Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

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Uffhausen
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:06)
Wer aus Krisen- und Kriegsgebieten fliehen muss, hat Vorrang in der Zuwendung. Logisch.
Ja - LOGISCH!

Aber das hätte die Politik aber auch entsprechend vermitteln können. Sie hat aber nicht gesagt, jetzt kümmern wir uns erst um die Flüchtlinge und dann seid ihr anderen wieder dran. Sie hat stattdessen GELOGEN in dem sie uns vermittelte, dass für uns und unsere Belange kein Geld da sei, tatsächlich war aber Geld da, nur das bekamen alles die Flüchtlinge für deren Belange. Auch LOGISCH? :s
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schokoschendrezki
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2019, 15:55)

Doch, die Belange des Staatsvolkes SIND klar und offen erkennbar!
Es gibt grundlegende Dinge, die in der Verantwortung des Staates/der Politik liegen, an denen auch die "heutige komplexe Welt" nichts ändert, die im Gegenteil sogar noch vordringlicher sind.
Dazu gehören u.a. die Wahrung der Souveränitätsrechte des Staates UND die Verteidigung der Demokratie GEGEN die Unterhöhlung durch supranationale Organisationen und Regime.
Um beim Beispiel des rumänischen Kardiologen und der bulgarischen Pflegekraft zu bleiben: Um denen Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland zu ermöglichen muss der Staat im Rahmen des freien Personenverkehrs in der EU sogar Souveränitätsrechte abgeben. Klar. Eine Partei wie die AfD sagt: Macht nix. Macht die Grenzen dichter. Weil sie sich darauf verlassen können, dass eine ziemliche Mehrheit nur das sieht und sehen will, was direkt vor ihren Augen auf der Straße passiert. Für die Erkennung eines Zusammenhangs zu der Tatsache, dass ein nächster Facharzttermin trotz akuter Beschwerden erst in einem halben Jahr zu haben ist und einem solch restriktiven Umgang mit Souveränitätsrechten
des Staates ist halt eine Runde entlang der Gehirnwindungen mehr nötig.

So argumentieren ja auch die Brexit-Hardliner. Alles ist einfach, alles liegt klar auf der Hand. Wir müssen nur wieder souverän werden. Dann wird alles gut. Klar! :p
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Alpha Centauri »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 13:19)

Ich habe nur wiedergegeben, was in manchen Köpfen rumgeistert. Ich selbst hab die postschrödersche Sozialpolitik mit dem völlig verunglückten Hartz vier und der unseligen Ausweitung des Niedriglohnsektors mit folgender Altersarmut in Teilen der Bevölkerung immer schon für falsch gehalten. Die Flüchtlinge sind heute die von den Rechtsradikalen und den "besorgten Bürgern" (viele stammen aus der politischen Mitte) genutzten und benutzten Sündenböcke dafür.

Naja den Satz den man in AFD Wählerkreisen immer mal wieder hört " die Asylanten bekommen alles einfach so und als deutscher Arbeitsloser muss man sich beim Amt nackig machen" ist so ein Paradebeispiel, mal dahin gestellt dass det Sachverhalt so nicht stimmt wird hier die Hauptursache nicht der Asylant oder die Flüchtlingspolitik sondern eine verfehlte Sozialpolitik gar nicht erwähnt.

Lustigerweise hat gerade für diese Klientel die AFD ( in Sachen.Sozialpolitik) äußerst wenig zu bieten (mal Höckes Flügel ausgenommen die etwas andere sozialpolitische Vorstellungen.hat als die Restpartei) .
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Montag 15. April 2019, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:16)

Ja - LOGISCH!

Aber das hätte die Politik aber auch entsprechend vermitteln können. Sie hat aber nicht gesagt, jetzt kümmern wir uns erst um die Flüchtlinge und dann seid ihr anderen wieder dran. Sie hat stattdessen GELOGEN in dem sie uns vermittelte, dass für uns und unsere Belange kein Geld da sei, tatsächlich war aber Geld da, nur das bekamen alles die Flüchtlinge für deren Belange.
Wer hat denn gelogen und gesagt, dass kein Geld "für uns und unsere Belange" da sei? In den Kommunen ist doch meistens - unabhängig vom Jahr 2015 - Schmalhans Küchenmeister. Wenn die nicht gerade ihr Tafelsilber verscherbeln, zum Beispiel kommunale Wohnungsunternehmen oder Kliniken verkaufen oder mal mehr Gewerbesteuer einnehmen als sonst, haben die doch nie was übrig, um das Nötigste zu finanzieren. Ob mit oder ohne Flüchtlinge. Daher hat der Bund die Flüchtlingsbetreuung auch anteilig mitfinanziert, was aber ebenfalls viel zu knapp gewesen sein soll.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:24)
Daher hat der Bund die Flüchtlingsbetreuung auch anteilig mitfinanziert, was aber ebenfalls viel zu knapp gewesen sein soll.
Warum hat der Bund den Kommunen bei den Flüchtlingen geholfen, und nicht auch bei allem anderen?

Und natürlich war/ist die Hilfe für die Flüchtlinge zu knapp - weil wir zuviele Flüchtlinge aufgenommen haben. Deswegen ja erst hinterher der EU-Streit bzgl. gerechte Aufnahme-Quoten. Aber da war's halt schon zu spät. Da war "Wir schaffen das!" schon ungeschriebenes Gesetz. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Uffhausen am Montag 15. April 2019, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:18)

Um beim Beispiel des rumänischen Kardiologen und der bulgarischen Pflegekraft zu bleiben: Um denen Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland zu ermöglichen muss der Staat im Rahmen des freien Personenverkehrs in der EU sogar Souveränitätsrechte abgeben. Klar. Eine Partei wie die AfD sagt: Macht nix. Macht die Grenzen dichter. Weil sie sich darauf verlassen können, dass eine ziemliche Mehrheit nur das sieht und sehen will, was direkt vor ihren Augen auf der Straße passiert. Für die Erkennung eines Zusammenhangs zu der Tatsache, dass ein nächster Facharzttermin trotz akuter Beschwerden erst in einem halben Jahr zu haben ist und einem solch restriktiven Umgang mit Souveränitätsrechten
des Staates ist halt eine Runde entlang der Gehirnwindungen mehr nötig.

So argumentieren ja auch die Brexit-Hardliner. Alles ist einfach, alles liegt klar auf der Hand. Wir müssen nur wieder souverän werden. Dann wird alles gut. Klar! :p
Genau. Sie sehen auch offenbar immer noch nicht, welche gravierenden Auswirkungen der Brexit für ihr eigenes Leben haben wird. Wenn man bedenkt (so sagen es Umfragen), dass es bei einem erneuten Referendum mehr Ja- als Nein-Stimmen für einen Verbleib in der EU geben könnte, kann man sich nur wünschen, es kommt doch noch zu Letzterem. Und was du zu den Ärzten aus aller Herren Länder sagst, da hast du natürlich recht. Das Leipziger Herz-Zentrum an der Uniklinik und viele andere Bereiche dieser Klinik leben quasi von solchen ausgezeichneten Fachleuten. Da geht es oft um Leben und Tod und so mancher dieser tollen Ärzte hat diversen "Biodeutschen" schon das Leben gerettet. Dieser nationale Abschottungskram ist sowas von mittelalterlich.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Humelix33 »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Apr 2019, 15:57)

So ein Zeugs wie eben "Überfremdung" oder "Umvolkung" ist natürlich Quatsch, wenn auch immer eine gewisser logischer Grund dafür den oder die Ausschläge gab. Aber das rechtfertigt freilich nicht derartige Übertreibungen und moralischen Verfall.

Jedoch die Anklage von Flüchtlingsgegnern, dass seitens der Politik für die Flüchtlinge Geld in Hülle und Fülle vorhanden ist, für die sonstige Bevölkerung aber dagegen nicht, ist NICHT von der Hand zu weisen! Rechts wäre höchstwahrschenlich niemals so erstarkt wie derzeit, hätte sie Politik damals nicht "strikt getrennt" und die Flüchtlinge der sonstigen Bevölkerung vorgezogen (wobei hier der Politik alles, nur keine böswillige Absicht zu unterstellen ist. Es handelt sich vielleicht um einen Flüchtigkeitssfehler, der aber leicht zu beheben ist - wäre, wenn man denn wollte...) Hätte sie doch nur u. a. Flüchtlingsunterkünfte erstellt UND GLEICHZEITIG Schulen und Straßen usw. saniert. Gemäß demokratischer Grundsätze sind ALLE MENSCHEN GLEICH - und diesen Grundsatz hat die Politik infolge der Flüchtlingskrise nicht eingehalten. Und eben diesen Widerspruch, diese "Ungerechtigkeit", hat sich u. a. die AfD zunutze gemacht.

Aber anstatt, dass die Politik die seit 2015 gemachten Fehler korrigiert - Sanierungsstau bewältigt, soziale und finanzielle Missstände bekämpft, Unsicherheiten betreffend die Zukunft klärt usw., hat sich sich zum Hampelmann der AfD machen lassen.
Die Mitte argumentiert aber (gottseidank) nicht so, sonst hätte die AfD ein Rekordergebnis erzielt.

