Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

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Förderung: A ein Jahr vor Einschulung, B bei Einschulung, C bei mangelh. Sprachkenntnis 1J danach?

A: Freiwillige Sprachförderung
2
6%
A: Verpflichtende Sprachförderung
8
23%
B: Einschulung und freiwillige Sprachförderung
0
Keine Stimmen
B: Einschulung und verpflichtende Sprachförderung
9
26%
B: Keine Einschulung und verpflichtende Sprachförderung (ein Schuljahr)
4
11%
C: (Einschulung und) freiwillige Sprachförderung
0
Keine Stimmen
C: (Einschulung und) verpflichtende Sprachförderung
3
9%
C: Verpflichtende Sprachförderung und Einschulung erst mit ausreichender Sprachkenntnis
9
26%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 35
VaterMutterKind

Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

Fliege hat geschrieben:(07 Aug 2019, 00:11)

Der deutsche Staat wird verlangen müssen, dass Integrationsunwillige das Land wieder zu verlassen haben. Aktuell wird dies nicht verlangt und die nächste deutsche Regierung wird dies voraussichtlich auch nicht verlangen. Doch jedem, der nicht ideologisch verblendet ist, ist klar, dass dies spätestens von der übernächsten deutschen Regierung verlangt werden wird, um das Abgleiten Deutschlands in einen Failed State doch noch zu verhindern.
Grundsätzlich sehe ich kein Problem, wenn ein Kind schlechtes Deutsch spricht. In der Schule wäre das schnell wieder aufgeholt.

Wenn eine Klasse natürlich zu 90% aus Migranten besteht, die alle nicht vernünftig Deutsch sprechen können, dann ist das natürlich eine andere Sache. Ein Jahr zurückstellen wird jedenfalls auch nichts bringen, Mehr als Hund, Katze, Maus, Haus werden die in solchen Vorschulklassen sowieso nicht lernen.

Eine Sprache lernt man am besten im Umgang mit Muttersprachlern.
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Fliege
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Fliege »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 00:23)
Eine Sprache lernt man am besten im Umgang mit Muttersprachlern.
Ja, und zwar in der Vorschule für Ausländerkinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse.
Zuletzt geändert von Fliege am Mittwoch 7. August 2019, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

Fliege hat geschrieben:(07 Aug 2019, 00:41)

Ja, und zwar in der Vorschule für Ausländerkinder ohne Deutschkenntnisse.
Da wird es wohl keine Muttersprachler geben.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Fliege »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 00:42)
Da wird es wohl keine Muttersprachler geben.
Doch, nämlich die Lehrerin und etwaige Gäste. Zudem würde Vorschule an bestehenden Schulinstitutionen stattfinden, so dass Ausländerkinder auf dem Pausenhof mit deutschen Kinder zusammentreffen würden.
Zuletzt geändert von Fliege am Mittwoch 7. August 2019, 00:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von unity in diversity »

Fliege hat geschrieben:(07 Aug 2019, 00:44)

Doch, nämlich die Lehrerin und etwaige Gäste.
Wenn Inclusion gewünscht wird, bestimmt der/die Langsamste die Lerngeschwindigkeit der ganzen Schulklasse. Die Unterforderten beschäftigen sich derweil mit ihrem Smartphone, oder lernen eigenständig "voraus".
Das vergrößert den Abstand zum Langsamsten noch weiter.
Man braucht wohl Schulklassen, in denen jeder etwa gleiche Startvoraussetzungen hat.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Fliege »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 00:55)
Man braucht wohl Schulklassen, in denen jeder etwa gleiche Startvoraussetzungen hat.
So verhält es sich. Und darum geht es bei der Linnemann-Initiative, wobei das, was er fordert, eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Stattdessen wird aktuell der Schulunterricht für Deutsche und für ausländische Deutschsprachler geschrottet.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Vongole »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:17)

Man kann Vorschulsprachbildung durchführen.
Oder soll man jeden, der das Tempo nicht mithalten kann sitzenbleiben lassen, oder nach der 1. Klasse religieren?
Natürlich nicht. Den Vorschlag mit der vorschulischen Sprachbildung durch ein verpflichtendes Kita-Jahr hab ich schon 2 Seiten vorher gemacht.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

Vongole hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:20)

Natürlich nicht. Den Vorschlag mit der vorschulischen Sprachbildung durch ein verpflichtendes Kita-Jahr hab ich schon 2 Seiten vorher gemacht.
Für alle oder nur für Kinder, die schlecht Deutsch sprechen?
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von unity in diversity »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:22)

Für alle oder nur für Kinder, die schlecht Deutsch sprechen?
Für diejenigen mit Sprachbarriere, was sonst?
Nimmt man alle mit rein, kommen jene zu kurz, die darauf angewiesen sind.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Mittwoch 7. August 2019, 01:30, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:27)

Für diejenigen mit Sprachbarriere, was sonst?
Weiß ich ja nicht was manche sich so vorstellen.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von unity in diversity »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:30)

Weiß ich ja nicht was manche sich so vorstellen.
Ziel sollte sein, daß alle den Start in den Ernst des Lebens frustfrei schaffen.
Einschulung ist ja irgendwie ein neuer Lebensabschnitt, oder nicht?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:34)

Ziel sollte sein, daß alle den Start in den Ernst des Lebens schaffen.
Einschulung ist ja irgendwie ein neuer Lebensabschnitt, oder nicht?
Ja.

Ein verpflichtendes Kindergartenjahr für Kinder mit Sprachdefiziten befürworte ich.

