TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 May 2019, 00:59)
Aber derAutofahrer wird doch schon ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Hohe Besteuerung von Benzin und Diesel, Fahrzeugregistrierung, Versicherungskosten usw. Ich nehme an das ist in Deutschland nicht anders wie bei uns (wir haben dazu noch Maut auf innerstaedtischen Schnellstrassen, die den Verkehr entlasten sollen).
Ich kann nicht beurteilen, in welchem Verhältnis die Beiträge der Autofahrer zu dem stehen, was sie an Kosten verursachen. Die Kosten beinhalten ja nicht nur den Straßenbau, sondern eben auch die Schäden, die ich genannt habe. Das müsste jemand durchrechnen, der auf diesem Gebiet kompetenter ist als ich.
Ich kann nur sagen, dass es in vielen deutschen Großstädten Straßenschneisen mitten durch Wohngebiete gibt, an denen die Aufenthalts- und Lebensqualität gleich Null ist. Der Lärm und die Abgase sind unerträglich. Wer es sich leisten kann, wohnt woanders, dennoch sind davon sehr viele Menschen betroffen. Es ist bekannt, dass chronische Lärmbelastung die Gesundheit stark beeinträchtigen kann, gerade die psychische und die kardiovaskuläre Gesundheit.
Hier gibt es beispielsweise eine Lärmkarte, die das Ausmaß des Problems in Stuttgart zeigt:
https://www.stadtklima-stuttgart.de/sta ... DEN_A0.pdf
Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Schäden finanziell über Mineralölsteuer, Kraftfahrzeugsteuer etc. abgebildet sind.
Hinsichtlich Australiens würde ich vermuten, dass prinzipiell mehr Platz zur Verfügung steht und die Städte anders geplant sind, also etwa große Straßen von vornherein eingeplant wurden und die Trennung in Wohn- und Gewerbegebiete konsequenter durchgeführt wurde.
Zumindest in den Vereinigten Staaten habe ich es so erlebt. Dort leben - mit Ausnahme einiger europäisch geprägter Städte - die meisten Menschen in Wohngebieten mit sehr geringer Lärmbelastung. Nicht, dass ich jenes Stadtmodell dem europäischen vorziehen würde, aber dort ist die autogerechte Stadt mit Highways, an denen sowieso niemand lebt, zu Ende gedacht.