Dieses Ausspielen gegeneinander ist AfD Stil, natürlich ist es auch ein Argument, wenn sich beschwert wird, das etwaige Summen "plötzlich" verfügbar sind, und vorher nicht.

Im Wahlkampf mit der CDU war klar zu hören, das auf der einen Seite die Not der Menschen unbestritten ist, allerdings eben grundsätzlich hinterfragt wurde, und immer noch wird, warum die Bundeskanzlerin plötzlich in der Form reagiert hat, und auch den Kontrollverlust an den Grenzen in Kauf genommen hat, es ist nunmal Fakt, das kein Mensch, der nach Deutschland hätte kommen wollen, was als Wunsch völlig legitim ist, gestorben wäre, wenn man jene an den Grenzen aufgehalten hätte, und eine gemeinsame EU Lösung angestrebt hätte. Hier ist immer noch viel Spielraum für Verschwörungstheorien, weil plötzlich viele Helfer mobilisiert werden konnten, obwohl die Entscheidung als spontan und kurzfristig alternativlos verkauft wurde. Wenn es geplant war, schon weit vorher, würde die Grauzone, die diese Entscheidung nunmal gewesen ist, ins Illegale abdriften, da es eben weitreichende Folgen für unser Land hat, und dazu erst eine positive Entscheidung über mehrere Ebenen hätte geben müssen.

Es geht der Mitte alleine um die Grundsatzfrage, und da wir einem Rechtsstaat, der für Ordnung und Gesetzestreue steht, leben, darf und MUSS es legitim sein, das in der Form sehr kritisch zu begleiten und zu hinterfragen. Diese tiefgehendere Diskussion, wer wieviele Straftaten begeht etc., das ist Hetzerei und AfD Stil.

Das war zumindest so Thema im Wahlkampf, und es ist ja jetzt auch wieder Zeit ins Land gegangen. Und da die AfD nunmal sämtliche Rhetorik und Ansichten verwendet, die weit über der Kritik, die anfangs nicht so geteilt werden konnte (oder durfte?!) zu diesem Thema, ist die Partei, nach anfänglichem Alleinstellungsmerkmal der offenen Kritik bzgl. des Durchwinkens an den Grenzen, in keinster Weise mehr eine Alternative.

Der angebliche Rechtsruck fand auch nie statt, es gab "nur" aber berechtigt die grundsätzliche Frage 2015, von den Kritikern, wo ich mich natürlich auch sehe, auch der Mitte, inwieweit perspektivisch, logisch und sinnvoll, sowie die juristische Grundlage der Notwendigkeit der angeblichen Alternativlosigkeit bestanden haben soll. Ansonsten war und ist die Mitte stabil.

Ansonsten hätten wir noch das Thema Islam, was mit Zwiespalt betrachtet wird, weil die Kompetenzen der Politiker zu diesem Thema und Religion in manchen Fällen angeweifelt werden, und so eine Gefahr gesehen wird, das man sich hinters Licht führen lassen könnte, was entsprechende Forderungen angehen. Aber auch hier kann man leicht gegensteuern.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Humelix33 hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:39)
Es geht der Mitte alleine um die Grundsatzfrage, und da wir einem Rechtsstaat, der für Ordnung und Gesetzestreue steht, leben, darf und MUSS es legitim sein, das in der Form sehr kritisch zu begleiten und zu hinterfragen. Diese tiefgehendere Diskussion, wer wieviele Straftaten begeht etc., das ist Hetzerei und AfD Stil.
Genau so sehe ich das auch. :)
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:35)

Genau. Sie sehen auch offenbar immer noch nicht, welche gravierenden Auswirkungen der Brexit für ihr eigenes Leben haben wird. Wenn man bedenkt (so sagen es Umfragen), dass es bei einem erneuten Referendum mehr Ja- als Nein-Stimmen für einen Verbleib in der EU geben könnte, kann man sich nur wünschen, es kommt doch noch zu Letzterem. Und was du zu den Ärzten aus aller Herren Länder sagst, da hast du natürlich recht. Das Leipziger Herz-Zentrum an der Uniklinik und viele andere Bereiche dieser Klinik leben quasi von solchen ausgezeichneten Fachleuten. Da geht es oft um Leben und Tod und so mancher dieser tollen Ärzte hat diversen "Biodeutschen" schon das Leben gerettet. Dieser nationale Abschottungskram ist sowas von mittelalterlich.
Es geht den meisten Deutschen nicht um Abschottung, sondern um sozialverträgliche Zuwanderung. Sozialverträglich dahingehend, dass keine Parallelgesellschaften entstehen, dass der Arbeitsmarkt die Zuwanderer
wirklich aufnehmen kann, dass die Sozialkassen - und damit wir alle - nicht überlastet werden, dass Städte und Gemeinden ihren eigentlichen Aufgaben hinsichtlich sozialer und allgemeiner Infrastruktur nachkommen können.
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Selina
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:27)

Warum hat der Bund den Kommunen bei den Flüchtlingen geholfen, und nicht auch bei allem anderen?

Und natürlich war/ist die Hilfe für die Flüchtlinge zu knapp - weil wir zuviele Flüchtlinge aufgenommen haben. Deswegen ja erst hinterher der EU-Streit bzgl. gerechte Aufnahme-Quoten. Aber da war's halt schon zu spät. Da war "Wir schaffen das!" schon ungeschriebenes Gesetz. :rolleyes:
Bundesmittel fließen doch: In den sozialen Wohnungsbau, ins Verkehrswegenetz und und und. Kann man googeln. Wobei das alles nicht reicht. Aber da ein Flüchtlingsproblem draus zu machen, hat eben so ein Gschmäckle. Und da wir im Mitte-Thread sind: So wird das eben auch in Teilen der politischen Mitte diskutiert, wie du das hier tust. Dein gutes Recht. Aber andere sehen es halt anders.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:49)
Aber da ein Flüchtlingsproblem draus zu machen, hat eben so ein Gschmäckle.
Wir haben nicht NUR ein Flüchtlingsproblem, sondern AUCH ein Flüchtlingsproblem. Besser so? ;)
Aber andere sehen es halt anders.
Das Spielchen hatten wir jetzt die letzten Jahre zur Genüge - wir sollten endlich mal anfangen, GEMEINSAMKEITEN zu erkunden, zu erarbeiten und ggf. umzusetzen. Nix mehr mit die Linken bitte in die Ecke und die Rechten in die andere usw. Spaltung führt doch zu nichts produktivem, oder sehe ich das falsch? Etwas Anderssehen kann man ja deswegen immernoch, jeder nach Belieben.
Zuletzt geändert von Uffhausen am Montag 15. April 2019, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Apr 2019, 15:45)

Heute muss man im Interesse des Staatsvolks vielleicht Kardiologen aus Rumänien einstellen, Pflegekräfte aus Bulgarien und man muss unter Umständen äußerst fragwürdigen arabischen Staatsfonds erlauben, in große deutsche Unternehmen einzusteigen und vielleicht auch im Interesse des Staatsvolks Waffen an äußerst zwielichtige arabische Autokratien verkaufen, damit die letzten Werften in der Uckermark nicht pleitegehen. Und bei all diesen Unternehmungen kann es sein, dass diese Staatsvolksinteressenwahrnehmung wie ein Bumerang zurückschlägt: Das Gesundheitswesen in Rumänien selbst bricht zusammen, die politische Lage in Europa destabilisiert sich, die deutschen Waffen werden in Konflikten eingesetzt, die sich plötzlich auch gegen das deutsche Staatsvolk richten.
Wieso MUSS man heute Kardiologen aus Rumänien oder Pflegekräfte aus Bulgarien einstellen?
Wer zwingt uns denn dazu?
Sind unsere jungen Menschen vielleicht zu dämlich Medizin mit Fachausbildung Kardiologie zu studieren?
Mich dünkt du fabulierst wieder mal Korrelationen und Kausalitäten zusammen, die es so gar nicht gibt.
Ist es nicht etwa so, dass rumänische Kardiologen und bulgarische Pflegekräfte nach Deutschland kommen, weil hier die Verdienstmöglichkeiten besser sind, weil der Lebensstandard höher ist?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:06)

Wer aus Krisen- und Kriegsgebieten fliehen muss, hat Vorrang in der Zuwendung. Logisch.
Nö hat er NICHT, zumindest nicht Vorrang vor den Belangen des Staatsvolkes!
Asylrecht beinhaltet KEINEN Passus auf bevorzugte Behandlung.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:46)

Es geht den meisten Deutschen nicht um Abschottung, sondern um sozialverträgliche Zuwanderung. Sozialverträglich dahingehend, dass keine Parallelgesellschaften entstehen, dass der Arbeitsmarkt die Zuwanderer
wirklich aufnehmen kann, dass die Sozialkassen - und damit wir alle - nicht überlastet werden, dass Städte und Gemeinden ihren eigentlichen Aufgaben hinsichtlich sozialer und allgemeiner Infrastruktur nachkommen können.
Einwanderung oder Zuwanderung hat aber nichts mit Asyl zu tun. Und Integration geflohener Menschen, deren Asylantrag bewilligt worden ist und die eine "sehr gute Bleibeperspektive" haben, schließt auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze ein. Das läuft alles "sozialverträglich" ab. Zumal die Menschen ja dann zu Steuerzahlern in Deutschland werden und sie dann den Sozialstaat mitfinanzieren. Und was die Parallelgesellschaften in Großstädten anbelangt, die gab und gibt es schon immer - unabhängig von 2015. Hinzu kommen immer mehr rechtsextremistische Parallelgesellschaften, wo einem Hören und Sehen vergeht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:18)

Um beim Beispiel des rumänischen Kardiologen und der bulgarischen Pflegekraft zu bleiben: Um denen Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland zu ermöglichen muss der Staat im Rahmen des freien Personenverkehrs in der EU sogar Souveränitätsrechte abgeben. Klar. Eine Partei wie die AfD sagt: Macht nix. Macht die Grenzen dichter. Weil sie sich darauf verlassen können, dass eine ziemliche Mehrheit nur das sieht und sehen will, was direkt vor ihren Augen auf der Straße passiert. Für die Erkennung eines Zusammenhangs zu der Tatsache, dass ein nächster Facharzttermin trotz akuter Beschwerden erst in einem halben Jahr zu haben ist und einem solch restriktiven Umgang mit Souveränitätsrechten
des Staates ist halt eine Runde entlang der Gehirnwindungen mehr nötig.

So argumentieren ja auch die Brexit-Hardliner. Alles ist einfach, alles liegt klar auf der Hand. Wir müssen nur wieder souverän werden. Dann wird alles gut. Klar! :p
Nein, der Staat MUSS gar nichts, schon gar keine Souveränitätsrechte abgeben und er muss auch keinen rumänischen Kardiologen ermöglichen hier zu arbeiten, wenn das im Herkunftsland zu Engpässen bzw Notstand im Gesundheitswesen führt.
Nochmal: niemand zwingt rumänische Kardiologen nach Deutschland zu kommen und in Deutschland zu arbeiten, sie kommen, weil sie hier a) bessere Verdienstmöglichkeiten und b) bessere Arbeitsbedingungen haben und NICHT, weil in Deutschland ein Engpass an Fachärzten besteht, welche ihrerseits abwandern, weil sie u.a. in den USA oder GB bessere Bedingungen vorfinden als in Deutschland.
Und wenn die EU so weiter macht, durch die Hintertür die "Vereinigten Staaten von Europa" zu errichten, dann ist sie schneller Geschichte als ihr lieb ist.
Dass wurzellose Kosmopoliten nichts mit Demokratie am Hut haben, ist ja nun nix Neues ==> siehe den vor längerer Zeit zitierten Artikel von Prof. Wolfgang Merkel!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Apr 2019, 16:57)

Wir haben nicht NUR ein Flüchtlingsproblem, sondern AUCH ein Flüchtlingsproblem. Besser so? ;)


Das Spielchen hatten wir jetzt die letzten Jahre zur Genüge - wir sollten endlich mal anfangen, GEMEINSAMKEITEN zu erkunden, zu erarbeiten und ggf. umzusetzen. Nix mehr mit die Linken bitte in die Ecke und die Rechten in die andere usw. Spaltung führt doch zu nichts produktivem, oder sehe ich das falsch? Etwas Anderssehen kann man ja deswegen immernoch, jeder nach Belieben.
Fremdenfeindlichkeit und nationale Abschottung haben nichts mit einem schlichten Rechts-Links-Streit zu tun. Solche immer dominanter werdenden Erscheinungen zu minimieren, ist Sache aller vernünftigen und liberal denkenden Menschen, aller Demokraten.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:00)

Wieso MUSS man heute Kardiologen aus Rumänien oder Pflegekräfte aus Bulgarien einstellen?
Wer zwingt uns denn dazu?
Sind unsere jungen Menschen vielleicht zu dämlich Medizin mit Fachausbildung Kardiologie zu studieren?
Mich dünkt du fabulierst wieder mal Korrelationen und Kausalitäten zusammen, die es so gar nicht gibt.
Ist es nicht etwa so, dass rumänische Kardiologen und bulgarische Pflegekräfte nach Deutschland kommen, weil hier die Verdienstmöglichkeiten besser sind, weil der Lebensstandard höher ist?
Muss man leider wirklich, im Pflegebereich sogar ganz sicher:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/19698 ... sses-Thema

Im Ärztebereich auch, mein Hausarz wird demnächst die Altersgrenze für die KV erreichen und findet - trotz florierender Praxis - keinen Nachfolger.
Es hat auch nicht mit Dämlichkeit zu tun, wenn junge Menschen nicht Medizin studieren, sondern mit den hohen Zulassungshürden, die Spahn ja senken will.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:11)

Nein, der Staat MUSS gar nichts, schon gar keine Souveränitätsrechte abgeben und er muss auch keinen rumänischen Kardiologen ermöglichen hier zu arbeiten, wenn das im Herkunftsland zu Engpässen bzw Notstand im Gesundheitswesen führt.
Nochmal: niemand zwingt rumänische Kardiologen nach Deutschland zu kommen und in Deutschland zu arbeiten, sie kommen, weil sie hier a) bessere Verdienstmöglichkeiten und b) bessere Arbeitsbedingungen haben und NICHT, weil in Deutschland ein Engpass an Fachärzten besteht, welche ihrerseits abwandern, weil sie u.a. in den USA oder GB bessere Bedingungen vorfinden als in Deutschland.
Und wenn die EU so weiter macht, durch die Hintertür die "Vereinigten Staaten von Europa" zu errichten, dann ist sie schneller Geschichte als ihr lieb ist.
Dass wurzellose Kosmopoliten nichts mit Demokratie am Hut haben, ist ja nun nix Neues ==> siehe den vor längerer Zeit zitierten Artikel von Prof. Wolfgang Merkel!
Selbstverständlich kommen sie auch wegen des Fachärztemangels in Deutschland. Bessere Verdienstmöglichkeiten? Ja. Bessere Arbeitsbedingungen? Ja. Das aber geht Hand in Hand mit dem deutschlandweiten Fachärztemangel in bestimmten Disziplinen. Ist aber eigentlich unstrittig.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:06)

Einwanderung oder Zuwanderung hat aber nichts mit Asyl zu tun. Und Integration geflohener Menschen, deren Asylantrag bewilligt worden ist und die eine "sehr gute Bleibeperspektive" haben, schließt auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze ein. Das läuft alles "sozialverträglich" ab. Zumal die Menschen ja dann zu Steuerzahlern in Deutschland werden und sie dann den Sozialstaat mitfinanzieren. Und was die Parallelgesellschaften in Großstädten anbelangt, die gab und gibt es schon immer - unabhängig von 2015. Hinzu kommen immer mehr rechtsextremistische Parallelgesellschaften, wo einem Hören und Sehen vergeht.
"Asylantrag bewilligt" bedeutet NICHT, dass diese Menschen dauerhaft hier bleiben dürfen, sondern NUR, dass Asylgründe vorliegen und der Betreffende bleiben darf, SO LANGE die Asylgründe vorliegen.
Asylrecht hat nichts mit Einwanderung zu tun und genau DAS ist das Problem - es wird Asylrecht mit Einwanderung(srecht) vermischt, weil Deutschland kein Einwanderungsgesetz hat.
Asylberechtigt sind die wenigsten, der seit 2015 zugewanderten Migranten und selbst gem. Genfer Konvention zu Kriegsflüchtlingen bleiben die in der Minderheit.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:15)

Selbstverständlich kommen sie auch wegen des Fachärztemangels in Deutschland. Bessere Verdienstmöglichkeiten? Ja. Bessere Arbeitsbedingungen? Ja. Das aber geht Hand in Hand mit dem deutschlandweiten Fachärztemangel in bestimmten Disziplinen. Ist aber eigentlich unstrittig.
Ja Mensch Selina :)

Aus Dir wird ja (auf Deine alten Tage :cool: ) noch eine Liberale :thumbup:

Erst vorhin die Aussage, dass Menschen, die aktiv werden, von ihrem (zerbombten) Canapé runterkommen, sich durch Kriegsgebiete, Wüsten und Meere kämpfen bei uns mehr Unterstützung benötigen, als die dauerlamentierenden „die Kapitalisten und die Politik sind so böse zu mir“ Couchpotatoes.

Und jetzt die Anerkennung der (in diesem Fall) Rumänen und Bulgaren, die sich in der Ferne in die Mittelschicht hocharbeiten.

Ja, mir ist auch jeder Optimist, Macher, Selbstweiterentwickler lieb und genießt meine Anerkennung und wo nötig Unterstützung.
(ich musste in dem Zusammenhang feststellen, wie wenig Leute bei uns Englich sprechen/wollen - auch das Erklären eines Geldautomatenmenues an einen englischsprachigen Afrikaner ist Unterstützung - und kostet gar nix).

