Antisemitismus

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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

ThorsHamar hat geschrieben:(02 Jun 2019, 19:46)

Ich glaube nicht, dass sich solche kontextlosen Konstruktionen eignen, Antisemitismus zu beseitigen. Die Situation, in welcher der Grossvater aus Berlin von Nazis vertrieben wurde, hat mit der Situation eines Schülers in muslimisch demonierten Schulen in Berlins nichts zu tun.
Das sind keine kontextlosen Konstruktionen, das sind Erfahrungsberichte, und Judenhasser gibt's nicht nur bei Muslimen.
Dass Juden wieder auf gepackten Koffern sitzen, sollte uns zu denken geben, und vor allem sollte man sich daran erinnern, dass der Antisemitismus schon vor der Shoah da war.
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ThorsHamar
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Re: Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Vongole hat geschrieben:(02 Jun 2019, 19:54)

Das sind keine kontextlosen Konstruktionen, das sind Erfahrungsberichte, und Judenhasser gibt's nicht nur bei Muslimen.
Dass Juden wieder auf gepackten Koffern sitzen, sollte uns zu denken geben, und vor allem sollte man sich daran erinnern, dass der Antisemitismus schon vor der Shoah da war.
Ja, das ist richtig, und zwar besonders in Osteuropa, sogar gleich wieder unmittelbar nach der Shoa.
Trotzdem sind die benannten Situationen in Berlin nicht gleichzusetzen. Ich finde es falsch, soetwas zu konstruieren.
Ausserdem kenne ich einige Juden, die nie die Koffer packen würden, bzw. seit ein paar Monaten auch welche aus Israel, die ihre Koffer hier ausgepackt haben. :cool:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Teeernte
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(02 Jun 2019, 19:49)

Es reicht nicht, auf Demos zu gehen, einen Tag mit Kippa herumzulaufen, öffentlich politisch wirksam Antisemtismus anzuprangern und einmal im Jahr den Opfern der Shoah zu gedenken,
um im Rest des Jahres die lebenden jüdischen Deutschen im Regen stehen zu lassen.
Das gesamtgesellschaftliche Klima muss sich dahingehend verändern, dass Judenhass in jeder Form geächtet wird, von uns allen und jederzeit.
Das seh ich sehr schwer. Jüdisches leben ist für die Jugendlichen leider nicht erlebbar... es gibt keinen , der es ihnen nahe bringt.

Die Ächtung von Judenhass wird schon nur beim hinsehen schwer - wenn Berlin meint - es lasse sich nicht verbieten.

Alles in allem müsste da was angeschoben werden - Schüleraustausch, Studentenaustausch.... Reisen....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Fliege
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(02 Jun 2019, 19:17)
Ein jeder der ein Problem damit hat das in Berlin jemand mit Kippa rumläuft sollte sofort ins Gefängnis gesperrt werden!
Das wäre zwar wünschenswert, doch in einem Land (Deutschland), das absichtlich keine bedarfsangemessene Anzahl von Untersuchungshaft-, Strafhaft- und Abschiebehaftkapazitäten schafft, weil es absichtsvoll handlungsunfähig bleiben möchte (gewolltes Staatsversagen), bleibt solch ein Rechtsstaatswunsch unerfüllt.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Nudelholz
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Nudelholz »

Vongole hat geschrieben:(02 Jun 2019, 18:28)

Ich kann Dich gut verstehen, Nudeli!

Hier eine kleine traurige Auslese, wie jüdische Berliner ihren Alltag erleben. Ich zitiere daraus mal die Aussage, die mir am meisten weh tut:

Billy Rückert (50) aus Berlin-Spandau: „Seit September 2018 geht mein Sohn auf ein Internat in Israel, weil er wegen unserer Religion in der Schule gemobbt und angefeindet wurde. Vor 80 Jahren hat mein Vater Berlin wegen Antisemitismus verlassen, jetzt wiederholt sich die Geschichte bei meinem Kind. Ich überlege auch, Berlin zu verlassen.“
https://www.bz-berlin.de/berlin/nach-al ... hauptstadt
Tja, ich wurde in der Schule als Teebeutel bezeichnet. :|
Sollen sie halt unter sich bleiben und reinrassige Inzucht betreiben. :|
Es gibt natürlich auch tolerante unter den Deutschen aber meinem Erleben nach meistens Duckmäuser, von denen man keine Hilfe erwarten kann.
Ausnahmen gab es auch, vielleicht einer unter zwanzig, wenn es hoch kommt. :?:

/Ich hab mich dann mit dem 1,90m Klassennazi angelegt weil der immer unseren Griechen drangsaliert hat. Dann hat er halt uns beide drangsaliert. :)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

jack000 hat geschrieben:(02 Jun 2019, 19:17)

Sollte es aber nicht sein. Ein jeder der ein Problem damit hat das in Berlin jemand mit Kippa rumläuft sollte sofort ins Gefängnis gesperrt werden!
Solange er sich nicht in Taten äußert, ist Judenhass so wenig strafbar wie geistige Brandstiftung.


@ Nudeli
/Ich hab mich dann mit dem 1,90m Klassennazi angelegt weil der immer unseren Griechen drangsaliert hat. Dann hat er halt uns beide drangsaliert
Nennt sich Zivilcourage, da bräuchten wir mehr von! :thumbup:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Nudelholz hat geschrieben:(02 Jun 2019, 21:52)

Tja, ich wurde in der Schule als Teebeutel bezeichnet. :|
Sollen sie halt unter sich bleiben und reinrassige Inzucht betreiben. :|
Es gibt natürlich auch tolerante unter den Deutschen aber meinem Erleben nach meistens Duckmäuser, von denen man keine Hilfe erwarten kann.
Ausnahmen gab es auch, vielleicht einer unter zwanzig, wenn es hoch kommt. :?:

/Ich hab mich dann mit dem 1,90m Klassennazi angelegt weil der immer unseren Griechen drangsaliert hat. Dann hat er halt uns beide drangsaliert. :)

Es stimmt mich traurig das sie so negative erfahrungen machten.So etwas wie einen Klassennazi kannte ich allerdings nicht, Bei uns wurden Gastarbeiterkinder gut integriert
Ich kenne auch Nur eine ältere Jüdische Dame die immer sehr freundlich war.Sind sie vielleicht in einen sozialen brennpunkt zur Schule gegangen?! Dort mag so etwas passieren.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Nudelholz »

Vongole hat geschrieben:(02 Jun 2019, 22:23)

Solange er sich nicht in Taten äußert, ist Judenhass so wenig strafbar wie geistige Brandstiftung.
Da würden die Straßen auch ziemlich leer und die Gefängnisse voll werden, glaub ich. :D
Vongole hat geschrieben:(02 Jun 2019, 22:23)
Nennt sich Zivilcourage, da bräuchten wir mehr von! :thumbup:
Containerschiffsladungen davon. Der Nazi hatte es auch leicht, man respektierte seine Ansichten. Er verteilte immer Flugblätter und den Landser, niemand tat was dagegen. Bevor ich es mir mit ihm versaute, zeigte er mir seine Bude bei seinen Eltern unterm Dach, eine große Hakenkreuzfahne hing an der Wand. Die ganze Familie war also dabei, klar, er mußte es ja irgendwo her haben mit gerade mal 15 Jahren. Wie ich mit meinen Google Skills und seiner Todesanzeige herausfand, starb er bereits mit 44 Jahren. Eine Todesanzeige kam von der örtlichen Freimaurerloge, er war ein Bruder. :? :?:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Nudelholz »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Jun 2019, 22:27)

Es stimmt mich traurig das sie so negative erfahrungen machten.So etwas wie einen Klassennazi kannte ich allerdings nicht, Bei uns wurden Gastarbeiterkinder gut integriert
Ich kenne auch Nur eine ältere Jüdische Dame die immer sehr freundlich war.Sind sie vielleicht in einen sozialen brennpunkt zur Schule gegangen?! Dort mag so etwas passieren.
Es war eine spießige, erzkatholische Realschule in Hildesheim, die Albertus-Magnus-Schule. Das schlimme war gar nicht der Typ sondern die Unterstützung, die er von überall erhielt. Auch die Lehrer wußten Bescheid, manchmal kamen sogar seine Glatzenfreunde in die Schule, um ihre Zettelchen zu verteilen. Ich habe es genau gesehen, wie die Aufsicht sich wegdrehte und woanders hinging.
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blues
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Selina hat geschrieben:(17 May 2019, 16:28)

Die meisten Palästinenser wollen den Staat Israel nicht zerstören. Die Palästinenser, die ich kennen gelernt habe, wollten Israel nicht vernichten oder bekämpfen. Und sie lehnten auch die Fundamentalisten in den eigenen Reihen ab. Sie wollten einfach nur ein gleichberechtigtes Leben in Frieden. Was ist daran nicht zu verstehen? Und nein, alle diese Aspekte gehören in die Antisemitismus-Diskussion mit hinein. Schließlich wurde ich mit diesen ganzen "Argumenten" ja auch hier, genau in diesem Strang, als "Antisemitin" betitelt. Wo wäre denn dann deiner Meinung nach der Platz, wo ich mich gegen solche Anfeindungen verteidigen dürfte? Wer darf hier schreiben? Was darf hier gesagt werden?
Die, die du kennengelernt hast ... ich habe ganz andere Palis kennengelernt, die mir ganz offen entgegneten, dass sie nicht bereit sind Kompromisse zu suchen, sondern auf Maximalforderungen beharrten und - beispielsweise - die jüdische Nakba einfach negierten und die von sich behaupteten auch keine Mitläufer der Hamasterroristen zu sein.

Die Stimmen, die sich gegen den alquds Tag aussprechen sind eher leise oder wo meinst du sind diese organisiert - mal abgesehen von einigen die in Israel oder in der EU studieren, aber ein breites Bündnis seitens der Palis die auf Verständigung setzen findest du bitte wo?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Vorurteile gegenüber minderheiten werden nie aussterben.Das gerade Juden heute noch dazu gehören kotzt mich Ehrlich an.
Dabei geht es Mir weniger um den Staat Israel, aber mehr um die Menschen die einfach nur Juden sind .Deutschland sollte in der Lage sein diesen Menschen das Sichere Leben zu gewährleisten das wir auch Allen anderen zubilligen. Ich verbleibe in Dem wunsch das sich die Deutsche Gesellschaft so entwickelt das auch Menschen Jüdischen Glaubens ohne Sorge in diesen Land Leben können!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Liberty hat geschrieben:(19 May 2019, 18:15)

Die AfD fordert im Bundestag als einizige Fraktion ein Verbot der antisemitischen BDS-Bewegung.

