Selina hat geschrieben:(23 Jan 2020, 13:16)
Sorry, aber deine Kommentare haben nichts mit meinem Thread-Anriss zu tun. Da gehts um eine Studie. Und zu der kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Darüber hinaus äußern sich Frauen eines katholischen Verbandes ebenfalls auf diese Weise und das Ärzteblatt zitiert ähnliche Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Hab ich beides verlinkt. Und es gibt sogar Vereine, wo sich pflegende Angehörige, zumeist Frauen, vernetzen. Sicher nicht, um gemeinsam zu häkeln. Selbst, wenn dir die Oxfam-Geschichte im Anriss zu feministisch und genderistisch vorkommt, so dürften doch die anderen zitierten Quellen weit davon entfernt sein, irgendwas mit "Gender" zu tun zu haben. Selbst von der Frauen-Union gibt es oft Bemerkungen zu Defiziten.
Aber natürlich hat die Oxfam-Studie etwas mit Gender zu tun. Das geht schon damit los, dass immer wieder von einem
"Genderpay-Gap" von 21% die Rede ist. Damit wird suggeriert, dass Frauen - für die gleiche Arbeit - durchschnittlich 21% weniger verdienen würden. Verlogener geht es nicht!
Verschwiegen wird dabei, dass es sich um den
unbereinigten Genderpay-Gap handelt, bei dem nur die durchschnittlichen Bruttolöhne zugrunde gelegt werden und unterschiedliche Präferenzen, Interessen und Bedürfnisse unberücksichtigt bleiben. Betrachtet man hingegen den bereinigten Genderpay-Gap, sieht die Sache schon ganz anders aus.
Würde der bereinigte Genderpay-Gap betrachtet werden, müsste nach Ursachen gesucht werden, WIE die unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Präferenzen, Interessen und Bedürfnisse zustande kommen und dann landet man unweigerlich bei biologischer Bedingtheit. Diese wiederum passt so gar nicht ins ideologische Konzept, demzufolge es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben darf, weil dann die
"schöne" sozialkonstruktivistische Theorie nicht mehr passt.
Das Dumme ist, dass diese sozialkonstruktivistische Theorie regelmäßig an und in der Realität scheitert und auf diese Weise immer wieder "Futter" für die Genderideologen liefert. Und dass es sich bei Gender um eine Ideologie handelt, zeigt sich darin, dass NICHT die Theorie zugunsten der Realität verworfen wird, sondern im Gegenteil - auf Biegen und Brechen - versucht wird, die Realität an die Theorie anzupassen.
Ein weiteres Merkmal von Gender ist das vollständige Ausblenden kultureller und gesellschaftlicher Unterschiede in den einzelnen Staaten und Regionen.
Es wird schlicht und ergreifend ignoriert (ja geleugnet), dass die AEMR keineswegs in allen Staaten anerkannt wird, dass in weiten Teilen der Welt Religion und religiöse Dogmen Vorrang vor politischem Willen haben bzw politische Entscheidungen religiösen Dogmen unterzuordnen sind und untergeordnet werden. Diese religösen Dogmen fordern die Unterordnung der Frau unter den Mann, was der Gleichberechtigung von Mann und Frau diametral entgegen steht.
Selina hat geschrieben:(23 Jan 2020, 13:16)Nur mal nebenbei: Was mir schleierhaft ist, ist der deutlich sichtbare Widerspruch zwischen deiner progressiven Haltung zum Schwangerschaftsabbruch auf der einen Seite und solchen Kommentaren, wie du sie bei diesen Themen hier schreibst, auf der anderen Seite. Das eine klingt fast ein wenig feministisch - im positiven Sinne - und vor allem politisch und menschlich sehr offen und fortschrittlich und deckt sich mit meinen Auffassungen und denen einiger anderer User. Aber bei den anderen im Forum besprochenen Themen, wo es um Frauenpolitik geht, sind wir kilometerweit auseinander. Und noch etwas, nur um zu verdeutlichen, was ich meine: Beim Schwangerschaftsabbruch würden dir die meisten AfD-Leute heftig widersprechen, mir natürlich auch. Aber bei den anderen Frauenfragen, zu denen du dich äußerst, könntest du dir des Beifalls aus dieser Ecke sehr sicher sein. Auch, wenn du dich selbst "konservativ" nennst. Kannst du mir diesen Widerspruch erklären?
Es gibt KEINEN
"deutlich sichtbare[n] Widerspruch".
Dieser Widerspruch existiert nur in deinem Kopf, weil Du - immer wieder - den Unterschied zwischen Gleichberechtigung (Individualrecht) und Gleichstellung (Gruppenrecht/Bevorzugung aufgrund Gruppenzugehörigkeit) ignorierst bzw nicht erkennen willst.
MIR ist schleierhaft, was an der Befürwortung der
freien, selbstbestimmten Entscheidung, die von Frauen getroffen werden, NICHT progressiv sein soll und ebenso schleierhaft ist mir, was an der Übernahme von
Eigenverantwortung für die frei und selbstbestimmt getroffenen Entscheidungen und Handlungen konservativ sein soll.
Es besteht nämlich KEIN Unterschied darin, ob eine Frau frei und selbstbestimmt die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung trifft oder ob die (gleiche) Frau sich frei und selbstbestimmt dafür entscheidet, ihren Beruf/ihre Erwerbstätigkeit zugunsten Familie und Kindererziehung zurückzustellen.
BEIDE Entscheidungen sind durch Art.2 GG (Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit =
Grundrecht) gedeckt, BEIDE Entscheidungen haben Konsequenzen UND erfordern die Übernahme von Eigenverantwortung FÜR die, aus der Entscheidung resultierenden Konsequenzen und Handlungen.
Und weiter ist MIR schleierhaft, was an dem
"Ruf" nach Eingreifen des Staates bzw der Politik in die Privatsphäre der Menschen (Familien/Frauen), nach Bevormundung progressiv oder gar demokratisch sein soll.
DU bist diejenige, die ein sehr seltsames Verständnis davon hat, was progressiv ist und was nicht und ein noch seltsameres Demokratieverständnis.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen