Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
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Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Bischofsentscheidung schockiert Brasilien
Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Die katholische Kirche in Brasilien hat die Mutter eines neun Jahre alten Mädchen exkommuniziert, das nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung durch ihren Stiefvater ihre Zwillinge abgetrieben hatte. Auch das Ärzteteam, das sie behandelte, wurde aus der Kirche ausgeschlossen. Trotz der Natur des Falls müsse die Kirche an ihrer Ablehnung der Abtreibungen festhalten, erklärte Erzbischof Jose Cardoso Sobrinho in einem Fernsehinterview.
Erzbischof stellt sich über das Gesetz
Cardoso sagte, der Schwangerschaftsabbruch sei aus Sicht der Kirche ein Verbrechen, und "Gottes Gesetz" stehe über den Gesetzen der Menschen. Das kleine Mädchen aus dem Bundesstaat Pernambuco war von seinem Stiefvater geschwängert worden und bereits im vierten Monat mit Zwillingen schwanger. Ärzten zufolge hätte die Schwangerschaft das zierliche Mädchen in Lebensgefahr bringen können. Daraufhin nahmen sie gestern die Abtreibung vor.
Gesundheitsminister ist schockiert
Der brasilianische Gesundheitsminister Jose Gomes Temporao reagierte empört: Er sei schockiert über das, was dem Mädchen geschehen sei, und über die Position des Erzbischofs. Abtreibungen sind in Brasilien illegal. Ausnahmen sind möglich, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, das Kind keine Überlebenschance hat oder die Mutter Opfer einer Vergewaltigung war und die Schwangerschaft noch nicht die 20. Woche überschritten hat.
Jährlich tausende tote Frauen
Der Fall löste in Brasilien eine hitzige Debatte aus. Aufgrund des allgemeinen Abtreibungsverbots lassen nach Behördenschätzungen jährlich rund eine Million Frauen heimlich abtreiben, tausende sterben dabei. Versuche des Gesundheitsministeriums, die Gesetze zu liberalisieren, scheiterten bisher am Widerstand der katholischen Kirche.
Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Die katholische Kirche in Brasilien hat die Mutter eines neun Jahre alten Mädchen exkommuniziert, das nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung durch ihren Stiefvater ihre Zwillinge abgetrieben hatte. Auch das Ärzteteam, das sie behandelte, wurde aus der Kirche ausgeschlossen. Trotz der Natur des Falls müsse die Kirche an ihrer Ablehnung der Abtreibungen festhalten, erklärte Erzbischof Jose Cardoso Sobrinho in einem Fernsehinterview.
Erzbischof stellt sich über das Gesetz
Cardoso sagte, der Schwangerschaftsabbruch sei aus Sicht der Kirche ein Verbrechen, und "Gottes Gesetz" stehe über den Gesetzen der Menschen. Das kleine Mädchen aus dem Bundesstaat Pernambuco war von seinem Stiefvater geschwängert worden und bereits im vierten Monat mit Zwillingen schwanger. Ärzten zufolge hätte die Schwangerschaft das zierliche Mädchen in Lebensgefahr bringen können. Daraufhin nahmen sie gestern die Abtreibung vor.
Gesundheitsminister ist schockiert
Der brasilianische Gesundheitsminister Jose Gomes Temporao reagierte empört: Er sei schockiert über das, was dem Mädchen geschehen sei, und über die Position des Erzbischofs. Abtreibungen sind in Brasilien illegal. Ausnahmen sind möglich, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, das Kind keine Überlebenschance hat oder die Mutter Opfer einer Vergewaltigung war und die Schwangerschaft noch nicht die 20. Woche überschritten hat.
Jährlich tausende tote Frauen
Der Fall löste in Brasilien eine hitzige Debatte aus. Aufgrund des allgemeinen Abtreibungsverbots lassen nach Behördenschätzungen jährlich rund eine Million Frauen heimlich abtreiben, tausende sterben dabei. Versuche des Gesundheitsministeriums, die Gesetze zu liberalisieren, scheiterten bisher am Widerstand der katholischen Kirche.
