Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

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BenJohn

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

Schon über 80 Raketen wurden auf Israel gefeuert. Interessiert beim ÖRR keine Sau.
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

BenJohn hat geschrieben:(25 Feb 2020, 17:48)

Schon über 80 Raketen wurden auf Israel gefeuert. Interessiert beim ÖRR keine Sau.
B 5 kam das heute. Ist ÖRR
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Feb 2020, 17:49)

B 5 kam das heute. Ist ÖRR
Immerhin. Mal schauen wann die Tagesschau das für berichtenswert hält.
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

BenJohn hat geschrieben:(25 Feb 2020, 17:50)

Immerhin. Mal schauen wann die Tagesschau das für berichtenswert hält.
Wie lange geht der Angriff schon? Das aus Gazzam-Stadt immer wieder Raketen fliegen ist nichts neues. Traurig das es leider schon so zur Tagesgeschichte gehört. Aber neben CDU, Faschingsfahrt, Hamburg-Wahl und Corona...……… denk ich wird das nichts werden.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Vongole »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Feb 2020, 18:10)

Wie lange geht der Angriff schon? Das aus Gazzam-Stadt immer wieder Raketen fliegen ist nichts neues. Traurig das es leider schon so zur Tagesgeschichte gehört. Aber neben CDU, Faschingsfahrt, Hamburg-Wahl und Corona...……… denk ich wird das nichts werden.
Der aktuelle seit Sonntag Abend, aber das geht schon seit Tagen so. Berichte darüber finden sich auf der Hompage von Tagesschau und ZDF-Heute.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

BenJohn hat geschrieben:(25 Feb 2020, 17:48)

Schon über 80 Raketen wurden auf Israel gefeuert. Interessiert beim ÖRR keine Sau.
Nee klar:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... u-100.html

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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(25 Feb 2020, 09:58)
Welche Existenzberechtigung hat ein ÖR der nicht neutral ist? Wozu muss zwangsweise Geld für eine Institution bezahlt werden, deren Mitarbeiter mir ihre Meinung mitteilen und mich dahingehend beeinflussen wollen ihre Meinung zu teilen?
In der Tat, selbst der NDR als Sender im ARD-Verbund weiß es besser, indem er erläutert, Berichterstattung habe, ich zitiere, "so wie es sich für den öffentlichen Rundfunk gehört", nämlich "neutral und ausgewogen" zu sein (meine Unterstreichung). Nur wird das nicht an die große Glocke gehängt, um die eigene Praxis nicht zu desavouieren.

Schaut man ergänzend in die Westpresse, bestätigt sich der Befund, was journalistische Qualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausmacht: "Der Staat zwingt die Bürger, eine steuerähnliche Abgabe zu leisten, damit der öffentlichrechtliche Rundfunk neutral und umfassend über Politik informiere" (meine Unterstreichung).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von tarkomed »

BenJohn hat geschrieben:(25 Feb 2020, 17:48)

Schon über 80 Raketen wurden auf Israel gefeuert. Interessiert beim ÖRR keine Sau.
Du hast es verpasst. Es war gestern.
https://www.tagesschau.de/ausland/israel-gaza-229.html
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von tarkomed »

Fliege hat geschrieben:(25 Feb 2020, 19:14)

In der Tat, selbst der NDR als Sender im ARD-Verbund weiß es besser, indem er erläutert, Berichterstattung habe, ich zitiere, "so wie es sich für den öffentlichen Rundfunk gehört", nämlich "neutral und ausgewogen" zu sein (meine Unterstreichung). Nur wird das nicht an die große Glocke gehängt, um die eigene Praxis nicht zu desavouieren.

Schaut man ergänzend in die Westpresse, bestätigt sich der Befund, was journalistische Qualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausmacht: "Der Staat zwingt die Bürger, eine steuerähnliche Abgabe zu leisten, damit der öffentlichrechtliche Rundfunk neutral und umfassend über Politik informiere" (meine Unterstreichung).
Naja, die NZZ… Da wundert einen nichts mehr…
Hast du nichts ernstzunehmendes gefunden?
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

Teeernte hat geschrieben:(24 Feb 2020, 12:50)

Nun....es war das Nachrichtenstudio ohne Besucher.
Nein.

Es war ein mobiles Studio mit knapp 70 Zuschauern.