Ein verpflichtendes Kindergartenjahr für alle Kinder befürworte ich nicht.
Skeptiker

Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Skeptiker »


Ich werde diesen Thread um alles erleichtern was in ungebührlicher Art und Weise das Thema Flüchtlinge betrifft. Vorerst lasse ich ihn auf damit ENTSPRECHEND STRANGTHEMA diskutiert werden kann.
Bitte auf nicht themenrichtige Beiträge NICHT antworten, es lohnt sich nicht.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(06 Aug 2019, 19:23)

Für die Rückstellung wegen mangelnder Schulfähigkeit gibt es in Bayern längst Regelungen. Der Mann will eine Sonderregel fuer Fremdsprachler.

Es gibt mittlerweile auch eine kleine, besorgniserregende Gruppe von einheimischen Kindern mit stark verminderter Sprachkompetenz. Denen ist nicht geholfen, wenn sie noch mehr Zeit verlieren. Die Situation Schule ist insgesamt guenstig für den Spracherwerb. Die Kitas sind schon "schwer begeistert" von der neuen bayrischen Möglichkeit, Kinder auch unabhängig vom Stichtag ein weiteres Jahr in der Kita zu behalten. Jetzt noch ein Jahr mehr? Und wozu? Wer in 7 Jahren die Sprache nicht gut kann, braucht Hilfe. Aber nicht zwingend eine noch weiter vorenthaltene Schule. Die Kitas wissen mit denen nichts anzufangen. Die Prämisse, für den Schulzugang die Sprache gut können zu müssen, ist unsinnig. Kognitive Fähigkeiten sind wichtig, das sind Gründe für Zurückstellung oder Sonderfoerderung. Es gibt auch genug Beispiele für Spracherwerb an der Schule.

Umgekehrt darf man an der Schule auch scheitern. Das gehört zur Wahrheit des Lehren und Lernen, dass manche trotz Problemen etwas schaffen und andere nicht motiviert oder unfähig sind.

Der Mann ist einfach ein Idiot. Die Union braucht ein Profil, nicht halbgare Vorschläge.
Ach so, es geht um das “Profil der CDU“, nicht um Kinder. Na dann.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

Einer der Punkte, die mich bei einem Pflichtjahr Kita mißtrauisch machen, sind Kapazitäten und Kompetenzen.

Zusatzqualifikation für kulturell diverse Gruppen, Behindis und Spracherwerbsprobleme sind selten und gesucht. Teilweise sind die Studiengänge zwischen den Bundesländern auch nicht kompatibel und wegen einzelnen Modulen scheitert da schon mal eine Anstellung. Zur Zeit bemuehen sich die Kitas schon mit Voll- und Teilzeitmodellen, jeden, der irgendeine pädagogische Ausbildung hat, irgendwie wegzukaschen. Besonders rar sind Maenner. Aehnliches gilt fuer angehende und bereits pensionierte Grundschul-Lehrerinnen - auch hier sind Lehrer, Maenner sehr selten. Auch die bauliche Situation der Krippen und Kitas stoesst an Grenzen. Die sehr mobilen Aelteren mit grossem Bewegungsdrang sind da eine besondere Herausforderung. Ohne zusaetzliche Spezialkraefte und Extrastunden geht da kein Sprachkurs, egal ob Kita oder Grundschule. Ich bin daher fuer schulbegleitend als Zusatz-Unterricht. Ganztags- und Hortangebote, wie sie zuletzt teilweise entstanden (Danke Schröder und Merkel) waeren da leicht zu modifizieren, ausreichend Daf-Spezialisten vorausgesetzt. Die zu kriegen wird nicht leichter, wenn man sie in Schul- oder Hortalltag integriert. Besser, man holt sie fuer Sonder-Angebote dazu und laesst sie sonst mit Kindern in Ruhe. Am fruehen Abend haben sie dann Zeit fuer die Erwachsenen-Kurse, die woanders stattfinden.

Der Politiker hat sich zu Fristen und Formen kaum geäußert. Das ist schwach, wird der Schwierigkeit nicht gerecht. Wenn er mal eben populär klingende Megaforderungen losquäken will, sollte er vielleicht zu Gruens wechseln.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von H2O »

Erneut: Der Ansatz, Vorschulunterricht für sprachlich zurück gebliebene Kinder ein zu richten, ist doch keine urplötzliche Entdeckung während dieser Diskussion im Jahre 2019. Vor etlichen Jahren schon wurde unter der Überschrift "Frühkindlicher Spracherwerb" öffentlich überlegt, Kindern mit erkennbaren Entwicklungsmängeln vom 3. Lebensjahr an zu helfen, diese Entwicklungsschritte zu vollziehen.

Schon deshalb wäre es für unser bundesstaatlich aufgebautes Bildungssystem von Interesse, das Ausmaß und die Verteilung des Problems in Deutschland zu kennen. Damals und heute wurde dabei allein der Entwicklungsstand von Kindern betrachtet, und nicht etwa deren Herkunft. Wo wurde also Vorbildliches geleistet, und wo muß man völliges Versagen oder Beschränkung auf Sonntagsreden feststellen? Welchen Umfang hat das Problem... sind davon 100, 1.000, 10.000 oder 100.000 Kinder betroffen? Wo sind Häufungspunkte?
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(07 Aug 2019, 07:55)

Erneut: Der Ansatz, Vorschulunterricht für sprachlich zurück gebliebene Kinder ein zu richten, ist doch keine urplötzliche Entdeckung während dieser Diskussion im Jahre 2019. Vor etlichen Jahren schon wurde unter der Überschrift "Frühkindlicher Spracherwerb" öffentlich überlegt, Kindern mit erkennbaren Entwicklungsmängeln vom 3. Lebensjahr an zu helfen, diese Entwicklungsschritte zu vollziehen.