Zuletzt geändert von palulu am Freitag 6. März 2009, 19:02, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Lol, immer diese primitiven Christen, die lernen das einfach nicht.... 

Zuletzt geändert von Büyükanıt am Freitag 6. März 2009, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Diese Exkommunikation ist eine Unverschämtheit und weit ab von allem, was auch nur irgend mit christlichem Schöpfungsverständnis zu tun hat.
Auch aus theologischer Sicht absolut unhaltbar. Die Grundlage war ein Gewaltverbrechen an deren Folgen ein Mensch zu sterben drohte. Schon die Handlung war ein Eingriff gegen die Schöpfung Gottes, also gegen Gott gerichtet. Diese Handlung und vor allem die Folgen zu beheben ist also die Wiederherstellung des göttlichen Schöpfungsplans.
Würde ich diese Exkommunikation mal weiterdenken, so würde jeder Arzt der einem Patienten operiert, ja sogar jedwede Medizin gegen Gott sein, dass ist natürlich Hahnebüchen. Ganz im Gegenteil ist das Fleisch nicht mit der Seele zu identifizieren (z.B.Mt.10/28).
Dieser "Bischof" sollte mit sofortiger Wirkung exkommuniziert werden, er hat sich in unnachahmlicher Weise an Gott vergangen !
Auch aus theologischer Sicht absolut unhaltbar. Die Grundlage war ein Gewaltverbrechen an deren Folgen ein Mensch zu sterben drohte. Schon die Handlung war ein Eingriff gegen die Schöpfung Gottes, also gegen Gott gerichtet. Diese Handlung und vor allem die Folgen zu beheben ist also die Wiederherstellung des göttlichen Schöpfungsplans.
Würde ich diese Exkommunikation mal weiterdenken, so würde jeder Arzt der einem Patienten operiert, ja sogar jedwede Medizin gegen Gott sein, dass ist natürlich Hahnebüchen. Ganz im Gegenteil ist das Fleisch nicht mit der Seele zu identifizieren (z.B.Mt.10/28).
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Tja, wir haben halt auch unsere Wahabiten ... :dunno:Büyükanıt hat geschrieben:Lol, immer diese primitiven Christen, die lernen das einfach nicht....
Sie zu haben ist nicht die Sünde, sie gewähren zu lassen schon ...

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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Hat man den Stiefvater auch exkommuniziert?
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Nein, ebend nicht, was ja ein Teil dieses unglaublichen Skandals war !Thomas I hat geschrieben:Hat man den Stiefvater auch exkommuniziert?
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Noch ein paar Links zu dem Fall:
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4079432,00.html
http://www.kathweb.at/content/site/nach ... 24676.html
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4079432,00.html
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- ralphon
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Man empfindet den Ausschluß aus einem Verein so lange als kränkend, wie man ihm überhaupt etwas abgewinnen konnte. Jetzt weiß sie, was sie von den katholischen Bande zu halten hat.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
ralphon hat geschrieben:Man empfindet den Ausschluß aus einem Verein so lange als kränkend, wie man ihm überhaupt etwas abgewinnen konnte. Jetzt weiß sie, was sie von den katholischen Bande zu halten hat.
So einfach ist das nicht, zumal in Brasilien die katholische Kirche noch eine echte Macht ist. Vor diesem Hintergrund ist die öffentliche Kritik, vor allem auch aus der Politik in Brasilien ein fast schon revolutionärer Vorgang.
Obwohl ich ja kein Katholik bin, verletzt mich als Christ solche Vorgänge schon ungemein, wird doch hier der Name des Christentums absolut untheologisch in den Schmutz gezogen. Eigentlich müßte man diesen Bischof exkommunizieren und hätte ich seine E-Mail-Adresse, ich hätte ihn schriftlich exkommuniziert !
