aber unsere Politiker (inkl. MP und BuKa) in Schutz zu nehmen:
- unsere europäischen Nachbarn machen es auch nicht besser,
- das Volk scheint es auch so zu wollen.
Dass es im Volk keinen halbwegs einheitlichen Willen gibt ist ebenso dieser Orientierungslosigkeit im Management der Krise zuzuschreiben.