Und Nationalität / Abstammung ist - Zufall.
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:12)

Muss man leider wirklich, im Pflegebereich sogar ganz sicher:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/19698 ... sses-Thema

Im Ärztebereich auch, mein Hausarz wird demnächst die Altersgrenze für die KV erreichen und findet - trotz florierender Praxis - keinen Nachfolger.
Es hat auch nicht mit Dämlichkeit zu tun, wenn junge Menschen nicht Medizin studieren, sondern mit den hohen Zulassungshürden, die Spahn ja senken will.
Apropos Pflegebereich - so lange "man" es sich leisten kann, ausgebildete Altenpflegerinnen nicht zu vermitteln, sondern in Hilfsjobs zu drängen, scheint es noch nicht allzu schlimm zu stehen mit dem Fachkräftemangel.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Trifels »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:49)

"Asylantrag bewilligt" bedeutet NICHT, dass diese Menschen dauerhaft hier bleiben dürfen, sondern NUR, dass Asylgründe vorliegen und der Betreffende bleiben darf, SO LANGE die Asylgründe vorliegen.
Asylrecht hat nichts mit Einwanderung zu tun und genau DAS ist das Problem - es wird Asylrecht mit Einwanderung(srecht) vermischt, weil Deutschland kein Einwanderungsgesetz hat.
Asylberechtigt sind die wenigsten, der seit 2015 zugewanderten Migranten und selbst gem. Genfer Konvention zu Kriegsflüchtlingen bleiben die in der Minderheit.

+++

richtig !

Asylgrund weg, zurück. Dito mit Flüchtlingen. Fluchtgrund weg, zurück zum Wiederaufbau. Gehampel um Asyl- und Fluchtgründe mit emotionaliserendem Touch unterlassen, überflüssig. Menschen helfen und befähigen/verpflichten D wieder zu verlassen. Die haben andere Aufgaben und PFLICHTEN. D hat keine Pflichten mehr nach Wegfall Asyl- oder Fluchtgrund.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:15)

Selbstverständlich kommen sie auch wegen des Fachärztemangels in Deutschland. Bessere Verdienstmöglichkeiten? Ja. Bessere Arbeitsbedingungen? Ja. Das aber geht Hand in Hand mit dem deutschlandweiten Fachärztemangel in bestimmten Disziplinen. Ist aber eigentlich unstrittig.
"Selbstverständlich kommen sie auch wegen des Fachärztemangels in Deutschland." - na sicher doch, die kommen wegen des Fachärtzemangels.
Die besseren Verdienst- und Arbeitsbedingungen sind selbstverfreilich nicht ausschlaggebend.
Geht's nicht noch ein bisschen realitätsferner?

Liebste Selina - umgekehrt wird ein Schuh draus, die kommen ausschließlich bzw vorrangig wegen besserer Verdienst- und Arbeitsbedingungen, dass damit der deutsche Ärztemangel gemildert wird, ist für Deutschland ein positiver Nebeneffekt.
Das geht eben NICHT Hand in Hand, wenn zur Beseitigung des Ärztemangels in Deutschland, in einem anderen Staat das Gesundheitswesen vor dem Zusammenbruch steht.
Dass diese Ärzte vor Ort fehlen, den Menschen dort NICHT geholfen werden kann - auf DIE Idee kommen deutsche Gutmenschen natürlich nicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Neandertaler »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:52)
...

Und Nationalität / Abstammung ist - Zufall.
Nö! Es ist schon erstaunlich wie sich bestimmte Meme durchsetzen können obwohl sie logisch betrachtet überhaupt keinen Sinn ergeben.

Wäre Abstammung und Nationalität Zufall so könntest du genauso gut jemand anders sein mit andere Abstammung und Nationalität das ist aber Quatsch dann dann wärest du selbstverständlich nicht du sondern jemand anders ;)

Oder anders wenn man nicht an Sellenwanderung per Zufallsgenerator glaubt ist die Aussage von der zufälligen Abstammung schlicht Quatsch. Du könntest nicht genauso gut jemand anders sein.

Abstimmung ist erstmal kein Eigenverdienst würde passend wenn einem das denn wichtig ist, oder pathetisch Abstimmung ist Schicksal ist auch zutreffend.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von lili »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:11)

Fremdenfeindlichkeit und nationale Abschottung haben nichts mit einem schlichten Rechts-Links-Streit zu tun. Solche immer dominanter werdenden Erscheinungen zu minimieren, ist Sache aller vernünftigen und liberal denkenden Menschen, aller Demokraten.
Gerade die sollten sich mal reflektieren. Jede Kritik wird als rechts gebrandmarkt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:15)

Selbstverständlich kommen sie auch wegen des Fachärztemangels in Deutschland. Bessere Verdienstmöglichkeiten? Ja. Bessere Arbeitsbedingungen? Ja. Das aber geht Hand in Hand mit dem deutschlandweiten Fachärztemangel in bestimmten Disziplinen. Ist aber eigentlich unstrittig.
Der Fachärztemangel ist nur ein kleines exemplarisches Beispiel für die internationalen Verschränkungen, die sich in der heutigen Welt in allen möglichen Bereichen, Wirtschaft, Wissenschaft, Handel, Politik usw. zeigen. Natürlich kann man (staatliche) Souveränität als eine Strategie zur Wiederherstellung von TRansparenz und politischer Handlungsfähigkeit ansehen. Das ist ja verständlich. Die Struktur großer internationaler Unternehmen oder auch die Investittionstätigkeit großer internationaler Anleger ist für den Laien kaum noch durchschaubar. Aber es nützt doch nix! Eine wirkliche Souveränität, bei der eine nationale Regierung wirklich die Fäden über alle im Land laufenden Prozesse in der Hand hält, hätte unabsehbare Konsequenzen. Es wäre eine völlig andere Welt als die, in der wir leben. Es ist gar nicht so sehr eine Frage, ob dies eine schlechtere oder bessere Welt wäre. Die Transformation dahin ist einfach nicht mehr möglich. Über den Punkt sind wir längst hinaus. Und so werden Illusionen geschürt: Dass Souveränität bereits mit der Kontrolle der Personenfreizügigkeit herstellbar wäre.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:49)

Asylrecht hat nichts mit Einwanderung zu tun
Genau das schrieb ich ja weiter oben. Und genau deshalb ist es falsch, aus Kriegs- und Krisengebieten Geflohene als Einwanderer zu bezeichnen, wie das die Grenzen-dicht-Experten immer tun. Asyl ist Asyl. Und Einwanderung ist Einwanderung. Ob nach längerer Zeit aus jemandem, der einen bewilligten Asylantrag in der Tasche hat, einmal ein Einwanderer wird, der in Deutschland leben und arbeiten wird/will/kann, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Letzterer Weg steckt sowieso so voller Hürden und Erschwernissen, das schaffen eh nur wenige. Die Flucht von 2015, über die sich die Rechtspopulisten so empören, hat nix mit Einwanderung zu tun. Das wurde schon damals aus demagogischen Gründen gerne verdreht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Apr 2019, 19:41)

"Selbstverständlich kommen sie auch wegen des Fachärztemangels in Deutschland." - na sicher doch, die kommen wegen des Fachärtzemangels.
Die besseren Verdienst- und Arbeitsbedingungen sind selbstverfreilich nicht ausschlaggebend.
Geht's nicht noch ein bisschen realitätsferner?

Liebste Selina - umgekehrt wird ein Schuh draus, die kommen ausschließlich bzw vorrangig wegen besserer Verdienst- und Arbeitsbedingungen, dass damit der deutsche Ärztemangel gemildert wird, ist für Deutschland ein positiver Nebeneffekt.
Das geht eben NICHT Hand in Hand, wenn zur Beseitigung des Ärztemangels in Deutschland, in einem anderen Staat das Gesundheitswesen vor dem Zusammenbruch steht.
Dass diese Ärzte vor Ort fehlen, den Menschen dort NICHT geholfen werden kann - auf DIE Idee kommen deutsche Gutmenschen natürlich nicht.
Ob nun zuerst deren Wunsch nach besseren Verdienst- und Arbeitsbedingungen steht und dann erst die Tatsache des hiesigen Fachärztemangels, das ist schnurz. Wichtig ist, dass hier ein paar individuelle und gesellschaftliche Bedürfnisse ganz gut zusammenkommen. Ich hab mit ausländischen Ärzten (aus Georgien und Indien) gesprochen. Das sind hervorragende Spezialisten, die nach einer gewissen Zeit auch jederzeit wieder hätten nach Hause gehen können, sie hatten auch dort gute Arbeitsplatzangebote (für dortige Verhältnisse auch gut bezahlte) und ihre Familien (die sie später nachholten). Sie wurden hier aber mit weit offenen Armen empfangen und ausdrücklich und inständig gebeten, in den jeweiligen deutschen Kliniken zu bleiben. Warum? Weil man deren Können und Fachwissen nicht mehr missen wollte und weil man den Fachärztemangel aus eigener Kraft nicht beheben kann. Außerdem ist internationaler Ärzte-und-Wissenschaftler-Austausch das Normalste von der Welt. Das potenziert das international insgesamt vorhandene Wissen und Können enorm. Es ist auch zu einfach zu sagen, dass alle abgewanderten Ärzte nun sofort ein Riesenloch ins Gesundheitswesen der Herkunftsländer reißen. Das ist schon etwas differenzierter zu betrachten und pro Land sehr unterschiedlich. Und dort, wo das der Fall ist, dort löst man das Problem auch ganz bestimmt nicht durch nationalistische Abschottungspolitik. Was auch nicht gemacht wird.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von lili »