Dass die jubeln wenn Rassisten politisch verkacken ist nachvollziehbar.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

Vongole hat geschrieben:(25 Feb 2020, 18:22)

Der aktuelle seit Sonntag Abend, aber das geht schon seit Tagen so. Berichte darüber finden sich auf der Hompage von Tagesschau und ZDF-Heute.
Ich hatte die Homepage der Tagesschau abgegrast. Nichts gefunden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

tarkomed hat geschrieben:(25 Feb 2020, 19:50)

Naja, die NZZ… Da wundert einen nichts mehr…
Hast du nichts ernstzunehmendes gefunden?
Was stimmt an der NZZ nicht aus deiner Sicht?
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Schnitter hat geschrieben:(25 Feb 2020, 20:39)
Es war ein mobiles Studio mit knapp 70 Zuschauern.
Ich zweifele es nicht per se an, aber hast du eine Quelle dazu?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

BenJohn hat geschrieben:(25 Feb 2020, 21:12)

Ich hatte die Homepage der Tagesschau abgegrast. Nichts gefunden.
https://www.tagesschau.de/ausland/israel-gaza-229.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(25 Feb 2020, 21:14)

Was stimmt an der NZZ nicht aus deiner Sicht?
Die NZZ schwenkt seit gut zwei Jahren arg nach Rechts - und das sag ich als durchaus bewusster Leser dieser Zeitung.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Feb 2020, 21:50)

Die NZZ schwenkt seit gut zwei Jahren arg nach Rechts - und das sag ich als durchaus bewusster Leser dieser Zeitung.
Ok, dann besteht ja an der Auslegung keinerlei Zweifel mehr ...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(25 Feb 2020, 22:37)
Ok, dann besteht ja an der Auslegung keinerlei Zweifel mehr ...
In der Tat, da die Westpresse nichts mehr taugt, muss man wohl wieder ins Neue Deutschland und neuerdings auch in die Berliner Zeitung schauen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Feb 2020, 21:50)
Die NZZ schwenkt seit gut zwei Jahren arg nach Rechts ...
Das trifft - leider und schon seit Längerem - auch auf den SPIEGEL zu.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Teeernte »

Schnitter hat geschrieben:(25 Feb 2020, 20:39)

Nein.

Es war ein mobiles Studio mit knapp 70 Zuschauern.

Dass die jubeln wenn Rassisten politisch verkacken ist nachvollziehbar.
Dann ists sehr schwach - die 2 Mann...



(ton an !)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

PeterK hat geschrieben:(25 Feb 2020, 23:07)
Das trifft - leider und schon seit Längerem - auch auf den SPIEGEL zu.
Hat sich beim Spiegel eine Revolution ereignet?
Könnte das auch bei den Öffentlich-Rechtlichen passieren?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von PeterK »

Fliege hat geschrieben:(25 Feb 2020, 23:14)
Hat sich beim Spiegel eine Revolution ereignet?
Nein. Er ist nur nach rechts abgerutscht.
Könnte das auch bei den Öffentlich-Rechtlichen passieren?
Das ist bei denen schon vor gut 30 Jahren passiert.
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Fliege
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Kannst du näheres "berichten"?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

jack000 hat geschrieben:(25 Feb 2020, 21:15)

Ich zweifele es nicht per se an, aber hast du eine Quelle dazu?
Das provisorische Studio für den Wahlabend habe sich in den Hamburger Messehallen befunden und sei kein abgeschlossener Raum, sondern nach oben und zu einer Seite offen gewesen, sagte eine NDR-Sprecherin auf Anfrage der Webseite uebermedien.de. „Dort waren zum Zeitpunkt der Prognose etwa 50 bis 70 Zuschauer versammelt, Politiker, die auf ihren Auftritt in Wahlsendungen warteten, Partei-Mitarbeiter sowie Fotografen, Journalisten, politische Beobachter.“
https://www.merkur.de/politik/ard-hambu ... 55917.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von tarkomed »

jack000 hat geschrieben:(25 Feb 2020, 21:14)

Was stimmt an der NZZ nicht aus deiner Sicht?
Ein immer mehr nach rechts abdriftendes Blatt eben.
Von ausländischen Medien unseren ÖRR bewerten zu lassen, zeugt eben von Argumentationsnotstand bei seinen Gegnern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Z%C3 ... tionierung
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Sören74 »

Fliege hat geschrieben:(25 Feb 2020, 19:14)