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
ie Perversion der Religion... sorry...
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Nicht, dass dieser barbarischer Schwachsinn dadurch entschuldigt würde aber:
Die katholische Kirche sieht für Schwangerschaftsabbruch Exkommunikation vor(für alle Beteiligten). Offenbar macht sie dabei keine Ausnahmen. Scheint ein Automatismus zu sein. Reichlich unflexibel und weltfremd das.
http://de.wikipedia.org/wiki/Exkommunikation
Die katholische Kirche sieht für Schwangerschaftsabbruch Exkommunikation vor(für alle Beteiligten). Offenbar macht sie dabei keine Ausnahmen. Scheint ein Automatismus zu sein. Reichlich unflexibel und weltfremd das.
http://de.wikipedia.org/wiki/Exkommunikation
Zuletzt geändert von jellobiafra am Sonntag 8. März 2009, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.
- P. Henry
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Was für ein dämliches Gejaule.
Schwangerschaftsabbruch zieht für alle Beteiligten die Tatstrafe der Exkommunikation nach sich, unabhängig von der Meinung des jeweiligen Bischofs. Da der Stiefvater an der Abtreibung nicht beteiligt war, wurde er auch nicht exkommuniziert.
Wenn einem diese Regelung nicht gefällt, dann kann man problemlos aus der Kirche austreten.
Schwangerschaftsabbruch zieht für alle Beteiligten die Tatstrafe der Exkommunikation nach sich, unabhängig von der Meinung des jeweiligen Bischofs. Da der Stiefvater an der Abtreibung nicht beteiligt war, wurde er auch nicht exkommuniziert.
Wenn einem diese Regelung nicht gefällt, dann kann man problemlos aus der Kirche austreten.
Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Der Stiefvater hat das 9 Jahre (!) alte Mädchen aber mutmaßlich vergewaltigt, war also gerade Verursacher der Abtreibung.P. Henry hat geschrieben:Da der Stiefvater an der Abtreibung nicht beteiligt war, wurde er auch nicht exkommuniziert.
Ihn hat man aber gerade nicht exkommuniziert. DAS ist der eigentliche Skandal. Das zeigt, worum es der Katholischen Kirchde gerade nicht geht - um Nächstenliebe.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Hab ich auch im TV gesehen vor Kurzem. Da hat sich Rom wieder Mal ein Ei gelegt, wobei ich mich eigentlich am meisten darüber aufrege, was das für die ohnehin schon desolate Gemütslage der Beteiligten auswirken muß.
Zumal das Mädchen vermutlich gestorben wäre, wenn die Kinder nicht entfernt worden wären...
Auf jeden Fall einige Minuten Kopfschütteln wert.
Zumal das Mädchen vermutlich gestorben wäre, wenn die Kinder nicht entfernt worden wären...
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Mörder und Vergewaltiger werden nicht exkommuniziert.
Eine Voraussetzung für eine Exkommunikation scheint die juristische Straflosigkeit einer Handlung zu sein. (Von der Gewalt gegen den Papst einmal abgesehen). Ich glaube da gibt es einen Zusammenhang. Selbst für denjenigen, der Abtreibung für Mord hält, kann es ja keine schlimmere Sünde sein als ein Mord an bereits Geborenen.
Eine Voraussetzung für eine Exkommunikation scheint die juristische Straflosigkeit einer Handlung zu sein. (Von der Gewalt gegen den Papst einmal abgesehen). Ich glaube da gibt es einen Zusammenhang. Selbst für denjenigen, der Abtreibung für Mord hält, kann es ja keine schlimmere Sünde sein als ein Mord an bereits Geborenen.