Die übrigen Fraktionen wollten der BDS-Bewegung nur die finanzielle Förderung entziehen und auch das nur widerwillig. Mehrere hochrangige Vertreter der Parteien wie Jürgen Trittin, Norbert Röttgen und Nils Annen waren dagegen und haben Bedenken.

Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolfsohn wirft Union und SPD vor allgemein nicht aus Überzeugung, sondern nur aus taktischen Gründen für eine Resolution gegen die BDS gestimmt zu haben, weil man nicht als Antisemit da stehen will.

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ung-entzug
Und wie stimmten sie denn ab, die AfDler?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

imp hat geschrieben:(19 May 2019, 18:31)

Die Gegenstimmen bei Linke und Grünen waren sehr zahlreich. Das finde ich sehr schade.

AfD-Aussteiger Mieruch (heute "Die Blaunen") stimmte für den Antrag der FDP.

Die Linke brachte immerhin auch einen Antrag ein mit einer Überschrift a la BDS ist abzulehnen. Ich habe ihn mir nicht angeguckt, sicher sind etliche Aufreger drin. Sie hätten - wenn schon nicht eingeladen - einfach dem FDP-Antrag zustimmen sollen. Das wäre gut gewesen.
Zahlreich schon, aber zumindest bei den Grünen stimmte eine deutliche Mehrheit für den Antrag (wie war das bei der Linken?)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Wolverine hat geschrieben:(20 May 2019, 16:39)

Vollkommen richtig. Übrigens mit wem Israel Verhandlungen führt oder nicht bleibt in der Souveränität des Staates selbst. Ungarn behauptet ja nicht wie der Iran bei jeder Gelegenheit, dass sie Israel vernichten wollen.

Diese "Hysterie " gegenüber angeblich rechtsextremen Regimen in Europa ist vollkommen überzogen.
Naja, Orban ist nun schon ein echter Rechter und es ist nicht überzogen diesen als Zerstörer der bürgerlichen Freiheitsrechte in Ungarn zu bezeichnen - vom Irren vom Bosporus mal ganz zu schweigen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

blues hat geschrieben:(02 Jun 2019, 22:54)

Die, die du kennengelernt hast ... ich habe ganz andere Palis kennengelernt, die mir ganz offen entgegneten, dass sie nicht bereit sind Kompromisse zu suchen, sondern auf Maximalforderungen beharrten und - beispielsweise - die jüdische Nakba einfach negierten und die von sich behaupteten auch keine Mitläufer der Hamasterroristen zu sein.

Die Stimmen, die sich gegen den alquds Tag aussprechen sind eher leise oder wo meinst du sind diese organisiert - mal abgesehen von einigen die in Israel oder in der EU studieren, aber ein breites Bündnis seitens der Palis die auf Verständigung setzen findest du bitte wo?


Ich komme nicht umhin zu gestehen das ich von alquds nicht bisher nichts wuste.
Das dies eine reine propaganda hetze gegen Israel darstellt erst recht nicht .Hier war der Berliner Senator für Inneres gefordert .Das sollte ein Nachspiel haben! Das auf Dem Boden der Deutschen Hauptstadt!
Da wurden ganz andere aufmärsche wegen nichtigkeiten schon verboten!!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Jun 2019, 23:29)

Ich komme nicht umhin zu gestehen das ich von alquds nicht bisher nichts wuste.
Das dies eine reine propaganda hetze gegen Israel darstellt erst recht nicht .Hier war der Berliner Senator für Inneres gefordert .Das sollte ein Nachspiel haben! Das auf Dem Boden der Deutschen Hauptstadt!
Da wurden ganz andere aufmärsche wegen nichtigkeiten schon verboten!!
Immerhin will sich der Innensenator dafür stark machen alle "Teile" der Hamasterroristen als Terrorvereinigungen zu klassifizieren. Immerhin, auch eine Aktion gegen Antisemitismus.
Zuletzt geändert von blues am Montag 3. Juni 2019, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Zunder hat geschrieben:(21 May 2019, 11:11)

Offensichtlich hast du nicht begriffen, daß es hier um Antisemitismus geht und nicht um Kritik an der israelischen Regierung.

Wer die BDS-Bewegung, die das Ziel der Zerstörung Israels verfolgt, als eine legitime Form von Kritik verkaufen will, ist entweder ein - wohlwollend formuliert - Naivling oder ein Sympathisant.
Es ist zumindest fragwürdig die BDS Bewegung als Instrument gebrauchen zu wollen um Kritik an einer rechtskonservativen Regierung Israels deutlich zu machen.

Die BDS Bewegung verfolgt alles andere als Ziele einer kompromissbereiten Verständigung und es ist mehr als vernünftig diesen jedwede finanzielle Unterstützung zu entziehen, vielleicht sollte man auch da ansetzen die finanzielle Unterstützung der Palis einer generellen Prüfung zu unterziehen um das Versickern der Hilfsgelder zu verhindern, von denen so wenige bei Ottonormalpali - für die sie gedacht sind - ankommen.