In der Tat, selbst der NDR als Sender im ARD-Verbund weiß es besser, indem er erläutert, Berichterstattung habe, ich zitiere, "so wie es sich für den öffentlichen Rundfunk gehört", nämlich "neutral und ausgewogen" zu sein (meine Unterstreichung). Nur wird das nicht an die große Glocke gehängt, um die eigene Praxis nicht zu desavouieren.
Du hast schon mitbekommen, dass es in dem Bericht um das Schweizer Fernsehen geht? :)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

tarkomed hat geschrieben:(26 Feb 2020, 09:23)

Ein immer mehr nach rechts abdriftendes Blatt eben.
Von ausländischen Medien unseren ÖRR bewerten zu lassen, zeugt eben von Argumentationsnotstand bei seinen Gegnern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Z%C3 ... tionierung
Da musst Du gleich gegenhalten indem Du die NZZ von deutschen bewerten lässt.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Sören74 hat geschrieben:(26 Feb 2020, 09:27)

Du hast schon mitbekommen, dass es in dem Bericht um das Schweizer Fernsehen geht? :)
Na das beruhigt mich aber, dass nur der SRF neutral und ausgewogen zu sein hat.
Anscheinend muss sich auch nur der SRF bei der Gesetzgebung zur Finanzierung an Recht und Gesetz halten.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
Sören74

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Sören74 »

Alster hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:08)

Na das beruhigt mich aber, dass nur der SRF neutral und ausgewogen zu sein hat.
Anscheinend muss sich auch nur der SRF bei der Gesetzgebung zur Finanzierung an Recht und Gesetz halten.
Hast Du den Artikel eigentlich gelesen? Das Wort "neutral" kommt da nur dreimal vor. Bezogen auf das Schweizer Fernsehen heißt es nur: "Sandro Brotz ist eines der wichtigsten Gesichter des Schweizer Fernsehens. Er ist Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter der investigativen Polit-Sendung "Rundschau", besonders bekannt für seine harten Live-Interviews. Auch über die anstehende Abstimmung hat in der "Rundschau" neutral und ausgewogen berichtet, so wie es sich für den öffentlichen Rundfunk gehört."

"so wie es sich ... gehört", ist die Aussage des Autors, ohne wirklich zu schreiben, inwieweit die Neutralität des Schweizer Fernsehens tatsächlich vorgeschrieben ist.
BenJohn

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

Neutralität hat noch niemanden geschadet. Wer steht denn schon auf betreutes Denken?
Sören74

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Sören74 »

BenJohn hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:19)

Neutralität hat noch niemanden geschadet.
Dann werde doch neutral. :)
BenJohn

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

Sören74 hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:21)

Dann werde doch neutral. :)
Bin ich doch. Ich bin der neutralste überhaupt. :p

Das beste am ÖRF sind die Satiresendungen. Die sind wenigstens neutral. Die hauen alle in die Pfanne.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von tarkomed »

Alster hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:05)

Da musst Du gleich gegenhalten indem Du die NZZ von deutschen bewerten lässt.
de.wikipedia.org gilt für den gesamten deutschsprachigen Raum.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Sören74 hat geschrieben:(zu Fliege; 26 Feb 2020, 09:27)
Du hast schon mitbekommen, dass es in dem Bericht um das Schweizer Fernsehen geht? :)
Alster hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:08)
Na das beruhigt mich aber, dass nur der SRF neutral und ausgewogen zu sein hat.
In der schönen, neuen, deutschen Welt wirken Westpresse und Westfernsehen wie Relikte aus einer versunkenen Zeit.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Unité 1 »

BenJohn hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:19)

Neutralität hat noch niemanden geschadet. Wer steht denn schon auf betreutes Denken?
Neutralität bedeutet betreutes Denken, da eine neutrale Berichterstattung Medieninkompetenz der Zuschauer*innen oder Leser*innen impliziert und ihnen nicht zutraut, Information und Meinung im Kontext zu betrachten. Man beachte, wer hier alles so auf Neutralität abfährt.
„Ich knüpfe mein Schicksal als Parteivorsitzender der CDU an diese Antwort“
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

Unité 1 hat geschrieben:(26 Feb 2020, 18:49)

Neutralität bedeutet betreutes Denken, da eine neutrale Berichterstattung Medieninkompetenz der Zuschauer*innen oder Leser*innen impliziert und ihnen nicht zutraut, Information und Meinung im Kontext zu betrachten. Man beachte, wer hier alles so auf Neutralität abfährt.
Neutralität impliziert Medienkompetenz? Wo hast du das denn her?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Unité 1 »