Schon deshalb wäre es für unser bundesstaatlich aufgebautes Bildungssystem von Interesse, das Ausmaß und die Verteilung des Problems in Deutschland zu kennen. Damals und heute wurde dabei allein der Entwicklungsstand von Kindern betrachtet, und nicht etwa deren Herkunft. Wo wurde also Vorbildliches geleistet, und wo muß man völliges Versagen oder Beschränkung auf Sonntagsreden feststellen? Welchen Umfang hat das Problem... sind davon 100, 1.000, 10.000 oder 100.000 Kinder betroffen? Wo sind Häufungspunkte?
Darum ging es bei der Wortmeldung des Leinemann nicht. Der wollte anlässlich der Sommerpause auch mal Tut-Tut machen und "Bundesländer zusammenlegen" und "Prostituierte auf Rezept ab 50" sind ein wenig abgenudelt. Also was mit Kinder, was mit Ausländer und was mit Bildung (Laendersache, wenn es nicht kommt waren es die anderen) zusammengeruehrt und raus die Paste solange sie noch nicht zusammen faellt.

Wollte man ernsthaft das Thema angehen, brauchte es Planstellen Haushalt, Ausbildungskapazität an der Uni, Weiterbildungsprogramme en Masse und eben einen Haufen Geld, damit die Kapazitäten nachher nicht Taxi fahren. Die Union hat gute Koepfe. Frau Eisenmann vertritt nicht immer meine Meinung, aber ist immerhin seriös. Wenn sie gleiches fordern wuerde, dann mit Detail und Verstand. Für Leinemann dagegen bitte Sendepause.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von becksham »

Skeptiker hat geschrieben:(06 Aug 2019, 22:42)
...
Worauf basiert also Deine positive Einschätzung, dass nur vereinzelt Kinder Sprachprobleme haben werden, wenn das aktuell ein absolutes Desaster ist, und auch Maßnahmen unter Zwang daran bislang nichts geändert habe?
Darauf, dass ich auf deine Frage eingegangen bin, was wäre, wenn der Vorschlag eines Vorschuljahres umgesetzt würde und es danach dann doch nicht langt. Also Voraussetzung war, dass ein solches Jahr absolviert war. Und ich glaube, dass danach die meisten Kinder soweit wären, dass sie eine Schule besuchen könnten.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(06 Aug 2019, 19:22)

Die sind nicht absurd, wenn Du Dir das Alter der dort zitierten Personen anschaust. Zu der Zeit, als sie in die Schule kamen, hätte auch ich Linnemann vehement widersprochen, schon aus eigener Erfahrung.
Mittlerweile erleben wir in der ersten Schulklasse eine geradezu babylonische Sprachvielfalt, die das spielerische beiläufige Erlernen der deutschen Sprache ungeheuer erschweren.
Ich bin deswegen schon seit Jahren für eine verbindliche Kita-Pflicht, und sei es nur ein Vorschuljahr. Würde sie - unter Leitung von dafür qualifiziertem Personal - eingeführt, könnte man den Kindern
die spätere Einschulung ersparen.
@ Vongole und @Selina

Dass Kinder, je jünger, desto schneller, mit oft geradezu spielerischer Einfachheit, eine Fremdsprache lernen, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Würde das Zuhause statt finden, kein Problem. Nur findet es, weder bei Zuagroasten, noch bei Einheimischen grundsätzlich Zuhause statt und deshalb müssen zugunsten der Kinder schmerzfreie Korrekturen angebracht werden. Dazu kommt noch meine ganz persönliche Meinung, dass wesentlich früher in der Schule Englischkenntnisse vermittelt werden müssten - noch eine zusätzlich zu lernende Spache.

Sicher, auch die Meinung, “friss oder versage, Kind“, “oder “sollen doch die Eltern noch Nachhilfe ab dem ersten Schuljahr oben drauf packen, China macht das schon ab dem Alter von drei Jahren“, fällt unter Meinungsfreiheit und bis dato in den Verantwortungsbereich der Eltern. Kindern, deren Begabungen auf völlig unterschiedlichen Gebieten liegen wird das im Zweifelsfall eher schaden, als nützen. Meine Meinung.

Instrumente zur Sprachförderung im Vorschulalter sind längst etabliert, siehe z.B. BaSiK, seldak oder sismik.
Ein Angebot.

Bleibt die Frage, wie soll der einfache Schuleinstieg für Kinder gestaltet werden, die nicht unter diese Vorschulalterförderung fallen, weil die Kinder bis zur ersten Klasse Grundschule aus den unterschiedlichsten Gründen, keine Kita gesehen haben?
An diesem Punkt greift meines Erachtens Linnemanns Vorschlag die Diskussion auf.

Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder hyperventiliert man wieder einmal präventiv, scheint ja zurzeit Trend No 1 zu sein, oder man lässt sich auf die Diskussion ein und überlegt, wie man, Achtung, Föderalismusgefahr in Sicht ;), ich sehe gerade eine geschlossen hyperventilieren CSU vor mir, bundesweite Lösung konzipiert, die dem Kind einen spielerischen Weg eröffnet, bereits ab dem ersten Schultag Bestandteil der Gemeinschaft zu sein.
Ob das ein Jahr früher oder später passiert, @Becksham, ist meines Erachtens für die Entwicklung des Kindes nebensächlich und ja, später sollte es nicht sein. Was meines Erachtens über ein verpflichtendes Vorschuljahr passiert.