Übrigens, die Abstimmung im Bundestag - dem BDS entgegenzutreten- ist eine deutliche Positionierung gegen Antisemitismus;

egal wer sich enthielt oder dagegen stimmte, eine deutliche Mehrheit stimmte dafür. Gut so.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von jack000 »

Vongole hat geschrieben:(02 Jun 2019, 22:23)

Solange er sich nicht in Taten äußert, ist Judenhass so wenig strafbar wie geistige Brandstiftung.
Da liegt das Problem...
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

blues hat geschrieben:(02 Jun 2019, 23:08)

Zahlreich schon, aber zumindest bei den Grünen stimmte eine deutliche Mehrheit für den Antrag (wie war das bei der Linken?)
Da stimmte eine deutliche Mehrheit für einen alternativen Antrag, dessen Details ich nicht kenne. Ich finde das eine verpasste Chance.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

jack000 hat geschrieben:(03 Jun 2019, 00:17)

Da liegt das Problem...

Es scheint das der sorgfältig gepflegte Judenhass über die Jahrhunderte gehegt und gepflegte wurde.Er ist wie geistiges Unkraut das Sogar die aufgeklärte Neuzeit durchzieht.
Was braucht es diese Mauer niederzureissen!?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(17 May 2019, 16:28)

Die meisten Palästinenser wollen den Staat Israel nicht zerstören.

...
Kannst du für diese Aussage einen Beleg bringen.

(Normalerweise kommen Belegfragen von mir nur als Falle, nachdem ich selbst recherchiert habe. Diesmal allerdings habe ich zwar eine Reihe interessanter Zahlen gefunden - z.B. zur Haltung arabischer und jüdischer Israelis zueinander - aber keine Untersuchungen, Umfragen oder Ähnliches unter Palästinensern außerhalb der Grenzen von 1967.)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Jun 2019, 03:08)

Es scheint das der sorgfältig gepflegte Judenhass über die Jahrhunderte gehegt und gepflegte wurde.Er ist wie geistiges Unkraut das Sogar die aufgeklärte Neuzeit durchzieht.
Was braucht es diese Mauer niederzureissen!?
Bildung durch Aufklärung
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 Jun 2019, 10:01)

Bildung durch Aufklärung
Umgekehrt? ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Ger9374 hat geschrieben:(02 Jun 2019, 23:29)

Ich komme nicht umhin zu gestehen das ich von alquds nicht bisher nichts wuste.
Das dies eine reine propaganda hetze gegen Israel darstellt erst recht nicht .Hier war der Berliner Senator für Inneres gefordert .Das sollte ein Nachspiel haben! Das auf Dem Boden der Deutschen Hauptstadt!
Da wurden ganz andere aufmärsche wegen nichtigkeiten schon verboten!!
Solche Demos zu verbieten ist nun mal nicht so leicht. Nach meinem Wissen wird von offizieller Seite häufig versucht solche und ähnliche Kundgebungen zu verbieten, aber die Hürden dafür sind ziemlich hoch. Die Gerichte spielen da nicht mit und ehrlich gesagt will ich es eigentlich auch gar nicht anders haben. Eine Gesellschaft wie unsere, muss solche Kundgebungen ertragen können, auch wenn es manchmal sehr schwer ist.
Dafür ist es m.M. umso wichtiger, daß gerade für solche Demos scharfe Auflagen gelten , die dann bitte auch durchgesetzt werden können.
Hetze als Botschaft dieser Demos ist nicht zu tolerieren.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Jun 2019, 10:16)

Umgekehrt? ;)
Na ja, Bildung durch Aufklärung ist dann schliesslich Aufklärung durch Bildung. :cool:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von streicher »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Jun 2019, 03:08)

Es scheint das der sorgfältig gepflegte Judenhass über die Jahrhunderte gehegt und gepflegte wurde.Er ist wie geistiges Unkraut das Sogar die aufgeklärte Neuzeit durchzieht.
Was braucht es diese Mauer niederzureissen!?
War in der Kombination mit der christlichen Religion nicht schwer.
"Die Juden haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie mißfallen Gott und sind Feinde aller Menschen."(1 Thess. 2, 15-16)
Das ging ganz früh los und wurde durch die Jahrhunderte tradiert. Es hilft sicherlich, auf die Wurzeln zu schauen.

Frage: Wie stark haben die Nazis vor und nach 1945 Einfluss auf die arabische Welt nehmen und Antijudaismus verbreiten können?
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

streicher hat geschrieben:(03 Jun 2019, 19:42)

Frage: Wie stark haben die Nazis vor und nach 1945 Einfluss auf die arabische Welt nehmen und Antijudaismus verbreiten können?
Gar nicht. War sowieso nicht notwendig.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 Jun 2019, 21:13)

Gar nicht. War sowieso nicht notwendig.

Korrekt, war nach der Israelischen Staatsgründung Staatsmeinung in dem Nahen Osten!
Latent immer vorhanden wie weltweit.
Obwohl es durchaus immer Zeitabschnitte gab wo Juden durchaus toleriert und in Gesellschaften aufgingen.Ähnlich wie in Europa. Es war einmal....
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

streicher hat geschrieben:(03 Jun 2019, 19:42)

War in der Kombination mit der christlichen Religion nicht schwer. Das ging ganz früh los und wurde durch die Jahrhunderte tradiert. Es hilft sicherlich, auf die Wurzeln zu schauen.