Was heißt denn hier nationale Abschottung? Eine unkontrollierte Globalisierung ist viel zu gefährlich und da brauche ich nicht rechts sein um es zu begreifen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Apr 2019, 08:11)

Der Fachärztemangel ist nur ein kleines exemplarisches Beispiel für die internationalen Verschränkungen, die sich in der heutigen Welt in allen möglichen Bereichen, Wirtschaft, Wissenschaft, Handel, Politik usw. zeigen. Natürlich kann man (staatliche) Souveränität als eine Strategie zur Wiederherstellung von TRansparenz und politischer Handlungsfähigkeit ansehen. Das ist ja verständlich. Die Struktur großer internationaler Unternehmen oder auch die Investittionstätigkeit großer internationaler Anleger ist für den Laien kaum noch durchschaubar. Aber es nützt doch nix! Eine wirkliche Souveränität, bei der eine nationale Regierung wirklich die Fäden über alle im Land laufenden Prozesse in der Hand hält, hätte unabsehbare Konsequenzen. Es wäre eine völlig andere Welt als die, in der wir leben. Es ist gar nicht so sehr eine Frage, ob dies eine schlechtere oder bessere Welt wäre. Die Transformation dahin ist einfach nicht mehr möglich. Über den Punkt sind wir längst hinaus. Und so werden Illusionen geschürt: Dass Souveränität bereits mit der Kontrolle der Personenfreizügigkeit herstellbar wäre.
Genau. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Du schreibst "Es ist gar nicht so sehr eine Frage, ob dies eine schlechtere oder bessere Welt wäre." Selbstverständlich wäre eine von internationalen Verbindungen und Entwicklungsprozessen abgekoppelte ausschließlich auf die eigene Nation zurückgeworfene Welt schlechter als die jetzige. Schau dir nur die möglichen Brexit-Folgen für den Welthandel und die internationalen Beziehungen auf allen Gebieten an, das wäre ein Rückschritt großen Ausmaßes. Daher soll es ja in GB laut Umfragen inzwischen wieder mehr Brexit-Gegner als -Befürworter geben. Ihnen wurden inzwischen die Augen geöffnet.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Flucht und Vertreibung kann kein Ziel deutscher Innen- und Außenpolitik sein. Gerade deshalb muss sich die Mitte, die sich in den Bannerparteien ausdrückt, mit Dingen befassen, um die sich die Nationalradikalen und Populisten nicht kümmern.
Kernanliegen der radikalen Agitatoren ist die Destabilisierung der Gesellschaft und die Bekämpfung des demokratischen Systems. Auch auf das muss die Mitte eine geeignete Antwort finden.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Wolverine »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Apr 2019, 09:47)

Flucht und Vertreibung kann kein Ziel deutscher Innen- und Außenpolitik sein. Gerade deshalb muss sich die Mitte, die sich in den Bannerparteien ausdrückt, mit Dingen befassen, um die sich die Nationalradikalen und Populisten nicht kümmern.
Kernanliegen der radikalen Agitatoren ist die Destabilisierung der Gesellschaft und die Bekämpfung des demokratischen Systems. Auch auf das muss die Mitte eine geeignete Antwort finden.
Ich vermute mal, da wiegt sich die Mitte in Sicherheit nach der Großankündigung der etablierten Parteien, dass sie die AfD auf dem schnellsten Wege entlarven wollten. Bis jetzt sind die Erfolge aber eher mäßig. Anstatt die AfDler in Talkshows einzuladen und sie dort vorzuführen, lässt man sie eher außen vor und lässt solche Gelegenheiten verstreichen. Bis jetzt ist nicht wirklich viel passiert, um die AfD zu entlarven. Das muss die dann auch noch selbst besorgen. Z.B. durch Spendenskandale. oder ähnliches.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2019, 08:54)

Genau. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Du schreibst "Es ist gar nicht so sehr eine Frage, ob dies eine schlechtere oder bessere Welt wäre." Selbstverständlich wäre eine von internationalen Verbindungen und Entwicklungsprozessen abgekoppelte ausschließlich auf die eigene Nation zurückgeworfene Welt schlechter als die jetzige. Schau dir nur die möglichen Brexit-Folgen für den Welthandel und die internationalen Beziehungen auf allen Gebieten an, das wäre ein Rückschritt großen Ausmaßes. Daher soll es ja in GB laut Umfragen inzwischen wieder mehr Brexit-Gegner als -Befürworter geben. Ihnen wurden inzwischen die Augen geöffnet.
So ähnlich meinte ich es ja auch: Die versprochene Souveränität ist ja in Wirklichkeit gar nicht (mehr) machbar. Nur vordergründig, auf der Oberfläche. Man kann die Polen aus West-London vertreiben und aus den EU-Verträgen aussteigen, klar. Ja und? Dann ist UK "souverän" oder wie? Der Point of no return ist längst überschritten. Sowohl UK wie auch Deutschland sind bekanntermaßen Export-, Import- und Handelsnationen.
Die staatliche Souveränität der global vernetzten Zentren der nördlichen Hemisphäre der Erde ist auch durch ihre gegenseitige wirtschaftliche Verflechtung verringert. In schwächeren Staaten ist sie zwar rechtlich und formell vorhanden, aber wegen ihrer Abhängigkeit von regionalen Mächten faktisch begrenzt.
Ein völlig anderer aber sehr wichtiger Aspekt ist die Verringerung der staatlichen Souveränität durch die Individualrechte des Einzelnen. Daran denkt man vielleicht erst mal gar nicht. Die Souveränität des Staats hat nicht nur nach außen ihre Grenzen sondern vor allem auch bei der Souveränität des Individuums. Demokratie als Volksherrschaft manifestiert sich durch politische Verfahren wie Wahlen und Prinzipien wie Gewaltenteilung. Ich als Individuum muss jedoch einen souveränen Staat als Vollstrecker irgendeines ominösen "Volkswillens" nicht etwa herbeisehnen sondern befürchten.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(15 Apr 2019, 17:11)

Fremdenfeindlichkeit und nationale Abschottung haben nichts mit einem schlichten Rechts-Links-Streit zu tun. Solche immer dominanter werdenden Erscheinungen zu minimieren, ist Sache aller vernünftigen und liberal denkenden Menschen, aller Demokraten.
Dann musst du dich aber der ganzheitlichen Demokratie öffnen, Selina - ich habe nicht umsonst gesagt, dass du alles viel zu Links siehst. Was deswegen aber nicht automatisch bedeutet, dass du deiner Linken Überzeugung deswegen "abschwören" musst. Aber lass' einfach mal deine Nazi-Keule zuhause, oder schmeiß' sie am Besten gleich in den Müll.

Demokratische Offenheit erkenne ich bei dir nicht - siehe dein Negativieren der Mitte; du versuchst sie gezielt in die rechte Ecke zu stellen. Dass Rechte die Mitte eher in die linke Ecke stellen, das spielt für dich keine Rolle, obgleich es sehr bedeutsam ist. Die CDU ist dir auch zu rechts - obgleich andere dagegen meinen, sie wäre zu links. FDP dürfte für dich auch nicht in Frage kommen. Die sind ja auch eher rechts von der Mitte. Welche demokratische Alternative hast du noch, bzw. lässt du anderen noch? Da gäbe es noch Links von der Mitte. Aber ich befürchte, auch bei SPD und den Grünen würdest du Rechts wie die Nadel im Heuhaufen suchen und finden und sie folglich aber darauf reduzieren. Dann bliebe nur noch deine Linke selbst übrig und deren Verständnis von Demokratie. Das ist nicht demokratisch, sondern kompromisslos. :|
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von DarkLightbringer »

Wolverine hat geschrieben:(16 Apr 2019, 10:20)

Ich vermute mal, da wiegt sich die Mitte in Sicherheit nach der Großankündigung der etablierten Parteien, dass sie die AfD auf dem schnellsten Wege entlarven wollten. Bis jetzt sind die Erfolge aber eher mäßig. Anstatt die AfDler in Talkshows einzuladen und sie dort vorzuführen, lässt man sie eher außen vor und lässt solche Gelegenheiten verstreichen. Bis jetzt ist nicht wirklich viel passiert, um die AfD zu entlarven. Das muss die dann auch noch selbst besorgen. Z.B. durch Spendenskandale. oder ähnliches.
In Talkshows waren AfDler schon oft, selbst Herr Gauland, der eher wenig zu erzählen weiß.
Die Bannerparteien müssten sich vielleicht besser in Szene setzen. Zum Beispiel, in dem die Bundeskanzlerin im Mittelmeer herumschippert und einen Pressestab dabei hat.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Apr 2019, 11:11)

Dann musst du dich aber der ganzheitlichen Demokratie öffnen, Selina - ich habe nicht umsonst gesagt, dass du alles viel zu Links siehst. Was deswegen aber nicht automatisch bedeutet, dass du deiner Linken Überzeugung deswegen "abschwören" musst. Aber lass' einfach mal deine Nazi-Keule zuhause, oder schmeiß' sie am Besten gleich in den Müll.