Für ältere Kinder muss, @nightrain, ein, meines Erachtens ebenfalls bundesweites, breitflächig Konzept erarbeitet werden, dass begleitend zum Schulbesuch wirkt. Und bevor ich jetzt jetzt wieder in meine Vorstellung zur Nutzung der digitalen Welt in diesem Bereich abgeleitet, wünsche ich euch allen einen schönen Tag. :)

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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Aug 2019, 01:34)

Ziel sollte sein, daß alle den Start in den Ernst des Lebens frustfrei schaffen.
Einschulung ist ja irgendwie ein neuer Lebensabschnitt, oder nicht?
Ein einschneidender. :thumbup:
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

Fliege hat geschrieben:(06 Aug 2019, 23:57)

Daraus, dass dein erster Satz zutreffend ist, folgt nicht, dass dein zweiter Satz zutreffend ist. Denn der deutsche Staat als Vollzugsorgan des Wählerwillens hat den Auftrag, wenn nicht ausländische Eltern (was ich schon für bedenklich halten möchte), so doch wenigstens deren ausländische Kinder durch Integration in die deutsche Sprache und durch Akzeptanz der deutschen Gesellschaft fit für Deutschland zu machen. Der deutsche Staat hat sich darum zu kümmern, dass Ausländer in Deutschland nicht machen was sie wollen (in Parallelgesellschaften leben), sondern dass sie auf den Weg gebracht werden, Deutsche zu werden.
Der erste Satz ist Schwachsinn. Oder sollen z.B. Brexitflüchtlinge oder Arbeitsangebotannehmer aus aller Welt ihren Kindern von Asien bis USA ihren Kindern präventiv schon mal die deutsche Sprache beibringen und dann geht es, huch, doch nach Frankreich, in die UAE oder Japan?
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 08:37)

Der erste Satz ist Schwachsinn. Oder sollen z.B. Brexitflüchtlinge oder Arbeitsangebotannehmer aus aller Welt ihren Kindern von Asien bis USA ihren Kindern präventiv schon mal die deutsche Sprache beibringen und dann geht es, huch, doch nach Frankreich, in die UAE oder Japan?
Du hast einen Denkfehler. Das sind ja alles keine Ausländer ;)
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von H2O »

...Dazu kommt noch meine ganz persönliche Meinung, dass wesentlich früher in der Schule Englischkenntnisse vermittelt werden müssten - noch eine zusätzlich zu lernende Spache.
Unter "normalen Umständen" kann man diesem Vorschlag nur zustimmen, zumal Englisch beste Aussichten hat, die allgemein verstandene Umgangssprache in der EU zu werden, vermutlich die gemeinsame 1. Amtssprache zwischen Nordkap und Lampedusa.

Nun stehen wir hier aber einigermaßen erschrocken vor einem Politikversagen, denn in den vergangenen Jahren wurde ja recht viel über "Frühkindlichen Spracherwerb" gesprochen, ab 3. Lebensjahr für alle Kinder, deren Reifeprozeß den Erwartungen nicht entspricht, als Vorschule, wenn ganz überwiegend die deutschen Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um einem altersgemäßen deutschen Schulunterricht folgen zu können. Tatsächlich sind den wohlfeilen Worten fast gar keine Taten gefolgt. Da hatte ich viel höhere Erwartungen. Meine Kinder und Enkel sind ja längst aus dem Schulalter heraus, und dann kann man so etwas schon einmal glauben, wenn es mit solcher Inbrunst verkündet wird.

Im Fall wirklich mangelhafter deutscher Sprachkenntnisse würde ich davon abraten, in der angesagten Aufholjagd noch englischen Sprachunterricht drauf zu satteln. Damit könnte man dann in der Grundschule beginnen. Über die Notwendigkeit kann es aus meiner Sicht gar keinen Streit geben.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 Aug 2019, 08:54)

Du hast einen Denkfehler. Das sind ja alles keine Ausländer ;)
Gut, dass du den Smiley dazu gesetzt hast. ;) :)
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:10)

Unter "normalen Umständen" kann man diesem Vorschlag nur zustimmen, zumal Englisch beste Aussichten hat, die allgemein verstandene Umgangssprache in der EU zu werden, vermutlich die gemeinsame 1. Amtssprache zwischen Nordkap und Lampedusa.

Nun stehen wir hier aber einigermaßen erschrocken vor einem Politikversagen, denn in den vergangenen Jahren wurde ja recht viel über "Frühkindlichen Spracherwerb" gesprochen, ab 3. Lebensjahr für alle Kinder, deren Reifeprozeß den Erwartungen nicht entspricht, als Vorschule, wenn ganz überwiegend die deutschen Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um einem altersgemäßen deutschen Schulunterricht folgen zu können. Tatsächlich sind den wohlfeilen Worten fast gar keine Taten gefolgt. Da hatte ich viel höhere Erwartungen. Meine Kinder und Enkel sind ja längst aus dem Schulalter heraus, und dann kann man so etwas schon einmal glauben, wenn es mit solcher Inbrunst verkündet wird.

Im Fall wirklich mangelhafter deutscher Sprachkenntnisse würde ich davon abraten, in der angesagten Aufholjagd noch englischen Sprachunterricht drauf zu satteln. Damit könnte man dann in der Grundschule beginnen. Über die Notwendigkeit kann es aus meiner Sicht gar keinen Streit geben.
Politversagen kann man nicht generell vorwerfen, es herrschen in diversen Bundesländern längst begleitende Systeme zur Sprachförderung vor dem ersten Schuljahr. Die dürften alle ähnlich gelagert, nur nicht bundesweit vereinheitlicht sein.
Ich habe mich gestern, da ich es ohnehin benötige, mal eingelesen. Knackpunkt ist weniger die Sprachförderung, sondern ein einheitlicher Sprachtest. Hier hakt es, da von nahezu unbedeutend, bis zu qualitativ valide so ziemlich alles an Sprachtest vorhanden ist und auch der Zeitraum für den angesetzten Test variiert, mit Berlin als Schlusslicht, gerade mal 15 Monate vor Beginn der ersten Klasse.