Zuletzt geändert von jellobiafra am Freitag 13. März 2009, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
- Arkanai
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
DA fängt es an, interessant zu werden.jellobiafra hat geschrieben:Mörder und Vergewaltiger werden nicht exkommuniziert.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Der formale Austritt aus der Kirche, der gegenüber staatlichen Behörden erklärt wird, hat nichts mit der Frage zu tun, ob die Kirche ihre Schäflein auch kirchenrechtlich entlassen kann.P. Henry hat geschrieben: Wenn einem diese Regelung nicht gefällt, dann kann man problemlos aus der Kirche austreten.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Dann wäre der katholischen Kirche selbst ein totes Kind noch lieber gewesen als eine Abtreibung. Das ist einfach nur pervers.palu hat geschrieben:
Ärzten zufolge hätte die Schwangerschaft das zierliche Mädchen in Lebensgefahr bringen können. Daraufhin nahmen sie gestern die Abtreibung vor.

- Ibnjulia
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
kannste laut sagen: mal ne Frage wäre es in Deutscland möglich den Bischof deswegen zu verklagen?Heinrich-73 hat geschrieben: Dann wäre der katholischen Kirche selbst ein totes Kind noch lieber gewesen als eine Abtreibung. Das ist einfach nur pervers.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Was mich nervt ist, dass es offenbar keine moralische Abwägung gibt.
Die katholische Kirche tritt ein für den Lebensschutz und lehnt deshalb Abtreibungen ab. So weit so gut, durchaus vertretbare moralische Position.
Aber in dem konkreten Fall wäre ja durch einen Verzicht auf eine Abtreibung das Leben des Mädchens gefährdet worden. Das Ziel des Lebensschutzes wäre also auch nicht erreicht worden. Medizinisch bin ich zwar vollkommener Laie, wenn aber das Leben des Mädchens gefährdet ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass das Leben des Ungeborenen nicht auch gefährdet worden wäre.
Die katholische Kirche tritt ein für den Lebensschutz und lehnt deshalb Abtreibungen ab. So weit so gut, durchaus vertretbare moralische Position.
Aber in dem konkreten Fall wäre ja durch einen Verzicht auf eine Abtreibung das Leben des Mädchens gefährdet worden. Das Ziel des Lebensschutzes wäre also auch nicht erreicht worden. Medizinisch bin ich zwar vollkommener Laie, wenn aber das Leben des Mädchens gefährdet ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass das Leben des Ungeborenen nicht auch gefährdet worden wäre.
Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
...hier muss einmal klar gestellt werden, nicht die katholische Kirche Brasiliens hat die Exkommunition vollzogen sondern der Bischof von Recife/Olinda. Die Frage ist, wie lange sich die katholische Kirche Brasiliens diese Alleingänge des weltfremden Bischofs bieten lässt.
Denn gerade die katholische Kirche hat sich bislang als eher papstdifferent verhalten. Das soziale Engagement und die Bodenständigkeit der Priester hat häufig zu Irritationen im Vatikan geführt.
Bleibt zu hoffen, dass seine "Merkwürdigkeit" nicht noch mehr Unfug anrichtet.
Denn gerade die katholische Kirche hat sich bislang als eher papstdifferent verhalten. Das soziale Engagement und die Bodenständigkeit der Priester hat häufig zu Irritationen im Vatikan geführt.
Bleibt zu hoffen, dass seine "Merkwürdigkeit" nicht noch mehr Unfug anrichtet.
- Rainald de Gien
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
P. Henry hat geschrieben:Was für ein dämliches Gejaule.
Schwangerschaftsabbruch zieht für alle Beteiligten die Tatstrafe der Exkommunikation nach sich, unabhängig von der Meinung des jeweiligen Bischofs. Da der Stiefvater an der Abtreibung nicht beteiligt war, wurde er auch nicht exkommuniziert.
Wenn einem diese Regelung nicht gefällt, dann kann man problemlos aus der Kirche austreten.
Irgendwann sitzt man mit dieser Ansicht nur sehr allein mit seinen Förmchen im Buddelkasten !