BenJohn hat geschrieben:(26 Feb 2020, 18:52)

Neutralität impliziert Medienkompetenz? Wo hast du das denn her?
w.z.b.w.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(26 Feb 2020, 18:44)

In der schönen, neuen, deutschen Welt wirken Westpresse und Westfernsehen wie Relikte aus einer versunkenen Zeit.
Bitte konkret werden, was du unter Westpresse / Westfernsehen verstehst. Danke.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Fliege hat geschrieben:(26 Feb 2020, 18:44)

In der schönen, neuen, deutschen Welt wirken Westpresse und Westfernsehen wie Relikte aus einer versunkenen Zeit.
Ich kenne keine Westpresse und auch kein Westfernsehen. Gibt es denn auch eine Ostpresse und ein Ostfernsehen? Zur Erinnerung: Wir schreiben das Jahr 2020! Es gibt keine "Ostzone" mehr und folglich auch keine West-oder Ostpresse.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von tarkomed »

Fliege hat geschrieben:(26 Feb 2020, 18:44)

In der schönen, neuen, deutschen Welt wirken Westpresse und Westfernsehen wie Relikte aus einer versunkenen Zeit.
Dann verstehe ich aber nicht, warum die Neurechten den ÖRR bekämpfen. Das ist doch die Zeit, wo sie sich heimisch fühlen… :p
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

BenJohn hat geschrieben:(26 Feb 2020, 10:19)

Neutralität hat noch niemanden geschadet. Wer steht denn schon auf betreutes Denken?
Das Thema ist hier schon oft durchgekaut worden. Was ist dir (journalistisch) lieber: Eine Anreihung von lauter Nullen mit der Summe Null oder eine Anreihung von positiven und negativen Werten, die in der Summe ebenfalls ungefähr Null ergeben.

Ersteres ist ziemlich genau das medienpolitische Programm des Kandidaten Merz. Einige Dummköpfe werden es als "modern" ansehen, dass er wie gewisse Politiker auf die Einrichtung von parteieigenen Newsrooms und die Nutzung neuer Netzwerkdienste setzt. Im Kern ist es aber die Aufwärmung der alten Adenauerschen Idee vom Staatsfernsehen (das nicht ohne Grund vom Verfassungsgericht abgewiesen wurde). Journalisten, deren Neutralität darin besteht, das Regierungsprogramm zu "verkünden" statt es kritisch auseinanderzunehmen.

In einem Land wie Ungarn - um mal ein Missverständnis auszuräumen - wird keineswegs die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Jeder kann sagen und schreiben was er will. Das Problem ist, dass der Politiker neuen Typus es nicht mehr als notwendig ansieht, sich von Journalisten befragen zu lassen. ("Journalisten brauchen wir nicht"). Politik wird verkündet wie ein neues iPhone auf einer Produktvorstellung. Wie kommst du auf die aberwitzige Idee, "unbetreutes Denken" liefe auf Neutralität hinaus. Du meinst vielleicht "Unabhängigkeit". Das ist aber was anderes!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von BenJohn »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Feb 2020, 16:30)

Das Thema ist hier schon oft durchgekaut worden. Was ist dir (journalistisch) lieber: Eine Anreihung von lauter Nullen mit der Summe Null oder eine Anreihung von positiven und negativen Werten, die in der Summe ebenfalls ungefähr Null ergeben.

Ersteres ist ziemlich genau das medienpolitische Programm des Kandidaten Merz. Einige Dummköpfe werden es als "modern" ansehen, dass er wie gewisse Politiker auf die Einrichtung von parteieigenen Newsrooms und die Nutzung neuer Netzwerkdienste setzt. Im Kern ist es aber die Aufwärmung der alten Adenauerschen Idee vom Staatsfernsehen (das nicht ohne Grund vom Verfassungsgericht abgewiesen wurde). Journalisten, deren Neutralität darin besteht, das Regierungsprogramm zu "verkünden" statt es kritisch auseinanderzunehmen.

