Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

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bakunicus
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Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von bakunicus »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,616167,00.html

Obama lehnt Sanierungspläne der US-Autobauer ab - GM-Chef muss zurücktreten

Rick Wagoner am Ende: Der Chef des pleitebedrohten Autogiganten General Motors tritt auf Druck der US-Regierung zurück. Präsident Obama lehnt die bisher vorgelegten Sanierungspläne von GM und Chrysler ab und fordert dringend Nachbesserungen - sonst werden die Konzerne nicht gerettet.


eine bittere pille für detroit;
ein ehemals berühmter standort, und große namen sind dem untergang geweiht.

was aber sind die ursachen ?
ist es allein die falsche modellpolitik ( große spritschlucker ) die dafür verantwortlich ist ?

und wenn ja, warum war das hochbezahlte managment nicht in der lage dieses zu sehen ?
immerhin scheint alleine ford von den großen drei noch überleben zu können.

bakunicus
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bakunicus
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von bakunicus »

hier mehr dazu :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,616169,00.html

Die Regierung Obama zeigt überraschend Härte im Kampf um die maroden US-Autobauer. GM bekommt 60 Tage, um endlich ein glaubwürdiges Zukunftskonzept auszuarbeiten, Chrysler nur 30 Tage - wenn sie scheitern, gehen sie in die Insolvenz.
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Quatschki
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von Quatschki »

Warum setzen die Deutschen Insolvenz immer mit Liquidation gleich?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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eifelbauer
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von eifelbauer »

bakunicus hat geschrieben:http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,616167,00.html

Obama lehnt Sanierungspläne der US-Autobauer ab - GM-Chef muss zurücktreten

Rick Wagoner am Ende: Der Chef des pleitebedrohten Autogiganten General Motors tritt auf Druck der US-Regierung zurück. Präsident Obama lehnt die bisher vorgelegten Sanierungspläne von GM und Chrysler ab und fordert dringend Nachbesserungen - sonst werden die Konzerne nicht gerettet.


eine bittere pille für detroit;
ein ehemals berühmter standort, und große namen sind dem untergang geweiht.

was aber sind die ursachen ?
ist es allein die falsche modellpolitik ( große spritschlucker ) die dafür verantwortlich ist ?

und wenn ja, warum war das hochbezahlte managment nicht in der lage dieses zu sehen ?
immerhin scheint alleine ford von den großen drei noch überleben zu können.

bakunicus
Die Spritschlucker kann man ja ruhig bauen wenn sie absetzbar sind und das waren sie ja auch.

Das Problem ist das gleiche wie bei der Immobilienkrise allerdings hier nochmal um einiges schlimmer.

Man hat Hinz und Kunz die Autos finanziert mit dem Unterschied das es bei einem Auto meist klar ist das man die nach der Vertragslaufzeit zurückbekommt.
Diese fahrzeuge stehen jetzt zu hunderttausenden unverkäuflich auf Halde weil kein Bedarf mehr für die Spritschlucker da ist.

Außerdem hat man dort "Wirschaftsexperten" wie Wagoner ans Ruder gelassen die sich was ganz besonders cleveres ausgedacht haben.
Wenn du den Preiskampf auf dem Markt gewinnen willst mußt du einfach die Stückkosten senken.
Also produziert man einfach viel mehr Autos so das die Kosten pro Auto sinken und dann klappt das auch mit dem Verkaufspreis.
Irgendwie hat man nur vergessen das man die Autos auch verkaufen muß damit die Rechnung aufgeht. :confused:
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eifelbauer
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von eifelbauer »

Quatschki hat geschrieben:Warum setzen die Deutschen Insolvenz immer mit Liquidation gleich?
Ist für diese Firmen eigentlich die beste Lösung.
Was nutzt es wenn man nur den Chef austauscht und die restlichen Deppen können weitermachen und ihre Sünden vertuschen.
Insolven, Führungsriege raus und dann erst mal die Toten zählen, sonst wird das nichts.
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Jürgen Meyer
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von Jürgen Meyer »

GM ist längst Pleite und produziert nur noch Milliardenverluste

Da wird sich auch kein Investor finden

Entweder GM wird Staatsbetrieb oder geht in die Insolvenz

Da wird es wohl keine Alternative geben

Und Opel gerät mit in den Abgrund..

Jürgen
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am Montag 30. März 2009, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Dampflok94
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von Dampflok94 »

Quatschki hat geschrieben:Warum setzen die Deutschen Insolvenz immer mit Liquidation gleich?
Weil es der Normalfall ist, daß für insolvente Unternehmen am Ende die Liquidation steht. Die Auferstehung wie Phönix aus der Asche ist ein eher seltener Ausnahmefall. Und Menschen neigen nun einmal zur Verallgemeinerung.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
herschelk
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Re: Autobauer in Detroit kurz vor dem aus

Beitrag von herschelk »

eifelbauer hat geschrieben: Man hat Hinz und Kunz die Autos finanziert mit dem Unterschied das es bei einem Auto meist klar ist das man die nach der Vertragslaufzeit zurückbekommt.
Diese fahrzeuge stehen jetzt zu hunderttausenden unverkäuflich auf Halde weil kein Bedarf mehr für die Spritschlucker da ist.
Das Problem ist tatsächlich nicht in erster Linie die verfehlte Modellpolitik. Alle Autobauer haben derzeit Probleme auf dem US-Markt. Die Detroiter trifft es zwar am härtesten weil die das schlechteste Produkt haben aber das wesentlichere Grundübel ist das viele US-Amerikaner schlichtweg nicht das Geld haben sich ein Auto zu kaufen, sei es ein Focus oder ein Escalade. Das hatten Sie aber auch früher schon nicht. Früher konnte man sich das aber auf Kredit kaufen oder mit der Aussicht auf einen akzeptablen Wiederverkaufswert leasen (hier haben auch die Spritschlucker zur Ölpreishochzeit durch Restwertreduktion+Abschreibung die dicken Löcher in die Bilanzen der Big Three gerissen).
Die Amerikaner haben lange Zeit auf Pump konsumiert - speziell Autos. Das geht jetzt nicht mehr.
Wenn sie's sich leisten könnten würden die Leute sich auch heute noch - oder besser wieder - einen Dodge RAM kaufen, der Spritpreis ist im Keller und nach meiner Erfahrung vor Ort nicht die Ursache für den Absatzeinbruch. Die Menschen dort haben ein kurzes Gedächtnis. Viele glaube das Sie die Gallone bald wieder für einen Dollar bekommen.
Zuletzt geändert von herschelk am Montag 30. März 2009, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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