Wenn die Schöpfung fortschreiten sich aus sich entwickelt kann aus Gott kein Dogma erschaffen sein und da Gott in der Schöpfung weilt, ist die Schöpfung Gott und die Kirche hat Gott zu dienen und nicht sich selbst. Insofern ist die Kritik aus dem Kirchenvolk mehr als berechtigt. Wäre ich ein Katholik oder würde einer meiner Vorderen solch unsinniges zu verantworten haben, ich würde eine Kirchenabstimmung versuchen zu initieren diesen zu exkommunizieren.
Recht hin oder her, es ist vom Menschen und im Übrigen, wer hat den Bischof angewiesen es zu tun ? Niemand !
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Regelungen hin oder her. Wieder einmal zeigt sich das komplett unchristliche Bild der katholischen Kirche. Alleine in der Tatsache, daß dieses arme Wesen nicht auf Nächstenliebe zu hoffen hat, sondern vielmehr von der Kirche, auf die sie in ihrer Situation vielleicht als Einziges hoffen könnte, wird sie auch noch im Stich gelassen.
Wo ist da der Geist Christi?
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Auf jeden Fall nicht in der katholischen Kirche.Arkanai hat geschrieben:Regelungen hin oder her. Wieder einmal zeigt sich das komplett unchristliche Bild der katholischen Kirche. Alleine in der Tatsache, daß dieses arme Wesen nicht auf Nächstenliebe zu hoffen hat, sondern vielmehr von der Kirche, auf die sie in ihrer Situation vielleicht als Einziges hoffen könnte, wird sie auch noch im Stich gelassen.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Wenn man bedenkt, wieviele Verbrechen es im Namen der katholischen Kirche gegeben hat, müßte diese sich ja selbst exkommunizieren.jellobiafra hat geschrieben:Mörder und Vergewaltiger werden nicht exkommuniziert.
- Arkanai
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
schallundrauch hat geschrieben: Wenn man bedenkt, wieviele Verbrechen es im Namen der katholischen Kirche gegeben hat, müßte diese sich ja selbst exkommunizieren.
Jupp, und alle Kommunisten müßten sich erschießen

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- Ibnjulia
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
naja Hexenverbrennung hatten die Protestanten auch drauf und Religionskriege hätten sie wahrscheinlich auch geführt, wenn sie die Katholiken nicht am Hals gehabt hätten.schallundrauch hat geschrieben: Wenn man bedenkt, wieviele Verbrechen es im Namen der katholischen Kirche gegeben hat, müßte diese sich ja selbst exkommunizieren.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Das Mädchen wollte ihre Zwillinge zur Welt bringen und sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester und ihrem Vater aufziehen. Offensichtlich wurde sie von der Mutter gegen ihren Willen zur Tötung ihrer Kinder gezwungen.
Das Mädchen soll in der 15. Schwangerschaftswoche gewesen sein. Eine unmittelbare Bedrohung lag wohl nicht vor. Man hätte die Schwangerschaft zunächst unter strenger Beobachtung halten können, um die Zwillinge nach der 25. oder 30. Schwangerschaftswoche als Frühgeburten per Kaiserchnitt auf die Welt zu holen und im Brutkasten aufzupäppeln. Die Ärzte haben ihre Möglichkeiten zur Rettung aller beteiligten Menschen offensichtlich nicht ausgeschöpft. Das ist höchstwahrscheinlich der Grund für ihre Exkommunikation.
Das Mädchen ist natürlich sehr bedauernswert. Zuerst holt ihre Mutter einen Vergewaltiger ins Haus und ignoriert den jahrelangen Mißbrauch, anschließend wurden ihr auch noch gegen ihren Willen und ohne Ausschöpfung der medizinischen Möglichkeiten die Kinder gewaltsam aus dem Leib gerissen.
http://diepresse.com/home/panorama/welt/458386/index.doNach Berichten brasilianischer Zeitungen war die Haltung zur Abtreibung innerhalb der Familie unterschiedlich. Das neunjährige Mädchen wollte die Zwillinge behalten und sie gemeinsam mit der 14-jährigen Schwester aufziehen, berichtete die Rechtsanwältin der Erzdiözese Olinda und Recife. Auch der leibliche Vater des Mädchens, Erivaldo Francisco dos Santos, war der Meinung, dass die Zwillinge zur Welt kommen sollten.