In einem Land wie Ungarn - um mal ein Missverständnis auszuräumen - wird keineswegs die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Jeder kann sagen und schreiben was er will. Das Problem ist, dass der Politiker neuen Typus es nicht mehr als notwendig ansieht, sich von Journalisten befragen zu lassen. ("Journalisten brauchen wir nicht"). Politik wird verkündet wie ein neues iPhone auf einer Produktvorstellung. Wie kommst du auf die aberwitzige Idee, "unbetreutes Denken" liefe auf Neutralität hinaus. Du meinst vielleicht "Unabhängigkeit". Das ist aber was anderes!
Mir reichen die Rohdaten. Nackte Infos. Drumherumgelaber interessiert mich nicht. Ich kann selbst denken.
Aber nach mir geht es ja nicht. Von daher auch egal. Ich gucke nur ausgewählte Sendungen des ÖRR. Ich habe nichts gegen den ÖRR, aber auch nichts für ihn.
Allerdings sollten die mal ihre Kosten runterfahren und nicht dauernd nach mehr Geld rufen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Selina »

Neutralität gibt es nicht. Jeder Sender und jeder Verlag hat ein politisches (oder auch fachliches) Profil. Und kein einziger strebt irgendeine Art von Neutralität an. Das wäre auch gar nicht machbar. Und auch nicht wünschenswert. Auch eine hundertprozentige Objektivität (die sich ja meist hinter dieser Neutralitäts-Forderung verbirgt) kann es nicht geben. Nur immer eine Annäherung an sie. Die Objektivität muss man sich wie ein Mosaik vorstellen, das man sich aus vielen verschiedenen Presse-, Fernseh- und Rundfunk-Bausteinen plus eigenes Wissen und eigene Erfahrungen zusammensetzt. Je mehr man "baut" und "zusammensetzt", desto objektiver wird das Bild.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

BenJohn hat geschrieben:(27 Feb 2020, 16:35)

Mir reichen die Rohdaten. Nackte Infos. Drumherumgelaber interessiert mich nicht. Ich kann selbst denken.
Aber nach mir geht es ja nicht. Von daher auch egal. Ich gucke nur ausgewählte Sendungen des ÖRR. Ich habe nichts gegen den ÖRR, aber auch nichts für ihn.
Allerdings sollten die mal ihre Kosten runterfahren und nicht dauernd nach mehr Geld rufen.
Ich kann dir insofern zustimmen, als dass auch mir persönlich in jüngerer Zeit vor allem die Vermischung von politischer Berichterstattung und Kommentierung mit fiktionalen Elementen ... auf die Nerven geht. Um es vorsichtig auszudrücken. Mindestens einmal bin ich in Diskussionen mit erklärten Verächtern des ÖRR auf die (für mich für mich ziemlich verstörende) Argumentation gestoßen, Leute, die sich nur für "nackte Infos" interessieren, gehörten auch irgendwie zum linksgrün versifften Meinungskartell. Dabei habe ich einfach nur meine totale Abneigung gegen jede Art von politischer Dokumentation in Form von TV-Serien/"Mini-Serien" zum Ausdruck gebracht und vorsichtig erwähnt, dass ich diese Formate eher im privaten TV vermute. "Vermute" deshalb, weil ich wirklich null komma null privates TV konsumiere.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(27 Feb 2020, 16:39)

Neutralität gibt es nicht. Jeder Sender und jeder Verlag hat ein politisches (oder auch fachliches) Profil. Und kein einziger strebt irgendeine Art von Neutralität an. Das wäre auch gar nicht machbar. Und auch nicht wünschenswert. Auch eine hundertprozentige Objektivität (die sich ja meist hinter dieser Neutralitäts-Forderung verbirgt) kann es nicht geben. Nur immer eine Annäherung an sie. Die Objektivität muss man sich wie ein Mosaik vorstellen, das man sich aus vielen verschiedenen Presse-, Fernseh- und Rundfunk-Bausteinen plus eigenes Wissen und eigene Erfahrungen zusammensetzt. Je mehr man "baut" und "zusammensetzt", desto objektiver wird das Bild.
Genau richtig! Das entspricht dem Idealbild des eigenständig denkenden, kritischen, distanzierten Medienkonsumenten. Der kann auch einen wertenden Kommentar durchaus eigenständig einordnen. Eine Formulierung wie "betreutes Denken" impliziert, dass eine solche Eigenständigkeit gar nicht vorhanden oder sogar gar nicht möglich sei.