Frage: Wie stark haben die Nazis vor und nach 1945 Einfluss auf die arabische Welt nehmen und Antijudaismus verbreiten können?
Was du zum Christentum und dessen Antijudaismus sagst ist wohl richtig. Aber der Antisemitismus der arabischen Welt hat weniger mit den Nazis zu tun. Das wird nur neuerdings vorgeschoben. Man muss sich nur die angebliche Geschichte des angeblich besten aller Menschen Mohammeds und dessen Auseinandersetzungen mit den jüdischen Bewohnern Jathribs - heute Medina - ansehen. Und natürlich davon ausgehen, das die Sira des Propheten nicht unbedingt wahrheitsgetreue Geschichtsschreibung ist.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von space »

Antijudaismus und Antisemitismus sind übrigens nicht dasselbe
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Jun 2019, 22:13)

Korrekt, war nach der Israelischen Staatsgründung Staatsmeinung in dem Nahen Osten!
Latent immer vorhanden wie weltweit.
Obwohl es durchaus immer Zeitabschnitte gab wo Juden durchaus toleriert und in Gesellschaften aufgingen.Ähnlich wie in Europa. Es war einmal....
Nein, nicht korrekt.
Einer von Hitlers Verbündeten bei dem Plan, die Juden auch in "Palästina" auszurotten, war der Mufti von Jerusalem, Amin al Husseini, der kaum erwarten konnte,
die Nazis dort zu begrüßen, wie Matthäus/Mallmann in einer Studie feststellten:

Mallmann und Cüppers zitieren etwa aus einem Bericht über Palästina von Walter Schellenberg, dem Chef des Auslandsgeheimdienstes der SS, der im Sommer 1942 verfaßt wurde: »Die außergewöhnlich deutschfreundliche Stimmung der Araber ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß man hofft, ‚daß Hitler kommen möge‘, um die Juden zu vertreiben.« Die deutsche Gesandtschaft in Teheran vermeldete bereits im Jahr 1941, daß ein Teheraner Bildverleger Abbildungen von Hitler und des ersten Imams hergestellt und rechts und links an der Tür zu seinem Geschäft ausgestellt habe. »Jeder Eingeweihte verstand diese Nebeneinander‐ stellung. Es bedeutet: Ali ist der erste, Adolf Hitler der letzte Imam.«
(..)
Der Judenhaß als rein europäischer Exportartikel in die arabische Welt, Antisemitismus arabischer Kreise als pure Reaktion auf die Gründung des Staates Israel – derartige Beschönigungen wären nach den Forschungsergebnissen nicht mehr aufrechtzuerhalten.

https://www.juedische-allgemeine.de/all ... rdallianz/

Husseini ließ schon 1929 die Juden aus Hebron vertreiben, und er war auch Urheber des Progroms gegen die Juden von 1941 im Irak.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von space »

Vongole hat geschrieben:(04 Jun 2019, 00:02)

Nein, nicht korrekt.
Einer von Hitlers Verbündeten bei dem Plan, die Juden auch in "Palästina" auszurotten, war der Mufti von Jerusalem, Amin al Husseini, der kaum erwarten konnte,
die Nazis dort zu begrüßen, wie Matthäus/Mallmann in einer Studie feststellten:

Mallmann und Cüppers zitieren etwa aus einem Bericht über Palästina von Walter Schellenberg, dem Chef des Auslandsgeheimdienstes der SS, der im Sommer 1942 verfaßt wurde: »Die außergewöhnlich deutschfreundliche Stimmung der Araber ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß man hofft, ‚daß Hitler kommen möge‘, um die Juden zu vertreiben.« Die deutsche Gesandtschaft in Teheran vermeldete bereits im Jahr 1941, daß ein Teheraner Bildverleger Abbildungen von Hitler und des ersten Imams hergestellt und rechts und links an der Tür zu seinem Geschäft ausgestellt habe. »Jeder Eingeweihte verstand diese Nebeneinander‐ stellung. Es bedeutet: Ali ist der erste, Adolf Hitler der letzte Imam.«
(..)
Der Judenhaß als rein europäischer Exportartikel in die arabische Welt, Antisemitismus arabischer Kreise als pure Reaktion auf die Gründung des Staates Israel – derartige Beschönigungen wären nach den Forschungsergebnissen nicht mehr aufrechtzuerhalten.

https://www.juedische-allgemeine.de/all ... rdallianz/

Husseini ließ schon 1929 die Juden aus Hebron vertreiben, und er war auch Urheber des Progroms gegen die Juden von 1941 im Irak.
Das ist jetzt vielleicht Haarspalterei, aber etwas komplizierter ist es dann doch. Natürlich ist der allgemeingesprochene 'Judenhass' keine europäischer Export, weil natürlich die islamische Welt ihren eigenen religiösen Antijudaismus hatte, der sich wie in Europa auch in verschiedenen Zeiten mal brutal, mal repressiv und mal weniger schlimm äußerte, wobei er sich in seiner Struktur vom christlichen Antijudaismus unterschied.
Antisemitismus als politisches Phänomen und Ideologie hingegen - und das ist meines Erachtens nach sowohl historisch als auch theoretisch belegt - ist in der europäischen Moderne entstanden.
Und dieser musste entsprechend erst in der arabischen Welt verbreitet werden bzw. verbreitete sich aufgrund des fruchtbaren Bodens von selbst, weil er dort in dieser Form zumindest bis zu diesem Zeitpunkt nicht von selbst enstanden war. Am Ergebnis ändert das alles jedoch natürlich nicht viel.