Das Mädchen soll in der 15. Schwangerschaftswoche gewesen sein. Eine unmittelbare Bedrohung lag wohl nicht vor. Man hätte die Schwangerschaft zunächst unter strenger Beobachtung halten können, um die Zwillinge nach der 25. oder 30. Schwangerschaftswoche als Frühgeburten per Kaiserchnitt auf die Welt zu holen und im Brutkasten aufzupäppeln. Die Ärzte haben ihre Möglichkeiten zur Rettung aller beteiligten Menschen offensichtlich nicht ausgeschöpft. Das ist höchstwahrscheinlich der Grund für ihre Exkommunikation.
Das Mädchen ist natürlich sehr bedauernswert. Zuerst holt ihre Mutter einen Vergewaltiger ins Haus und ignoriert den jahrelangen Mißbrauch, anschließend wurden ihr auch noch gegen ihren Willen und ohne Ausschöpfung der medizinischen Möglichkeiten die Kinder gewaltsam aus dem Leib gerissen.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
da bin ich anders Informiert.Aurelius hat geschrieben:Das Mädchen wollte ihre Zwillinge zur Welt bringen und sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester und ihrem Vater aufziehen. Offensichtlich wurde sie von der Mutter gegen ihren Willen zur Tötung ihrer Kinder gezwungen.
http://diepresse.com/home/panorama/welt/458386/index.do
Das Mädchen soll in der 15. Schwangerschaftswoche gewesen sein. Eine unmittelbare Bedrohung lag wohl nicht vor. Man hätte die Schwangerschaft zunächst unter strenger Beobachtung halten können, um die Zwillinge nach der 25. oder 30. Schwangerschaftswoche als Frühgeburten per Kaiserchnitt auf die Welt zu holen und im Brutkasten aufzupäppeln. Die Ärzte haben ihre Möglichkeiten zur Rettung aller beteiligten Menschen offensichtlich nicht ausgeschöpft. Das ist höchstwahrscheinlich der Grund für ihre Exkommunikation.
Das Mädchen ist natürlich sehr bedauernswert. Zuerst holt ihre Mutter einen Vergewaltiger ins Haus und ignoriert den jahrelangen Mißbrauch, anschließend wurden ihr auch noch gegen ihren Willen und ohne Ausschöpfung der medizinischen Möglichkeiten die Kinder gewaltsam aus dem Leib gerissen.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4079432,00.htmlNach Angaben der Ärzte befand sich das 36 Kilogramm schwere Kind durch die Zwillings-Schwangerschaft in Lebensgefahr.
das geht auch aus deiner Quelle hervor,
davon, dass das Mädchen die Babys behalten wollte ist mir nichts bekannt, ich halte es aber für unwahrscheinlich, da es vergewaltigt wurde.Demnach ist der Eingriff nach einer Vergewaltigung oder bei Todesgefahr für die Mutter möglich. Beides habe bei der Neunjährigen zugetroffen, die nur 1,33 Meter groß ist und 36 Kilo wiegt und daher "Trägerin einer Risiko-Schwangerschaft" war.
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Re: Mutter von Vergewaltigungsopfer exkommuniziert
Nach kanonischem Recht wäre keine Exkommunikation eingetreten, wenn die ungeborenen Kinder durch eine unvermeidliche, lebensrettenden Maßnahme für die Mutter ums Leben gekommen wären. Den verbreiteten Pressemeldungen sind Einzelheiten zu einer vermeintlich unmittelbaren Lebensgefahr nicht zu entnehmen. Dagegen sprechen auch die Berichte der Menschen vor Ort, welche die Familie begleitet haben.
http://www.kath.net/detail.php?id=22526Auch der Pfarrer von Alagoinha, dem Heimatort der Familie der Neunjährigen, widersprach dem Eindruck, die Kirche habe sich zu wenig um das Kind gekümmert. In einem Bericht, den das französische Bistum Frejus-Toulon auf seiner Homepage veröffentlicht hat, erklärt Pfarrer Rodrigues, er habe sich auch mit dem Gemeinderat, dem leiblichen Vater des Kindes und Sozialarbeitern beraten. Bei seinem ersten Besuch in der Kinderklinik in Recife sei er zwar nicht zu der schwangeren Minderjährigen vorgelassen worden, habe aber mit deren Mutter sprechen können. Diese sei zunächst – ebenso wie der leibliche Vater der Neunjährigen – gegen eine Abtreibung gewesen.
Auch habe das Kind nicht in Lebensgefahr geschwebt, sondern habe sich nach Auskunft der Mutter in guter Verfassung befunden und gespielt. Bei seinem zweiten Besuch im Krankenhaus habe er von einer Sozialarbeiterin erfahren, dass eine Abtreibung beschlossen worden sei. Der Vater der Neunjährigen, der sich ursprünglich gegen eine Abtreibung ausgesprochen habe, sei von der zuständigen Sozialarbeiterin mit dem Hinweis, sein Kind befinde sich in Lebensgefahr, umgestimmt worden.
Daraufhin schalteten sich nach Auskunft des Ortspfarrers der Erzbischof von Olinda e Recife und der für die Heimatgemeinde der Neunjährigen zuständige Bischof von Pesqueira, Francesco Biasin ein. Beide hätten Ärzte, Psychologen und Juristen konsultiert. Auch der Leiter der Kinderklinik von Recife, Antonio Figueiras, habe Anfang März an einer Besprechung in der Erzbischöflichen Residenz teilgenommen und sich darum bemüht, die geplante Abtreibung zu verhindern.
Wenig später habe der Leiter der Kinderklinik Erzbischof Cardoso Sobrinho telefonisch davon unterrichtet, dass eine feministische Gruppe namens Curumin die des Lesens und Schreibens unkundige Mutter der Neunjährigen dazu überredet habe, ihre Tochter in eine Privatklinik in Nordrecife einzuweisen. Pfarrer Rodrigues habe sich sofort mit einer Sozialarbeiterin in die Kinderklinik begeben. Das Mädchen war bereits verlegt worden. Auf die Frage, warum eine in Lebensgefahr schwebende junge Patientin entlassen werden konnte, habe er keine Antwort bekommen.
Vor dem Hintergrund einer Debatte um eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetze in Brasilien hätten einschlägige Lobbys den Fall instrumentalisiert, um den gesetzlichen Rahmen für eine straffreie Abtreibung auszudehnen. Unsere Gruppe, so Bischof Rey, hat vor Ort „erfahren, wie viel Zuwendung und Barmherzigkeit die christliche Gemeinde dem brasilianischen Kind geschenkt hat. Sie haben das Kind und seine Mutter begleitet angesichts des Drucks, denen sie durch eine bestimmte Lobby ausgesetzt waren“. Auch der Erzbischof von Rio de Janeiro nimmt den Seelsorger in Schutz und zitiert die Mutter der Neunjährigen: „Nur von der Caritas wurden wir respektvoll behandelt.“
Vor allem fehlten medizinische Beweise über die angebliche Lebensgefahr der Neunjährigen. Schwangerschaften von Mädchen, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, seien in Brasilien nicht unbekannt. Bei entsprechender medizinischer Betreuung und einem Kaiserschnitt bestehe keine Lebensgefahr für Mutter und Kind.
Zuletzt geändert von Aurelius am Samstag 18. April 2009, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.