Eine andere Frage ist die nach der Unabhängigkeit von Journalisten in der Frage ihres eigenen politischen Engagements. So sehr ich persönlich die Ansichten des WDR-Journalisten Georg Restle hinsichtlich seiner Aussagen auf der Berliner Großdemo "Unteilbar – Für eine offene und freie Gesellschaft" teile (wo er mehr Engagement gegen Rechtstendenzen in D fordert) ... so sehr teile ich die Ansicht, dass "Haltungsjournalismus" gar nicht geht. Ein Journalist hat eine Meinung zu haben und nicht nur das Recht sondern die Pflicht, seine Ansichten zu äußern ... aber "Mitmachen" geht gar nicht! Nach wie vor sind Blätter wie die New York Times oder The Guardian die großen liberalen journalistischen Leitbilder. Bei der NYT zum Beispiel gibt es ein strenges Demonstrations-Verbot für Redakteure. Woher ich das weiß? Aus einem jüngeren Artikel in der ZEIT, der sich gegen diese Art von "Haltungsjournalismus" wendet: https://www.zeit.de/2019/16/journalismu ... ettansicht ....
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

... So. Und nun dagegengestellt folgende Hervorbringung des Hobby-Journalisten Ramin Peymani, veröffentlicht u.a. auf vera-lengsfeld.de ("Offener Brief an die Medien: Hört endlich auf, die Gesellschaft zu spalten!"). Es geht erstmal gar nicht so schlecht los:
Ich wende mich heute an Deutschlands Journalisten. An die vielen Lokalreporter, die Redakteure der Leitmedien, die Polittalker und nicht zuletzt an die Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ich habe Angst! Noch vor wenigen Jahren lebte ich in einem Land, das ich trotz aller Herausforderungen als beständig, sicher und gesellschaftlich stabil kannte. Vier Jahrzehnte lang fühlte ich mich zuhause in Deutschland, das mir eine neue Heimat bot, nachdem ich den Iran mit meiner Familie in den 1970er Jahren hatte verlassen müssen.
Dann
Beeindruckt von der einheitlichen Sichtweise, die medial verbreitet und über Zehntausende beliebig aktivierbare Demonstranten transportiert wird, schließt sich die eher unpolitische Masse der häufig unterdurchschnittlich informierten Bürger dem gängigen Narrativ an, weil Zeit und Lust fehlen, die in extrem linke Schieflage geratene veröffentlichte Meinung zu hinterfragen.
Bitte? Haben Sie eben behauptet, auch ich wäre (als Nicht-Journalist) unpolitisch, unterdurchschnittlich informiert und ohne Lust an Hinterfragung? Klingt das nicht nach dieser Parteisekräters-Ideologie, nach der "unsere Menschen" eben erst zu sozialistischen Persönlichkeiten ... äh ordentlichen Bundesbürgern erzogen werden müssen?

Aber es kommt noch besser:
Aus Angst vor dem eigenen Scheitern übertrugen die politisch Verantwortlichen nicht gewählten Journalisten de facto die Regierungsgewalt. Vermutlich ist es schierer Größenwahn, der Euch Medienschaffende ergriffen hat. Es muss sich großartig anfühlen, aus seinem tristen Dasein herauszutreten und Millionen von Menschen die engen Fesseln der eigenen Ideologie anzulegen. Wie gut muss es dem Ego tun, am Ende des Tages vor dem Fernseher zu sitzen und zu erleben, dass die eigentlich mit dem Regierungsauftrag Ausgestatteten wie Marionetten um Euch herumtanzen. Doch Ihr treibt ein teuflisches Spiel. Ich habe Angst vor Euch, weil Ihr unser Land zugrunderichtet und eine intakte Gesellschaft zerstört. Ihr schafft Misstrauen, Hass und Gewalt. Und während die Saat Eures diabolischen Treibens aufgeht, facht Ihr das Feuer immer weiter an.
https://vera-lengsfeld.de/2020/02/26/of ... u-spalten/

Das klingt nicht mehr nach SED-Parteisekretärs-Sprache sondern irgendwie nach dem Hexenhammer. Das soll die Alternative zum ÖRR oder auch zu den als linksgrün verdorben bezeichneten Blättern wie ZEIT oder SZ sein? Sozialpsychologisch gesehen hat hier jemand schlicht und einfach seine Emotionen nicht im Griff. Die Contenance verloren. Was es damit (ebenso wie bei der Seitenbetreiberin Vera Lengsfeld) auf sich hat, ist noch mal eine ganz andere und nicht nur politische Frage. Journalismus jedenfalls ist das nicht!