Antisemitismus als Reaktion auf die Staatsgründung Israels ist natürlich quatsch, weil das genau den Stereotyp bedient, wonach Juden selbst Schuld an dem Hass gegen sie seien. Der Antisemitismus konnte nach der Staatsgründung nocheinmal ansteigen, eben weil diese die Motive des politischen Antisemitismus bediente und nicht umgekehrt.
Eulenwoelfchen

Re: Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Fakt ist und bleibt: Antisemitismus gab und gibt es seit Urzeiten im arabischen Raum und ebenso in der sog. alten Welt. Speziell in Europa incl. Rußland in etwa genauso lang und intensiv ausgelebt.
Selbstredend furchtbar für Juden und Jüdinnen, egal wo sie leben oder lebten.

Und Fakt ist auch, dass dieser Antijudaismus/Antisemitismus weiterhin grassiert, besonders auch heutzutage. Sogar wieder zunimmt und mitten in unserer Gesellschaft wieder salonfähig wird.
Und das ist nicht von arabischen Einflüssen oder antisemitsichen Intellektuellen abhängig, sondern was D oder auch Europa betrifft, von der gesamten politischen, antiisraelisch eingestellten
politischen Gestaltungselite befördert. Die vielleicht manches wohlfeile "proisraelische Wort" redet, während sie politisch und diplomatisch auf fast allen Ebenen genau gegenteilig handelt.

Es ist halt bequemer, via dem seit Jahrhunderten über zig Generationen gepflegten Antisemitismus und dem in neuerer Zeit als Israelkritik getarnten "Ersatz"antisemitismus
moralisch besonders hochwertig auszuleben. Und wie immer, Juden wie schon in vergangenen Jahrhunderten, oder besser Jahrtausenden, die Schuld zuzuweisen, wann immer man einen Sündenbock braucht(e).

"Der Schoß ist fruchtbar noch...". Und er wird es weiter bleiben.

Mitten in unserer Gesellschaft und wer beonders korrekt Wert darauf legt: natürlich auch mitten in arabischen Gesellschaften.

An der jahrtausende alten und über zig-Generationen weitergetragenen Schande und Menschenverachtung ändert es im Ergebnis nichts.

Jude zu sein, bedeutet und bedeutete immer, schuld zu sein. Egal, wer wo wie was an verbrecherischen Taten und Denkweisen damit begründet(e).

Man könnte fast sagen, gut dass es den Staat Israel gibt. Das macht die Sache für viele (viel zu viele...) noch einfacher.
Ger9374

Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Erstaunlich , für mich . Im Christlichen Raum betrieb die Kirche ja den Judenhass mit.
Wie konnte das aber sich im arabischen Raum so manifestieren.Im Koran Gilt Jesus als Prophet , aber warum werden die Juden so gehasst. Steht in Koran darüber etwas!?
PeterK
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Ger9374 hat geschrieben:(04 Jun 2019, 16:06)
Erstaunlich , für mich . Im Christlichen Raum betrieb die Kirche ja den Judenhass mit.
Wie konnte das aber sich im arabischen Raum so manifestieren.Im Koran Gilt Jesus als Prophet , aber warum werden die Juden so gehasst. Steht in Koran darüber etwas!?
Im Koran steht viel Widersprüchliches - genauso wie in der Bibel. Interessant ist in dem Zusammenhang - bei beiden - das Abrogationsprinzip.
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Keoma
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

PeterK hat geschrieben:(04 Jun 2019, 16:17)

Im Koran steht viel Widersprüchliches - genauso wie in der Bibel. Interessant ist in dem Zusammenhang - bei beiden - das Abrogationsprinzip.
Interessant ist hauptsächlich, wer alte Bücher wie ernst nimmt.
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Ammianus
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Ger9374 hat geschrieben:(04 Jun 2019, 16:06)

Erstaunlich , für mich . Im Christlichen Raum betrieb die Kirche ja den Judenhass mit.
Wie konnte das aber sich im arabischen Raum so manifestieren.Im Koran Gilt Jesus als Prophet , aber warum werden die Juden so gehasst. Steht in Koran darüber etwas!?
Du musst dir nur in der sogenannten Lebensgeschichte Mohammeds seine Zeit in Jathrib ansehen. Angeblich brachen die dort ansässigen jüdischen Stämme Verträge und führten Krieg gegen den Propheten und seine Anhänger. Dafür wurden sie dann vertrieben, bei einem Stamm die Männer abgeschlachtet und die Frauen landeten als Sklavinnen in den Küchen und Betten der Anhänger des einzig wahren Glaubens.