Hier müsste bereits angesetzt werden und zwar im Kultusministerium, nicht im Familienministerium.

Was nichts desto trotz keine positiven Auswirkungen auf Kinder hat, die erst zum Grundschuleinsteig oder später dazu kommen. Hier muss ein anderes Konzept erarbeitet werden und wenn Herr Linnemann das mit seinem als “Klopfer“ betrachteten Kommentar angeregt hat, halte ich das für positiv.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:10)

Unter "normalen Umständen" kann man diesem Vorschlag nur zustimmen, zumal Englisch beste Aussichten hat, die allgemein verstandene Umgangssprache in der EU zu werden, vermutlich die gemeinsame 1. Amtssprache zwischen Nordkap und Lampedusa.
Und zwar genau in dem Moment, in welchem das einzige EU-Land mit Englisch als erster Amtssprache die EU verlässt. ;) Oder habe ich da ein Land übersehen? In Irland ist meines Wissens Englisch zweite Amtssprache neben Irisch.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:34)

Was nichts desto trotz keine positiven Auswirkungen auf Kinder hat, die erst zum Grundschuleinsteig oder später dazu kommen. Hier muss ein anderes Konzept erarbeitet werden und wenn Herr Linnemann das mit seinem als “Klopfer“ betrachteten Kommentar angeregt hat, halte ich das für positiv.
[/color]
Die Medien haben diesen "Klopfer" zu einem "Grundschulverbot" aufgeblasen. Es stellt sich mir die Frage, ob hier wirklich die KInder oder nicht vielleicht eher die Erwachsenen ein Bildungsdefizit haben.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(07 Aug 2019, 07:49)

Einer der Punkte, die mich bei einem Pflichtjahr Kita mißtrauisch machen, sind Kapazitäten und Kompetenzen.

Zusatzqualifikation für kulturell diverse Gruppen, Behindis und Spracherwerbsprobleme sind selten und gesucht.
Teilweise sind die Studiengänge zwischen den Bundesländern auch nicht kompatibel und wegen einzelnen Modulen scheitert da schon mal eine Anstellung. Zur Zeit bemuehen sich die Kitas schon mit Voll- und Teilzeitmodellen, jeden, der irgendeine pädagogische Ausbildung hat, irgendwie wegzukaschen. Besonders rar sind Maenner. Aehnliches gilt fuer angehende und bereits pensionierte Grundschul-Lehrerinnen - auch hier sind Lehrer, Maenner sehr selten. Auch die bauliche Situation der Krippen und Kitas stoesst an Grenzen. Die sehr mobilen Aelteren mit grossem Bewegungsdrang sind da eine besondere Herausforderung. Ohne zusaetzliche Spezialkraefte und Extrastunden geht da kein Sprachkurs, egal ob Kita oder Grundschule. Ich bin daher fuer schulbegleitend als Zusatz-Unterricht. Ganztags- und Hortangebote, wie sie zuletzt teilweise entstanden (Danke Schröder und Merkel) waeren da leicht zu modifizieren, ausreichend Daf-Spezialisten vorausgesetzt. Die zu kriegen wird nicht leichter, wenn man sie in Schul- oder Hortalltag integriert. Besser, man holt sie fuer Sonder-Angebote dazu und laesst sie sonst mit Kindern in Ruhe. Am fruehen Abend haben sie dann Zeit fuer die Erwachsenen-Kurse, die woanders stattfinden.

Der Politiker hat sich zu Fristen und Formen kaum geäußert. Das ist schwach, wird der Schwierigkeit nicht gerecht. Wenn er mal eben populär klingende Megaforderungen losquäken will, sollte er vielleicht zu Gruens wechseln.

Das Modul heißt DaZ und ist Bestandteil des Lehramtstudiums.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:36)

Und zwar genau in dem Moment, in welchem das einzige EU-Land mit Englisch als erster Amtssprache die EU verlässt. ;) Oder habe ich da ein Land übersehen? In Irland ist meines Wissens Englisch zweite Amtssprache neben Irisch.
Viele Iren sprechen gar kein gaelisch oder kennen hoechstens ein paar Sprüche.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:41)


Das Modul heißt DaZ und ist Bestandteil des Lehramtstudiums.
In den meisten Kitas wirst du kaum Leute finden, die nebenher auf Lehramt studiert haben.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:39)

Die Medien haben diesen "Klopfer" zu einem "Grundschulverbot" aufgeblasen. Es stellt sich mir die Frage, ob hier wirklich die KInder oder nicht vielleicht eher die Erwachsenen ein Bildungsdefizit haben.
Wie das so ist, wenn man nur von der dpa abschreibt, um schnell Schlagzeilen zu generieren. Recherche scheint out zu sein.
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Beitrag von schokoschendrezki »

imp hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:42)

Viele Iren sprechen gar kein gaelisch oder kennen hoechstens ein paar Sprüche.
Ja gut. Ein bissel komisch ist es aber trotzdem.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:43)

In den meisten Kitas wirst du kaum Leute finden, die nebenher auf Lehramt studiert haben.
Das betrifft den bereits erfolgten Schulbesuch ohne deutsche Sprachkenntnisse.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:45)

Wie das so ist, wenn man nur von der dpa abschreibt, um schnell Schlagzeilen zu generieren. Recherche scheint out zu sein.
Man kauft Vorprodukte wie von DPA oder konzerninternen Resourcen ein, um nicht alles selbst zu machen. Das ermöglicht, Felder abzudecken, die man nicht in seiner Kernkompetenz hat. In der Spargelzeit kann auch jede Pommesklitsche plötzlich Sauce Hollandaise - das ist meist ein zugekauftes Produkt, das mit der echten Sauce nur die Farbe teilt. Die wäre arbeitsintensiv und kann dem Ungeübten auch misslingen.