Und noch einmal eine andere Frage ist die nach dieser Erzählung von der "gespaltenen Gesellschaft". Wer davon spricht muss erklären wie er oder sie sich denn eine "ungespaltene Gesellschaft" vorstellt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Rassismus im Zwangsgebühren-Fernsehen?
[youtube][/youtube]
(Was wäre hier (Zu Recht) los, wenn man die Vorzeichen umdrehen würde?
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2020, 18:06)

Rassismus im Zwangsgebühren-Fernsehen?
(..)
(Was wäre hier (Zu Recht) los, wenn man die Vorzeichen umdrehen würde?
Geschickt zurechtgeschnittene Meinungsmache, und natürlich überhaupt nicht AfD-nahe. :rolleyes:
Am Yisrael Chai

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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben:(28 Feb 2020, 18:19)

Geschickt zurechtgeschnittene Meinungsmache, und natürlich überhaupt nicht AfD-nahe. :rolleyes:
Was müsste dann vor oder nach den geschnittenen Clips kommen/folgen damit es besser wird?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von tarkomed »

jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2020, 18:06)

Rassismus im Zwangsgebühren-Fernsehen?
[.....]
(Was wäre hier (Zu Recht) los, wenn man die Vorzeichen umdrehen würde?
Guck mal, wer da spricht… :D
https://www.saechsische.de/wer-darf-das ... 25185.html
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Feb 2020, 09:01)

Genau richtig! Das entspricht dem Idealbild des eigenständig denkenden, kritischen, distanzierten Medienkonsumenten. Der kann auch einen wertenden Kommentar durchaus eigenständig einordnen. Eine Formulierung wie "betreutes Denken" impliziert, dass eine solche Eigenständigkeit gar nicht vorhanden oder sogar gar nicht möglich sei.

Eine andere Frage ist die nach der Unabhängigkeit von Journalisten in der Frage ihres eigenen politischen Engagements. So sehr ich persönlich die Ansichten des WDR-Journalisten Georg Restle hinsichtlich seiner Aussagen auf der Berliner Großdemo "Unteilbar – Für eine offene und freie Gesellschaft" teile (wo er mehr Engagement gegen Rechtstendenzen in D fordert) ... so sehr teile ich die Ansicht, dass "Haltungsjournalismus" gar nicht geht. Ein Journalist hat eine Meinung zu haben und nicht nur das Recht sondern die Pflicht, seine Ansichten zu äußern ... aber "Mitmachen" geht gar nicht! Nach wie vor sind Blätter wie die New York Times oder The Guardian die großen liberalen journalistischen Leitbilder. Bei der NYT zum Beispiel gibt es ein strenges Demonstrations-Verbot für Redakteure. Woher ich das weiß? Aus einem jüngeren Artikel in der ZEIT, der sich gegen diese Art von "Haltungsjournalismus" wendet: https://www.zeit.de/2019/16/journalismu ... ettansicht ....
Naja, die alte Forderung (stammt, glaube ich, ursprünglich von Nannen), dass sich ein Journalist mit keiner Sache gemein machen sollte, auch nicht mit einer "guten", ist sehr interpretierbar. Wenn in einer bestimmten ostdeutschen Tageszeitung ein ganz bestimmter hervorragender Journalist nicht sehr direkt und immer wieder rechtsextreme Tendenzen und Ereignisse beschreiben und kommentieren würde, so, dass es einigen Leuten richtig weh tut, dann gäbe es in der Redaktion keinen anderen, der das so machen würde. Und eine wichtige Stimme wäre nicht vorhanden. Diesem Journalisten wird auch oft "Einmischen" und "Mitmachen" vorgeworfen. Andere Leute, ich auch, sagen jedoch: Gut, dass es solche Journalisten noch gibt. Sie werden weniger. Schaut man sich aber die gesamte Gilde in allen möglichen Blättern an, dann ist die politische Vielfalt schon durchaus noch gegeben. Und so solls ja auch sein.

Demonstrationsverbot für Journalisten halte ich für Quatsch. Denn auch sie sind politisch unterschiedlich denkende und handelnde Menschen. Nur sollte es natürlich nicht so sein, dass der Journalist an der jeweiligen Demo teilnimmt, über die er dann auch berichtet. Also Berichterstattung darf nicht mit Teilnahme vermischt werden. Aber an anderen Demos, über die er nicht berichtet, kann er natürlich jederzeit teilnehmen.
Zuletzt geändert von Selina am Freitag 28. Februar 2020, 19:45, insgesamt 3-mal geändert.
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