http://de.reuters.com/article/worldNews ... 2R20090308Peking (Reuters) - China hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, den Dalai Lama nicht ins Land zu lassen.
Dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter dürfe keine Plattform zur Propagierung tibetischer Unabhängigkeit geboten werden, sagte Außenminister Yang Jiechi am Samstag. Dies sei integraler Bestandteil der Normen internationaler Beziehungen. Der Dalai Lama bestehe weiterhin auf der Errichtung eines sogenannten Groß-Tibets auf einem Viertel des chinesischen Gebiets. "Würden Deutschland, Frankreich oder andere Länder akzeptieren, dass ein Viertel ihres Staatsgebietes abgetrennt wird", fragte Yang. Es solle nicht vergessen werden, dass China immer die Wiedervereinigung Deutschlands unterstützt habe.
Der Dalai Lama spricht sich in seinen Reden für eine größere Autonomie für Tibet aus, nicht für eine volle Unabhängigkeit. Die Regierung in Peking reagiert auf Kontakte von Regierungen mit dem Friedensnobelpreisträger empfindlich: Im vergangenen Jahr sagte sie ein Gipfeltreffen mit der EU ab, weil der französische Präsident Nicolas Sarkozy mit ihm zusammenkam.
Bei einem Deutschlandbesuch des Dalai Lama im Mai lehnte Außenminister Frank-Walter Steinmeier aus Rücksicht auf China ein Treffen mit dem buddhistischen Mönch ab. Stattdessen sprach Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul mit dem Tibeter, ohne sich mit Steinmeier abzusprechen. Das Vorgehen der Bundesregierung führte zu einer heftigen innenpolitischen Diskussion.
Am Dienstag jährt sich zum 50. Mal der Aufstand der Tibeter gegen die chinesische Herrschaft und die Flucht des Dalai Lama ins Exil. Zudem ist der 14. März der erste Jahrestag von Aufständen in Lhasa, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden. Anschließend wurden Tausende Tibeter festgenommen. Nach Angaben von Exil-Gruppen wurden einige von ihnen getötet. Der Gouverneur von Tibet hat erklärt, er erwarte trotz der Jahrestage in diesem Monat keine Unruhen. Die Regierung wies Berichte zurück, die Sicherheitskräfte in der Region seien verstärkt worden.
Sollten die westlichen Staaten mit Rücksicht auf China auf Kontakte mit dem Dalai Lama verzichten?
Wie wichtig ist China eigentlich die Sache?
Sind die westlichen Staatsoberhäupter nicht vielmehr ihren Bevölkerungen und der heimischen Wirtschaft verpflichtet die von lukrativen Geschäften mit China profitieren als irgendeiner Bevölkerung in der chinesischen Provinz?