Die dpa hat hier einen Fehler gemacht, aber die Originalaussage ist ebenfalls Junk Food. Da haben sie nur noch den Ketchup beigegeben und dafür bekommen sie nun verdiente Kritik.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:47)

Das betrifft den bereits erfolgten Schulbesuch ohne deutsche Sprachkenntnisse.
Ja, da passt es. Ich kannte das aber als Wahlmodul. Schoen, wenn es nun Pflicht ist.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:46)

Ja gut. Ein bissel komisch ist es aber trotzdem.
Irisches gaelisch ist derart unter Artenschutz, dass man den Rundfunk zu Fensterprogrammen zwingen muss. Selbst die Popliteratur im Land macht sich darueber dauernd lustig (zB Ross o Carrol Kelly-Reihe)
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 08:37)

Der erste Satz ist Schwachsinn. Oder sollen z.B. Brexitflüchtlinge oder Arbeitsangebotannehmer aus aller Welt ihren Kindern von Asien bis USA ihren Kindern präventiv schon mal die deutsche Sprache beibringen und dann geht es, huch, doch nach Frankreich, in die UAE oder Japan?
Klar. Du hast das Problem echt erfasst. Es sind gar nicht die Personen aus den Parallelgeselschaften, die kein Deutsch lernen. Es sind die Kinder von eingewanderten Facharbeitern.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 09:58)

Klar. Du hast das Problem echt erfasst. Es sind gar nicht die Personen aus den Parallelgeselschaften, die kein Deutsch lernen. Es sind die Kinder von eingewanderten Facharbeitern.
Auch Ihre Eindimensionalität ließe sich erweitern, wenn sie in jede Richtung ginge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:07)

Auch Ihre Eindimensionalität ließe sich erweitern, wenn sie in jede Richtung ginge.
Ich denke nicht eindimensional. Ich negiere allerdings auch nicht die Hauptprobleme.

Facharbeiter aus dem Ausland fallen in Deutschland eher weniger negativ auf. Das gilt auch für den Spracherwerb. Natürlich kann auch ein amerikanisches Kind nicht direkt Deutsch, aber es lernt schnell Deutsch. Auch ohne Vorschulklasse. Diese Kinder gehen auch in der Regel in einen Kindergarten.

Jeder hier weiss, dass diese Kinder nicht das Problem sind.

Die Kinder, die kein Deutsch lernen, lernen kein Deutsch, weil die Eltern absolut kein Interesse daran haben, dass ihre Kinder Deutsch lernen. Es wird weder gefördert noch gefordert. Ganz im Gegenteil. Es wird verhindert. Diese Kinder werden von den Eltern solange wie möglich von der einheimischen Bevölkerung ferngehalten.

Normalerweise lernen Kinder schnell eine Sprache. Wenn Kinder also kein Deutsch lernen, dann steckt mehr dahinter.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich war meine ganze Kindheit hindurch auch mit Kindern ungarischer Gastdozenten in Berlin befreundet. DIe konnten anfangs kein Wort Deutsch. Dann saßen die einen oder zwei Monate lang stumm in der Klasse. Aber nach spätestens einem halben Jahr waren sämtliche Lern-Rückstände aufgeholt und alle Sprachbarrieren beseitigt.

Liegt das nun daran, dass diese Kinder aus - wie man so sagt - akademischen Familien kamen?

Oder ist die sprachfördernde Wirkung des Umgangs der Kinder miteinander und untereinander eben tausendmal effektiver als jeder Sprachförderungsunterricht? Dann wäre so eine Grundschulzurückstellung eher kontraproduktiv.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:23)

Ich war meine ganze Kindheit hindurch auch mit Kindern ungarischer Gastdozenten in Berlin befreundet. DIe konnten anfangs kein Wort Deutsch. Dann saßen die einen oder zwei Monate lang stumm in der Klasse. Aber nach spätestens einem halben Jahr waren sämtliche Lern-Rückstände aufgeholt und alle Sprachbarrieren beseitigt.

Liegt das nun daran, dass diese Kinder aus - wie man so sagt - akademischen Familien kamen?

Oder ist die sprachfördernde Wirkung des Umgangs der Kinder miteinander und untereinander eben tausendmal effektiver als jeder Sprachförderungsunterricht? Dann wäre so eine Grundschulzurückstellung eher kontraproduktiv.
Probleme entstehen erst durch die Anzahl.
Wenn zwei, drei in der Klasse nicht Deutsch als Muttersprache haben, ist das keine große Geschichte, dann funktioniert das meist wie beschrieben.
Wenn aber, wie in manchen Schulen, über 50% eine andere Muttersprache haben, wird's schwierig.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich war meine ganze Kindheit hindurch auch mit Kindern ungarischer Gastdozenten in Berlin befreundet. DIe konnten anfangs kein Wort Deutsch. Dann saßen die einen oder zwei Monate lang stumm in der Klasse. Aber nach spätestens einem halben Jahr waren sämtliche Lern-Rückstände aufgeholt und alle Sprachbarrieren beseitigt.

Liegt das nun daran, dass diese Kinder aus - wie man so sagt - akademischen Familien kamen?

Oder ist die sprachfördernde Wirkung des Umgangs der Kinder miteinander und untereinander eben tausendmal effektiver als jeder Sprachförderungsunterricht? Dann wäre so eine Grundschulzurückstellung eher kontraproduktiv.