Demokratische Offenheit erkenne ich bei dir nicht - siehe dein Negativieren der Mitte; du versuchst sie gezielt in die rechte Ecke zu stellen. Dass Rechte die Mitte eher in die linke Ecke stellen, das spielt für dich keine Rolle, obgleich es sehr bedeutsam ist. Die CDU ist dir auch zu rechts - obgleich andere dagegen meinen, sie wäre zu links. FDP dürfte für dich auch nicht in Frage kommen. Die sind ja auch eher rechts von der Mitte. Welche demokratische Alternative hast du noch, bzw. lässt du anderen noch? Da gäbe es noch Links von der Mitte. Aber ich befürchte, auch bei SPD und den Grünen würdest du Rechts wie die Nadel im Heuhaufen suchen und finden und sie folglich aber darauf reduzieren. Dann bliebe nur noch deine Linke selbst übrig und deren Verständnis von Demokratie. Das ist nicht demokratisch, sondern kompromisslos. :|
Nichts von alledem hab ich gesagt. Du polemisierst offenbar gegen irgendjemanden, der hier gar nicht anwesend ist. Im Übrigen finde ich dieses Nazi-Keulen-Gerede ziemlich kindergartenmäßig. Sag lieber genau, was du damit meinst und zu welchem meiner Sätze es deiner Meinung nach passen könnte. Aber bitte sehr genau sein dabei. Denn ohne jeden Kontext klingt dieses Nazi-Keulen-Zeuchs immer wie "die hat mein Sandförmchen geklaut" oder "wenn du nicht spurst, kriegste ne Sandschaufel vorn Kopp" :D
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Wolverine »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Apr 2019, 11:35)

In Talkshows waren AfDler schon oft, selbst Herr Gauland, der eher wenig zu erzählen weiß.
Die Bannerparteien müssten sich vielleicht besser in Szene setzen. Zum Beispiel, in dem die Bundeskanzlerin im Mittelmeer herumschippert und einen Pressestab dabei hat.
Ich weiß, ich habe ihn schon bei Illner gesehen. Und da war die von der Linken, die versuchte aus der gesamten AfD eine Nazi-Partei zu machen. Die hat Gauland sauber abblitzen lassen. Dann kam ein gerade ausgetretenes AfD-Mitglied hinzu und plötzlich war das Thema bei der SED-Nachfolgepartei und die von der Linken wurde immer blasser. Da kam unter anderem zur Sprache, dass bestimmte linke Gruppierungen vom VS beobachtet werden. Das war eher peinlich für die linke Genossin. Zu ihrem Glück war dann die Sendezeit zu Ende. Man darf Gauland auf keinen Fall unterschätzen. Der Mann hat jahrelange Erfahrung, war selbst Zeitungsherausgeber usw. Das ist kein leichtes Opfer. Der Eindruck, die AfD - Spitze bestünde nur aus Dumpfbacken, der täuscht gewaltig. Die Vertreterin der Linken ist beim Versuch Gauland und die AfD als Vollnazis zu präsentieren grandios gescheitert. Ich habe das schon verfolgt, es ist nicht so einfach wie einige denken. Dabei müssten sich doch Leute wie Tomaner als Parteienberater viel Geld verdienen können, so wie er hier immer wieder auf der AfD herumdrischt. :)
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2019, 08:22)

Genau das schrieb ich ja weiter oben. Und genau deshalb ist es falsch, aus Kriegs- und Krisengebieten Geflohene als Einwanderer zu bezeichnen, wie das die Grenzen-dicht-Experten immer tun. Asyl ist Asyl. Und Einwanderung ist Einwanderung. Ob nach längerer Zeit aus jemandem, der einen bewilligten Asylantrag in der Tasche hat, einmal ein Einwanderer wird, der in Deutschland leben und arbeiten wird/will/kann, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Letzterer Weg steckt sowieso so voller Hürden und Erschwernissen, das schaffen eh nur wenige. Die Flucht von 2015, über die sich die Rechtspopulisten so empören, hat nix mit Einwanderung zu tun. Das wurde schon damals aus demagogischen Gründen gerne verdreht.
Genau DAS ist eben NICHT der Fall, weil nur ein geringer Teil der Migranten von 2015/2016 wirklich Flüchtlinge gem. Art. 16a GG und Genfer Konvention - waren. Der überwiegende Anteil kam aus anderen Gründen.
Aus Asylrecht ergibt sich kein Einwanderungsrecht, auch nicht bei bewilligtem Asylantrag. Einwanderung ist gesetzlich eindeutig zu regeln, so wie das in den modernen Einwanderungsländern z.B. USA, Kanada der Fall ist. Der Einwanderungswillige hat bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2019, 12:13)

Genau DAS ist eben NICHT der Fall, weil nur ein geringer Teil der Migranten von 2015/2016 wirklich Flüchtlinge gem. Art. 16a GG und Genfer Konvention - waren. Der überwiegende Anteil kam aus anderen Gründen.
Aus Asylrecht ergibt sich kein Einwanderungsrecht, auch nicht bei bewilligtem Asylantrag. Einwanderung ist gesetzlich eindeutig zu regeln, so wie das in den modernen Einwanderungsländern z.B. USA, Kanada der Fall ist. Der Einwanderungswillige hat bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen.
Das wird in bestimmten politischen Kreisen immer wieder behauptet. Woher willst du wissen, dass 2015 der "überwiegende Anteil aus anderen Gründen" kam. Eine seriöse Quelle vorhanden? Die Menschen stellten Asylanträge, die wurden geprüft und es wurde entschieden, wer nach Abschluss des Asylverfahrens entweder das Aufenthalts- bzw. Bleiberecht erhielt oder bei wem die Ausreisepflicht galt. Ganz klar. Mit Einwanderung hat das nix zu tun. Und wenn sich potenzielle Einwanderer (Menschen ohne akzeptierte Fluchtgründe) unter den Ankommenden befunden haben, dann wurden deren Asylanträge natürlich nicht bewilligt. Was ein allgemeines Einwanderungsgesetz anbelangt, da bin ich ebenfalls dafür, so etwas einzuführen, neben den bereits existierenden Regelungen für Fachkräfte.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Apr 2019, 08:11)

Der Fachärztemangel ist nur ein kleines exemplarisches Beispiel für die internationalen Verschränkungen, die sich in der heutigen Welt in allen möglichen Bereichen, Wirtschaft, Wissenschaft, Handel, Politik usw. zeigen. Natürlich kann man (staatliche) Souveränität als eine Strategie zur Wiederherstellung von TRansparenz und politischer Handlungsfähigkeit ansehen. Das ist ja verständlich. Die Struktur großer internationaler Unternehmen oder auch die Investittionstätigkeit großer internationaler Anleger ist für den Laien kaum noch durchschaubar. Aber es nützt doch nix! Eine wirkliche Souveränität, bei der eine nationale Regierung wirklich die Fäden über alle im Land laufenden Prozesse in der Hand hält, hätte unabsehbare Konsequenzen. Es wäre eine völlig andere Welt als die, in der wir leben. Es ist gar nicht so sehr eine Frage, ob dies eine schlechtere oder bessere Welt wäre. Die Transformation dahin ist einfach nicht mehr möglich. Über den Punkt sind wir längst hinaus. Und so werden Illusionen geschürt: Dass Souveränität bereits mit der Kontrolle der Personenfreizügigkeit herstellbar wäre.
Der Fachärztemangel ist KEIN "kleines exemplarisches Beispiel für die internationalen Verschränkungen"!
Fachärztemangel besteht in Deutschland u.a., weil Fachärzte das Land verlassen, weil sie in anderen Staaten bessere Bedingungen vorfinden - vor allem finanzielle. Das hat nichts mit "internationalen Verschränkungen" zu tun.
Was die Struktur großer internationaler Konzerne betrifft hat ausschließlich der souveräne Nationalstaat Möglichkeiten, einer zunehmenden Monopolisierung und Trustbildung Einhalt zu gebieten, auf Lohnentwicklungen, Arbeitsbedingungen einzuwirken, eben WEIL sich die Unternehmen an nationale Gesetzgebungen halten müssen.
Es IST ja gerade die Globalisierung, die zu mangelnder Transparenz und zunehmender Untergrabung der Demokratie führt, WEIL internationale Konzerne sich NICHT an nationale Gesetzgebung halten (müssen), dies von supranationalen Organisationen reguliert wird und zwar selten im Interesse der Staaten und AN, sondern immer im wirtschaftlichen Interesse der Unternehmen.
Und NEIN, der Point of no return ist (noch) nicht überschritten!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2019, 12:29)
Fachärztemangel besteht in Deutschland u.a., weil Fachärzte das Land verlassen, weil sie in anderen Staaten bessere Bedingungen vorfinden - vor allem finanzielle. Das hat nichts mit "internationalen Verschränkungen" zu tun.
Das können sie jedoch nur, wenn ihre Fach-Abschlüsse anerkannt werden, wenn sie wissen wie sie ihre Familien nachziehen lassen bzw. wie sie Einkommensteile nach Hause zu ihren Familien transferieren und und und .... Nenn es meinetwegen vornehm Interdependenz statt "Verschränkung". Das ganze ist auch schon überdiskutiert. "Souveränität" über solche Dinge wie klassische Rechtsstaatsdurchsetzung hinaus ist aktuell ein sehr populäres, populistisches Versprechen zur Erlangung von Mehrheiten. Und das funktioniert bei rund der einen Hälfte der Bevölkerungen auch. Die andere Hälfte ist mindestens skeptisch. Oder einfach auch nur praktisch vor den Kopf gestoßen, weil man nicht weiß wie man die Polen in der nordirischen Fischereiindustrie ersetzen soll oder wie man Flugzeugturbinen pünktlich und zollfrei von UK nach Toulouse bekommt.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2019, 11:57)

Nichts von alledem hab ich gesagt. Du polemisierst offenbar gegen irgendjemanden, der hier gar nicht anwesend ist. Im Übrigen finde ich dieses Nazi-Keulen-Gerede ziemlich kindergartenmäßig. Sag lieber genau, was du damit meinst und zu welchem meiner Sätze es deiner Meinung nach passen könnte. Aber bitte sehr genau sein dabei. Denn ohne jeden Kontext klingt dieses Nazi-Keulen-Zeuchs immer wie "die hat mein Sandförmchen geklaut" oder "wenn du nicht spurst, kriegste ne Sandschaufel vorn Kopp" :D
Dazu habe ich schon vor Tagen Stellung genommen (Hier) und dir versucht aufzuzeigen, dass die mittige "Unentschlossenheit" nicht automatisch bedeutet, dass sie sich im Falle der Fälle gen Rechts orientiert. Sondern, dass sich die Mitte nicht entscheiden kann/will, weil sie von Rechts UND Links gleichsam zur "(partei-)ideologischen Unterwerfung" genötigt wird.

Deine Antwort (Hier) war erstmal u. a. nichtsnutzige Jammerei über zu wenig Linke hier im Forum und dann hast du WIEDER nur Links-Ängste vor Rechts bei der Mitte angeprangert.

Und als ich dich einige Beiträge später u. a. ganz gezielt mit einigen deiner Aussagen in deinem Eröffnungsbeitrag konfrontierte, weil du zuvor von dir selbst behauptet hast, dass du sogar (als Linke) "zu offen" seist und mir "unsachlichen" Umgang unterstelltest (Hier), hast du NICHT geantwortet.

Ich unterstelle dir deswegen kein absichtliches Ausweichen - schließlich hast du dich auch noch mit anderen Usern unterhalten - aber wenn du mir jetzt UNSACHLICH was von Kindergarten und Sandförmchen erzählen willst, ANSTATT auf meine Aufforderung, dich aus Gründen der demokratischen Zusammenarbeit ALLER im Kampf gegen Rechts zu öffnen, dann - und das musst du mir zugestehen - betrachte ich das als ein sehr eindeutiges Ausweichmanöver deinerseits...
Zuletzt geändert von Uffhausen am Dienstag 16. April 2019, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Dark Angel
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2019, 12:27)

Das wird in bestimmten politischen Kreisen immer wieder behauptet. Woher willst du wissen, dass 2015 der "überwiegende Anteil aus anderen Gründen" kam. Eine seriöse Quelle vorhanden? Die Menschen stellten Asylanträge, die wurden geprüft und es wurde entschieden, wer nach Abschluss des Asylverfahrens entweder das Aufenthalts- bzw. Bleiberecht erhielt oder bei wem die Ausreisepflicht galt. Ganz klar. Mit Einwanderung hat das nix zu tun. Und wenn sich potenzielle Einwanderer (Menschen ohne akzeptierte Fluchtgründe) unter den Ankommenden befunden haben, dann wurden deren Asylanträge natürlich nicht bewilligt. Was ein allgemeines Einwanderungsgesetz anbelangt, da bin ich ebenfalls dafür, so etwas einzuführen, neben den bereits existierenden Regelungen für Fachkräfte.
Sorry Selina, das wird NICHT behauptet, sondern sind Fakten!
In Art. 16aGG und in der Genfer Konvention ist eindeutig geregelt, WER das Recht auf Asyl hat und wer nicht.
Dazu müsste aber bekannt sein WER kommt und warum, genau DAS ist aufgrund ausgesetzter Grenzkontrollen im Spätherbst 2015 bis 2016 NICHT der Fall. Dazu wäre es notwendig Datenabgleiche mit anderen Staaten durchzuführen, was NICHT erfolgt ist.
Zur Prüfung ob einem Asylantrag stattgegeben werden kann, benötigt man wahrheitsgemäße Angaben der/des Antragstellers, was in sehr vielen Fällen NICHT gegeben war.
Wären wirklich alle Anträge geprüft worden, wie das notwendig ist dann gäbe es KEINE Mehrfachidentitäten, dann könnten sich nicht eindeutig volljährige Personen als minderjährige unbegleitete Flüchtlinge ausgeben, dann wären auch keine vorbestraften Verbrecher nach Deutschland gekommen.
Nichts ist "ganz klar" - bis heute nicht, weil von NGO immer noch gemauert wird und Kontrollen - z.B. die Alterüberprüfung von so genannten minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen - unter fadenscheinigen Gründen verhindert wird.

Wie "sauber" das BAMF bei der Bearbeitung der Asylanträge bearbeitet wurde bereits 2015 offensichtlich:

"In einem so genannten verkürzten (schriftlichen) wird Asylsuchenden aus Syrien und Eritrea sowie manchen Glaubenszugehörigen aus dem Irak der Flüchtlingsstatus - unter Verzicht auf eine Identitätsprüfung - zuerkannt. ...
Dabei ist nach Erfahrungen der Mitarbeiter davon auszugehen, dass es einen hohen Anteil von Asylsuchenden gibt, die eine falsche Identität angeben, um eine Bleibeperspektive mit der Möglichkeit des Familiennachzugs etc zu erhalten. ...
Neben der Selbstauskunft eines Asylsuchenden, der keinerlei Personaldokumente vorgelegt hat und niemals angehört wurde befindet sich dann in der "Akte" ein zweizeiliger Aktenvermerk mit dem Inhalt, dass keine Hinweise vorliegen, das es sich bei dem Antragsteller nicht um einen Syrer handelt"
Quelle


So viel zu deiner Behauptung "es wurde geprüft"!
Ich hoffe, dir ist die Quelle seriös genug!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Apr 2019, 08:39)

Ob nun zuerst deren Wunsch nach besseren Verdienst- und Arbeitsbedingungen steht und dann erst die Tatsache des hiesigen Fachärztemangels, das ist schnurz. Wichtig ist, dass hier ein paar individuelle und gesellschaftliche Bedürfnisse ganz gut zusammenkommen. Ich hab mit ausländischen Ärzten (aus Georgien und Indien) gesprochen.
Ach das ist schnurz?
Ist es auch schnurz, dass viele gut ausgebildete deutsche Ärzte das Land verlassen, weil hier sie hier a) zu lange Arbeitszeiten und b) zu hohe Stuerlast vorfinden?
Ist es auch schnurz, dass die Ärzte, die HIER den Ärztemangel beseitigen in ihren Herkunftsländern fehlen und DORT das Gesundheitssystem zusammen bricht?
Ist es auch schnurz, dass die meist armen Herkunftsländer die teure medizinische Ausbildung finanzieren?
Ist es auch schnurz, dass in Deutschland der Fachkräftemangel mit Fachkräften beseitigt wird, die ih ihren Herkunftsländern dringend für einen wirschaftlichen Aufbau, zu Verbesserung des Lebensniveuas in den Herkunftsländern gebraucht werden?
Ist das alles wilklich schnurz?
Was bist du doch für eine Heuchlerin!
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von JJazzGold »

Wolverine hat geschrieben:(16 Apr 2019, 10:20)

Ich vermute mal, da wiegt sich die Mitte in Sicherheit nach der Großankündigung der etablierten Parteien, dass sie die AfD auf dem schnellsten Wege entlarven wollten. Bis jetzt sind die Erfolge aber eher mäßig. Anstatt die AfDler in Talkshows einzuladen und sie dort vorzuführen, lässt man sie eher außen vor und lässt solche Gelegenheiten verstreichen. Bis jetzt ist nicht wirklich viel passiert, um die AfD zu entlarven. Das muss die dann auch noch selbst besorgen. Z.B. durch Spendenskandale. oder ähnliches.
Bei Lanz hat das letzthin mit der Entlarvung des Guido Reil hervorragend geklappt. Jetzt flennt der Reil und die bürgerliche Mitte sieht kopfschüttelnd zu.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Europa2050 »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Apr 2019, 14:07)

Bei Lanz hat das letzthin mit der Entlarvung des Guido Reil hervorragend geklappt. Jetzt flennt der Reil und die bürgerliche Mitte sieht kopfschüttelnd zu.
Bist Du Dir da sicher (mit der Entlarvung)?

Meine Erfahrung ist, immer, wenn echte Fans (und als solche schätze ich eine Großteil der AfD-Leute genauso wie andersrum uns Rechtsstaatsfans ein) aufeinander treffen, ist sich jeder ganz sicher, das seine Seite intelligenter, besser, eloquenter war.

Es mag innerhalb der „bürgerlichen Mitte“ funktionieren, dass man mal feststellt, das heute und bei diesem Thema mal ein SPD-Mann (oder CDU oder Grüne) besser performte als z.B. Lindner oder umgedreht Lindner oder Kubicki mal Lob von anderer Seite einheimsen.

Bei echten AfDisten (wie auch Trumpisten, Putinisten, Brexiteers und sonstigen Eindimensionalen) wirst Du das kaum erleben.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Apr 2019, 13:12)

Dazu habe ich schon vor Tagen Stellung genommen (Hier) und dir versucht aufzuzeigen, dass die mittige "Unentschlossenheit" nicht automatisch bedeutet, dass sie sich im Falle der Fälle gen Rechts orientiert. Sondern, dass sich die Mitte nicht entscheiden kann/will, weil sie von Rechts UND Links gleichsam zur "(partei-)ideologischen Unterwerfung" genötigt wird.

Deine Antwort (Hier) war erstmal u. a. nichtsnutzige Jammerei über zu wenig Linke hier im Forum und dann hast du WIEDER nur Links-Ängste vor Rechts bei der Mitte angeprangert.

Und als ich dich einige Beiträge später u. a. ganz gezielt mit einigen deiner Aussagen in deinem Eröffnungsbeitrag konfrontierte, weil du zuvor von dir selbst behauptet hast, dass du sogar (als Linke) "zu offen" seist und mir "unsachlichen" Umgang unterstelltest (Hier), hast du NICHT geantwortet.

Ich unterstelle dir deswegen kein absichtliches Ausweichen - schließlich hast du dich auch noch mit anderen Usern unterhalten - aber wenn du mir jetzt UNSACHLICH was von Kindergarten und Sandförmchen erzählen willst, ANSTATT auf meine Aufforderung, dich aus Gründen der demokratischen Zusammenarbeit ALLER im Kampf gegen Rechts zu öffnen, dann - und das musst du mir zugestehen - betrachte ich das als ein sehr eindeutiges Ausweichmanöver deinerseits...
Ich stehe hinter allen meinen Bemerkungen zur bürgerlichen Mitte, vom ersten bis zum letzten Kommentar. Und ich weiche auch nicht aus, wenn ich nun nicht unbedingt zu jedem einzelnen deiner vielen Sätze Stellung beziehe. Das macht hier kein einziger User. Dann müsstest du schon genau markieren, auf welche Passage aus deinen Beiträgen du nun unbedingt eine Antwort oder Meinungsäußerung von mir haben willst. Und was die meisten Mitte-Leute anbelangt, mit denen kann ich sehr gut. Und die auch mit mir. Auf die hoffe ich auch, dass die alle zusammenrücken, wenn es gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Frauen-, Homosexuellen- und Behindertenfeindlichkeit geht und sich die Dinge weiter zuspitzen. Das habe ich an anderer Stelle schon oft geschrieben, wenn ich von temporären Zusammenschlüssen gegen einen neuen Faschismus sprach. Und das geschieht ja auch schon. An entsprechenden Demos, wo sich alle - von Rot über Grün bis Schwarz und Gelb - gegen Rechtsradikalität und Rechtsextremismus positionierten, nahm ich selbstverständlich bereits mehrfach teil. Andere gemeinsame Aktionen werden folgen. Ich hab da keinerlei Berührungsängste. Und die Leute, die CDU, SPD, FDP und Grüne wählen, mir gegenüber auch nicht.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Apr 2019, 14:07)

Bei Lanz hat das letzthin mit der Entlarvung des Guido Reil hervorragend geklappt. Jetzt flennt der Reil und die bürgerliche Mitte sieht kopfschüttelnd zu.
Ich hab mich gekringelt vor lachen, selbst den einschlägigen Medien war es peinlich. :D
Die nächste Nummer zog dann Nicolaus Fest ab, Talkshows dienen doch sehr gut dazu, die Blöße des Kaisers - oder mehrerer Kaiser - offensichtlich zu machen.
Lächerlichkeit tötet halt eher als Schaum vor dem Mund.
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Orbiter1 »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Apr 2019, 14:20)

Bist Du Dir da sicher (mit der Entlarvung)?

Meine Erfahrung ist, immer, wenn echte Fans (und als solche schätze ich eine Großteil der AfD-Leute genauso wie andersrum uns Rechtsstaatsfans ein) aufeinander treffen, ist sich jeder ganz sicher, das seine Seite intelligenter, besser, eloquenter war.
Die WAZ schreibt dazu:

"Guido Reils Auftritt bei „Markus Lanz“ am Dienstagabend sorgte selbst bei seiner Partei für harte Urteile." Quelle: https://www.derwesten.de/staedte/essen/ ... 51861.html

Jetzt war es natürlich "das Regime" das ihn angeblich fertig machen wollte. Die AfD sollte sich von so Pfeifen wie Reil trennen oder sie nicht mehr im TV auftreten lassen wenn so Leute wie Kühnert während der Sendung Paroli bieten können. Für Hetze gegen Ausländer vor den eigenen Anhängern reicht es ja vielleicht noch bei Reil. Was will die Pfeife im Europaparlament außer Diäten einstreichen?
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Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2019, 13:13)

Sorry Selina, das wird NICHT behauptet, sondern sind Fakten!
In Art. 16aGG und in der Genfer Konvention ist eindeutig geregelt, WER das Recht auf Asyl hat und wer nicht.
Dazu müsste aber bekannt sein WER kommt und warum, genau DAS ist aufgrund ausgesetzter Grenzkontrollen im Spätherbst 2015 bis 2016 NICHT der Fall. Dazu wäre es notwendig Datenabgleiche mit anderen Staaten durchzuführen, was NICHT erfolgt ist.
Zur Prüfung ob einem Asylantrag stattgegeben werden kann, benötigt man wahrheitsgemäße Angaben der/des Antragstellers, was in sehr vielen Fällen NICHT gegeben war.
Wären wirklich alle Anträge geprüft worden, wie das notwendig ist dann gäbe es KEINE Mehrfachidentitäten, dann könnten sich nicht eindeutig volljährige Personen als minderjährige unbegleitete Flüchtlinge ausgeben, dann wären auch keine vorbestraften Verbrecher nach Deutschland gekommen.
Nichts ist "ganz klar" - bis heute nicht, weil von NGO immer noch gemauert wird und Kontrollen - z.B. die Alterüberprüfung von so genannten minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen - unter fadenscheinigen Gründen verhindert wird.

Wie "sauber" das BAMF bei der Bearbeitung der Asylanträge bearbeitet wurde bereits 2015 offensichtlich:

"In einem so genannten verkürzten (schriftlichen) wird Asylsuchenden aus Syrien und Eritrea sowie manchen Glaubenszugehörigen aus dem Irak der Flüchtlingsstatus - unter Verzicht auf eine Identitätsprüfung - zuerkannt. ...
Dabei ist nach Erfahrungen der Mitarbeiter davon auszugehen, dass es einen hohen Anteil von Asylsuchenden gibt, die eine falsche Identität angeben, um eine Bleibeperspektive mit der Möglichkeit des Familiennachzugs etc zu erhalten. ...
Neben der Selbstauskunft eines Asylsuchenden, der keinerlei Personaldokumente vorgelegt hat und niemals angehört wurde befindet sich dann in der "Akte" ein zweizeiliger Aktenvermerk mit dem Inhalt, dass keine Hinweise vorliegen, das es sich bei dem Antragsteller nicht um einen Syrer handelt"
Quelle


So viel zu deiner Behauptung "es wurde geprüft"!
Ich hoffe, dir ist die Quelle seriös genug!
Auf diesen offenen Brief, den du da zitierst, gab es natürlich auch Antworten, die wegen der Ausgewogenheit ebenfalls dazugehören.

Zitat:

Die Leitung des Bundesamtes nehme die Sorgen der Beschäftigten ernst, sagte eine Sprecherin des Amtes ZEIT ONLINE. Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit der Verfahren weise man aber zurück. Die Behauptung, es werde auf eine Identitätsprüfung verzichtet, sei nicht richtig, sagte die Sprecherin. Alle Antragsteller würden erkennungsdienstlich behandelt. Unter anderem würden Fingerabdruckdaten auf vielfältige Art und Weise mit Datenbanken abgeglichen. Auch die Kritik an Dolmetschern sei unangebracht, sie alle würden Sicherheitsüberprüfungen unterliegen.

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ung-kritik
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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