Passend auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Gharqad
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Keoma hat geschrieben:(04 Jun 2019, 16:22)
Interessant ist hauptsächlich, wer alte Bücher wie ernst nimmt.
Was meinst Du - im Zusammenhang mit dem Threadtitel - genau?
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Keoma
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

PeterK hat geschrieben:(04 Jun 2019, 18:41)

Was meinst Du - im Zusammenhang mit dem Threadtitel - genau?
Was wohl - im Koran steht im Bezug auf die Juden viel Mist.
Mohammed viel aus Christen- und Judentum zusammengeklaut.
Und war durchaus angetan.
Als er aber erkannte, dass die Juden seiner Botschaft nicht folgen wollten, wurde er ziemlich unentspannt und rief zur Vernichtung auf.
Wenn man den Koran als unveränderbares Wort Gottes also ernst nimmt, was kommt dann heraus?
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blues
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

streicher hat geschrieben:(03 Jun 2019, 19:42)

War in der Kombination mit der christlichen Religion nicht schwer. Das ging ganz früh los und wurde durch die Jahrhunderte tradiert. Es hilft sicherlich, auf die Wurzeln zu schauen.

Frage: Wie stark haben die Nazis vor und nach 1945 Einfluss auf die arabische Welt nehmen und Antijudaismus verbreiten können?
Nicht so besonders stark, der moslemische Hass ist wesentlich älter und die Nazis trafen auf offene Ohren; schon vor den Massakern zum ersten Kreuzzug in Worms und Speyer kam es im maurischen Spanien - das ja als goldenes Zeitalter gerühmt wurde und so golden eben nicht war (abgesehen vom kulturellen und wissenschaftlichen Austausch) 1066 zum Massaker von Granada bei dem mehr Menschen ermordet wurden als in Speyer und Worms.

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Granada
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Teeernte
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Teeernte »

blues hat geschrieben:(06 Jun 2019, 00:14)

Nicht so besonders stark, der moslemische Hass ist wesentlich älter und die Nazis trafen auf offene Ohren; schon vor den Massakern zum ersten Kreuzzug in Worms und Speyer kam es im maurischen Spanien - das ja als goldenes Zeitalter gerühmt wurde und so golden eben nicht war (abgesehen vom kulturellen und wissenschaftlichen Austausch) 1066 zum Massaker von Granada bei dem mehr Menschen ermordet wurden als in Speyer und Worms.

1066 ist ja die arabisch/muslimische Welt in Speyer und Worms sehr entwickelt.... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jun 2019, 00:20)

1066 ist ja die arabisch/muslimische Welt in Speyer und Worms sehr entwickelt.... :D :D :D
Oh, Pardon, ich hatte vorausgesetzt, dass bekannt sei wer die Massaker von Worms und Speyer initiierte, es waren natürlich die Kreuzfahrer, gläubige Christen die die jüdischen Gemeinden plünderterten und die Juden in Worms uns Speyer ermordeten ... im Namen des Kreuzes.

Was hätten Moslems auch mit einem Kreuzzug ins heilige Land zu schaffen, waren sie es doch die vertrieben werden sollten ... überhaupt, was hätten Moslems im Heer der Kreuzfahrer zu tun?

Lesenswert hierzu:

https://www.juedische-allgemeine.de/jue ... mmenleben/

zeigt dann auch mit welcher Perfektion Moslems ihre jüdischen Mitbürger entschädigungslos enteigneten und wie gründlich sie sie vertrieben, von ehemals 850000-900000 Menschen lebt so gut wie niemand mehr in moslemischen Staaten s... im Irak beispielsweise von 140000 ... ein Halbes Dutzend ... in Zahlen 6., in Ägypten von ehemals 80000 gerade noch 100 , nur im Iran (ausgerechnet) und der Türkei gibts noch größere jüdische Gemeinden,

zum Vergleich, wie viele Moslems sind derzeit israelische Staatsbürger?

https://de.wikipedia.org/wiki/Vertreibu ... en_Ländern

Der jüdischen Nakba vorausgehend etliche Massaker in der gesamten moslemischen Welt ,

die Massaker von Hebron und die im Irak seien mal exemplarisch erwähnt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_ ... ron_(1929)
https://de.wikipedia.org/wiki/Farhud

Übrigens die Entrechtung, die entschädigungslose Enteignung und Vertreibung der Juden aus der moslemischen Welt, die jüdische Nakba zu negieren, zu verschweigen oder Kleinzureden ist ebenfalls Antisemitismus.

Wenn Palis und deren Fans immer noch auf das Rückkehrrecht aller Vertrieben Palis und deren Kinder und Kindeskinder pochen, wieso fordern sie dies nicht ebenso für die aus der moslemischen Welt vertrieben Juden und deren Kinder und Kindeskinder ...
Zuletzt geändert von blues am Donnerstag 6. Juni 2019, 10:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Teeernte »

blues hat geschrieben:(06 Jun 2019, 10:11)

Oh, Pardon, ich hatte vorausgesetzt, dass bekannt sei ...
Es geht auch nicht um die Inuit die noch nie einen Juden gesehen haben.

Das war nicht das Thema.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Antisemitismus

Beitrag von blues »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jun 2019, 10:14)

Es geht auch nicht um die Inuit die noch nie einen Juden gesehen haben.