Ich habe schon häufig die Äußerung gehört, dass eine Ganztagsschulförderung oder sogar -verpflichtung die besssere Lösung sei. Mädchen aus der Türkei oder dem arabischen KUlturkreis zum Beispiel werden nicht mehr für Haushalt und Kleinkinderbehütung eingespannt sondern kommunizieren mit Gleichaltrigen.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von VaterMutterKind »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:28)
Ich habe schon häufig die Äußerung gehört, dass eine Ganztagsschulförderung oder sogar -verpflichtung die besssere Lösung sei. Mädchen aus der Türkei oder dem arabischen KUlturkreis zum Beispiel werden nicht mehr für Haushalt und Kleinkinderbehütung eingespannt sondern kommunizieren mit Gleichaltrigen.
Für alle oder nur für die Kinder mit Sprachdefiziten? Für alle lehne ich so eine Regelung ganz klar ab. Nur, weil fremde Kinder kein Deutsch können will ich nicht, dass mir wertvolle Zeit gestohlen wird, die ich mit meinen eigenen Kinder verbringen könnte.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(06 Aug 2019, 21:38)

Und was wenn's nicht langt? Ich denke Linnemann ging es um den Zeitpunkt der Einschulung. Was, wenn das Kind - ggf. trotz Fördermaßnahmen im Kindergarten - einfach immernoch mangelhafte Sprachkenntnisse hat?
Sorry, von Zurückstellung und späterer Einschulung halte ich nichts. Und: Kinder lernen die Sprache nur miteinander und untereinander richtig gut. Und das natürlich spielerisch. Alte richtige Pädagogen-Erkenntnis. Und wo ist der Platz für spielerisches Lernen? In der Kita. Ergo sollte alles dafür getan werden, das letzte Kita-Jahr zur Vorschule auszubauen. So etwas gabs alles schon mal und gibt es anderswo auch. Wenn dieses Kita-Vorschul-Jahr genügend gefördert wird durch die Länder und Kommunen, auch finanziell, wenn dort also auch genügend gut ausgebildetes Personal eingesetzt wird, kann das durchaus gelingen. Das müsste auch deshalb gut gelingen, weil ein Großteil der Kinder aus Familien, die vor Kurzem erst aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen sind, die Kitas besucht. Hab ich zumindest gelesen. Alle wird man damit natürlich nicht erreichen können, aber einen großen Teil der Kinder schon.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von schokoschendrezki »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:30)

Für alle oder nur für die Kinder mit Sprachdefiziten? Für alle lehne ich so eine Regelung ganz klar ab. Nur, weil fremde Kinder kein Deutsch können will ich nicht, dass mir wertvolle Zeit gestohlen wird, die ich mit meinen eigenen Kinder verbringen könnte.
Wenn man das nur für Kinder mit Sprachdefiziten durchzieht, ist es logischerweise sinnlos. Die können sich, was Sprachdefizite anbelangt, ja nicht selbst aus dem Wasser ziehen.

Da gibts bestimmt ein wüstes Pro und Kontra. Ich bin (momentan noch) persönlich so gut wie unbetroffen von dem Thema. Ganz grundsätzlich sehe ich aber "Überbehütung" und ein völlig absurd hypertrophiertes Sicherheitsbedürfnis als das größere Problem. Vom elterlichen Haus ins Auto, in die Schule, zum Klavierunterricht und wieder nach Hause im Auto. Und das inzwischen oft bis zur Immatrikulation.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mittwoch 7. August 2019, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von JJazzGold »

VaterMutterKind hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:18)

Ich denke nicht eindimensional. Ich negiere allerdings auch nicht die Hauptprobleme.

Facharbeiter aus dem Ausland fallen in Deutschland eher weniger negativ auf. Das gilt auch für den Spracherwerb. Natürlich kann auch ein amerikanisches Kind nicht direkt Deutsch, aber es lernt schnell Deutsch. Auch ohne Vorschulklasse. Diese Kinder gehen auch in der Regel in einen Kindergarten.

Jeder hier weiss, dass diese Kinder nicht das Problem sind.

Die Kinder, die kein Deutsch lernen, lernen kein Deutsch, weil die Eltern absolut kein Interesse daran haben, dass ihre Kinder Deutsch lernen. Es wird weder gefördert noch gefordert. Ganz im Gegenteil. Es wird verhindert. Diese Kinder werden von den Eltern solange wie möglich von der einheimischen Bevölkerung ferngehalten.

Normalerweise lernen Kinder schnell eine Sprache. Wenn Kinder also kein Deutsch lernen, dann steckt mehr dahinter.
Sich nur auf ein Problem zu fokussieren, statt auf alle Problemstellungen, ganz zu schweigen von der Erweiterung auf Lösungsansätze, ist an Eindimensionalität nicht zu überbieten.
Passt aber als Beispiel gut ins Forum Bildung, denn auch hier sind Versäumnisse, ob selbstverschuldet, oder offeriert bildungstechnisch vernachlässigt, zu beklagen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:41)

Sorry, von Zurückstellung und späterer Einschulung halte ich nichts. Und: Kinder lernen die Sprache nur miteinander und untereinander richtig gut. Und das natürlich spielerisch. Alte richtige Pädagogen-Erkenntnis. Und wo ist der Platz für spielerisches Lernen? In der Kita. Ergo sollte alles dafür getan werden, das letzte Kita-Jahr zur Vorschule auszubauen. So etwas gabs alles schon mal und gibt es anderswo auch. Wenn dieses Kita-Vorschul-Jahr genügend gefördert wird durch die Länder und Kommunen, auch finanziell, wenn dort also auch genügend gut ausgebildetes Personal eingesetzt wird, kann das durchaus gelingen.
Nur: "Genügend gut ausgebildetes Personal" wird es mit Sicherheit nicht geben. Wir steuern gegenwärtig auf den Bildungskatastrophenzustand zu. Die POlitik wird froh sein, wenn sie wenigstens den totalen Schiffbruch vermeiden kann. Hier in Berlin spricht man, zu Anfang des neuen Schuljahrs bereits von "lediglich verwaltetem Notstand". Zwei von drei neu eingestellten Lehrern sind Quereinsteiger. Bei denen sich die Lehrerkollegen häufig fragen, wer hilfloser ist: Die oder Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen. Und es wird noch schlimmer kommen. Denn anders als im Pflegebereich hilft es hier zumindest kurzfristig auch kaum, Leute aus dem Ausland anzuwerben.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Nightrain »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:51)
Nur: "Genügend gut ausgebildetes Personal" wird es mit Sicherheit nicht geben. Wir steuern gegenwärtig auf den Bildungskatastrophenzustand zu. Die POlitik wird froh sein, wenn sie wenigstens den totalen Schiffbruch vermeiden kann. Hier in Berlin spricht man, zu Anfang des neuen Schuljahrs bereits von "lediglich verwaltetem Notstand". Zwei von drei neu eingestellten Lehrern sind Quereinsteiger. Bei denen sich die Lehrerkollegen häufig fragen, wer hilfloser ist: Die oder Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen. Und es wird noch schlimmer kommen. Denn anders als im Pflegebereich hilft es hier zumindest kurzfristig auch kaum, Leute aus dem Ausland anzuwerben.
Tja es gibt schlichweg nicht genügend Betreuer, um den plötzlich stark angestiegenden Bedarf zu decken. Manche Politiker müssen noch lernen, dass man selbst mit Geld nicht immer eine Lösung aus dem Hut zaubern kann.

Als Bürger sucht man sich dann halt selber eine Lösung: die Wohngegend wird haupsächlich nach integrationsfähigem Migrantenanteil (~10%) ausgesucht und ansonsten sind Privatschulen weniger teuer als man denkt. 9% ist bundesweit schon jetzt der Anteil an Privatschulen aber ich kann mir vorstellen, dass das probemlos im nächsten Jahrzehnt auf 20% hochgehen wird.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Aug 2019, 10:51)

Nur: "Genügend gut ausgebildetes Personal" wird es mit Sicherheit nicht geben. Wir steuern gegenwärtig auf den Bildungskatastrophenzustand zu. Die POlitik wird froh sein, wenn sie wenigstens den totalen Schiffbruch vermeiden kann. Hier in Berlin spricht man, zu Anfang des neuen Schuljahrs bereits von "lediglich verwaltetem Notstand". Zwei von drei neu eingestellten Lehrern sind Quereinsteiger. Bei denen sich die Lehrerkollegen häufig fragen, wer hilfloser ist: Die oder Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen. Und es wird noch schlimmer kommen. Denn anders als im Pflegebereich hilft es hier zumindest kurzfristig auch kaum, Leute aus dem Ausland anzuwerben.
Dass es dieses Personal "mit Sicherheit nicht geben" wird, glaube ich nicht. Das ist zunächst einmal eine Frage des politischen Willens. Ich hab mich neulich mit kleinen Kindern (geschätzt zwischen fünf und acht Jahren) aus Afghanistan unterhalten, die in einer schönen parkähnlichen Anlage an einem kleinen Teich spielten (die Eltern saßen im Hintergrund im Schatten unter Bäumen, es war Wochenende, meine Leute spielten inzwischen in Sichtweite Tischtennis). Wir redeten über alles Mögliche, über die von Mietern in den Teich ausgesetzten Goldfische, über das mitgebrachte Fladen-Brot, über das Deutschlernen, über das Leben im Allgemeinen. Ich war begeistert. So toll und gut, wie diese Kinder, die erst seit drei Jahren hier leben, sprechen, so gut sprechen hier manche Deutsche nicht. Ein Mädchen meinte, sie habe die Sprache vor allem beim Spielen im Kindergarten und nachmittags hier draußen gelernt. Ich war baff und dachte, da scheint es ja doch recht gute Bedingungen zu geben. Gut, das ist sicher von Ort zu Ort unterschiedlich.
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Re: Wie umgehen mit mangelhaften Deutschkenntnissen von Schülern?

Beitrag von Audi »

Skeptiker hat geschrieben:(06 Aug 2019, 21:38)

Und was wenn's nicht langt? Ich denke Linnemann ging es um den Zeitpunkt der Einschulung. Was, wenn das Kind - ggf. trotz Fördermaßnahmen im Kindergarten - einfach immernoch mangelhafte Sprachkenntnisse hat?
Das kommt von parallel Gesellschaft. Viele Erwachsene die hier geboren worden sind, schule.genossen haben können teilweise keine ordentliche Sätze bilden

Bei vereinzelten Migranten klappt es ganz gut. Bei einer großen Anzahl an Migranten wird es Katastrophe wie man es in Berlin und anderswo sehen kann
In Bayern gab es in Schulen die Übergangsklasse wo verschiedene Nationalitäten lernen sollten. Die Idee lag darin, wenn man sich unterhalten wolle müsse man das auf einer Sprache und die wäre ja deutsch. Das Resultat? Die Tschechen, yugos, usw. Haben am ende des ersten Schuljahres besser russisch gesprochen als deutsch.
Man müsste jeden Migranten einzeln in eine Klasse stecken, so kann er erst die Sprache richtig lernen. Aber bei den Migranten Quoten auf bestimmten Schulen wird es schwierig
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