Das war nicht das Thema.
Aber es geht um Antisemitismus und hier im Besonderen um die längere Geschichte des moslemischen Judenhasses der sich eben im Massaker von Grenada 1066 wohl mehr als deutlich zeigte, so wie er sich auch bei der entschädigungslosen Enteignung und Vertreibung der Juden aus allen moslemischen Staaten und in etlichen Massakern in der moslemischen Welt zeigte und es geht um den Einfluß der Nazis auf den moslemischen Judenhass, der eben keine Nazis benötigte, da er schon lange da war ... schon länger da war, lange bevor es Nazis gab.


es ginge übrigens auch um Judenhass der Inuit wenn diese den hätten, haben sie aber nicht - sind eben vernünftige Leute.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von space »

blues hat geschrieben:(06 Jun 2019, 10:25)

Aber es geht um Antisemitismus und hier im Besonderen um die längere Geschichte des moslemischen Judenhasses der sich eben im Massaker von Grenada 1066 wohl mehr als deutlich zeigte, so wie er sich auch bei der entschädigungslosen Enteignung und Vertreibung der Juden aus allen moslemischen Staaten und in etlichen Massakern in der moslemischen Welt zeigte und es geht um den Einfluß der Nazis auf den moslemischen Judenhass, der eben keine Nazis benötigte, da er schon lange da war ... schon länger da war, lange bevor es Nazis gab.
Und doch gibt es einen Unterschied zwischen religiösem Antijudaismus und Antisemitismus. Ersterer ist im Islam seit jeher verankert. Letzterer ist eine europäische Erfindung und kam von dort in den nahen Osten. Wahrscheinlich hätte sich der moderne Antisemitismus aber ohne die Nazis dort durchgesetzt, wie er sich vielerorts durchgesetzt hat.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

space hat geschrieben:(06 Jun 2019, 15:15)

Und doch gibt es einen Unterschied zwischen religiösem Antijudaismus und Antisemitismus. Ersterer ist im Islam seit jeher verankert. Letzterer ist eine europäische Erfindung und kam von dort in den nahen Osten. Wahrscheinlich hätte sich der moderne Antisemitismus aber ohne die Nazis dort durchgesetzt, wie er sich vielerorts durchgesetzt hat.
Vor allem ist es völlig egal, wie man es definiert: Beides speist sich aus dem Hass gegen die Juden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von space »

Vongole hat geschrieben:(06 Jun 2019, 15:37)

Vor allem ist es völlig egal, wie man es definiert: Beides speist sich aus dem Hass gegen die Juden.
und da würde ich eben nur bedingt mitgehen. Ich denke, es ist durchaus angemessen oder sogar zwingend notwendig, das Phänomen Antisemitismus in Tiefe zu verstehen. Eine theoretische Verkürzung wie sie in diesem Thread aber auch sonst häufig vorgenommen wird, halte ich außerhalb bestimmter Vermittlungsrahmen für nicht zielführend oder im schlimmsten Fall sogar schädigend, weil eine Gleichsetzung mit Antijudaismus eben vieles, was den Antisemitismus ausmacht, überhaupt nicht greifen kann.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

space hat geschrieben:(06 Jun 2019, 16:10)

und da würde ich eben nur bedingt mitgehen. Ich denke, es ist durchaus angemessen oder sogar zwingend notwendig, das Phänomen Antisemitismus in Tiefe zu verstehen. Eine theoretische Verkürzung wie sie in diesem Thread aber auch sonst häufig vorgenommen wird, halte ich außerhalb bestimmter Vermittlungsrahmen für nicht zielführend oder im schlimmsten Fall sogar schädigend, weil eine Gleichsetzung mit Antijudaismus eben vieles, was den Antisemitismus ausmacht, überhaupt nicht greifen kann.
Glaub mir, Juden ist es egal, ob sie nun aus religiösen oder rassistischen Gründen gehasst werden, die Wirkung ist die gleiche.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von space »

Vongole hat geschrieben:(06 Jun 2019, 16:18)

Glaub mir, Juden ist es egal, ob sie nun aus religiösen oder rassistischen Gründen gehasst werden, die Wirkung ist die gleiche.
Dessen bin ich mir bewusst. Ich halte es dennoch für sinnvoll, Antisemitismus so genau wie möglich beschreiben und historisch herleiten zu können. Das erleichtert meines Erachtens dessen Bekämpfung.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

space hat geschrieben:(06 Jun 2019, 16:30)

Dessen bin ich mir bewusst. Ich halte es dennoch für sinnvoll, Antisemitismus so genau wie möglich beschreiben und historisch herleiten zu können. Das erleichtert meines Erachtens dessen Bekämpfung.
Das wurde in den mittlerweile 143 Seiten dieses Threads gemacht, in jeder Menge Initiativen, Workshops, Kommissionen,teilweise im Schulunterricht, und was hat es gebracht? Nichts.
Jetzt wird es eine neue Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus geben, die mal wieder über Strategien berät:
https://www.juedische-allgemeine.de/pol ... n-geplant/

Hätte ich da etwas zu sagen, wäre die erste, wichtigste Strategie, die Stelle des Bundesbeauftragten mit einem Juden/einer Jüdin zu besetzen, dann würde vielleicht wirklich mal Tacheles geredet.
Am Yisrael Chai

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